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Garten- und Umwelt => Komposthaufen => Thema gestartet von: Extremkompostierer am 20. Mai 2010, 07:31:38

Titel: Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Extremkompostierer am 20. Mai 2010, 07:31:38
Die Warnung nie Blaukorn in Wasser aufzulösen fand ich im Westphal Clematiskatalog.
Aber leider gibt es dort keine Begründung.
Ich vermute mal, dass nur eine zu starke Konzentration für Pflanzen schädlich ist.
Was meint ihr?
Besonders die handelsüblichen Flüssigdünger für Zimmerpflanzen sollte man doch einfach und preiswert durch selbstaufgelöstes Blaukorn ersetzen können.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: fars am 20. Mai 2010, 07:35:48
Ich vermute, dass
a) die Dosierung schwierig ist
b) das langsame Auflösen der Körner auch eine gewünschte Allmählichkeit hat
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: lerchenzorn am 20. Mai 2010, 07:39:46
Sehe ich genauso. Aber warum billig ersetzen? Es gibt auch Großpacks von billigem Flüssigdünger. Die haben zwar nicht den ganzen Schnickschnack der teuren Flaschen, aber das gilt ja auch für Blaukorn.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Staudo am 20. Mai 2010, 07:45:43
Blaukorn enthält auch schwerer lösliches Salze, die als Rest in der Gießkanne zurückbleiben. Außerdem ist die Dosierung in der Tat Glücksspiel. Ich mache es trotzdem.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: baeckus am 20. Mai 2010, 07:54:37
Hallo!
Ich habe auch mehrere Jahre Blaukorn aufgelöst, durch den Mixer gejagt und mit Mischungsverhältnissen herumexperimentiert, Vergleichstests mit gleichen Kübel/Sommerpflanzen durchgeführt und bin, trotz meines ausgesprochenen Geizeswas solche Dinge angeht, wieder bei Hakaphos gelandet.
Dieses Jahr teste ich noch einmal einen teuren und einen Discounter "Dauerdünger", wobei die Markenware teurer, die Discounterware billiger als Hakaphos sind.
Durch den momentanen klimabedingten Wachstumsstillstand kann ich erst in ein paar Wochen etwas dazu sagen.
Ciao baeckus
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Katrin am 20. Mai 2010, 10:22:37
Ich dünge mit aufgelöstem Blaukorn auf Tipp einer Bekannten hin bei den Iris, ganz im Frühling, wenn sie austreiben. Keine Ahnung, was es wirklich bringt, aber sie blühen seither besser. Es braucht aber oft einen Tag, bis es aufgelöst ist.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Günther am 20. Mai 2010, 10:29:59
Blaukorn ist bewußt nicht auf schnelllöslich eingestellt, bei manchen Sorten gibts einen Bodensatz, der arg lange braucht, bis er sich - wenn überhaupt - löst.
Was soll überhaupt der Vorteil sein?
Andere schnelllösliche Dünger gibts genug.....
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Katrin am 20. Mai 2010, 10:31:38
Ich war zu faul zum Flüssigdünger kaufen. Blaukorn brauche ich ja nie, aber im pseudo-Teil des Kiesgartens ist eine Kompostgabe halt ned so der Bringer.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Extremkompostierer am 20. Mai 2010, 12:08:36
Sehe ich genauso. Aber warum billig ersetzen? Es gibt auch Großpacks von billigem Flüssigdünger. Die haben zwar nicht den ganzen Schnickschnack der teuren Flaschen, aber das gilt ja auch für Blaukorn.

Wenn ich Flüssigdünger kaufe, dann zahle ich für die Plastikflasche und den Transport von Wasser mehr als für den Dünger >:(
Selber mischen wäre nicht nur billiger, sondern auch umweltfreundlicher.

Außerdem interessiert mich der Grund weshalb von selbst aufgelöstem Blaukorn gewarnt wird, es scheint ja nur die Furcht vor schädlicher Überdosierung zu sein.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: pearl am 20. Mai 2010, 15:14:10
gibt es überhaupt einen Grund Flüssigdünger zu verwenden außer bei Kübelpflanzen?

Mit den Regenmengen, die es im Augenblick gibt wird doch jeder Dünger gut zu den Wurzeln transportiert. Früh im Jahr ausgebracht hat es noch mehr Sinn.

Trotzdem, wenn man das verpennt hatte, dann ist eine schnelle Nachhilfe bestimmt nützlich, nur, was ist empfehlenswert?

Selber scheue ich mich davor Blaukorn aufzulösen, denn die unlösbaren Reste könnten ja genau die sein, die die Pflanzen brauchen.

Mein Lieblingsgärtner hat mir Harnstoff empfohlen. Für ökologische Ansätze gäbe es jetzt einen ganz neuen Flüssigdünger.

Allerdings war ich geschockt, als ich bei R ... sen ein Konzentrat für Flüssigdünger entdeckt habe, der das Bodenleben inaktiviert. Damit das Zeug länger hält. Ich halte so etwas für den größten Blödsinn überhaupt.

Deshalb halte ich mich mit Dünger weiter etwas zurück und bin vorsichtig.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Günther am 20. Mai 2010, 15:35:06
Mein Lieblingsgärtner hat mir Harnstoff empfohlen. Für ökologische Ansätze gäbe es jetzt einen ganz neuen Flüssigdünger.

Ist halt NUR Stickstoff - und seit langer Zeit tonnenweise in der Landwirtschaft eingesetzt.
Außerdem "ökologischer" Streusalzersatz....
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: bristlecone am 20. Mai 2010, 16:49:36
Allerdings war ich geschockt, als ich bei R ... sen ein Konzentrat für Flüssigdünger entdeckt habe, der das Bodenleben inaktiviert. Damit das Zeug länger hält.

Meinst du 3,4-Dimethylpyrazolphosphat?
Das ist ein Inhibitor, der unter dem Namen ENTEC vielen Düngern zugesetzt wird.
Er hemmt die durch Bakterien bewirkte Oxidation von Ammonium- in Nitrit- und damit auch Nitrationen. Da Ammoniumionen von Bodenbestandteilen zumindest schwach gebunden werden, Nitrationen aber gar nicht, verzögert oder verhindert dieser Zusatz die Verlagerung von Stickstoff in tiefere Bodenschichten. Damit steht er den Pflanzen länger zur Verfügung.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Staudo am 20. Mai 2010, 16:51:12
Danke. Jetzt weiß ich, warum bei meinem Blaukorn ENTEC auf den Säcken steht.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Wiesentheo am 20. Mai 2010, 17:15:43
Bedeutet das,dass es den im Boden befindlichen Mikroorganismen an den Kragen geht?
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: bristlecone am 20. Mai 2010, 17:24:22
Es bedeutet, dass diejenigen - stets im Boden vorhandenen - Bakterien, die ihre Lebensenergie aus der Oxidation von Ammoniumionen zu Nitritionen beziehen, sich nicht begierig auf das angebotene "Futter" stürzen und es verarbeiten können.
"An den Kragen" im Sinne von "Abtöten" geht es ihnen nicht.
 
