garten-pur

Garten- und Umwelt => Quer durch den Garten => Thema gestartet von: thuja thujon am 02. Dezember 2018, 19:51:05

Titel: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: thuja thujon am 02. Dezember 2018, 19:51:05
Hallo,
ich bin immer auf der Suche nach nachhaltigen Stickstoffdüngerlösungen, für mich fast der einzige Dünger den es hier als Zusatz zur Kompostwirtschaft und Gründüngung braucht.
Entec Perfekt als Ammoniumstabilisiertes Blaukorn nutze ich wegen des zwar reduzierten Phosphorgehaltes nur für weniges und komme mit 5kg über wenigstens 5-10 Jahre aus.
Die Stickstoffstabilisierenden Zusätze bekomme ich leider nicht pur um zB mal Pflanzenjauchen oder Mistjauchen eine etwas bessere Langzeitwirkung zu verpassen.

Nun bin ich auf Alzon neo-N gestoßen, ein stabilisierter Harnstoff. Also ohne Ballast-Ionen die manchmal Ärger im Boden machen können sondern einfach nur Stickstoff. Im Gegensatz zu normalem Harnstoff soll die Ammoniumernährung und damit die Verfügbarkeit der Spurenelemente und dem durch Kompost bei mir reichlich vorhandenem Phosphat verbessert sein.

Hat hier schon jemand Erfahrungen mit diesem Dünger?
Ich könnte ihn mir unter anderem ganz gut für den Rasen vorstellen, als Ergänzung zum mulchen, damit sich der Stickstoffmangel nicht bis zum Herbst aufsummiert und der Rasen hungrig in den  Winter geht. Zudem kann ich ihn mir bei manchem Gemüse als Depot vorstellen. Cultan-Ernährung sozusagen.
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: GG1 am 03. Dezember 2018, 21:37:55
Hallo!

An sich ist es ja gut, dass die Düngung effektiver ist und die Verluste in die Atmosphäre zurückgehen.
Dennoch bin ich bezüglich der Inhibitoren skeptisch. Ich konnte kaum was über 2-NPT und MPA finden. Ich frage mich, wie sich die abbauen und welche Wirkung sie sonst noch im Boden haben können.
Deshalb vermeide ich auch EDTA. Das ist aber leicht, da ich ohnehin nur noch organisch dünge. Es gibt zum Beispiel auch einen Eisendünger mit natürlichem Chelat aus Tannenrinde.
Gerade im Hausgarten kann man ja den Harnstoff öfter, in kleinen Dosen ausbringen und danach wässern. Das sollte die Verluste einschränken. Abgesehen halte ich die Verluste als ökologisch vertretbarer, als den Boden mit zusätzlichen Chemikalien zu belasten.
Ich lasse mich aber gerne aufklären!

Übrigens: Wie wäre es mit Pflanzenkohle, welche gesättigt mit Harnstoff ausgebracht wird. Dürfte doch gute Depotwirkung haben und macht den Boden fruchtbarer!?

MfG Gerhard
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: thuja thujon am 03. Dezember 2018, 22:54:57
Moin Gerhard,
meine Erfahrungen mit den Ammonium-Stabilisatoren im Entec sind durchweg positiv. Zu den Harnstoffstabilisatoren kann ich nichts sagen, mache mir da aber wenig Gedanken. Die Hersteller müssen ja entsprechende Studien machen.

Harnstoff öfter geringer dosiert ausbringen klappt bei meinem Rasen ganz gut, im Gemüse ist das aber zuwenig oder kommt zur falschen Zeit an.

Harnstoff auf Pflanzenkohle aufziehen bringt nicht viel, die Kohle kann ihn nicht speichern. Zudem mag ich mir keine Kohle mehr in den Boden einarbeiten, da soll so wenig wie möglich drin rumgerührt werden. Gerade deswegen bin auch an flüssigen Depotfähigen Düngern interessiert, weil man die recht simpel mit einem Sauzahn und Schlauch dort hin bringen kann wo sie hinsollen. Nach unten zu den Nutzpflanzenwurzeln, nicht an die Oberfläche zu den Unkrautsämlingen.
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: GG1 am 04. Dezember 2018, 09:58:36
Hallo!

Nun, ich denke, du gibst die Kontrolle über die Nährstoffversorgung nicht gerne aus der Hand. Ich hingegen gebe eine organische Depotdüngung bei der Pflanzung und dann müssen die Pflanzen selbst zurecht kommen. Und das funktioniert gut so. Gerade bei Gemüse würde ich es nicht anders machen, ist ja nicht schlimm, wenn es mal ein wenig kleiner ist, solange es nur der Selbstversorgung dient.
Studien gab es noch zu allem, was von uns Gärtnern und Landwirten verklappt wurde. Interessant wäre es eine zu lesen. Um welchen Stoff es sich handelt und wie er sich verhält und zerfällt.
Das Pflanzenkohle keinen Harnstoff aufnehmen soll ist mir neu und widerspricht allem, was mir bisher darüber berichtet wurde. Das würde ich gerne nachlesen. Kannst Du einen Artikel empfehlen?

