Ich muss mir die nächsten Jahre einmal Zeit nehmen, auch solche "verrückten" Tests zu machen. Vogelbeeren und Weißdorn habe ich hier bei mir fast unbegrenzt zur Verfügung, was mir fehlt ist der Platz und eigentlich vor allem auch die Zeit.
Ich würde einmal gerne sammeln, was alles so geht an unorthodoxen Kombinationen.
Wenn sich noch andere dafür interessieren, kann ich mehr in meinen Veredlungsnotizen stöbern.
Bisher keinen langfristigen Erfolg hatte ich zum Beispiel mit Esskastanie auf Eiche, ...
Das klingt nach einer besseren Kombination. Welche Sorte(n) ist(sind) es denn?
Fotos muss ich erst noch machen bzw. suchen.
Crataegus, mit Crataegus ?? und Sorbus domestica. Die verbliebenen Äste wurden am Tag darauf auch noch mit Mespilus germanica veredelt. | Crataegus, mit Crataegus pinnatifida, Crataegomespilus dardarii und Mespilus germanica | Crataegus, mit Sorbus fennica, Sorbus aucuparia-, Sorbaria- und Sorbocrataegussorten | Mehrartenvogelbeere, mit der Quitte Muskatnaja, Crataegus pinnatifida und Speierling Sossenheimer |
Aus mittelalterlichen Klöstern sind uns eine Reihe meist lateinisch verfasste Handschriften erhalten, die sich mit dem Thema Obstbau befassen, unter anderem mit veredlungstechniken ("Pelzkunst"), dem Pflanzen der Bäume, usw.. Darüberhinaus verraten die Gärtner des Mittelalters mancherlei "Kunststücke" wie Äpfel auf Erle veredelt gibt rote Äpfel.Wie gesagt er zweifelt das geschriebene ja auch an, aber probiert hat er es anscheinend nicht und daher könnte es ja sein, dass es vielleicht doch geht. Wie heißt es immer so schön: Versuch macht kluch!
Ich glaube das war das, was ich meinte.
https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dk043151.pdf
Harrow Delight entwickelt sich schön und treibt auch in diesem Jahr wieder kräftig, eine Blutbirne auf dem gleichen Baum kränkelt dagegen und gefällt mir gar nicht.
Auch eine Remele Veredelung schaut etwas verdächtig aus. Bis jetzt würde ich von meinen Versuchen nur Harrow delight als verträglich mit Eberesche einstufen.
Ein paar Reiser von Gellerts und guter Luise habe ich noch, die werde ich noch testen.
Ich habe fest vor, aus meiner Testvogelbeere einen richtigen Frankensteinbaum zu machen, bis jetzt habe ich Quitte, Mispel, Aronia melanocarpa, Crataegus pinnatifida und die "Süße Eberesche" Edulis drauf. Ich meine ich hätte hier darüber schon geschrieben.
Ich fand halt spannend, dass es zumindest so gut verwachsen scheint, dass Früchte gebildet werden und ausreifen.
Spielt evtl eine Rolle, dass nur ein einzelner Ast veredelt wurde, der Rest des Baumes aber belassen?
Irgendwo (Jahresheft PV?) hatte ich gelesen, dass dadurch auch die Veredelung von Kirschen auf Kirschlobeer längerfristig gelingt. Man muss der Pflanze genug "eigene" Blattmasse lassen, dann sterben die aufveredelten Kirschen wohl nicht ab (im Gegensatz zu wenn alle "Wildtriebe" entfernt werden, dann sind die aufveredelten Kirschen recht bald eingegangen).
Ähnliches habe ich auch zur Veredlung von Esskastanie auf Eiche gelesen. Ich habe deswegen immer Zugäste an den Eichen gelassen, die Veredlungen sind aber trotzdem meist nichts geworden.