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: pearl am 20. Mai 2010, 17:40:00
für mich ist diese Störung der natürlichen - und in meinen Gärten gesunden - Verhältnisse im privaten Garten nicht akzeptabel. Wenn es um Vermeidung von Versorgungsengpässen - ich nenne das gerne Bevölkerungsdruck - geht, dann ist eine intensive und ausschöpfende Landwirtschaft notwendig, aber solche Verhältnisse haben wir in Mitteleuropa im Augenblick nicht.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: bristlecone am 20. Mai 2010, 17:46:33
  ::) Jede gärtnerische Tätigkeit und insbesondere jedes Ausbringen von Dünger - egal in welcher Form - ist eine "Störung der natürlichen Verhältnisse".

Solche Nitrifikationshemmstoffe können auf leichten Böden sehr sinnvoll sein, da sie eine gleichmäßigere Stickstoffversorgung der Pflanzen über einen längeren Zeitraum ermöglichen.

 
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Günther am 20. Mai 2010, 17:55:20

Solche Nitrifikationshemmstoffe können auf leichten Böden sehr sinnvoll sein, da sie eine gleichmäßigere Stickstoffversorgung der Pflanzen über einen längeren Zeitraum ermöglichen.

 

Einfacher wäre die Verwendung langsam wirkender Düngemittel....
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Daniel - reloaded am 20. Mai 2010, 17:57:21
Und neben der gleichmäßigeren Versorgung verhindern sie vor Allem auch Stickstoffverluste durch Auswaschung, wie bristlecone ja auch schon erwähnte!
Damit ist diese "Störung der natürlichen Verhältnisse" ein aktiver Beitrag zum Umwelt- und insbesondere Grundwasserschutz!
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: bristlecone am 20. Mai 2010, 18:03:56
Einfacher wäre die Verwendung langsam wirkender Düngemittel....

Du meinst organische N-Dünger (Hornspäne etc. aber auch synthetische wie Isobutylidenharnstoff), aus denen durch biologischen Abbau langsam Ammonium etc. freigesetzt werden?

Ich denke: Jein.

Ein Dünger mit solch einem Nitrifikationshemmstoff kann ausgebracht werden, wenn die Bedingungen günstig sind, sprich, wenn es kurz darauf regnet. Dann ist das Ammonium im Boden und bleibt dort eine Zeitlang verfügbar.
Ein organischer Dünger hingegen setzt über einen längeren Zeitraum allmählich pflanzenverfügbaren Stickstoff frei - das kann einerseits dazu führen, dass die Pflanzen während der Hauptwachstumsphase mit Stickstoff unterversorgt sind, andererseits aber nach Abschluss des Wachstums noch immer weiter lösliche Stickstoffverbindungen aus dem organischen Dünger freigesetzt werden.

Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Günther am 20. Mai 2010, 18:05:22
Auch Blaukorn ENTEC weiß nicht, weann das Wachstum aufhört...
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: bristlecone am 20. Mai 2010, 18:08:16
Es scheint aber besser steuerbar zu sein.
Googelt mal nach "Entec", es gibt diverse Quellen mit weiteren Informationen.


Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: knorbs am 20. Mai 2010, 18:12:57
ich denke deshalb wurden diese kunststoffumantelten langzeitvolldünger erfunden. diese geben in abhängigkeit zum witterungsverlauf über die membran, vermutlich über kleinste poren(?), nährsalze ab. ich spekuliere jetzt, dass die witterungsabhängige abgabe wieder was mit der schon im anderen thread diskutierten viskosität des wassers zusammenhängt. je kühler desto höher die viskosität, die es dann scheinbar nicht mehr möglich macht, dass das wasser in diese feinsten öffnungen einzudringen kann um die darin enthaltenen wasserlöslichen salze herauszulösen. steigt die umgebungstemperatur verringert sich die viskosität, wasser kann die membran passieren und liefert passend die nährsalze zum dann auch steigenden nähstoffbedarf der pflanzen.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: bristlecone am 20. Mai 2010, 18:17:14
Hier (pdf) eine von vielen Quellen zur Verwendung solcher umhüllter Dünger und von Entec-Düngern.

Knorbs: Ich denke, auch da spielt die Viskosität des Wassers und deren geringe Temperaturabhängigkeit keine Rolle, sondern die Temperaturabhängigkeit der Stoffwechselvorgänge.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: knorbs am 20. Mai 2010, 18:53:20
habe jetzt noch nicht recherchiert bristlecone, aber dieser zusammenhang ergibt für mich keinen sinn.

eine temperaturabhängigkeit von stoffwechselvorgängen bezieht sich auf lebewesen. das was ich meine, eine temperaturabhängige abgabe von nährstoffen, ist ein physikalischer vorgang. idealerweise wäre doch eine reduzierte oder sogar gar keine abgabe von nährsalzen dann sinnvoll, wenn aufgrund niedriger temperaturen die pflanzen (wg. reduzierter stoffwechselvorgänge) auch keinen oder zumindest stark reduzierten bedarf an nährstoffen haben. die erfindung eines solchen düngers, der einmal aufgebracht genau dieses eigenschaft aufwiese, wäre doch erstrebenswert. ich meine gelesen zu haben, dass diese kunststoffumhüllten langzeitdünger so funktionieren sollen. ich werde mich später mal dran machen, ob ich dazu was finde. evtl. spielt die viskosität des wassers in abhängigkeit zur temperatur im µ-bereich oder wie im anderen thread erwähnt bei den geringen abständen auf zellulärer ebene doch eine rolle. ich weiß es (noch) nicht, aber außer gegenteiligen vermutungen habe ich noch kein stichhaltiges gegenargument gehört ;)
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Günther am 20. Mai 2010, 19:00:59
Chemische Reaktionen sind meist stark temperaturabhängig (Faustregel: 10° Temperaturerhöhung - Verdoppelung der Reaktionsgeschwindigkeit).
Und die Physik ist oft auch temperaturabhängig, die Löslichkeit und Lösegeschwindigkeit von Verbindungen steigt in der Regel mit zunehmender Temperatur. Löse Zucker in kaltem und heißem Kaffee....
Die Viskosität des Wassers spielt im üblichen Temperaturbereich kaum eine Rolle, newtonsche Flüssigkeiten sind nicht soooo empfindlich.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Daniel - reloaded am 20. Mai 2010, 19:15:36
Mein Wissen zu Depotdüngern mit Umhüllung (also Produkte mit -cote im Namen) reicht ohne Nachlesen und recherchieren (also das was aus Lehre, Meisterschule und Produktinfos hängen geblieben ist)so weit:
Es handelt sich um gepresste vollwasserlösliche Nährsalze die mit einer (Kunstharz?)hülle umgeben sind. Wasser dringt in Form von Wasserdampf durch die Membran und löst die Salze. Durch Osmose (hohe Salzkonzentration im Korn, niedrige im Substrat) gelangen die Nährsalzionen durch Poren in der Hülle in das Substrat.
Die Nährstofffreisetzung erfolgt temperaturabhängig, da sich die Poren der Membran bei Wärme vergrößern und bei Kälte verkleinern, oder besser gesagt die Membran sich ausdehnt bzw. zusammenzieht.
Bei Verwendung von Depotdüngern (besonders im Profigartenbau) ist aber wichtig zu wissen, dass die unterschiedlichen Fabrikate verschiedene Stärken und Schwächen haben. Ich meine damit die unterschiedliche Freisetzung der verschiedenen Nährstoffe. Das ist in Versuchen in den letzten Jahren wieder sehr deutlich geworden. Zumindest muss ich euch die Versuche vorerst schuldig bleiben, die befinden sich im geschlossenen Mitgliederbereich unseres Beratungsringes. Die komplett zu zitieren könnte Copyrightprobleme geben und der entsprechende Link nützt euch wenig. Es sollten aber auch freie Versuchsergebnisse im Netz herumschwirren...
So weit, so gut. Ich werde nachher nochmal Herrn Evers befragen bzw. seine Bücher, aber jetzt muss ich erstmal Pflanzen kurz und Läuse tot machen... ;)