MfG Gerhard
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: thuja thujon am 04. Dezember 2018, 12:25:57
Stickstoff gebe ich ungern aus der Hand, da hast du Recht. Kompost oder Mist reicht nicht wenn ich nicht noch mehr mit den anderen Nährstoffen überdüngen will, Hornmehl fällt raus und sonst gibts nicht viel stickstoffdünger die sich halbwegs kontrollieren lassen. Möchte ja keine Nitratschleudern ernten.

Harnstoff bekommt man in Kohle rein, kein Thema, aber der wird wieder rausgespült und nicht gespeichert/angelagert. Der rauscht mehr oder weniger einfach durch, wie bei Spielkastensand.

2-NPT: N-(2-Nitrophenyl)phosphorsäuretriamid https://echa.europa.eu/substance-information/-/substanceinfo/100.131.614
MPA: N-((3-methyl-1H-pyrazol-1-yl)methyl)acetamid ECHA-Dossier: https://echa.europa.eu/registration-dossier/-/registered-dossier/17625/7/6/2
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: Hyla am 04. Dezember 2018, 12:41:05
Entec Perfect hatte ich auch vor ein paar Jahren. Ein sehr guter Dünger, der meine Pflanzen wirklich vorangebracht hat.
Jetzt habe ich aber einen anderen liegen, der mir von Raiffeisen empfohlen wurde.
Hm, ich gehe mal gucken, wie der heißt....


Wieder da...
Jetzt habe ich Floranid Twin Permanent 16-7-15 (+2).
Wie gut der ist, weiß ich nicht. Aber ich vertraue mal den Raiffeisen-Mitarbeitern, da sie auch die Bauern beliefern.
Wir haben hier alle sauren Sandboden, also alle dasselbe Problem.
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: thuja thujon am 04. Dezember 2018, 13:24:13
Der ist auch nicht schlecht, aber doch was anderes als die Dünger mit Nitrifikationshemmer.

Diese geschützten Harnstoffe von deinem kennt man von den Rasen-Langzeitdüngern. Dort kann man auch gut an der Farbe und am Wuchs sehen wie lange sie halten. Im Prinzip ist da nix dagegen zu sagen. Langjährig würde ich ausschließlich diese Dünger aber auch auf Sandboden nicht nehmen weil sie doch noch recht viel Phosphor enthalten. Den fährst du ja nicht weg wenn du kompostierst, mulchst usw. Nur mit Gemüse und Obst ernten bekommt man das nicht alles wieder raus bzw verbraucht.

Der Dünger wird ja doch hauptsächlich wegen der Wuchsleistung eingesetzt, und die machen wir Gärtner eher am Stickstoff fest. Die anderen Nährstoffe sind meist unnötig dabei, zumindest in schon länger bestehenden Gärten.
In meinem dünge ich sie seit Jahren nicht mehr, fast nur noch Stickstoff, bei guten Wuchsleistungen und auch nach 3 Jahre Starkzehrer ohne Kompost und Co ohne Mangelerscheinungen.

Wenn jemand Excel auf dem Rechner hat und sich für den Nährstoffentzug von Gemüse und Kräutern interessiert, der kann sich hier mal die Tabelle runterladen:
http://www.dlr.rlp.de/Internet/global/inetcntr.nsf/dlr_web_full.xsp?src=27SN9US9TD&p1=title%3DD%C3%BCngeverordnung+-+N%C3%A4hrstoffvergleich%7E%7Eurl%3D%2FInternet%2Fglobal%2Fthemen.nsf%2FDLR_RLP_Aktu_ALL_XP_RD%2F26375654210DDFC6C1258347004F9774%3FOpenDocument&p3=9203R4M5VS&p4=U45E4H4MA1

Unter Nährstoffabfuhr ist unter anderem das NPK-Verhältnis von rund 120 Gemüsearten, 130 Kräutern und den gängigen Gründüngern und anderem aufgelistet. Das hilft auch beim verstehen wieviel Düngung überhaupt notwendig ist bzw wie nährstoffreich Erntereste sind. 
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: Hyla am 04. Dezember 2018, 13:57:47
Am Anfang hatte ich Blaukorn, was ja immer für Stickstoff empfohlen wird.
Das hat aber nichts gebracht. Man sollte ja stärkeres Wachstum oder grünere Blätter erwarten, was aber nicht eintrat.
Also nur am N kann's bei uns nicht liegen. Die umfangreichen Brennnesselfelder in unserem Garten sprechen auch dagegen.
Ich krieche noch um ne Bodenanalyse drum herum, aber langsam wird' s wohl Zeit.  ::)


Zu deinem Alzon neo-N finde ich leider nicht viel. Wie teuer soll der denn sein und gibt's den als kleineres Gebinde?
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 04. Dezember 2018, 14:50:51
Die anderen Nährstoffe sind meist unnötig dabei, zumindest in schon länger bestehenden Gärten.
dieser Punkt "welche Nährstoffzufuhr ist meist unnötig" ist m.M. nach auch davon abhängig, mit welchem Boden man/frau gärtnert. Hyla schrieb, sie gärtnert auf saurem Sandboden.

