garten-pur
Pflanzenwelt => Obst-Forum => Thema gestartet von: skern am 02. November 2005, 17:19:13
-
Hallo an alle!
Es gibt sie, diese Gerüchte. Jemand kennt einen Bekannten, der kennt wiederum jemanden und dessen Opa hat einen Baum gepflanzt, der Birnen und Äpfel trägt.
Die Fachliteratur und Internetquellen bestreiten die Existenz dieses Exoten. Birne und Apfel zusammen = unmöglich. Quitte auf Birne geht. Aber Apfel auf Quitte?
Kennt jemand so einen Baum? Habt ihr Erfahrungen mit solchen Experimenten? Wer kann helfen?
Die Aufgabe: Ich möchte einen Baum in meinem Garten. Dieser soll Äpfel und Birnen tragen.
Die Lösung?
-
Nie gesehen, gehört oder gelesen.
Ich vermute, das spätestens nach einer Weile auch mit Unverträglichkeitsreaktionen bis zum abstossen gerechnet werden muss.
Wenn man eine dritte Pflanzenart als Unterlage oder Zwischenveredlung hätte, die mit Apfel und Birne dauerhaft verträglich wäre. Gibt es meines Wissens aber nicht.
-
Hallo Skern,
pflanze Apfel und Birne unmittelbar an die gleiche Stelle und binde sie zusammen ;) - Nimm am besten einjährige Veredlungen und verwinde die Stämme miteinander. Vielleicht noch einen dritten Baum dazu, sodass du die Stämme verflechten kannst.
Wichtig ist ungefähr gleiche Wuchsstärke, also zu Birne auf Quitte eine etwas stärkere Apfelunterlage wie M26/M7.
Ohne Garantie natürlich.
Schönen Gruß
Ralf
-
Birne und Apfel zusammen auf einer Unterlage geht meines Wissens nach nicht. Könnte zwar sein, daß die Veredelung zunächst anzuwachsen scheint, aber das ist dann nicht dauerhaft.
Wenn es nur um die Gaudi geht, verschiedene Obstarten auf einem Baum zu haben: Pfirsich, Aprikose und Pflaumen können soweit ich weiß alle auf eine Pflaumenunterlage (St. Julien INRA) veredelt werden. Dazu dann noch Mirabelle (die ja eigentlich eine Pflaumensorte ist), vielleicht noch schöne Reneclauden...
Eberesche und Aronia zusammen (natürlich nicht auf St. Julien) müßte auch gehen. Weiß nicht, wie es noch zusätzlich mit Speierling wäre.
-
Ich habe mal auf Apfel eine Birne veredelt. Wie von Zuccalmaglio und Re-Mark vermutet, trieb das Edelreis aus und starb dann ab. Aber: Probieren und Du weißt Bescheid.
-
In einem alten Obstbauheftchen, von irgendwo um 1900 rum, habe ich gelesen, daß es hin und wieder gelingt. Auch gab es da Bilder von Früchten, die aber verkrüppelt bzw. eben unbrauchbar waren. Müßte mal nachsehen ob das in einer der Ausgaben ist, die ich noch irgendwo zu Hause rumliegen habe. Weiß jetzt aber nicht mehr ob es Apfel auf Birne oder umgedreht war.
mfg
-
@Amur: Stand in Deinem Büchlein auch, welche Unterlagen verwendet wurden?
@Hermann: Birne direkt auf Apfel? Also ohne Unterlage?
@Alle:
Birne dirket auf Apfel (und andersrum) scheint nicht zu gehen. Kennt jemand denn eine Unterlage, auf welcher beide möglich sind?
-
@Skern: Ja, war direkt auf Apfel, aber siehe oben, hat nicht geklappt.
-
Hallo,
über viele Umwege ist erzählt worden, das einer gesehen hat, der weis was............... Es gibt Birnenfrüchte, die aussehen wie Äpfel, es gibt Apfelfrüchte, die aussehen wie Birnen. Wenn da mann nicht mal einer seine Brille vergessen hatte und dann erzählt hat - du da waren Äpfel und Birnen an einen Baum und dabei waren das nur "normale" Birnen und z.B. Bergamotten.
Viele Grüße aus dem schönen Nordfriesland
Johannes Boysen
-
"Es gibt sie, diese Gerüchte. Jemand kennt einen Bekannten, der kennt wiederum jemanden und dessen Opa hat einen Baum gepflanzt, der Birnen und Äpfel trägt."
Kein Gerücht !
Das ist ein beliebtes Experiment ab Bubenalter "lach"
anwachsen tut es manchmal, so knapp zum Ueberleben, spätestens nach dem Winter verdorrt der Birnenzweig.
Vor einigen Jahren hatte ich zur allgemeinen Freude Erfolg ;
Es wuchs eine verkrüppelte Birne ohne Kerngehäuse ...... im nächsten Frühjahr war der Zweig abgedorrt.
Ein Versuch wie ihn Ralf beschreibt könnte gelingen , anplatten wie bei der "Gurkenveredelung" einige Jahre stehen lassen und dann von der Birnenwurzel trennen.
Gruss
Fritz
(jetzt zu alt für solche Spielereien grins)
-
Hallo Fritz,
ich wollte eigentlich gar nicht, dass die Bäume richtig verwachsen und auch keinen der Bäume von den Wurzeln trennen. Ich habe nur an geflochtene Stämme gedacht, wie man sie manchmal zur Zierde sieht. Der Effekt "Äpfel und Birnen auf einem Baum" bekommt man so zwar nur optisch hin, aber zur Lösung eines gordischen Knotens sind denke ich ungewöhnliche Mittel erlaubt.
Schönen Gruß
Ralf
-
Die folgende (englische) Website behauptet, dass einige Birnensorten, "some pear varieties", auf Apfelunterlage funktionieren, wenn man als Zwischenveredelung die Apfelsorte "Winter Banana " verwendet: https://www.orangepippintrees.co.uk/articles/rootstocks-for-pear-trees
Wenn man jetzt wüsste, welche diese ominösen "some pear varieties" sind - ... dann könnten wir eine solche Sorte als weitere Zwischenveredelung verwenden und darauf eine beliebige Birne setzen: Birne auf X auf Winter Banana auf M9 :D
-
Ich habe meine Williams Birne auf eine Mispel gefropft, diese trägt schon 3Jahre.
-
Ich könnte mir auch vorstellen, dass man über eine andere Kernobstart zumindest eine Zeit lang Erfolg haben könnte. Von Birne auf Weißdorn, Eberesche und natürlich Quitte habe ich schon gehört. Letztes Jahr habe ich aus Spaß einen Jakob Fischer auf Quitte gesetzt, mal schauen ob er den Winter überlebt.
-
Pyronia veitchii soll als Unterlage sowohl mit Äpfeln als auch mit Birnen (und Quitten) verträglich sein. Man liest aber auch immer wieder von Unverträglichkeitsreaktionen. Ich habe damit keine praktischen Erfahrungen. "Just for Fun" könnte man damit experimentieren.
-
vielleicht habt ihr meine Beiträge noch nicht gesehen. Ihr müsst ein wenig herumblättern. Viel Spaß.
https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,61187.0.html
https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,62428.0.html
https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,59831.msg2750677.html#msg2750677
Auch hier findet man den ein o. anderen Schmankerl. Ihr müsst aber hier selber suchen:
https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,43012.0.html