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Garten- und Umwelt => Gartenjahr => Thema gestartet von: hymenocallis am 30. Dezember 2014, 11:07:05

Titel: Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: hymenocallis am 30. Dezember 2014, 11:07:05
Hier wird häufig über Winterhärte und ideale oder schlecht passende klimatische Verhältnisse, regionale Temperaturunterschiede etc. diskutiert. Leider fehlt oft eine konkrete Vergleichsbasis.
 
Beim Recherchieren bin ich vor kurzem auf folgende Seite gestoßen:http://de.climate-data.org
Ob sie höheren Ansprüchen gerecht wird, mögen User beurteilen, die sich schon intensiver mit der Thematik auseinandergesetzt haben – für mich als neugierigen Laien ist sie recht aufschlußreich. Falls sie jemand schon mal gepostet hat, entschuldige ich mich im vorhinein - mir ist sie jedenfalls nicht aufgefallen.

Zum Beispiel weiß ich jetzt, daß wir mit einer Sommerdurchschnittstemperatur von 19°C im Juli über Berlin oder Mainz (beide 18,6°C) liegen, bei den Sommermaximaltemperaturen fällt es noch stärker auf – bei uns 25.2°C (Berlin 23,8°C, Mainz 24°C).

Dafür sind die Winter hier mit Durchschnittstemperaturen von -3°C im Jänner eher kalt. Zum Vergleich: Berlin -0,9°C und Mainz 0,6°C. Bei den Tiefstwerten liegen wir auf -6,8°C, Berlin auf -3,4°C und Mainz auf -1,8°C.

Gerade der Vergleich der Tiefstwerte hat mich überrascht – ich dachte, daß die in Deutschland deutlich geringer ausfallen, weil so viel über mangelnde Winterhärte im Forum berichtet wird. Vielleicht ist Berlin nicht repräsentativ aber es liegt laut Klimakarten immerhin im kältesten Drittel der Bundesrepublik – daher erschien es mir passend.

 
Um unser lokales Klima besser vergleichen zu können, habe ich dann in Italien und Frankreich nach ähnlichen Regionen gesucht. Wirklich fündig bin ich dabei nicht geworden – unser Sommerklima ist mit dem in Aosta (Italien) und den Standorten der Iriszüchter Cayeux (Blois) und Bourdillon (Montargis) in Frankreich vergleichbar, auch in der Schweiz zwischen Genf und Lausanne ist es ähnlich warm. Allerdings ist es dort in den Wintermonaten deutlich milder als hier - trotzdem gibt es hier bei in nördlicheren Gebieten schlecht winterharten Pflanzen in der Regel keine Ausfälle. Ein minimaler Winterschutz oder eine geschützte Pflanzung ist daher auch hier nicht verkehrt.

Beim Vergleich mit Regionen in den USA hab ich dann nur ganz kleine Areale an der Grenze zu Kanada gefunden – sowohl an der West- als auch an der Ostküste gibt es sie, aber die sind für gärtnerische Recherchen nicht sehr ergiebig. Vergleicht man aber mit Gebieten in Deutschland findet man aufgrund des ozeanischen Einflusses hier und dort größere Regionen mit ähnlichem Klima.

Vielleicht ist die oben angeführte Website ja auch für den einen oder anderen User hier hilfreich – jetzt hat man ja im Garten Pause und kann sich die Zeit mit Recherchen vertreiben. Ich wünsche allen hier auf diesem Weg eine tolle Gartensaison 2015 und daß sie gesund und fit genug werden/sind/bleiben um sie auch zu genießen!

LG
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: enigma am 30. Dezember 2014, 12:09:36
Siehe auch hier:

Unter Klimadiagramme kann man ebensolche für viele Orte Deutschlands sowie in Europa und Übersee abrufen.
Sehr interessant und hilfreich, wenn man sich über die Durchschnittswerte eines Gebiets informieren möchte.

Vielleicht hängt ein Mod diesen neuen Thread von hemerocallis an den bestehenden an?
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Gartenplaner am 30. Dezember 2014, 12:17:32
Erstaunlich finde ich, daß bei dem Link von hemerocallis Klimadaten für fast jedes Dorf angegeben werden, das ist sehr hoch aufgelöst anscheinend.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: enigma am 30. Dezember 2014, 12:22:36
Zitat von der Seite:

- Alle Klimadaten stammen aus einem Klimamodell. Das Modell umfasst mehr als 220 Millionen Datenpunkte mit einer Auflösung von 30 Bogensekunden. Das Modell nutzt Wetterdaten von tausenden von Wetterstationen aus aller Welt. Die Wetterdaten wurden zwischen den Jahren 1982 und 2012 gesammelt.

- Alle Ortsdaten für die Städte basieren auf den Daten des OpenStreetMap Projekts.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: enaira am 30. Dezember 2014, 12:31:15
Klasse, sogar unser Kuhdorf ist dabei...
Aber die Darstellung der Seite ist bei mir irgendwie nicht richtig, da taucht an verschiedenen Stellen so Zeug auf:
unction a,b){var c a.split "."),d g;c[0]in d||!d.execScript||d.execScript "var "+c[0]);for var e;c.length&& e c.shift ));)c.length||void 0 b?d d[e]?d[e]:d[e]
Ist das bei euch auch so?
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Mediterraneus am 30. Dezember 2014, 12:35:23
Ich vermute mal, die Seite berechnet die Temperaturen aufgrund Breiten- und Längengrad und Seehöhe. Wetterstationen werden wohl mit eingerechnet. Ähnlich macht das z.B. auch Wetteronline bei der aktuellen Temperatur. Die messen auch nicht in meinem Dorf, sondern errechnen die momentane Temperatur. Oft stimmts.

Was mir spontan auffällt, die Meereshöhe gibt immer ungerade Zahlen an, und nicht die, die in den Karten angegeben werden.



Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Argo am 30. Dezember 2014, 12:45:12
Klasse, sogar unser Kuhdorf ist dabei...


Kann schon sein aber Düsseldorf fehlt :-[ :-[ :-[
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Mediterraneus am 30. Dezember 2014, 12:49:35
Es findet jeden Ort.

Edith. Oder auch nicht ;D
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Gartenplaner am 30. Dezember 2014, 12:53:00
*lach*
Stimmt, Düsseldorf wurde vergessen - sowohl in der Liste als auch über die Suche, sowohl mit Ü als auch UE nicht zu finden ??? ;D
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: enigma am 30. Dezember 2014, 12:55:01
Viele Orte sind nicht zu finden, darunter z.B. auch Freiburg.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Mediterraneus am 30. Dezember 2014, 12:55:34
Es konnten halt nur die wichtigsten aufgenommen werden :-X
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Mediterraneus am 30. Dezember 2014, 13:02:55
Klasse, sogar unser Kuhdorf ist dabei...


Kann schon sein aber Düsseldorf fehlt :-[ :-[ :-[

Gib halt was größeres in der Nähe ein, die Daten werden dann auch für Düsseldorf gelten. "Strümp" wäre so ein wichtiger Ort, z.B. (kenn ich nicht, find ich aber witzig ;D)
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: micc am 30. Dezember 2014, 13:03:38
Man muss in die Stadtteile gucken. Duisburg wurde auch nicht erwähnt, aber mit den Ortsteilen Ehingen, Mündelheim und Serm kann ich triangulieren. 10,2 Grad im Durchschnitt, nicht schlecht bzw. lekker warm.

:)
Michael
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: micc am 30. Dezember 2014, 13:05:33
Von Düsseldorf ist Benrath drin.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: marcu am 30. Dezember 2014, 13:05:43
 >:( Düsseldorf nicht, aber Kölle natüüürlich!
Und mein Heimatort im Sauerland ist mit fast allen dazugehörigen Kuhkäffern vertreten. 8)
Toller link - habe ihn gleich auf Favoriten gesetzt: Danke schön!
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Mediterraneus am 30. Dezember 2014, 13:08:50
Mainviereck: Mein Wohnort hat ein Jahresmittel von 9,1 Grad, der 100 m höhergelegene Nachbarort hat 8.6 Grad, die Orte im Maintal gehen bis 10,1 Grad.

Sieht mir sehr nach Berechnung nach der Meereshöhe aus.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: enaira am 30. Dezember 2014, 13:16:38
Anscheinend habt ihr nicht das Darstellungsproblem wie ich.
Habe es gerade mal probiert, das taucht bei mir nur mit firefox auf, mit chrome ist es o.k.
Sind ohnehin nur irgendwelche blöden Werbesachen.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: enaira am 30. Dezember 2014, 13:21:23
Ich habe auch den Verdacht, dass mehr gerechnet als gemessen wurde.
Es kommt sehr oft vor, dass Regengebiete bei uns nicht ankommen, obwohl es in Koblenz heftigst regnet.
Laut Diagramm haben wir aber deutlich mehr Regen als Koblenz...
Das ist zumindest gefühlt anders!
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: hymenocallis am 30. Dezember 2014, 13:22:00
Erstaunlich finde ich, daß bei dem Link von hemerocallis Klimadaten für fast jedes Dorf angegeben werden, das ist sehr hoch aufgelöst anscheinend.
Das trifft für Deutschland zu - in Italien sieht es leider nicht so gut aus.

LG
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Paw paw am 30. Dezember 2014, 13:25:15
Es findet sich auch ein Ortsteil mit nur 308 Einwohner. Dieser liegt etwa 3km Luftlinie entfernt auf 348m und somit 80m tiefer als mein Grundstück. Der nächste Ort in die entgegen gesetzte Richtung ist auch etwa 3km Luftlinie entfernt, liegt allerdings 80m höher.

Was mich irritiert ist folgendes:

Seit 6 Jahren messe ich mit einer kleinen Funkwetterstation die Regenmengen. Für dieses Jahr habe ich schon zusammen gerechnet. Die Schneemengen werden nur durch das registrierte Tauwasser erfassen.
Für diese 6 Jahre ergibt sich bei mir ein durchschnittlicher Jahresniederschlag von 1168l. Hier wird für den tiefer liegenden Ort 690l und für den höher liegenden 752l angegeben.

Ich weiß, die Zeiträume sind sehr unterschiedlich. Aber ca. 400l mehr an Niederschlägen sind gewaltige Unterschiede.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Mediterraneus am 30. Dezember 2014, 13:26:24
Ich habe auch den Verdacht, dass mehr gerechnet als gemessen wurde.

Das System scheint sich die näheste Wetterstation am Kuhkaff zu suchen, und rechnet dann anhand der Meereshöhe die Temperaturen um. Bei mir haut das ganz gut hin.
Geh ich weiter weg, dann gibt es plötzlich Sprünge. So dass nebeneinanderliegende Orte plötzlich andere Werte aufweisen.

Wie sie das mit den Niederschlägen machen, keine Ahnung ???
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: hymenocallis am 30. Dezember 2014, 13:27:39
Ich habe auch den Verdacht, dass mehr gerechnet als gemessen wurde.
Es kommt sehr oft vor, dass Regengebiete bei uns nicht ankommen, obwohl es in Koblenz heftigst regnet.
Laut Diagramm haben wir aber deutlich mehr Regen als Koblenz...
Das ist zumindest gefühlt anders!

Gefühlt ist noch weniger realistisch als gerechnet.

Die Daten für uns regional fühlen sich auch viel zu kühl an - liegt aber auch daran, daß der nächste offizielle Meßpunkt hier 7 m über unserem Niveau in einer Windschneise liegt und wir im tieferliegenden windgeschützten Aubereich.

