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Pflanzenwelt => Gemüsebeet => Thema gestartet von: Nemesia Elfensp. am 10. November 2016, 11:51:35

Titel: Beikrautproblem: Gemüsegarten auf ehemaliger Stilllegungsfläche
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 10. November 2016, 11:51:35
Als wir hier in 2012 die Flächen übernahmen, war ich noch frohen Mutes.
Inzwischen habe ich begriffen, daß es gar nicht so einfach ist, von einer ehemaligen Stilllegunsfläche einen brauchbaren Gemüsegarten zu machen - wir werden dem Unkraut nämlich nicht Herr.
Erst dachte ich, ich müsste nur fleißig genug Unkraut hacken, aber damit war das Problem nicht zu bändigen.

in diesem link fand ich einige Erklärungen
Zitat
Stilllegungsflächen nicht verlottern lassen!
Der späte Mulchtermin führt zu starker Verunkrautung. Manche Flächen sind inzwischen auf Jahre hinaus verseucht. Ursachen und Lösungen nennt Josef Ettl, Amt für Landwirtschaft Deggendorf.
Oft zu später Mulchtermin:
Am 15. Juli befinden sich viele Ungräser und Unkräuter bereits in der Samenreife. Das bis dahin produzierte Samenpotenzial reicht für Jahre bis Jahrzehnte (z. B. bei Ampfer für 70 bis 80 Jahre). Die Folge: Über Jahre bis Jahrzehnte erhöhte Pflanzenschutzaufwendungen.

Der Verpächter der Flächen - wir haben nur einen Teil der Fläche gepachtet, der anderer Teil ist weiterhin Stilllegungsfläche - kam jedes Jahr Ende Juni und schlegelte seinen Teil die Stilllegungsfläche. Seit diesem Jahr wird die Fläche zweimal im Jahr gemäht und geheut.

Wir hatten auf unseren 4500m² inzwischen einen Garten angelegt (Streuobstwiese, Hühnerhof, Beerenobst, Gemüsegarten, Sträucher und Stauden)
Eigentlich funktionierte es soweit recht gut..................nur im Gemüsegarten wurden wir dem Beikraut nicht Herr.
Es müssen Unmengen an Sämereien im Boden ruhen. Von Sauerampfer, Franzosenkraut, über Brennnessel, Gräser aller Art, Quecke sowieso, Vogelmiere, Giersch, Diestel und noch so einiges mehr, ist also alles da und es weht ja auch immer wieder neues Saatgut zu uns herüber.............am liebsten würde ich eine 2m hohe Buchenhecke entlang der Grenze zur Stilllegungsfläche pflanzen, in der Hoffnung, daß dann der Sameneintrag nicht mehr so hoch ist.

Gibt es einen Weg aus dieser verunkrauteten Situation?

Bisher haben wir gepflügt und geeggt und ab Frühjahr bis in den Herbst dann den Gemüsegarten händisch gehackt und gemulcht.
Aber ich habe irgenwie nicht den Eindruck, daß die Menge des Beikrautes irgenwie weniger wird.


Ich freue mich über jeden Hinweis :)

LG
Nemi
Titel: Re: Beikrautproblem: mein Gemüsegarten a. d. ehemaligen Stilllegungsfläche
Beitrag von: Staudo am 10. November 2016, 11:58:14
Meinen Gemüsegarten bewirtschafte ich seit Jahren ziemlich intensiv und trotzdem wird das Unkraut nicht alle. Gemüsebeete müssen ständig gehackt oder gejätet werden. Kohlarten, Kartoffeln und Erdbeerreihen lassen sich prima mit Rasenschnitt mulchen. Das senkt den Unkrautdruck enorm.
Titel: Re: Beikrautproblem: mein Gemüsegarten a. d. ehemaligen Stilllegungsfläche
Beitrag von: Sternrenette am 10. November 2016, 12:05:53
Nach einem Sommer mit Anbau auf Mulchfolie war der Unkrautdruck deutlich geringer. Die Ackerwinde war nahezu ausgerottet, die sich versamenden Unkräuter waren erheblich reduziert.
Titel: Re: Beikrautproblem: mein Gemüsegarten a. d. ehemaligen Stilllegungsfläche
Beitrag von: SusesGarten am 10. November 2016, 12:08:07
Wir habe unseren Gemüsegarten auf einer Fläche angelegt, die Jahrzehnte Rasen war. Wir werden des Unkrauts auch nicht Herr. Wir mulchen inzwischen mit Rasenschnitt, wo es denn geht. Die neuen Erdbeeren haben wir in schwarzes Bändchengewebe gepflanzt. Der Spargel bekommt im Frühjahr wieder schwarze Folie auf den Kopf.

Falls es noch was gibt, was man tun kann, freue ich mich auf weitere Ideen.
Titel: Re: Beikrautproblem: mein Gemüsegarten a. d. ehemaligen Stilllegungsfläche
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 10. November 2016, 12:08:25
ah ja, also hacken und mulchen beibehalten, aber Folie hinzunehmen. Das mit der Folie habe ich bisher noch nicht gemacht - Danke :)
Titel: Re: Beikrautproblem: mein Gemüsegarten a. d. ehemaligen Stilllegungsfläche
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 10. November 2016, 12:17:54
Wir habe unseren Gemüsegarten auf einer Fläche angelegt, die Jahrzehnte Rasen war. Wir werden des Unkrauts auch nicht Herr. Wir mulchen inzwischen mit Rasenschnitt, wo es denn geht. Die neuen Erdbeeren haben wir in schwarzes Bändchengewebe gepflanzt. Der Spargel bekommt im Frühjahr wieder schwarze Folie auf den Kopf.

Falls es noch was gibt, was man tun kann, freue ich mich auf weitere Ideen.
GsD :D ich bin nicht alleine ;D

Eine weitere Idee, die ich dieses Jahr ungesetzt habe: Ich habe mir ein kleines Zweitaktergerät (gebraucht) gekauft. Damit kann ich nun mit Motorunterstützung Unkraut hacken.
und dann möchte ich mir unbedingt noch eine Radhacke bauen. Fertig sind sie mir viel zu teuer, aber DIY wäre OK
Titel: Re: Beikrautproblem: mein Gemüsegarten a. d. ehemaligen Stilllegungsfläche
Beitrag von: Sternrenette am 10. November 2016, 12:19:01
Ohne Umgraben und Unkraut rausziehen lege ich keine Folie auf, ich glaube das würde die Fähigkeit der Folie übersteigen. Ein weiterer Vorteil der Folie ist, daß man weniger gießen muß.
Titel: Re: Beikrautproblem: mein Gemüsegarten a. d. ehemaligen Stilllegungsfläche
Beitrag von: thuja thujon am 10. November 2016, 12:30:19
Ich scheitere gerade daran, eine vernünftige Aufhängung für ein Gänsefußschar an einen Gerätestiel zu basteln. Hintendran das Rad zum Tiefe einstellen ist ok, aber fürs andere müsste ich mal wieder ein Schweißgerät mit eienr fähigen Person organisieren.