Liebe Grüße,

Daniel
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: dreichl am 20. Mai 2010, 19:15:52
OK, vielleicht hat sich bristlecone etwas unglücklich ausgedrückt, aber Lösevorgänge wie z.B. von Harnstoff sind idR temperaturabhängig, Diffusion durch eine Polymermembran ist idR temperaturabhängig (ob jetzt da die Viskosität eine, und wenn ja eine entscheidende Rolle spielt will ich aber nicht spekulieren, ich vermute mal eher nicht).

Was aber auch Fakt ist, das Auslösen des Düngers ist nicht vom direkten Bedarf abhängig, also wenn die Pflanze bei höherer Temp was braucht ist es OK, wenn sie aber den Abgang gemacht hat, wird dennoch weiterhin Dünger freigesetzt. Wie gesagt, in der Regel passt es dann aber vom Zeitpunkt. Und nach Ende der Vegetationsperiode sollten die Kugeln leer sein.

Gruß,
Dieter
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Daniel - reloaded am 20. Mai 2010, 19:20:55
Naja, das hängt ja vom Typ des Düngers ab (Wirkungsdauer in Monaten z.B. 3-4, 5-6, 9-12 usw.) und vom Fabrikat. Wenn der Stickstoff auch meist voll im ersten Jahr zur Verfügung steht, stehen Phosphat und Kali bei einigen Produkten z.T. nur zu etwa 70% im ersten Jahr zur Verfügung.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: knorbs am 20. Mai 2010, 19:24:55
also jetzt sind physiker gefragt ;D...ich erahne mehr den zusammenhang, von begreifen kann keine rede mehr sein ;D

hier eine patentanmeldung für "ein Verfahren zur Herstellung von membranumhüllten Düngemittelgranulaten".

weiter unten im text:

"Es wurde nun ein wirtschaftlicher, industrieller Produktionsprozeß gefunden, der es ermöglicht, bei hinreichend hoher Homogenität der Einzelkornbeschichtung ein physikalisch belastbares, frostbeständiges Granulat zu erzeugen, aus dem die Nährstofffreisetzung gezielt verzögert im Sinn der Fick'schen Diffusionsgesetze verläuft . ...

Die so hergestellte Harzmembran erfüllt die Bedingungen der zuvor angegebenen Diffusionsgleichung nach Fick. So ist vor allem eine meßbare Membranaktivierung zu beobachten, die sich besonders bei niedrigen Temperaturen durch eine deutliche Verzögerung des Beginns der Nährstoffabgabe bemerkbar macht ,..."


zum fick'schen diffusiongesetz gibt's einen wiki-artikel. dieser satz scheint mir zumindest darauf hinzudeuten, dass die viskosität des wassers bei den fick'schen diffusionsgesetzen eine rolle zu spielen scheint:

"Albert Einstein gelang es Anfang des 20. Jahrhunderts, die Fick’schen Gesetze aus den Gesetzen der Thermodynamik abzuleiten und so der Diffusion ein sicheres theoretisches Fundament zu geben. Dabei leitete er auch die Stokes-Einstein-Beziehung zur Berechnung des Diffusionskoeffizienten her: „Der Diffusionskoeffizient der suspendierten Substanz hängt also außer von universellen Konstanten und der absoluten Temperatur nur vom Reibungskoeffizienten der Flüssigkeit und von der Größe der suspendierten Teilchen ab.“"

dieser "reibungskoeffizient"...ist das nicht eine größe für die bestimmung der "viskosität"?

wenn meine interpretation zuträfe, dann wäre dieser dünger in der lage mithilfe von wasser temperaturabhängig nährsalze aus den membranschichten diffundieren zu lassen. die viskosität des wassers wäre dann wohl einer der gründe für diese temperaturabhängige diffusion bzw. freisetzung.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Günther am 20. Mai 2010, 19:31:51
„Der Diffusionskoeffizient der suspendierten Substanz hängt also außer von universellen Konstanten und der absoluten Temperatur nur vom Reibungskoeffizienten der Flüssigkeit und von der Größe der suspendierten Teilchen ab.“"[/i]

dieser "reibungskoeffizient"...ist das nicht eine größe für die bestimmung der "viskosität"?

wenn meine interpretation zuträfe, dann wäre dieser dünger in der lage mithilfe von wasser temperaturabhängig nährsalze aus den membranschichten diffundieren zu lassen. die viskosität des wassers wäre dann wohl einer der gründe für diese temperaturabhängige diffusion bzw. freisetzung.

Merke: Von der absoluten Temperatur und dem Reibungskoeffizienten....
"Suspendiert" scheint mir sehr unglücklich gewählt zu sein, suspendiert ist ein Feststoff, wir sprechen hier von Lösungen.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: pearl am 21. Mai 2010, 00:34:06

Solche Nitrifikationshemmstoffe können auf leichten Böden sehr sinnvoll sein, da sie eine gleichmäßigere Stickstoffversorgung der Pflanzen über einen längeren Zeitraum ermöglichen.

 

Einfacher wäre die Verwendung langsam wirkender Düngemittel....

verdient Bayer aber nicht dran. ;) Ich bin entschieden für langsam wirkende Düngemittel und gegen Maßnahmen, von denen dem Boden echt übel wird.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: pearl am 21. Mai 2010, 00:40:28
Hier (pdf) eine von vielen Quellen zur Verwendung solcher umhüllter Dünger und von Entec-Düngern.


bristlecone, mir ist schon häufiger aufgefallen, dass du die Produkte der chemischen Industrie sehr großzügig lobst. Auch die, die für den privaten Garten nicht zugelassen sind.

