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Garten- und Umwelt => Pflanzengesundheit => Thema gestartet von: Janis am 23. September 2014, 13:53:17
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Gibt es in Deutschland eigentlich keinen Revive® von Syngenta ähnlichen Wirkstoff (in der Schweiz erhältlich), der die Entwicklung der Miniermottenraupen für mehrere Jahre unterdrückt?
Das wäre doch eigentlich eine feine Sache.
Siehe hier.
Wenigstens werde ich jetzt von der Stadt voraussichtlich eine Sondergenehmigung für das Verbrennen des Kastanienlaubs erhalten.
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"BZ: In der Schweiz werden die Bäume gegen den Mottenbefall geimpft.
Fink: So etwas ist in Deutschland pflanzenschutzrechtlich derzeit nicht möglich. Das Mittel ist meines Wissens noch nicht in der EU zugelassen. Die Impfung ist außerdem nicht unproblematisch: Sie erzeugt Verletzungen am Baum, die von Pilzen besiedelt werden können. Ob man so nicht letztlich den Teufel mit dem Beelzebub austreibt, ist umstritten."
(Quelle)
Der Wirkstoff in dem Syngenta-Präparat heißt Emamectin.
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Hier etwas Aktuelles zum Thema Miniermotte, allerdings nichts über Impfungen. In Wien, das quasi eine Schlüsselrolle in der Kastanienkultur gespielt hat - die Kastanie kam über den Balkan erstmals hierher, es gibt eine Reihe prächtiger Alleen -, ist das schon lange ein Thema. Eine wirklich erfolgreiche Bekämpfung kann man nur in Schönbrunn beobachten, wo (wohl wegen der Touristen), unter großem finanziellem Aufwand gespritzt wird, wogegen z.B. die Prater Hauptallee* zur Zeit wieder einmal ein trauriges Bild abgibt. Aber es stimmt, das war schon schlimmer.
[size=0,5]*Unter Kaiser Ferdinand I. wurde 1537 und 1538 die Kastanienallee angelegt, die bis zum Lusthaus auf einer Länge von 4734 Meter führt. [/size]
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Eine wirklich erfolgreiche Bekämpfung kann man nur in Schönbrunn beobachten
Auch per Hubschrauber wie teilweise in der Schweiz?
Mit Leitern an hohen, ausladenden Bäumen herum zu kraxeln wird ja wohl unmöglich sein.
Ich habe schon gelesen, dass die Impfung auch ihre nicht unerheblichen Nebenwirkungen hat.
Gibt es eigentlich eine wirklich aktuelle Karte über die Verbreitung der Miniermotte?
Auf der bei Wikipedia vorliegenden ist die Motte noch nicht an der Nordsee angelangt.
Hier sind die Blätter der Kastanie stark von Minen durchzogen, aber der Baum hat noch keine Blätter verloren.
Vor ein paar Jahren hat penibles Einsammeln und Verbrennen der Blätter tatsächlich Besserung gebracht.
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Juhu!
Endlich noch mehr Gift in der Umwelt!
Und das wegen einer eingeschleppten Baumart........................
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Vor ein paar Jahren hat penibles Einsammeln und Verbrennen der Blätter tatsächlich Besserung gebracht.
Ja sicher tut es das. Aber es ist halt aufwändig. ::)
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Juhu!
Endlich noch mehr Gift in der Umwelt!
Und das wegen einer eingeschleppten Baumart........................
"Eingeschleppt" würde bedeuten, dass das unabsichtlich geschehen ist.
"Eingeführt" wäre die richtige Bezeichnung.
Aber so oder so: ja und?
Würde sich etwas ändern, wenn die Rosskastanie eine heimische Baumart wäre und von der Miniermotte betroffen ist?
Und wie steht's mit den Kastanien im ursprünglichen Verbreitungsgebiet, die befallen werden?
Vielerorts befinden sich die Grünflächenämter in einer misslichen Lage: Das Laub einsammeln mindert den Befallsdruck, ist aber nicht immer im gewünschten Ausmaß durchführbar. Außerdem nützt es dann nichts, wenn nebenan im Privatgarten das Laub liegen bleibt.
Nichts tun wäre eine Option, da die Miniermotte den Baum nicht umbringt, für sich allein nicht einmal besonders schädigt. Führt allerdings zu einem unschönen Erscheinungsbild, mit dem sich weder der Bürgermeister vor Ort noch die Bürger so recht anfreunden mögen.