Je flacher der Boden bearbeitet wird, desto weniger Unkraautsamen kommen ans Licht, somit keimen auch weniger. Falsches Saatbeet sollte man auch nutzen, wenns die Zeit und das Gemüse erlaubt.

Der Satz mit Juni ist nicht zu verachten. Im Herbst sollte der Garten `sauber´ sein, im Frühjahr dann sobald es aufläuft. Jede Bodenbearbeitung lässt neues Unkraut auflaufen. Neben den Frühkeimern gibts noch die Wärmekeimer. Hirse zB kommt erst gegen April-Mai, wenn der Boden wirklich warm ist. Ich denke, wenn man zu den 3-4 wichtigen Terminen (Frühjahr, Frühsommer, Frühsommer spät und Spätsommer) die Beete im Griff hat, ist der Löwenanteil erledigt. Im Hochsommer will weniger keimen als im Frühjahr. Ganzjahreskeimer wie Vogelmiere sollte mans ich im Spätsommer und Frühjahr widmen.
Titel: Re: Beikrautproblem: mein Gemüsegarten a. d. ehemaligen Stilllegungsfläche
Beitrag von: thuja thujon am 10. November 2016, 12:38:33
pdf zu Scharformen:
http://www.topagrar.com/archiv/Grubber-Das-Schar-macht-den-Mix-533989.html
Das Schmalschar kennen wir vom Sauzahn, zum lockern bis in etwa 25cm Tiefe. Nach dem Sauzahn läuft auch weniger Unkraut auf im Vergleich zum umgraben (weniger Boden bekommt Licht, deswegen weniger Keiminduktion, deswegen weniger unkraut). Mit der Motorfräße durchlaufen fördert den Unkrautwuchs dagegen wohl am meisten. 
Titel: Re: Beikrautproblem: mein Gemüsegarten a. d. ehemaligen Stilllegungsfläche
Beitrag von: oile am 10. November 2016, 12:58:32
Freie Flächen Decke ich im Winter dick mit Grasschnitt ab.  Wenn ich weniger Material habe,  nehme ich noch Bändchengewebe dazu.
Gemüsekulturen mulche ich mit Grasschnitt. Das ist auch notwendig,  um einen besseren Wasserhaushalt zu erzielen. Das Material reicht nie, so dass ich gegen Saisonende, wenn ich nur einen Tag /Woche zur Verfügung habe,  Poa annua und Franzosenkraut munter ihr Unwesen treiben können.  Ich habe mich irgendwie damit arrangiert ( keine Teilnahme an Schönheitswettbewerben).
Titel: Re: Beikrautproblem: mein Gemüsegarten a. d. ehemaligen Stilllegungsfläche
Beitrag von: cydorian am 10. November 2016, 13:11:05
Problem habe ich auch nach Nutzung eines neuen Gartens, zusätzlich das Problem dass ich kein Mulchmaterial habe. Als Radikalmassnahme habe ich ein ganzes Jahr lang 50% des Gartens mit dicker schwarzer Folie abgedeckt. Keine Schlitze drin, keine Pflanzung. Das Unkraut ist danach nicht weg, aber der Unterschied zur Fläche ohne Folie ist augenfällig.
Titel: Re: Beikrautproblem: mein Gemüsegarten a. d. ehemaligen Stilllegungsfläche
Beitrag von: thuja thujon am 10. November 2016, 13:22:45
Der beste Unkrautschutz sind Gemüsepflanzen, die dem Boden das Licht wegnehmen. Wo nicht genug Licht hinfällt, können Unkräuter nicht lange wachsen, die verhungern oder werden, da besonders zart, von den Schnecken gefressen.
Deswegen pflanze ich relativ dicht. Lauch, Knobi und Zwiebeln und ähnliches hinterlassen immer mehr Unkraut als es zB. Wirsing mit seinen bodenbedeckenden Blättern tut. Auch die Bodengare ist unter Salatblättern besser (Schattengare), als zB. unter Rosenkohl, der recht viel Licht und Starkregen bis auf den Boden durchlässt.

Lückige Bestände sind Gift. In den Lücken kann Unkraut wachsen, man sieht es nicht gleich, wächst oft unscheinbar am Boden rum und wenn man nicht aufpasst, hats schon Samen angesetzt.

Wenn ich den Boden mit dem Krail lockere, ist die bearbeitete Tiefe immer unterschiedlich. Wenn ich dort Reihen ziehe zum aussäen, kommts regelmäßig vor, dass die einen Körner perfekt tief liegen, andere aber in der lockeren Erde tiefer fallen. Das gibt hinterher Lücken in den Reihen => Unkraut

Die Sternfräse oder eine Pendelhacke hinterlassen leider oft auch nur unterschiedlich tief bearbeitete Beete. Ich kenne kein Gartengerät, dass eine vernünftige Tiefenführung besitzt. Deswegen die Geschichte mit dem Eigenbau, dem richtigen Rückverdichten usw. Eine Cambridgewalze zieht sich nicht so in den Boden wie eine Sternhacke, sondern liegt obenauf und erlaubt damit eine Tiefenwirkung im Vergleich zur `schwimmenden´ Sternhacke.
Titel: Re: Beikrautproblem: mein Gemüsegarten a. d. ehemaligen Stilllegungsfläche
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 10. November 2016, 13:54:24
Ich habe mich irgendwie damit arrangiert ( keine Teilnahme an Schönheitswettbewerben).
ja, das innere Wunschbild vor Augen wie es aussehen sollte..................davon sollte ich mich auch verabschieden.
Titel: Re: Beikrautproblem: mein Gemüsegarten a. d. ehemaligen Stilllegungsfläche
Beitrag von: Staudo am 10. November 2016, 13:56:24
Allerdings behindert Unkraut das Gemüse massiv.
Titel: Re: Beikrautproblem: mein Gemüsegarten a. d. ehemaligen Stilllegungsfläche
Beitrag von: cydorian am 10. November 2016, 14:18:49
Der beste Unkrautschutz sind Gemüsepflanzen, die dem Boden das Licht wegnehmen.