Da halte ich dann als Nicht-Chemikerin dagegen, dass überhaupt keine Notwendigkeit besteht, Chemie im privaten Bereich des Gartens einzusetzen. Pflanzen, die nicht mit dem Standort, den wir nun einmal haben zufrieden sind, die muss man nicht kultivieren. Es gibt genügend Auswahl an schönen Sachen!

Ich weiß, ich weiß, wenn jemand Rhodos kultivieren will und auf Muschelkalkbänken gärtnert ist er auch nicht davon abzubringen.

Aber wir können daran arbeiten, dass ein ganz klein wenig Vernunft und Schonung der Resourcen Verbreitung findet. Ich bin wenigstens so blöd und versuche das immer wieder. ;D
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: oile am 21. Mai 2010, 08:03:44
Pflanzen, die nicht mit dem Standort, den wir nun einmal haben zufrieden sind, die muss man nicht kultivieren. Es gibt genügend Auswahl an schönen Sachen!


In meinem Fall waren es zu Beginn im Wesentlichen Ruderalpflanzen ::) . Teilweise ist das immer noch so.
Aber ich könnte, wenn ich nie nicht düngen würde ja immerhin die tollen Bilder von üppigem Flor bei Pur bewundern, die natürlich alle in nicht gedüngtem Gartenboden gedeihen.

Im Übrigen ist auch Kompost "Chemie", nur so nebenbei erwähnt.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Violatricolor am 21. Mai 2010, 08:17:21
Zitat
Im Übrigen ist auch Kompost "Chemie", nur so nebenbei erwähnt.

Ja, aber eine natürliche.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: bristlecone am 21. Mai 2010, 08:21:26
Hier (pdf) eine von vielen Quellen zur Verwendung solcher umhüllter Dünger und von Entec-Düngern.


bristlecone, mir ist schon häufiger aufgefallen, dass du die Produkte der chemischen Industrie sehr großzügig lobst. Auch die, die für den privaten Garten nicht zugelassen sind.


Pearl, es reicht mir! Verschwimmt die Erinnerung, weil es schon mitten in der Nacht ist? :(
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: oile am 21. Mai 2010, 08:22:54
Chemie ist Chemie. Meinst Du vielleicht, dass Kompost als Chemiecocktail natürlicher ist? Blaukorn dagegen besteht aus nur sehr wenigen Komponenten dieses Cocktails in Reinkultur.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: wuddel am 21. Mai 2010, 08:38:58
[...] Kompost als Chemiecocktail [...]

Beeindruckende Wortwahl! ;D
Auch ich halte den "Chemiecocktail" Kompost für natürlicher als ander "Chemiecoktails".
Nebenbei verstehe ich auch sehr gut was Violatricolor ausdrücken möchte.

Der Zucker im Apfel ist eben auch nicht das, was man im Supermarkt als raffinierten Fabrikzucker kaufen kann.
Außerdem geht es dabei ja auch um das "drumherum"... aber das ist doch eh alles OT ;)
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: ebbie am 21. Mai 2010, 08:40:10
Pflanzen, die nicht mit dem Standort, den wir nun einmal haben zufrieden sind, die muss man nicht kultivieren. Es gibt genügend Auswahl an schönen Sachen!

Liebe pearl, die musst Du natürlich nicht kultivieren. Aber überlass die Entscheidung doch bitte jedem Einzelnen. Ich zumindest habe absolut kein schlechtes Gewissen, wenn ich versuche, für Gebirgspflanzen, Oncocyclus- und Junoiris oder Orchideen in meinem Garten die geeigneten Standortbedingungen zu schaffen.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: bristlecone am 21. Mai 2010, 08:56:51
zum fick'schen diffusiongesetz gibt's einen wiki-artikel.

Knorbs, auch reine Diffusionsvorgänge sind natürlich temperaturabhängig und verlaufen mit steigender Temperatur schneller.

Allerdings ist der Effekt relativ schwach, so dass sich ein Temperaturanstieg um ein paar Grad Celsius praktisch kaum auswirkt.

Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Günther am 21. Mai 2010, 09:01:50
[...] Kompost als Chemiecocktail [...]

Beeindruckende Wortwahl! ;D
Auch ich halte den "Chemiecocktail" Kompost für natürlicher als ander "Chemiecoktails".
Nebenbei verstehe ich auch sehr gut was Violatricolor ausdrücken möchte.

Der Zucker im Apfel ist eben auch nicht das, was man im Supermarkt als raffinierten Fabrikzucker kaufen kann.
Außerdem geht es dabei ja auch um das "drumherum"... aber das ist doch eh alles OT ;)


Alles Leben ist Chemie.

Und, beispielsweise, die Blausäure aus bitteren Mandeln ist gleich mit Blausäure aus dem Labor. Gleich giftig.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: wuddel am 21. Mai 2010, 09:30:42
Jaja genau, und es gibt keine Gefühle - alles ist nur Materie... ::)

Verschont mich bitte mit so einem Gesülze, da rede ich doch lieber mit meinen Katzen. ;D

*duckundweg*
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: sarastro am 21. Mai 2010, 09:31:50
[...] Kompost als Chemiecocktail [...]

Beeindruckende Wortwahl! ;D
Auch ich halte den "Chemiecocktail" Kompost für natürlicher als ander "Chemiecoktails".
Nebenbei verstehe ich auch sehr gut was Violatricolor ausdrücken möchte.

Der Zucker im Apfel ist eben auch nicht das, was man im Supermarkt als raffinierten Fabrikzucker kaufen kann.
Außerdem geht es dabei ja auch um das "drumherum"... aber das ist doch eh alles OT ;)


Stickstoff bleibt Stickstoff. Wenn er zur Unzeit in Form von Odl (sprich Jauche) ausgebracht wird, belastet er das Grundwasser genauso stark und stinkt dazu noch. Hingegen im rechten Moment Vollkorn Blau verabreicht hilft dem verhungerten Rittersporn als Startkomponente besser als Kompost.

Es kommt daher immer auf das W I E darauf an, nicht unbedingt auf das W A S.

