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Garten- und Umwelt => Quer durch den Garten => Thema gestartet von: Acanthus am 16. Juli 2021, 01:07:13
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Hallo allerseits,
ich habe einen Schrebergarten und an meiner Südseite seit 3 Jahren einen Nachbarn, der gar nichts macht. Gespräche, Bitten, Ermahnungen, diverse Schreiben an den Kleingartenvorstand- mäßiger Erfolg. >:( Im Rasen hat sich dort das Kriechende Fingerkraut (Potentilla repens) mächtig vermehrt. Ihm gefällt es, blüht so schön gelb. Gemäht wurde dieses Jahr noch nicht, das Magergras wurde von K.F. nahezu erstickt. Kürzlich bin ich erschrocken: Nicht zuletzt dank der feuchten Witterung hat eine Woge von K.F. kleinere Pflanzen überrannt und nähert sich nun rasend schnell unserer Grenze, die allein mit einem bodennahen Draht markiert ist. Hilfe! :-X
Meine Idee bisher: Auch wegen Ausläufern einer Rosa"Violacea" eine Wurzelsperre einbuddeln, so, dass ca. 10 cm davon aus dem Boden schauen, dann habe ich vielleicht eine Chance, es rechtzeitig aufzuhalten, bevor es bei mir einwurzelt.
Was sagt Ihr?
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Ist doch logisch!
Grab ein Brett ein, ne Rasenkante, eine Betonleiste, einen Streifen Blech, eine Reihe Pflastersteine...
Was halt so verfügbar ist.
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Grab ein Brett ein, ne Rasenkante, eine Betonleiste, einen Streifen Blech, eine Reihe Pflastersteine...
Da kommt das kriechende Fingerkraut aber spielend drüber hinweg (wurzelt bei mir auch zwischen Pflastersteinen), das müsste dann schon eine breitere Sache sein, weil die Fortbewegung passiert ja oberirdisch. Oder gleich ein hohes Wehr. ;) Und Samen wird es ja auch geben.
Ganz dichter Bewuchs an der Grenze, die es dem Fingerkraut erschwert, überhaupt reinzukommen? Und natürlich ständige Grenzkontrollen. ;)
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Die Blätter des Fingerkrauts mit Weedex einsprühen. Man muss nicht alle Blätter treffen.
Und einen Streifen an der Grundstücksgrenze frei lassen, wo man mechanisch aktiv werden kann.
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Dieses Fingerkraut wächst auch in dichten Staudenbeständen, die Kindel werden auf ihrem Weg durch den Dschungel von der Mutterpflanze versorgt.
Ich würde einen Streifen am Zaun entlang frei von Bewuchs halten und diesen regelmäßig kontrollieren.
Ich habe zwischen einem Staudenbeet und einer Brachfläche mit Fingerkraut einen breiten Streifen mit einem dicken Belag Holzhäcksel. Da lassen sich die Schnüre mit den Jungpflanzen noch relativ leicht rausziehen, größere Pflanzen wurzeln aber auch da bald nach unten durch.
Sand oder ein Plattenweg als Grenzstreifen gingen vielleicht auch, davor am Zaun eine höhere Sperre, dann kann man die überhängenden Ausläufer abreißen bevor sie zu fest verankert sind.
Ist halt wie bei so vielen ausläuferbildenden Kräutern oder solchen mit Speicherwurzeln: regelmäßige Aktionen durchführen.
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"...Da kommt das kriechende Fingerkraut aber spielend drüber hinweg..."
Doch nicht über Nacht?!
Ich habe seit 30 Jahren Bohlen gestellt zum Acker hin, als Schnittheckenabschluß,
nicht einmal eingegraben, einmal ausgewechselt,
dahinter lauern Quecke, kriechendes Fingerkraut, - Hahnenfuß und viele andere.
Unter der Hecke Mulch. Kontrolle 2x jährlich - funktioniert.
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Nach der (Sicht)Kontrolle muss man evtl auch tätig werden, das schafft nicht jeder 2 mal im Jahr.
Wenn Betonkanten und Co hier nicht ausreichen, werden oft hinter den Begrenzungen Panzergräben angelegt, also sowas wie die erste Pflugfurche. Der Graben kann bis 30cm tief sein, dass nach der Begrenzung für alle Grenzgäger erstmal in der Luft hängen angesagt ist. Muss dann Jährlich nach der Vegetationszeit neu gezogen und von Bewuchs befreit werden, also nur einmal Jährlich.
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"...Da kommt das kriechende Fingerkraut aber spielend drüber hinweg..."
Doch nicht über Nacht?!
Gefühlt schon, wenn man nicht so häufig in einem Garten ist. Mitten in der Wiese ist es mir ja egal, es wird ja auch regelmässig gemäht. Aber an Beeträndern..., grrrr..., und dann ist es nicht mehr weit bis ins Beet. Und dort, gut Nacht wenn es sich einnistet.
Also, (be)wehret (euch) den Anfängen. ;)
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Ist hier leider genauso, da guckt man "mal kurz" nicht hin, und schon sind die Ranken wieder einen Meter lang. :P Dank meiner Beetkanten sehe ich zumindest die "Grenzübertritte", man muss halt häufig genug kontrollieren, aber wenn ich nicht aufpasse, hat sich gleich wieder eine Kette von zehn Pflänzchen im Beet angesiedelt. Das Ausstechen ist mühsam und leider nicht immer erfolgreich, weil es tiefe Pfahlwurzeln macht.