Das hatte ich auch gemacht, mit Hilfe von Ackerbohnen. Im Februar gesät kommen die recht früh und schnell hoch. bilden schnell einen dichten Bestand, beschatten den Boden gut. Vielen Problemunkräutern hat das aber gefallen, z.B. der Ackerwinde, die sich die Stengel hochwucherte und ganze Pflanzen überdeckte. Auch Sachen wie Giersch kamen trotzdem sehr flott durch, Schlafmohn (der hier tatsächlich ein übles Unkraut ist) und eine Menge anderes Zeug. Dichte Bestände haben das Nachteil, dass auch der Gärtner nicht mehr rankommt.

Auch mit Kraut habe ich es probiert. Breite Blätter und so. Das war ein völliger Fehlschlag, bis der Bestand dicht wurde war schon der Unkrautbestand dicht und hat das Kraut seinerseits unterdrückt. Rennen gewonnen, Gärtner hat verloren.
Titel: Re: Beikrautproblem: mein Gemüsegarten a. d. ehemaligen Stilllegungsfläche
Beitrag von: oile am 10. November 2016, 14:29:32
Allerdings behindert Unkraut das Gemüse massiv.

Klar, da muss es weg. Zwischen Gemüsepflanzen geht es nicht.
Titel: Re: Beikrautproblem: mein Gemüsegarten a. d. ehemaligen Stilllegungsfläche
Beitrag von: Frühling am 10. November 2016, 14:36:56
Ich hab auch Probleme mit Unkraut im Gemuesegarten.  Ich grabe nicht um, lockere nur den Boden oberflaechig im Fruehjahr. Letzten Herbst deckte ich die Gemuesebeete mit etwa 10 cm Gehaeckselten und Blaettern ab, aber diese Mulchschicht hat die Beikraeuter in keinster Weise beeindruckt - im Gegenteil, sie waren im Fruehjahr alle wieder da und, ich wuerde sagen, mehr als sonst. Ich hab mich gefragt ob ein Folienschutz im Herbst bis zur Pflanzzeit helfen wuerde.  Aber das foerdert wahrscheinlich nicht das  Bodenleben (kommt wahrscheinlich auch auf die Art der Folie an?) Irgendwie hab ich mich damit abgefunden mit diesen unerwuenschten Kraeutern zu leben, aber falls es eine gute Loesung geben wuerde......

Hinzu kommt, dass ich Spotanaussaaten von Gemuesepflanzen dulde... und sehr oft gibt es angenehme Ueberraschungen. Nur muss man wissen, wer wer ist und das ist nicht immer einfach. All das um euch zu sagen ich versuche mir das Leben so leicht wie moeglich zu machen - aber natuerlich sieht das alles viel zu demokratisch aus ;)
Titel: Re: Beikrautproblem: mein Gemüsegarten a. d. ehemaligen Stilllegungsfläche
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 10. November 2016, 14:45:28
ich kenne kein Gartengerät, dass eine vernünftige Tiefenführung besitzt.
Meinst Du so was?

Dichte Bestände haben das Nachteil, dass auch der Gärtner nicht mehr rankommt.
Ja, ich war auch schon soweit, daß ich überlegte selbst die Gründüngung in Reihen zu säen, damit ich dazwischen mit der Radhacke durchschieben kann.

Ich muß es mal raussuchen - vor Jahren habe ich mal einen Bericht von einem Gemüsebaubetrieb in England gelesen, die nur mit Hilfe der Radhacke über einige Jahre, den Gehalt des Bodens an Beikrautsaatgut nachweislich gesenkt haben.
Titel: Re: Beikrautproblem: mein Gemüsegarten a. d. ehemaligen Stilllegungsfläche
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 10. November 2016, 15:47:32
Bei meiner Suche nach dem o.e. Bericht, ist mir diese andere Radhacke über den Weg gelaufen - sehr interessant, wie ich finde! (so eine hatte ich bisher noch nicht gesehen) Was die wohl kosten soll? (ich hab ne Preisanfrage nach Lettland geschickt :) )
Titel: Re: Beikrautproblem: mein Gemüsegarten a. d. ehemaligen Stilllegungsfläche
Beitrag von: thuja thujon am 10. November 2016, 16:29:58
Anleitung zum Eigenbau aus einem Fahrrad:
http://anstiftung.de/images/jdownloads/sonstige/radhacke_bauanleitung.pdf

Ich mag das Prinzip der Radhacken nicht, mit dem Rad vorne. Die fangen an zu dopsen und ich trample beim hinterherlaufen alles wieder kaputt.

Ich bin mehr fürs ziehen, habe aber auch 2m breite Beete und einen Betonweg auf der ganzen Länge. Selten, dass ich wirklich drin rumtrampeln muss.
Titel: Re: Beikrautproblem: mein Gemüsegarten a. d. ehemaligen Stilllegungsfläche
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 10. November 2016, 17:26:18
Anleitung zum Eigenbau aus einem Fahrrad:
http://anstiftung.de/images/jdownloads/sonstige/radhacke_bauanleitung.pdf
jau, die Bauanleitung kenn ich auch :D für den Anfang sicherlich ein Versuch wert.
Auf einigen anderen Seiten fand ich den Hinweis, daß es wohl besser sei, eher mit einem kleinen Rad zu arbeiten (kippt nicht so sehr nach rechts und link), man braucht weniger Kraft.


Zitat
Ich bin mehr fürs ziehen,
ja, das ist ein wichtiger Aspekt, daß man hinterher nicht wieder darauf herum trampelt
Bei meiner kleinen Zweitakterfräse (sie grubbert nur 2-3 cm tief) ist das auch so, daß man rückwärts gehend arbeitet und so das bearbeitet Stück nicht wieder betreten muß.
Titel: Re: Beikrautproblem: mein Gemüsegarten a. d. ehemaligen Stilllegungsfläche
Beitrag von: thuja thujon am 10. November 2016, 19:13:37
Wenn man Stützräder dranbaut, kippts nicht und man hat gleich sowas wie eine Tiefenführung.

Das wichtigste istw ohl, die Arbeit dann zu machen, wenn sie gemacht werden muss. Wenn es Ende April regnet, sollte man die auflaufende Hrse einmal hacken, dann muss man nicht 3 Wochen später über eine Stunde auf den knien rumrutschen. Einmal hacken geht, zumindest bei Reihenpflanzung, in wenigen Minuten. Das sieht man oft bei Gartenanfängern und die verlieren dann schnell die Lust, gerade in so nassen Jahren wie 2016. Wenns einem nicht über den Kopf wachsen soll, ists hilfreich, man hält sich an die von der Natur vorgegeben Termine. Wenns zeitlich knapp war, habe ich auch schon nach Mitternacht Unkraut rausgemacht. War dann halt notwendig, Bauern fragt auch keiner warum die Feiertags Nachts um 3 die Beregnungspumpen anwerfen.

