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Garten- und Umwelt => Atelier => Thema gestartet von: sarastro am 16. Oktober 2004, 01:14:37

Titel: Platz im Garten - grenzenlos?
Beitrag von: sarastro am 16. Oktober 2004, 01:14:37
Und auch über dieses Thema wäre es mal interessant, einen neuen Thread zu öffnen! Wie schaut es mit euren Pflanzplätzen im Garten aus? Ist noch genügend Platz vorhanden oder quillt der Garten schon über?

Arbeitet ihr nach dem Motto "Weniger ist mehr" und lasst ihr genügend ruhende Flächen, damit der Garten als ganzes Kunstwerk zur Geltung kommt?

Oder "pfropft" ihr den letzten Platz auch noch wahllos zu und es entsteht ein heilloser Sammlergarten?

Oder haltet ihr es so wie beispielsweise Elfriede, wo über 3000 Arten und Sorten auf rund 1000 qm gekonnt geschmackvoll in wohl überlegten, tage- und nachtraubenden arbeitsreichen Stunden nebeneinander stehen? Und sie findet immer noch Platz und sie läuft und läuft und.....!
Titel: Re:Platz im Garten - grenzenlos?
Beitrag von: Katrin am 16. Oktober 2004, 01:24:41
Du stellst Fragen... die bringen einen echt ins Grübeln und das zu so später Stund'!
Natürlich ist mein/unser Garten ein Sammlergarten, leider. Zu gerne würde die Konsequenz, flächig und farbbetont zu pflanzen mein eigen nennen, aber dem ist nicht so - alles wird reingestopft, farbliche Abstimmungen sind nur im kleinen möglich. Mein einziger Gesamteffekt ist das Herbstbeet mit den Gräser, aber das wird das einzige bleiben... ich bin nun einfach gewissen Gattungen verfallen und die beißen sich farblich leider manchmal. Allerdings schwebt mir im Geiste immer so ein großes, weites Beet vor, farblich auf wenige Farben beschränkt und mit hohen Gräsern und ineinander verwobenen Zwischentönen... aber das wird nie etwas werden.

Folglich habe ich auch nie Platz. Mir graut vor dem Moment (und es wird zweifellos bald passieren) wann ich merke, dass ich alte Stauden teilen muss, um neuen Platz zu machen - Verzicht ist nicht drin. Das schaffe ich nicht. Die Gier ist etwas grausames... dieses haben-wollen... aber dafür verschenke ich ja auch wieder was, so ist das ja nicht ;)

Gute Nacht oder guten Morgen,
Katrin
Titel: Re:Platz im Garten - grenzenlos?
Beitrag von: sarastro am 16. Oktober 2004, 01:31:52
Du gehörst wie ich ins Bett! Heute haben Cimi und ich über Pflanzenkombinationen geschwelgt, aber da war mehr Platz vorhanden! Gute Nacht!
Titel: Re:Platz im Garten - grenzenlos?
Beitrag von: Katrin am 16. Oktober 2004, 01:33:20
So ein Beet zu planen, ohne ständig überlegen zu müssen, was man unterbringen muss, hat schon was ;)
Schlaf gut :) *wegbin*
Titel: Re:Platz im Garten - grenzenlos?
Beitrag von: brennnessel am 16. Oktober 2004, 07:48:32

Zitat
Oder "pfropft" ihr den letzten Platz auch noch wahllos zu und es entsteht ein heilloser Sammlergarten?

 Wahllos würde ich das nicht nennnen - ich denke schon jedesmal lange darüber nach, wenn mir wieder neue Kostbarkeiten ins Haus stehen .......aber: heilloser Sammlergarten kommt hin ...... ;)!

Elfriede ist ein Phänomen - ich muss mir das unbedingt einmal ansehen, wie so was geht! (ich vermute, die hat noch irgendwo geheime Felder, die sie bepflanzen darf .... ::) !)

