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Pflanzenwelt => Stauden => Thema gestartet von: Uwe S am 01. Dezember 2009, 21:44:32

Titel: Soldanella
Beitrag von: Uwe S am 01. Dezember 2009, 21:44:32
Hallo,
ich habe folgende Frage zu den Soldanella's. Welche Soldanella-Art ist auch im Tiefland wüchsig, blühfreudig und leicht zu kultivieren?
Viele Grüße
Uwe
Titel: Re:Soldanella
Beitrag von: knorbs am 01. Dezember 2009, 23:40:02
ich kultiviere die arten montana, villosa, cyanaster + hungarica ohne probleme. hungarica ist etwas blühfaul. montana versamt sich sehr ordentlich. sehr humoser boden (vererdetes holzhäcksel z.t. mit bims)
Titel: Re:Soldanella
Beitrag von: Uwe S am 02. Dezember 2009, 21:49:07
Hallo Knorps,
vielen Dank für deine Antwort.
Ist mit den sehr humosen Boden torfig sauer gemeint?
Viele Grüße
Uwe
Titel: Re:Soldanella
Beitrag von: knorbs am 02. Dezember 2009, 23:06:31
nein, ich verwende nur sehr selten torf + dann i.d.r. in wenigen fällen für topfsubstratmischungen.

ausgangsmaterial für meinen humosen boden ist holzhäcksel. schau mal hier in diesen thread (dauerhumus) rein...dann wird dir das schnell klar, wie ich das handhabe. ein beet habe ich mit bims aufgebaut (orchideenbeet). darin findet sich mittlerweile in der oberen schicht ein hoher anteil feiner humus (zum großteil aus den verrottenden nadeln einer metasequoia). darin gehen mittlerweile viele soldanella montana auf.
Titel: Re:Soldanella
Beitrag von: thegardener am 05. Dezember 2009, 21:45:09
Hier wachsen S. montana , hungarica , carpartica und eine spec. aus den Pyrenäen . Pindicola ist im Sommer (im Topf ) eingegangen :'(. Bei mir ist die montana faul und hat die Knopenansätze nicht gebracht . Mal sehen , danach ist sie umgepflanzt worden und steht jetzt it mehr Licht und ein wenig Sonne in Torfangereichertem Boden genau hier : ( am Fuß des Steines )
Titel: Re:Soldanella
Beitrag von: hansihoe † am 06. Dezember 2009, 17:52:00
Die Soldanellen wachsen am besten ausgesetzt. Montana ist die einfachste und kommt bei uns in sauren Wäldern (zB Böhmerwald, Mühlviertel) häufig vor. Sonne wollen sie nicht. Alpina ist auch in Kalkgebieten kaum über mehrere Jahre zu halten und schon gar nicht in Töpfen. Montana ist eigentlich keine Steingartenpflanze!

Hans
Titel: Re:Soldanella
Beitrag von: thegardener am 31. März 2010, 23:39:14
Carpartica hat 6 Blütenstengel , die spec 2 :D :D ,das ist doch ein guter Start !
Titel: Re:Soldanella
Beitrag von: EmmaCampanula am 08. April 2010, 10:30:43
Ich bekomme demnächst Pflanzen von folgenden Soldanellaarten:
S. carpatica, montana, pusilla & villosa.
Möchte ihnen gleich die richtigen Startbedingungen geben und mache mir Gedanken über die Bodenbeschaffenheit und den Standort. Braucht nur S. alpina kalkhaltiges Substrat oder braucht auch eine der oben Genannten ähnliche Bedingungen? Wieviel Sonne tolerieren die Pflanzen? Ich hätte auch einen Standort zur Auswahl, an dem tatsächlich nie die Sonne scheint.
Titel: Re:Soldanella
Beitrag von: knorbs am 08. April 2010, 12:05:36
von deinen genannten habe ich montana + villosa. beide stehen im gleichen humosen substrat + wachsen gut. standort im frühjahr sehr sonnig, später mit laubaustrieb halbschattig bis schattig.
Titel: Re:Soldanella
Beitrag von: hansihoe † am 08. April 2010, 15:12:44
S. alpina kommt zwar in Kalkgebieten der Alpen vor, wächst aber dort auf saurem Boden (oft Rohhumus). Leider ist sie sehr schwierig in Kultur.

LG
Hans
Titel: Re:Soldanella
Beitrag von: thegardener am 09. April 2010, 01:03:54
Meine stehen im Moment sonnig und im Laufe des Sommers nimmt der Schatten zu , den Winter über wieder sonnig . Sollte es längeren Barfrost geben werden Steine so aufgestellt das die Dingis nicht direkt bestrahlt werden . In diesem Jahr blühen sie wie blöd , ich werde nächste Woche versuchen hier Bilder einzustellen . Vorher standen sie schattiger und haben nicht geblüht .
Aber Vorsicht : ich habe für die Kultur etwa 4 Kubikmeter Boden ausgetauscht und Zentnerweise Steine rangeschleppt - es sollten gleich noch die Enziane und Calceolarien ein adequates Zuhause haben . Ich wollte nie einen Steingarten , jetzt ist gleich noch das Schotterbeet danach entstanden ... Die Soldanellen stehen im Teil für Enziane mit sauren Bodenansprüchen , also ist die Erdmischung etwa 1 Teil grober Sand , 2 Teile Torf , 2 Teile Gartenerde ( hier eher guter Boden ) 1/2 Teil Lehm fein zerbröselt , in 1 Meter Tiefe ist eine Teichfolie ausgelegt und dann dann der Kram drauf .
Die eher kalkliebenden Pflänzchen bekamen eine Mischung mit höherem Lehmanteil , Kalkgabe nach Gefühl mitgemischt ,( eher wenig ) und etwa 1/2 Teil Kalksteinschotter . Bei ihnen wurde der Untergrund aus Kalkabgebenden Steinen gebaut und dann gepflanzt . Dort sollte der pH Wert noch im sauren Bereich liegen aber eben gepuffert .
Das klappt gut bei mir .
Jetzt soll im Schotterbeet nur mineralisches Verwendung finden und keine humosen Anteile mehr . Moltkia ist schon eingezogen .
Titel: Re:Soldanella
Beitrag von: Katinka am 09. April 2010, 07:59:01
Meine beiden montana sind nach 3 Jahren regelmäßigen Blühens völlig verschwunden. :'(
Titel: Re:Soldanella
Beitrag von: Eveline am 09. April 2010, 15:08:00
habe ich mir gegönnt und ist heute angekommen. ich hatte direkt herzklopfen, als ich sie sah. :D :D :D
hoffentlich gefällt es ihr bei mir.
Titel: Re:Soldanella
Beitrag von: thegardener am 14. April 2010, 23:44:39
Soldanella spec :D
Titel: Re:Soldanella
Beitrag von: thegardener am 14. April 2010, 23:50:58
Soldanella carpartica
Titel: Re:Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 17. April 2010, 01:31:19
Soldanelle carpatica steht bei mir im humusreichen Sand ohne besondere Vorrichtungen oder Bodenaufbereitung. Wichtig scheint eine gute Nährstoffversorgung zu sein und vor allem der Schutz vor zu viel Sonneneinstrahlung. Pflanzen mit null Stunden direkter Sonne wachsen scheinbar am kräftigsten. Blüte ist kaum prognostizierbar und oft nur bei einem Teil der Pflanzen ausgebildet.




Titel: Re:Soldanella
Beitrag von: partisanengärtner am 20. April 2010, 22:42:40
Diese waren mal zwei im Moorbiotop (mit div. Carnivoren)
Sofort wurden beide vollständig von Schnecken vernichtet. Vollständig? Im zweiten Jahr tauchten wieder ein paar Blättchen auf aus einem Wurzelrest. Heuer ein Jahr später blüht sie. Torf mit wenig Quarzsand. Nicht bei mir sondern gegenüber von meinem Atelier im Biotop das ich pflegen darf.
Auch wenn fast nichts so gemacht wird wie ich es vorschlage. ;D
Frostschutzmaßnahmen gibts nicht.
Titel: Re:Soldanella
Beitrag von: partisanengärtner am 20. April 2010, 22:44:44
Ein Blick auf das Biotop
Titel: Re:Soldanella
Beitrag von: partisanengärtner am 21. April 2010, 22:10:20
Laut Schild eine montana, hab heute nachgesehen.
Titel: Re:Soldanella
Beitrag von: knorbs am 22. April 2010, 19:58:04
bald blühen soldanella villosa. was bei dieser art sehr auffällig ist sind die austriebe der blatt- und blütenstängel mit dem dichten pinkfarbenen pelz 8)
Titel: Re:Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 26. April 2010, 23:41:46
Das ist doch wenigstens einmal ein brauchbares Merkmal zur Bestimmung.

Ein Abschiedsbild von S. carpatica. Das war´s dann wohl für diese Saison. Jetzt wird geteilt und versetzt, und bald werden Sämlinge pikiert.




Titel: Soldanella
Beitrag von: Bernd_S am 09. November 2014, 11:25:49
Hallo, seit einiger Zeit versuche ich mich mit Soldanella. Leider mit bescheidenem Erfolg. Im Netz hab ich eine Info vom Bot. Garten München gefunden (zu S. alpina) dass die Kultur nur im "Moorkasten" möglich sei. Weis jemand wie der aufgebaut ist? Oder wie kommt ihr mit denen zurecht ?
Grüße
Bernd
Titel: Re:Soldanella
Beitrag von: Gartenplaner am 09. November 2014, 11:39:01
Hallo, da gibts schon Threads mit interessanten Infos zur Kultur:
Soldanella
Soldanella und Adonis amurensis

Ich hab Soldanella hungarica seit diesem Frühjahr in einer Fuge zwischen Tuff und Treppenstufe und sie wuchs zumindest ganz gut dort, ob sie nächstes Jahr wieder blüht, wird sich erst zeigen.
Titel: Re:Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 09. November 2014, 13:47:16
Hauptprobleme bei mir sind:
1. Schnecken,
2. Schnecken,
3. Schnecken.
 Dann mit Abstand
4. Kahlfröste, in denen die Blütenanlagen zerstört werden.
5. stärkeres Austrocknen.

Ansonsten sind S. carpatica, S. montana, S. alpina und die hungarica-Formen leicht zu ziehen, wenn man sie vor völliger Austrocknung schützt.
Im geschlossenen, d.h. mit Glas oder lichtdurchlässigem Deckel abgedeckten Kasten vertragen sie sogar einige Sonne.
Ich habe die in Töpfen stehenden Pflanzen auch schon im kalten Keller bei nur schwachem Pflanzenlicht überwintert. Das klappt recht gut.

In diesem Jahr sehen meine alle sehr mies aus, weil ich mich nicht kümmern konnte.
Titel: Re:Soldanella
Beitrag von: Gartenplaner am 09. November 2014, 14:26:30
Die Schnecken sind bei dir ein Hauptproblem?? :o
In der Tuffmauer zu beiden Seiten der Stelle, wo die Soldanella steht, ist alles mögliche stark von so kleinen schwarzen Nacktschnecken, die fürchte ich mit den Steinen mitgeliefert wurden, abgefressen worden und massiv zurückgeworfen worden, aber die kleine Soldanella nicht ???
Oder vielleicht wär sie noch viel üppiger gewachsen, wenn die Schnecken nicht..... :P
Titel: Re:Soldanella
Beitrag von: Blauaugenwels am 10. November 2014, 16:27:46
Man muss ganz klar zwischen den verschiedenen Arten unterscheiden.

Schwierig in Kultur sind: S. alpina, S. minima, S. pusilla - das bleibt den Spezialisten vorbehalten. Meine Exemplare hielten nur wenige Jahre. Zudem in der Blütenmenge mäßig.