Zitat
In meinem dünge ich sie seit Jahren nicht mehr, fast nur noch Stickstoff, bei guten Wuchsleistungen und auch nach 3 Jahre Starkzehrer ohne Kompost und Co ohne Mangelerscheinungen.
Wenn ich mich recht erinnere, hast Du eine lehmigen Boden mit einem wunderbar ausgeglichenen PH-Wert

Zitat
Wenn jemand Excel auf dem Rechner hat und sich für den Nährstoffentzug von Gemüse und Kräutern interessiert, der kann sich hier mal die Tabelle runterladen:
http://www.dlr.rlp.de/Internet/global/inetcntr.nsf/dlr_web_full.xsp?src=27SN9US9TD&p1=title%3DD%C3%BCngeverordnung+-+N%C3%A4hrstoffvergleich%7E%7Eurl%3D%2FInternet%2Fglobal%2Fthemen.nsf%2FDLR_RLP_Aktu_ALL_XP_RD%2F26375654210DDFC6C1258347004F9774%3FOpenDocument&p3=9203R4M5VS&p4=U45E4H4MA1

Unter Nährstoffabfuhr ist unter anderem das NPK-Verhältnis von rund 120 Gemüsearten, 130 Kräutern und den gängigen Gründüngern und anderem aufgelistet. Das hilft auch beim verstehen wieviel Düngung überhaupt notwendig ist bzw wie nährstoffreich Erntereste sind.
Danke für die tolle Liste - wieder mal ein überaus spannender Gärtnerkrimi :) wenn man/frau gewillt ist die Zeit u. Geduld zu inverstieren, um dahinter zu schauen.


Ich denke, dass jeder Boden und Bodenart, jeder Garten und jeder Gärtner/in eine andere Düngestrategie braucht und ganz sicherlich ist es auch davon anhängig, wie lange ein Gartenboden schon bestellt wird, oder wie eingelesen und geduldig sein/e Gärtner/in ist.
Und der Dünger, der hier prima passt, kann anderswo völlig falsch sein.


und @ Hyla: Warum zögerst Du noch wegen der Bodenprobe? (vor dem nächsten Segeltörn schauen wir doch auch erst, wie die Bestände an Bord sind und stocken dann gezielt auf..................nach dem Motto: was hilft mir reichlich Trinkwasser, wenn ich aber Diesel bräuchte)



Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: Hyla am 04. Dezember 2018, 18:06:30
Jaja, schimpf ruhig! Hast ja recht. ;D
Jedes Jahr will ich ne Bodenprobe zu Raiffeisen bringen und verpenne es immer.  :-[
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 04. Dezember 2018, 20:49:03
Jaja, schimpf ruhig! Hast ja recht. ;D
so so :D
Zitat
Jedes Jahr will ich ne Bodenprobe zu Raiffeisen bringen und verpenne es immer.  :-[ 
haste kein Handy für 'ne Erinnerung? Das soll angeblich helfen................frech grins ;D......................*duck und wech*
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: thuja thujon am 04. Dezember 2018, 22:17:04
Ist sicherlich kein Fehler bei nem Sandboden, aber Nmin bekommt man damit auch nicht gemessen.
Da sind eher wieder Erfahrungswerte gefragt.

Deswegen würde ich auch nicht unbedingt zu dem Alzon neoN greifen, sondern erstmal die normalen Stickstoffdünger auf ner kleinen Beetfläche austesten. Einfach bisschen spielen. Hat ja doch jeder seine persönliche Disziplin was eigentlich dringenden Nährstoffnachschub liefern oder spezifische Kulturführung angeht.
Ich schicke gerne auch mal ein Kilo SSA, KAS, Harnstoff, Kalkstickstoff und ne Flasche Hühnermistjauche für nen Versuch, da rentiert sichs kaufen nicht.
Da sieht man wenigstens was zur Wirkungsgeschwindigkeit und möglichen Verlusten. Dass Harnstoff versauernd wirkt und auf saurem Sandboden deswegen nicht besonders gut aufgehoben ist, kommt erst später. Aber zu ner frischen Kompostdüngung kann der auch auf Sandboden Sinn machen, kurbelts Bodenleben und damit die Kompostausnutzung an.

Problem bei den Bodenproben ist auch das manche Bereiche, zB die mit den Gurken oder Tomaten, oft nochmal ne Extraladung bekommen. Sind ja besonders bedürftig. Daraus folgt, dass die Beete sehr inhomogen sind und man überhaupt keine repräsentative Probe ziehen kann. Nährstoffanalysen sind im Hausgarten oft nur noch dazu da, um eine Überversorgung zu bestätigen. Auf 10 Gramm genau würde ich auf dieser Grundlage jedenfalls keinen Dünger dosieren. Es ist oftmals wirklich nur eine Hausnummer, die keine wirkliche Aussage zulässt.

Viel interessanter wenns eine Analyse geben sollte fände ich das C/N-Verhältnis vom Sandboden. Ein langjährig mit Kompost gedüngter Sandboden mit 8% Humus, wo soll da der Stickstoff fürs Wachstum herkommen wenn die Bakterien, Pilze und Algen sämtlichen Nmin festlegen?
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: Hyla am 08. Dezember 2018, 19:08:33
Mit der Bodenprobe ist das halt die Sache, dass man nur einen Mittelwert erhält.
Das ist schon bei kleinen Gärten manchmal schwierig.
Eigentlich gehört die Sandproblematik auch eher in einen eigenen Thread.

