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Pflanzenwelt => Kräuter, Duft- und Aromapflanzen => Thema gestartet von: Peace-Lily am 25. Juni 2015, 14:07:28

Titel: Wilde Karde
Beitrag von: Peace-Lily am 25. Juni 2015, 14:07:28
Ich finde den Thread: Was blüht im Juni nicht mehr. Also dann mal in die Kräuterabteilung gepostet. In Alkohol eingelegt soll sie ein Mittel gegen Borreliose ergeben, laut Wolf-Dieter Storl.

Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: enigma am 25. Juni 2015, 14:12:07
Karde gegen Borreliose hatten wir hier auch schon mehr als einmal.  ::)
Siehe auch hier und hier.

Es ist und bleibt Unfug - aber offenbar unausrottbar.

Und: Es ist langweilig. Könnten die geehrten Erfinder solchen Blödsinns und deren Apologeten nicht mal wenigstens mit was Neuem, Originellem aufwarten?


Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: oile am 25. Juni 2015, 14:12:48
Ich rate dringend, sich darauf nicht zu verlassen. ::)
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: July am 25. Juni 2015, 15:24:29
Hallo Peace-Lily:)
Ich habe auch ein paar Pflanzen der wilden Karde und werde die Wurzeln mal in Alkohol einlegen. Man weiß ja nie....vielleicht wirkt es ja doch ein bischen....nicht den Mut nehmen lassen, auch wenn andere es als Unfug bezeichnen:)
LG von July
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: enigma am 25. Juni 2015, 15:29:15
Hallo Peace-Lily:)
Ich habe auch ein paar Pflanzen der wilden Karde und werde die Wurzeln mal in Alkohol einlegen. Man weiß ja nie....vielleicht wirkt es ja doch ein bischen....nicht den Mut nehmen lassen, auch wenn andere es als Unfug bezeichnen:)
LG von July

July, ich finde, hier hört die Neugierde auf.
Hier geht's nicht um Lifestyle und darum, ob Pflanzenextrakte einem vielleicht gut tun.
Eine Borreliose ist eine ernstzunehmende Infektion, und bei Verdacht auf eine solche ist das von einem Arzt abzuklären und ggf. mit entsprechenden Antibiotika zu behandeln.

Deinen Rat halte ich - gelinde gesagt - für grob fahrlässig bis gesundheitsgefährdend. Käme so ein Rat von einem Arzt, würde ich sagen: kriminell.
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: Eva am 25. Juni 2015, 15:36:36
Naja, die meisten "Borreliosen" sind ja auch nicht unbedingt diagnostisch abgesicherte Borreliosen  :-X
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: enigma am 25. Juni 2015, 15:47:33
Da ist was dran. 
Bei allgemeinen Befindlichkeitsstörungen ohne Borreliose mögen alkoholische Extrakte ja sogar Veränderungen herbeiführen.  :-X

Alles weitere zum Thema Borreliose - wie immer ausgewogen in allen Facetten - gibt es hier.

Und hier.

Vielleicht kann man das zusammenfügen?
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: pearl am 26. Juni 2015, 01:01:59

 Neuem, Originellem aufwarten?

Germanische Neue Medizin. Schon davon gehört?  ;) ;D
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: Peace-Lily am 26. Juni 2015, 09:33:06
Natürlich sollte man bei einer Wanderröte nach Zeckenbiss zunächst zum Arzt gehen und sich mit Antibiotika behandeln lassen. Je eher desto besser. Oft merkt man allerdings nicht, dass man gebissen wurde und hat keine Wanderröte und geht daher nicht zum Arzt. Viele Menschen haben geringe Borrelienwerte die aber unter dem Normwert liegen und keine Beschwerden machen sollten, es aber trotzdem tun. Was dann aber nicht als Borreliose bewertetwird, da die Werte unter der Norm liegen.

Bei manchen die nicht sofort behandelt wurden, weil sie es nicht merkten, wirken die Antibiotika zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr. Ich glaube an dem Punkt war dann der Einsatz von Kardentinktur gedacht und hätte auch schon Leuten geholfen. Ich bin sehr für Naturmedizin, aber wie es mit allen Dingen ist, dem Einen hilft es dem Anderen nicht.