Mein Garten wäre eigentlich schon jahrelang voll genug , aber da die meisten meiner Pflanzen Geschenke von lieben Freunden sind, würde ich keine einfach weg geben, nur weil sie vielleicht gerade nicht so recht zu ihren Nachbarn passt! Natürlich teile ich gerne, das schafft auch immer wieder Platz (.... wenn auch viel zu wenig ;)!)
Bei mir wird es aber langsam nicht alleine der fehlende Platz, sondern eher die Zeit, die man dann für so viel Garten aufwenden sollte, damit er nicht total entgleitet! Ich komme in viele so wunderschöne Gärten, die auch eine große Vielfalt beherbergen, aber viel geordneter aussehen! Wie die das machen, ist für mich auch ein ewiges Rätsel....
Dabei bin ich, was "Ordnung" in meinem Garten betrifft, eh sehr großzügig!
LG Lisl
Titel: Re:Platz im Garten - grenzenlos?
Beitrag von: Silvia am 16. Oktober 2004, 08:09:33
Also, propfen würde ich bei mir jetzt nicht sagen. Aber sammeln mit Sicherheit, und Durcheinander auch. Ich habe lieber je eine von drei Sorten als drei von einer Sorte. ;)

LG Silvia
Titel: Re:Platz im Garten - grenzenlos?
Beitrag von: trudi am 16. Oktober 2004, 08:30:10
Mein Platz im Garten ist sehr begrenzt.

1. durch die qm die zur Verfügung stehen
2. durch die Umgebung (ich finde in der Innenstadt eine Wildblumenwiese nicht passend)
3. durch meinen Geschmack, und da bin ich konsequent, was ich nicht so toll finde, da beschäftige ich mich überhaupt nicht mit (zB Taglilien)

Ich arbeite an einem harmonischen Gesamtbild des Gartens. Sorry, ich weiß nicht so genau, wie ich das ausdrücken kann.



Titel: Re:Platz im Garten - grenzenlos?
Beitrag von: cimicifuga am 16. Oktober 2004, 09:54:09
Momentan hab ich einen halbwegs zusammenpassenden Sammlergarten, der aus allen Nähten platzt 8) Da ich im nächsten Jahr übersiedle, werden auch alle Pflanzen einen neuen Platz bekommen. Die, die wegen Platzmangel jetzt noch ganz versteckt in der letzten Ecke stehen, werden dann den richtigen Platz bekommen. Ich hoffe, dass der zukünftige Garten etwas größer sein wird, als der jetzige (bin noch am verhandeln) - erst wenn alle vorhandenen eigepflanzt sind, geht's wieder ans frische Schätze erobern ;D
DAnn beginnt der ganze Zirkus von vorne ;)

Am liebsten wür ich auch gleich immer 3 oder 5 Stück einer Sorte Pflanzen, aber das geht eben nicht :-[
Titel: Re:Platz im Garten - grenzenlos?
Beitrag von: Raphaela am 16. Oktober 2004, 10:40:06
"Harmonisches Gesamtbild" trifft es doch, Maggi :)
Das Problem besteht oft nur darin, die Erfordernisse eines Sammler-Gartens mit dem Anspruch auf eine harmonische Gesamtwirkung
zusammen zu bringen. Vor allem auf relativ begrenztem Raum.
Dazu sind klare Prioritäten nötig, ein gewisses Maß an Disziplin (um zum Beispiel ein Farbkonzept durchzuhalten) und seeeehr viel Konzeptionsarbeit. Bis jetzt glaube ich, die Balance zwischen Sammlung einerseits und Gesamtwirkung andererseits ganz gut im Griff zu haben, aber es wird natürlich umso schwieriger, je umfangreicher die Sammlung wird...
Titel: Re:Platz im Garten - grenzenlos?
Beitrag von: Lilo am 16. Oktober 2004, 10:46:29
Im Grund habe ich Platz genug, ca. 1 Hektar Grundstücksfläche. Aber da ist das Problem der Wasserversorgung und ich muss aufpassen mich nicht zu überfordern. Da sind noch alte Obstbäume zu roden und neue zupflanzen, die Brombeeren, welche einst den gesamten Garten überwucherten, in Schach zu halten und die eifrigen Wildschweine außen vor, der Wald soll ausgelichtet werden etc..
In den ersten Jahren habe ich viele verschiedene Pflanzen in ein Beet gepackt. Nun haben sich die, welche mit Verhältnissen zufrieden sind vermehrt und bieten genügend Stecklingsmaterial, so dass ich jetzt beginnen kann, großzügigere Pflanzungen zu planen und zu realisieren.
Ich möchte gerne größere Flächen freihalten, damit der Blick schweifen kann, aber auf Sammelbeete nicht verzichten.