Leicht in Kultur ist S. montana. Hauptsache, das Substrat trocknet nicht völlig aus. Ideal zu Rhododendren oder dergleichen.
Titel: Re:Soldanella
Beitrag von: Bernd_S am 10. November 2014, 17:20:52
Danke ! Meine sind die alpina, jetzt im zweiten Jahr. Im letzten Winter hatte ich mit Kahlfrost Probleme.
Weis jemand wie die Münchner die Kultivieren?
Ich hab dazu nur das Stichwort Moorkasten gefunden.
Gut, Moorbeete a la Erich M. hab ich in verschiedenen Variationen, aber einen Moorkasten konnte ich bei meinen Besuchen in München nicht entdecken.
Leider war an dem Tag kein Gärtner, bzw. Bert Klein anwesend, die ich von der Arbeit hätte abhalten können ;-)
Titel: Re:Soldanella
Beitrag von: Pewe am 10. November 2014, 17:35:19
Bislang hab ich mit Soldanellen (montana, cynaster, carpatica, pusilla, minima, ??vergessen) eigentlich keine Probleme. Stehen alle eher halbschattig. S. montana allerdings versamt sich wie doof, S. minima hab ich erst seit dem Frühjahr, sieht aber gut aus. Steht im Farnbereich, wohin die anderen im nächsten Jahr auch umziehen werden.
Titel: Re:Soldanella
Beitrag von: schober am 10. November 2014, 20:57:43
S. montana ist unkompliziert, kann ich bestätigen.
Hohe Ausbeute bei der Aussaat, u. unter verschiedenen Standorten gut aushaltend.
Beim Substrat nicht sonderlich wählerisch, lehmiger eher saurer Humus genügt.
Halte es wie in den benachbarten Waldungen, in denen sie in (Halb)Schattlagen unter Tanne/Fichte teils grössere Vorkommen hat.
Titel: Re:Soldanella
Beitrag von: martina 2 am 11. November 2014, 15:05:36
Zitat
Halte es wie in den benachbarten Waldungen, in denen sie in (Halb)Schattlagen unter Tanne/Fichte teils grössere Vorkommen hat.

Im Waldviertel (Granit, Urgestein) wachsen sie auch so, tw. ganz schattig, feucht.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 12. Januar 2016, 15:13:04
Für Soldanella scheinen wir aller paar Jahre einen neuen Thread aufzumachen. Das ist der letzte, den ich gefunden habe.
Und es ist Winter.  :P - hier eine kleine Aktualisierung zum "Sortiment":

Im vergangenen Jahr wurde ein neues Troddelblümchen "geboren": Soldanella sacra.

Bis in die 1980er Jahre wurden die "montana-ähnlichen" Soldanellen auf dem südlichen Balkan und in Süditalien als Soldanella hungarica oder Soldanella montana
betrachtet, Pflanzen mit sitzenden Drüsenhaaren selten auch als S. carpatica - in einigen Schriften wird es heute noch so wiedergegeben.
A. Kress hat diese Vorkommen 1984 unter dem neuen Namen Soldanella chrysosticta von den mitteleuropäischen und Karpaten-Populationen abgespalten.
Diesen Namen hat er selbst wenige Jahre später auf bestimmte Populationen in Bulgarien, Griechenland und Albanien eingegrenzt und die fast zeitgeich von
F. K. Meyer beschriebene Soldanella cyanaster1) als dazu synonym erkannt. Daneben wurde im selben Zeitraum Soldanella rhodopaea beschrieben (F. K. Meyer),
die Kress ebenfalls in die Verwandtschaft von Soldanella chrysosticta stellt, aber ihre Eigenständigkeit als Art anerkennt (Bulgarien, Griechenland und Südserbien).
Neben diesen beiden Arten spaltet Kress die süditalienischen Populationen 1988 neu als Soldanella calabrella ab (ebenfalls in der chrysosticta-Verwandtschaft).
Soldanella calabrella ist auf zwei kleine Vorkommensgebiete in Kalabrien beschränkt.

Die 1970 von T. Raus entdeckte und 1987 von ihm ausdrücklich als von S. cyanaster=S. chrysosticta verschieden beschriebene Soldanella pelia auf der griechischen Pilion-Halbinsel
konnte A. Kress nach gründlichen morphologischen Studien dagegen nicht deutlich abtrennen. Sie wird, nach weiteren molekulargenetischen Befunden, von Greuter & Raus (2006)
als Art zurückgezogen und zur Unterart von S. chrysosticta (Soldanella chrysosticta subsp. pelia) umkombiniert.

A. Kress weist bereits daraufhin, dass die geringen Unterschiede in den morphologischen Merkmalen eine Unterscheidung der Arten innerhalb der chrysosticta-
Gruppe erschweren - was auch für andere Artengruppen, insbesondere die im Karpaten-Raum unter Soldanella hungarica zusammengefassten Sippen gilt.
Oft ist, ohne molekulargenetische Methoden, nur eine statistische Trennung nach Untersuchung größerer Probenreihen möglich. Die wichtigsten Merkmale zur
Bestimmung der meisten Soldanella-Arten bieten die jeweils längsten Drüsenhaare der Blattstiele, an denen die Länge, das Verhältnis zum Drüsenkopf sowie
Anzahl, Merkmale und Indizes der Haarzellen ausschlaggebend sind. (Es macht also großen Spaß  :P :-X.)

2008 wird über neu entdeckte Soldanella-Populationen in Kampanien berichtet, ca. 150 km von den nächsten kalabrischen Populationen entfernt. Sie wurden - was
naheliegt, als Soldanella calabrella publiziert. Bellino et al. haben diese Populationen nun u.a. mit molekulargenetischen Methoden mit den kalabrischen verglichen und
kommen zu dem Ergebnis, dass die stammesgeschichtliche Aufspaltung, morphologische Unterschiede und eine abweichende ökologische Einnischung die
Beschreibung einer eigenständigen Art, Soldanella sacra begründen (nach dem "Heiligen Berg", an dem die Pflanzen entdeckt wurden).

Damit gibt es in Süd- und Südosteuropa jetzt folgende montana-ähnliche Sippen:
Soldanella calabrella (Italien, Kalabrien)
S. chrysosticta subsp. chrysosticta (Bulgarien, Nord-Griechenland, östliches Albanien, ?Serbien)
S. chrysosticta subsp. pelia (Griechenland, Pilion)
S. rhodopaea (Bulgarien, Nord-Griechenland, Serbien)
S. sacra (Italien, Kampanien)

Ich bin nicht sicher, ob Soldanella pindicola, die schon im 19. Jahrhundert vom Balkan beschrieben wurde, auch in diese Verwandtschaft gehört. Die früher
davon unterschiedene Soldanella dimoniei wird heute zu S. pindicola gestellt, ebenso die erst 1985 beschriebene S. macedonica.

Soldanella hungarica, S. montana  (jeweils im weiteren Sinne) und S. carpatica haben sich für das südliche Europa nicht bestätigen lassen. Nach molekulargenetischen Untersuchungen von Zhang & Kadereit (2002) (zu denen bei mir in anderer Hinsicht einige offene Fragen und im Detail Zweifel bleiben) sind diese Verwandtschaftskreise auf Mitteleuropa und den Karpatenraum beschränkt.

Für den Gärtner ist das vermutlich wenig bedeutsam. Nach meinem Eindruck zeigen die "montana-ähnlichen" Troddelblümchen in Gartenwert
und Garteneignung wenig Unterschied. Da die Arten als florengeschichtlich sehr junge Gruppe schon in der Natur leicht hybridisieren, tun sie das vermutlich auch im Garten.
Vielleicht wären unter den Hybriden sogar die schönsten und am leichtesten zu kultivierenden Pflanzen zu suchen. Bilder in Gartenforen hinterlassen mitunter den Eindruck.

Gibt es hier im Forum Erfahrungen mit süditalienischen Soldanella-Herkünften?



1)Nach einer früheren Schilderung von O. Schwarz zu bulgarischen Soldanellen und deren Kultur im Alpinenhaus des Jenaer Botanischen Gartens. Der Name "cyanaster" war bereits von Schwarz gewählt worden.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: knorbs am 12. Januar 2016, 17:14:01
da hast du wieder mal hervorragend recherchiert und anschaulich zusammengefasst...merci! :D 8)

zu süditalienischen herkünften kann ich leider nichts beitragen.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 24. April 2016, 18:02:16
 ;) Ein spätes Danke, knorbs

Wieder eine Kleinigkeit zur Gattung Soldanella, die ich mit etwas Glück in den Kulturen aus mehreren Samen-Wildsammlungen
ergänzen werde.

Gerade blüht sehr bescheiden Soldanella montana, aus einer Gartenherkunft. Das heißt, ich kann mir der
Identität der Art nicht sicher sein, vermute aber eine mitteleuropäische Herkunft, wo keine anderen
Arten mit vergleichbarer Blattstiel-Behaarung vorkommen.

Im folgenden Bilder der drüsigen Behaarung von dieser nicht ganz sicheren S. montana, im Vergleich mit
den sehr kurzen Drüsenhaaren von S. carpatica. Leider habe ich keine brauchbare Ausstattung für Mikroskop-
Aufnahmen, dann wären die Bilder ansehnlicher. Andererseits zeigen sie so den Eindruck, den man auch mit normaler
Lupe erhält.

S. montanaS. carpatica
(http://see-und-heide.de//mediapool/137/1378295/images/Eigene_Bilder2/soldmont16.jpg)(http://see-und-heide.de//mediapool/137/1378295/images/Eigene_Bilder2/soldcarp16.jpg)
(http://see-und-heide.de//mediapool/137/1378295/images/Eigene_Bilder2/soldmontind162.jpg)(http://see-und-heide.de//mediapool/137/1378295/images/Eigene_Bilder2/soldmontind16.jpg)(http://see-und-heide.de//mediapool/137/1378295/images/Eigene_Bilder2/soldcarplfst16.jpg)(http://see-und-heide.de//mediapool/137/1378295/images/Eigene_Bilder2/soldcarplfst162.jpg)
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: partisanengärtner am 24. April 2016, 18:11:32
Danke und ganz tiefe Verbeugung.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: pearl am 24. April 2016, 23:53:14
nachdem ich jetzt auch ein paar winzige Sämlingspflanzen im Garten habe und im Garten einer Freundin diese Woche zwei stattliche gerade im Abblühen befindliche Exemplare bewundern konnte, habe ich mir Soldanella montana bestellt.

Die einzigen, bei denen sich die Gartenkultur lohnt, las ich im Jelitto, Fritz Kummert. Ist auch die einzige, die überhaupt verfügbar ist, will mir scheinen.

Soldanella carpatica ist auf alpine Rasen spezialisiert. Sowas habe ich nicht.

Soldanella villosa treibt Ausläufer. Das finde ich jetzt super. Manche meinen, dass dies die am leichtesten zu haltende Art sei.

Im Netz las ich, dass es gar nicht auf den Boden ankäme, sauer oder leicht alkalisch, egal. Das wichtigste sei die konstante Feuchtigkeit.

Gut, ich habe mein bestes gegeben und den Sämlingen ein von Felsen umrahmtes Bett an der feuchtesten Stelle des Wiesengartens gegeben, die frei von Konkurrenz ist und lichtschattig an einem südwärts geneigten Hang.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 25. April 2016, 21:54:06
Pearl, Du solltest unbedingt Soldanella carpatica probieren. Ich halte sie für die härteste oder ebenso harte Art wie S. montana.
Das mit den alpinen Rasen ist Legende. Sie wächst dort auch, aber ebenso in einer breiten Zone der Bergwälder, in denen die Böden im
Sommer schon einmal etwas trockener werden.