Vorbeugende Impfungen helfen nicht gegen Borreliose sondern nur gegen FSME.
@pearl:
Zitat
Germanische Neue Medizin. Schon davon gehört?  ;) ;D

Ich hörte davon, betrachte es aber kritisch. Was hältst Du davon?
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: enigma am 26. Juni 2015, 09:56:30
Peace-Lily, da sind wir uns ja weitgehend einig! Schön!

Bei manchen die nicht sofort behandelt wurden, weil sie es nicht merkten, wirken die Antibiotika zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr. Ich glaube an dem Punkt war dann der Einsatz von Kardentinktur gedacht und hätte auch schon Leuten geholfen. Ich bin sehr für Naturmedizin, aber wie es mit allen Dingen ist, dem Einen hilft es dem Anderen nicht.

Die Debatte um tatsächliche und vermeintliche Borreliosespätfolgen und angebliche Dauerinfektionen, insbesondere des Nervensystems, mit allen möglichen, meist ziemlich unspezifischen Symptomen hatten wir hier auch schon. Ebenso die dazu gehörende Debatte um Kardenextrakt.
Du findest die ganze Debatte in den von mir verlinkten Threads.
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: Peace-Lily am 26. Juni 2015, 10:15:30
Peace-Lily, da sind wir uns ja weitgehend einig! Schön!

Bemerkenswert, dass Du es schön findest, dass wir uns einig sind  ;D.

Danke für die Links ich werde sie studieren.

@July: Danke für's Mut machen. Ich glaube auf jeden Fall an die Naturmedizin. Es gibt auch Pharmazieprodukte die mit Anteilen von Naturheilmitteln hergestellt werde und nicht chemisch kopiert werden.
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: enigma am 26. Juni 2015, 10:18:07
Peace-Lily, da sind wir uns ja weitgehend einig! Schön!

Bemerkenswert, dass Du es schön findest, dass wir uns einig sind  ;D.

Och, ich bin ja nicht auf Streit um des Streits willen aus. Ich hab' bloß keine Lust mehr, immer wieder denselben Unfug zu lesen. ;D
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: OmaMo am 26. Juni 2015, 10:26:18
Meine Karde ist noch lange nicht so weit...
Aber ich mag diese Paflnze, weil sie hier im dunklen, nassen Innenhof so schön wächst.
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: Peace-Lily am 26. Juni 2015, 10:48:37
Meine Karde ist noch lange nicht so weit...Aber ich mag diese Paflnze, weil sie hier im dunklen, nassen Innenhof so schön wächst.

Meine steht an eine Ostseite neben Rose und Pfingstrose. Ich kaufte sie im letzten Jahr als Blattrosette auf einem Naturkräutermarkt. Die blühen ja erst im zweiten Jahr. Ich sehe sie live zum ersten Mal.

@Bristlecon:

Streit ist eine Form der Kommunikation unter Menschen bei der sie sich zusammen setzen um sich auseinander zu setzen. Streit an sich ist ja nichts Schlechtes, sondern führt dazu, dass man die Dinge aus anderen Blickwinkeln zu betrachten lernt, bzw. erfährt, dass andere Menschen andere Sichtweisen haben, was durchaus in Ordnung ist, selbst wenn man deren Meinung nicht teilt. Streiten heißt in Kontakt treten.

Es gibt ein chinesisches Sprichwort das lautet:

Hätten sie nicht gestritten, wären sie keine Freunde geworden.
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: Amur am 26. Juni 2015, 10:52:36
Ich finde die schön, bin aber offen gesagt froh, dass ich sie jetzt nach fast 10 Jahren nach dem Bau des Hauses langsam aus dem Garten habe.

Irgendwelche Wirkungen hin oder her.
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: pearl am 26. Juni 2015, 10:54:36
Ich bin sehr für Naturmedizin, aber wie es mit allen Dingen ist, dem Einen hilft es dem Anderen nicht.


 ;D eben! Du bringst es genau auf den Punkt!

Die Gesundheitsministerin von NRW, Barbara Steffens, bekannt als Eso Barbara, meinte aktuell zu Heilpraktikern:

"Vor allem dort, wo Schulmedizin an ihre Grenzen stößt, beweist die Naturheilkunde ihre Stärke."