LG Lilo
Titel: Re:Platz im Garten - grenzenlos?
Beitrag von: alegria am 16. Oktober 2004, 11:10:09
Grenzenlos ? Eigentlich ja ....
ruhende Flaechen ? Zwangsbedingt....
Tja, trotz reichlich Platz quillt mein Garten leider nicht ueber.... ist halt klimabedingt nicht alles anpflanzbar, was ich gerne haette. Und ausserdem sind die Bezugsquellen hier auch nicht die Besten... :(
Dementsprechend besteht mein Garten nur aus einem kleineren Bereich, geschwungenen Beeten (die reichlich Luecken aufweisen, im Sommer von Einjaehrigen aus Samen gefuellt) und ortsueblichen Bepflanzungen. Alles eingebunden von Steinen und mit Kiesflaechen bzw. Natursteinflaeche aufgefuellt.
LG
alegria
Titel: Re:Platz im Garten - grenzenlos?
Beitrag von: potz am 16. Oktober 2004, 11:45:24
Ich hab eigentlich keine Platzprobleme, aber trotzdem besteht
mein Garten zum allergrößten Teil aus "Nichtgepflanzten Pflanzen" ;D
Ich stöbere hier im Forum und im Netz liebendgerne und voll Eifer jedem mir unbekanntem Pflänzchen hinterher .. kann mich an Pflanzenbildern nicht satt sehen .. bewundere aufrichtig die "Sammlergärten" ..
.... aber pflanzen tu ich im Endeffekt dann "hier bei mir" gaaanz wenig.
Ich möchte niemals(!) auf die "Leerflächen" und "ungestörten Wildwuchsecken" verzichten, weil für mich "Garten" nicht "möglichst viele Pflanzen" bedeutet, sondern "idealisierte Landschaft".
Lieber 100qm Giersch an der richtigen Stelle, als eine "Rabatte" (ein Haßwort für mich) an der falschen.
Abstand - Raum - Luft - freie Sichtachsen - freie Nischen - für mich wichtiger als noch ein paar Arten mehr.
Aber ich war noch nie "Sammler", nur ganz manchmal ein "Jäger" ;)
Titel: Re:Platz im Garten - grenzenlos?
Beitrag von: Ceres am 16. Oktober 2004, 12:20:02
Elfriedes Garten würde ich auch mal zu gerne sehen, ihre Bilder bzw. die HP sind ja mehr als vielversprechend.
Bei mir kann ich sagen, ich hab noch einigen Platz, nachdem ich dieses Jahr einige neue Beete angelegt habe, in denen noch Platz ist bzw. jetzt im Herbst noch ein paar hinzugekommen sind, die noch leer dastehen - soll sich aber nächstes Jahr ändern.
Insges. versuche ich (noch) Farbzusammenstellungen zu berücksichtigen, sodaß auch der Übergang ins nächste Beet einigermaßen paßt, wie lange ich das noch durchhalten kann - keine Ahnung ;D
Es gibt immer wieder so schöne Pflanzen, die ich haben möchte und dann auch irgendwo hinpassen, insges. wird bestimmt auch viel zu eng gepflanzt und dann beginnt die große Teilerei.
Aber ich liebe es im Garten rumzuspazieren und überall zu sehen, was sich so tut, welche Pflanzen gerade austreiben, blühen usw. - deshalb habe ich auch Inselbeete angelegt, damit ich von jeder Seite gut hinkann und einen kleinen Spaziergang machen kann ;)
Titel: Re:Platz im Garten - grenzenlos?
Beitrag von: sarastro am 16. Oktober 2004, 13:01:04
Lieber 100qm Giersch am richtigen Ort..., dies ist meiner Meinung nach die richtige Einstellung! ERstens kann man Giersch essen und dann existieren eine weißpanaschierte Form, sowie eine 'Golden Marbled'.
Rabatten, dieses Wort kann ich auch nicht ausstehen, verwende es aber notgedrungen immer wieder. Man kann ja auch nicht immer so profan vom Beet sprechen, wenn man "Border" meint. Sammlergärten haben auch ihren Reiz, da habe ich schon wahnsinnig viele gesehen, in allen Facetten. Wichtig erscheint mir die gegenseitige Akzeptanz, die bleibt vor lauter Spezialistentum manchmal auf der Strecke.
Titel: Re:Platz im Garten - grenzenlos?
Beitrag von: sarastro am 16. Oktober 2004, 13:02:34
Inselbeete sind mit das pflegeleichteste, was es gibt! Da bin ich ein großer Anhänger davon.
Titel: Re:Platz im Garten - grenzenlos?
Beitrag von: Re-Mark am 16. Oktober 2004, 14:04:33
Ich habe ja leider keinen eigenen Garten, leide aber trotzdem sehr unter dem Platzmangel meiner 'Obstbauversuchsfläche' (Großmutters nichtbewohnter Garten in Fürstenberg).