Jedenfalls hatte ich bei Entec Perfect den Eindruck, dass die Düngerwirkung länger als eine Saison anhält.
Wenn ich mit stark N-haltigen Düngern meinen Rasen dünge, kann ich ab einem bestimmten Zeitpunkt anhand des stagnierenden Wachstums feststellen, dass es wieder Zeit wird zu düngen.
Ganz so abrupt war es bei Bäumen und Sträuchern eben nicht.
Bei Entec Perfect hat mich nur die extreme Düngermenge gestört und natürlich die damit verbundenen Kosten.  :-\
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: thuja thujon am 08. Dezember 2018, 23:47:27
Wenn die Düngewirkung länger als eine Saison angehalten hat, liegt es nahe, das was mit Phosphor oder Kali oder Megnesium usw nicht stimmt. Da würde eine Bodenprobe dann ausnahmsweise wirklich mal Sinn machen. Vom Stickstoff solltest du außer dem was die Bodenbakterien festgelegt haben im nächsten Jahr nichts mehr merken. Zugegeben, das ist beim entec mehr als bei anderen Düngern, aber trotzdem noch so gering das es nur auf absoluten Mangelstandorten auffallen sollte.
Bäume und Sträucher, die haben oft ihren Wuchs grob von April bis Juni, danach ist alles verlorene Liebesmüh und kommt zu spät.

Was meinst du mit extremer Düngermenge beim Entec (Novatec)? Die großen Säcke, 25 oder 50kg? Ist umgerechnet billiger als kleine Tüten, wird nicht schlecht, wenn man Leute findet die auch düngen wollen, kann man aufteilen.
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: Hyla am 09. Dezember 2018, 00:17:47
Wenn ich mich nicht irre, ist die Düngeempfehlung für Entec Perfect 100g/m2 gewesen. Na ja, für 2500m2 ist das schon bißchen mehr.
Ich war schon geizig und habe nur das Nötigste gedüngt, was aber immer noch 100kg waren.
Wir nehmen immer die größten Säcke, 50kg.

Hm, dann komme ich um die Bodenprobe wohl echt nicht drum herum. ::)
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: thuja thujon am 09. Dezember 2018, 00:38:46
Die Düngeempfehlung ist doch Nonsens wenn man Kompst hat oder mulcht?
Das ist wirklich das uninteressanteste was auf der Packung steht.
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 09. Dezember 2018, 00:53:18
Mit der Bodenprobe ist das halt die Sache, dass man nur einen Mittelwert erhält.
wie meinst du das? einen Mittelwert von was? vom gesamten Grundstück? Der Gemüsegarten ist doch sowieso etwas anderes, als der Rasen..............oder wie?

Zitat
Das ist schon bei kleinen Gärten manchmal schwierig.
im Moment kann ich Dir noch nicht so recht folgen........

Zitat
Eigentlich gehört die Sandproblematik auch eher in einen eigenen Thread.
Da hast Du sehr recht - wir Sandgärtner sollten einen eigenen Bodenpflegefaden aufmachen :)

Wenn die Düngewirkung länger als eine Saison angehalten hat, liegt es nahe, das was mit Phosphor oder Kali oder Magnesium usw nicht stimmt. Da würde eine Bodenprobe dann ausnahmsweise wirklich mal Sinn machen.
dann sind wir schon zwei Leute, die eine Bodenprobe machen würden. Wobei ich mich im Falle Hylas Garten frage, in welche Bereiche der Garten eingeteilt ist und wo beprobt werden sollte.

Hm, dann komme ich um die Bodenprobe wohl echt nicht drum herum. ::)
Vielleicht wäre ja vorab ein Anruf zur Information bei z.b. der Lufa hilfreich, damit Du erfragen kannst, wo, also in welchem Bereich beprobt werden sollte und welches Proben-Setup für Dich hilfreich wäre - da gibt es ja unterschiedliche "Pakete".
2500 m² ist ja nun kein Kleingarten mehr :)

Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: Hyla am 09. Dezember 2018, 01:14:55
Mache ich aber beides nicht flächendeckend.
Rasenschnitt und Unkraut kriegen die Hühner und Gehölzschnitt kommt als Mulch auf die Wege. Viel bleibt da nicht.
Riesige Staudenbeete mit viel Grünabfall habe ich nicht.
Da muß man schon düngen. Wie gesagt nicht volle Ladung, aber so einfach wie auf fettem Lößboden ist es nicht. Da hatte ich Kohlrabis von 6 kg nur mit Rasenschnitt als Dünger und schöne fette Erdbeeren. Das war schon der Hammer. Davon bin ich hier ganz ganz weit entfernt.  :'(

@Nemesia
Die Bodenproben nimmt man an allen relevanten Orten im Garten, mixt das Ganze und gibt davon eine bestimmte Menge in einen Beutel, z.B. 500g. Das schickt man weg. Damit erhält man nur einen Durchschnittswert aller Proben.
Jeder hat aber so Ecken im Garten, wo der Boden irgendwie anders ist oder nichts wächst. Das kann z.B. sein, daß dort Sachen wie Betonreste beim Bau verklappt wurden oder Bausand übrig war. Man weiß es aber nicht immer. Jede Ecke einzeln zu beproben wird halt schon etwas teuer.
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: thuja thujon am 09. Dezember 2018, 01:17:27
Es gibt einen alten Spruch bei den Analytikern:
wer Mist misst misst Mist.