Also die Bäume fällen? Ohne Not, nur wegen unschönen Aussehens - das gäbe zurecht Protest.
Kein Wunder, dass da die Injektion von Insektiziden als ein Mittel geprüft wird.
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Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben?
Handelt man sich mit solchen Eingriffen nicht vielleicht auch Infektionen durch diese Bakterienkrankheit (Pseudomonas syringae ?) einhandelt?
Das scheint für die Zukunft wohl eher das größere Kastanienproblem zu sein.
Ich verkaufe Kastanien jedenfalls nur noch auf Bestellung und mit dem Hinweis, dass nicht garantiert werden kann, dass der Baum wirklich alt wird.
Und die Empfehlung, abgefallenes Laub unverzüglich zu entfernen scheint wirklich eine geeignete Maßnahme zu sein, die Minierbiester in Schach zu halten.
Gegenüber meinem Haus stehen zwei alte Kastanien auf dem Gelände eines Kindergartens. Dank der Laubfegewut der Nachbarn und eingesetzten Hiwis der Gemeinde sind die Bäume noch relativ gesund.
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Derzeit würde ich keine Aesculus hippocastanum pflanzen. Warum nicht die nordamerikanischen Arten oder die Hybride A. x carnea als Ersatz? Das tut zumindest die Stadt hier, wenn in Kastanienalleen Lücken entstanden sind. Offenbar fällt auch botanischen Laien auf, dass diese Kastanien nicht oder so gut wie nicht befallen werden. Ich wurde schon öfter nach Bäumen gefragt, die wie Kastanien aussehen, aber noch grün sind (und stachellose Früchte haben).
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Genau das machen nach meiner Beobachtung auch mehr und mehr Städte: Sie verwenden A. x carnea.
Allerdings ist die Fruchtbildung bei Kastanien egal welcher Art heutzutage nicht mehr gerne gesehen.
Von der gewöhnlichen A. hippocastanum gibt's eine Sorte mit weitgehend gefüllten Blüten, die keine oder fast keine Früchte bildet.
Bei A. x carnea gibt's die Sorte 'Briotii', die auch nicht reich fruchtet.
Aber rote Blüten haben nunmal eine andere Wirkung als weiße - wo's also auf die Blütenfarbe der Rosskastanie ankommt, ist A. hippocastanum nicht so leicht ersetzbar.
Die nordamerikanischen Arten haben außerdem z.T. ein schlechtes Image, weil ihr Nektar angeblich für Bienen giftig sein soll. So steht's jedenfalls in alten Büchern über Laubgehölze.
Ich kann mir gut vorstellen, dass das so nicht stimmt.
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Die Rosskastanie stammt zwar aus Konstantinopel, kam aber bereits in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts nach Deutschland.
Man kann wohl eher von unzähligen Pflanzen aus anderen Kontinenten behaupten, dass sie hier eingeschleppt wurden und völlig unnütz, wenn nicht sogar schädlich sind.
Die Rosskastanie dagegen ist eine bekannte Heilpflanze, die 2008 zur Arzneipflanze des Jahres gekürt wurde.
Wenn Impfungen für die Kastanie erhebliche und schädliche Nebenwirkungen haben, sind sie natürlich abzulehnen. Aber wenn eine Impfung für die Kastanie gefunden wird, die ihr hilft, dann würde ich sie sofort befürworten. 100 Kleingärtner, die man stattdessen überzeugt, nicht täglich mit der Spritze durch die Gegend zu laufen und ihre Umwelt zu vergiften, wären z.B. ein Ausgleich.
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Nichts tun wäre eine Option, da die Miniermotte den Baum nicht umbringt, für sich allein nicht einmal besonders schädigt. Führt allerdings zu einem unschönen Erscheinungsbild,
Bist du sicher? Auch dann nicht, wenn der Befall so massiv ist, dass die Kastanie bereits im Sommer ihre Blätter verliert?
Andererseits habe ich über eine Gärtnerei gehört, dass viele Leute bereits dann ihre Kastanien fällen, wenn sie nur unschöne Blätter aufweisen.
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Zumindest ist die Honigbiene nicht ursprünglich heimisch in Nordamerika sondern von uns eingeführt und anschließend oft entfleucht.
Dort gibt es auch öfter Völker die ohne Imker gesund bleiben.