@cydorian: ich hacke kurz vor Reihenschluss nochmal, dann haben höchstens Winde und Distel eine Chance. Normales Unkraut ist so gut wie weg. Diesen beiden Kandidaten sollte man allerdings mal eine Extrabekämpfung gönnen. Sonst wird man ja nie vernünftige Beete haben. Gerade im Gemüsebeet lässt sich sowas besser bekämpfen als am Zaun, wo die Hacke nicht richtig hinkommt. 
In meinen Gemüsebeeten gibts eigentlich nur Samenunkräuter, ab und an mal eine übersehene Zaunrübe, die allerdings das 2te Jahr nicht mehr erlebt.
Ich hatte vor ein paar Jahren eine Reihe Äpfel aufgeschult und dort nicht viel gemacht, deswegen hatte ich mir ein paar Disteln und einen Knöterich eingefangen. Der Rest ist soweit sauber.
Titel: Re: Beikrautproblem: mein Gemüsegarten a. d. ehemaligen Stilllegungsfläche
Beitrag von: Sonnenblume99 am 11. November 2016, 20:30:56
Unser Gemüsegarten ist auch eine ehemalige stark verunkrautete Rasenfläche. Wir haben das Stück dieses Jahr auch erst umfunktioniert. Und es kam auch wieder sehr viel Unkraut durch. Allerdings haben wir vor, das Stück im nächsten Frühjahr als "halbe" Hochbeete anzulegen. "Halb" deswegen, weil es im Hang liegt und das gleichzeitig eine Begradigung der Beete werden soll. Ich habe die Hoffnung, dass mit dem neuen Anlegen auch die Unkräuter eingedämmt werden können. Das werde ich aber wohl auch erst nächstes Jahr um die Zeit sagen können.
Titel: Re: Beikrautproblem: mein Gemüsegarten a. d. ehemaligen Stilllegungsfläche
Beitrag von: thuja thujon am 11. November 2016, 21:37:38
Sozusagen eine Terrassierung? Willst du die eine Seite dann mit Trockenmauern abfangen oder sollen es Holzbretter werden?

Das ganze begehbar oder müsste man sich vornedranstellen und könnte dann nur noch mit der Handhacke in Hüfthöhe spielen statt einmal die Hacke durchziehen und sauber ist?
Titel: Re: Beikrautproblem: mein Gemüsegarten a. d. ehemaligen Stilllegungsfläche
Beitrag von: Sonnenblume99 am 13. November 2016, 17:54:49
Ja, ich denke, dass man es Terrassierung nennen kann und wir werden Holz nehmen, wobei wir an den Ecken und zwischendrin Betonpfosten haben werden. Von der Bergseite wird man dann auch mit Gerätschaften ins Beet kommen, sodass nicht alles nur Handarbeit nötig sein wird. Wenn wir nächstes Frühjahr daran arbeiten, werde ich bestimmt nochmal berichten.
Titel: Re: Beikrautproblem: mein Gemüsegarten a. d. ehemaligen Stilllegungsfläche
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 13. November 2016, 22:28:06
Unser Gemüsegarten ist auch eine ehemalige stark verunkrautete Rasenfläche. Wir haben das Stück dieses Jahr auch erst umfunktioniert. Und es kam auch wieder sehr viel Unkraut durch. Allerdings haben wir vor, das Stück im nächsten Frühjahr als "halbe" Hochbeete anzulegen. "Halb" deswegen, weil es im Hang liegt und das gleichzeitig eine Begradigung der Beete werden soll. Ich habe die Hoffnung, dass mit dem neuen Anlegen auch die Unkräuter eingedämmt werden können. Das werde ich aber wohl auch erst nächstes Jahr um die Zeit sagen können.
Wirst Du die einzelnen Terrassen mit Mulchfolie abdecken?

Ja :) berichte mal, wie Eurer Projekt voran geht, nicht nur von Bauablauf, sondern auch was die Qualität des Bodens angeht.

LG
Titel: Re: Beikrautproblem: mein Gemüsegarten a. d. ehemaligen Stilllegungsfläche
Beitrag von: thuja thujon am 10. Februar 2017, 00:57:19
Bei meiner Suche nach dem o.e. Bericht, ist mir diese andere Radhacke über den Weg gelaufen - sehr interessant, wie ich finde! (so eine hatte ich bisher noch nicht gesehen) Was die wohl kosten soll? (ich hab ne Preisanfrage nach Lettland geschickt :) )
Hast du eine Antwort bekommen?
Ich kann mich ja immernoch für schnelle und einfache Lösungen auf schweren Lehmböden begeistern, siehe hier:
https://www.youtube.com/watch?v=tIzqOAu7uDk

Grubber, Striegel und Walze, danach direkt die Samen rein. Wie lange dauert sowas im Hobbygarten, wenn man die Gluten überhaupt kleinbekommt, weil man wieder drin war, als man draussen gebraucht wurde?

Hat jemand Erfahrung mit diversen Walzentypen?
Cambridgewalze? Prismenwalze?

Wie tief bearbeitet ihr? Je tiefer, desto mehr Unkraut keimt, desto trockener liegt die Saat.
Haben sich die Jätschlingen bewährt?
Ist euch die Tiefe egal und ihr macht Spatentief locker und giesst hinterher das feine Saatgut an?
Titel: Re: Beikrautproblem: mein Gemüsegarten a. d. ehemaligen Stilllegungsfläche
Beitrag von: Aella am 10. Februar 2017, 12:49:34
was bei mir gut auf einem gierschverseuchten stück geholfen hat ist folgendes.

ich habe die "unkrautsode" mit dem spaten abgehoben und diese verkehrt herum zu einem langgezogenen hügel an dem beetrand geschichtet. darüber dann noch etwas kompost und blumenerde verteilt, einige kannen wasser drüber, dann unkrautvlies drüber gelegt und mit zucchini bepflanzt. hat erstaunlich gut geklappt, bis auf ein paar sprosse, die durch die pflanzlöcher geklettert sind, sind die restlichen wurzeln eingegangen. im nächsten frühjahr habe ich die "verrottete erde" dann wieder auf dem ganzen beet verteilen können.

im zweiten jahr hab ich das wieder so gemacht, dieses mal aber mit unkrautfolie. also plastik. das war weitaus weniger erfolgreich, da die feuchte wärme darunter ein schneckenparadies zu sein schien und die schnecken mir alles ratzekahl abgefressen haben.  >:(
Titel: Re: Beikrautproblem: mein Gemüsegarten a. d. ehemaligen Stilllegungsfläche
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 11. Februar 2017, 10:39:15
Bei meiner Suche nach dem o.e. Bericht, ist mir diese andere Radhacke über den Weg gelaufen - sehr interessant, wie ich finde! (so eine hatte ich bisher noch nicht gesehen) Was die wohl kosten soll? (ich hab ne Preisanfrage nach Lettland geschickt :) )
Hast du eine Antwort bekommen?