Kann sein, dass Dir bald ein kleiner Ableger zufliegt.  ;)

Ein paar weitere Bilder der Blattstiel-Behaarung von mehrjährigen, bisher aber nicht blühenden Sämlingen. (Ich habe die immer noch in
sehr kleinen Schalen, recht dicht zusammengepflanzt.)

Soldanella montana aus Samen vom Wildstandort
aus dem "klassischen" mitteleuropäischen
Verbreitungsgebiet
Die mysteriöse "montana" der Karpaten - oder
eine davon:
(S. pseudomontana nach Meyer,
S. montana subsp. faceta nach Kress,
S. angusta nach Zhang)
(http://see-und-heide.de//mediapool/137/1378295/images/Eigene_Bilder2/soldmontpavlfst164.jpg)(http://see-und-heide.de//mediapool/137/1378295/images/Eigene_Bilder2/soldmontpavlfst162.jpg)(http://see-und-heide.de//mediapool/137/1378295/images/Eigene_Bilder2/soldpseulfst163.jpg)
(http://see-und-heide.de//mediapool/137/1378295/images/Eigene_Bilder2/soldpseulfst16.jpg)
Die durchscheinend bräunlichen Drüsen
werden von manchen Autoren als
typisch hervorgehoben. Ob sie bei
der "echten" montana tatsäch-
lich immer völlig ungefärbt sind?
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: pearl am 25. April 2016, 22:20:08
 :D faszinierend!  :D
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 28. April 2016, 23:33:17
Umstritten und für mich immer noch nicht endgültig geklärt ist die Gruppe der Ungarn-Troddelblümchen
(Soldanella hungarica s. l.). Vielleicht schreibe ich dazu demnächst einmal etwas mehr. Meine nähere
Beschäftigung mit der Gattung hat eigentlich damit begonnen, dass ich "nur eben mal" wissen wollte,
was Soldanella hungarica ist - ich hab´s, so ganz umfassend, bis heute nicht herausgefunden.  ;)

Hier sind die Blattstielhaare der großwüchsigen Soldanelle aus der Hohen Tatra (SK/PL) zu sehen, die dort
und in den umliegenden höher reichenden Gebirgen vielfach in den höher gelegenen Bergwäldern vorkommt
und, wie die anderen montanen Arten auch, sehr leicht aus frisch ausgesätem Samen keimt. Slowakische
Botaniker stellen diese Pflanzen zu Soldanella major, der in den östlichen Alpen eng begrenzt verbreiteten
Sippe von S. hungarica s. l.
Andere bezweifeln, dass es sich um diese Art handelt und mussten die Frage bisher offen lassen. Zhang &
Kadereit (molekulargenetische Arbeiten zu Beginn der 2000er Jahre) meinen, darin die aus den Nordost-Karpaten
beschriebene Soldanella marmarossiensis sehen zu müssen und haben damit heftigen Widerspruch ausgelöst.
Ich kann das nicht beurteilen, habe aber nach dem, was ich zu Umfang und Auswahl der Proben gelesen habe,
meine Zweifel. Der Brünner Josef Niederle hat diese Tatra-Sippe im Jahr 2003 vorsorglich schon einmal als
Soldanella tatricola beschrieben. (Dass er in der Beschreibung flachgedrückte Haarzellen in der Blattstiel-
behaarung als kennzeichnendes Merkmal hervorhebt, ärgert mich - ich halte das für Trocknungs-Artefakte.)

(http://see-und-heide.de//mediapool/137/1378295/images/Eigene_Bilder2/soldhungsl_htsd162.jpg)   
(http://see-und-heide.de//mediapool/137/1378295/images/Eigene_Bilder2/soldhungsl_htsd163.jpg)   
(http://see-und-heide.de//mediapool/137/1378295/images/Eigene_Bilder2/soldhungsl_htsd164.jpg)
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: pearl am 28. April 2016, 23:46:52
 :o

mein einziges Kriterium ist im Augenblick: wächst die Pflanzen vielleicht doch in meinem Garten, obwohl die ersten Versuche scheiterten?  ;D

Sonst kenne ich Soldanella nur von Fotos, die mein Vater auf botanischen Touren in den Alpen gemacht hat. Vor Jahrzehnten. Diese und Anemone narcissiflora - auch ein gescheiterter Kultivierungsversuch - fand ich immer viel schöner als die üblichen Alpenpflanzen Enzian oder Edelweiß.

Also, Soldanella birgt noch mehr Geheimnisse. Auch für die Botaniker.  :D Wobei mein Eindruck ja auch immer ist, dass sich die westlichen Schulen und die östlichen Denkweisen erst zusammenraufen müssen. Zu lange sind die Forschungsfelder getrennt beackert worden. Erst jetzt erschließen sich Gebiete wie Kirgisien oder Usbekistan den westlichen Pflanzenfreunden.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: Gartenplaner am 29. April 2016, 00:04:28
Mein Soldanella ?montana/hungarica? blüht dieses Jahr, wenn auch nur mit 2 Blütchen, eine ist schon ab, nachdem es letztes Jahr ins Anwachsen investierte  :D

(http://up.picr.de/25362666cx.jpg)
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: Roeschen1 am 29. April 2016, 00:09:33
hier habe ich ein Foto von einer blühenden Soldanella von einer Bergwiese in Tirol.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: knorbs am 29. April 2016, 10:35:51
klasse lerchenzorn :D 8) ...als kurzsichtiger grobmotoriker mag ich mich nur für Soldanella villosa eindeutig festlegen...deren haarpracht dürfte auch ohne sehhilfe am auffälligsten sein ;D ;) (ist hier aber noch nicht soweit)


Soldanella villosa



Soldanella villosa



Soldanella villosa

Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: pearl am 29. April 2016, 10:53:20
eine wunderbare Pflanze! Auf den ersten Blick sehen die Triebe aus wie Krakenarme, sehr schön!  :D
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: Junka † am 29. April 2016, 14:10:23
Bei mir ist auch die Liebe zu den Troddelglöckchen größer als die Kulturerfolge. Zwar mickern einige Arten in meinem Garten vor sich hin. Letztendlich freue ich mich aber über einzelne Blüten.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: pearl am 29. April 2016, 17:49:46
 :D immerhin!  :D
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: Waldschrat am 29. April 2016, 18:30:12
Ich fand und finde die Dinger ganz entzückend. Ohne Etiketten könnte ich sie allerdings nicht auseinander halten, abgesehen von der S. minima mit ihren wirklich winzigen Blättchen.  :-[
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 29. April 2016, 20:55:08
 ;) Wenn meine carpatica lange genug und ohne neue Nahrung an derselben Stelle steht, macht sie
fast so kleine Blätter wie eine minima.

'Spring Symphony' hat die schöne Innenzeichnung von Soldanella pusilla mitbekommen, hoffentlich
die Gartenverträglichkeit von S. carpatica. Ich habe mich erst jetzt, auf dem Staudenmarkt damit
eingedeckt. Passend zu Junkas Blütenbild sind hier die Blattstiele; sehr kurze Behaarung wie bei beiden
Elternarten.

(http://see-und-heide.de//mediapool/137/1378295/images/Eigene_Bilder2/soldSPSYlfst162.jpg)

(http://see-und-heide.de//mediapool/137/1378295/images/Eigene_Bilder2/soldSPSYlfst163.jpg)

(http://see-und-heide.de//mediapool/137/1378295/images/Eigene_Bilder2/soldSPSYlfst164.jpg)

Dornroeschen, Dein Bild von Soldanella alpina zeigt eine sehr schöne Pflanze. Wenn die Wald-Schlüssel-
blume aufblüht, die sich in der Pflanze versteckt, muss es zauberhaft aussehen. Wir kommen leider nie zu
dieser schönen Frühlingszeit in die Berge. Im Hochsommer blühen nur noch die letzten Pflanzen in den
tiefsten Karst-Löchern und an sehr sonnenarmen Schneetälchen. Meist sind sie an diesen Stellen nicht so
prächtig.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 29. April 2016, 20:57:41
knorbs, Deine und Emmas Pflanzen bestaune ich immer wieder. Ihr habt offensichtlich die
richtigen Standorte geschaffen oder den Blick dafür, wo sie hinkommen müssen.
Schön ist Deine villosa.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 23. August 2016, 22:55:24
Mal wieder was neues  8)

Soldanella carpatica aus der letztjährigen Blüte am einzigen Blütenschaft.
Es waren nur ein paar Samenkörner, und die auch noch ziemlich mickrig. Ich dachte, dass sie durch Selbstbestäubung vielleicht beeinträchtigt und kaum keimfähig sind.
Zwei Stück keimten im vorigen Jahr sehr rasch, sahen aber schwach aus. Jetzt plötzlich geht es los. Das dürfte inzwischen ein fast hundertprozentiges Auflaufen sein.

(http://forum.garten-pur.de/galerie/albums/userpics/16304/soldcarpsdl15_16nachaufl.jpg)

Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: pearl am 23. August 2016, 23:01:48
das sieht ja sehr gut aus, so eine Baby Soldanella Kinderstube.

Den drei Exemplaren in meinem Garten geht es auch gut, ich hatte um die Soldanella montana von Gaißmayer rum auch gemeint Keimlinge zu sehen. Die Pflanze hatte ja einen abgeblühten Blütenstand. Jetzt wage ich konkreter zu hoffen.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: niederle am 11. November 2016, 18:40:14
Zitat von: lerchenzorn link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]2631622#msg2631622 date=1461879197]
Der Brünner Josef Niederle hat diese Tatra-Sippe im Jahr 2003 vorsorglich schon einmal als
Soldanella tatricola beschrieben. (Dass er in der Beschreibung flachgedrückte Haarzellen in der Blattstiel-
behaarung als kennzeichnendes Merkmal hervorhebt, ärgert mich - ich halte das für Trocknungs-Artefakte.)
You are of course not right. The hairs are flat on fresh leaves soon after their expansion. Naturally,
it is caused by dessication, but is is a characteristic feature of living plant. What is important,
the cells of gland stalks are short, not long as in Soldanella montana and Soldanella angusta.
Link entfernt!1
This is the main page. You can also choose parts.
Link entfernt!1 Czech text
Link entfernt!1 Czech and English labelled images
Link entfernt!1 English key
I cannot find a good image of Soldanella calabrella which is quite similar to
Soldanella chrysosticta subsp. serbica.

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Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: niederle am 11. November 2016, 18:43:20
How to insert the links.
http:
//Link entfernt!1.cz/~niederle/Link entfernt!1
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Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: ebbie am 11. November 2016, 18:44:46
Sehr ärgerlich, dass hier die Links entfernt werden!
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: niederle am 11. November 2016, 18:52:08
If you are sufficiently intelligent, you can reconstruct the links.
First Link entfernt consists of three words (math)(muni)(cz)
normally separated by full stops. Second Link entfernt
consists of two words (solpage)(html) separated by
full stops. Remove the parentheses.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: niederle am 11. November 2016, 18:55:06
You can use (soltext) for Czech text, (solklic) for English key and (soldanella) for images.
If you reconstruct the addresses, post them.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: niederle am 11. November 2016, 18:59:51
Between slashes / are subsequently words math!muni!cz ~niederle solpage!html
where excalamations are for dots.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: Paw paw am 11. November 2016, 19:04:13
The Genus Soldanella: Key, Main Page
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: niederle am 11. November 2016, 19:19:27
Thanks. The beast is rather stupid if it removes addresses.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 11. November 2016, 19:44:55
Danke, pawpaw. Ich wollt's auch schon verlinken.

Welcome, niederle. What a surprise.  :)
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 11. November 2016, 23:02:33
... The hairs are flat on fresh leaves soon after their expansion. Naturally,
it is caused by dessication, but is is a characteristic feature of living plant. ...

