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Pflanzenwelt => Gemüsebeet => Thema gestartet von: Gülisar am 11. November 2005, 09:48:59
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Guten Tag,
nachdem dies Jahr ab Ende August Massen an Gemüse fällig wurden - was ich zu schätzen weiß - und nun etliches eingelagert, konserviert ist oder sich noch im GArten befindet (Porree, Posenkohl), denke ich darüber nach, wie ich die Erntezeit ausdehnen kann. Um länger Frisches essen zu können und ev. weniger zu konservieren.
Verlängern der Verfügbarkeit von Frischgemüse:
1 - Nach vorn, durch besonders früh verzehrreifes Gemüse
2 - Nach hinten, durch besonders lagerfähiges Gemüse
3 - Nach hinten, durch Gemüse welches ev. den ganzen Winter auf dem Beet bleiben kann.
Für den dritten Fall fällt mir relativ viel ein: Porree, und Rosenkohl halt, ev. auch Steckrüben, Möhren und Rote Rüben ev. abgedeckt mit Stroh, aber nur, wenn keine Mausplage herrscht. Dann kann ev. gesicherte Erdmieten herstellen.... . Zur Zeit lagere ich im Sand im Keller, aber draußen oder auf dem Beet ist vermutlich noch besser.
Für den 2. FAll denke ich an besonders lagerfähige Kürbisse, Zwiebeln natürlich
Fraglich wird es beim ersten Fall, der möglichst frühen Ernte. Dazu fallen mir nur Mairüben und Ackerbohnen ein - außer einigen Blattgemüsen. Da schätze ich aber nur Löwenzahn und Brennessel - und letztere gibt es mehr als genug. Ein Gewächshaus steht nicht zu Verfügung, aber Anzucht drinnen oder im kalten Frühbeet ist möglich
Womit kann man diese 3 Gemüseklassen ergänzen? Besonders die frühen Gemüse interessieren mich sehr.....
gespannt, gülisar
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Zu 3: Grünkohl, Topinambur, Schwarzwurzeln können auch im Winter geerntet werden.
zu 1: Feldsalat ist im Februar erntefähig. Radieschen auch bald danach. Ansonsten funktioniert bei uns frühe Anzucht eher mässig, viele Pflanzen scheinen es zu merken, wenns noch zu früh ist zum Keimen und Wachsen, auch im warmen Frühbeet. Es gibt aber früh wieder ausschlagende Wurzeln, z.B. der Grüne Heinrich "Spinat", dessen Knospen wie Minispargeln verwendbar sind. Auch Geschmackssache.
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zu 1
ende september gesäter spinat ist im april pflückreif
anfang märz gesäter spinat im anfang mai
in besonders wintermilden gegenden kann man versuchen, dicke bohnen im oktober zu säen. die müßten dann anfang juni reif sein
ansonsten ende februar/anfang märz. dann erntereife mitte juni.
spargel natürlich ab etwa mitte april
sea kale ab mitte märz. (aber ich fange erst nächstes jahr damit an)
purple sprouting broccoli. der überwintert wie grünkohl etwa. die jungen triebe aus den blattachseln treiben ende märz/anfang april und schmecken eher wie grünspargel als kohlartig. sehr zu empfehlen in nicht zu winterkalten gegenden.
neulich habe ich zum erstenmal gelesen, daß man auch schwarzwurzeln treiben kann.im märz/april schwarzen eimer draufstellen und die frischen triebe pflücken. werd´s probieren.
gruß
gruß
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Die Erbse Allerfrueheste Mai ist es wirklich und lecker.
Dicke Bohnen, wenn man sie wirklich frueh (sollen die Osterglocken laeuten hoeren, naja) in die Erde kriegt (ich experimentiere gerade mit Herbstaussaat).
Cornelia
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Für frühes Gemüse bewährt sich wirklich ein Frühbeet, da erntet man schon lange, bevor im Freiland irgendetwas erntereif ist, abgesehen von Feldsalat.
Das erste Gemüse aus dem Garten ist bei mir ist der Spargel.
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hast du- wie es sich eigentlich gehört, woran sich aber fast niemand mehr hält- richtigen spargel, also bleichspargel? a propos bleich-
meine allerbesten geburtstagsglückwünsche und mögen dir viele spannende gärtnerinnenjahre beschieden sein!
gruß
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meine erste Ernte von Kopfsalat ist immer so um Ostern rum. Die Sorten Winterbutterkopf oder Maikönig säe ich Mitte bis Ende September aus, die jungen Pflänzchen überwintern dann sowohl im Freiland, (mit Vlies abgedeckt), als auch im ungeheizten GH. Den winter über wachsen sie überhaupt nicht, sie sehen dann immer sehr traurig aus, man fragt sich, wird das noch was? Aber im Februar, wenn die Tage länger und langsam wieder wärmer werden, dann legt er los! Hat bei mir von 9 Jahren 8 Mal geklappt.
Christina
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@aurikel,
wo machst du das? hessen hab ich im profil gesehen. aber im rheinischen südhessen oder im sibirischen nordhessen?
gruß
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rheinischen südhessen
genau da. Habs schon mal, ich glaube bei den Artischocken, erwähnt, in Groß-Umstadt, allerdings auf 230 m Höhe.
Durch das warme Wetter in diesem Jahr sind die GH-Salate schon recht groß, draußen noch nicht.