Jup! Hier mal ein Auszug aus dem emailkontakt:
Zitat
Hallo Frau................. ,

leider haben wir in Deutschland keinen Anbieter, wo Sie die Radhacke
testen könnten. Die meisten unserer Kunden sind weiblich, da sie ja
erfahrungsgemäß mehr Zeit im Garten verbringen. Durch unsere jahrelange
Erfahrung haben wir die Radhacke auf eine Breite von ca. 20 cm und auf
ein Gewicht von ca. 6,3 kg optimiert, sodass die Handhabung relativ
leicht von der Hand geht. Sie müssen nur nach vorne und nach hinten
schieben, wichtig ist, dass kein Druck nach unten ausgeführt wird. Die
Messer schneiden sich von selbst ca. 3 - 4 cm tief in den Boden, das
Intervall sollte 7 - 10 Tage sein, dann ist der Garten frei von Unkraut.
Gesamtkosten inkl. Fracht belaufen sich auf 94,70 €.

Für den Fall der Fälle, dass Sie überhaupt nicht zurecht kommen sollten,
könnten Sie uns die Radhacke innerhalb 2 Wochen zurücksenden, wir
erstatten Ihnen dann den Preis von 72,--€


Zitat
Ich kann mich ja immernoch für schnelle und einfache Lösungen auf schweren Lehmböden begeistern, siehe hier:
https://www.youtube.com/watch?v=tIzqOAu7uDk
..................ich glaub ja ;D Du hättst mal besser Landwirt werden sollen ::) :D bist immer so begeistert von deren Methoden :)

Zitat
Grubber, Striegel und Walze, danach direkt die Samen rein. Wie lange dauert sowas im Hobbygarten, wenn man die Kluten überhaupt kleinbekommt, weil man wieder drin war, als man draussen gebraucht wurde?
...solche Situation habe ich hier nie, weil der Boden so sandig ist - evtl. Kluten zerfallen von alleine bei dieser sandigen Bodensituation.

Zitat
Hat jemand Erfahrung mit diversen Walzentypen?
Cambridgewalze? Prismenwalze?
nein - mit unserem Sandboden und seinen 19 Bodenpunkten brauchts im Gemüsegarten eher kein Anwalzen.

Zitat
Haben sich die Jätschlingen bewährt?
meintest Du Setzlinge?

Zitat
Wie tief bearbeitet ihr? Je tiefer, desto mehr Unkraut keimt, desto trockener liegt die Saat.
Nun, einmal haben wir mit einem Pflug gearbeitet. Fast hätten wir uns die rote Bodensohle unseres Podsolbodens in 50 cm Tiefe  hochgepflügt :o . Das wäre gar nicht gut gewesen.
Nur einmal haben wir so tief gepflügt, danach hatten wir deutlich weniger Beikraut.
Allerdings hatten wir schon im selben Jahr wieder eine "wunderbar gleichmässige" Neusaat der Quecke aus der anliegenden Stilllegungsfläche ::)
Ein Trockenliegen der Saaten hatten wir nicht.


Zitat
Ist euch die Tiefe egal und ihr macht Spatentief locker und giesst hinterher das feine Saatgut an?
nein, nicht egal. Es wird nur noch mit dem Mantis 3-4 cm gelockert, weil wir einen Podsolboden haben.

Hier mal ein Auszug aus Wiki als erste Erläuterung:
Zitat
Der grobporige (wasserdurchlässige) und nährstoffarme Podsol (wenig Humus im Mineralboden) weist aufgrund des niedrigen pH-Wertes ein geringes Bodenleben auf. Dies führt in natürlichem Zustand unter Wald zu einer schwer abbaubaren, mächtigen Rohhumusauflage, die aufgrund ihrer geringen Mineralisierung in geringen Mengen pflanzenverfügbare Nährstoffe liefert. Die wasserstauende Ortsteinschicht behindert das Wurzelwachstum. Durch Kalkung und intensive Humuswirtschaft mit Grün- und Stalldüngung kann die Fruchtbarkeit des leicht zu bearbeitenden Podsols deutlich verbessert werden.

Nutzung:
In der Agrarwirtschaft gehören die Podsole zu den ertragsarmen Böden. Sie sind sandig, nährstoffarm und sauer und haben Eigenschaften, die einem optimalen Wachstum der meisten Nutzpflanzen entgegenstehen. In Gegenden mit hohem Anteil von Podsolböden war in der Vergangenheit die Bevölkerung häufig vom Hunger bedroht. Zur Bodenverbesserung wurde in Nordwestdeutschland auf solchen Böden das Plaggen angewendet, so dass die Podsole allmählich in Plaggeneschböden umgewandelt wurden. Mit gleichmäßig hohen Düngegaben und eventuell mit Beregnung ist es möglich, auf Podsolen ertragreich zu wirtschaften. Da Podsol jedoch zur Auswaschung neigt, besteht die Gefahr, dass Dünger und Pflanzenschutzmittel ins Grundwasser gelangen können.

Das hier: "Durch Kalkung und intensive Humuswirtschaft mit Grün- und Stalldüngung kann die Fruchtbarkeit des leicht zu bearbeitenden Podsols deutlich verbessert werden." ist in Verbindung mit Mulch, Kompost und Holzasche, die Methode, die sich hier bei der Bodenbearbeitung bewährt hat.
Dem Beikrautproblem hoffe ich nun mit der kleinen "Mantis" in der Hackeinstellung (nur 3-4 cm tiefes grubbern) beizukommen.

Nemi
Titel: Re: Beikrautproblem: mein Gemüsegarten a. d. ehemaligen Stilllegungsfläche
Beitrag von: thuja thujon am 11. Februar 2017, 21:25:17
Ok, da reden wir von völlig verschiedenen Böden. Hier ists ja mehr aufgeschütteter Lehm, bisschen Lößlehm mit dabei, je nach dem, wo man ist, das ändert sich extrem kleinräumig. Es gibt 2 Gärten weiter auch einen Streifen mit Schachtelhalm, der sich über 3km zieht. Nur einer von 6 Gärtnern auf dem Streifen hat ihm im Griff.