Hier gibt es im Umkreis viele Meßpunkte und man kann die Niederschlagsmengen, die sich hier auf wenigen Kilometern stark unterscheiden (am Beckennordrand heftig, am Beckensüdrand sehr gering) sehr gut verfolgen. Auch das Temperaturgefälle nach Norden ist klar ersichtlich.

LG
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: hymenocallis am 30. Dezember 2014, 13:30:12
Es findet sich auch ein Ortsteil mit nur 308 Einwohner. Dieser liegt etwa 3km Luftlinie entfernt auf 348m und somit 80m tiefer als mein Grundstück. Der nächste Ort in die entgegen gesetzte Richtung ist auch etwa 3km Luftlinie entfernt, liegt allerdings 80m höher.

Was mich irritiert ist folgendes:

Seit 6 Jahren messe ich mit einer kleinen Funkwetterstation die Regenmengen. Für dieses Jahr habe ich schon zusammen gerechnet. Die Schneemengen werden nur durch das registrierte Tauwasser erfassen.
Für diese 6 Jahre ergibt sich bei mir ein durchschnittlicher Jahresniederschlag von 1168l. Hier wird für den tiefer liegenden Ort 690l und für den höher liegenden 752l angegeben.

Ich weiß, die Zeiträume sind sehr unterschiedlich. Aber ca. 400l mehr an Niederschlägen sind gewaltige Unterschiede.

Die gibt es hier auch - nicht nur in der Theorie, sondern ganz klar auch in der Praxis. Hier bekommen einige Stellen aufgrund der Hauptwindrichtung und der Hügellage deutlich mehr ab als die anliegenden. Lokal eng begrenzte Überschwemmungen sind die Folge.

LG
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: hymenocallis am 30. Dezember 2014, 13:31:47
Mich würde in dem Kontext interessieren: wie sieht es im Vergleich Winterhärtezone und den angegebenen Winterdurchschnittstemperaturen und Durchschnittsminima bei Euch aus? Paßt das irgendwie zusammen?

LG
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Mediterraneus am 30. Dezember 2014, 13:35:20
Winterhärtezonen kann ich dort nicht rauslesen, da ja keine absoluten Minima angegeben sind. (Oder doch?)

Die durchschnittliche Januartemperatur für meinen Ort ist mit -0,5 angegeben, das könnte hinkommen.

Allerdings stimmen die Niederschläge nicht. Hier im Lee sind sie im Winterhalbjahr höher, das ist eine Ausnahme für Mitteleuropa.
Der Gesamtwert mit 700 mm könnte hinkommen.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: enaira am 30. Dezember 2014, 13:44:28

Hier gibt es im Umkreis viele Meßpunkte

Doof gefragt:
Wo kann man das nachschauen/-fragen?
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: enigma am 30. Dezember 2014, 13:51:20
Ich habe auch den Verdacht, dass mehr gerechnet als gemessen wurde.

Mit Sicherheit. Selbst wenn man außer den Wetterstationen des DWD noch die aller privater Messeinrichtungen dazunähme, gäbe es noch längst nicht in so vielen Orten Deutschlands Messstationen.

Dass gerechnet wird, ist per se noch nichts Schlechtes. Ich sähe nur gerne irgendwo einen Vergleich von Mess- und Rechenergebnissen für Orte, an denen beides vorliegt.
Finde ich aber nirgends.

Deshalb bleibe ich lieber bei Klimadiagrammen, die auf Messungen beruhen.
Die Genauigkeit reicht für uns Gärtner allemal aus.

Nur die Angabe des durchschnittlichen jährlichen Minimums, die fehlt leider in den Klimadiagrammen, weil's für die Meteorologen offenbar keine wichtige Größe zu sein scheint.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: lord waldemoor am 30. Dezember 2014, 14:01:16
toller link
7,5 grad
9oo mm niederschlagreichtes monat juli
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: enigma am 30. Dezember 2014, 14:02:04
Und was sagt dir das im Hinblick auf die Gärtnerei?
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Thüringer am 30. Dezember 2014, 14:04:42
Anscheinend habt ihr nicht das Darstellungsproblem wie ich.
Habe es gerade mal probiert, das taucht bei mir nur mit firefox auf, mit chrome ist es o.k.
Sind ohnehin nur irgendwelche blöden Werbesachen.


"Mein" Firefox arbeitet und zeigt alles ordentlich.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Querkopf am 30. Dezember 2014, 14:18:19
Danke für den Link, hemerocallis.
Interessant ist das schon.

Mich würde in dem Kontext interessieren: wie sieht es im Vergleich Winterhärtezone und den angegebenen Winterdurchschnittstemperaturen und Durchschnittsminima bei Euch aus? Paßt das irgendwie zusammen?
Kann nicht zusammenpassen, einfach weil die für die Winterhärtezone ausschlaggebenden Daten fehlen (=langjähriger Durchschnitt der absoluten Temperaturminima).

Und auch sonst kann solch eine Klimaberechnung - vorwiegend mit Durchschnittswerten - nicht mehr sein als eine ganz, ganz grobe Orientierung. Für die konkrete Winterhärte konkreter Pflanzen sind ja spezielle Parameter-Kombinationen ausschlaggebend. Z.B.: Wie ist der Temperaturverlauf (der reale, gemessene, nicht ein irgendwie errechneter) vom Herbst zum Winter, stetig fallend oder mit plötzlichen "Abstürzen"? Oder: In welcher Korrelation stehen Temperaturverlauf und Niederschlagsmengen? Oderoder.

Zu diesen Fragen sagt übrigens auch die WHZ nicht wirklich was aus, sie ist ebenfalls nur grobe Orientierung.

Zu den Niederschlägen:
...
Was mich irritiert ist folgendes:

Seit 6 Jahren messe ich mit einer kleinen Funkwetterstation die Regenmengen. Für dieses Jahr habe ich schon zusammen gerechnet. Die Schneemengen werden nur durch das registrierte Tauwasser erfassen.
Für diese 6 Jahre ergibt sich bei mir ein durchschnittlicher Jahresniederschlag von 1168l. Hier wird für den tiefer liegenden Ort 690l und für den höher liegenden 752l angegeben.

Ich weiß, die Zeiträume sind sehr unterschiedlich. Aber ca. 400l mehr an Niederschlägen sind gewaltige Unterschiede.

Die gibt es hier auch - nicht nur in der Theorie, sondern ganz klar auch in der Praxis. Hier bekommen einige Stellen aufgrund der Hauptwindrichtung und der Hügellage deutlich mehr ab als die anliegenden. ...
Richtig ist, dass es bei Niederschlägen lokal große Unterschiede geben kann. Ich habe mal gemessene DWD-Daten für unsere Region verglichen; da gab es Differenzen von bis zu 200ml/ Jahr für Stationen, die nur wenige km auseinander liegen und deren Höhe sich um höchstens 100m unterscheidet.
Aber dabei spielen sommerliche Gewitter eine große Rolle. Gewitterzellen spucken mitunter ja enorme Wassermengen über einem eng begrenzten Gebiet aus. Und ihre Zugbahn entspricht oft nicht dem, was im "normalen" Wettergeschehen zu erwarten wäre.

Niederschläge zu berechnen, dürfte ein ziemliches Lotteriespiel sein ;). Für unsere Gegend stimmen die Website-Werte jedenfalls nicht.

Bei Temperaturen haben Rechenmodelle sicher eine höhere Trefferquote.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: enigma am 30. Dezember 2014, 14:30:58
Oder: In welcher Korrelation stehen Temperaturverlauf und Niederschlagsmengen?

Das ist ein Faktor, der oft übersehen wird.

So ist die alleinige Angabe einer Niederschlagssumme, sei es übers Jahr oder auch aufgeschlüsselt von Monat zu Monat, ohne Angabe der zugehörigen Temperaturen wenig aussagekräftig.

Stichwort: potentielle Verdunstung.

Beispiel: Hier regnet es im Jahresdurchschnitt ca. 1000 mm, das sind 25 % mehr als im östlichen Schleswig-Holstein. Dennoch ist das Klima dort im Sommer feuchter, weil die Temperaturen dort niedriger sind als am Oberrhein.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: pearl am 30. Dezember 2014, 14:35:33
Und was sagt dir das im Hinblick auf die Gärtnerei?

die alles entscheidende Frage!

Die Klimadiagramme der beiden Messstationen Heidelberg und Eberbach sagen, dass es den Neckar aufwärts was kühler und feuchter ist. 745 mm   11.1° C in Heidelberg, 1036 mm   8.9° C in Eberbach.

Aber sagt nichts über die absoluten Minima.

Gefühlt ist das Wetter im Winter hier feuchter. Im Sommer gibt es lange Trockenperioden in denen das Gras richtig heufarben eintrocknet und Rasenflächen gesprengt werden. Einige Stauden und manche Gehölze zeigen Trockenschäden.

Im Winter ist der Boden durchweicht und Niederschläge trocknen nicht ab. Kurze Frostperioden in Verbindung mit Niederschlägen schaden ostasiatischen Pflanzen und mediterrane faulen weg.

Die Klimawerte Temperatur und Niederschläge sind also nur in Verbindung mit Sonnenscheindauer und Lichtintensität von Nutzen. Der Klimafaktor, der für Gärtner wesentlich ist.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: hymenocallis am 30. Dezember 2014, 14:35:39

Hier gibt es im Umkreis viele Meßpunkte

Doof gefragt:
Wo kann man das nachschauen/-fragen?

Leider kann ich Dir für Deutschland keine Tipps geben.
In Österreich betreibt die Zentralanstalt für Meteorologie viele Stationen, einige werden auch über die Universitäten, Flugplätze und Tourismuszentren betrieben und dann gibt es noch viele private Stationen, die ihre Daten melden. Wir haben hier alle genannten Datenzulieferer direkt in der Nachbarschaft (Umkreis von wenigen Kilometern).

LG
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: hymenocallis am 30. Dezember 2014, 14:36:57
"Mein" Firefox arbeitet und zeigt alles ordentlich.

Hier auch.
Vielleicht hilft ein update?

LG
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Mediterraneus am 30. Dezember 2014, 14:39:13

Die Klimadiagramme der beiden Messstationen Heidelberg und Eberbach sagen, dass es den Neckar aufwärts was kühler und feuchter ist. 745 mm   11.1° C in Heidelberg, 1036 mm   8.9° C in Eberbach.


Unser Link gibt für Eberbach und Heidelberg eine Jahresdurchschnittstemperatur von 10,2 Grad an 8)

NS: Eberbach 654 mm, Heidelberg 666 mm
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: enigma am 30. Dezember 2014, 14:43:39

Hier gibt es im Umkreis viele Meßpunkte

Doof gefragt:
Wo kann man das nachschauen/-fragen?

Hier und hier.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: hymenocallis am 30. Dezember 2014, 14:43:53
Die Klimawerte sind also nur in Verbindung mit Sonnenscheindauer und Lichtintensität von Nutzen. Der Klimafaktor, der für Gärtner wesentlich ist.

Für mich wäre zudem noch relevant, wie lange die Vegetationsperiode andauert und vor allem wie die Temperatur- und Niederschlagswerte in dieser Zeit aussehen, denn das beeinflußt den Pflanzenwuchs viel stärker als irgendwelche durchschnittlichen Temperaturen während der Vegetationspause im Winter.

Das müßte man sich wohl mühsam rausrechnen. Die absoluten Minima sind hier lokal in Bezug auf die Winterhärte kein Parameter - es gibt hier immer wieder mal Wintertemperaturen unter -20°C und trotzdem gedeihen Albizien und Feigen ausgepflanzt. Immergrüne Taglilien erfrieren auch ungeschützt in praller Sonne extrem selten, aber Rosen bekommen ohne Winterschutz immer wieder mal etwas ab (gestorben ist mir aber noch keine). Es sind also wohl andere Faktoren hier entscheidend.