800 Quadratmeter sind für Obstliebhaber einfach gar nichts! Und ein paar Blumen möchte man natürlich auch haben. Der elterliche Garten in Berlin platzt übrigens auch aus allen Nähten.

Meiner Meinung nach würde ein deutlich größerer Garten übrigens deutlich weniger Arbeit machen. Ganz einfach deshalb, weil im jetzigen Zustand sehr, sehr viel Zeit dafür draufgeht, Sträucher halbwegs handhabbar zu halten, Stauden voneinander zu trennen oder Platz für Blumenzwiebeln oder andere Pflanzen zu suchen. In einem größeren Garten müßte ich die Blutpflaume und die Quitte einfach nicht verstümmeln, damit sie unter 5-6 Meter bleiben. Rittersporn würde einfach in mittelgroßen Gruppen an vierschiedene Flecken gepflanzt (wo er gedeiht ist gut, wo nicht wird etwas anders gesetzt), statt zwei bis drei Einzelpflanzen zu hätscheln und jedes Jahr aufs neue zu suchen. Statt den Bambus immer wieder zusammenzubinden dürfte er einfach sein ausladendes, aber schönes Wuchsbild entfalten.

Für einen Ziergarten (hauptsächlich) wie den meiner Mutter halte ich 1000 Quadratmeter für angemessen. Ich glaube, der würde nur halb so viel Zeit erfordern wie der jetzige 500 Quadratmeter-Garten.

Ich selber hätte gerne mindestens 5000 Quadratmeter. Bin wohl ein ziemlicher Sammler, aber ganz 'wahllos' würde ich mich nicht nennen. Wenn mich eine Pflanze interessiert, dann will ich immer möglichst viele Sorten (manchmal auch Arten) haben. Ein einzelner Rittersporn z.B. ist schön. Das ist es aber auch schon. Man geht hin und denkt 'schöne blaue Blume'. Bei mehreren Sorten sieht man sehr viel mehr Detail, genießt verschiedene Farbtöne und profitiert von leicht unterschiedlichen Blühzeiten.

Bei Passionsblumen ist jede einzelne Blüte wunderbar, aber bei mehren Arten kann man auch noch eigene Kreuzungsversuche unternehmen. Und da die meisten Arten nicht das ganze Jahr über blühen braucht es schon mehrere, um immer welche betrachten zu können.

Brombeeren für sich schmecken schon gut. Aber wie gut? Und ist der Geschmack deshalb etwas fader als in Kindheitserinnerungen, weil die Sorte nichts taugt oder weil der Boden anders ist? Um das zu beantworten braucht man mehrere Sorten. Außerdem soll die Fruchtbarkeit auch bei selbstfruchtbaren Obstarten durch Kreuzbestäubung besser sein. Der ständige Vergleich verschiedener Sorten schärft auch hier die Wahrnehmung und damit den Genuß.

Tja, und wenn man dann noch gerne solche Sachen wie verschiedene Eßkastanienarten und -sorten hätte...
... oder gerne eine eigene kleine Sanddornplantage pflanzen würde, die sehr viel Sonne braucht...