Das glaube ich gern, dass kollabierte Haarzellen auch an lebenden Pflanzen und an frisch entfalteten Blättern vorkommen,
aber ist es tatsächlich ein charakteristisches und trennendes Merkmal der kurzhaarigen Soldanellen des Tatra-Gebietes?
Gibt es dafür ausreichend untersuchte Belege und Gegenbelege? Oder ist dieses Merkmal nicht ebenso gut bei
anderen Soldanella-Arten zu beobachten? Die Blattstiel-Behaarung ist bei allen Soldanella-Pflanzen, die ich bisher gesehen habe,
recht hinfällig. Damit könnten auch die röhrenförmigen Haarzellen zu einem großen Teil sehr früh kollabieren.

Nach allen bisherigen Synopsen zur Gattung sind, wie Du richtig schreibst, die Länge der Drüsenhaare und die Gestalt der Haarzellen
entscheidend für die Artbestimmung.

Gute und zuverlässige Abbildungen von Soldanella calabrella habe ich auch kaum einmal gefunden.
Diese hier scheint mir zuverlässig, weil sie aus dem Verbreitungsgebiet kommt: Soldanella calabrella im Valle del Fiume Craticello, Aprigliano, Cosenza.

Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 12. November 2016, 10:19:14
Dass sich jetzt die slowakischen Botaniker noch einmal gründlich mit der Gattung befassen, finde ich erfreulich. Vielen Dank für den Link zu dieser Arbeit auf Deiner Soldanella-Seite.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: niederle am 14. November 2016, 13:03:43
Zitat von: lerchenzorn link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]2758665#msg2758665 date=1478901753]
Zitat von: niederle link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]2758437#msg2758437 date=1478886014]
... The hairs are flat on fresh leaves soon after their expansion. Naturally,
it is caused by dessication, but is is a characteristic feature of living plant. ...
Das glaube ich gern, dass kollabierte Haarzellen auch an lebenden Pflanzen und an frisch entfalteten Blättern vorkommen,
aber ist es tatsächlich ein charakteristisches und trennendes Merkmal der kurzhaarigen Soldanellen des Tatra-Gebietes?
Gibt es dafür ausreichend untersuchte Belege und Gegenbelege? Oder ist dieses Merkmal nicht ebenso gut bei
anderen Soldanella-Arten zu beobachten? Die Blattstiel-Behaarung ist bei allen Soldanella-Pflanzen, die ich bisher gesehen habe,
recht hinfällig. Damit könnten auch die röhrenförmigen Haarzellen zu einem großen Teil sehr früh kollabieren.
The topic of my article was Remarks on the genus Soldanella L. in the West Carpathians.
I enlarged the scope to the territory of pre-war Czechoslovakia including Carpatorossia.
Soldanella carpatica has quite different indumentum.
Soldanella sp. Chopok has mostly glands with one-celled stalks,
solely unique hairs with three-celled stalks are present. Their
thick-walled cells dessicate very slowly after the leaves being detached
and shriwel irregularly in the manner of an exhausted PET bottle so that
the hairs are stlll straight after 14 years in sicco.
Soldanella marmarossiensis has evanescent hairs so that
adult petioles are laxly covered with glands on one-celled and
two-celled stalks. I have to check their character.
Soldanella pseudomontana had long straight stiff hairs
with 4 to 5 short thick-walled cells which seemed not
to shrivel much.
I compared Soldanella tatricola with the original description
of Soldanella hungarica, in which Simonkai claimed that
Zitat
Dignoscitur a S. montana, pedicellis
glandulis stipitatis rigidulis scabriusculis
This perfectly fits to plants from the western part
now called Soldanella major by Zhang after the
lectotypification by Kress with a plant from
Muntii Fagarasului. The latter has hairs similar
to Soldanella tatricola and certainly not rigid
and scabrous. The flowers are however different
as demonstrated in my Soldanella pages linked
above.


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Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 14. November 2016, 21:34:55
Lieber Josef,

vielen Dank auch für diese ausführliche Schilderung. (Ich bin jetzt wieder etwas klüger,
was die komplizierte Geschichte der Nordkarpaten angeht. Dass die Tschechoslowakei
zu der Zeit, als Klastersky Soldanella marmarossiensis von dort beschrieb, gut
300 km über die heutige slowakische Ostgrenze hinaus reichte, habe ich noch nicht
gewusst.  :) )

Ich habe zu Deiner Schilderung folgende Fragen:

1. Auf welche Populationen beziehst Du Dich bei S. marmarossiensis? Betrachtest
Du ausschließlich die Populationen der ukrainischen und nord-rumänischen Karpaten oder
liegen inzwischen auch aus den slowakischen (und polnischen) Westkarpaten Nachweise vor, die Du als S.
marmarossiensis
akzeptierst? (Oder: Gehören Deiner Meinung nach alle hungarica-s.-l.-
Populationen in den Westkarpaten zu S. tatricola?)

2. Denkst Du, dass es in den Nord- und Ostkarpaten mehrere Soldanella-Arten mit
langen Blattstiel-Haaren gibt, dass sich also hinter den Namen S. montana (subsp.
gubalowkae), S. pseudomontana und S. angusta verschiedene Taxa verbergen?

3. Das von Dir für die Chopok-Nordseite genannte Soldanella-Taxon kann ich mir noch nicht gut
vorstellen. Die Charakteristik der Blattstiel-Behaarung (kurze, aus sehr wenigen Zellen
bestehende Drüsenhaare) lässt mich an Hybrideinflüsse von S. carpatica denken.
Ist das möglich?

4. Ich bin etwas verwirrt über Deine Passage zu S. hungarica und S. major.
Alarich Kress (1993) hat aus den Mtii. Fagarasului den Lectotypus für S.
hungarica
(s. str.) bestimmt. Deren Merkmale sollten sich also von denen von S.
major
(S. hungarica subsp. major ss. Kress) unterscheiden, deren Lectotypus Kress
aus den Ostalpen (Wechsel bei Aspang) bestimmt hat und die nach Zhang auch in den
südwestlichsten Karpaten (aber nur westlich der Mtii. Fagarasului) vorkommen soll.
(Dass Du S. tatricola als eigenständige Sippe bewertest, hat sicher einiges für
sich. Auch Kress hatte schon bestritten, dass S. major in den Nordkarpaten
vorkommt, konnte aber diese Populationen nicht mehr gründlich untersuchen.)

Die Arbeit von Štubnová et al.
versucht eine neue Synopse der Gattung auf Basis der Chromosomen und molekulargenetischer
Charakteristika. Ich verstehe die bisherigen Publikationen so, dass die in der Karte eingetragenen Taxa
das Probenmaterial und dessen bisher vorliegende taxonomische Bestimmung kennzeichnen. Ich
vermute, dass diese Kennzeichnung noch keine Resultate der neuen Untersuchung wiedergibt
und sich die Artangaben in den verschiedenen Verbreitungsgebieten im Resultat noch ändern
können. Siehst Du das anders?

Für die Mitleser im Forum wird dieser Austausch möglicherweise etwas langatmig, da es
hier sonst überwiegend um die Gartenkultur der Gattung gehen soll. Beschwert Euch bitte
bei Bedarf. Ich verlege das dann auf einen PM-Austausch mit Josef Niederle.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: partisanengärtner am 14. November 2016, 21:42:53
Bitte nicht verschieben. Vielleicht erreicht einer eurer  Sonnenstrahlen auch die Himmelskörper die nicht selbst leuchten können.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: Waldschrat am 14. November 2016, 21:47:40
  ;D Das hast Du schön gesagt
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 14. November 2016, 21:48:36
 ;D Ich quäle Euch gern weiter.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: niederle am 15. November 2016, 12:40:11
I explained my position in my article and in the Czech text in my Soldanella pages.
It is not so complicated to translate Czech text now using Link entfernt!1.com.
You have to translate word by word naturally.
Zitat von: lerchenzorn link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]2760111#msg2760111 date=1479155695]
1. Auf welche Populationen beziehst Du Dich bei S. marmarossiensis? Betrachtest
Du ausschließlich die Populationen der ukrainischen und nord-rumänischen Karpaten
Yes.
Zitat
liegen inzwischen auch aus den slowakischen (und polnischen) Westkarpaten Nachweise vor, die Du als S.
marmarossiensis
akzeptierst?
No.
Zitat
Gehören Deiner Meinung nach alle hungarica-s.-l.-
Populationen in den Westkarpaten zu S. tatricola?)
No. There are different plants in Slovenské rudohorie.
The plants denoted by me Chopok are different.
The plants from Pieniny are different and probably
belonging to S. montana.
The plants from Gubalowka and surroundings of Zakopane
in Poland are S. montana subsp. gubalowkae.
Zhang treated them as S. marmarossiensis.
Zitat
2. Denkst Du, dass es in den Nord- und Ostkarpaten mehrere Soldanella-Arten mit
langen Blattstiel-Haaren gibt, dass sich also hinter den Namen S. montana (subsp.
gubalowkae), S. pseudomontana und S. angusta verschiedene Taxa verbergen?
Certainly. Consult my old paper, the key and the Czech text in my Soldanella pages.
S. montana subsp. gubalowkae hairs from long-celled cells, 2n=38
S. angusta hairs from long-celled cells, 2n=40
S. pseudomontana hairs from short-celled cells, 2n=40
Zitat
3. Das von Dir für die Chopok-Nordseite genannte Soldanella-Taxon kann ich mir noch nicht gut
vorstellen. Die Charakteristik der Blattstiel-Behaarung (kurze, aus sehr wenigen Zellen
bestehende Drüsenhaare) lässt mich an Hybrideinflüsse von S. carpatica denken.
Ist das möglich?
Hardly.
Zitat
4. Ich bin etwas verwirrt über Deine Passage zu S. hungarica und S. major.
Alarich Kress (1993) hat aus den Mtii. Fagarasului den Lectotypus für S.
hungarica
(s. str.) bestimmt. Deren Merkmale sollten sich also von denen von S.
major
(S. hungarica subsp. major ss. Kress) unterscheiden, deren Lectotypus Kress
aus den Ostalpen (Wechsel bei Aspang) bestimmt hat und die nach Zhang auch in den
südwestlichsten Karpaten (aber nur westlich der Mtii. Fagarasului) vorkommen soll.
(Dass Du S. tatricola als eigenständige Sippe bewertest, hat sicher einiges für
sich. Auch Kress hatte schon bestritten, dass S. major in den Nordkarpaten
vorkommt, konnte aber diese Populationen nicht mehr gründlich untersuchen.)
Soldanella major is totally different. No hairs with three-celled stalks,
very long anthers. I have not the paper by Kress on hungarica group.
I wonder which number it has in Primulaceen-Studies.
Zitat
Die Link entfernt!1
versucht eine neue Synopse der Gattung auf Basis der Chromosomen und molekulargenetischer
Charakteristika. Ich verstehe die bisherigen Publikationen so, dass die in der Karte eingetragenen Taxa
das Probenmaterial und dessen bisher vorliegende taxonomische Bestimmung kennzeichnen. Ich
vermute, dass diese Kennzeichnung noch keine Resultate der neuen Untersuchung wiedergibt
und sich die Artangaben in den verschiedenen Verbreitungsgebieten im Resultat noch ändern
können. Siehst Du das anders?
No.
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Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 15. November 2016, 21:04:42
Ich habe versucht, Dir die Kopie von Kress´ Arbeit von 1993 zukommen zu lassen. Ich hoffe, dass es funktioniert hat.
Zur komplizierten Geschichte der Karpaten-"montana", den Pflanzen mit länger behaarten Blattstielen, werde ich hier bald noch etwas schreiben, soweit ich es aus der Literatur entnehmen konnte. Dafür brauche ich aber ein wenig Zeit, die ich im Moment nicht habe. Bis dahin erst einmal Danke für alle Erläuterungen.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 15. November 2016, 22:51:46
Nun also doch noch:

Mit den am Blattstiel länger behaarten Soldanellen des Karpatenraumes ist es eine vertrackte Sache.
Lange Zeit, bis in die 1970er Jahre wurde aus dem nördlichen und östlichen Karpatenbogen immer wieder Soldanella montana gemeldet.
F. K. Meyer (1985) aus Jena war der erste, der diese Pflanzen als eigene Sippe von den mitteleuropäischen S. montana abtrennte und sie als Soldanella pseudomontana beschreiben wollte. Er wählte als Holotypus (die entscheidende Referenz) aber ausgerechnet eine Pflanze aus den südöstlichen Karpaten (bei Brasov), von wo es bis dahin nie Angaben für länger behaarte Pflanzen gegeben hatte. Deshalb verwarf A. Kress (München) das Taxon, wenngleich er den Typus-Beleg nicht gesehen hatte und nur schreiben konnte: "Meyers description of S. pseudomontana belongs surely to this taxon. But i´m uncertain about his typus". Später ordneten Zhang & Kadereit (2002) diesen Beleg des Holotypus der Soldanella hungarica (s. str.) zu, der einzigen von ihnen im Gebiet der südöstlichen Karpaten angegebenen Soldanella-Sippe neben S. pusilla. Ich gehe davon aus, dass Zhang das Typusexemplar von Soldanella pseudomontana geprüft hatte, denn er schreibt dazu: "holotype: specimina 5 floribus et 1 fructu, JE!". Auch gibt er in seinen Arbeiten an, mehr als 6000 Herbarbelege aus der Gattung Soldanella in seine morphologischen Vergleiche einbezogen zu haben. Ich glaube nicht, dass er sich ganz auf die Abweisung des Taxon durch Kress verlassen hätte.

Kress versuchte 1993 ebenfalls eine Beschreibung dieses Taxon, wegen der Ähnlichkeit zu Soldanella montana auf Ebene der Unterart: Soldanella montana subsp. faceta. Als Typus wählte er Pflanzen aus den heute ukrainischen Nordkarpaten, die dort von Woloszczak 1896 gesammelt worden waren (Herbarium Warschau korr.: Wien). Wiederum kommt es so, dass - nach der Nachbestimmung durch Zhang (Zhang & Kadereit 2002) - der entscheidende Holotypus zu einer schon zuvor beschriebenen Art, der eigentlich vergleichsweise kürzer behaarten Soldanella marmarossiensis gehören soll. Nur die zweite, von Kress als Isotypus (begleitender Typus) gewählte Pflanze gehört nach Zhangs Bestimmung zum länger behaarten Taxon, das Zhang nunmehr anhand einer Pflanze aus den rumänischen Ostkarpaten als Soldanella angusta noch einmal neu beschrieb. In diese bezog Zhang auch von Meyer und von Kress als S. pseudomontana bzw. S. montana subsp. faceta bestimmte Pflanzen ein, soweit er darin das länger behaarte Taxon erkannt hatte. Alle meinten und beschrieben offensichtlich das gleiche Taxon und mehrfach soll dieses Taxon mit den gewählten Typus-Exemplaren nicht getroffen worden sein.

Warum Meyer ausgerechnet bei der Wahl der wichtigen Typus-Exemplare ein Fehler unterlaufen sein soll, wo er selbst ja die Unterschiede zwischen S. hungarica s. str. und dem länger behaarten Karpaten-Taxon herausstellte und darstellte, ist mir nicht klar. Seine Zeichnungen zu diesen beiden Taxa entsprechen recht gut den Verhältnissen, die auch Zhang & Kadereit (2001) für S. hungarica s. str. und ihre länger behaarte S. angusta angeben - bis zu 5 gedrungene Zellen in relativ kurzen Blattstielhaaren für S. hungarica s. str. und bis zu 6 langgestreckte Zellen in relativ langen Blattstielhaaren bei S. pseudomontana.

Warum A. Kress ein solcher Fehler unterlaufen sein soll, ist mir ebenfalls nicht klar. Seine Arbeiten vermitteln eine besondere Gründlichkeit und Sorgfalt. Er hatte stets versucht, seine Arbeiten mit statistisch verwertbaren Messreihen abzusichern und achtete ganz besonders auf Festigkeit und (wissenschaftliche) Dauerhaftigkeit in der Wahl der Typusexemplare.

Inzwischen hatten die slowakischen und später auch die polnischen Botaniker den Namen Soldanella pseudomontana aufgegriffen und unter anderem für Pflanzen mit langhaarigen Blattstielen in den Pieniny (Gebirge in östlichen, slowakisch-polnischen Grenzgebiet) verwendet und verwenden ihn auch gegenwärtig, z. B. zur Bezeichnung der länger behaarten Soldanelle als Karpaten-Endemit oder, in einer sehr attraktiven Broschüre, hier: Ökologisches Netzwerk Karpaten.

Ich kann es nicht beurteilen. In jedem Fall ist der Name Soldanella pseudomontana auf den Holotypus aus dem Gebiet Brasov festgelegt und kann nicht für Populationen verwendet werden, die in wichtigen Merkmalen davon abweichen. Wenn diese Pflanze (der Holotypus) tatsächlich mit den Pflanzen der S.-hungarica-Populationen der Südkarpaten übereinstimmt, kann es keine gültig mit Soldanella pseudomontana bezeichneten Populationen geben. Wer Klarheit über die Identität von Soldanella angusta und S. pseudomontana bzw. S. hungarica s. str. erlangen möchte, wird diesen Beleg in Jena noch einmal prüfen und mit ausreichend vielen Belegen der beiden anderen Sippen vergleichen müssen. Viele Probleme liegen in der schwachen Differenzierung des wichtigsten Trennungsmerkmals, den Blattstielhaaren und in deren Vergänglichkeit an lebenden und herbarisierten Soldanella-Pflanzen begründet.

edit: In welchem Verhältnis alle diese Taxa zu der im polnischen Randgebiet der Hohen Tatra von Josef Niederle beschriebenen Soldanella montana subsp. gubalowkae stehen, kann ich ebenfalls nicht beurteilen. Josef, Du hast sicher die reichhaltigste Anschauung der ganzen Gattung in den Westkarpaten. Meine eigenen, direkten Erfahrungen sind sehr bescheiden. Ich muss für meine eigene Klärung überwiegend auf die vorhandene Literatur bauen. F. K. Meyer bezog seine Beschreibung der Soldanella pseudomontana ausdrücklich auch auf die von S. Pawlowska (1963) in Zeichnungen als Soldanella montana dargestellten Pflanzen(teile) aus dem südlichen Polen, so wie Du auch Deine Beschreibung von Soldanella montana subsp. gubalowkae.

Eine kleine Gattung von kleinen Pflanzen im engen, gut durchforschten Europa - und doch beschenkt sie uns mit allen Scherereien, die Taxonomie und Nomenklatur zu bieten haben.  ;)
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 16. November 2016, 08:52:00
Die jüngst ermittelte Chromosomenzahl 2n=38 für eine Population von Soldanella montana subsp. gubalowkae (Stubnova et al. 2016) ist natürlich ein starker Hinweis für die nahe Verwandtschaft mit der zentraleuropäischen Soldanella montana und für die Abtrennung von anderen länger behaarten Karpaten-Populationen. Bis dahin waren (nach Kress 1969) für Soldanella-montana-Belege von vier verschiedenen Herkünften aus den polnischen Karpaten stets 2n=40 ermittelt worden.

In welcher Quelle hast Du für S. pseudomontana die Angabe gedrungener Haarzellen ("short-celled cells") gefunden?
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: niederle am 16. November 2016, 12:26:34
The situation is quite clear. Meyer travelled in Romania where he found a plant with long hairs.
The plant is not similar to the plants from Poland. If you have the paper by Meyer, there are
images of the hairs of Soldanella montana and Soldanella pseudomontana. The cells
are approximately 3 in number and four times as long as thick in Soldanella montana and
approximately 5 in number and twice as long as thick in Soldanella pseudomontana.
In Soldanella tatricola, the cells are approximately 3 in number as in the former and twice
as long as thick as in the latter. Meyer in ardour ignored the difference and described
Soldanella pseudomontana. So the plants from Gubalowka remained without name.
Soldanella pseudomontana is absolutely not similar to Soldanella montana.
It has 2n=40.
Kress and Zhang are in error when saying that the holotype comes from South Carpathians.
It phytogeographically comes indisputably from East Carpathians. The species occurs
troughout East Carpatians to the Ukraine. It is claimed by Meyer and we have them
in BRNU collected in Carpatorossia. Kress clearly claimed that he was in hurry
when he wrote about the long-hairy plants.
Kress forgot to specify the herbarium in which the type sheets of Soldanella montana
subsp. faceta are preserved. Therefore Soldanella montana subsp. faceta
is nomen invalidum, it doesn't exist. It has no sense to speak about it.
Soldanella angusta has similar hairs as Soldanella montana, but thiner.
It differs also by interstaminal scales with three or four teeth. Soldanella montana has
interstaminal scales wit two teets. Furthermore, Soldanella angusta has 2n=40.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: niederle am 16. November 2016, 12:29:10
Zitat von: lerchenzorn link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]2760885#msg2760885 date=1479282720]
Die jüngst ermittelte Chromosomenzahl 2n=38 für eine Population von Soldanella montana subsp. gubalowkae (Stubnova et al. 2016) ist natürlich ein starker Hinweis für die nahe Verwandtschaft mit der zentraleuropäischen Soldanella montana und für die Abtrennung von anderen länger behaarten Karpaten-Populationen. Bis dahin waren (nach Link entfernt!1) für Soldanella-montana-Belege von vier verschiedenen Herkünften aus den polnischen Karpaten stets 2n=40 ermittelt worden.
Kress did not count the chromosomes, he referred with doubts to the single published count by Saczek.
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Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 16. November 2016, 23:29:06
Thankyou, again. My last questions, preliminary, to get a better view:

How many specimen of each of the mentioned taxa did you check and compare, nearly? Which number of each should it be, nearly, in your opinion to get an adequate view of a distinct taxon.

Did you see Meyers holotype of Soldanella pseudomontana? Do you know, if slovak or polish botanists checked it after the works of Kress and Zhang?

Which source published chromosome-nrs. of the Soldanella-tatricola-type from High Tatra Mts. I could´nt find it among Kress´ samples (Kress 1984). Did i overlook?

(I had to correct my herbarium data of Kress´ type of S. montana subsp. faceta: it´s Wien, not Warszawa - according Zhang & Kadereit 2002. see above #68)
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: pearl am 14. März 2017, 23:18:47
heute habe ich Knospen an meiner Soldanella montana von Gaißmayer gesichtet! Der Standort passt! Die Exemplare von lieben Gartenfreunden sind noch zu klein, aber sie haben den Winter gut überlebt.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 15. März 2017, 20:34:33
Das freut mich. ich drücke Dir die Daumen, dass sie blühen werden.  :D
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: pearl am 15. März 2017, 20:43:40
sie werden fast täglich beäugt und entwickeln sich wunschgemäß.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 15. März 2017, 20:53:13
sie werden fast täglich beäugt ...