Aktueller Zwischenbericht (soweit ich weiß, alles auf Traubeneiche):
- No-name C. sativa aus dem Wald: nicht angewachsen
- Marigoule: nicht angewachsen
- Merle: Angewachsen und gut getrieben (0,8-1m), im folgenden Jahr nur noch spärlicher Austrieb und Absterben im Spätsommer
- Ecker 1: Angewachsen, aber schlecht getrieben, im Folgejahr kein erneuter Austrieb
- Comballe: Angewachsen und gut getrieben (0,5-0,8m), im folgenden Jahr (2020) nur noch spärlicher Austrieb (aktuell noch am leben)
- Unbekannte großfrüchtige Sorte, vermutlich C. sativa x crenata: 2020 veredelt
Wenn ich nur Zeit und Platz hätte, diese, und andere Kombinationen, systematischer und in größerer Stückzahl zu versuchen.
zum Beispiel Birne auf Weißdorn:Ich habe das inzwischen ausprobiert, großer französischer Katzenkopf auf Weißdorn, und bisher (jetzt im 3. Jahr) funktioniert es. Allerdings ist der Katzenkopf bis jetzt eher schwachwüchsig, was allerdings auch daran liegen kann, dass es nur eine Veredlung auf einem Seitenast von vielen anderen Veredlungen auf meinem "Testweißdorn" ist, auf den ich alles mögliche veredelt habe.
Versuche Birne (Pyrus) auf Weißdorn (Crataegus, verm. laevigata und/oder monogyna):
- Conference: Versuche 2; gut angewachsen, im ersten Jahr ca. 20 und 30 cm gewachsne, im zweiten ohne Wachstum Blätter ausgetrieben, im dritten sehr wenige Blätter ausgetrieben und verstorben.
- Palmischbirne: mehrere Reiser in einen Pfropfkopf durch Rindenveredlung; Schon im Veredlungsjahr nur schwacher Austrieb, im zweiten Jahr kein Austrieb mehr.
- Schweizer Hose: mehrere Reiser in einen Pfropfkopf durch Rindenveredlung; Schon im Veredlungsjahr nur schwacher Austrieb, im zweiten Jahr ähnlich wenig, im dritten kein Austrieb mehr.
- Großer Französischer Katzenkopf: keine eigenen Versuche, laut Diskussionen auf greffer.net verträglich
- Williams Christbirne: keine eigenen Versuche, laut Diskussionen und der Zusammenfassung zu Birnenveredlung auf greffer.net verträglich
- Weidenblättrige Birne (P. salicifolia): 1 Versuch; wächst seit 4 Jahren schwach aber ohne auffällige beginnende Unverträglichkeitserscheinungen
Ja! Wenn die erste Veredlung nicht klappt, hat man 1-2 Jahre später gleich 10 neue Chancen!
Spaß beiseite, die Schlehen, auf die ich veredlen werden, die lasse ich in der Hecke oder am Waldrand stehen und rühre die Wurzeln nicht an. Wurzelausläufernde Pflaumenunterlagen sind schon schlimm genug, da brauche ich nicht auch noch Schlehen in der Wiese.
Waren unter den Schwarzdörner verschiedene Selektionen (Merke: ein großes Schwarzdornfeld kann aus einer Pflanze bestehen), bzw hast du unter den Aprikosen unterschiedliche Sorten probiert?
So, ich habe gestern im Wald mal ein paar Schlehen testweise mit übrig gebiebenen Pfirisch und Pflaumenreisern veredelt. Mal sehen, ob und wie gut es funktioniert.wurde es langfristig nichts. Die Pflaumen waren zwar letztes Jahr teilweise angewachsen, treiben aber dieses Frühjahr nicht mehr aus.
Langfristig werden die Schlehen und alles, was ich drauf veredle, allerding vermutlich vom drumherum wachsenden Jungwald ausgedunkelt werden... Es ist eben nur ein Test.
Auch die Veredelungsstelle schaut nicht vielversprechend aus. Das Kallusgewebe wächst nicht ineinander, sondern bildet zwei separate Wulste....mal sehen...manchmal sieht man den Wulst ja Jahrzente lang. Mit ist gerade letzte Woche eine Süßkirsche, die ich auf einen Sauerkirschsämling kopuliert hatte nach dem 2. Jahr von jetzt auf gleich abgestorben - obwohl es schön verwachsen schien... Ich bilde mir auch ein, dass manche Sorten einfach tendenziell schlechter anwachsen - egal welche Unterlage... Ist bei meinen Rosen teilweise extrem der Fall...