Wenn wirklich 'zuviel' Platz da wäre, dann würde ich halt meine eigenen Zuchtprogramme für Walnüsse, Eßkastanien, Pawpaw oder Quitten auflegen.
Titel: Re:Platz im Garten - grenzenlos?
Beitrag von: Querkopf am 16. Oktober 2004, 14:07:34
Abstand - Raum - Luft - freie Sichtachsen - freie Nischen - für mich wichtiger als noch ein paar Arten mehr.

Da schließe ich mich an! Und was gepflanzte Pflanzen angeht, setze ich bei manchem (vor allem beim Kleinen) inzwischen lieber fünf Exemplare einer Sorte als je ein Exemplar von fünf Sorten. Einfach, damit's mal "Fläche" gibt, Ruhe fürs Auge. Das verliert man leicht aus dem Blick, wenn man - wie ich - immer nur wenig Zeit hat zum Buddeln und deshalb immer nur kleine Garten-Teile "am Stück" beackern kann, kaum je mal größere Flächen im Zusammenhang. Zieht dann regelmäßig viel Umpflanzerei nach sich; aber so langsam kriege ich ein Auge dafür, was wo wie miteinander harmoniert. Es wird. Das Verrückte ist, dass ich genau dabei immer wieder Plätzchen entdecke, wo noch Neues hinkann, sogar perfekt hineinpasst :D.

Wunderbar - denn vom Sammeltrieb bin ich - *seufz* - leider nicht völlig frei, obwohl ich insgesamt ganz gut an mich halten kann. Ja, und dann und wann packt einen natürlich auch mal der Jagdtrieb ;). Starke Kräfte ;D...

"Rabatte": Hast Recht, Potz, ist ein scheußliches Wort. Ich benutze es trotzdem, obwohl's für den eigenen Garten herzlich unpassend ist - mir ist bisher einfach kein Ersatz eingefallen. Klar, "Border" ist treffender; aber da muss man manchen Leuten erstmal umständlich erklären, was man meint, und so genau will's eigentlich doch keiner wissen - nee, ehe ich mir die Belehrer-Rolle antue, sag ich lieber "Rabatte". Oder habt ihr eine bessere Begriffs-Idee? Dann bitte her damit :)!

Schöne Grüße
Querkopf
Titel: Re:Platz im Garten - grenzenlos?
Beitrag von: sonnenschein am 16. Oktober 2004, 14:35:56
Natürlich habe ich einen Sammlergarten.

Wahllos ist das Sammelsurium nicht, denn mit den Jahren habe ich mich von "habe ich noch nicht, muß ich also haben" zu "genau DIE will ich haben" gemausert.

Natürlich habe ich für die Ästhetik den Anspruch, ein ausgewogenes Verhältnis zu sehen zwischen Beeten und ruhigen Flächen; wegen des Sammeltriebes ist es inzwischen völlig unmöglich, daß Beete in meinem Garten ruhig sind. Heißt also im Klartext: ein Gleichgewicht zwischen Rasen und Beeten.

Was erfreut mich am meisten im Garten? Täglich etwas Neues entdecken! Und manchmal beim fünften täglichen Gartenrundgang immer noch etwas Neues entdecken! Das ist Glück ;) ;D.

Das kann ich bei einer auf "Schau" angelegten Pflanzung nicht. Was nicht heißt, daß ich in anderer Leute Gärten oder in Parks bei EINEM Spaziergang nicht in Begeisterung versetzt werde ob des umfassenden Anblicks.....
Titel: Re:Platz im Garten - grenzenlos?
Beitrag von: riesenweib am 16. Oktober 2004, 14:38:42
.... aber pflanzen tu ich im Endeffekt dann "hier bei mir" gaaanz wenig.
Ich möchte niemals(!) auf die "Leerflächen" und "ungestörten Wildwuchsecken" verzichten, weil für mich "Garten" nicht "möglichst viele Pflanzen" bedeutet, sondern "idealisierte Landschaft"....Abstand - Raum - Luft - freie Sichtachsen - freie Nischen - für mich wichtiger als noch ein paar Arten mehr....ganz manchmal ein "Jäger" ;)

danke, Potz, so gut hätt ich es nie formulieren können!

lg, brigitte

für andere naturelle verschwende ich daher sicher grenzenlos platz ;D

Titel: Re:Platz im Garten - grenzenlos?
Beitrag von: Silvia am 16. Oktober 2004, 14:44:30
@Sonnenschein, du hast bei dir ein gut ausgewogenes Verhältnis zwischen Sonne und Schatten, finde ich. Das bringt einen zusätzlichen Reiz.