LG
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: enaira am 30. Dezember 2014, 14:46:30
Anscheinend habt ihr nicht das Darstellungsproblem wie ich.
Habe es gerade mal probiert, das taucht bei mir nur mit firefox auf, mit chrome ist es o.k.
Sind ohnehin nur irgendwelche blöden Werbesachen.

"Mein" Firefox arbeitet und zeigt alles ordentlich.
Habe den Fehler gefunden, hatte den nervigen flashplayer ausgestellt... ;)
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: enaira am 30. Dezember 2014, 14:47:52

Hier gibt es im Umkreis viele Meßpunkte

Doof gefragt:
Wo kann man das nachschauen/-fragen?

Hier und hier.
Danke!
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: pearl am 30. Dezember 2014, 14:52:51
Koblenz 674 mm 10.8° C

Österreich hat 7 meterologische Stationen und die haben nach dem Klimadiagramm folgende Werte:

Klagenfurt 901 mm 7.7° C
Salzburg 1169 mm 8.9° C
Sankt Pölten 687 mm 9.1° C
Sonnblick 1632 mm -5.8° C
Wien - Hohe Warte 613 mm 9.9° C
Graz 838 mm 8.4° C
Innsbruck 864   mm 8.6° C

Im Vergleich dazu

Heidelberg 745 mm 11.1° C

Diese Statistik ist aufschlussreich für Darmstadt hier.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Querkopf am 30. Dezember 2014, 14:55:24
... Das müßte man sich wohl mühsam rausrechnen. ...
Hm - wie? ???

Ich denke, an solchen Rechnungen werden sich Wetter-Profis längst versucht haben, daran gäbe es ja großes kommerzielles Interesse (z. B. Landwirtschaft). Aber bisher sind mir keine entsprechenden Modelle begegnet - scheint nicht geklappt zu haben. Das wundert mich aber nicht: Das Zusammenspiel verschiedener Klima- und Wetter-Faktoren ist extrem komplex...

Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: hymenocallis am 30. Dezember 2014, 14:58:33
Österreich hat 7 meterologische Stationen ....

Alleine in der Steiermark betreibt die ZAMG 40 Stationen - siehe http://www.zamg.ac.at/cms/de/wetter/wetterwerte-analysen/steiermark :-X
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: hymenocallis am 30. Dezember 2014, 15:00:49
Hm - wie? ???

Ich denke, an solchen Rechnungen werden sich Wetter-Profis längst versucht haben, daran gäbe es ja großes kommerzielles Interesse (z. B. Landwirtschaft). Aber bisher sind mir keine entsprechenden Modelle begegnet - scheint nicht geklappt zu haben. Das wundert mich aber nicht: Das Zusammenspiel verschiedener Klima- und Wetter-Faktoren ist extrem komplex...


Ich denke nicht, daß es hier in der Landwirtschaft großes kommerzielles Interesse gibt. Es wachsen hier seit Generationen Mais, Kübisse und einen Steinwurf weiter südlich Wein - ganz ohne irgendeine Berechnung. In den anderen Agrarregionen wird es wohl ähnlich sein.

LG
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: pearl am 30. Dezember 2014, 15:00:51
Mediterraneus, wenn ich Klimadiagramme schreibe, dann meine ich nicht climate-data. ;D

Denn es ist ziemlich klar, dass die irgendwas zusammenrechnen. Was undurchsichtig ist. Mir sind Zahlen und Fakten an Messstationen lieber, auch wenn sie eine Ungenauigkeit im Abschätzen des konkreten Klimas an einem bestimmten Ort haben. Dann weiß man das eben nicht. Nicht genau. Das ist wissenschaftlich die wichtigste Aussage. Man weiß es nicht. Punkt. ;D
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: enaira am 30. Dezember 2014, 15:02:19
Koblenz 674 mm 10.8° C

Koblenz ist zwar nur 13 km entfernt, aber die Forsythien blühen schon im am nächsten zu uns liegenden Stadtteil mindestens 1 Woche früher...

Die nächsten Messstationen liegen anscheinend in Mülheim-Kärlich und Kobern-Gondorf.
Passt aber auch beides nicht richtig, da zu dicht an Flüssen gelegen...
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: pearl am 30. Dezember 2014, 15:07:29
weiter südlich Wein - ganz ohne irgendeine Berechnung.


 :o ::) ;D da ist jetzt das ultimative Statement von hemerocallis! ;D

Ich wüsste keine Winzer, der nicht exakt das Wetter verfolgt und sich dringend für Prognosen interessiert, denn das ganz genaue Wetter ist entscheidend wann die Lese beginnt, wie er keltert und ob es Eiswein gibt oder nicht.

Am 1. Weihnachtsfeiertag sprach ich noch im Familienkreis mit einem, der nur einen ganz kleinen Weinberg hat und es war ein wichtiges Thema, dass es dieses Jahr keine Aussichten auf Eiswein gibt, deshalb alles gelesen wurde, genau wie letztes Jahr und dass die Niederschläge im Herbst wichtig seien und zu viel Wärme im Oktober auch nicht gut und ...
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: hymenocallis am 30. Dezember 2014, 15:12:27
weiter südlich Wein - ganz ohne irgendeine Berechnung.


 :o ::) ;D da ist jetzt das ultimative Statement von hemerocallis! ;D

Ich wüsste keine Winzer, der nicht exakt das Wetter verfolgt und sich dringend für Prognosen interessiert, denn das ganz genaue Wetter ist entscheidend wann die Lese beginnt, wie er keltert und ob es Eiswein gibt oder nicht.

Am 1. Weihnachtsfeiertag sprach ich noch im Familienkreis mit einem, der nur einen ganz kleinen Weinberg hat und es war ein wichtiges Thema, dass es dieses Jahr keine Aussichten auf Eiswein gibt, deshalb alles gelesen wurde, genau wie letztes Jahr und dass die Niederschläge im Herbst wichtig seien und zu viel Wärme im Oktober auch nicht gut und ...

Die Lese richtet sich nach der aktuellen Wetterlage im Jahr und nicht nach Klima-Auswertungen. Wie kommst Du also darauf?

Im übrigen wird Eiswein nicht in allen Weinbau-Regionen produziert - aufgrund der Kirschessigfliegen-Plage wird er wohl zukünftig eine noch exotischere Ausnahme darstellen.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: pearl am 30. Dezember 2014, 15:16:27

Die Klimawerte sind also nur in Verbindung mit Sonnenscheindauer und Lichtintensität von Nutzen. Der Klimafaktor, der für Gärtner wesentlich ist.

das gilt auch für Landwirte und Winzer.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: pearl am 30. Dezember 2014, 15:18:09

Kirschessigfliegen-Plage

Spekulationen und Prophezeiungen sind immer super! ;D
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: enaira am 30. Dezember 2014, 15:33:27
Die hiesigen Winzer werten anscheinend auch eher nicht die Klimadaten aus.
Sonst hätten sie im letzten Jahr vermutlich nicht auf Eiswein gehofft und die Trauben hängen lassen... :-\
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: philippus am 30. Dezember 2014, 15:44:45

Österreich hat 7 meterologische Stationen und die haben nach dem Klimadiagramm folgende Werte:

Die Werte für 1971-2000 findet man zB hier, es sind mehr als 200 Stationen:

http://www.zamg.ac.at/fix/klima/oe71-00/klima2000/klimadaten_oesterreich_1971_frame1.htm

Im pannonischen Osten ist es tendenziell am wärmsten, am sonnigsten, es regnet am wenigsten. Die Region ist wohl für die Kultur wärmeliebender Pflanzen am ehesten geeignet. Im Winter ist der Westen, zB Vorarlberg, milder, aber viel feuchter.
Man muss auch vorsichtig sein, wenn man Mittelwerte unterschiedlicher Länder miteinander vergleicht. Nicht jeder Wetterdienst rechnet sie nach derselben Methode aus. Dann zählt der Standort (zB städtisch oder nicht).

Für die neuere Periode 1981-2010 lauten die Werte zB.

Neusiedl / See (135 m): +10,7°C (Jan: -0,2; Jul. +21,5), Niederschlag: 562 mm, 2002 Sonnenstunden
Wien / Hohe Warte (198 m): +10,4 (+ 0,3; +20,8), Niederschlag 651 mm, 1930 Sonnenstunden
Graz-Uni (366 m): +9,8 (-1,0; +20,2), Niederschlag 885 mm, 1890 Sonnenstunden
Innsbruck-Uni (578 m): +9,4 (-1,0; +19,2), Niederschlag 911 mm, 1949 Sonnenstunden

Generell sind die Jahresmittelwerte in Ö und dem südl. De bei gleicher Höhenlage ähnlich. Mit einer Tendenz zu kälteren Wintern und etwas wärmeren Sommern in Ö.
Für die Pflanzen können auch die Kenntage von Relevanz sein: wie viele Eistage, Sommer- und Hitzetage, Tage mit Niederschlag (Jahressumme alleine ist nicht so aussagekräftig).
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: pearl am 30. Dezember 2014, 15:56:11

Diese Statistik ist aufschlussreich für Darmstadt hier.

in diesen Statistiken kann man die niedrigste Minimumtemperatur anklicken und die war im Januar 2009 - 14,8° C. Hat meinen Vibrunum tinus dahingerafft. Februar 2012 -15,7° C. Mussten alle Euphorbia characias dran glauben.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: enigma am 30. Dezember 2014, 15:58:33
Februar 2012 -15,7° C. Mussten alle Euphorbia characias dran glauben.

Die überstanden hier im selben Februar -18 °C ohne nennenswerte Schäden.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: pearl am 30. Dezember 2014, 16:00:25

Österreich hat 7 meterologische Stationen und die haben nach dem Klimadiagramm folgende Werte:

Die Werte für 1971-2000 findet man zB hier, es sind mehr als 200 Stationen:


ich bezog mich auf die www.klimadiagramme.de. Ich dachte, das wäre klar. ::)

Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: oile am 30. Dezember 2014, 16:18:45
Interessant! Für meine Region wird folgendes ausgesagt:
"gemäßigt, aber warm. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge. Selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf . " ??? ???

Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: pearl am 30. Dezember 2014, 16:20:45
welchen link hast du verwendet?
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Gartenplaner am 30. Dezember 2014, 16:26:54
Was ist daran ???

Ein "trockenster Monat" mit 0mm Niederschlag würde wesentlich niedrigere Niederschlagsmengen aufweisen als ein "trockenster Monat" mit 55mm.
Interessanterweise ist das bei mir der April.
Ist mir eigentlich nie so richtig aufgefallen, bis 2011 und 2014, wo es genau im April (und teilweise schon März) sehr trocken war.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: oile am 30. Dezember 2014, 16:31:24
welchen link hast du verwendet?
Den link, den hemerocallis gepostet hat.


@ Gartenplaner
Brandenburg wird im Allgemeinen nicht als Region mit hohen Niederschlagsmengen bezeichnet.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Gartenplaner am 30. Dezember 2014, 16:42:02
Naja, da die Seite die ganze Welt abdeckt, ist nicht davon auszugehen, dass der standardisierte Text für die gemäßigten Breiten sehr differenziert ausfällt.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: enigma am 30. Dezember 2014, 16:44:09
Naja, da die Seite die ganze Welt abdeckt, ist nicht davon auszugehen, dass der standardisierte Text für die gemäßigten Breiten sehr differenziert ausfällt.

