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Garten- und Umwelt => Quer durch den Garten => Thema gestartet von: BlueOpal am 14. April 2024, 14:27:12

Titel: Ackerschachtelhalm bekämpfen
Beitrag von: BlueOpal am 14. April 2024, 14:27:12
Hallo, im Staudenbeet wächst Ackerschachtelhalm. Wie kann ich ihn effektiv bekämpfen?

 Macht es Sinn, die Stauden um ein Beet vor zu ziehen und dort, wo sie aktuell stehen und der Halm wächst, Epimedium Orangenkönigin oder Geranium Rozzane zu pflanzen oder würde der Halm dann einfach nur an der Stelle noch nicht hoch kommen sondern dann im neuen Staudenbeetabschnitt? ???

Danke und einen sonnigen Sonntag.
Titel: Re: Ackerschachtelhalm bekämpfen
Beitrag von: Staudo am 14. April 2024, 14:29:37
Die gängigste Empfehlung gegen Ackerschachtelhalm lautet wegzuziehen.  :-\
Titel: Re: Ackerschachtelhalm bekämpfen
Beitrag von: BlueOpal am 14. April 2024, 14:30:25
Leider keine Option  :-\
Titel: Re: Ackerschachtelhalm bekämpfen
Beitrag von: hobab am 14. April 2024, 14:36:47
Wo Staudo recht hat, hat er recht…
Titel: Re: Ackerschachtelhalm bekämpfen
Beitrag von: hobab am 14. April 2024, 14:39:19
Du kannst es mit meiner Standardmethode für Giersch probieren und Vlies und Gewebefolie für zwei Saisons draufnageln, aber ich fürchte Equisetum wächst dann einfach links und rechts davon…
Titel: Re: Ackerschachtelhalm bekämpfen
Beitrag von: Kürbisprinzessin am 14. April 2024, 14:40:26
Wie lange stört dich der Halm denn schon?
Bei mir finde ich es dieses Jahr auch besonders auffällig (=störend). Vermutlich wegen des eher nassen Winters ist der Boden eher verdichtet? Ich hab mal gelesen, dass der Ackerschachtelhalm auf verdichtetem Boden besonders gut wächst.
Im letzten Jahr fand ich es bei mir z. B. nicht so störend.
Der Ackerschachtelhalm hat sehr tiefe Wurzeln, deshalb reiße ich ihn nur oberflächlich ab  ;)
Eventuell hilft es, den Boden-pH mal zu überprüfen. Ackerschachtelhalm mag es eher sauer. Ich weiß nicht, ob moderates kalken vielleicht positive Effekte hat?
Ich seh es unterdessen eher entspannt: Im Gegensatz zu Nacktschnecken beschädigt Unkraut wenigstens nicht aktiv die  Zierpflanzen...
Titel: Re: Ackerschachtelhalm bekämpfen
Beitrag von: Secret Garden am 14. April 2024, 14:45:27
Ich bin geblieben. 8) Mit einem Unkrautstecher jeden Wedel so tief wie möglich abstechen, sobald sich einer zeigt, sofort zur Waffe greifen. Bei mir im nicht sauren, lehmigen Garten war viel Ackerschachtelhalm, sogar auf den Wegen lugte er raus. Nach etwa fünf bis sieben Jahren hat er (vorläufig) aufgegeben.
.
Meine Nachbarn kultivieren noch reichlich davon, ich rechne also immer mit erneutem Aufflammen der Schachtelhalmpopulation. ;)
Titel: Re: Ackerschachtelhalm bekämpfen
Beitrag von: hobab am 14. April 2024, 15:17:16
Funktioniert wahrscheinlich nur in sehr aufgeräumten Gärten. Wenn die Equisetum in die Stauden rein wachsen, ist es schwierig sie raus zu fummeln, ohne die Stauden kaputt zu machen oder man braucht wirklich unendlich viel Geduld, die geht mir da leider etwas ab…
Titel: Re: Ackerschachtelhalm bekämpfen
Beitrag von: hobab am 14. April 2024, 15:22:22
Dem Boden zu Kalken bringt nach meiner Meinung nichts. Schachtelheim ist auch ein Anzeiger für tiefer gelegene, wasserführende Bodenschichten, die häufig durch Verdichtungen entstanden sind. Da wurden dann bei Bauarbeiten die Böden nicht gelockert nach Abschluss. Wenn es ganz schlimm ist, wäre also die Empfehlung erst mal den Boden tiefgründig wieder zu lockern, um. so die Ursache des Problems zu beseitigen. Keine gerne gehörte Empfehlung, ich weiß…
Titel: Re: Ackerschachtelhalm bekämpfen
Beitrag von: Secret Garden am 14. April 2024, 16:07:40
... die häufig durch Verdichtungen entstanden sind. Da wurden dann bei Bauarbeiten die Böden nicht gelockert nach Abschluss.
Das ist eine weit verbreitete Meinung. Bei uns wächst er ganz natürlich, ohne Bauarbeiten, und wenn er erstmal da ist, breitet er sich unerbittlich aus. Auf einem nahegelegenen Friedhof z.B. sind einige ungepflegte Grabstätten völlig von Ackerschachtelhalm überwuchert und dort wurde der Untergrund sicher gut aufgelockert, als die Erdmöbel versenkt wurden. ;) Mit lockern allein wird man ihn nicht los.
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man braucht wirklich unendlich viel Geduld
So ist es, nicht nachlassen. :)
Titel: Re: Ackerschachtelhalm bekämpfen
Beitrag von: Hausgeist am 14. April 2024, 20:43:57
Macht es Sinn, die Stauden um ein Beet vor zu ziehen und dort, wo sie aktuell stehen und der Halm wächst, Epimedium Orangenkönigin oder Geranium Rozzane zu pflanzen oder würde der Halm dann einfach nur an der Stelle noch nicht hoch kommen sondern dann im neuen Staudenbeetabschnitt? ???