Christina
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stimmt ja. dann wird´s nächstes jahr in ffm erst recht gehen.
gruß
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@Sauzahn: Ich hatte nur grünen Spargel, für mich war das der Richtige, aber leider habe ich das Beet heuer gerodet, weil die Zaunwinde darüber hergefallen ist. Jetzt habe ich leider keinen Spargel mehr. :'(
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sea kale
Was ist das?
LG
Caro
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@caro
sea kale (crambe maritima), meerkohl
ein wildkohl, der an den küsten nordwesteuropas wächst (vielleicht auch anderswo)
davon gibt es eine gartenauslese, die früher in england (vielleicht auch anderwo) gezogen wurde, aus der mode kam und gerade wieder aus der versenkung auftaucht.
die pflanze werden im spätwinter, bzw vorfrühling durch abdecken gebleicht und die stiele gegessen. früher hat man auch die wurzeln ausgegeraben und diese im winter in beheizten, abgedunkelten räumen getrieben. ich habe mir samen gekauft und fange im nächsten frühjahr damit an. es ist -wie spargel- eine dauerkultur. ich vermute, daß sie aber einen harten ostwinter in brandenburg auch mit winterabdeckung nicht überstehen würden. aber wissen tu ich das nicht.
gruß
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@caro
sea kale (crambe maritima), meerkohl
ein wildkohl, der an den küsten nordwesteuropas wächst (vielleicht auch anderswo)
davon gibt es eine gartenauslese, die früher in england (vielleicht auch anderwo) gezogen wurde, aus der mode kam und gerade wieder aus der versenkung auftaucht.
die pflanze werden im spätwinter, bzw vorfrühling durch abdecken gebleicht und die stiele gegessen. früher hat man auch die wurzeln ausgegeraben und diese im winter in beheizten, abgedunkelten räumen getrieben. ich habe mir samen gekauft und fange im nächsten frühjahr damit an. es ist -wie spargel- eine dauerkultur. ich vermute, daß sie aber einen harten ostwinter in brandenburg auch mit winterabdeckung nicht überstehen würden. aber wissen tu ich das nicht.
gruß
ich hoffe, mein Meerkohl treibt im nächsten jahr wieder aus! sonst hätte ich den umsonst gepflanzt in einer zeit, wo genug andere kohlies wachsen.
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sonst hätte ich den umsonst gepflanzt in einer zeit, wo genug andere kohlies wachsen.
versteh ich nicht. darauf kommt es doch nicht an, sondern ob man ihn ißt zu einer zeit, wo nicht allzuviel eßbares aus dem garten da ist.
an kohlies: klar grünkohl oder der toskanische, oder etwas später purple sprouting broccoli-
aber der meerkohl wird ja gebleicht und schmeckt meiner ansicht nach überhaupt nicht nach kohl.
gruß
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In einem anderen Thread hatte ich mich schon über Meerkohl erkundigt: Wie isst man den? Wen er nicht nach Kohl schmeckt, nach was denn?
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@marcir,
ich hab ihn nur einmal gegessen. die triebe- es ist wohl ein blattkohl,
gedünstet. er schmeckte am ehesten nach chicoree.
gruß
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Leider gibt es in unseren Breiten nur einige Pflanzen welche im Frühjahr geerntet werden können. Die Wenigen wurden in den bisherigen Antworten schon genannt. Wenn es aber so ist, dass du auch im Mai / Anfang Juni noch nichts erntest, dann empfehle ich eine Vorkultur unter Vlies, testweise auf einem Beet.
Saaten bei geeignetem Wetter ab M 3: Dill, Gartenkresse, frühe Karotten, Radies, Rukola, Spinat, ab A 4: Mairettich. Auspflanzung ab A 4: Kopfsalat und Kohlrabi.
Ausfall und Frust sind möglich. aber es ist ja nichts verloren, wenn es misslingt (ausser der eigenen Arbeitsleistung). Das Beet ist so oder so bis Anfang Juni für die Hauptfrucht wieder frei. Meine eigenen Erfahrungen rechtfertigen den hohen Aufwand.
Das Ziel, die Zeit der Ernte aufzuspreizen über einen möglichst langen Zeitraum beschäftigt auch mich intensiv. Der Grund ist ganz einfach der, dass ich aus ökologischen Gründen möglichst viel eigenes, unbelastetest Gemüse produzieren will, und davon das ganze Jahr über etwas haben möchte.
Von meinen 8 Gemüsebeeten werden 2 mit Vorkultur belegt, auf 2 Beeten wird die Hauptkultur verfüht (alles unter Vlies), auf 5 Beeten ziehe ich nach der Hauptkultur eine Nachfrucht und auf 2 Beeten bleibt die Hauptkultur bis in den Winter hinein im Boden. Da ich also auf meinen Flächen 2, teilw. 3 Mal ernten möchte, muss die Standzeit der jeweiligen Kultur auf dem Beet so kurz sein wie möglich. Dies erfordert die termingenaue Verfügbarkeit von pflanzfertigen, abgehärteten Setzlingen, vorzugsweise aus eigener Anzucht. Wenn möglich, ziehe ich von jeder ausgesäten Sorte einen zweiten Satz mit 10 Tagen Nachlauf. Bei frühen Ausfällen ist dann bereits Ersatz vorhanden.