Das ist ganz wichtig!  ;) (Ich fand es sowas von treffend, als irgendwer neulich schrieb, dass er die Blüten "aus der Erde guckt".)
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: pearl am 15. März 2017, 21:39:59
sooo aufdringlich bin ich auch wieder nicht, sie sollen ihre Zeit zur Entwicklung haben. Die Primula juliae daneben auch, der Knospenansatz nimmt täglich zu und ich bin erstaunt wie gesund die aussehen. Es hängt alles davon ab die richtige Stelle im Garten zu suchen, zu finden und da dann eine Pflanzung möglich zu machen.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: Gartenplaner am 15. März 2017, 21:57:46
Meiner gehts in der Fuge zwischen Treppenstufe und Tuffsteinmauer richtig gut - letztes Jahr ein Blütenstand, dieses Jahr fünf und laubmäßig hat sie auch zu gelegt.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: Gartenplaner am 15. März 2017, 22:02:00
Vielleicht kann man die 5 Kringel erkennen...
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: pearl am 22. März 2017, 16:31:14
heute mal etwas bessere Fotos. Soldanella montana.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: pearl am 22. März 2017, 16:33:53
Soldanella carpatica treibt neue Blätter.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 22. März 2017, 22:06:29
Die sieht um ein vielfaches besser aus als meine!  :o Klasse, es scheint genau der richtige Standort zu sein.
Und die montana ist auch sehr schön.

Wenigstens hat der Winter bei einigen Pflanzen die Blütenanlagen nicht gepeinigt. Das, was der Chemnitzer Arktisch Alpine Garten als Soldanella montana abgibt, hat schöne Ansätze. Es sind Absaaten der schon verblichenen Mutterpflanze, die ihr aber in allen Details gleichen.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 22. März 2017, 22:08:45
Gartenplaner, hast Du zu Deiner Pflanze einen Namen? Sieht ebenfalls sehr gut aus.
Ihr habt offenbar wunderbar günstige Stellen für die Kleinen.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: Junka † am 22. März 2017, 22:29:19
Meinen, an eigentlich recht günstigen Stellen stehenden, Soldanellen wurden von Großlöchern produzierenden Untergrundviechern den Boden unter den Wurzeln weggezogen.  >:( >:( >:(
Die armen Pflänzchen sind schlichtweg versunken.  :'(

Ist das nicht gegen die Pflanzenrechtskonvention  ???
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: Gartenplaner am 22. März 2017, 22:36:36
@lerchenzorn:
Ich hab sie als Soldanella hungarica gekauft.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 23. März 2017, 10:14:37
Junka, das tut mir leid. Gemein, sie einfach zu versenken.  >:(

Danke, Gartenplaner. Falls Deine Apparat es hergibt, würde mich eine Nahaufnahme der neu austreibenden Blattsteile interessieren, die Behaarung, genauer gesagt.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: Gartenplaner am 23. März 2017, 10:56:34
Mit Makro und Fokus auf der richtigen Stelle kriegt meine Kamera das todsicher hin (ob ich es hinkriege, stellt sich dann raus  ;D)
Ich geb mein Bestes, sobald die Blätter treiben  ;)
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: EmmaCampanula am 27. März 2017, 15:54:47

Diese kleinen Fransenglöckchen zählen für mich zu den anmutigsten Blütenformen.

'Spring Symphonie'

(http://forum.garten-pur.de/galerie/albums/userpics/27495/Spring~0.jpg)
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: EmmaCampanula am 27. März 2017, 16:00:36

So wirklich wohl fühlen sie sich mit unseren schneefreien Wintern ja nicht,
frieren mit ihren kleinen Wurzelballen immer wieder hoch, vor Schnecken muss man sie schützen...
aber irgendwie lohnt es sich doch immer wieder.
S. carpatica

(http://forum.garten-pur.de/galerie/albums/userpics/27495/Scar.jpg)
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: MarkusG am 27. März 2017, 16:13:41
Die sind traumhaft!
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 27. März 2017, 20:32:36
Ich sag ja: drei Wochen, in der Forumssoftware  :P.
Du legst die Latte mal wieder gewaltig hoch, Emma. So schöne Pflanzen.  :D

(Die carpatica könnte ich mir weniger umnebelt, mit klareren Blättern, fast noch schöner vorstellen. Das erste Mal, dass ich das bei einem Deiner Bilder sagen könnte, fast.  :-X)
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: EmmaCampanula am 29. März 2017, 16:07:04

Soldanella minima - nebelreduziert (ich mag das bei Bildern von anderen sehr gerne - nur bei mir... hm.  ::) ;)).

(http://forum.garten-pur.de/galerie/albums/userpics/27495/S__minima.jpg)
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: Junka † am 29. März 2017, 18:32:12
'Spring Symphonie'  hat bei mir schon deutlich besser geblüht als in diesem Jahr.
Auch S. minima nur mit einer Blüte, aber besser als gar nichts.

Sollen sich Alle ein Beispiel nehmen!

Habe etwas Ersatz für meine Versunkenen. :) (Habe erstmal den Boden aufgraben und dicke Steine im Untergrund vergraben. Da sollen sich die Viecher die Zähne dran ausbeißen)  ;D ;D ;)

Bin gespannt, ob die auch nächstes Jahr gut blüht.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 29. März 2017, 19:50:56

Soldanella minima - nebelreduziert (ich mag das bei Bildern von anderen sehr gerne - nur bei mir... hm.  ::) ;)).

(http://forum.garten-pur.de/galerie/albums/userpics/27495/S__minima.jpg)

  :) Fühl Dich bitte nur nicht gedrängt zu Bildern, die Du eigentlich nicht machen möchtest. Ich bin aber schwer beeindruckt:
Was für eine tolle Pflanze, Deine S. minima. Dass die Dir frei ausgepflanzt im Garten so gut gedeiht, Emma, ist unglaublich.

Junka: eine sehr schön blühende carpatica.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 30. März 2017, 22:38:04
Soldanella 'Sudden Spring' - ich vermute, ein Schwestersämling zu 'Spring Symphony'? Vor einem Jahr waren beide reichlich im Angebot auf dem Staudenmarkt in Dahlem.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: pearl am 30. März 2017, 22:44:32
die ist fantastisch!
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 30. März 2017, 22:48:07
Das ist sie, ja. Eine sehr schöne Blütenform. Die Farbe wirklich edel. Und wüchsig scheint sie auch zu sein.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: candy47 am 31. März 2017, 19:52:57
Hier blüht auch eine Saldonella,
keine Ahnung , welche das ist !
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 01. April 2017, 20:35:06
Die Sämlinge aus einer Pflanze, die die Chemnitzer als Soldanella montana verkaufen.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 01. April 2017, 20:35:47
Eine der Pflanzen in Gänze
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 01. April 2017, 20:36:42
und noch einmal 'Sudden Spring'
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: pearl am 02. April 2017, 08:37:23
schöne Gegenüberstellung, eindeutig, dass 'Sudden Spring' die elegantere und feinere ist. Aber mit Soldanella montana anzufangen ist nicht verkehrt.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: Waldschrat am 02. April 2017, 12:56:26
S. montana verzeiht fast alles und ist recht frohwüchsig  :D

(http://thumbs.picr.de/28778316oh.jpg)

S. villosa (lt. Schild):

(http://thumbs.picr.de/28778317va.jpg)
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 02. April 2017, 13:07:03
 :D Das geht ja schon in Richtung "Verwildern".  So lustig sind die in unseren Gärten nicht.

(Deine zweite Pflanze sieht nicht so richtig nach S. villosa aus. Die müsste sehr deutlich behaarte Blatt- und Blütenstiele haben.)
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: Waldschrat am 02. April 2017, 13:36:09
Ja, deshalb 'lt. Schild'  :-\

Die anderen Damen sind hier bislang etwas unwillig: von S. pusilla steht wohl nur noch das Schild. S. cynaster und chrysostricta treten quasi auf der Stelle, verweigern die Blüte, S. minima hat sich prima flächenmäßig vermehrt, verweigert die Blüte, S. pindicola steht hier erst seit dem letzten Jahr, es geht ihr offenbar gut, bislang auch noch keine Blüte.  :-\
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: pearl am 02. April 2017, 17:24:37
gut zu wissen. Dann bin ich mit meinem blühenden Soldanella montana umso zufriedener.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 02. April 2017, 19:00:52
Sehr eindrucksvolle Sammlung, Waldschrat.

(S. chrysostricta gibt es zwar in einer bulgarischen Bestimmungsflora, aber nur als Schreibfehler. Richtig heißt sie Soldanella chrysosticta. Soldanella cyanaster ist dazu ein Synonym, also die gleiche Art.)
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: Waldschrat am 02. April 2017, 19:10:10
Danke für die Info, dann dürfen sie sich natürlich auch gleich verhalten.  :-\ ;D
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 02. April 2017, 21:25:44
Hast Du schon Soldanella carpatica? Die ist in er Blütenform eine der schönsten und im Tiefland eine der am besten wachsenden.
Wobei ich von meiner sagen muss, dass sie ca. 15 Jahre nach der Aussaat allmählich ins Mickern kommt. Immerhin, so lange lebt sie schon, mehrfach zer- und verteilt, im märkischen Sand. Ich hätte gerade ein paar Sämlinge, die ich nicht unbedingt alle im eigenen Garten unterbringen muss.

Ansonsten verstärkt sich, nachdem ich 'Sudden Spring' nun blühen sehe, meine Vermutung, die ich in den letzten Jahren nach Bildern im Internet hatte. Hybriden könnten die für die Gartenkultur besten Pflanzen liefern. Sowohl ästhetisch als auch in der Kulturfreundlichkeit. Abwarten, was die nächsten Jahre bringen.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: Waldschrat am 02. April 2017, 21:36:39
Nein,,habe ich nicht und wenn das ein Angebot war, würde ich es gerne annehmen.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: Gartenplaner am 07. April 2017, 23:01:54
...
Danke, Gartenplaner. Falls Deine Apparat es hergibt, würde mich eine Nahaufnahme der neu austreibenden Blattsteile interessieren, die Behaarung, genauer gesagt.

Vielleicht kann ichs doch nicht....
Ich liefer mal alles, was einigermaßen taugt - von den 5 Blütentrieben kamen dank Mini-Schnecken nur einer zur Blüte  ::)

(https://up.picr.de/28830741bi.jpg)

(https://up.picr.de/28830718bn.jpg)

(https://up.picr.de/28830700sv.jpg)

(https://up.picr.de/28830684da.jpg)

(https://up.picr.de/28830670of.jpg)
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: partisanengärtner am 09. April 2017, 20:56:15
Ein hübsches Ding, aber die Blätter sehen ein wenig weich aus. Vielleicht ein suboptimaler Standort?
Meine die mir unter vielem anderen Emma Campanula mal geschenkt hat blüht gerade zum ersten Mal. Die hat ganz kurze Stiele an den Blättern und eine sehr kleine harte Blüte.
Da frisst seit den ersten zwei Jahren auch nichts mehr dran. Kann am Borax liegen oder irgend was anderes passt jetzt besser.
Das Sphagnum werde ich wohl mal zupfen. Das wächst selbst da schneller als ich dachte. Es war noch wenigstens 10 cm weg im letzten Frühling.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: polluxverde am 10. April 2017, 20:05:26
Wir  haben  eine  Soldanelle Hybride  ( carpatica X pusilla  Spring Symphonie )seit  4  Jahren im Garten, bisher
weder  Blüte  noch  Wachstumstendenz,  sondern leidliches Überleben.  Ich  habe  diesen  Thread  gelesen
und hoffe , daß  ich  nach Umquartierung  der  Pflanze  in  eine  eher  halbschattige ( bisher 95 % Schatten)
und  humos - lehmig -  saure Gartenecke ( bisher eher kalkig-  neutral )  mehr Erfolg  haben  werde.
Falls  jemand  noch  den  einen  oder  anderen Hinweis hierzu hat, bin  ich  dankbar,  vielleicht  auch  ein Tipp
welche  Soldanellen im  norddeutschen  Tiefland ( Raum Bremen Nord / Übergang  von Geest  zur  Marsch )
gedeihen.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: Waldschrat am 10. April 2017, 20:20:04
Ich würde einen Versuch mit S. montana empfehlen.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: Querca am 10. April 2017, 20:54:21
Mmh bei mir funktioniert sie super habe allerdings humosen sandboden der leicht sauer ist allerdings auch vei mir typisch norddeutsches wetter daran liegt es schonmal nicht ;)
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: Gartenplaner am 10. April 2017, 21:17:00
...Vielleicht ein suboptimaler Standort?
...