Dafür gibt es ja ortsexakte Berechnungen des Klimas von Aalen über Kleinkleckersdorf und Posemuckel bis Zwickau. ;)
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Danilo am 30. Dezember 2014, 16:46:29
@ Gartenplaner
Brandenburg wird im Allgemeinen nicht als Region mit hohen Niederschlagsmengen bezeichnet.

Was insofern stimmt, als daß das Oderbruch die trockenste Region Deutschlands ist. Ich denke aber, für die Formulierung des Wasserhaushalts wird die Humidität des Klimas im globalen Vergleich herangezogen. Und damit ist selbst Brandenburg ein "niederschlagsreiches" Bundesland.

Gerade der Vergleich der Tiefstwerte hat mich überrascht – ich dachte, daß die in Deutschland deutlich geringer ausfallen, weil so viel über mangelnde Winterhärte im Forum berichtet wird. Vielleicht ist Berlin nicht repräsentativ aber es liegt laut Klimakarten immerhin im kältesten Drittel der Bundesrepublik – daher erschien es mir passend.

Nein, Berlin zählt als "Großstadt-Wärmeinsel" zu den klimatisch mildesten und im Sommer heißesten Regionen in ganz Deutschland. Um einen repräsentativen Ort zu finden, müssten wohl alle betrachteten Einflussfaktoren gemittelt werden. Wo man da am Ende ankäme, ist eine interessante Frage. Ich würde einen Ort irgendwo in der Mitte Deutschlands im USDA-Bereich 7a vermuten.

Was die Winterhärte von Pflanzen betrifft, finden sich im Forum bereits zahllose Diskussionen, in denen dargelegt wurde, warum absolute Temperaturminima für sich betrachtet diesbezüglich leider keinerlei Rückschlüsse zulassen.

Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: oile am 30. Dezember 2014, 16:46:43
Wie auch immer, ein kurzer Blick darauf zeigte mir, dass mir der link für meine Bedürfnisse nicht weiter hilft. 8)
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: oile am 30. Dezember 2014, 16:48:51
[Ich denke aber, für die Formulierung des Wasserhaushalts wird die Humidität des Klimas im globalen Vergleich herangezogen.

Das könnte ich mir auch denken. Mich stört allerdings, dass Du und ich uns das denken müssen. Ich fände eine Definition solcher Begriffe sehr hilfreich.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Staudo am 30. Dezember 2014, 16:50:34
Februar 2012 -15,7° C. Mussten alle Euphorbia characias dran glauben.

Die überstanden hier im selben Februar -18 °C ohne nennenswerte Schäden.


Das ist die Krux mit den Klimawerten. Diese Euphorbien überstehen bei uns praktisch keinen Winter. Eine Woche mit Dauerfrost und -15°C Nachttemperaturen macht mehr Schaden als ein kalter Morgen mit -18°C.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Gartenplaner am 30. Dezember 2014, 16:55:01
Hm....von 2 neugepflanzten Euphorbia characias ssp. wulfenii, einmal 'Lambrook Gold' und einmal 'Black Pearl', hat letztere die 2 Wochen Tiefkühltruhe bei Tiefsttemperaturen von -17 und über Tage hinweg Tageshöchsttemperaturen von -10 in schwerem Lehm in praller Sonne gepackt ???
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: enigma am 30. Dezember 2014, 16:58:14
[Ich denke aber, für die Formulierung des Wasserhaushalts wird die Humidität des Klimas im globalen Vergleich herangezogen.

Das könnte ich mir auch denken. Mich stört allerdings, dass Du und ich uns das denken müssen. Ich fände eine Definition solcher Begriffe sehr hilfreich.

Google mal nach dem Begriff "ökologisches Klimadiagramm", konkret solche Diagramme nach Walter und Lieth.

Diese Diagramme setzen Temperatur und Niederschläge in Beziehung, sodass aus dem Diagramm Dauer und Intensität von Dürrezeiten und Regenzeiten sichtbar werden.

Erläuterung z.B. hier.

Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Danilo am 30. Dezember 2014, 17:00:22
Wie auch immer, ein kurzer Blick darauf zeigte mir, dass mir der link für meine Bedürfnisse nicht weiter hilft. 8)

Hier braucht es neuerlich Werte - für Deine Zwecke vielleicht ein paar über alle mitteleuropäischen Gartenbesitzer gemittelte Angaben bezüglich der durchschnittlich im Garten kultivierten Pflanzenvielfalt. Ich würde den "Hobbygärtner" unterhalb des Meridians ansetzen - Dich eher darüber. 8) ;)
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: hymenocallis am 30. Dezember 2014, 17:03:11
Nein, Berlin zählt als "Großstadt-Wärmeinsel" zu den klimatisch mildesten und im Sommer heißesten Regionen in ganz Deutschland. Um einen repräsentativen Ort zu finden, müssten wohl alle betrachteten Einflussfaktoren gemittelt werden. Wo man da am Ende ankäme, ist eine interessante Frage. Ich würde einen Ort irgendwo in der Mitte Deutschlands im USDA-Bereich 7a vermuten.

Welchen bekannteren Ort in Deutschland würdest Du als repräsentativ vorschlagen?
(Berlin war für mich naheliegend, weil GG dort beruflich häufig ist und ohnehin immer die Wetterprognose zwecks Kleidungswahl vorab abfragt).

Was die Winterhärte von Pflanzen betrifft, finden sich im Forum bereits zahllose Diskussionen, in denen dargelegt wurde, warum absolute Temperaturminima für sich betrachtet diesbezüglich leider keinerlei Rückschlüsse zulassen.
Deshalb dachte ich, daß der Link, der ja weitaus mehr Informationen liefert, eher Sinn macht, als Rekord-Tiefstwerte zu vergleichen.

LG
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: hymenocallis am 30. Dezember 2014, 17:06:31
[Ich denke aber, für die Formulierung des Wasserhaushalts wird die Humidität des Klimas im globalen Vergleich herangezogen.

Das könnte ich mir auch denken. Mich stört allerdings, dass Du und ich uns das denken müssen. Ich fände eine Definition solcher Begriffe sehr hilfreich.

Steht doch ohnehin dort: ... Klassifikation des Klimas nach Köppen und Geiger ...
Ist lt. Wikipedia weltweit üblich, daher erstaunt mich eher, daß das hier kritisiert wird.

LG
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: hymenocallis am 30. Dezember 2014, 17:13:01
Google mal nach dem Begriff "ökologisches Klimadiagramm", konkret solche Diagramme nach Walter und Lieth.

Diese Diagramme setzen Temperatur und Niederschläge in Beziehung, sodass aus dem Diagramm Dauer und Intensität von Dürrezeiten und Regenzeiten sichtbar werden.

Erläuterung z.B. hier.

Kennst Du dazu einen brauchbaren Link, aus dem man ähnlich weltweite Informationen bekommen kann?
Ein besseres Modell mit gut zugänglichen regional korrekten Informationen nehme ich gerne! :)

LG
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: enigma am 30. Dezember 2014, 17:15:36
Februar 2012 -15,7° C. Mussten alle Euphorbia characias dran glauben.

Die überstanden hier im selben Februar -18 °C ohne nennenswerte Schäden.


Das ist die Krux mit den Klimawerten. Diese Euphorbien überstehen bei uns praktisch keinen Winter. Eine Woche mit Dauerfrost und -15°C Nachttemperaturen macht mehr Schaden als ein kalter Morgen mit -18°C.

Ich halte die Tiefsttemperaturen, denen eine Pflanze - genauer gesagt: ein Gehölz (noch genauer: ein Phanerophyt) - am Heimatstandort regelmäßig ausgesetzt ist, für eines der wichtigsten Kriterien, um abschätzen zu können, ob eine Pflanze in einer anderen Gegend der Welt überhaupt eine Überlebenschance hat.

Treten am Naturstandort allenfalls gelegentlich leichte Fröste auf, so ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass eine Pflanze aus solchen Gebieten überhaupt bei uns im Freiland gedeiht.
(Natürlich gibt es Ausnahmen, z.B. bei Reliktvorkommen)

Weitere wesentliche Kriterien, die als nächstes kommen, sind Dauer der Frostperiode, Zahl der Eistage und Menge und Art der Niederschläge im Winter.

Alle diese Kriterien liefern mehr oder weniger gute Hinweise, aber die Sicherheit zeigt letzztendlich nur der Versuch.

Da helfen auch keine noch so ausgeklügelten Diagramme, ob gemessen oder berechnet.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Danilo am 30. Dezember 2014, 17:18:02
Welchen bekannteren Ort in Deutschland würdest Du als repräsentativ vorschlagen?

Ich könnte mir die Stadtgrenze von Erfurt als geeignet vorstellen. Aber solche Auswahl hängt wie geschrieben sehr stark von den betrachteten Faktoren ab und wird immer subjektiv geprägt sein.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: enigma am 30. Dezember 2014, 17:20:31
Google mal nach dem Begriff "ökologisches Klimadiagramm", konkret solche Diagramme nach Walter und Lieth.

Diese Diagramme setzen Temperatur und Niederschläge in Beziehung, sodass aus dem Diagramm Dauer und Intensität von Dürrezeiten und Regenzeiten sichtbar werden.

Erläuterung z.B. hier.

Kennst Du dazu einen brauchbaren Link, aus dem man ähnlich weltweite Informationen bekommen kann?
Ein besseres Modell mit gut zugänglichen regional korrekten Informationen nehme ich gerne! :)

LG

Grundsätzlioch findet man diese Art Klimadiagramme nach Walter und Lieth oft, z.B. im obigen Link zu klimadiagramme.de.

Leider ist aber oft die Angabe des durchschnittlichen jährlichen Minimums oder wenigstens der absoluten jeweils gemessenen Minimumtemperatur in diesen Diagrammen nicht mit drin. Weil es z.B. die Forstwissenschaftler, die solche Diagramme nutzen, offenbar nicht brauchen.*

Eine gute Erläuterung dieser Diagramme nach Walter liefert auch das PIK.



* Es gibt einen Klimadiagramm-Weltatlas von Walther und Lieth (Jena 1967) mit mehr als 8000 solcher Diagramme. - aber den hab' ich online noch nirgends gefunden.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: oile am 30. Dezember 2014, 17:23:04

Steht doch ohnehin dort: ... Klassifikation des Klimas nach Köppen und Geiger ...
Ist lt. Wikipedia weltweit üblich, daher erstaunt mich eher, daß das hier kritisiert wird.

Oh, ich bin zutiefst beschämt und gehe gleich mal nachsitzen. :-X
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Gartenplaner am 30. Dezember 2014, 17:30:58
Leider gibts bei klimadiagramme.de nur ein Diagramm für Luxemburg (Luxemburg Stadt wohl?), dabei ist Luxemburg Stadt klimatisch doch anders als der Norden (Ardennen), die Moselgegend (Weinbau) und sogar der südlichste Zipfel des Gutlands an der Grenze zu Frankreich. :-\
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: pearl am 30. Dezember 2014, 17:33:51
Februar 2012 -15,7° C. Mussten alle Euphorbia characias dran glauben.

Die überstanden hier im selben Februar -18 °C ohne nennenswerte Schäden.


Das ist die Krux mit den Klimawerten. Diese Euphorbien überstehen bei uns praktisch keinen Winter. Eine Woche mit Dauerfrost und -15°C Nachttemperaturen macht mehr Schaden als ein kalter Morgen mit -18°C.

offensichtlich trifft das die wirklichen Verhältnisse. Dazu kommt Kleinklima, das speziell in Städten und da im Zentrum von Bebauung immer milder ausfällt, als in offenen Lagen.