Mantis auf Sand, wenn die zu viel dreht, ist die ohnehin wenig vorhandene Struktur völlig hinüber. Sowas lasse ich bei mir ncht in den Garten.
Das ist ja grade mein Problem, das viele hacken, wie es auch die Radhackenhersteller schreiben, überlockert den Boden und damit werden seine Eigenschaften verwässert.

Die Methoden von manchen Bauern, ja, ich finde das hat was. Gutes Werkzeug macht Spaß. Andere Leute auf meinem Boden bauen sich Hochbeete und betonieren den Rest, weil sie der Meinung sind, der Boden ist so hart und da würde nix gehen. Für mich ists der fast beste Boden, fast Höchsterträge, weil gute Struktur. Nur bisschen tiefgründiger könnte er sein. Hier kommt recht schnell das Grundwasser, ca 2m.

Diese ekelhaften Sandböden, die auch noch das Wasser abweisen, die kenne ich von meiner Mutter. Die machen keinen Spaß. Da bekomme ich nichtmal Opuntien groß.
Titel: Re: Beikrautproblem: mein Gemüsegarten a. d. ehemaligen Stilllegungsfläche
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 11. Februar 2017, 22:42:24
Ok, da reden wir von völlig verschiedenen Böden. Hier ists ja mehr aufgeschütteter Lehm, bisschen Lößlehm mit dabei, je nach dem, wo man ist, das ändert sich extrem kleinräumig.
........................
..................
Andere Leute auf meinem Boden bauen sich Hochbeete und betonieren den Rest, weil sie der Meinung sind, der Boden ist so hart und da würde nix gehen. Für mich ists der fast beste Boden, fast Höchsterträge, weil gute Struktur.
*kopfschüttel* ja, manche Leute merken nicht mal, wenn sie reich beschenkt wurden.
Ich für meinen Teil bin mit meinem leichten Sandboden aber auch zufrieden, weil der Boden nun, mit meiner jetzigen gesundheitlichen Situation, eben genau der Boden ist, den ich auch bestellen kann (einen schweren Lehmboden könnte ich gar nicht mehr meistern).



Zitat
Mantis auf Sand, wenn die zu viel dreht, ist die ohnehin wenig vorhandene Struktur völlig hinüber. Sowas lasse ich bei mir ncht in den Garten.
Das ist ja grade mein Problem, das viele hacken, wie es auch die Radhackenhersteller schreiben, überlockert den Boden und damit werden seine Eigenschaften verwässert.
Ich habe den Mantis auch noch nicht lange - werd mal schauen, wie es auf lange Sicht wird.
Mir ist aber durchaus klar, dass Du recht hast - es gibt auch ein Zuviel an Bodenlockerung. Darum möchte ich mir als Ergänzung auch noch so etwas wie hier - ab Min. 20:57 bis 21:47 - in diesem Film zum einfachen Unkrautjäten dazu holen. Das Beikraut wird abgeschnitten, ohne den Boden großartig zu wenden - und eine Tiefenlockerung findet auch nicht statt. Selbst die 3 "Zähne" nach der Pendelhacke können abgebaut werden.

 

Zitat
Diese ekelhaften Sandböden, die auch noch das Wasser abweisen, die kenne ich von meiner Mutter. Die machen keinen Spaß. Da bekomme ich nicht mal Opuntien groß.
:D ja, am Anfang perlte das Wasser auch hier einfach ab. Aber mein Boden und ich, wir verstehen einander inzwischen viel besser und nun darf ich ihn giessen und er nimmt das Wasser freundlich entgegen.
Titel: Re: Beikrautproblem: Gemüsegarten auf ehemaliger Stilllegungsfläche
Beitrag von: Conni am 11. Februar 2017, 23:31:19

Diese ekelhaften Sandböden, die auch noch das Wasser abweisen, die kenne ich von meiner Mutter. Die machen keinen Spaß. Da bekomme ich nichtmal Opuntien groß.

Sorry, aber das kann ich in solcher Absolutheit nicht stehen lassen. Mag sein, dass Sandböden Dir keinen Spaß machen. Ich seh das anders. Der Boden, der hier ansteht, ist goldgelber, spielkastentauglicher Sand. Im Gemüsegarten habe ich nach mehreren Jahren konsequenten Mulchens eine mehr als vierzig Zentimeter tiefe Schicht*) dunklen, extrem regenwurmkotreichen, wunderbaren Bodens, der sich im Frühjahr schnell erwärmt, der sich immer bearbeiten lässt, der unter der Mulchschicht feucht bleibt, ohne jemals zu vernässen. Natürlich läßt sich das nicht verallgemeinern, meine Art zu mulchen ist angepasst an die (geringe) Menge der Niederschläge, die wir hier in Frühjahr und Sommer meist haben. Aber ich komme mit meinem Sandboden bestens klar und über zu geringe Erträge kann ich nicht klagen.

Zum Unkraut vielleicht noch meine unerhebliche Meinung: Wenn ich ständig im Boden rumwühle, grabe, hacke etc. bringe ich mit jeder Bodenbewegung wieder neue Unkrautsamen an die Oberfläche, die keimen und wachsen und gejätet werden müssen. Vielleicht wäre weniger mehr? Ich lockere den Boden vor der Saat minimal, säe (oder pflanze) und mulche dann. Das bisschen, was dann an Unkraut noch aufgeht, zieh ich mit zwei Fingerspitzen aus dem lockeren Boden, der Aufwand hält sich in Grenzen und dem Bodenleben ist auch wohler, wenn ich nicht ständig alles durcheinanderwühle.

*) Dass dem so ist, weiß ich, weil wir vor zwei Jahren eine 50cm tiefe Wurzelsperre zwischen meinen Gemüsebeeten und dem Garten des Nachbarn eingezogen haben, damit sich die Wurzeln seiner Essigbäume, Brombeeren, Haseln usw. nicht in meinen Beeten breitmachen.
Titel: Re: Beikrautproblem: Gemüsegarten auf ehemaliger Stilllegungsfläche
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 12. Februar 2017, 00:33:29
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Zum Unkraut vielleicht noch meine unerhebliche Meinung: Wenn ich ständig im Boden rumwühle, grabe, hacke etc. bringe ich mit jeder Bodenbewegung wieder neue Unkrautsamen an die Oberfläche, die keimen und wachsen und gejätet werden müssen. Vielleicht wäre weniger mehr? Ich lockere den Boden vor der Saat minimal, säe (oder pflanze) und mulche dann. Das bisschen, was dann an Unkraut noch aufgeht, zieh ich mit zwei Fingerspitzen aus dem lockeren Boden, der Aufwand hält sich in Grenzen und dem Bodenleben ist auch wohler, wenn ich nicht ständig alles durcheinanderwühle.