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Nichts tun wäre eine Option, da die Miniermotte den Baum nicht umbringt, für sich allein nicht einmal besonders schädigt. Führt allerdings zu einem unschönen Erscheinungsbild,
Bist du sicher? Auch dann nicht, wenn der Befall so massiv ist, dass die Kastanie bereits im Sommer ihre Blätter verliert?
Andererseits habe ich über eine Gärtnerei gehört, dass viele Leute bereits dann ihre Kastanien fällen, wenn sie nur unschöne Blätter aufweisen.
Ja, selbst massiver Befall wird von den Bäumen erstaunlich gut weggesteckt.
Aber schön sind solche Bäume ab August wirklich nicht mehr.
Auf unserer Wanderung das Lechtal runter ist uns übrigens aufgefallen, dass die Kastanien dort in der zweiten Augusthälfte fast alle noch weitestgehend grün waren. Ich weiß nicht, warum.
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Es wäre zu hoffen, dass sich dort natürliche Feinde der Miniermotte eingefunden haben.
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Vor ein paar Jahren hat penibles Einsammeln und Verbrennen der Blätter tatsächlich Besserung gebracht.
Ja sicher tut es das. Aber es ist halt aufwändig. ::)
So schlimm ist das nicht. Teilweise geht es mit Rasenmäher und Fangkorb ganz gut.
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Es wäre zu hoffen, dass sich dort natürliche Feinde der Miniermotte eingefunden haben.
Gaaaanz viele Meisen! ;D
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Irgendwo habe ich einmal gelesen, dass die nordamerikanischen Kastanienwälder in den Appalachen durch Krankheiten weitgehend verschwunden sind. Quellen müsste ich erst einmal suchen. ::)
Ist die Kastanie vielleicht nicht ein "evolutionäres Auslaufmodell"?
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Quasi eine Meisenplage? ;D
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So schlimm ist das nicht. Teilweise geht es mit Rasenmäher und Fangkorb ganz gut.
Wenn man freie Flächen hat, stimmt das. Ich krieche jedes Jahr durch Beete und Gehölze und klaube die Blätter raus. Dafür erreicht unsere Rosskastanie im Herbst auch den Zustand, den man "golden" nennen kann.
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Es wäre zu hoffen, dass sich dort natürliche Feinde der Miniermotte eingefunden haben.
Gaaaanz viele Meisen! ;D
Schlupfwespen könnten wahrscheinlich bessere Erfolge bringen. Wikipedia erwähnt aber, dass der Parasitierungsgrad hier noch sehr gering ist.
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Auf unserer Wanderung das Lechtal runter ist uns übrigens aufgefallen, dass die Kastanien dort in der zweiten Augusthälfte fast alle noch weitestgehend grün waren. Ich weiß nicht, warum.
Ich habe hier die Erfahrung, dass der Befall nicht jedes Jahr gleich ist.
Vor ein paar Jahren war es schon mal so, dass wir das Laub zusammen rechen mussten, dann war weitgehend Pause und so schlimm wie dieses Jahr habe ich es noch nicht erlebt Aber die Blätter hängen noch alle am Baum.
Fällen würde ich mein 10-12 m hohes Bäumchen erst im äussersten Notfall.
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Irgendwo habe ich einmal gelesen, dass die nordamerikanischen Kastanienwälder in den Appalachen durch Krankheiten weitgehend verschwunden sind. Quellen müsste ich erst einmal suchen. ::)
Ist die Kastanie vielleicht nicht ein "evolutionäres Auslaufmodell"?
Du verwechselt das nicht vielleicht mit der dortigen Art der Esskastanie, Castanea dentata?
Die war in weiten Gebieten im Osten der USA ein bestandsbildender Laubbaum, z.T. ähnlich wie hier die Rotbuche.
Dann brachen die Bestände zusammen. Schuld war ein aus Ostasien eingeschleppter Pilz.
Die Bäume schlagen vom Boden her wieder aus, aber sobald die Stockausschläge ein paar Jahre alt sind, werden sie wieder befallen und sterben ab.
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Es wäre zu hoffen, dass sich dort natürliche Feinde der Miniermotte eingefunden haben.
Gaaaanz viele Meisen! ;D
Ich hab auch schon überlegt, ob man die vielleicht zukaufen kann ;D
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Zumindest ist die Honigbiene nicht ursprünglich heimisch in Nordamerika sondern von uns eingeführt und anschließend oft entfleucht.