In Heilbronn in geschützter Lage an einer warmen Südwand ist die Palisaden-Wolfsmilch auch in die Knie gegangen, sah elend aus und hat sich inzwischen enorm erholt. In meinem Garten sind im Schutz von Gehölzen und einer Trockenmauer auf der Südseite Sämlinge aufgetaucht.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: pearl am 30. Dezember 2014, 17:36:01
Wie auch immer, ein kurzer Blick darauf zeigte mir, dass mir der link für meine Bedürfnisse nicht weiter hilft. 8)

kurz und bündig auf den Punkt.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: hymenocallis am 30. Dezember 2014, 18:01:25
Schön, daß das nun geklärt ist.

Ich bitte also alle, denen mit dem Link nicht geholfen ist und die auch keinen brauchbareren für Europa anbieten können, sich aus dem Thread zu verabschieden.

LG
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: enigma am 30. Dezember 2014, 18:03:59
 ;)
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: hymenocallis am 30. Dezember 2014, 18:07:50
Welchen bekannteren Ort in Deutschland würdest Du als repräsentativ vorschlagen?

Ich könnte mir die Stadtgrenze von Erfurt als geeignet vorstellen. Aber solche Auswahl hängt wie geschrieben sehr stark von den betrachteten Faktoren ab und wird immer subjektiv geprägt sein.

  Jahresmitteltemperatur Sommermitteltemperatur Wintermitteltemperatur
Erfurt 8,5°C 17,4°C -0,4°C
Berlin 9,1°C 18,6°C -0,9°C

Nun ja - so echt überzeugt mich das nun nicht. In Erfurt ist es im Winter grad mal um 0,5°C kälter. Soooo kalte Winter gibt es offenbar auch dort nicht (verglichen mit unseren Wintermitteltemperaturen von -3,0°C ist das eher warm).

Wo ist es denn in Deutschland im Winter so richtig kalt - wo gibt es denn ähnlich geringe Temperaturen wie bei uns?

LG
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Querkopf am 30. Dezember 2014, 18:08:58
... Ich bitte also alle, denen mit dem Link nicht geholfen ist und die auch keinen brauchbareren für Europa anbieten können, sich aus dem Thread zu verabschieden. ...
Hallo ???
Geht's noch ?!? ???

Nö, so einfach ist das nicht mit dem Diskutieren, hemerocallis.
Du musst es schon mal aushalten, wenn auch diejenigen dabeibleiben, die ein wenig anderer Meinung sind als du.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: enigma am 30. Dezember 2014, 18:16:11
Wo ist es denn in Deutschland im Winter so richtig kalt - wo gibt es denn ähnlich geringe Temperaturen wie bei uns?

In Garmisch-Partenkirchen: http://tirolatlas.uibk.ac.at/graphics/lieth/diag.py/chart?id=1370662

Oder in Hof: http://www.klimadiagramme.de/Deutschland/hof.html
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Danilo am 30. Dezember 2014, 18:16:21
Nun ja - so echt überzeugt mich das nun nicht. In Erfurt ist es im Winter grad mal um 0,5°C kälter. Soooo kalte Winter gibt es offenbar auch dort nicht (verglichen mit unseren Wintermitteltemperaturen von -3,0°C ist das eher warm).

Ich glaube, wir haben da aneinander vorbeigeschrieben. Du meintest mit "repräsentativ" einen Ort in Deutschland, der ein ähnliches Klima wie bei Dir vor Ort aufweisen könnte? Ich dachte an einen, der eine Art klimatischen Mittelpunkt Deutschlands abgeben könnte. Demzufolge wird es an diesem nicht "richtig" kalt, da er ja auch die milden Winter in Nordwestdeutschland berücksichtigen soll. Richtig winterkalt wirds am Funtensee. ;)
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: enigma am 30. Dezember 2014, 18:21:06
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass es einen Ort in Deutschland gibt, der den von hemerocallis gewünschten Kriterien entspricht.

Bei gleichem Minimum im kältesten Wintermonat wird es dort im Sommer kälter sein als im weiter südöstlich gelegenen Österreich, bei gleicher Wärme im Sommer wird es dort im Winter milder sein.

Mal abgesehen vom Verhältnis Temperatur zu Niederschlag.

Ich weiß auch nicht, was solch ein Vergleich im Hinblick auf das Gärtnern bringen sollte.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: pearl am 30. Dezember 2014, 18:21:20

Richtig winterkalt wirds am Funtensee. ;)

und die längste Sonnenscheindauer hat Darmstadt.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Danilo am 30. Dezember 2014, 18:29:48
Ein schönes Beispiel für gärtnerische Belange mangelnde Aussagekraft allgemeiner Diagramme liefert neuerlich der Februar 2012, in dem die DWD-Station Ueckermünde am Stettiner Haff gleich nach Oberstdorf mit -28,7°C einen der bundesweit tiefsten Werte meldete. Etwas, das ein Blick aufs entsprechende Diagramm nicht erwarten ließ und läßt.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: pearl am 30. Dezember 2014, 18:29:54

Ich weiß auch nicht, was solch ein Vergleich im Hinblick auf das Gärtnern bringen sollte.

hemerocallis hat bezüglich Taglilien eine Theorie geäußert. Das kannst du nicht wissen, für Taglilien bist du nicht empfänglich.

Diese Theorie besagt, dass sie in einem Klima gärtnert, das mediterran sei. Die geniale Begründung: weil sie weiter südlich wohnt als wir.

Klimazone 8a auf den Klimakarten befriedigt nicht in Bezug auf diese Theorie.
Die Erfahrungen mit Taglilien, die in Florida gezüchtet werden und inzwischen meist immergrün sind, zeigt, dass es bei einigen Sorten Ausfälle gibt. Dass evergreen und winter hardy zwei ganz verschiedene Parameter sind und dass man nicht vermeiden kann es selber auszuprobieren ist schwierig zu verstehen, aber nicht zu vermeiden.

Vermutlich hängt das so zusammen.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Danilo am 30. Dezember 2014, 18:34:19
Helgoland (8b) ist dem Polarkreis deutlich näher als Darmstadt. ;)
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: oile am 30. Dezember 2014, 18:40:05
Auch wenn ich hier ausgeladen wurde :-X : Im Wikipedia-Artikel verorte ich Ueckermünde in der Klimazone Dfc und nicht in Cfb. Oder liege ich da falsch?
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: enigma am 30. Dezember 2014, 18:47:06
Na ja, die Übergänge sind in der Praxis ja fließend.

Hilfreicher als die Einteilung nach Köppen und Geiger finde ich für unsere gärtnerischen Vergleiche die Vegetationszonen.

Da liegt Uckermünde auch noch in der Zonen sommergrüner Laubwälder.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: hymenocallis am 30. Dezember 2014, 18:48:46
... Ich bitte also alle, denen mit dem Link nicht geholfen ist und die auch keinen brauchbareren für Europa anbieten können, sich aus dem Thread zu verabschieden. ...
Hallo ???
Geht's noch ?!? ???

Nö, so einfach ist das nicht mit dem Diskutieren, hemerocallis.
Du musst es schon mal aushalten, wenn auch diejenigen dabeibleiben, die ein wenig anderer Meinung sind als du.

Konstruktive Beiträge sind erwünscht - wer nur stänkern möchte, soll sich bitte einen eigenen Thread öffnen.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: fromme-helene am 30. Dezember 2014, 18:51:55
Mit sich alleine stänkern ist aber fad! :(
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: hymenocallis am 30. Dezember 2014, 18:52:38
Wo ist es denn in Deutschland im Winter so richtig kalt - wo gibt es denn ähnlich geringe Temperaturen wie bei uns?

In Garmisch-Partenkirchen: http://tirolatlas.uibk.ac.at/graphics/lieth/diag.py/chart?id=1370662

Oder in Hof: http://www.klimadiagramme.de/Deutschland/hof.html

Bisher hab ich angenommen, daß es abgesehen von Orten mit alpinem Klima wie den genannten (davon haben wir in Österreich mehr als uns lieb ist) doch auch noch andere winterkalte Gegenden in Deutschland gibt. Die östlicheren Regionen sollten doch durch den kontinentalen Einfluß ebenfalls heißere Sommer und kältere Winter aufweisen (zumindest wird das hier so unterrichtet)?

LG
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: hymenocallis am 30. Dezember 2014, 18:54:47
Ich glaube, wir haben da aneinander vorbeigeschrieben. Du meintest mit "repräsentativ" einen Ort in Deutschland, der ein ähnliches Klima wie bei Dir vor Ort aufweisen könnte? Ich dachte an einen, der eine Art klimatischen Mittelpunkt Deutschlands abgeben könnte. Demzufolge wird es an diesem nicht "richtig" kalt, da er ja auch die milden Winter in Nordwestdeutschland berücksichtigen soll. Richtig winterkalt wirds am Funtensee. ;)

Jetzt verstehe ich, was du meinst.
Repräsentativ für Deutschland ist also ein milderes Winterklima als bei uns, aber es gibt auch 'Wärmeinseln' und 'Kältelöcher'.

LG
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: pearl am 30. Dezember 2014, 18:55:31
"östliche Regionen" von Deutschland - auch dort haben wir es nicht mit Steppe und Tundra zu tun sonder wie bristlecone so amüsiert bemerkte mit sommergrünen Laubwäldern. ;D

Übrigens haben alle österreichischen user hier einschließlich von Sarastro überhaupt kein Bedürfnis danach ihr heimatliches Klima in irgendeiner Weise von dem deutschen Klima abzugrenzen. Selbst aus Ungarn gibt es user, die vergleichbares Klima haben wie wir hier.

Nur tomir ist besser dran. >:( Der gärtnert in zwei wirklich verschiedenen Klimazonen. ;D
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Querkopf am 30. Dezember 2014, 18:58:32
Auch wenn ich hier ausgeladen wurde :-X:

Ich habe auf die Schnelle mal einen Vergleich durchgespielt. Habe für etliche Orte den Niederschlagswerten aus dem Link im Eingangsposting langjährige DWD-Jahresmittelwerte gegenübergestellt (okay, die DWD-Messwerte beziehen sich auf einen etwas anderen Zeitraum als die Rechenwerte im Link: DWD 1961-1990, Link 1982-2012; aber erstens gibt es da mehrere Jahre Überschneidung, zweitens hat sich das mitteleuropäische Klima in dieser Zeit nun mal nicht fundamental verändert).

Ergebnis:
Sowohl bei den Jahressummen als auch bei der Verteilung übers Jahr weichen die Rechenwerte erheblich (!) ab von den Messwerten. So erheblich, dass man gut auch würfeln könnte ;).
Spricht dafür, dass das Klimamodell, das dem Link zugrundeliegt, ähemm - verbesserungswürdig ;) ist.

Für die Temperaturen könnte man auch vergleichen, hier sind langjährige Mittelwerte zu finden. Die Mühe mag ich mir aber nicht mehr machen. Vielleicht mag ja jemand anderes das tun?

Und was sagt dir das im Hinblick auf die Gärtnerei?
Das ist und bleibt die zentrale Frage.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: hymenocallis am 30. Dezember 2014, 19:00:12
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass es einen Ort in Deutschland gibt, der den von hemerocallis gewünschten Kriterien entspricht.

Bei gleichem Minimum im kältesten Wintermonat wird es dort im Sommer kälter sein als im weiter südöstlich gelegenen Österreich, bei gleicher Wärme im Sommer wird es dort im Winter milder sein.

Mal abgesehen vom Verhältnis Temperatur zu Niederschlag.