Zu schattig könnte gut sein - die Ramonda myconi, vom ersten Bild im Hintergrund hat noch nie geblüht und steht seit 2013, das führe ich auch auf zu wenig Licht zurück.
Der Gartenhof liegt im Dauerschatten des Hauses, da kommt nie ein Sonnenstrahl hin.
Und die senkrechte Mauer hält auch nochmal Licht ab.
Wenn ichs nochmal zu machen hätte, würde ich den Mauerbauer bitten, der Tuffsteinmauer eine leichte Neigung nach hinten zu geben, wie das bei Trockenmauern aus Naturstein Pflicht ist, das erhöht in so einer Situation die Lichtmenge, die die Pflanzen bekommen und Pflanzen in oberen Fugen nehmen den Pflanzen in Fugen darunter nicht so viel Licht weg durch ihren Schattenwurf.

Da ich keinen anderen Standort für die Soldanella (und alle anderen der Tuffmauer) habe, muss sie so klarkommen oder eben nicht - wobei, sie hat an Blattmasse zugelegt und ja ursprünglich 5 Blütenstengel produzieren wollen zu 2 im Vorjahr.
Mit nur Laub von der Ramonda kann ich auch leben.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 10. April 2017, 22:28:34
Deine Pflanze sieht super gesund aus. Alte Blätter sind gut erhalten und der Neutrieb stimmt.
Es wirkt, als wären die Blattstiele kaum behaart, bzw. nur sehr kurz behaart. Das und die allgemeine
Erscheinung der Blätter würden gut zu Soldanella carpatica passen. Ohne Lupe am Blattstiel
oder ein Makrofoto ist das aber Spekulation.

@Querca: eine tolle Pflanze!  :D
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: Gartenplaner am 10. April 2017, 22:54:50
Hm, mit bloßem Auge konnte man an den Stielen der jungen Blätter etwas wie eine "Bereifung" erkennen, also wie ein feiner Flaum, der aber nicht wirklich vom Blattstiel abstand.
Ich hatte sie in Nettetal auf dem Schneeglöckchenmarkt vor 3 Jahren bei "Gartenbau Härtl" als S. hungarica glaub ich gekauft.
Hauptsache, sie wächst dort, wo sie steht, egal welche Art  8)
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 11. April 2017, 08:16:06
Soldanella pindicola aus dem eindrucksvollen Sortiment von Peters. (Was für prächtige Pflanzen durch die Bank!)
Eine der wenigen Arten mit eindeutigem Erkennungsmerkmal. Hier ist es die weißliche Bemehlung der Blattunterseite.

(Partisanengärtner: eine wunderschöne Szenerie und die Soldanelle fühlt sich offensichtlich wohl.)
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 11. April 2017, 08:20:50
@polluxverde

Wenn Du (Nackt)Schnecken im Garten hast, solltest Du genau hinsehen, ob im Spätwinter erkennbare Blütenknospen und junge Blattaustriebe im Zentrum der Pflanze immer wieder verschwinden. Dann werden sie offensichtlich abgefressen. Ansonsten: Standortwechsel ausprobieren.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: polluxverde am 11. April 2017, 16:11:57
Zunächst  herzlichen Dank  an Waldschrat / Querca /  Lerchenzorn  für  Rückmeldungen !
S. montana ist  bereits  auf  Einkaufszettel ( auch S. villosa ), für  Kiekeberg.
Querca :  beneidenswert  üppige  und  schöne  Troddelblume !
Lerchenzorn: Toller  Diskurs  mit  tschechischen  Pflanzenliebhaber ( Niederle), wenn
auch  zT kontrovers,  aber  sehr  lehrreich,  von  solchen Erfahrungsaustausch
leben  Foren wie  dieses.
Schnecken , insbesondere  die  span  Wegschnecke,  aber  auch viele  lokale  Arten
leben  in unserem Garten  wie im Paradies, in  der  Nähe ist  eine  feuchte  Flußaue,
die  für  ständigen  Nachschub  sorgt,  aber  auch unser Garten  mit Stein- / Laub-/
Holzhaufen ist  ideal  für  diese unerfreulichen  Mitbewohner, Igel haben wir auch,
die mögen aber  die  span Nachtschnecken  nicht  so gern, Laufenten  mag  ich
wiederum nicht,  so  daß  schlußendlich  die manuelle  Ablese / Entfernung der
Schnecken ( Cave Tigerschnegel,  die  soll man  angeblich in Ruhe  lassen ) aus
der Nähe  der  Soldanellen ( und  anderen Leckerbissen  der  Schnecken ) übrig-
bleibt.




Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 12. April 2017, 19:56:52
Soldanellen scheinen zu dem zu gehören, was Nacktschnecken (und auch Baumschnecken?) restlos und im ersten Augenblick niedermachen.
Aktuelle Doku: Soldanella carpatica, zwei Teile desselben, etwa 15 Jahre alte Sämlings, in ca. 10 cm Abstand voneinander. Abgesehen davon, dass der kleinere Teil auch kleiner ins Jahr gestartet ist, zeigt er offenbar völligen Kahlfraß des neuen Blattaustriebes. Dieser Teil steht seit einigen Wochen unbedeckt.

Der andere Teil, mit dem gut entwickelten Neutrieb, steht dauerhaft unter einem umgestülpten Glas, was Schnecken weitgehend abzuhalten scheint. Ich drücke den Glasrand etwas kräftiger in den Boden, dass rundum guter Erdanschluss gegeben ist. (Schneckenkorn mag ich nicht mehr streuen.)
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: Henki am 12. November 2017, 12:24:16
Die hat sich wohl in der Zeit vertan?  :D

(https://forum.garten-pur.de/index.php?action=dlattach;topic=34058.0;attach=556111;image)
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: pearl am 12. November 2017, 12:50:33
oh, wie schön!
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: BlueOpal am 20. Januar 2018, 22:01:49
Sehe ich das richtig, dass Soldanella montane in leicht saure bis kalkarme Erde gesetzt werden soll und Soldanella alpina in normal bis schwach alkalisch?

Könnte ich erste auch zu einem Acer palmatum setzen und zweite zu Cyclamen oder Helleboren?
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: paulw am 21. Januar 2018, 14:54:52
Da wird eines verfaulen oder das andere vertrocknen, S. alpina ist ein Pflänzchen mit sehr hohen Feuchtigkeitsansprüchen (Schneetälchen, überrieselte Felsen...)
Ich hab sie in einem Torfziegel, geht also auch sauer.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 21. Januar 2018, 18:50:29
S. alpina halte ich auch für eine gegen Austrocknung sehr empfindliche Pflanze, die in Kalkgebirgen wächst, aber nicht unbedingt Kalk benötigt. Ich hatte bisher damit keinen Erfolg, biete aber auch keine besonderen Bedingungen.

S. montana ist dagegen in einem frischen, nicht zu sonnigen Platz gut zu kultivieren. Ob sie wirklich so sehr kalkfliehend ist, weiß ich nicht. Hier steht sie im humosen Sand, ohne dass ich auf pH-Werte achte. Ich versuche, die Stelle frisch zu halten. Soldanella carpatica ist meiner Ansicht nach die schönere, genauso leicht zu kultivierende Art. Die Kulturhybride 'Spring Symphony' scheint ebenso leicht zu sein und ist auch sehr schön, hat in den Blüten nur eben nicht das Blauviolett der übrigen Arten.

Sämlinge von Soldanella major, aus der hungarica-Gruppe, die ich in eine Splitt-Erde-Mischung gesetzt hatte, waren sehr schnell vergilbt. Ich habe den Verdacht, dass ich aus Versehen einen dunklen Kalksplitt erwischt hatte, weil sonst keine andere Ursache für das Vergilben erkennbar war. Die Art gilt als kalkfliehend.

Also: alle nicht gerade in massiv kalkhaltige Substrate setzen.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: Waldschrat am 21. Januar 2018, 19:08:01
Wo hast Du denn S. major her?

S. alpina steht hier seit 1 Jahr und sieht propper aus. Allerdings ist es in dem Zeitraum auch alles andere als trocken gewesen. Kalkig ist es hier garantiert nicht.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 21. Januar 2018, 19:57:58
Wir hatten Soldanella major bei einem unserer Alpenurlaube gesucht und gefunden. Ich habe mir einige Samen mitgebracht. Die Keimung bei Aussaat gleich nach der Ernte ist bei den meisten Arten sehr gut.

Bei gekauften Herkünften bin ich nie sicher, ob es nicht Hybriden sind. Auch bei sorgsamer Kultur mit guter Etikettierung kann es durch die in der Gattung offenbar sehr leicht stattfindende Kreuzbestäubung zur Hybridisierung kommen. Deshalb weiß ich nicht, ob die von Tomasz Kubala & Co. (alpine-plants.eu) verkauften Pflanzen noch den wildwachsenden Arten entsprechen. Das Angebot sieht erst einmal gut aus und für die reine Gartenkultur um der Kultur willen sind Hybriden durchaus zu empfehlen.
(Je nach Auffassung werden die in den slowakischen Gebirgswäldern wachsenden Soldanella hungarica-Sippen ebenfalls zu S. major gestellt oder aber als eigene Art angesehen. Woher die von alpine plants verkauften Pflanzen ursprünglich stammen, weiß ich nicht. Die in den Ostalpen wachsenden Pflanzen entsprechen der Typus-Population vom Wechsel in Niederösterreich.)

Viel Glück weiterhin mit S. alpina!
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: Ruby am 21. Januar 2018, 20:03:14
Ich vermute mal dass S. montana bereits austreiben sollte bei unserem Schmuddelwetter dass wir hier haben?
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: Waldschrat am 21. Januar 2018, 20:05:48
Ah ja, danke, lerchenzorn
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: BlueOpal am 21. Januar 2018, 20:12:41
Zunächst danke euch für eure Erfahrungen mit den Pflanzen.
Dann frage ich aber nochmal auch so – Der Garteboden ist nicht ganz so stark mit Lehm versetzt wie der Rest, aber auch nicht sonderlich sandig. Neben einem Laubgehölz, Cyclamen und Helleboren gibt es dort auch Luzula nivea.
Welche Soldanella würdet ihr empfehlen?  :)
(Eine heimische Pflanze wäre mir lieb, aber wenn nur eine Kulturform sinnvoll ist, würde ich auch diese nehmen, sofern sie nicht steril ist, sondern sich auch durch Samen verbreiten kann)
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: Waldschrat am 21. Januar 2018, 20:19:19
Ich vermute mal dass S. montana bereits austreiben sollte bei unserem Schmuddelwetter dass wir hier haben?

??? die sind doch wintergrün und flüchtig betrachtet alle da - jedenfalls hier.


BlueOpal - mir scheint S. montana am einfachsten in der Handhabung zu sein.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: Ruby am 21. Januar 2018, 20:26:19
Ich vermute mal dass S. montana bereits austreiben sollte bei unserem Schmuddelwetter dass wir hier haben?

??? die sind doch wintergrün und flüchtig betrachtet alle da - jedenfalls hier.


BlueOpal - mir scheint S. montana am einfachsten in der Handhabung zu sein.