Dort gibt es auch öfter Völker die ohne Imker gesund bleiben.
OT:
Sind das nicht Völker mit afrikanischem Erbgut dabei, die ohne Antibiotika und Imker auskommen?
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Mag sein? :P
Mich gruselt es jedoch inzwischen bei jeder Meldung über ein "neues" Gehölzsterben.
Ist das alles nur "Evolution" oder was tragen wir Menschen durch weltweiten Pflanzenhandel oder Handel von Pflanzenprodukten dazu bei?
Bevor ich jetzt philosophisch werde, gehe lieber ins Bett. 8) 8)
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Es wäre zu hoffen, dass sich dort natürliche Feinde der Miniermotte eingefunden haben.
Gaaaanz viele Meisen! ;D
Ich hab auch schon überlegt, ob man die vielleicht zukaufen kann ;D
......geh'n Huehner auch?
Unsere Kastanie steht im Huehnerauslauf...........ob das auch den Befallsdruck reduziert? ::)
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Ich hab mal noch ein bisschen gegoogelt:
Hier ein Artikel – schon aus dem Jahre 2008 -, der die These von Bristlecone. die Miniermotte könne eine Kastanie nicht umbringen, bestätigt.
Allerdings können ihre Schäden den Baum schwächen, weiterer Strass sollte ihm nicht zugemutet werden.
Vertrocknete Blätter, die darauf hindeuten, dass die Leitungsbahnen im Blatt angefressen, und dadurch die Wasser-und Nährstoffzufuhr gekappt wurde, habe ich hier zum Glück noch nie festgestellt, die Blätter zeigen nur viele braune Flecken. Also dürfte der Baum trotz seines desolaten optischen Zustands nicht so schlecht da stehen, dass ihm Einsammeln des Laubs nicht auch weiterhin helfen könnte.
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Kaum. Die Meisen halten sich hier in großer Zahl immer dann in der Kastanie auf, wenn eine neue Generation Mitten fliegt, in der Etage, in der sie halt gerade zu Gange ist. Aber Zwiebeltom hat schon Recht: Das dürfte nicht reichen.
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mich würde ja mal interessieren, wieso das laub unbedingt verbrannt und nicht z.b. einer ordentlichen großen kompostieranlage zugeführt wird – dann würde man die ja doch wertvolle biomasse wenigstens nicht einfach so durch den schornstein jagen...
jajaja, mit asche lässt sich irre toll düngen, schon gut... ::) ;)
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Weiterer Strass...einer neuer Generation Mitten!
Und ich frag mich grad, was eine Mimpfung ist...Zeit für´s Bett wohl! Und morgen rode ich eine Kastanie, die sowieso nie schön sein wird und Anderen nur Ärger macht, wenn ich micht nicht drum kümmere.
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mich würde ja mal interessieren, wieso das laub unbedingt verbrannt und nicht z.b. einer ordentlichen großen kompostieranlage zugeführt wird – dann würde man die ja doch wertvolle biomasse wenigstens nicht einfach so durch den schornstein jagen...
jajaja, mit asche lässt sich irre toll düngen, schon gut... ::) ;)
Was die Kompostieranlage, der ich hier angeschlossen bin, anbelangt, so ist das ganz einfach:
wenn ich sehe, wie schlampig dort teilweise gearbeitet wird, dann traue ich auch den Grad-Angaben nicht, die dort angeblich erreicht werden.
An die Asche hab ich noch gar nicht gedacht.
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mich würde ja mal interessieren, wieso das laub unbedingt verbrannt
Diese schwelenden Laubhaufen sind mir aus der Vergangenheit noch in schlechter Erinnerung. Wer den Platz hat, kann Laub auch gut in geschlossenen Müllsäcken kompostieren. Eine Ecke mit vollgestopfen Müllsäcken ist halt kein toller Anblick. Unser Kastanie steht auf dem Rasen. Ich sammle das Laub mit dem Rasenmäher ein und kompostiere das Laub-Rasen-Gemisch zwanzig Meter weiter auf einem offenen Komposthaufen. Das reicht, um den Befall im Folgejahr deutlich zu verzögern.
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Zumindest ist die Honigbiene nicht ursprünglich heimisch in Nordamerika sondern von uns eingeführt und anschließend oft entfleucht.
Dort gibt es auch öfter Völker die ohne Imker gesund bleiben.