Die ruhrbarone kommentieren das sehr sachkundig so hier:

"Es gibt keine Schulmedizin. Das ist  PR-Sprech. Es gibt eine Wissenschaft die Medizin heißt und alle Verfahren anwendet, deren Wirksamkeit erwiesen ist. Das können Medikamente sein, High-Tech wie künstliche Herzen oder auch das regelmässige Händewaschen als Schutz vor Infektionskrankheiten. Medizin als Wissenschaft interessiert sich für die Wirkung von Therapien. Ob die nun in Laboren entwickelt wurde oder seit Jahrhunderten Tradition sind, ist vollkommen egal. Ist die Wirkung belegt, wird eine Therapie genutzt. Kommt die Medizin, wie irgendwann jede Wissenschaft, an ihre Grenze muss mehr geforscht werden, um diese Grenze immer weiter zu verschieben – was seit Jahrhunderten auch geschieht."

Wenn ein Mittel von der Sorte ist, das es "dem Einen hilft ... dem Anderen nicht", dann hilft es gar nicht, denn eine Wirkung über den Placeboeffekt hinaus und unabhängig vom natürlichen Heilungsverlauf liegt nicht vor. Die Evidenzprüfung für Naturheilmittel findet nicht statt. Alles, was berichtet wird und worauf Heilpraktiker sich beziehen sind Anekdoten.

Die Formulierung "dem Einen hilft es dem Anderen nicht" ist also selbstentlarvend.  ;D
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: Peace-Lily am 26. Juni 2015, 11:03:03
Wuchern die und man kriegt sie nicht mehr weg?
Titel: Re: Wilde Karde, Dipsacus fullonum
Beitrag von: pearl am 26. Juni 2015, 11:06:12
Dipsacus fullonum L. versamen sich reichlich. Dipsacus laciniatus ist eine seltenere Pflanze, letztes Jahr bekam ich ein Exemplar von wallu, das jetzt super schön dasteht.
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: Peace-Lily am 26. Juni 2015, 11:10:59
Die Formulierung "dem Einen hilft es dem Anderen nicht" ist also selbstentlarvend.  ;D

Das kann man so nicht sehen. Jeder Mensch ist ein Individuum und funktioniert anders. Jeder Körper ist anders zusammen gesetzt, hat eine unterschiedliche Biochemie. Was für den Einen gut ist, schadet dem Anderen und umgekehrt. Ich z.B. vertrage keine Antibiotika und auch fast keine anderen chemischen Mittel, sie verschlimmern und verstärken meine Symptome. Ich reagiere stark allergisch darauf und bekomme die schlimmsten Nebenwirkungen, also bin ich auf Naturheilmittel angewiesen. In der Tat ist es so, dass jedes Mittel bei jedem unterschiedlich wirkt. Der Mensch ist keine Maschine, sondern ein lebender Organismus der sich nicht berechnen lässt.
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: KaVa am 26. Juni 2015, 11:12:15
Sie versamen sich leicht, wenn man sie lässt. Sie sind allerdings im ersten Jahr leicht zu jäten. Die Karde ist zweijährig. Nach der Blüte ist Schluss.
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: Violatricolor am 26. Juni 2015, 11:46:28

Zitat
"Vor allem dort, wo Schulmedizin an ihre Grenzen stößt, beweist die Naturheilkunde ihre Stärke."

Die ruhrbarone kommentieren das sehr sachkundig so hier:

"Es gibt keine Schulmedizin. Das ist  PR-Sprech. Es gibt eine Wissenschaft die Medizin heißt und alle Verfahren anwendet, deren Wirksamkeit erwiesen ist. Das können Medikamente sein, High-Tech wie künstliche Herzen oder auch das regelmässige Händewaschen als Schutz vor Infektionskrankheiten. Medizin als Wissenschaft interessiert sich für die Wirkung von Therapien. Ob die nun in Laboren entwickelt wurde oder seit Jahrhunderten Tradition sind, ist vollkommen egal. Ist die Wirkung belegt, wird eine Therapie genutzt. Kommt die Medizin, wie irgendwann jede Wissenschaft, an ihre Grenze muss mehr geforscht werden, um diese Grenze immer weiter zu verschieben – was seit Jahrhunderten auch geschieht."