Bei mir stellt sich nämlich das Problem, dass ich zwar prinzipiell genügend Platz habe, aber nicht für alle Pflanzen, die ich gerne hätte. So ein paar mehr Rosen z.B. täten mir schon noch gefallen, aber da ist jetzt das Ende der Fahnenstange erreicht, wenn ich nicht erst ein paar Bäume fälle. Aber das bringe ich auch nicht so leicht fertig. ::)

LG Silvia
Titel: Re:Platz im Garten - grenzenlos?
Beitrag von: Rendel am 16. Oktober 2004, 22:25:10
Platz für alle Schätze, die man gerne hätte, hat man nie genug! Deshalb pflanze ich oft zu dicht ::)
Konsequent war ich immer - Farbbeete waren für mich, in England abgeguckt, immer die einzige Alternative. Aber es gibt so viele schöne, interessante Pflanzen, die ich gerne mal ausprobieren würde!

Ich bin hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch nach Gestaltung und dem Sammeln, anfangs Kräuter, dann Geranium und Clematis, dann Hemerocallis, z.Zt. sind es Farne, Helleborus, Hosta und Galanthus.. und über allem schweben Rosen, aber für keine einzige ist mehr Raum!

Inzwischen platzt der Garten aus allen Nähten - aber Rasenfläche als Ruhepunkt für´s Auge muß sein - und werfe konsequent alles raus, was nicht gedeiht. Aber auch jetzt ist es noch zuviel, ich möchte weniger Pflanzen in größeren Flächen, ob es mir irgendwann einmal gelingt? Andererseits macht Vielfalt so viel Freude!
Rendel
Titel: Re:Platz im Garten - grenzenlos?
Beitrag von: Elfriede am 17. Oktober 2004, 09:54:42
Hallo!
Der Wunsch nach Gestaltung schließt das Sammeln keineswegs aus.

Die Hemerocallis weckte vor vielen Jahren meine Sammelleidenschaft, hätte nie gedacht, daß ich mich je für ein anderes Gebiet interessiere. aber es kamen noch viel nach. Das Problem ist dann, daß man die Hemerocallis ja nicht weggibt, man hat sie ja alle ins Herz geschlossen. die Zeit der Aussortierung begann. Sorten wie z.B. die mit gefüllten blüten oder spinnenförmigen, die wirklich optimale Gegebenheiten brauchen, habe ich entfernt. Die robusteren Taglilien habe ich behalten.
Aber es ändert sich mit den Jahren auch das gesamte Gartenbild. Die Bäume meines Nachbarn sind riesig geworden, natürlich auch meine eigenen. Und das gibt mehr Schatten. Dort wo sich heute mein tiefstes Schattenbeet befindet, befand sich ein Kiesbeet mit Gräser und es war der sonnigste Teil des Gartens.
Nun bin ich bei den Hosta angelangt und ich denke, nun ist es genug. Natürlich werde ich wieder welche kaufen, aber dann ist es eine Ersatzsorte für eine, die vielleicht nicht so recht wachsen will bei mir. Also wieder eine Aussortierung.
Und die Heuchera, da habe ich den Großteil wieder verloren. Die wollen meinen Boden nicht und so habe ich nur mehr die robusteren Sorten behalten.
Ich sammle und ich suche gerne Raritäten, aber nur jene, denen es in meinem Garten gefällt. Sonst wäre der Arbeitsaufwand zu groß.