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Ist hier leider genauso,
Ich dachte schon eins ums andere Mal, dass betr. "Unkrautlinge" wohl Verwandtschaft besteht zwischen unseren Gärten. ;)
und schon sind die Ranken wieder einen Meter lang. :P
Ich las gerade "Raketen". Wie passend. ;D :P
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Wie fies ist das Zeug eigentlich, treibt es auch aus Wurzelresten wieder aus? Hier hat es das Heckenbeet so ziemlich erobert und ist auch schon weit in den Rasen eingewandert. :P Es wäre schonmal gut zu wissen, wie gründlich ich bei der Entfernung im Beet sein muss.
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Ob es aus Wurzelresten wieder austreibt, weiß ich gar nicht so genau, auf jeden Fall darfst Du kein Pflänzchen übersehen, denn das treibt, sobald Du nicht mehr hinschaust, sofort wieder meterlange Ranken. Und wenn es sich irgendwo im Rasen oder unter der Hecke eingenistet hat, wird es von dort immer wieder erneut seine Eroberungsfeldzüge starten...
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Zum Rasen hin wird eine Beetkante gesetzt, da kommt es zumindest nicht völlig unbemerkt ins Beet zurück.
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Sehr,sehr gründlich 8)
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Das dürfte sich durch Samen (Vögel?) aber auch gut verbreiten. Ich rupf das ab und zu aus der Wiese am Gründach raus.
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Das Fingerkraut gibt es auch mit schönen roten Blüten.
Kann man hier auch kaufen. >>>
Bei dem Frühlings-Fingerkraut handelt es sich um eine heimische Wildstaude, die immer mehr unsere Gärten erobert. Die Staude stammt aus der Familie der Rosaceae und trägt den botanischen Namen Potentilla neumanniana. Sie lässt sich ausgezeichnet in den heimischen Garten integrieren und ist eine dankbare Pflanze, die durch ihren horstigen und teppichartigen Wuchs eine schöne kompakte Optik zaubert. Sie macht sich fast unverzichtbar im Garten und gehört nicht umsonst zu den beliebtesten Gartenpflanzen.
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???
Hier geht es aber doch um P. reptans.
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Das Frühlings-Fingerkraut ist hier auch fast Unkraut.
"Echte" Unkräuter sind m.E. Schachtelhalm und Zaun- und Ackerwinde.
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Den Giersch haste vergessen!
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Wie fies ist das Zeug eigentlich, treibt es auch aus Wurzelresten wieder aus?
Ich meine ja. Du könntest deinen Sandboden vielleicht sieben. 8) Betr. deinem Sandboden hast du doch gute Chancen denke ich (auch ohne sieben ;)), weil die "Teufelsfinger" sich darin nicht so festkrallen wie in Lehm.
"Echte" Unkräuter sind
die, welche dich in deinem Garten ganz schön auf Trab halten. (Was kümmert mich der Giersch? Der wächst ja nicht dort, wo ich ihn nicht haben will. ;))
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Einen Wurzelstock so wie Geum urbanum, aus dem es wieder austreibt, hat P. reptans nicht.
Aber es wurzelt sehr fest und treibt wieder aus, wenn man nur die Blätter beseitigt und nicht den ganzen Trieb.
P. reptans, Geum urbanum und Rubus caesius bilden hier die Dreifaltigkeit der hartnäckigen Unkräuter. Dann kommen Glechoma hederaceum, Fragaria vesca und Hedera helix und danach ganz lange gar nichts.
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Fragaria vesca
Dessen Welteroberung habe ich gestern ein bisschen Grenzen gesetzt. ;) Lässt sich wenigstens gut ziehen.
Ansonsten habe ich in etwa die gleiche Unkrautfaltigkeit wie du.
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Bekomme ich das k.F. denn im Gras/Rasen denn auch irgendwie zurückgedrängt?
Ich habe da noch Pfennigkraut, Lysimachia nummularia, das überall hin will wo es nicht hingehört.
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Sehr,sehr gründlich 8)
DIE Antwort wollte ich eigentlich gar nicht hören. :P ;D Na dann werde ich mir mal Mühe geben. ;)
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Naja, immerhin ist es immer noch etwas einfacher zu bekämpfen als Schachtelhalm, der wird mich hier bis an mein Lebensende verfolgen... ::)
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Bekomme ich das k.F. denn im Gras/Rasen denn auch irgendwie zurückgedrängt?
Ich habe da noch Pfennigkraut, Lysimachia nummularia, das überall hin will wo es nicht hingehört.
Weedex
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Naja, immerhin ist es immer noch etwas einfacher zu bekämpfen als Schachtelhalm, der wird mich hier bis an mein Lebensende verfolgen... ::)
Frag mich mal... :P
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Vielleicht ein kleiner Trost: Potentilla und die Erdbeere sind wichtige Bestandteile der Wiesen/Trockenrasen der Wacholderheiden 8)
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Bekomme ich das k.F. denn im Gras/Rasen denn auch irgendwie zurückgedrängt?
Ich habe da noch Pfennigkraut, Lysimachia nummularia, das überall hin will wo es nicht hingehört.
Weedex
Mechanisch gibt es keine Chance? Also nicht umgraben, sondern rechen, vertikutieren, etc?
Ich habe jetzt nichts grundsätzliches gegen Herbizide, aber die chlorierten Aromaten in Weedex sind mir suspekt.