Bist Du wirklich für Tradition? Na, dann sieh mal hier:

http://www.itmonline.org/articles/drynaria/drynaria.htm

und wenn man dabei bedenkt, dass die chinesische Medizin sehr viel älter ist (und die Chinesen seit alters her von ihr gesund wurden und noch werden), als unsere, die erst mit der Verbannung der Alchimisten in Gang kam und sich bis heute so weiterentwickelte, dann wäre es vielleicht an der Zeit, ein wenig bescheidener hinsichtlich anderer und älterer Traditionen zu werden.  Unsere westliche Medizin ist ja nur deshalb Wissenschaft, weil sie gleichzeitig zusammen mit der Physik und der mathesis universalis begann.  Deshalb sind die vorherigen Mittel, womit die Menschheit geheilt wurde, zwar übertrumpft worden, jedoch wirksam waren sie auch. Nur weil in unserer Zeit die Technik höher entwickelt wurde, ist das Wissen deswegen nicht unbedingt höher.
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: enigma am 26. Juni 2015, 12:02:05
Danke, Pearl, für das genannte Zitat der Ruhrbarone. Dem zu Recht kritisierten Satz:

"Vor allem dort, wo Schulmedizin an ihre Grenzen stößt, beweist die Naturheilkunde ihre Stärke."

ist lediglich hinzuzufügen: Umgekehrt wird ein Schuh draus:

"Dort, wo Naturheilkunde an ihre Grenzen stößt, beweist die Medizin ihre Stärke."

Ich kenne selbst mehr als einen Fall, in denen sich Anhänger der Homöopathie, der TCM oder sonstiger "naturheilkundlicher Methoden" zu ihrem eigenen Glück letztendlich doch dazu entschlossen haben, sich in die Hände der von ihnen so skeptisch bis verächtlich bezeichneten "Schulmedizin" zu begeben, die ihnen dann doch helfen konnte.

Allerdings sind sie trotzdem unbelehrbar: Dass es ihnen nach der Behandlung oder OP so schnell besser ging, führen sie darauf zurück, dass sie den natürlichen Heilungsprozess durch "sanfte Naturmedizin" auf natürliche Weise unterstützt haben.

Da ist Hopfen und Malz verloren, sprich: Jede Debatte vergebens.
Aber vielleicht kommt jemand, der noch am Grübeln ist, ob an der ganzen Sache nicht doch was dran ist, auf den richtigen Dreh.

Um einen Satz aus einem von Eva verlinkten Artikel zu zitieren: "Bildung zielt auf Selbstständigkeit im Denken auf der Grundlage von Wissen und Können."
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: Amur am 26. Juni 2015, 13:51:09
Sie versamen sich leicht, wenn man sie lässt. Sie sind allerdings im ersten Jahr leicht zu jäten. Die Karde ist zweijährig. Nach der Blüte ist Schluss.
Zweijährig wenn sie zum Blühen kommen. Ich hatte die mehrere Jahre im Garten. Regelmäßig gemäht, kommen sie nicht zum blühen und die Grundrosetten legen sich so flach an den Boden, dass sie nicht abgemäht werden. Da hält sie sich dann recht lange in Warteposition, bis sie mal den Blütenstengel durchbringt....
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: Querkopf am 26. Juni 2015, 14:06:02
... Ich hab' bloß keine Lust mehr, immer wieder denselben Unfug zu lesen. ;D
So geht es mir auch ;D .
Deshalb: danke, pearl, fürs treffende Ruhrbarone-Zitat und deinen ebenso treffenden Kommentar dazu  :) .
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: Peace-Lily am 27. Juni 2015, 17:07:03
Sie versamen sich leicht, wenn man sie lässt. Sie sind allerdings im ersten Jahr leicht zu jäten. Die Karde ist zweijährig. Nach der Blüte ist Schluss.