Danke für Deine Meinungsäusserung Conni!
Ich erinnere noch lebhaft an einige Bilder aus Deinem Garten: Ich glaube, Du hattest Möhren gesät und dann die Saatreihe mit Grasschnitt gemulcht. Die Keimlinge wuchsen durch die Mulchdecke hindurch - das hat mich ziemlich beeindruckt! .................Marie Luiese Kreuter hätte das gewiss auch sehr gefallen :)

LG
von
Nemi
Titel: Re: Beikrautproblem: Gemüsegarten auf ehemaliger Stilllegungsfläche
Beitrag von: Starking007 am 12. Februar 2017, 03:28:43
Als Nicht-Gemüsegärtner trotzdem ein Kommentar:
Es keimen Unkrautsamen, die entweder

schon im Boden sind
in der Saison einfliegen
vom Gärtner eingebracht werden

Erstere kann man erschöpfen, unendlich viele sind nicht drin
Zweitere kann man durch Mulchen am Keimen hindern
Dritte sind die Häufigsten, nennt man fachlich Hackunkräuter,
diese stammen entweder vom Kompost (wer wirft sie da drauf???)
oder von Unkraut, das man (?!) aussamen läßt.

Wurzelunkräuter sind was anderes,
Regeln gelten in ähnlicher Form.........................
Titel: Re: Beikrautproblem: Gemüsegarten auf ehemaliger Stilllegungsfläche
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 12. Februar 2017, 12:07:53
Als Nicht-Gemüsegärtner trotzdem ein Kommentar:
Es keimen Unkrautsamen, die entweder

schon im Boden sind
in der Saison einfliegen
vom Gärtner eingebracht werden

Erstere kann man erschöpfen, unendlich viele sind nicht drin
Zweitere kann man durch Mulchen am Keimen hindern
Dritte sind die Häufigsten, nennt man fachlich Hackunkräuter,
diese stammen entweder vom Kompost (wer wirft sie da drauf???)
oder von Unkraut, das man (?!) aussamen läßt.

Wurzelunkräuter sind was anderes,
Regeln gelten in ähnlicher Form.........................
Moin Starking,

danke für Deinen Beitrag :)

Du schreibst:
Es keimen Unkrautsamen, die entweder

1.) schon im Boden sind
= das sind in Falle unseres Gemüsegartenstücks wohl doch erhebliche Mengen, weil wir auf einer ehemaligen Stillegungsfläche gärtnern. Die Fläche wurde 10 Jahre nur einmal im Sommer nach der Blüte geschlegelt (also gemäht und als kleingeschnittenes Mulchmaterial liegen gelassen) und dann noch einmal im späten Herbst geschlegelt.

2.) in der Saison einfliegen = Jup, es sind aktuell etwa 5 - 6 Meter Abstand zu der noch verbliebenen Stilllegungsfläche (unseres Nachbarn und Verpächters), die nach wie vor wie oben beschrieben, bewirtschaftet wird.

3.) vom Gärtner eingebracht werden = auch diese "Quelle" ist  durchaus noch möglich, da ich nicht engmaschig genug jäte.


Diese Saison werden wir vermehrt frühzeitig jäten (Punkt 3) noch mehr Flächen bedecken (mit Mulch u. Unkrautfolie) (Punkt 2) und nicht mehr pflügen (Punkt 1).
Ich hoffe, daß dies die Beikrautproblematik eindämmen wird.

Unsere Kompostmiete haben wir bereits seid Jahren mit Unkrautfolie abgedeckt und schon seid Jahren geben wir keine Beikräuter auf das noch zu verkompostierenden Material.

Eine weitere 4. Beikrautsamenquelle ist mir aber doch noch eingefallen:
Grassamen aus Pferdedung

Wie groß ist da wohl das Risiko, daß noch Sämereien in Heuresten und im verdauten Pferdedung vorhanden sind, die dann so auf den Kompost kommen?



Titel: Re: Beikrautproblem: Gemüsegarten auf ehemaliger Stilllegungsfläche
Beitrag von: hymenocallis am 12. Februar 2017, 12:16:34
Zum Unkraut vielleicht noch meine unerhebliche Meinung: Wenn ich ständig im Boden rumwühle, grabe, hacke etc. bringe ich mit jeder Bodenbewegung wieder neue Unkrautsamen an die Oberfläche, die keimen und wachsen und gejätet werden müssen. Vielleicht wäre weniger mehr? Ich lockere den Boden vor der Saat minimal, säe (oder pflanze) und mulche dann. Das bisschen, was dann an Unkraut noch aufgeht, zieh ich mit zwei Fingerspitzen aus dem lockeren Boden, der Aufwand hält sich in Grenzen und dem Bodenleben ist auch wohler, wenn ich nicht ständig alles durcheinanderwühle.
Im Ziergarten machen wir ähnliche Erfahrungen - gehackter Boden ist die ideale Basis fürs Auskeimen von Flugsamen (wir haben viel ungepflegtes Freiland rundherum und viel Sameneintrag).

Wir haben mit Mulchen schlechte Erfahrungen gemacht (massiver Anstieg der Schneckenpopulation), im Ziergarten ist durch die extrem dichte Pflanzung der Stauden aber ohnehin jeder Zentimeter Boden bedeckt. Das wenige Unkraut, das dort keimt, wird einzeln ausgestochen - so bleibt der Großteil der Beetoberfläche kompakt und es keimt auch nach dem Ausstechen kaum etwas.
Titel: Re: Beikrautproblem: Gemüsegarten auf ehemaliger Stilllegungsfläche
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 12. Februar 2017, 12:16:45


Eine weitere 4. Beikrautsamenquelle ist mir aber doch noch eingefallen:
Grassamen aus Pferdedung

Wie groß ist da wohl das Risiko, daß noch Sämereien in Heuresten und im verdauten Pferdedung vorhanden sind, die dann so auf den Kompost kommen?

 ::) hier die Antwort :o
Titel: Re: Beikrautproblem: Gemüsegarten auf ehemaliger Stilllegungsfläche
Beitrag von: andreasNB am 12. Februar 2017, 12:34:15
Kommt drauf an ob die Pferdchen vorher auch die Samen dieser Kräuter gefuttert haben  ;)
Ich halte diese Quelle für i.d.R. vernachlässigbar.