Oho, dann ist es mir bereits vor der Pflanzung vertrocknet  :-X Schade, ich hatte die selbst aus Samen gezogen und im Frühjahr sind mir die Töpfe mal ziemlich ausgetrocknet. Schade, muss ich neu versuchen.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: BlueOpal am 21. Januar 2018, 20:32:14
Danke, dann werde ich die montana der alpina wohl bevorzugen.
Sind die Soldanella x pusilla 'Spring Symphony' steril, weiß das jemand?

~ für den Fall, dass die montana eingehen *pfeif*
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: Minze am 21. Januar 2018, 20:33:04
@ Lerchenzorn
Wo hast du denn die Samen von all den Sorten herbekommen ?
Lg
Minze
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: marygold am 21. Januar 2018, 20:40:54
Die hat sich wohl in der Zeit vertan?  :D


Wie hübsch  :D
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 21. Januar 2018, 21:08:36
Bei den wenigen Gelegenheiten,  'Spring Symphony' und 'Sudden Spring' blühen zu sehen, ist mir anschließend kein Samenansatz aufgefallen. Könnte also steril sein.

@Minze
Die meisten meiner Pflanzen sind gekauft  Ansonsten sind sie aus wild gesammelten Samen gezogen. Mein Bestand hält sich in Grenzen und bei manchen  Foristen wachsen sie besser als hier.

Auf dem Berliner Staudenmarkt sind mir bei mehreren Händlern sehr schöne Pflanzen aufgefallen. Peters hatte eine beeindruckende Artenpalette.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: Minze am 21. Januar 2018, 21:25:29
@Lerchenzorn
danke für deine schnelle Antwort.
Zum Berliner Staudenmarkt hab ich es noch nie geschafft,  dafür aber Erfurt  oder den  2 x jährlichen Pflanzenflohmarkt im Boga Adorf.
Ich hab mir Soldanella montana bei Sarastro bestellt, sie wachsen wunderbar. Habe sauren lehmigen Boden und noch mit Kalk aufgelockert.
 Habe noch Interesse an weiteren Sorten. Weiß jemand Bezugsquellen ?
lg
Minze
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: Waldschrat am 21. Januar 2018, 21:40:01
einfach mal die online-shops abklappern. z.B. Arktisch alpiner Garten, Staudenonline.de, Peters etc
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: BlueOpal am 22. Januar 2018, 09:12:46
Danke lerchenzorn.
Dann werde ich auf 'Soldanella montana' (in der Hoffnung es ist dann auch in der Lieferung die richtige Pflanze) zurückgreifen. Ein glückliches Ausbreiten ist nämlich erwünscht.

OT:
Der Berliner Staudenmarkt ist mir zu weit entfernt.
Gibt es etwas ähnlich gutes im Köln-Düsseldorfer Gebiet, das sich lohnen würde zu besuchen?
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: Krokosmian am 22. Januar 2018, 12:14:42
Bei den wenigen Gelegenheiten,  'Spring Symphony' ...blühen zu sehen...

Ist sie eher blühfaul?

Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 22. Januar 2018, 12:41:58
Nein, ich habe sie noch nicht lange. Ich denke, die Arten und Hybriden sind alle recht blühwillig. Nur werden die Knospen gern schon im Ansatz von Schnecken erledigt.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: Gartenplaner am 22. Januar 2018, 13:08:48
...
Der Berliner Staudenmarkt ist mir zu weit entfernt.
Gibt es etwas ähnlich gutes im Köln-Düsseldorfer Gebiet, das sich lohnen würde zu besuchen?
Ja, der Pflanzenmarkt im GRUGA-Park in Essen am 29./30.4. und nochmal im September.
Oder früher jetzt die Schneeglöckchentage am 17./18.2 in Nettetal, da sind auch viele Händler mit anderen Stauden, wenn mit Peters Alpine Peters gemeint ist, der ist auch da, allerdings hauptsächlich mit Helleborus, da müsstest du schauen und um Mitbringen bitten.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: Gartenklausi am 22. Januar 2018, 13:14:28
Der Meerbuscher Stauden- und Raritätenmarkt im Mai ist auch immer fein.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: Krokosmian am 22. Januar 2018, 13:51:50
Nein, ich habe sie noch nicht lange. Ich denke, die Arten und Hybriden sind alle recht blühwillig. Nur werden die Knospen gern schon im Ansatz von Schnecken erledigt.

Danke, auch für die Schneckenwarnung!

`Spring Symphony´ hatte ich letztes Jahr als zaghaften Erstversuch gekauft, nur im Topf gehalten, ist aber erfreulich gut gewachsen. Zumindest war die Startpflanze deutlich kleiner. Hoffe wirklich sehr, dass sie es hier tut, habe schon ewig keine mehr blühend gesehen. Vor Jahrzehnten ging es mit den Eltern immer wieder mal um Pfingsten an den Eingang vom Stubaital in Urlaub, dort wuchsen sie (vmtl. S. alpina) an manchen Stellen fast massenhaft. Meine Mutter verstand es ihre Begeisterung dafür auf mich zu übertragen, mein an Blümchen weniger interessierter Bruder und sein mitreisender Kumpel haben sie dagegen immer in "Salmonellen" umverballhornt ::) ;D.

Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: BlueOpal am 21. Februar 2018, 21:23:38
Habt ihr Soldanellen mal aus Samen gezogen? Klappt das gut?
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: BlueOpal am 23. Februar 2018, 19:13:59
Keiner? :(
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: partisanengärtner am 23. Februar 2018, 19:42:49
Emma Campanula und eben Lerchenzorn (wie er oben bei der Herkunft seines Bestandes sagte)haben schon welche aus Samen gezogen. Bei mir im Moorbeet sind sie auch an einigen Stellen aufgegangen.
Bei mir wachsen sie langsam und Schnecken haben auch einige auf dem Gewissen.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: paulw am 23. Februar 2018, 19:43:46
Ich hab nur mal frische Samen der hungarica in die Peatwall gepustet,
dort stehen jetzt ca 10 Jungpflanzen.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: BlueOpal am 23. Februar 2018, 19:45:47
Danke dir, dann schreibe ich die beiden mal an :)

Blöde Schnecken...

Ich versuche sonst einfach mal mein Glück.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 23. Februar 2018, 20:25:46
Entschuldige, ich habe die Frage erst jetzt gesehen.

Frische Soldanella-Samen der größeren Arten keimen zuverlässig und zahlreich. Mit den kleineren, hochalpinen habe ich keine Erfahrung.
Ich ziehe nur in verschlossenen Saatgefäßen an, anderes hat hier keinen Sinn. Die Sämlinge können unglaublich lange abgedeckt und unpikiert als dichter Rasen beieinander stehen, mehr als 2 Jahre. Sie wachsen dann nur sehr langsam, gilben aber nicht und gehen auch nicht zurück.

Außerdem scheint ein Teil der Samen im Saatgefäß zu überliegen. Reißt man das Substrat nach mehreren Monaten oder auch mehr als einem Jahr auf, gibt es oft noch eine kleine Auflaufwelle.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 18. März 2018, 10:43:47
Sie sind wirklich hart gegen Eis und Kälte. Wenn sich fast alles kräuselt und niederliegt, bleiben die Soldanellen auch im gefrorenen Topf gut in Form.

(https://forum.garten-pur.de/galerie/albums/userpics/16304/soldmont183III.jpg)
Soldanella montana
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 05. Januar 2021, 12:29:53
Meine Soldanellen-Haltung hat in den letzten Jahren stark gelitten. Viele Herkünfte habe ich ganz verloren. Ein freies Auspflanzen ist inzwischen wegen des hohen Fraßdruckes von Schnecken undenkbar.
.
So bin ich schon vor einiger Zeit zur Glashaltung übergegangen. Seit dem letzten Frühling sind alle noch vorhandenen Pflanzen "eingeweckt", aber im Freiland aufgestellt. Schön bei dieser Gattung ist, dass sie wochen-, monate- und jahrelang ohne Luftzufuhr im Glas stehen können und darin mit wenig Licht zurecht kommen.
.
Die Verluste konnte ich so ganz gut mindern. Der Zuwachs ist jetzt befriedigend. Bleibt abzuwarten, ob sich auch eine reichere Blüte einstellt.
Die Mittwinter-Visite zeigt ein paar interessante Dinge:
.
Soldanella pindicola treibt reichlich "Luftwurzeln". Das wundert im ständig luftfeuchten Glas nicht allzu sehr, ist aber doch bei keiner anderen meiner Pflanzen zu beobachten.
.
(https://forum.garten-pur.de/galerie/albums/userpics/16304/soldpind21z2.jpg)  (https://forum.garten-pur.de/galerie/albums/userpics/16304/soldpind21z1rt.jpg)
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Soldanella major (gehört zu S. hungarica im weiteren Sinn) stammt aus einer größeren Aussaat, so dass ich mehrere Töpfe / Gläser pflege. Soldanellen wollen nach meinem Eindruck lange, sehr lange gemeinsam aufwachsen. Wie auch bei Primeln zu lesen, ist es offenbar besser, Tuffs aus mehreren Sämlingen zu pikieren, die gar nicht erst voneinander getrennt werden. Was ich bei allen Arten immer wieder beobachte, ist die extrem unterschiedliche Blattgröße, je nach den verfügbaren Ressourcen oder Standortbedingungen. Beide Gruppen stammen aus der selben Aussaat. Was genau die größeren Pflanzen anderes bekommen haben, kann ich nicht sagen.
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(https://forum.garten-pur.de/galerie/albums/userpics/16304/soldmajo21z2.jpg)
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: ebbie am 02. Mai 2022, 16:39:46
Ich will mal wieder diesen alten Thread hervorholen. Toll blüht derzeit bei mir ein zwergiges Troddelblümchen, dass ich mal vor langer Zeit als Soldanella hungarica ssp.hungarica gekauft hatte. Der Namen dürfte aber nicht stimmen. Lerchenzorn und andere haben hier darüber ja schon spezielle Ausführungen gemacht.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lord waldemoor am 02. Mai 2022, 17:32:05
eine echte schönheit
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 02. Mai 2022, 22:18:17
So eine schöne Gruppe. Unter Soldanella hungarica im weiteren Sinne werden etliche östliche Arten gefasst. Im engeren Sinne oder die subsp. hungarica wäre schon bemerkenswert, weil die Sippe nur in den östlichen Südkarpaten vorkommen soll. Wenn Du sie aus eher östlichen Züchterhänden hast, würde ich das nicht ganz ausschließen. Westliche Staudengärtner kamen vermutlich leichter an Soldanella major, die auch in den Ostalpen wächst.

Ich habe die Kultur fast aufgegeben, weil ich sie im Freien nicht mehr halten kann und sie in Gläsern nicht viel hermachen. ("Unter Glas" in einem Kalt- oder Alpinenhaus gibt´s hier nicht, geht nicht.)
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: ebbie am 03. Mai 2022, 08:10:54
Die Soldanella hungarica ist noch von der früheren Gärtnerei Wetzel in Wuppertal.

Die Pflanze steht bei mir in einem vollschattigen, von drei Seiten windgeschützten Winkel, in dem sicher auch die Luftfeuchtigkeit erhöht ist. Sie blüht allerdings nicht in jedem Jahr so gut wie heuer. Im offeneren Gartenbereich gehen Soldanellen auch bei mir kaum.
Titel: Re: Soldanella
Beitrag von: lerchenzorn am 03. Mai 2022, 08:18:51
Hier sind im Freiland die Nacktschnecken ien zusätzliches Problem. Sie fressen bereits den jüngsten Austrieb vollständig ab, so dass kaum neue Blätter austreiben können.
Da wir Nacktschnecken grundsätzlich nicht mit Schneckenkorn bekämpfen, bleibt bei manchen Pflanzen nur der Verzicht oder die "Käfighaltung".