Im Übrigen löse ich immer Blaukorn im Wasser auf und dünge damit Phyllokakteen und Balkonblumen. Glaubt ihr vielleicht, der teure Flüssigdünger besteht aus was anderem? Das ist doch alles pure Geschäftemacherei ::) ??? ;D
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: macrantha am 21. Mai 2010, 09:44:10
Prinzipiell ist schon das gleiche drin. Wenn ich aber Dünger kaufe, dann bemühe ich mich, einen mit einem möglichst geringen Phosphor-Anteil zu nehmen. Damit sind unsere Böden in aller Regel sowieso überversorgt und es belastet das Grundwasser (wobei es in Ton- und Lehmböden wiederum gut gebunden wird).
Ein Schlückchen Stickstoff zur rechten Zeit bewirkt aber einfach wahre Wunder. Und auf manchen Flächen (z.B. mit Mineralsplitt gemulchte) mag ich keinen Kompost einarbeiten.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Extremkompostierer am 21. Mai 2010, 15:01:38
Im Übrigen löse ich immer Blaukorn im Wasser auf und dünge damit Phyllokakteen und Balkonblumen. Glaubt ihr vielleicht, der teure Flüssigdünger besteht aus was anderem? Das ist doch alles pure Geschäftemacherei ::) ??? ;D

Wieviel Gramm Blaukorn nimmst du pro Liter Wasser ?
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: dreichl am 21. Mai 2010, 16:02:47
zum fick'schen diffusiongesetz gibt's einen wiki-artikel. dieser satz scheint mir zumindest darauf hinzudeuten, dass die viskosität des wassers bei den fick'schen diffusionsgesetzen eine rolle zu spielen scheint:
...
wenn meine interpretation zuträfe, dann wäre dieser dünger in der lage mithilfe von wasser temperaturabhängig nährsalze aus den membranschichten diffundieren zu lassen. die viskosität des wassers wäre dann wohl einer der gründe für diese temperaturabhängige diffusion bzw. freisetzung.

Ok, jetzt fängst du an ganz dicke Bretter zu bohren ;) Ja der Diff-koeffizient ist einer der Parameter der die Diffusion beeinflusst. Aus dem gleichen Artikel zitiert:

Diffusion gelöster Teilchen

Bei festgelegtem Druck p und festgelegter Temperatur T ist aus dem Blickwinkel der Thermodynamik der Gradient des chemischen Potenzials µ die treibende Ursache des Stoffstroms.


Heisst nichts anderes als solange in der Düngekugel eine höhere Konzentration ist als außerhalb, diffundiert Dünger nach außen. Und wenn die Temperatur sich ändert, ändern sich alle Parameter ;). Diesen Stoffstrom kann man nun wohl durch geschickte Wahl des Polymers (igitt, schon wieder Chemie) temperaturabhängig steuern. Aber wie gesagt, auch wenn nichts wächst weil nichts da ist wird Dünger weiterhin abgegeben.

Mal eine andere Frage: was passiert mit den Kegeln/Kügelchen nachdem sie ausgelaugt sind? Liegen die dann in alle Ewigkeit rum oder lösen sie sich komplett auf?

Dieter (der meinte Thermodynamik nie nie wieder sehen zu müssen, und schon gar nicht diese F... Gesetze)
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Günther am 21. Mai 2010, 16:05:52
Ich weiß nur, daß man noch nach Jahren in Blumentopferden beim Ausräumen die bewußten Kügelchen finden kann.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Staudo am 21. Mai 2010, 16:21:43
Wieviel Gramm Blaukorn nimmst du pro Liter Wasser ?

Ich nehme eine knappe Handvoll auf die 12,5-Liter-Kanne. Das löst sich nicht sofort. Es ist also extrem ungenau.

Bei den Vorratsdüngern (Osmocote, Plantacote, Basacote ...) gibt es verschiedene Hüllsubstanzen. Manche arbeiten mit Polymeren, also Kunststoffen, andere mit Stoffen auf Basis von Rapsöl. Die Kunststoffkügelchen sind jahrelang haltbar, weswegen diese beinahe unter die Abfallgesetzgebung gefallen wären. Zum Glück haben das die Lobbyisten (auch IEEEHHH) verhindert. Es gilt abzuwägen, was schlimmer ist, Nährstoffauswaschung oder Kunststoffkügelchen im Garten.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Günther am 21. Mai 2010, 17:33:47
Dieter (der meinte Thermodynamik nie nie wieder sehen zu müssen, und schon gar nicht diese F... Gesetze)

Etwas OT:
Einer meiner Professoren sprach immer: "Wenn etwas thermodynamisch nicht geht, dann probieren Sie es."
Und brachte Beispiele....
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Daniel - reloaded am 21. Mai 2010, 18:17:19
Wieviel Gramm Blaukorn nimmst du pro Liter Wasser ?

Ein etwas genaueres und jahrelang praxiserprobtes Rezept:
100g Blaukorn je Liter Wasser etwa eine Woche stehen lassen und ab und zu schütteln. Wenn sich die Körner gelöst haben von dieser Lösung 100-250 ml auf 10 Liter Wasser und damit gießen.
Vorteil: du hast immer Dünger zur Verfügung und wenn du mehr brauchst musst du nich bei jeder Kanne warten bis sich die Körner gelöst haben.
Zur Dosierung: Bei weniger starken "Fressern" oder wenn du öfter pro Woche düngst nimmst du 100 ml Lösung für 10 Liter Wasser, bei Starkzehrern kannst du 250 ml der Lösung nehmen. Wenn ich mich nicht verrechnet habe sollte das 1-2,5 g Blaukorn je Liter Wasser entsprechen. Surfinien und ähnliche vertragen gut und gerne 250 ml je Woche, bei Begonien z.B. würde ich bei 150 ml aufhören.
Zum Bodensatz: Den kannst du aufschütteln und mit ins Gießwasser geben oder ihn anderweitig entsorgen. Die Nährstoffe sind wasserlöslich, der Bodensatz folglich nicht relevant für die Wirkung.

Ich bin inzwischen auf Hakaphos bzw. Universol umgestiegen allerdings nur, weil ich Blaukorn bezahlen müsste, das Universol gibt es von meinem Lehrherren gratis. Und für mich ist es einfacher im Frühjahr 20 Liter Universol-Stammlösung hinzustellen und Muddern zu sagen wie viel sie nehmen muss, als ihr jede Woche erneut zu erklären wie sie das Blaukorn ansetzen soll... ;D Ansonsten bin ich mit der Blaukornsuppe jahrelang sehr gut gefahren.