Mein Vorbild ist die Naturwiese, es blühen das ganze Jahr die unterschiedlichsten Blumen und Gräser. Sie stehen dicht an dicht und alle vertragen sich. Warum soll das im Garten nicht möglich sein? Man muß nur wissen wer mit wem ;).
LG
Elfriede

Titel: Re:Platz im Garten - grenzenlos?
Beitrag von: fisalis am 18. Oktober 2004, 09:21:44
Ich musste meine drei Gemüsebeete wegen einer neu zu pflanzenden Hecke etwas reduzieren, nun hab ich eins draus gemacht. Das hat den Vorteil, dass die Pflanzen nun alle im selben Beet stehen und sich gegenseitig nützen (wenn man Freunde zusammensetzt). Weil alles auch immer ziemlich viel Arbeit macht, bin ich manchmal froh über die Begrenztheit des Platzes. Wenns knapp wird, verpflanze ich Mehrjähriges in den "wilden" Gartenteil, nächsten Frühling wahrscheinlich die Maibeeren, Ysop und Rucola. So gibts wieder Platz für neue Experimente.
Titel: Re:Platz im Garten - grenzenlos?
Beitrag von: Hortulanus am 24. Oktober 2004, 08:19:15
Mein Garten ist wie mein Leben: Inkonsequent und krummlinig, aber voller Leidenschaften. Zwar habe ich immer wieder den Wunsch, Pflanzenareale thematisch oder mit Rücksicht auf die natürliche Vergesellschaftung zu ordnen, doch scheitert das an meinen vielen Souvenirs, die irgendwo ihren Platz finden müssen.

So war unser "Weißes Beet" von vornherein zum Scheitern verurteilt. Ich meine mich erinnern zu können, dass es gerade eine Pflanzsaison seinen Namen zu Recht trug. Dann entpuppte sich ein Fremd-Röschen als zarte, rosafarbene Feen-Gestalt und durfte verweilen. Jetzt, nach etlichen Jahren, ist es das Beet, wo auch was Weißes wächst.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass dieses "Dicht-Pflanzen" oft auf Kosten des natürlichen Habitus der Gewächse geht. Ich behaupte gegenüber den Gartenbesuchern dann stets, dass adele den Charakter der Pflanzen. Anfänger glauben das.

Gartengestaltung habe ich mit Ausnahme der Steingärten längst aufgegeben. Nach den Grundsätzen "Natura abhorret vacuum" und "Raum ist in der kleinsten Hütte" findet sich immer noch ein Plätzchen. Sonst müsste ich ja alle Gartenkataloge abbestellen oder ungelesen in die Blaue Tonne werfen.
Titel: Re:Platz im Garten - grenzenlos?
Beitrag von: Elfriede am 24. Oktober 2004, 08:57:20
@Hortulanus, kann dir nur zustimmen! Mein vor Jahren angelegtes rosa Beet ist derzeit orange ::). Und im weißen Beet zeugt nur mehr die Spornblume vom reinen Weiss.
Aber wie langweilig wäre es, würde der Garten jedes Jahr gleich aussehen.
Derzeit wandelt sich mein Fleckchen Erde von einem Staudengarten in einen Gehölzgarten. Und daran ist eigentlich dieses Forum schuld, insbesondere das 'Arboretum' ;D.
LG
Elfriede
Titel: Re:Platz im Garten - grenzenlos?
Beitrag von: Silvia am 24. Oktober 2004, 10:53:50
Ich wollte vor dem Haus ein gelbes Rosenbeet mit blauen Blumen dazwischen anlegen, z.B. im Frühjahr Hyazinthen und dann Rittersporn, Campanula und später Astern.

Also, die Rosen blühen schön wie die Hyazinthen auch, naturbedingt aber leider nicht zur selben Zeit. Der Rittersporn verabschiedet sich immer wieder, das gebe ich jetzt auf, die Glockenblumen haben die Schnecken aufgefressen und den Astern gefällt es dort auch nicht. Dafür habe ich dort notfallmäßig eine geliehene weiße Strauchpaeonie unterbringen müssen, ebenso einen weißen Mohn, der wie detsch wuchert. Ich wusste sonst nicht, wohin damit. Die Sonnenplätze sind hier leider rara.
Na ja, war halt ein Versuch. Hätte ja klappen können. ;)

LG Silvia
Titel: Re:Platz im Garten - grenzenlos?
Beitrag von: Raphaela am 24. Oktober 2004, 12:30:20
Silvia, du weißt doch: "Versuch macht kluch", bzw. scheint das ganze Leben ein großes Lernlabyrinth zum Thema trial and error zu sein ;)
Und wer nix mehr versucht, der will auch nix mehr lernen und kann genau genommen schon als Zombie durchgehen.