Aber wenn sie sich leicht aussäen, dann geht es ja weiter.
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: pearl am 28. Juni 2015, 01:48:45
Die Formulierung "dem Einen hilft es dem Anderen nicht" ist also selbstentlarvend.  ;D

Das kann man so nicht sehen. Jeder Mensch ist ein Individuum und funktioniert anders. Jeder Körper ist anders zusammen gesetzt, hat eine unterschiedliche Biochemie. Was für den Einen gut ist, schadet dem Anderen und umgekehrt. Ich z.B. vertrage keine Antibiotika und auch fast keine anderen chemischen Mittel, sie verschlimmern und verstärken meine Symptome. Ich reagiere stark allergisch darauf und bekomme die schlimmsten Nebenwirkungen, also bin ich auf Naturheilmittel angewiesen. In der Tat ist es so, dass jedes Mittel bei jedem unterschiedlich wirkt. Der Mensch ist keine Maschine, sondern ein lebender Organismus der sich nicht berechnen lässt.

sehr seltsam, was bei dir los ist.

Die Körperfunktionen von Wirbeltieren und speziell von Säugetieren sind ziemlich identisch. Stoffwechseltechnisch vor allem. Anatomisch ähneln wir dem Schwein. IN vielen Beziehungen den Primaten.

Die "schlimmsten Nebenwirkungen" haben nicht die wirksamen Medikamente, sondern die unwirksamen Naturheilmittel. Bei denen liegt die vertretbare wirksame Dosis in einem Bereich, in dem die Nebenwirkungen überwiegen.

Wenige haben sich die Mühe gemacht die Naturheilmittel auf ihre Evidenz in großem Umfang zu prüfen, einen einzigen Lehrstuhl hat es weltweit dafür gegeben. Der wurde aberkannt, nachdem Prinz Charles seine Briefe geschrieben hatte, die jetzt laut Gerichtsurteil alle veröffentlicht werden müssen.

Der davon betroffene Edzard Ernst hat ein Buch für Mediziner geschrieben. Praxis Naturheilverfahren: Evidenzbasierte Komplementärmedizin (German Edition). Schon 10 Jahre alt, aber eine ganz gute Übersicht. In dem Buch mit dem verunglückten Titel Gesund ohne Pillen, von Simon Singh, Edzard Ernst, wird die wissenschaftliche Methode sehr gut erklärt, mit der Evidenz geprüft wird.

Was du über paradoxe Wirkung von Medikamenten schreibst, ja, das gibt es. Bei Psychopharmaka. Bei Antibiotika ist eine - im medizinischen Terminus - paradoxe Wirkung ausgeschlossen.

Ich wünsche dir von Herzen, dass sich deine Einstellung zu Medikamenten ändert und/oder du nie in die Lage kommst eine ernsthafte Krankheit zu bekommen.
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: Violatricolor am 28. Juni 2015, 09:50:28
Zitat
Ich wünsche dir von Herzen, dass sich deine Einstellung zu Medikamenten ändert und/oder du nie in die Lage kommst eine ernsthafte Krankheit zu bekommen.

Und was wird diese Einstellungsveränderung nützen, wenn sie doch die Reaktion ihres Körpers kennt und ganz vernünftig auswählt, was ihr gut tut und nicht noch mehr schadet?
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: enigma am 28. Juni 2015, 09:54:02
Diese "Einstellungsveränderung" wird hoffentlich dazu führen, bei einer lebensbedrohenden Erkrankung wie etwa einer schlimmen Infektion die notwendige Antibiotikabehandlung zu tolerieren und nicht unter Verweis auf die Befindlichkeit des eigenen Körpers den Tod vorzuziehen.

Noch was: Ja, es gibt Allergien gegen bestimmte Gruppen von Antibiotika, Penicilline sind das bekannteste Beispiel. Was es nicht gibt, ist, dass jemand auf alle Antibiotika unabhängig von deren Struktur allergisch reagiert.
Das ist so, als ob jemand behaupten würde, durch elektromagnetische Strahlung jeder Art krank zu werden.
Titel: Re: Wilde Karde, Dipsacus fullonum
Beitrag von: pearl am 28. Juni 2015, 10:33:04
hier die Schlitzblättrige Karde, Dipsacus laciniatus von gestern.
Titel: Re: Wilde Karde, Dipsacus fullonum
Beitrag von: pearl am 28. Juni 2015, 10:39:43
die Karden haben eine wunderbare Einrichtung um das für sie so nötige Regenwasser zu sammeln. Nach Trockenzeiten, die von Starkregen abgelöst werden, können sie für ihr enormes Wachstum Wasser in kleinen Wasserspeichern in ihren stengelumfassenden Blättern bevorraten um über die nächste Zeit zu kommen.