Ich weiß auch nicht, was solch ein Vergleich im Hinblick auf das Gärtnern bringen sollte.

Daß die Sommertemperaturen in ganz Deutschland unter denen hier liegen müssen, hab ich bisher nicht angenommen. Ich dachte, daß sie in den kontinental beeinflußten Regionen ebenso hoch sein können und dort auch mit ähnlich kalten Wintern zu rechnen ist.

Mir bringt der Vergleich im Hinblick auf das Gärtnern, daß ich Aussagen von anderen Usern hier aus anderen deutschsprachigen Regionen besser einordnen kann und ev. auch Rückschlüsse darauf ziehen kann, was hier bei mir regional auch funktionieren könnte.

LG
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: pearl am 30. Dezember 2014, 19:02:39
hier


 :o sagenhafte Fülle von Rohdaten! Auch phänologische nach crop und fruit getrennt! Da will ich aber nicht durch! ;D
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: hymenocallis am 30. Dezember 2014, 19:04:36
Übrigens haben alle österreichischen user hier einschließlich von Sarastro überhaupt kein Bedürfnis danach ihr heimatliches Klima in irgendeiner Weise von dem deutschen Klima abzugrenzen. Selbst aus Ungarn gibt es user, die vergleichbares Klima haben wie wir hier.

Da nicht alle österreichischen User hier nördlich der Alpen gärtnern, wie es Sarastro tut, würde ich mich an Deiner Stelle hüten, pauschal in ihrem Namen zu sprechen.

Ich denke, selbst Sarastro weiß genau, wovon ich hier schreibe (im Gegensatz zu Dir, der noch immer nicht verstanden hat, daß es einen Unterschied zwischen mediterran beeinflußtem Illyrischen Klima und Mediterranem Klima gibt).

Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Querkopf am 30. Dezember 2014, 19:04:46
... Mir bringt der Vergleich im Hinblick auf das Gärtnern, daß ich Aussagen von anderen Usern hier aus anderen deutschsprachigen Regionen besser einordnen kann und ev. auch Rückschlüsse darauf ziehen kann, was hier bei mir regional auch funktionieren könnte.

Das kann ich nachvollziehen. Im Prinzip ;) - aber ;D: Sinnvoll vergleichen lässt sich nur, wenn die Daten stimmen, die man vergleicht.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: hymenocallis am 30. Dezember 2014, 19:06:45
Na ja, die Übergänge sind in der Praxis ja fließend.

Hilfreicher als die Einteilung nach Köppen und Geiger finde ich für unsere gärtnerischen Vergleiche die Vegetationszonen.

Da ist Italien gleich hellgrün wie ganz Deutschland eingefärbt - inwiefern ist das denn hilfreich?

 ??? LG
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: pearl am 30. Dezember 2014, 19:11:07

Ich denke, selbst Sarastro weiß genau, wovon ich hier schreibe (im Gegensatz zu Dir, der noch immer nicht verstanden hat, daß es einen Unterschied zwischen mediterran beeinflußtem Illyrischen Klima und Mediterranem Klima gibt).


 ::) nun - da am Oberrhein mediterrane Arten vorkommen und zwar indigen, soll ich jetzt die ehemaligen oberrheinischen Wanderdünen zur Sahara zählen und die Flora und Fauna zum Mittelmeer? ;D

hemerocallis, Geobotanik ist nicht dein stärkstes Gebiet!
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: enigma am 30. Dezember 2014, 19:13:59
Aber nicht ganz Italien!

Die vergleichsweise küstennahen Gebiete Italiens gehören zur mediterranen Vegetationszone: sommerliche Trockenheit, winterliche Regenzeit, gelegentlich, aber nicht lang anhaltende und nicht zu strenge Fröste. Charakteristische Vegetation ist ein immergrüner Laubwald bzw. dessen anthropogen bedingte Ersatzgesellschaften.

Weiter landeinwärts in höheren Lagen nimmt die sommerliche Trockenheit ab, die winterliche Kälte zu. In höheren Lagen verschwindet die Dürrezeit komplett, deshalb wächst dort sommergrüner Laubwald, die Waldgrenze wird bzw. wurde von der Buche gebildet. Damit ist die Vegetation dort vom Typ her die, die wir auch aus Mitteleuropa kennen, die der sommergrünen Laubwälder.

Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: pearl am 30. Dezember 2014, 19:16:24

Da ist Italien gleich hellgrün wie ganz Deutschland eingefärbt - inwiefern ist das denn hilfreich?


eben, sehr! Es sagt aus, dass das Klima mehr oder weniger dasselbe ist. Submediterran in Deutschland und in Österreich. Denn schließlich, schaut man sich um, wachsen in Deutschland und in Österreich ziemlich die gleichen Pflanzen.

Hier um Heidelberg können Viburnum tinus im öffentlichen Raum ohne Schutz überwintern. Das gibt es um die Seen der Schweiz auch und in Italien sowieso. Da wachsen dann auch Palmen im Freien ohne Schutz. Nur in manchen Jahren sind sie demoliert.

Also schau dich um und betrachte das, was in der Nachbarschaft, in den Städten in Parks und in Gärtnereien wächst als Zeigerpflanzen.

Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Querkopf am 30. Dezember 2014, 20:56:40
... Ich habe auf die Schnelle mal einen Vergleich durchgespielt. Habe für etliche Orte den Niederschlagswerten aus dem Link im Eingangsposting langjährige DWD-Jahresmittelwerte gegenübergestellt (okay, die DWD-Messwerte beziehen sich auf einen etwas anderen Zeitraum als die Rechenwerte im Link: DWD 1961-1990, Link 1982-2012; aber erstens gibt es da mehrere Jahre Überschneidung, zweitens hat sich das mitteleuropäische Klima in dieser Zeit nun mal nicht fundamental verändert).

Ergebnis:
Sowohl bei den Jahressummen als auch bei der Verteilung übers Jahr weichen die Rechenwerte erheblich (!) ab von den Messwerten. So erheblich, dass man gut auch würfeln könnte ;).
Spricht dafür, dass das Klimamodell, das dem Link zugrundeliegt, ähemm - verbesserungswürdig ;) ist.

Für die Temperaturen könnte man auch vergleichen, hier sind langjährige Mittelwerte zu finden. Die Mühe mag ich mir aber nicht mehr machen. Vielleicht mag ja jemand anderes das tun? ...

Zufällig bin ich grad drüber gestolpert, dass ich die DWD-Temperaturdatei (langjähriges Mittel 1961-1990) schon mal runtergeladen und entzippt hatte. Da die Daten eh auf dem Rechner waren, habe ich die Stichproben, zu denen ich vorhin zu faul war, nun doch noch gemacht.

Ergebnis:
deutliche Abweichungen der Rechen-Werte aus dem Link im Eingangspost zu den gemessenen DWD-Werten, nämlich
- bei den Jahresmittelwerten bis 0,8°C
- bei den Januar-Mittelwerten bis 1,1°C
- bei den Juli-Mittelwerten bis 1,2°C.

Bei dieser Datenqualität ::) kann man über die verlinkte Website nicht mehr ernsthaft diskutieren.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: philippus am 30. Dezember 2014, 22:23:49
Diese Theorie besagt, dass sie in einem Klima gärtnert, das mediterran sei. Die geniale Begründung: weil sie weiter südlich wohnt als wir.

Hierzu habe ich mich schon früher in diesem Jahr geäußert. Weder liegt die Steiermark südlich der Alpen (wohl südlich des Alpenhauptkamms) noch hat das Klima irgendwelche mediterranen Züge. Es reicht einen kurzen Blick auf die Hauptmerkmale des mediterranen Klimas zu werfen, um festzustellen dass nirgends in Österreich von mediterranem Klima, nicht einmal von submediterranem Klima, gesprochen werden kann. Auch nicht dann, wenn Adriatiefs immer wieder bis weit nach Österreich vordringen und sich hier ausregnen.
Wir haben in ganz Österreich recht kalte Winter, auch die Sommer sind nicht warm genug und das Niederschlagsbild ist genau konträr zu dem des mediterranen Klimas. Mir fehlen hier auch "botanische Marker" die mediterrane Einflüsse zeigen könnten.

Übrigens haben alle österreichischen user hier einschließlich von Sarastro überhaupt kein Bedürfnis danach ihr heimatliches Klima in irgendeiner Weise von dem deutschen Klima abzugrenzen. Selbst aus Ungarn gibt es user, die vergleichbares Klima haben wie wir hier.

Genauso ist es. Besonders wenn man es mit dem Klima unmittelbar südlich der Alpen vergleicht (Obere Adria, aber auch Friaul, Poebene) sieht man erst wie gering die Unterschiede zwischen der südlichen Hälfte Deutschlands und Österreich sind.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: troll13 am 30. Dezember 2014, 22:33:20
Hab den Thread nur flüchtig quergelesen...
aber wie wertvoll sind solche Durchschnittswerte überhaupt.

Es ist für mich schon sinnvoll zu wissen in welcher Klimaregion, Winterhärtezone, wieauchimmer man gärtnert.

Aber es spielen doch Faktoren wie das Mikroklima und vor allem der Boden für mich eine ebenso große Rolle, was im Garten funktioniert oder eben auch nicht.

Und wenn es um die jahreszeitliche Verteilung der Niederschläge geht, habe ich die Erfahrung gemacht, dass man sich eh nicht darauf verlassen kann. Hier bin ich in den letzten Jahren nicht nur im Hochsommer sondern auch schon im April und im Oktober mit dem Schlauch durch den Garten gezogen, wenn ich meinte, es wäre nötig.

Dafür pflanze ich auch zu fast allen Jahreszeiten neu und um. Nur in dem Sch... winter vor ein paar Jahren, wo es bis Januar zu warm war und dann erst die Barfröste kamen habe ich wirklich nennenswerte Ausfälle gehabt.

Aber da sind auch eingewachsene Rosenplanzungen u. ä. ausgefallen. Shit happens... ::) Aber da helfen dir auch noch so tolle Diagramme nicht. ;D
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: philippus am 30. Dezember 2014, 22:45:38
Bei dieser Datenqualität ::) kann man über die verlinkte Website nicht mehr ernsthaft diskutieren.
Auf der Seite werden sogar etliche Orte angezeigt, in denen es gar keine Wetterstation gibt. Ich frage mich wie es zu den Daten kommt.

Zwecks besserer Vergleichbarkeit kann man sich die Histalp Daten ansehen. Histalp ist ein Projekt mehrerer europäischer Wetterdienste das die Klimaentwicklung im erweiterten Alpenraum untersucht. Die Rohdaten sind homogenisiert. Inhomogenitäten wie Änderungen der Messbedingungen an der Messstelle selbst oder ihres Umfeldes im Laufe der Zeit, Standortwechsel, Instrumentenwechsel, Urbanisierung, Änderung der Messzeiten, der Berechnung von Mittelwerten etc. wurden beseitigt.

Das wurde für etliche Stationen in mehreren Ländern, darunter Deutschland (südl. Hälfte) und Österreich, gemacht. Die Schweizer und französischen Daten sind aus urheberrechtlichen Gründen nicht mehr verfügbar.

Es ist nur mit etwas Arbeit verbunden weil die Daten in Excel importiert (und formatiert) werden müssen, um "lesbar" dargestellt zu werden. Vergleichbarer als "herkömmliche" Daten sind sie aber.

http://www.zamg.ac.at/histalp/dataset/station/csv.php
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: philippus am 30. Dezember 2014, 22:52:37
Aber es spielen doch Faktoren wie das Mikroklima und vor allem der Boden für mich eine ebenso große Rolle, was im Garten funktioniert oder eben auch nicht.
Das wird leider viel zu oft nicht ausreichend berücksichtigt, vor allem die Bodenverhältnisse.