Vor allem Punkt 3 und damit auch Punkt 1 sind (für ich und bei mir in den Beeten) die entscheidenden Quellen für das Beikrautproblem.
Titel: Re: Beikrautproblem: Gemüsegarten auf ehemaliger Stilllegungsfläche
Beitrag von: partisanengärtner am 12. Februar 2017, 13:14:09
Ich habe mir mal den sehr informativen Link von Nemesia durchgelesen.
Das ist durchaus nicht zu vernachlässigen.

Scheinbar ist die Tatsache das der Dreck und Staub aus den Stallgängen auch in dem Mist landet, eine Ursach dafür, dass die Samenlast etwa viermal so hoch ist wie die schon nicht so kleine die durch das Tier gewandert ist.
Das obwohl die Menge des Kehricht relativ klein ist.
Titel: Re: Beikrautproblem: Gemüsegarten auf ehemaliger Stilllegungsfläche
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 12. Februar 2017, 14:38:29
Ich habe mir mal den sehr informativen Link von Nemesia durchgelesen.
Das ist durchaus nicht zu vernachlässigen.

Scheinbar ist die Tatsache das der Dreck und Staub aus den Stallgängen auch in dem Mist landet, eine Ursach dafür, dass die Samenlast etwa viermal so hoch ist wie die schon nicht so kleine die durch das Tier gewandert ist.
Das obwohl die Menge des Kehricht relativ klein ist.
so ist es - auch wir haben eben genau diese Verfahrensweise (abmisten, fegen, alles auf die Schubkarre) beim "Stallreinemachen" und die Keimfähigkeit der Samen nach Pferdedarmpassage ist ja auch nicht eben unerheblich ::)

Da muß ich mir ja mit unserem einerseits kostbaren, aber andererseits ziemlich beikrautsamentragende Pferdemistkompost mal was einfallen lassen.
Den sonst bekommen wir das Thema wohl nicht in den Griff ::)

Titel: Re: Beikrautproblem: Gemüsegarten auf ehemaliger Stilllegungsfläche
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 12. Februar 2017, 14:42:32
Kommt drauf an ob die Pferdchen vorher auch die Samen dieser Kräuter gefuttert haben  ;)
Haben sie.

Zitat
Ich halte diese Quelle für i.d.R. vernachlässigbar.
Ich denke nach meiner Recherche anders darüber (siehe link, insbesondere die Tabelle und der Text darunter).

Titel: Re: Beikrautproblem: mein Gemüsegarten a. d. ehemaligen Stilllegungsfläche
Beitrag von: thuja thujon am 12. Februar 2017, 23:12:49
Mir ist aber durchaus klar, dass Du recht hast - es gibt auch ein Zuviel an Bodenlockerung.
Naja, es gibt ja noch eine Drehzahlregelung. Oder man fährt schneller drüber.

Das Unkraut mit dem Pferdemist usw, ist doch kein Problem.

Regel Nr. 1: kein Unkraut soll Samen ausbilden können
Regel Nr. 2: nur zu sinnvollen Terminen Unkraut bekämpfen

Wenn sowieso irgendein Unkraut keimt, ists unerheblich, ob ich 10 oder 200 frische Sämlinge hacke.
Mach ichs nicht, habe ich entweder noch diese, oder in dem Fall der nur 10 Keimlinge, erst nächste Saison die Bescherung.

Es gibt die kalten Unkräuter, die keimen früh. Die brauchen maximal 2 mal hacken.
Blutrote Fingerhirse, Tomaten usw keimt erst später, die müssen evtl öfters gehackt werden, weil sie ab Mai bis in den Herbst keimen können.
Die hacke ich oft wirklich 2 oder 3 mal, bis die Reihen vom Gemüse zugehen und den Boden soweit beschatten, dass kein Unkraut mehr groß wird.

Meine Leitunkräuter sind neben Poa annua Vogelmiere und Kreuzkraut. Etwas Hirse, meist nur in den Bohnen, in den Reihen und dann übersehen.
Und dieses kleine Sternmoosgras, keine Ahnung wie es heißt. Lässt sich nicht richtig hacken, vertrocknet nicht vernünftig weil noch genug Erde an den dichten Wurzeln hängt und wächst den ganzen Winter über.
Horn-Sauerklee usw, wie in den anderen Beeten, für mich im Gemüsebeet undenkbar.

Für frisch verunkrautete Flächen urbar machen, das beste um die Samenbank im Boden zu reduzieren ist die Methode falsches Saatbett.


@Conni: ich geb dir Recht. Wenn bei meienr mutter öfters mal wasser in den Boden kommen würde und das mulchen auch konsequent übers Jahr verfolgt werden würde, lassen sich da Erfolge rausholen. Aber halbherzig gemulcht, sehr sparsam bis nicht gegossen, da kann man einen sack Hornspäne auf der Baumscheibe verteilen und sieht oben nichts.
Das ist ein Garten, da wachsen am ehesten noch die Flechten auf den Stachelbeeren.
Der andere Sandgarten, da regnets etwas mehr als die 500mm, der liegt auch bissl höher, Buntsandsteinverwitterungsboden, mittlerweile gut humos, da gehen Kräuter wie Thymian usw und Sedum super.
Aber auch hier sind die Stachelbeeren nicht vergleichbar mit dem Lehmboden, wenn man nur 2-3 mal im Jahr zum giessen kommt.


@Nemesia: Jätschlinge, nein keine Setzlinge. Googels mal.
Sowas wie ein Schuffel auf ein Messer reduziert, und dieses Messer auf einen Draht reduziert.
Gibts sündhaft teuer, weils wohl zur Etikette gehört.
Die Extremform ist ein Federstahldrahtbügel, der die Wurzeln abschneiden soll. Hier in breit und aus Kupfer: 
http://tantemalisgartenblog.blogspot.de/2015/07/more-than-beautiful-gartenwerkzeug-aus.html

Ich halte davon nix.
Sowas suche ich noch in gescheit, achte auf die Scharform:
http://www.neulichimgarten.de/blog/gartenansichten/unkraut-im-getreidefeld-fuer-selbstversorge/

Diese Gänsefußschargrubber gibts nicht als Stielgerät, die normalen (Garten)Grubber mit Stiel sind eher mit Doppelherzscharen oder Schmalscharen vergleichbar und damit so vergleichbar wie ein Spaten mit einer Astschere. 

Zu den Scharformen, pdf:
Grubber: Das Schar macht den Mix!

Etwas schnell im Grill umschmieden ist nicht ganz so einfach, da gibts kein halbfertiges Ausgangsmaterial.
Aktuell suche ich nach einem vernünftigen Weg, ein Gänsefußschar mit verstellbarer Tiefenführung an einen Stiel zu bekommen. Ohne Schweißgerät garnicht so einfach.