Lässt sich nicht sehr gut fotografieren und gestern in der Eile sowieso nicht.
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: Violatricolor am 28. Juni 2015, 10:41:18
Zitat
Das ist so, als ob jemand behaupten würde, durch elektromagnetische Strahlung jeder Art krank zu werden.

... und womit Du nun wieder genau das bestätigst, was Peace-Lily ja schon bemerkte: Mensch ist nicht gleich Mensch, die Menschen reagieren verschieden. Es ist fast so wie mit der Begabung, auch da gibt es Unterschiede - und nicht nur da.

Man könnte viele bekannte Beispiele zeigen, wo es bei "lebensbedrohlicher Krankheit" eben doch anders funktionierte und deshalb lebensrettend war. Genau, das sind Einzelfälle, die nun nicht gerade als Modell genutzt werden sollten, aber immerhin eine Möglichkeit zur Lebensrettung. Und heisst es nicht auch: - alles, was möglich ist, ist wirklich- ?  8)
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: Peace-Lily am 28. Juni 2015, 10:45:34
Zitat
Ich wünsche dir von Herzen, dass sich deine Einstellung zu Medikamenten ändert und/oder du nie in die Lage kommst eine ernsthafte Krankheit zu bekommen.
Und was wird diese Einstellungsveränderung nützen, wenn sie doch die Reaktion ihres Körpers kennt und ganz vernünftig auswählt, was ihr gut tut und nicht noch mehr schadet?

@Violatricolor: Danke für den Support. Ich denke es hat keinen Sinn etwas mit Jemandem zu diskutieren, der es nicht nachvollziehen kann und der noch nicht in ähnlichen Situationen war. Der noch kein heftiges Versagen der Schulmedizin und ein anschließendes gründliches Wirken der Naturmedizin erlebt hat. Das hat nichts mit Einstellung zu tun.

Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: pearl am 28. Juni 2015, 11:08:20
wenn Naturmedizin bei dir gründlich gewirkt hat, dann warst du noch nicht wirklich krank. Gegen Befindlichkeitsstörungen hilft ein strammer Marsch in die Natur oder Holzhacken. Bei Männern vielleicht noch Tee trinken, Frauen profitieren auch von Wärmflaschen. Im Alter hilft eine elektrische Wärmedecke im Bett. Aber Schlucken hilft bei Missempfindungen nicht. Atmen und Handauflegen ist da effektiver.
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: rorobonn † am 28. Juni 2015, 11:17:11
Ich möchte mich bei Pearl und anderen Usern bedanken, dass auch immerwieder Bilder und Berichte über die Pflanze gezeigt werden und über deren Ansprüche, Besonderheiten, versamung etc etc. Gepostet wird. Das passt ins Kräuterforum, eine ausufernde Diskussion über Naturmedizin pro und Kontra hingegen eher nichtbzw nur im zusammenhang.
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: pearl am 25. Juni 2022, 14:51:45
Dipsacus laciniatus habe ich jetzt auch hier am Haus untergebracht. Um die Mauer etwas freundlicher ...
.
Neulich wurde doch nach großblättrigen Stauden für vollsonnigen Platz gefrag.
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: Gartenplaner am 25. Juni 2022, 15:44:55
Die Formulierung "dem Einen hilft es dem Anderen nicht" ist also selbstentlarvend.  ;D

Das kann man so nicht sehen. Jeder Mensch ist ein Individuum und funktioniert anders. Jeder Körper ist anders zusammen gesetzt, hat eine unterschiedliche Biochemie. Was für den Einen gut ist, schadet dem Anderen und umgekehrt. Ich z.B. vertrage keine Antibiotika und auch fast keine anderen chemischen Mittel, sie verschlimmern und verstärken meine Symptome. Ich reagiere stark allergisch darauf und bekomme die schlimmsten Nebenwirkungen, also bin ich auf Naturheilmittel angewiesen. In der Tat ist es so, dass jedes Mittel bei jedem unterschiedlich wirkt. Der Mensch ist keine Maschine, sondern ein lebender Organismus der sich nicht berechnen lässt.

sehr seltsam, was bei dir los ist.

Die Körperfunktionen von Wirbeltieren und speziell von Säugetieren sind ziemlich identisch. Stoffwechseltechnisch vor allem. Anatomisch ähneln wir dem Schwein. IN vielen Beziehungen den Primaten.