OT:
Sind das nicht Völker mit afrikanischem Erbgut dabei, die ohne Antibiotika und Imker auskommen?
Die sind in der nördlichen Hälfte Nordamerikas noch nicht überlebensfähig.
Es handelt sich bei diesen Völkern teilweise noch um die bei uns ehemals heimische die die deutschen Imker hier als ursprüngliche Rasse ausgerottet haben.
Warum diese Völker aber regelmäßig anfällig werden wenn sie Imker in Obhut nehmen ist noch nicht geklärt.
Das passiert der afrikanisierten Biene nicht. Bei einigen Imkern dort ist sie sehr beliebt weil Völker- und Honigdiebstahl deutlich schwieriger ist. Außerdem ist sie sehr fleissig.
Antibiotika werden nicht eingesetzt nur Acarizide (Gift gegen Milben und Zecken in diesem Fall Varroa und Tracheenmilben)
Zu klären wäre noch ob diese sogenannte Impfung den Nektar der Rosskastanien beeinflußt. Man will das Zeug ja nicht im Honig haben soweit die Bienen das überleben.
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mich würde ja mal interessieren, wieso das laub unbedingt verbrannt
Diese schwelenden Laubhaufen sind mir aus der Vergangenheit noch in schlechter Erinnerung. Wer den Platz hat, kann Laub auch gut in geschlossenen Müllsäcken kompostieren. Eine Ecke mit vollgestopfen Müllsäcken ist halt kein toller Anblick. Unser Kastanie steht auf dem Rasen. Ich sammle das Laub mit dem Rasenmäher ein und kompostiere das Laub-Rasen-Gemisch zwanzig Meter weiter auf einem offenen Komposthaufen. Das reicht, um den Befall im Folgejahr deutlich zu verzögern.
Schwelende Laubhaufen müssen aber, wenn man es richtig macht, wirklich nicht sein.
Von Feldern kenne ich sie allerdings auch, dort scheinen sie auch immer noch erlaubt zu sein„ „auf Basis des Pflanzenschutzrechts“, was auch immer das heissen mag.
Fest verschlossene Säcke wären eine Alternative, und die über den Winter einigermassen unauffällg zu deponieren, auch möglich.
Das Gras-Laub-Gemisch offen auf dem Kompost zu lagern wäre mir allerdings zu heikel.
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Zumindest ist die Honigbiene nicht ursprünglich heimisch in Nordamerika sondern von uns eingeführt und anschließend oft entfleucht.
Dort gibt es auch öfter Völker die ohne Imker gesund bleiben.
OT:
Sind das nicht Völker mit afrikanischem Erbgut dabei, die ohne Antibiotika und Imker auskommen?
Die sind in der nördlichen Hälfte Nordamerikas noch nicht überlebensfähig.
Es handelt sich bei diesen Völkern teilweise noch um die bei uns ehemals heimische die die deutschen Imker hier als ursprüngliche Rasse ausgerottet haben.
Warum diese Völker aber regelmäßig anfällig werden wenn sie Imker in Obhut nehmen ist noch nicht geklärt.
Das passiert der afrikanisierten Biene nicht. Bei einigen Imkern dort ist sie sehr beliebt weil Völker- und Honigdiebstahl deutlich schwieriger ist. Außerdem ist sie sehr fleissig.
Antibiotika werden nicht eingesetzt nur Acarizide (Gift gegen Milben und Zecken in diesem Fall Varroa und Tracheenmilben)
Zu klären wäre noch ob diese sogenannte Impfung den Nektar der Rosskastanien beeinflußt. Man will das Zeug ja nicht im Honig haben soweit die Bienen das überleben.
Bis auf den Zusammenhang Impfung Rosskastanie - Honiggewinnung passt das Thema ja nicht hierher.
Vielleicht kann man schieben?
Es gibt einen hochinteressanten Film , der auch im Fernsehen gezeigt wurde, und in dem auch der Einsatz von Antibiotika und die afrikanischen Bienen erwähnt wurden.
Den deutschen Namen der Produktion kenne ich nicht, sonst könnte man in der Videothek schauen.
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Hier doch mal ein Foto von meiner durch die Miniermotte geschädigten Rosskastanie (auf der rechten Seite wächst Paulchen ins Bild)
(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/001b1y3eqp8nxd.jpg)
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Dem Foto nach zu urteilen ist das kein so schlimmer Befall. Hier stehen viele Kastanien, deren Laub ab Mitte bis Ende August praktisch nur noch aus verkrumpelten brauen Blättern besteht.
