Hallo Querkopf,
danke für die Antwort. Ich hatte bisher immer die Befürchtung, daß es nicht so einfach ist, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Gräbt man den Sämling zu früh aus, so meine Befürchtung, läuft man Gefahr, daß aufgrund der zu wenigen Wurzeln ein erneutes Anwachsem im Topf nicht gelingt und der noch sehr schwache und zahrte Sämling eingeht bevor er wieder richtig einwuzeln kann. Vielleicht ist diese Überlegung aber auch falsch. Zu Beginn lebt der Sämling wohl auch noch von den Energiereserven, die sich im Samen selbst befinden und holt sich erst später die Nahrung durch Wurzeln aus dem Boden.
Ein etwas stärkerer Sämling der schon etwas kräftiger ist, so meine Überlegung, müßte einfach aufgrund desssen, daß er schon etwas größer und stärker ist, bessere Überlebenschancen haben. Gräbt man ihn jedoch zu spät aus, besteht, wie Du sagst, die Gefahr, daß das Wurzelwerk zu verzweigt ist, vielleicht auch mit Wurzeln anderer Pflanzen so verflochten, daß man den Sämling ohne größere Schaden an den Wurzeln nicht mehr ausgraben kann, so daß die Überlebenschancen wieder sinken.
So ist es mir mit einer jungen Eiche gegangen. Ich hatte sie drei Jahre stehen gelassen und wollte sie dann ausgraben. Sie stand zwischen den Halmen eines Phyllostachys aureosulcata (Bambus) und es war, wie sich zeigte, zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich die Eiche auszugraben. Ein großer Teil der Wuzeln wurde beim Ausgraben beschädigt, die Wurzeln steckten zu tief zwischen den Bambuswurzeln und sie ging an ihrem neuen Standort ein.
Mein Ahorn-Sämling hatte bereits einen kleinen 'Wurzelballen' und ließ sich sehr gut ausgraben, insbesondere auch deshalb weil die Hainbuche direkt daneben (s. links im Bild) in diesem Bereich keine Wuzeln gebildet hatte, ich hatte diese etwas zu tief gepflanzt und die Wurzeln des Ahornsämlings reichten noch nicht bis in den Wurzelbereich der Hainbuche hinab. Jetzt hoffe ich, daß er im Topf gut anwurzelt und sich entsprechend entwickelt.
Bei Deinem habe ich da keine Befürchtung mehr. Wenn ein Sämling mal im Topf angewurzelt ist und bereits getrieben hat und gewachsen ist, dann hat er, so denke ich, die schwierigste Phase überstanden. Wenn er genügend Nahrung hat (bei normaler Erde) wird er nicht mehr eingehen.
Du hattest schon öfter Bilder von A.p. 'Masukagami' ins Forum eingestellt, eine Ahornsorte die sonst glaube ich ziemlich wenig bekannt ist. Ich habe diese Kulturform noch nie selbst irgendwo gesehen. Van Gelderen schreibt in seinem Buch "Maples for Gardens", daß er nicht so einfach zu handhaben ist und einen, insbesondere vor Wind, geschützten Standort braucht. Von den Bildern her scheint es ein sehr schöner Kultivar zu sein, sowohl von der Farbe als auch von der Wuchsform her.
Grüße, Daniel