Individualisierte Medizin
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: Kleopatra am 25. Juni 2022, 17:22:12
verwechselt
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: thuja thujon am 27. Juni 2022, 16:57:25
Genau Gartenplaner, dein Link verrät es: es geht bei individualisierter Medizin um ein besseres Verständnis der Krankheiten auf molekularer Ebene.
So müsste Peace-Lily anerkennen, das Naturheilmittel auf molekularer Ebene nichts anderes als Chemie ist, so wie es auch bei Chemie auf molekularer Ebene ist. Der Unterschied, es ist unterschiedliche Chemie. Unterschiedliche Stoffe haben unterschiedliche Wirkung, falls sie eine haben.

Nun ja, genug dazu. pearl, wo wir schon bei Krankheiten sind, hier hat die Karde schon wieder echten Mehltau. Etwa eine Woche bevor sie mit blühen angefangen hat. Jetzt hat es gerade geregnet, und so ist der Mehltau abgewaschen und steht zusammen mit dem Wasser in den Blattachseln. Hieraus trinken die Libellen und die Vögel. Und die Ohrenkneifer und Waldschaben ertränken sich darin.
Wilde Karde, ich lasse sie meist stehen, wenn sie am geeigneten Platz aufläuft. Überschüssige Exemplare sind leicht zu jäten. Sie wird nie zur Plage. Fällt bei zu fruchtbarem Boden manchmal auseinander mit den vielen Seitentrieben, sonst ist sie aber problemlos. 
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: Gartenplaner am 27. Juni 2022, 17:04:25
Genau Gartenplaner, dein Link verrät es: es geht bei individualisierter Medizin um ein besseres Verständnis der Krankheiten auf molekularer Ebene.
So müsste Peace-Lily anerkennen, das Naturheilmittel auf molekularer Ebene nichts anderes als Chemie ist, so wie es auch bei Chemie auf molekularer Ebene ist. Der Unterschied, es ist unterschiedliche Chemie. Unterschiedliche Stoffe haben unterschiedliche Wirkung, falls sie eine haben.

Ging mir darum, dass eben nicht alle Patienten genau gleich auf die Chemie reagieren.
Bei manchen wirken Medikamente nicht, die bei andern ganz wunderbar helfen  :)
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: Brezel am 27. Juni 2022, 17:37:33
rorobonn hatte das medizinische Thema an dieser Stelle schon 2015 für beendet erklärt.
Es geht hier um die Pflanze.
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: Gartenplaner am 27. Juni 2022, 18:11:04
Wäre Stauden nicht die richtige Rubrik „nur für die Pflanze“, sie scheint ja keine „Kräuterwirkung“ zu haben?  ;)
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: Brezel am 27. Juni 2022, 18:27:40
Lt. Wikipedia enthält sie bestimmte Wirkstoffe, die früher in der Volksheilkunde auch angewendet wurden. Daher spricht doch nichts dagegen, sie bei den Kräutern zu lassen. Auch wenn sie heutzutage in unseren Gärten als Staude oder - noch schlimmer - als (Un-)Kraut wächst.  ;)
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: pearl am 27. Juni 2022, 18:32:19
nun, ich hab einfach gepennt, als ich das Bild hochgeladen habe. Es gibt nur dieses eine Thema zu Dipsacus, Karden. Bei den Stauden wäre die besser aufgehoben. Ich hatte nur rorobonns Beitrag gelesen, die anderen sind mir ja verborgen und bleiben das  ;D
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: Gartenplaner am 27. Juni 2022, 18:35:29
Und das ist gut so  ;D
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: Gartenplaner am 27. Juni 2022, 18:36:16
Lt. Wikipedia enthält sie bestimmte Wirkstoffe, die früher in der Volksheilkunde auch angewendet wurden. Daher spricht doch nichts dagegen, sie bei den Kräutern zu lassen. Auch wenn sie heutzutage in unseren Gärten als Staude oder - noch schlimmer - als (Un-)Kraut wächst.  ;)
Und als Futter für Distelfinken!  :D
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: Brezel am 27. Juni 2022, 18:44:53
Echt jetzt? Futter für Distelfinken? Na dann muss ich noch mehr davon stehen lassen!  ;D
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: OmaMo am 27. Juni 2022, 18:58:42
Ich liiiebe die Karde!
Die sieht so wild und wehrhaft aus, wächst straff aufrecht und gedeiht auch in meinem absonnigen Gärtchen.
Außerdem ist sie auch Bienen und Hummelfutter.
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: Borker am 02. Januar 2024, 09:51:28
Letztes Jahr hatte ich mir eine Wilde Karde bei einem Naturgarten Besuch gekauft.
Die Wilde Karde  hat auch Schön geblüht und hat sich ausgesamt.
Gekeimt habe die ausgefallenen Samen auch .