Liebe Grüße,

Daniel
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Günther am 21. Mai 2010, 18:43:12
Wasserlöslich ist nicht gleich wasserlöslich.
Flüssigdünger sind nach optimaler Löslichkeit zusammengesetzt, Festdünger sind nach optimaler Lagerbarkeit (und bisweilen optimal verzögerter Löslichkeit) zusammengesetzt.
Beispiel: Ammoniumnitrat ist arg hygroskopisch und zerfließt u.U. sogar beim Lagern. Gut bei Lösungen, schlecht bei Produkten, die fest (und "rieselfreudig) gelagert werden sollen.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Daniel - reloaded am 21. Mai 2010, 18:52:21
Da hast du sicher absolut recht, die praktische Erfahrung (und nicht nur meine) zeigt aber, dass Blaukorn (obwohl sicher nicht nach optimaler und schneller Löslichkeit zusammengesetzt) auch in Wasser gelöst (was davon eben wasserlöslich ist) sehr gut wirksam ist. Die Langzeitwirkung ist aber sicher dahin und ich kann auch nicht sagen, ob der Ammoniumstabilisator wasserlöslich ist oder nicht. Sicherheitshalber bin ich deshalb auf Noname-Produkte umgestiegen als Nitrophoska für den Kleingarten nur noch als ENTEC verfügbar war.
Apropos Ammoniumnitrat: Auch so ein Beispiel. KAS (Kalkammonsalpeter) ist auch nicht auf optimale und schnelle Löslichkeit ausgerichtet (eher im Gegenteil) funktioniert aber trotzdem prima als Flüssigdünger sobald die Körner vollständig gelöst sind. Vorteile: Günstiger als Ammoniumnitrat und vor allem unterliegt es nicht den strengen Lagervorschriften die inzwischen für Ammoniumnitrat gelten.

Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Günther am 21. Mai 2010, 22:37:26
Nitrate sind generell gut wasserlöslich und haben prima (und einseitige) Düngewirkung. Mischdünger sollen eben dieser reinen Stickstoffdüngung entgegenwirken und auch andere Nährstoffe bereitstellen - auch, wenn schlechter löslich. Ich hab mir die Blaukornrückstände nie angeschaut, weiß daher auch nicht, ob sie essentiell oder überflüssig sind.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Daniel - reloaded am 21. Mai 2010, 22:59:27
Dass Nitrate reine und damit einseitige Stickstoffdünger sind, ist mir durchaus klar und das Volldünger eben darauf ausgelegt sind nicht einseitig zu düngen ebenso. Der KAS sollte auch nur als ein weiteres Beispiel dienen, dass Dünger die eigentlich zum streuen gedacht sind, durchaus auch in gelöster Form funktionieren (können), ebenso könnte man Kalimagnesia anführen, wobei dieser keine unlöslichen Bestandteile enthält.
Ich habe die Rückstände des Blaukorns die nicht wasserlöslich sind auch nie analysieren lassen oder ähnliches, allerdings weiß ich aus Erfahrung, dass es offenbar möglich ist mit gelöstem Blaukorn eine Pflanze ausgewogen zu ernähren (dem Nährstoffverhältnis entsprechend). Denn ich bin durchaus in der Lage zwischen einer ausgewogen ernährten und einseitig mit Stickstoff versorgten Pflanze zu unterscheiden! Was wäre ich sonst für ein Kultivateur?
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: pearl am 22. Mai 2010, 00:26:13
interessant eure Ausführungen, ich glaube auch, dass die unlöslichen Bestandteile in Blaukorn zum Stabilisieren der Salze eingesetzt werden. Wenn man Blaukorn lange lagert - ich bin einer von der Sorte, die das regelmäßige Düngen nicht einsieht oder verpennt - gibt es eine ziemlich schmierige Brühe. Ich meine ich würde mich erinnern damit Dahlin mit Erfolg gedüngt zu haben.

Im Augenblick dünge ich mit Blaukorn nach Daniels Methode. Ich löse eine Handvoll in einer gärtnerischen Normwanne mit Regenwasser auf und setzte meine Töpfe mit Aurikeln da hinein. Das hat wohl zu dem Turbo Sirius geführt.



Sirius s 2010

Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: pearl am 22. Mai 2010, 01:26:30
Denn ich bin durchaus in der Lage zwischen einer ausgewogen ernährten und einseitig mit Stickstoff versorgten Pflanze zu unterscheiden!

das ist ein sehr sinnvoller lernenswerter Gegenstand, wenn man überhaupt zu Düngern greift. Mein Lieblingsgärtner hat mir neulich eine Broschüre in die Hand gegeben, in der verschiedene Mangelerscheinungen und Vergiftungen - Overmaat, Toxizität, Excès - interessant diese verschiedenen Schattierungen desselben - im Bild festgehalten waren.

Der Biolandbaumschuler, bei dem ich mal gearbeitet habe hat dafür ein Gerät verwendet. Ein einfacher Leitfähigkeitsmesser reicht aus um den Salz- und Düngergehalt in den Kübelpflanzen zu messen. Seine Hauptbeschäftigung vor dem Einstellen der eingesammelten Balkon- und Terrassenpflanzen - Palmen, Oleander, Kamelien - im Dezember war dann sie gründlich zu wässern um den ganzen Dünger wieder rauszuwaschen.
Titel: Re:Blaukorn in Wasser auflösen- gelegentlich
Beitrag von: Zausel am 22. Mai 2010, 09:50:03
... sie gründlich zu wässern um den ganzen Dünger wieder rauszuwaschen.
Mit einmal Wässern ist ihm das bestimmt gut gelungen. ;)
Mich haben die übrig gebliebenen Körnchen nie gestört, da ich in derselben Kanne dann den nächsten Schwung Flüssigdünger angesetzt habe.
Das Auflösen über einen längeren Zeitraum ist ein guter Tip.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Günther am 22. Mai 2010, 11:28:05
Der Biolandbaumschuler, bei dem ich mal gearbeitet habe hat dafür ein Gerät verwendet. Ein einfacher Leitfähigkeitsmesser reicht aus um den Salz- und Düngergehalt in den Kübelpflanzen zu messen. Seine Hauptbeschäftigung vor dem Einstellen der eingesammelten Balkon- und Terrassenpflanzen - Palmen, Oleander, Kamelien - im Dezember war dann sie gründlich zu wässern um den ganzen Dünger wieder rauszuwaschen.

Jein.
"Mißt" halt nur den Gesamtsalzgehalt, ob Dünger oder Streusalz...
Und auch gleich die relative Feuchtigkeit des Substrats.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: baeckus am 22. Mai 2010, 13:14:21
Hallo!
Die un bzw. schwerlöslichen Teile bei Blaukorn sind das Kalk oder Gipsgerüst, welches benötigt um die schnell löslichen Bestandteile nicht sofort bei Wasserkontakt abzugeben.
Ciao baeckus
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: pitty am 25. Mai 2010, 14:24:02
ich mixe mein blaukornn einfach und dann giesse ich wo ist das problemm???????
pitty
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Duchemin am 17. Juni 2010, 18:23:17
Wie kann man sich nur so eine Mühe machen? Warum verwenden wohl Erwerbsgärtner Dünger in verschiedenen Dareichungsformen? Der Industrie Geldmacherei vorzuwerfen ist nach meiner Meinung blanker Unsinn. Osmocote & Co. haben ihre Berechtigung und ich mag nicht auf diese Dünger verzichten. Der beste Flüssigdünger ist Wuxal. Sowohl zum Gießen als auch zum Spritzen.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Daniel - reloaded am 17. Juni 2010, 20:24:31
Wie kann man sich nur so eine Mühe machen? Warum verwenden wohl Erwerbsgärtner Dünger in verschiedenen Dareichungsformen? Der Industrie Geldmacherei vorzuwerfen ist nach meiner Meinung blanker Unsinn. Osmocote & Co. haben ihre Berechtigung und ich mag nicht auf diese Dünger verzichten. Der beste Flüssigdünger ist Wuxal. Sowohl zum Gießen als auch zum Spritzen.

