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Garten- und Umwelt => Atelier => Thema gestartet von: Weidenkatz am 13. Januar 2017, 18:58:02
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Liebe Holzprofis,
ich bekam vom Förster die abgebildete Holzscheibe, ca 20 cm dick, geschenkt.
Ich bin nicht sicher, aber ich glaube, es ist von einer Eiche: 2 Männer konnten sie gerade so in den Kofferraum vom Pkw wuchten, wo sie auch gerade so reinging.
Ich finde sie toll, würde sie gern als Sitzplatz unterm Baum nutzen. :D
Die Frage ist, wie ich sie am besten konservieren kann. Und was lege ich drunter, um Fäulnis zu vermeiden?
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Sie wird recht schnell vergrauen und dann auch ohne Konservierung mindestens zehn Jahre halten. Schaue Dir mal jahrzehntealte Weidepfähle aus Eiche an.
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Rinde ab, beim Aufstellen unmittelbaren Kontakt mit dem Boden vermeiden (z.B. Rasengitterstein o.ä.), das war's. Ich habe seit Jahren im Garten eine unkonservierte Bank aus Eichenstämmen.
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Ich habe einige unbehandelte Eichenstämme als Deko in den Beeten, die werden mit großer Hingabe von den Hornissen zerlegt. Einige Jahre haben sie aber gestanden, bis das losging.
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Danke euch :). Ich hoffe, es i s t Eiche, war ja nur mein Tip, weil sie so schwer ist und die Rinde zu passen scheint :-[.
Thüringer, meinst Du, Rinde ab, ist in dem Fall nötig?
Ich wüsste gar nicht, wie...
Ja, an Rasengittersteine dachte ich auch schon...
Ist irgendein Öl also nicht empfehlenswert?
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Um Risse zu verhindern kannst du Skulpturenwachs oder Leinöl nehmen. Es schadet auf keinem Fall.
Die Rinde wird sich im laufe der Jahre von alleine lösen, was ja nicht weiter schlimm ist.
Leg die Baumscheibe nicht gleich in die Sonne, lass sie im Schatten trocknen.
Vielleicht hast du ja Lust sie vor dem nutzen noch ein wenig zu schleifen?
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Ringelchen schrieb's schon: Die löst sich irgendwann von allein, sieht aber unschön aus und die Feuchtigkeit kann sich evtl. solange dahinter halten.
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Am besten schleifen, lasieren mit einer Lasur für den Außenbereich.
Anschließend wachsen und dann langsam im Schatten trocknen lassen.
Kein direkter Kontakt zum Boden und dein neuer Sitzplatz bleibt die nächsten 100 Jahre schön.
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Ich kann mir nicht vorstellen wie das ohne große Risse trocknen soll. Das Splintholz ist weniger dicht als das Kernholz. Also schrumpft es mehr.
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Klar, du hast recht. :)
Aber Risse und leichte Farbveränderungen sind normal. Holz arbeitet.
Das hat irgendwie ja auch Charme. Ist eben Natur.
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Ich kann damit gut leben auch dass das Splintholz schneller wegfault macht mir nichts aus.
Aber man sollte wissen was geschieht sonst ist der Jammer groß.
Wenn das passiert habt ihr nichts falsch gemacht das ist der Lauf der Dinge.
Solange die Rinde dran ist zerlegt sich das Splintholz schneller. Sie begünstigt etliche Pilze. Ohne dauert es ein oder mehrere Jahre länger.
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Herzlichen Dank auch Ringelchen und Partisanengärtner ! :)
Partisanengärtner hat meine mögliche Irritation gut vorausgesehen ;D, aber nun weiß ichs ja besser.
Noch einr Frage zum Schleifen - welches Werkzeug nehme/kaufe ich da am besten?
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Guten Morgen Weidenkatz,
wir nehmen für so etwas immer einen Winkelschleifer. Hier schau mal
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Ich würde mich freuen, später mal ein Bild vom fertigen Sitzplatz zu sehen. Wird bestimmt richtig gut. :D
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Generell halten solche Scheiben drinnen wesentlich besser, da sind dann hundert Jahre kein Ding.
Die Risse die an der Oberfläche draußen vermehrt entstehen sind natürlich für viele Abbauer ein gutes Ausgangsbiotop.
Es hat aber Charme sowas zuzulassen. Eine höhere Haltbarkeit kann man schon durch Maßnahmen erreichen, wie das Im Spätherbst über den Winter reinnehmen oder schon das senkrecht stellen wenn sie nicht benutzt wird und Regen ansteht.
Bodenkontakt vermeiden. Lochstein oder ähnliches drunter stellen.
Ein Schutz aus einer Plastikhaube oder ähnliche Abdeckungen kann allerdings den Verfall beschleunigen. Das Holz muß schnell abtrocknen können.
Generell sind natürlich Bohlen die längs zur Faser geschnitten sind deutlich brauchbarer für den Einsatz draußen. Das ist aber vielleicht ästhetisch nicht so reizvoll.
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Die Rinde würde ich trotzdem lassen, sie hilft vielleicht, die Rissbildung zu minimieren.
Ich hatte ein paar dicke Aststücke (Kirschbaum) bekommen und sie nach einigen Monaten langsamer Trocknung als Insektennisthilfen vorbereitet. Ein Stück habe ich entrindet und dann gebohrt - dieses Stück riss in der ersten Saison sehr stark und tief und ist kaum noch brauchbar. Am zweiten Stück habe ich die Rinde belassen und nur gebohrt - bei diesem sind die auftretenden Risse nur schwach ausgeprägt.
Wenn Du die Scheibe schattig und möglichst trocken aufstellen könntest, wäre das natürlich hilfreich ;).
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Rissbildung bei diesem Stück kann man minimieren indem man das Hirnholz mit Lack versiegelt. Daruch werden die durchgetrennten Kapilaren verschlossen und die Trocknung verläuft langsamer. Das haben wir bei uns im Holzmodellbau so praktiziert. Ganz verhindern kann man die Rissbildung zwar nicht aber große Risse werden so verhindert. Das Holz muss über den Umfang trocknen.
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Mal so interessehalber: Wie trocken muss das Holz sein, bevor man es mit Lack versiegeln darf?
Bei den Nisthilfen durfte ich nicht lackieren.
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"...Am besten schleifen, lasieren mit einer Lasur für den Außenbereich...."
Also ich würde dann den Lack abschleifen,
aufpassen, dass von dem Chemiezeug nix in den guten Humus gelangt,
und mit der Kettensäge wieder ne ordentliche Struktur machen.
Und sollte sie nicht ordentlich reissen, wie es sich für eine Baumscheibe gehört, könnte man mit einem Keil nachhelfen!
PS:
Wie macht ihr das mit den Falten in euren Gesichtern?
Und den grauen Haaren??
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;D
Na wenn man schon so ein gutes Stück bekommt, soll es doch eine Weile halten.
Wie macht ihr das mit den Falten in euren Gesichtern?
Und den grauen Haaren??
*raunt* Dafür gibt es diverse Mittelchen. Aber das ist ganz böse OT.
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Erst mal die statistische Lebenserwartung checken,
nicht dass die Baumscheibe länger hält!
Mal im Ernst:
Vor allzuviel Nässe und Bodenkontakt schützen, fertig.
Und trotzdem OT:
Ich beneide so manche, die Zeit haben für solch wichtige Tätigkeiten...