Stabil ist es trotzdem irgendwie
Ich hatte Aprikosen bisher noch nicht probiert, aber zumindest bei den Pflaumen und Pfirsichen, die ich ausprobiert hatteSo, ich habe gestern im Wald mal ein paar Schlehen testweise mit übrig gebiebenen Pfirisch und Pflaumenreisern veredelt. Mal sehen, ob und wie gut es funktioniert.wurde es langfristig nichts. Die Pflaumen waren zwar letztes Jahr teilweise angewachsen, treiben aber dieses Frühjahr nicht mehr aus.
Langfristig werden die Schlehen und alles, was ich drauf veredle, allerding vermutlich vom drumherum wachsenden Jungwald ausgedunkelt werden... Es ist eben nur ein Test.
Ich habe diese Woche Kulturäpfel auf einen Holzapfel (welcher genau weiß ich nicht) veredelt. Mal schauen, wie gut das zusammenpasst und wie sich die Wuchsstärke verhält. Ich werde berichten.
Gehen da eigentlich alle Sorten oder muß man bei manchen wie bei Quitenunterlagen eine Zwischenveredlung machen?
Mal was Anderes - Quitte auf Eberesche? Hat das jemand?
Es müsste doch eigentlich möglich sein eine verträgliche Sorte auf einen Weisdorn recht tief zu veredeln und diese Veredlung dann tiefer zu pflanzen, sodaß dann die Veredlung ausschlägt und man dadurch einen Wurzelechten Baum bekommt?!?
Für Birnen und Quitten nehme ich lieber Quitte BA29, Birne als Halb- oder Hochstamm im Garten mit Zwischenveredlung - wie es Nicolas Gaucher schon vor über Hundert Jahren empfohlen hat - und für Birne suf der Wiese Kirchensaller Mostbirne, alles wenn möglich zerifiziert virusfrei.
Ich horte auch einige Vogelbeeren, von denen ich mir ein stärkeres Wachstum vorstelle. Aber der Weißdorn zeigt klare Vorteile in den Bodenbedürfnissen.Spannend. Ich hatte bisher auch kaum Verträglichkeitsprobleme, bei der Veredlung von Mispel auf Weißdorn, aber bei zwei Weißdornen wollte einfach noch keine Mispel anwachsen. Meinen Bestimmungsversuchen nach sind die Weißdorne bei mir hauptsächlich Zweigrifflige (oder irgendwelche obskuren Raritäten, Weißdorne gibt es ja auch in Europa mehr heimische als nur 1&2-grifflige).
Was der Verträglichkeit angeht, habe ich bisher die Erfahrung: Entweder es ist kompatibel oder auch nicht. Bei den Veredelungen gab es viele Ausfälle, die nicht einmal richtig austrieben.
Ah nein, ich hab mich unklar ausgedrückt. Johannisbeere hatte die Wildmispel erwähnt :)
Meine Mispel
Auf deinem Foto sind viele Triebspitzen, die nicht chlorotisch sind,
...Ich werde, wenn ich dazu komme, lokale Elsbeeren (4 verschiedene, davon zwei in einer Aufforstung des Gemeindeforsts wegen ihrer Schwachwüchsigkeit ausgewählt) mal auf übrige BA29 Unterlagen veredeln...Veredlungen von Elsbeeren auf die Quittenunterlage BA29 wollte ich ja ausprobieren und habe auch welche gemacht. Das Beispielbild ist mein BA29er Busch, auf dem ich sowieso schon mehrere Quittensorten zwischengeparkt habe:
Elsbeeren auf BA29
Soweit is das gesehen habe sind alle Edelreiser noch am Leben und die meisten auch schon ausgetrieben. Die Veredlungsmethode, Kopulation, Anplatten oder IRndenpfropfen scheint keinen großen Unterschied zu machen. Veredelt hatte ich Mitte April, die Unterlagenrinde hat da schon seh gut gelöst. Mal sehen, wie sich die verschiedenen Elsbeeren so auf Quittenunterlage langfristig machen und ob sie auch früh fruchten (die Mutterbäume sind leider alle noch blütenlos und noch kein bisschen blühend...).