Hallo Duchemin!

Rechne mal nach, dann kommst du drauf wie man sich die Mühe machen kann! Sicher ist es nicht die allerbeste Lösung Blaukorn aufzulösen (hatten wir schon), funktioniert aber bestens. Nebenbei die einzige Möglichkeit hohe Nährstoffmengen zu bezahlbaren Preisen an die Pflanze zu bringen. Wobei es natürlich jedem freisteht Blaukorn in fester Form in seine Kästen und Töpfe zu geben. Funktioniert nicht schlechter wenn man weiß was man tut...
Erwerbsgärtner verwenden so viele verschiedene Düngerformen weil sie andere Ansprüche stellen als der Kleingärtner. Bei der Bewässerungsdüngung brauche ich eine rückstandsfreie Lösung, sonst verstopfen mit Tropfschläuche, Düsen etc. und auch der Düngermischer schätzt es nicht wenn er ständig "Sand im Getriebe" hat. Das erreiche ich entweder über vollwasserlösliche Nährsalze (z.B. Hakaphos, Universol, Flory, Ferty, Peters Excel u.v.a.) oder Flüssigdünger. Bei Flüssigdüngern habe ich das Problem, dass sie verhältnismäßig wenig Nährstoffe enthalten und dabei recht teuer sind. Als Beispiel: Kamasol brilliant blau (Wuxal hab ich gerade nicht zur Hand) enthält NPK 8-8-6 (in meinen Augen ein völlig blödsinniges Nährstoffverhältnis, aber das ist ein anderes Thema...), Hakaphos blau enthält NPKMg 15-10-15-2 jeweils plus Spurennährstoffe. Wenn ich jetzt den Preis für Kamasol oder Wuxal im Profigartenbau zur Hand hätte würde ich dir den Preisunterschied mal vorrechnen. Flüssigdünger haben aber den Vorteil, dass sie i.d.R. einen Teil des Stickstoffs als Harnstoff enthalten. Bei einer Blattdüngung wird dieser direkt aufgenommen, deshalb nimmt man ihn gerne als Zusatz zu Pflanzenschutzmitteln und Hemmstoffen, die zugeführte Nährstoffmenge ist aber homöopatisch.
Containerkulturen werden entweder über die Flüssigdüngung mit abgefertigt oder man nimmt die umhüllten Langzeitdünger wie Osmocote etc. Zusätzlicher Bedarf kann dann über Triabon (Langzeitstickstoff, P und K wasserlöslich) oder sogar über Blaukorn abgedeckt.
Blaukorn etc. im Profigartenbau vor Allem für Feldkulturen (Baumschule, Gemüsebau etc.)
Man könnte auch im Profigartenbau mi aufgelöstem Blaukorn düngen (hat man vor viiiieeelen Jahren teilweise gemacht), nur könnte das niemand bezahlen! Ich müsste die Lösung ansetzen, ständig rühren und wenn sich das Zeug dann mal aufgelöst hat muss ich für eine Bewässerungsdüngung noch die unlöslichen Bestandteile entfernen...

Im Kleingarten sieht das anders aus... in der Gießkanne kann ich mit den unlöslichen Bestandteilen gut leben. Und mit 5kg Blaukorn kann ich wesentlich mehr Pflanzen für weniger Geld mit der gleichen Nährstoffmenge versorgen als z.B. mit Wuxal. Ein Liter Wuxal kostet kostet etwa 8€ und reicht für 500 l Gießwasser (wenn denn, denn für starkzehrende Pflanzen ist 0,2% Wuxal ein Witz). 5kg Blaukorn kosten etwa 14€ (oder gabs dafür schon 10kg?) und reichen bei zwei Gramm pro Liter Gießwasser für 2500 Liter. Da kann ich mir den "Umstand" des Auflösens ruhig machen wenn ich entsprechend viele Pflanzen habe. Und Dünger wie Animalin etc. sind noch weniger Nährstoffe für noch mehr Geld! Abgesehen davon, das in allen rein organischen Dünger deutlich zu wenig Kalium enthalten ist. Also haben sie zusätzlich noch ein reichlich ungüntiges Nährstoffverhältnis! Osmocote und andere umhüllte Dünger sind auch im Kleingarten ein sinnvolles (und teures) Vergnügen, allerdings nutze ich sie nur für eine gewisse Grundversorgung, den gesamten Nährstoffbedarf einer Surfinia oder anderen starkzehrenden Pflanzen damit abzudecken ist mir zu heikel...

Und der Industrie kann man durchaus Geschäftemacherei vorwerfen, insbesondere wenn man sich die Flüssigdünger anguckt! Für fast jede Pflanze gibt es inzwischen einen speziellen Dünger zu einem oft sehr speziellen Preis. Und wenn man sich dann mal mit dem Nährstoffverhältnis und dem -gehalt auseinandersetzt wird das Ganze noch fragwürdiger! Wenn ein Dünger für blühende Pflanzen plötzlich doppelt so viel Stickstoff wie Kalium enthält und ein Buxbaumdünger aus irgendeinem Grund kalibetont ist frage ich mich ernsthaft wieso ich für gefärbtes Waser mit homöopatischen Nährstoffgehalten furchtbar viel Geld ausgeben sollte...

Wuxal nehme ich eigentlich nur in der Gärtnerei und gebe es dort in die Cycocel-Brühe (ein Stauchmittel) zusammen mit Break Thru (ein Netzmittel), dadurch verhindere ich unerwünschte "Begleiterscheinungen" sprich Blattrandchlorosen die Cycocel gerne mal verursacht... warum sich das allerdings durch homöopatische Stickstoffdosen verhindern lässt kann ich auch noch nicht erklären, funktioniert aber super...


Liebe Grüße,

Daniel
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Wiesentheo am 17. Juni 2010, 20:35:33
Wie sieht es mit Superphosfat aus?
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Daniel - reloaded am 17. Juni 2010, 20:40:34
Müsste man testen, theoretisch ist ein großer Teil des Phosphates wasserlöslich. Mir stellen sich zwei Fragen: Erstens warum willst du Superphosphat auflösen und zweitens was willst du überhaupt mit Superphosphat? Unsere Böden sind i.d.R. ohnehin reichlich mit Phosphat gedüngt und handelsübliche Substrate und Dünger enthalten auch genügend Phosphat! Superphosphat ist im Kleingarten völlig überflüssig und wird auch im Profigartenbau nur selten verwendet...