Völlig sinnlos, der Schachtelhalm wächst dann einfach höher hinaus. Hier schafft er es in hoch bepflanzten Staudenbeeten bis auf Hüfthöhe. Schachtelhalmbekämpfung ist was für jemanden, der sonst keine Hobbies hat. Ich fand es besonders eindrücklich, als wir im neuen Garten ungefähr 80 cm Boden abgeschoben haben. Nach kurzer Zeit war die Fläche zart grün - vom Schachtelhalm.  ;D
Titel: Re: Ackerschachtelhalm bekämpfen
Beitrag von: tomma am 14. April 2024, 21:14:47
Man stelle sich vor, er wäre eine sehr seltene, kostbare Pflanze. Dann wäre man glücklich dass man ihn hätte und fände ihn schön... 8)
Titel: Re: Ackerschachtelhalm bekämpfen
Beitrag von: AndreasR am 14. April 2024, 21:26:09
Ich rupfe und rupfe und rupfe jedes Jahr, aber da wird gar nichts weniger, eher umgekehrt. ::) Man hat vielleicht eine Chance, wenn da nur ein paar Hälmchen sind, aber hier ist der ganze Garten voll davon (und der Nachbargarten ebenfalls), der wird also auch in hundert Jahren noch hier sein. Hier wird er auch locker einen Meter hoch, da muss man schon deutlich höhere Stauden pflanzen, um ihn zu verstecken. Ausbuddeln kann man auch vergessen, es heißt, die Rhizome gehen mehrere Meter tief in den Boden.
Titel: Re: Ackerschachtelhalm bekämpfen
Beitrag von: thogoer am 14. April 2024, 21:45:08
Diese Teile von E.arvense paniert und gebraten
https://youtu.be/iG6bcZXWDpc?si=1H7xVeuszCMtGaTZ
Titel: Re: Ackerschachtelhalm bekämpfen
Beitrag von: Krokosmian am 14. April 2024, 22:04:39
...besonders eindrücklich...