Also eine Analyse kann höchstens so gut sein wie die Probenahme.
Was analysiert man, wenn ein Teil der Probe vom Tomatenbeet (Beerendünger) kommt, der andere Teil vom Salatbeet (Hornspänedüngung), der andere Teil von dem letztjährigen Gurkenbeet (Beinwelljauche oder Patentkali) und der 5te Teil vom Kartoffelacker (Pferdemist) und der letzte Teil vom Dahlienbeet (Flüssigdünger)?

Wie soll ich aufgrund so einer Datenlage entscheiden was der Blumenkohl braucht, wenn das Beet alle 2m andere Nährstoffgehalte hat und diese niemals gemessen wurden und mir eine Analyse falsche Werte vorgaukelt?

Zum nachlesen, etwas ausführlicher, weils ein wirklich gutes Projekt war und man drüber reden sollte:
https://www.gemuese-online.de/Webcode-Artikel/Nitrat-Messung-nach-DUeV-Versuch-zur-Streuung-von-Nmin-Werten-auf-Gemueseflaechen,QUlEPTU4MDA5MzgmTUlEPTEwOTY3OA.html

Ich fahre gerne auf Sicht, braucht Erfahrung mit der Fläche und kann nach hinten losgehen. Prinzipiell ist aber nicht düngen schonmal kein Beitrag zur Gewässer- und Umweltverschmutzung (Stickstoffemission->Artensterben der nitrophoben Natur). Beim einhalten der Packungsanweisung mit 100g/m² wäre ich mir da nicht mehr sicher.
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 09. Dezember 2018, 01:31:06
Es gibt einen alten Spruch bei den Analytikern:
wer Mist misst misst Mist.
;D ;D ;D na Du verbreitest ja Optimismus ;D ;D ;D

Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: Hyla am 09. Dezember 2018, 01:40:06
Den Link habe ich mir angeschaut. Also acht Proben auf kleinen Flächen.
Ganz interessant sind auch die Werte in den Pdf's ganz unten. Ich hätte durchaus gleichmässigere N-Werte erwartet.
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 09. Dezember 2018, 02:28:09
Die Bodenproben nimmt man an allen relevanten Orten im Garten, mixt das Ganze und gibt davon eine bestimmte Menge in einen Beutel, z.B. 500g. ...................... Damit erhält man nur einen Durchschnittswert aller Proben.
stimmt, so ein over-all-Durchschnittswert wär' ja wirklich nicht hilfreich.
Mir ist seinerzeit gesagt worden, dass ich ein separate Proben für den Gemüsegarten ziehen soll und eine weitere Tüte mit den Proben für die Pferdeweide (150m entfernt). Begründung war: es ist zwar der selbe Boden aber eine völlig andere Nutzung mit einer ganz anderen Belastung und anderen Bedürfnissen.
Ergbniss:
Der pH-Wert war in beiden Probenergebnissen gleich niedrig und es musste dringend gekalkt werden, aber die anderen Werte unterschieden sich doch recht stark und klar war die Düngeempfehlung auch eine deutlich unterschiedliche.
Den Streuobstwiesenbereich habe ich dann mit der selben Menge kohlensaurem Kalk gestreut, wie die Pferdewiese und wie auch den Gemüsegarten, weil ich davon ausgehe, dass alle Bereiche dem selben Auswascheffekt des Regens hier auf dem Sand ausgesetzt sind Niederschläge und "Entnahmen" sind nach meiner Auffassung die stärksten "Verbraucher" von Kalk und die anteilmässig grösste Ursache für den ständigen Trend in Richtung zu niedrigem pH auf Sandböden.

Zitat
Jeder hat aber so Ecken im Garten, wo der Boden irgendwie anders ist oder nichts wächst. Das kann z.B. sein, daß dort Sachen wie Betonreste beim Bau verklappt wurden oder Bausand übrig war. Man weiß es aber nicht immer.
solche Bereiche würde ich grundsätzlich aus der Beprobung aussparen, sie verfälschen eine Probe sonst sehr.

Zitat
Jede Ecke einzeln zu beproben wird halt schon etwas teuer.
das kann stimmen.................ich denke aber, dass z.b. die regelmässige Kalkungen, wie auf unseren Sandböden nötig, ohne vorherige Kontrolle des pH-Wertes nicht ratsam sind.

Hier verlinke ich Dir mal als Preis- und Gartenbereichsbeispiele die pdf von der LUFA.
Standard-Bodenuntersuchung:
pH-Wert, pflanzenverfügbares Phosphor,
Kalium, Magnesium, Faltblatt (Richtwerte) 20,23€
(mal ein Beispiel)

Hier bei uns bietet der Landhandel einige Proben kostenlos an - wenn Du magst frage ich das noch einmal nach. Vielleicht lohnt es sich ja für wenig Porto, mir eine Bodenprobe Deines Gemüsegartens zu schicken  ;D . Dann hast Du schon mal für wenig Geld einen Anfang.

Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: thuja thujon am 09. Dezember 2018, 19:33:55
Ich hätte durchaus gleichmässigere N-Werte erwartet.
Das war wohlbemerkt eine relativ gleichmäßige Fläche mit selber Vorkultur und gleicher Bewirtschaftung. Also eigentlich fast das Gegenteil von einem normalen Gemüsegarten, in dem mehr Vielfalt herrscht, also der Durchschnittswert der Proben (=Probe) praktisch nirgendwo real vorliegt.
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: GG1 am 15. Dezember 2018, 11:11:36
Danke für die Links.
Scheint zwar nicht akut giftig zu sein, ist aber zumindest ein Mittel um abzunehmen, wenn ich es richtig verstanden habe. :P
Ich denke an einen Zeitraum von 20-30 Jahre, da ist man oft erst später schlauer, weil Langzeitstudien fehlen.
Deshalb will ich das Zeug jetzt nicht verteufeln. Ich bleib bloß skeptisch und vorsichtig.

Gerhard
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: Bristlecone am 15. Dezember 2018, 11:28:38
Bei MPA sehe ich nicht, was daran ökotoxikologisch in irgendeiner Weise bedenklich sein sollte.

In der Umwelt wird der Stoff abgebaut.

Zu 2-NPT finde ich auf die Schnelle weniger Daten.

In jedem Fall scheint mir die reduzierte Stickstoffauswaschung und die vermindette Lachgasfreisetzung ein Vorteil, dem eher theoretische Risiken gegenüberstehen.


Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: Azubi am 15. Dezember 2018, 12:48:59
@ Hyla
Macht es nicht Sinn, den Rasen zu mulchen anstatt zu mähen und den Grasschnitt zu entsorgen? Könnte das nicht deinen Düngerbedarf reduzieren?
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: Hyla am 15. Dezember 2018, 14:25:59
Mann, die weiteren Posts sind mir total entgangen...  :-[

@Nemesia
Raiffeisen bietet einmal im Jahr im Frühling kostenlose Bodentests an. Das werde ich nächstes Jahr endlich wahrnehmen.
Aber trotzdem danke für dein Angebot.  :)

@ Hyla
Macht es nicht Sinn, den Rasen zu mulchen anstatt zu mähen und den Grasschnitt zu entsorgen? Könnte das nicht deinen Düngerbedarf reduzieren?
Wir haben gar nicht viel Rasen.  :) Das sind vielleicht 200-250 m2. Der Großteil sind Bäume und Sträucher mit Wildwuchs darunter. Der Wildwuchs mit hohem Unkraut wird ein- bis zweimal im Jahr mit einem Freischneider gekürzt und liegengelassen.
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: Azubi am 15. Dezember 2018, 17:08:00
Wenn ich mich nicht irre, ist die Düngeempfehlung für Entec Perfect 100g/m2 gewesen. Na ja, für 2500m2 ist das schon bißchen mehr.
Ich war schon geizig und habe nur das Nötigste gedüngt, was aber immer noch 100kg waren.
Wir nehmen immer die größten Säcke, 50kg.

Wir haben gar nicht viel Rasen.  :) Das sind vielleicht 200-250 m2. Der Großteil sind Bäume und Sträucher mit Wildwuchs darunter. Der Wildwuchs mit hohem Unkraut wird ein- bis zweimal im Jahr mit einem Freischneider gekürzt und liegengelassen.
Du düngst deinen Wildwuchs?  ???

Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: thuja thujon am 15. Dezember 2018, 18:19:13
@ Hyla
Macht es nicht Sinn, den Rasen zu mulchen anstatt zu mähen und den Grasschnitt zu entsorgen? Könnte das nicht deinen Düngerbedarf reduzieren?
Das hat auf jeden Fall den Düngerbedarf bei mir sehr deutlich reduziert. Für den Rasen komme ich so mit eigentlich nur 2 Stickstoffgaben aus. Eine im Frühjahr für die Bakterien, eine im Herbst für die Farbe über Winter und die Winterhärte selbst. Das ist zusammen etwa die Hälfte einer Packung wovon es vorher 3 gebraucht hat.

Wenn der stabilisierte Harnstoff, um den es hier ging, auch für Flüssiganwendungen brauchbar wäre, könnte ich sicherlich nochmal 10-20% runter.
Das war ja irgendwie die Crux mit den Stickstoffstabilisatoren, dass die alten eher nur örtlich begrenzt ums feste Korn wirkten, die neueren Generationen aber doch etwas flexibler in der Anwendung sind. 
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: Azubi am 15. Dezember 2018, 19:15:02
Ich habe mir noch nie Gedanken über die Düngung unseres Rasens gemacht. Er ist einfach da und wächst von allein.  :D
Wenn ich ihm aber was "Gutes" tun wollte, womit, wieviel und wann würde ich ihn düngen (als Minimal-Düngung)? Oder warte ich, bis er sich von selbst meldet (ist eine ziemlich große Fläche)? Ich schätze, dass zukünftig ca. 1/3 des Grasschnitts zur Kompostierung entfernt wird.
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: Hyla am 15. Dezember 2018, 20:09:12
Zitat von: Azubi
Du düngst deinen Wildwuchs?  ???