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Na ja, wenn man davor steht, ist man erst mal entsetzt, aber deine Einschätzung beruhigt mich, und vom Vertrocknen der Blätter ist meine Kastanie schon noch weit entfernt.
Vielleicht haben wir nächstes Jahr ja wieder mehr Glück :)
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Mich irritiert zugegebenermaßen der Begriff "Impfung" in diesem Zusammenhang sehr.
Das einzige, was da mit einer Impfung übereinstimmt, ist die Injektion per "Nadel".
Bäume haben kein Immunsystem, das dem der Wirbeltiere vergleichbar wäre, und das Präparat hat nichts mit Aktivierung einer Immunantwort/Stärkung der Abwehr zu tun. Es handelt sich lediglich um eine andere Art, Pflanzenschutzmitel (=Insektizid) an den Ort der Wirkung zu bringen. Wahrscheinlich besser als Spritzen, aber keinerlei Impfung in Sicht.
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Man verwendet den Begriff "impfen" aber noch in anderen Zusammenhängen.
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Die anderen beiden Definitionen aus dem Duden sind mikrobiologisch (Nährböden oder Zellkulturen beimpfen, Bodenorganismen einbringen) und damit auch grundsätzlich was anderes als Gift in einen Organismus einzubringen.
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Dann musst du die Syngenta AG fragen, wie sie den Stoff bzw. das Verfahren bezeichnet haben wollen oder was korrekt wäre.
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Wie kommen die Motten eigentlich vom runtergefallenen Laub auf den Baum?
Kann es sein, dass sie im Frühjahr den Stamm hochkrabbeln.
Ich habe einmal in einer Stadt eine Kastanienallee gesehen da waren lauter schwarze Ringe um die Stämme, und die Blätter sahen gesund aus.
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Wie kommen die Motten eigentlich vom runtergefallenen Laub auf den Baum?
Motten fliegen. ;)
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Die Motten überwintern als Puppen im Laub, schlüpfen im Frühjahr, fliegen auf den Baum und legen die Eier dort ab. Sie brauchen also nicht dort rauf laufen...
Inzwischen haben Kastanien ein ganz anderes Problem:
das Bakterium Pseudomonas syringae pv. aesculi, welches sich besonders in NRW ausbreitet:
http://www.landwirtschaftskammer.de/landwirtschaft/pflanzenschutz/oeffentlichesgruen/rosskastaniensterben.htm.
Die Miniermotte erleichtert dem Bakterium dann noch die "Arbeit".
Bettina
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Die Fachinformation von Syngenta spricht von Bauminjektion, in ihrer Mitarbeiterzeitschrift (S. 16) verwenden sie aber das Wort Impfung, und ohne dass das böse Wort Insektizid auch nur irgendwo fällt, "hemmt der Impfstoff die Vermehrung". Das halte ich für unlauteres, irreführendes Marketing, weil eine Imfpung eine biologische Krankheitsabwehr suggeriert, und dort auch in einem Zug mit biologischen Maßnahmen wie Entfernung von Laub und Lockstoffallen beschrieben wird >:( .
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Das halte ich für unlauteres, irreführendes Marketing
Hast du jetzt erwartet, dass chem.-pharm. Betriebe Firmen sind, denen nichts wichtiger ist als Ehrlichkeit und immer nur das Beste für Menschen, Tiere und Pflanzen und denen nichts unwichtiger ist als Geld zu verdienen? 8) ;D
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eh nicht. Aber man kann es ja durchaus kontern, wenn sie ihre Insektizide gar zu schönsprechen. :D
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In Sachen Miniermotte und Verbrennen der befallenen Blätter bzw. Genehmigung dafür habe ich jetzt ein Schreiben des Landkreises bekommen nebst 6seitiger Anlage.
Als mögliche Begründung für das Verbrennen ist angeführt, dass es sich pauschal handelt um:
"Pflanzlicher Abfall aus Pflanzen oder Pflanzenteilen mit Schadorganismen."
Das ist ja wohl gegeben.
Aber was ist:
Pseudomonas syringae pv. aesculi
Irgendeine Bakterie, um die ich mich hoffentlich aber nicht ernsthaft kümmern muss?
Dass 1000 Auflagen mit der Verbrennerei verbunden sind, vorherige Information des Landkreises und. evtl. Anwesenheit eines Beauftragten, versteht sich von selbst.