Auf Arbeit wurde vor Jahren bei der Geländenivellierung eine Senke, in der Ackerschachtelhalm wuchs, mit mehreren Metern (mind. 4, eher mehr) Aushub zugedeckt. Der sicher nicht staunasse Randwall ist nahe der ehemaligen Senke heutzutage wieder davon bis nach oben bewachsen.
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Eindrücklich ist im Nachblick aber auch, wie streng er auf einem Kindheitsacker immer an seiner bestimmten Stelle geblieben ist.
Titel: Re: Ackerschachtelhalm bekämpfen
Beitrag von: Kürbisprinzessin am 14. April 2024, 22:19:28
Hier wird er auch locker einen Meter hoch, da muss man schon deutlich höhere Stauden pflanzen, um ihn zu verstecken.

Einen Meter hoch? Andreas, Hilfe, du machst mir Angst! Hast du deinen Halm irgendwie mutiert? Bei mir sind es tatsächlich nur ein paar Halme hier und da, die so 15-20 cm hoch werden  ???
Titel: Re: Ackerschachtelhalm bekämpfen
Beitrag von: hobab am 14. April 2024, 22:32:11
„Das ist eine weit verbreitete Meinung. Bei uns wächst er ganz natürlich, ohne Bauarbeiten, und wenn er erstmal da ist, breitet er sich unerbittlich aus. “

Ich habe „häufig“ geschrieben, es gibt Ecken da wächst der natürlich so stark. Bei uns im Sand ist Schachtelheim eher selten, wenn dann eben häufig auf den verdichteten Flächen oder wenn es irgendwo Lehmeinschlüsse gibt. Besonders gern da, wobei es in Kombination auftritt…
Titel: Re: Ackerschachtelhalm bekämpfen
Beitrag von: AndreasR am 14. April 2024, 23:11:09
@Kürbisprinzessin: Ich habe hier vermutlich auch Riesenschachtelhalm (der mag übrigens Kalk) und Sumpfschachtelhalm, die werden deutlich höher als der normale Ackerschachtelhalm. Wo letzter keine Konkurrenz hat, bleibt er niedrig, aber wie Hausgeist schon schrieb, zwischen den Stauden sucht er sich leider den Weg nach oben...
Titel: Re: Ackerschachtelhalm bekämpfen
Beitrag von: thuja thujon am 14. April 2024, 23:11:37
Hier auf den Aulandböden sieht man auch am Schachtelhalm, wo mal der Rhein langgeflossen ist. Da braucht es gar nicht die Luftbilder, um das zu erkennen, man erkennt es auch an der Bodenfarbe vor Ort.

Das schöne ist aber man bekommt ihn selbst auf diesen Stellen weg. Nicht mit jäten, sondern mit Bodenbearbeitung, die die Gare fördert und eine Düngung, die nicht Massen an ungenutztem Stickstoff im Herbst hinterlässt (Kalk kann auch zur Bodengare beitragen).

Ich seh es unterdessen eher entspannt: Im Gegensatz zu Nacktschnecken beschädigt Unkraut wenigstens nicht aktiv die  Zierpflanzen...
Die Definition von Unkraut ist, dass es die Nutzpflanzen schädigt. So ist das gleiche in einem Beet erwünscht, im anderen Unkraut.
Das mit dem verstärkt auftreten dieses Jahr, da muss ich mal gucken gehen. Hier hat er an den meisten Stellen noch keine Chance zum wachsen gehabt. Aber nach 2-4 Wintern ohne nennenswerte Grundwasserneubildungsrate war es diesen Winter wenigstens so feucht, dass der gesammelte Stickstoff vom Herbst jetzt genau an den Ackerschachtelhalmwurzeln angekommen sein dürfte. Das dürfte ihn freuen.
Titel: Re: Ackerschachtelhalm bekämpfen
Beitrag von: BlueOpal am 21. April 2024, 13:40:52
Tief stechen wird schwer. Er wächst aus der Hecke raus, da ist sein Kern. Und die hat auch bereits ordentlich Wurzeln ins neue Beet geschlagen. Selbst wenn ich nach der Hecke wieder einen Grünstreifen mit immergrünen Sträuchern pflanzen würde, wäre er wohl nach denen weder im Beet. Trotz Bodenaufbesserung ist es überall noch sehr nass und die vielen Regenfälle sorgen erst recht dafür.

Ich dachte schon die eigene Quecke und Nachbars Giersch sind lästig. Jetzt noch das 😢 Manchmal habe ich keine Lust mehr...