Ansonsten bin ich auch deiner Meinung, aber das Klima hat insofern Bedeutung als du abschätzen kannst was sich unter den gegebenen Bedingungen wohl fühlen kann. Herrscht im Sommer öfter mal Trockenheit, werden xerophile Pflanzen vielleicht eine gute Wahl sein (auch dann wenn ein Sommer einmal verregneter sein sollte). Das Klima (wie der Boden) sollte also auch die Pflanzenwahl beeinflussen.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Danilo am 30. Dezember 2014, 22:54:53
Bei dieser Datenqualität ::) kann man über die verlinkte Website nicht mehr ernsthaft diskutieren.
Ich frage mich wie es zu den Daten kommt.

Die werden mittels verschiedener Interpolationsverfahren berechnet. Im simpelsten Fall wird einfach über die Daten der nächstgelegenen Meßpunkte gemittelt.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: troll13 am 30. Dezember 2014, 23:05:10
Vielleicht bin ich hier in Nordwestdeutschland in einem Garten mit alten Gehölzen und humosem aber eben auch wasserdurchlässigem Boden ja gesegnet.

WHZ 7b und Lebensbereiche G, GR, FR 2-3 sind und bleiben für mich nach meinen Erfahrungen Richtsschnur. Alles andere ist eben Experiment.

Und ich habe auch nicht den Ehrgeiz, hier Prairie- und Kiesgarten oder eine Steppenvegetation zu etablieren.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Danilo am 30. Dezember 2014, 23:17:21
Hier im gelben, sommertrockenen Betonlehm fühlen sich staudige Paeonien und Lilium candidum pudelwohl; fünfzig Meter nordöstlich im elterlichen Garten wollen sie im humosen Sand nicht recht vom Fleck, werden überdies vom Dickmaulrüssler maltraitiert. Während Acer palmatum dort prächtig gedeiht, taugt der bei mir wiederum nur zur Saisonbepflanzung.
Kein noch so genaues Modell wird alle diese Facetten und winzigen Nuancen hinsichtlich der Standortbedingungen jemals flächendeckend oder gar global exakt beschreiben können.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Gartenplaner am 30. Dezember 2014, 23:40:00
...
Zufällig bin ich grad drüber gestolpert, dass ich die DWD-Temperaturdatei (langjähriges Mittel 1961-1990) schon mal runtergeladen und entzippt hatte. Da die Daten eh auf dem Rechner waren, habe ich die Stichproben, zu denen ich vorhin zu faul war, nun doch noch gemacht.

Ergebnis:
deutliche Abweichungen der Rechen-Werte aus dem Link im Eingangspost zu den gemessenen DWD-Werten, nämlich
- bei den Jahresmittelwerten bis 0,8°C
- bei den Januar-Mittelwerten bis 1,1°C
- bei den Juli-Mittelwerten bis 1,2°C.
...

Spielt da nicht auch ne Rolle, dass die Daten aus dem climate-Link von 1982-2012 stammen?
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: maliko am 30. Dezember 2014, 23:50:52
@Danilo
So ist es bei mir bzw. meinem Umfeld auch.
Aktuelle Klimadaten zu einer Region finde ich als grobe Richtschnur zur Charakterisierung eines Landschaftsraumes interessant.
Aber dann sollte es mehr als die Temperatur sein. Zeiträume der Vegetationsperiode, Kaltluftströme, Niederschläge.....
Deutscher Wetterdienst. Aber vieles ist kostenpflichtig.

Gärtnerisch sind dann aber das Klein- oder Mikroklima im Zusammenspiel mit dem Boden (so kühlt z.B. unser Lehmboden erbärmlich aus) und Niederschläge ect. für mich entscheidend.
Und das macht es doch auch so spannend und viele Dinge möglich (oder auch unmöglich bei mir).



maliko
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: pearl am 30. Dezember 2014, 23:55:53

Genauso ist es. Besonders wenn man es mit dem Klima unmittelbar südlich der Alpen vergleicht (Obere Adria, aber auch Friaul, Poebene) sieht man erst wie gering die Unterschiede zwischen der südlichen Hälfte Deutschlands und Österreich sind.


in der Poebene bei Dignano, Undine, gibt es große Bestände von Hemerocallis lilioasphodelus hier und in den Donauauen bei Wien gibt es große Bestände von Hemerocallis fulva, hier.

Forum Botanische Spaziergänge.at, ich bin dort user unter dem gleichen Namen, schreibe aber nichts, sondern lese nur. Hier ein paar Vorkommen von Hemerocallis lilioasphodelus und hier ein paar aus den Donauauen mit Hemerocallis fulva.

In Deutschland sind beide Taglilien häufig verwildert. So unterschiedlich kann das Klima nicht sein.

Die Vegetation in Österreich schien mir auch nie großartig anders als in Deutschland zu sein, abgesehen von der überwältigenden Blütenfülle der Alpen, haben wir durchaus ähnliche Verhältnisse, wenn man den botanischen Spaziergängen folgt.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: pearl am 31. Dezember 2014, 00:08:59
maliko, hier habe ich noch einen Aspekt erörtert


Die Klimawerte Temperatur und Niederschläge sind also nur in Verbindung mit Sonnenscheindauer und Lichtintensität von Nutzen. Der Klimafaktor, der für Gärtner wesentlich ist.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Querkopf am 31. Dezember 2014, 06:41:00
...
Zufällig bin ich grad drüber gestolpert, dass ich die DWD-Temperaturdatei (langjähriges Mittel 1961-1990) schon mal runtergeladen und entzippt hatte. Da die Daten eh auf dem Rechner waren, habe ich die Stichproben, zu denen ich vorhin zu faul war, nun doch noch gemacht.

Ergebnis:
deutliche Abweichungen der Rechen-Werte aus dem Link im Eingangspost zu den gemessenen DWD-Werten, nämlich
- bei den Jahresmittelwerten bis 0,8°C
- bei den Januar-Mittelwerten bis 1,1°C
- bei den Juli-Mittelwerten bis 1,2°C.
...
Spielt da nicht auch ne Rolle, dass die Daten aus dem climate-Link von 1982-2012 stammen?
Zu deinem Einwand, gartenplaner, hatte ich zuvor schon was geschrieben:
(okay, die DWD-Messwerte beziehen sich auf einen etwas anderen Zeitraum als die Rechenwerte im Link: DWD 1961-1990, Link 1982-2012; aber erstens gibt es da mehrere Jahre Überschneidung, zweitens hat sich das mitteleuropäische Klima in dieser Zeit nun mal nicht fundamental verändert)[/size]....

Doch um sicher zu gehen, habe ich nun eine zweite Stichprobe gemacht: langjährige DWD-Temperatur-Mittelwerte 1981-2010 im Vergleich zu den Link-Daten für dieselben (zufällig ausgewählten) Orte. Damit passt der Vergleichszeitraum.

Ergebnis:
die Rechenwerte aus dem Link weichen deutlich ab von den DWD-Messwerten (sogar noch stärker als beim vorherigen Vergleich), nämlich
- fürs Jahresmittel um bis zu 0,9°C
- fürs Januarmittel um bis zu 1,2°C
- fürs Julimittel um bis zu 1,4°C.

Das bedarf, was die Datenqualität des Links betrifft, wohl keines Kommentars mehr.

"Hilfreich" ist der Link allenfalls für den Betreiber der Website selbst: Weil's nette Diagramme gibt von Aalen über Kleinkleckersdorf und Posemuckel bis Zwickau, bekommt die Seite viele Klicks - und so lässt sich prima Werbung verkaufen ;D.


Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Gartenplaner am 31. Dezember 2014, 10:41:29
Hm..... ich hab grad mal die Daten von klimadiagramme.de und dem Statistikamt Luxemburg für Luxemburg (Zeitraum 1981-2010) verglichen - und das kommt überhaupt nicht hin, weder bei den Durchschnittstemperaturen der Monate:
Januar 0,2 zu 1,2
April 7,8 zu 8,7
Juli 17,1 zu 18,4
Oktober 9,3 zu 9,5
noch beim jährlichen durchschnittlichen Niederschlag - da gibt z.B. klimadiagramme 841mm an, das Statistikamt 733,2mm ??? ??? ??? ???
climate-data passt auch nicht, ist aber schon näher dran als klimadiagramme ???
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: enigma am 31. Dezember 2014, 10:46:21
Für welchen Zeitraum wurden denn die jeweiligen Klimadiagramme ermittelt?

Ich vermute, dass bei klimadiagramme.de eine ältere 30-Jahres-Periode zugrundegelegt wurde, am ehesten 1961-1990, vielleicht auch 1971-2000.

Dann wäre es an der Messstation im Durchschnitt wärmer und trockener geworden.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Gartenplaner am 31. Dezember 2014, 10:59:10
Tja, bei klimadiagramme kann ich überhaupt nicht ersehen, aus welchem Zeitraum das stammt....und nur erahnen, daß die Wetterstation Luxemburg Stadt die Quelle ist.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: enigma am 31. Dezember 2014, 11:02:01
Frag' doch mal beim Autoren der Seite an!
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Gartenplaner am 31. Dezember 2014, 11:11:37
Ehrlich gesagt - so wichtig ist mir das auch wieder nicht :)
Ich wunderte mich nur etwas über die Diskussion über die Qualität und wollte (und musste, da DWD keine Daten für Luxemburg zur Verfügung stellt) andere Seiten mal antesten.
Ich finds aber etwas seltsam, wenn der Erhebungszeitraum und der Erhebungsort (Wetterstation oder so) nicht direkt ersichtlich mitgeliefert wird, nur das würde doch eine Vergleichbarkeit der Daten ermöglichen.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Mediterraneus am 31. Dezember 2014, 11:26:59
Sach ich doch, das sind alles gerechnete Werte.

Wie stark Temperatur und Niederschlag schon im 40 x 40 km großen Mainviereck abweichen, krieg ich jeden Tag mit.
Zwischen Aschaffenburg und dem Südostspessart liegen oft Temperaturunterschiede von 10 Grad, allein im 3 km entfernten und 100 m höheren Nachbarort sind die absoluten Minima um 3 Grad verschieden.
Allein am 07.01.2009 warens bei mir (wo es eigenlich viel kälter ist) lediglich -15 bei dünner Schneedecke, im Hochspessart auf knapp 600 m (wo es noch kälter sein sollte) waren es -11 und am Untermain (wo es viel wärmer sein sollte) waren es an diesem Morgen am Stadtrand von Aschaffenburg -19 und in der Innenstadt -12.

Kleinräumig sehr große Unterschiede!

Deshalb nützt einem die nächste Wetterstation nur grob als Richtwert, für absolute Minima muss man selbst messen.
Sonst nimmt man den Wert der Wetterstation und wundert sich, warum die Mittelmeerwolfsmilch bei Temperaturen erfror, die sie eigentlich aushalten müsste.

Man kennt seine Verhältnisse im Garten nur, wenn man dort selber misst.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Mediterraneus am 31. Dezember 2014, 11:32:31
Was ihr auch noch nicht berücksichtigt habt (oder ich habs überlesen) ist die geographische Breite.

Hemerocallis ist um einiges weiter südlich als ich und erst recht als Norddeutschland.
Die Sonneneinstrahlung ist größer, die Tageslänge ist unterschiedlich. Länger Tag, kürzer Nacht, weniger Zeit um nachts auszukühlen.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: fromme-helene am 31. Dezember 2014, 12:34:00
Länger Tag, kürzer Nacht, weniger Zeit um nachts auszukühlen.