Indirekt schon.  :D
Ich dünge unter den Bäumen und Sträuchern die Kronentraufe. Da dort in der Regel Unkraut steht, dünge ich also auch das.  ;)
Außerdem gibt's noch Monsterrasen, meinen kleinen Bambushain. Der wird nicht gemäht, möchte aber Futter.
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: thuja thujon am 15. Dezember 2018, 20:12:06
Rasen ist nicht unbedingt eine Grünfläche. Und Ziergräser melden sich in einer so dichten Pflanzung recht schnell wenn ihnen was fehlt.

Unter Bäumen und Sträuchern habe ich die Erfahrung gemacht, falls die wirklich was brauchen sollten, dass sehr früh im Jahr gegebene Nitratdünger mit reichlich Wasser zu den tieferen Strauchwurzeln gespült den Oberbewuchs etwas weniger explodieren lassen als der selbe Dünger 2-3 Wochen später erst Anfang März.
 
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: Zuccalmaglio am 15. Dezember 2018, 20:33:42
nabend,

klärt mich Düngelaien doch bitte einmal auf. Warum kann man zur Stickstoffdüngung nicht Hornmehl/Hornspäne nehmen?  Ist das in irgendeiner Weise problematisch? Bisher komme ich mit Kompost, Kalimagnesia mit 25% von dem was auf der Packung steht und Hornmehl (1 -3 mal je nach Kulturdauer) ganz gut zurecht.
Laut Lufa bis auf überhöhtem P alles im Normbereich. Humus aber am unterem Wert, was ich mit diversen Zwischenfruchteinsaaten und Mulch zu jeder Gelegenheit zu begegnen versuche. Boden ist sandiger Lehm in Kleingartenanlage. 
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: Zuccalmaglio am 15. Dezember 2018, 20:35:12
sory, ich meine die Gemüsefläche
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: thuja thujon am 16. Dezember 2018, 19:57:14
Man kann schon Hornspäne/mehl zum düngen nehmen. Geht ganz gut sogar.

Ich persönlich nehme sie nicht weil sie
a: mir zu teuer sind,
b: ich wegen dem unberechenbaren Abbau die Wirkung nicht schätzen kann, 
c: sie deutlich weniger effektiv sind als Kalkammonsalpeter, also die umweltschädlichen N-Verluste enorm sind,
d: sie ein Abfallprodukt der Tierhaltung sind und damit ethisch nicht besser als Energieverschlingende Mineraldünger, 
e: sie auch keinen Humus in den Boden bringen.
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: Hyla am 16. Dezember 2018, 22:32:52
Schließe mich a) und b) als Hauptgründe meiner Verweigerung an.  ;)
Im Gemüsebeet ist es natürlich was anderes, aber ich bringe ansonsten alles breitwürfig aus und warte auf Regen. Einarbeiten findet nicht statt.

Wobei die Frage ist, ob man bei sandigem Lehm nicht auch Kompost von der Deponie nehmen könnte.
Ich würde für 2 m3 um die 8€ zahlen. Das Zeug düngt auch bombig und Humus wäre gleich mit dabei. Sollte sogar für Kohl und Kürbis reichen.  :)
Wir durften uns diesen Herbst was vom Acker holen und ich werde das nächstes Jahr im Gemüsebeet ausprobieren (hab was gebunkert).
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: thuja thujon am 18. Dezember 2018, 17:04:56
Kompost liefert Stickstoff nur langsam nach. Zudem hat er oft das Problem des hohen Phosphorgehaltes, weswegen man auch nicht mehr als maximal 3Liter/m² streuen sollte.
Ausprobieren, viele Gemüsegartenböden sind so humushaltig, dass sich je nach Gemüse auch die Stickstoffdüngung erübrigen kann.
Kohl gehört in der Regel nicht dazu.
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: thuja thujon am 20. Mai 2019, 21:55:25
Ich habe mir nun jeweils einen Sack des unterschiedlich stabilisierten Harnstoffs besorgt.
Einmal der Ammoniumstabilisierte im weißen Sack, der Harnstoff soll innerhalb etwa 3 Tagen in Ammonium umgewandelt werden und dann ists ähnlich wie man es von Entec oder Novatec kennt, Nitrat wird nur verzögert von den Bakterien gebildet.

Beim grünen Sack ist sowohl die Umwandlung von Harnstoff zu Ammonium als auch von Ammonium zu Nitrat verlangsamt. Ich werde ihn erstmal in Mais ausprobieren bevor es auf den Rasen geht.

Wenn jemand eine kleine Kostprobe haben möchte, bitte PN an mich.
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: Christina am 20. Mai 2019, 22:16:36
Darf ich euch Düngerexperten auch mal was fragen:

früher habe ich ebenfalls Hormehl/Späne und Kompost für die Kohlpflanzen benutzt, hab dann davon Abstand genommen wegen der genannten Punkte b. und e. die großen N-Verluste waren mir aber nicht bewußt. Seit einigen Jahren nehme ich Schwefelsaures Ammoniak in Kombination mit Kompost für Kohl und Beeren, da mein Boden, Löslehm, sehr alkalisch ist. Findet dort auch ein  großer N-Verlust statt?
Seit ich das in Gebrauch habe wächst mein Kohl noch besser, obwohl mit den Hornspänen er auch sehr gut wuchs. Ich gebe die Hälfte der Düngeempfehlung, und gebe nach einigen Wochen noch etwas nach. Insgesammt ca 3/4 der empfohlenen Menge.
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: thuja thujon am 20. Mai 2019, 22:47:53
Das ist eine gute Idee. Kohl wächst zwar mit KAS etwas besser als mit SSa, braucht aber auch den Schwefel und wenn du kein Kali gibst, was wegen dem Kompost keinen Sinn macht, muss der Schwefel irgendwoher kommen. Ich würde die erste Düngung bei einem normal frühen Satz also auf jeden Fall mit SSA beginnen und die 2te Gabe mit KAS geben. Einen sehr frühen Satz oder bei einem kühlen Frühjahr würde ich mit Blaukorn statt SSA andüngen, wegen dem nötigen Schwefel und zusätzlich Phosphat wegen der Wurzelbildung und kaltem Boden. Kopfdüngung dann auch mit KAS.
Harnstoff bei Kohl hat sich nicht bewährt, ist zu langsam. Bei KAS aufpassen, wenn der Boden zu nass ist, geht der Stickstoff als Lachgas flöten. Also auch immer mal hacken und mit dem giessen nicht übertreiben.

PS: auch wenn Löß sehr viel puffert wegen dem Carbonatgehalt, manchmal ist es trotzdem angebracht, ab und an etwas Calcium wieder reinzubringen, gerne auch in Form von Kalkstickstoff, da ist das Calcium löslich und damit bringts mehr Punkte als der Carbonatspeicher vom Boden. Kalkstickstoff eher nicht über den Kompost, eher über den Boden geben.
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: Christina am 21. Mai 2019, 18:10:31
Vielen Dank Thuja für deine Ausführungen. KAS war mir bis jetzt kein Begriff, habs googeln müssen. Mit zu viel Gießen habe ich keine Probleme, zu wenig ist eher der Fall. damit habe ich aber sehr gute Erfahrungen gemacht.
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: dennis.koeppe am 08. August 2019, 09:22:54
Zitat von: thuja thujon link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3293832#msg3293832 date=1558382125]
Ich habe mir nun jeweils einen Sack des unterschiedlich stabilisierten Harnstoffs besorgt.
Einmal der Ammoniumstabilisierte im weißen Sack, der Harnstoff soll innerhalb etwa 3 Tagen in Ammonium umgewandelt werden und dann ists ähnlich wie man es von Entec oder Novatec kennt, Nitrat wird nur verzögert von den Bakterien gebildet.

Beim grünen Sack ist sowohl die Umwandlung von Harnstoff zu Ammonium als auch von Ammonium zu Nitrat verlangsamt. Ich werde ihn erstmal in Mais ausprobieren bevor es auf den Rasen geht.

Wenn jemand eine kleine Kostprobe haben möchte, bitte PN an mich.

Ich habe genau die selben Düngersäcke bekommen und habe ein paar Fragen dazu.

Alzon Neo:
Ich habe mit dem NEO N in sehr geringen Mengen meinen Rasen gedüngt. Das Moos wird schön braun und der Rasen fäng lansgsam an schön grün zu werden und ordentlich zu sprießen. Frage. Wielange wirkt der Dünger und kann man dabei auch Rasensaat rauf schmeißen?

Alzon 46:
Den hab ich erstmal noch nicht genommen. Weiß jemand, ob das reiner Dünger ist? (Ohne Moosvernichtung) Wirkt der Dünger gut?


Dann noch ne andere Frage: Ich würde gerne meine Koniferen mit den beiden Sorten düngen. Geht das überhaupt mit diesem Dügner?
Welchen Dünger würdet ihr da empfehlen? Und in welchen Mengen soll ich da düngen?
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: thuja thujon am 08. August 2019, 10:04:26
Beide Dünger enthalten keinen Moosvernichter. Das Moos wird vermutlich braun wegen einem lokalen Ätz- oder Salzschaden. Moos ist da deutlich empfindlicher als Gras. Das Moos wird in ein paar Tagen aber wieder weiterwachsen, ich glaube nicht dass die Wirkung für eine Bekämpfung reicht.
Ich denke bis zur Herbstdüngung im Oktober wirst du nichts mehr düngen müssen. Rasensamen würde ich erst streuen wenn es einmal über 10mm nach dem Düngerstreuen geregnet hat.

Koniferen kann man auch mit den beiden düngen. Dieses Jahr ists für Stickstoff aber zu spät, im Frühjahr spricht aber nichts dagegen.

Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: lord waldemoor am 08. August 2019, 10:23:01
hier haben sie 1 packung rasendünger weggeworfen
ich kann damit sicher die stauden düngen?; Vmtl auch erst im frühling, ,oder GEHTS JZ NOCH
achja, er ist bissl feucht, soll ich ihn aus dem plastik nehmen und trocknen
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: thuja thujon am 08. August 2019, 12:02:15
Der Stickstoffbedarf ist im Frühajhr einfach größer.

Trocknen in einem Eimer ist sicherlich kein Fehler. Wenn du Pulver draus machen willst, lass ihn feucht durchfrieren über Winter und dann erst trocknen.
Titel: Re: Stickstoffstabilisierte Dünger: Alzon neo-N
Beitrag von: dennis.koeppe am 08. August 2019, 15:20:40
Vielen Dank.