Pflanzt Ihr die kleinen Pflänzchen auseinander ?

Ich möchte hier den Distelfinken was zum fressen anbieten falls mal wieder einer zu Besuch kommt.

LG
Borker
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: Cryptomeria am 02. Januar 2024, 11:11:08
Ich habe mehrere Hundert Kardendisteln, die sich immer wieder aussäen. Verpflanzt wird da natürlich nichts. Alles wächst , was aufgeht. Bei dieser Menge habe ich ( fast ) den ganzen Winter immer einen kleinen Trupp von 5/8 bis 20 Distelfinken, die die Disteln nach Samen absuchen. Ein Teil der Blätter wird im Winter von den Rehen gefressen.
VG Wolfgang
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: Borker am 02. Januar 2024, 11:32:06
Das ist ja ne ordentliche Anzahl von Karden und Diestelfinken ! Klasse !  :D
Hier hab ich zwar mal einen Diestelfinken  fotografiert der ist aber gleich weitergezogen mangels Futter.
Dann lasse ich die Sämlinge erst mal in Ruhe.
Danke Wolfgang !  :D

LG
Borker
Titel: Re: Wilde Karde, Dipsacus fullonum
Beitrag von: sempervirens am 04. Januar 2024, 11:00:28
hier die Schlitzblättrige Karde, Dipsacus laciniatus von gestern.

wie hat sie sich Entwickelt ich habe diese Pflanze als extrem invasiv wahrgenommen und kenne Stadnorte die nur noch aus Feldern dieser Karde bestehen
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: wallu am 04. Januar 2024, 11:32:55
Die habe ich seit Jahren im Garten und die ist nicht ausbreitungsfreudiger wie die "normale" Karde. Dipsacus laciniatus ist auch eine heimische Pflanze  ;).
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: Amur am 04. Januar 2024, 15:49:37
Viel ausbreitungsfreudiger kann sie ja auch fast nicht sein. Wir haben sie uns beim Bau vom Haus eingeschleppt.
Ich mochte sie ja eigentlich, aber so was von überall kommend und verdrängend.....

Das mit Distelfinken stimmt. Seit wir sie stark reduziert haben sind die recht selten geworden.
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: sempervirens am 04. Januar 2024, 15:56:14
Die habe ich seit Jahren im Garten und die ist nicht ausbreitungsfreudiger wie die "normale" Karde. Dipsacus laciniatus ist auch eine heimische Pflanze  ;).

Soweit ich weiß gilt das für Österreich nicht aber Deutschland

Da wo ich sie bisher gesehen habe war sie immer ein maßen bestand aber vllt war das auch nur Zufall
Titel: Re: Wilde Karde
Beitrag von: Lou-Thea am 06. Januar 2024, 17:22:36
Die Wilde Karde  hat auch Schön geblüht und hat sich ausgesamt.
Gekeimt habe die ausgefallenen Samen auch .

Pflanzt Ihr die kleinen Pflänzchen auseinander ?

Solange die Rosetten noch relativ klein sind, lassen sie sich gut verpflanzen, spricht also nichts dagegen. Mache ich auch oft, denn in gutem Boden können die recht ausladend werden und nahestehende Stauden überdecken, so man welche in der Nähe hat.

Wenn Du den Distelfinken noch Zusatzfreude machen willst, pflanz noch Rudbeckia triloba und Oenothera biennis oder parviflora dazu, zusammen mit den Karden sind sie die Distelfinken-Hotspots hier im Garten. Versamen sich auch üppig, aber wenn man entsprechend Platz hat Blüten von Juli bis zum Frost.