Nur im Winter.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Querkopf am 31. Dezember 2014, 12:37:25
Für welchen Zeitraum wurden denn die jeweiligen Klimadiagramme ermittelt?

Ich vermute, dass bei klimadiagramme.de eine ältere 30-Jahres-Periode zugrundegelegt wurde, am ehesten 1961-1990, vielleicht auch 1971-2000.

Dann wäre es an der Messstation im Durchschnitt wärmer und trockener geworden.
Falls es da binnen so kurzer Zeit tatsächlich Veränderungen gegeben haben sollte, habe ich auch den Niederschlagsdaten-Vergleich nochmal wiederholt: langjährige DWD-Mittelwerte 1981-2010 (gemessen) versus Rechenwerte aus dem Link im Eingangspost (1982-2012). Passender Vergleichszeitraum also.

Stichproben-Ergebnis:
Die Rechenwerte aus dem Link differieren bei den Niederschlags-Jahressummen deutlich bis krass von den gemessenen DWD-Mittelwerten. Bei sieben gecheckten Orten, quer durch die Republik und in verschiedensten Höhenlagen, fand ich Abweichungen von +3%, -6,6%, -9,5%, -15%, -18%, -24,7% und -29,9% (!).
Die Verteilung übers Jahr hat bei den Rechendaten herzlich wenig mit der gemessenen Realität zu tun. Bei der Nennung des trockensten Monats liegen die Link-Rechner in drei (von sieben) Fällen falsch, beim nassesten Monat in fünf von sieben Fällen. Die Niederschlagsmengen in dem Monat, der als jeweils trockenster bzw. nassester genannt wird, sind durchweg weit entfernt von der Wirklichkeit (bis auf einen (Zufalls?-)Treffer ;): In Kleve, NRW, war tatsächlich der Juli mit einem Mittelwert von 77ml/qm am nassesten ;D).

Abhaken.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Gartenplaner am 31. Dezember 2014, 12:50:54
Und welche dieser Klimadaten-Links sind nicht zum abhaken?

klimadiagramme.de scheint ja auch eher Rechnerei zu sein...
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Callis am 31. Dezember 2014, 12:58:13


Abhaken.

Du sagst es.

Interessant fand ich die Durchschnittswerte schon mal. Aber dass es in Berlin weitaus wärmer und trockener ist als in meinem Gartendorf und dort etwas kälter und nasser als im Nachbardorf 2km weiter, das etwas tiefer liegt, konnte ich in vielen Jahren selbst verfolgen.
Nur für das Gärtnern vor Ort hat das wenig Aussagekraft, weil allein schon das Mikroklima innerhalb der Gärten je nach Sonnen- oder Schattenlage und Gehölzschutz sehr unterschiedlich ist.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Querkopf am 31. Dezember 2014, 13:01:09
... klimadiagramme.de scheint ja auch eher Rechnerei zu sein...
Für D nicht: Dort wird oben auf der Titelseite verwiesen auf das DWD-Messnetz. Und zwar auf Messungen im Zeitraum 1961-1990, wie bristlecone schon vermutet hatte.

Und wenn man z. B. Luxemburg aufruft, kommen geografische Koordinaten. Das spricht für eine Messstation (die man mit den Angaben ja exakt orten kann, wenn man will).
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Mediterraneus am 31. Dezember 2014, 13:02:57
Länger Tag, kürzer Nacht, weniger Zeit um nachts auszukühlen.

Nur im Winter.

Eine nicht unerhebliche Jahreszeit, wenn es ums Überleben von Pflanzen geht 8)
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: joachim am 31. Dezember 2014, 13:06:54
Wofür brauch ich Klimavergleich als Hobbygärtner, ich muß doch eigentlich nur wissen, wieviel Kälte öder Sonne die Pflanzen vertragen, das heimische Klima werde ich wohl wissen, dann sind noch die absoluten Kältewerte wichtig, denn es reichen nur ein paar Tage tiefe Temperaturen, dann sind die Pflanzen hin, obwohl in der Region die Durchschnittstemperatur viel höher liegt.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: fromme-helene am 31. Dezember 2014, 13:10:22
Länger Tag, kürzer Nacht, weniger Zeit um nachts auszukühlen.

Nur im Winter.

Eine nicht unerhebliche Jahreszeit, wenn es ums Überleben von Pflanzen geht 8)

Aber ja doch! ::)
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Mediterraneus am 31. Dezember 2014, 13:13:59
Wofür brauch ich Klimavergleich als Hobbygärtner, ich muß doch eigentlich nur wissen, wieviel Kälte öder Sonne die Pflanzen vertragen, das heimische Klima werde ich wohl wissen, dann sind noch die absoluten Kältewerte wichtig, denn es reichen nur ein paar Tage tiefe Temperaturen, dann sind die Pflanzen hin, obwohl in der Region die Durchschnittstemperatur viel höher liegt.

Genau.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Gartenplaner am 31. Dezember 2014, 13:49:26
...
Und wenn man z. B. Luxemburg aufruft, kommen geografische Koordinaten. Das spricht für eine Messstation (die man mit den Angaben ja exakt orten kann, wenn man will).

Ja, schön und gut, aber es ist kein Erhebungszeitraum angegeben und wie ich schon vorher schrieb, ist Luxemburg-Stadt klimatisch anders als der Norden, die Moselgegend und die Grenzregion zu Frankreich.
Und es gibt doch ein paar weitere Wetter-Messstationen, die dann wieder nicht da repräsentiert sind.

Gibts keine europäische Seite, wo einheitlich für alle EU-Länder diese Daten zur verfügung gestellt werden mit allen wichtigen Angaben, so daß man dann auch Vergleiche machen kann?

Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: philippus am 31. Dezember 2014, 14:28:15
...
Und wenn man z. B. Luxemburg aufruft, kommen geografische Koordinaten. Das spricht für eine Messstation (die man mit den Angaben ja exakt orten kann, wenn man will).

Ja, schön und gut, aber es ist kein Erhebungszeitraum angegeben und wie ich schon vorher schrieb, ist Luxemburg-Stadt klimatisch anders als der Norden, die Moselgegend und die Grenzregion zu Frankreich.
Und es gibt doch ein paar weitere Wetter-Messstationen, die dann wieder nicht da repräsentiert sind.

Gibts keine europäische Seite, wo einheitlich für alle EU-Länder diese Daten zur verfügung gestellt werden mit allen wichtigen Angaben, so daß man dann auch Vergleiche machen kann?


Meines Wissens nicht. Da kann man nur bei den nationalen Wetterdiensten nachschauen.
Im Falle Luxemburgs ist das Meteolux. Auf der Seite gibt es aber lediglich die Messwerte des Luxemburger Flughafens Findel. Als pdf runterzuladen ist die neue 30 Jahres-Zeitreihe 1981-2010 und 1947 bis heute.
http://www.meteolux.lu/climatologie
http://www.meteolux.lu/IMG/pdf/resume_des_moyennes_tricennales_1981_a_2010.pdf

Von Interesse sind auch die vielen Kenntage auf den Seiten 2 und 3, die so nicht jeder Wetterdienst in seiner Statistik (gratis) liefert.

Der Flughafen Luxemburg hält hier auch eine Übersicht bereit.
http://www.ana.public.lu/fr/statistiques/temperatures-moyennes/temp_moyenne.pdf

Darüber hinaus könnte man sich Werte grenznaher Stationen in Belgien, Deutschland und Frankreich ansehen.

Sonst bleibt nichts anderes über als sich die Tageswerte seit dem Jahr X auf einer Seite herunterzuladen und selbst auszuwerten, was sehr aufwendig sein dürfte.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: philippus am 31. Dezember 2014, 14:30:34
Kleinräumig sehr große Unterschiede!

Bei mir im Garten betragen diese auch mal bis zu 3 Grad und mehr.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: enigma am 31. Dezember 2014, 17:07:50
Und welche dieser Klimadaten-Links sind nicht zum abhaken?

klimadiagramme.de scheint ja auch eher Rechnerei zu sein...

Eigentlich nicht. Die Angaben in den Klimadiagrammen beruhen auf Messungen, gerechnet wird da nur zur Ermittlung von Durchschnittswerten. Aber es werden keine Daten extrapoliert.

Nur wüsste man gerne den Erhebungszeitraum. Schade, dass der nicht dabei steht.
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Gartenplaner am 31. Dezember 2014, 17:36:11
@philippus.
danke für die Links.
Schade, daß es nur Luxemburg-Stadt repräsentiert ist.
Trier hat durch die Mosel-Lage ein anderes Klima und ist weiter weg, Perl-Nennig ist auch an der Mosel, Serémange-Erzange bei Thionville in Frankreich scheint eine Wetterstation zu haben, aber die Daten sind in Frankreich (und Belgien) nicht frei zugänglich, wenn ich das richtig verstanden habe, Arlon hat eine Station, ist aber auch ein Stück weg und liegt über 100m höher am Rand der Ardennen.

@bristlecone:
ja, klimadiagramme.de rechnet nicht, die nehmen ja die Wetterstation-Daten, da hab ich mich vertan.

Kann denn der Erhebungszeitraum so einen großen Unterschied machen, wenn man davon ausginge, daß z.B. die klimadiagramme-Daten von 1961 bis 1990 wären, während die Statec-Daten ja von 1982 bis 2010 sind??

...
Durchschnittstemperaturen der Monate:
Januar 0,2 zu 1,2
April 7,8 zu 8,7
Juli 17,1 zu 18,4
Oktober 9,3 zu 9,5
noch beim jährlichen durchschnittlichen Niederschlag - da gibt z.B. klimadiagramme 841mm an, das Statistikamt 733,2mm ??? ??? ??? ???
...

P.S.:
Ja, kann es, auf jeden Fall bei der Durchschnittstemperatur - hier in dem PDF ists klar und deutlich aufgeschlüsselt :o
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: Querkopf am 31. Dezember 2014, 19:19:33
Wenn dich Frankreich-Daten interessieren, gartenplaner, kannst du sie "um die Ecke" ;) bekommen: Die "Drias"-Modelle für die "Zukunft des Klimas" enthalten Referenz-Karten mit Temperatur- und Niederschlags-Mittelwerten für den Zeitraum 1976-2005.

Die kann man auf Region- oder Département-Ebene zoomen, kann allerlei verschiedene Ansichten wählen, z. B. Jahres- oder Monatswerte. Und wo immer man in die Karte reinklickt, werden Daten für die speziellen lokalen Koordinaten angezeigt (wobei ich nicht weiß, wie es da genau aussieht mit dem Messen und dem Rechnen).
Titel: Re:Konkrete Klimavergleiche als Hilfe für Hobbygärtner
Beitrag von: philippus am 01. Januar 2015, 09:33:32
@philippus.
danke für die Links.
Serémange-Erzange bei Thionville in Frankreich scheint eine Wetterstation zu haben, aber die Daten sind in Frankreich (und Belgien) nicht frei zugänglich, wenn ich das richtig verstanden habe, Arlon hat eine Station, ist aber auch ein Stück weg und liegt über 100m höher am Rand der Ardennen.
Bei Meteofrance gibt es schon frei zugängliche Daten, aber wenn man in die Tiefe gehende Daten haben will, muss man bezahlen.
Gebe ich Serémange-Erzange ein, erscheint Metz.
http://www.meteofrance.com/climat/france/station/57039001/normales

Auf folgender Seite zB sind Daten verfügbar, für die schon bezahlt werden muss.
http://www.lameteo.org/index.php/climatologie/normales-climatiques