Dazu kostenpflichtiges Gutachten des Landwirtschaftamtes, für das Fotos und Blattproben eingeschickt werden müssen, klar, schliesslich sind wir in Deutschland.
Meine einzige Frage zu dem Thema betraf also das aufgeführte Bakterium.
Vielleicht weiss das jemand?
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Aber was ist:
Pseudomonas syringae pv. aesculi
Irgendeine Bakterie, um die ich mich hoffentlich aber nicht ernsthaft kümmern muss?
Das ist ein in den letzten Jahren insbesondere am Niederrhein verstärkt auftretendes Bakterium, das Rosskastanien infiziert, stark schädigt und zum Absterben bringen kann.
Siehe auch #45 weiter oben in diesem Thread!
Man muss damit rechnen, dass diese Erkrankung sich weiter ausbreitet.
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Ach so, das ist dieses schon erwähnte Bakterium, das der von der Miniermotte befallene Baum nicht auch noch bekommen sollte.
Ich gehe ziemlich stark davon aus, dass die Landwirtschaftskammer für ihr – für den Landkreis bestimmtes - Gutachten keine elektronenmikroskopische (heisst das so?) Untersuchung durchführt.
Oder lässt sich auf dieses Bakterium durch das Aussehen der Blätter schliessen?
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In einer der letzten Ausgaben von "The Garden" wird übrigens korrekt von "injection" geschrieben. In GB laufen demnach viel versprechende Versuche zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners.
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Die Kastanien im Prater sehen heuer besser aus als sonst, interessanterweise gibt es immer wieder ein paar Bäume, die fast ohne Befall sind - zwischen mehr und weniger befallenen. Das hilft dir zwar nicht weiter, läßt aber darauf schließen, daß manche von vornherein gesünder sind, oder :-\
Die Miniermotte schädigt die Bäume nicht, der beste Beweis ist ihre ungebremste Vitalität im Frühling:
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Ob manche Bäume von vorneherein gesünder sind, glaube ich eher nicht, aber wer weiss.
Denn hier war es in der Vergangenheit ja so, dass der Baum nicht jedes Jahr gleich schlimm befallen war, manchmal kaum nennenswert. Und der jetzige Zustand ist auch immer noch annehmbar, wenn auch optisch nicht schön.
Es mag damit zusammen hängen, dass tatsächlich das Laub nicht jeden Herbst gleich penibel entfernt wurde, oder die Meisen waren in manchen Jahren fleissiger?
Der Austrieb ist auch hier ungebrochen kraftvoll, während der Blüte sind die Blätter noch ohne Flecken bzw. Kanäle, die Früchte sind ohne jede Einbusse.
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Während heute beim Spaziergang in der Prater Hauptallee die Kastanien nur so runterprasselten, fiel mir plötzlich auf, daß die Bäume viel besser aussahen als die Jahre davor. Bei manchen hatte das Laub nur wenige braune Ränder, manche waren schön grün wie schon lange nicht, andere zeigten beginnende Herbstfärbung. Als ich grade dabei war, an ein Wunder zu glauben, bemerkte ich nur wenig abseits der Allee Bäume im bekannten traurigen Erscheinungsbild. Die Erklärung findet sich hier. Hätte ich mir gleich denken können.
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Mir fiel gestern im Park eine leuchtend gelbe Rosskastanie auf. Kann es ein, dass die Miniermotte in diesem Jahr weniger schlimm zuschlägt?
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Ich fahre täglich durch eine Kastanienallee. Die Stadtreinigung räumt meines Wissens nur das Laub konsequent weg - das muss aber eh geschehen. Ich habe auch das Gefühl, dass es besser ist als zu Beginn der Plage. Es stehen ja jede Menge Kastanien in den Biergärten.
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in berlin sehe ich auch kastanien mit weniger befall. bei den bäumen hier, südöstlich von berlin, ist es so arg wie in den letzten jahren. im vergangenen sommer gab es mal "kastanienwochen bei meisens", dieses jahr leider nicht. das penible entsorgen des laubes schenk ich mir jetzt.
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Letztes Jahr sah die Rosskastanie gleich an der Grenze am Wald sehr schlecht aus, früh braunes Laub.
Dieses Jahr hat der wahrscheinlich dieser Sommer einfach sauwohl getan, strotzt vor Grün. :)