Liebe Grüße,

Daniel
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Wiesentheo am 17. Juni 2010, 20:45:32
das war Mal eine Frage zur Information.Ich wende den auch nicht an.Aber ich bekam da einiges umsonst.Ich hab einen Garten,der 10 Jahre prach lag wieder urbar gemacht und da hab ich den mäßig genommen.Da war ja nie was drauf gekommen und die alten Leutchen vorher habwen auch nicht in der Richtung Dünger gemacht.Da wächst esw recht ordendlich.Nun habe ich auf 400 Quatrat 5 Kilo Hornspähne geschmissen.

Frank
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Daniel - reloaded am 21. Juni 2010, 12:49:13
Hallo Frank!

Auch wenn die Fläche lange Zeit brach lag benötigt der Boden i.d.R. kein oder nur wenig zusätzliches Phosphat. Allerdingds ist Phosphat auch der Nährstoff mit dem man am wenigsten verkehrt machen kann, da es im Boden schnell festgelegt und so gut wie nicht ausgewaschen wird. Die starken Einträge in Gewässer aus früheren Zeiten kamen durch die früher in Waschmitteln zur Enthärtung eingesetzten Phosphate oder durch unsachgemäße Düngung oder Bodenerosion aus der Landwirtschaft und des Gartenbaues.
Pflanzen haben meist einen extremen Toleranzbereich gegenüber Phosphat bevor Mangel- oder Überschusssymptome auftreten. Sollte aber tatsächlich ein P-Mangel vorliegen wird es recht teuer, da zuerst die stabilen und labilen Bodenvorräte aufgefüllt werden (müssen) bevor P leicht pflanzenverfügbar ist.
Hornspäne sind ein guter, langsam wirkender, organischer Stickstoffdünger. Alle anderen Nährstoffe müssen über andere Dünger zugeführt werden! Als Kalizufuhr bietet sich dann Kalimagnesia (Patentkali) an. Allerdings waren deine 5kg auf 400m² eher Homöopathie als Düngung. 20kg hätten es gerne sein dürfen (entspricht einer Aufwandmenge von 50 g/m², dafür ist es, auf Grund der langsamen und lang anhaltenden Wirkung, jetzt aber zu spät! Ende Februar/Anfang März ist ein guter Zeitpunkt, da du bei Hornspäne von einer Wirkungsdauer von 6-8 Monaten (temperaturabhängig) ausgehen kannst. Zusätzliche Stickstoffdüngung ist dann (von Kohl etc. vielleicht abgesehen) nicht mehr notwendig. Zur Kali- und Magnesiumversorgung bietet sich dann Kalimagnesia (Patentkali) mit 30-50 g/m² an.
Die angegebenen Aufwandmengen sind grobe Richtwerte, die nicht stumpf übernommen werden sollten! Sicherheit bei der Düngung bietet eine Bodenanalyse! Diese ist besonders dann zu empfehlen, wenn Brachland nach langer Zeit wieder bewirtschaftet werden soll, Kulturen Mangelsymptome zeigen, oder standardmäßig alle zwei bis drei Jahre um auf dem Laufenden zu sein was der Boden/die Pflanzen an Nährstoffen brauchen und ob die Düngestrategie noch stimmt.


Liebe Grüße,

Daniel
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: nihil-est am 22. Juni 2010, 20:55:45
Wie kann man sich nur so eine Mühe machen? Warum verwenden wohl Erwerbsgärtner Dünger in verschiedenen Dareichungsformen? Der Industrie Geldmacherei vorzuwerfen ist nach meiner Meinung blanker Unsinn. Osmocote & Co. haben ihre Berechtigung und ich mag nicht auf diese Dünger verzichten. Der beste Flüssigdünger ist Wuxal. Sowohl zum Gießen als auch zum Spritzen.

@Duchemin,

Mit welchem Erwerbszweig willst Du dich denn messen?
Wer im Garten Äpfel hat, dem juckt " Bitter Pit " ( Ca-Mangel ) i.d.R eher gar nicht. Für den Obstbauern ist das der Unterschied zwischen Hdk1 mit Gewinn oder der Saftpresse wo ein finanzieller Verlust vorliegt. Spritzt also " kurativ ".

Wer Alpenveilchen erwerbsmässig anbaut macht sein Geld über die Masse, Profidünger eher nicht angezeigt. Wie es auch billiger sein dürfte als Privatmensch Alpenveilchen für die Fensterbank statt mit teurem Spezialdünger zu düngen einfach für das Geld ein paar Stiegen Alpenveilen neu zu kaufen.

Erwerbsanbauern geht es schlicht ums Geld, für viele Vegetationen lohnt sich kein Profidünger.
Ebenso im Garten für den Eigengebrauch. Ob man nun 50Kg Erdbeeren erntet mit normalen Methoden, die aber nicht aufessen kann - so wäre es sinnlos mit Profidünger ( ausser man hat eine Neurose ) die Ernte auf 80Kg zu steigern nur um noch mehr über zu haben.

Meine Kernaussage ist daher: Was soll erzielt werden?
Das ist für jeden Hobbygärtner eine ganz persönliche Fragestellung. Seinen persönlichen Gegebenheiten und Ambitionen entsprechend.

Ergo: Wer den tollsten Garten oder Fensterbank im Dorf haben will, der kommt an einer Palette von Profidüngern ( wie Wuxal ) nun mal nicht vorbei - Wer hingegen etwas geringere Ansprüche hat, der kann gerne Discounterdünger nutzen.

Daher hat also ein recht teurer Dünger durchaus seine Berechtigung, wie es auch Discounterdünger haben.


Gruss
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Daniel - reloaded am 23. Juni 2010, 00:50:29
Was du dabei vergisst ist, dass in den teuren Düngern i.d.R. nicht mehr oder gar bessere Nährstoffe enthalten sind als in den billigen! Woher die Pflanze ihr Nitration kriegt ist ihr völlig egal, solange sie es denn bekommt. Ob das nun aus dem Wuxal für 8€ oder dem No-Name-Discounterdünger für 2€ stammt interessiert weder das Alpenveilchen noch die Petunie.
Ich denke worum es hier ging war die Frage warum man sich die Arbeit macht Blaukorn aufzulösen, wenn es auch eine fertige Lösung gibt und die Frage ist einfach beantwortet:
Weil mehr Nährstoffe weniger Geld kosten!

Und noch was:

Zitat
Wer Alpenveilchen erwerbsmässig anbaut macht sein Geld über die Masse, Profidünger eher nicht angezeigt.

Was meinst du denn womit ich meine Alpis dünge? Selbstverständlich ebenso mit "Profidünger" wie auch Petunien, Pelargonien und selbst Stiefmütterchen etc. pp! Meinst du, dass ein Erwerbsgärtner allen Ernstes x Dünger lagert um sie entsprechend der Gewinnspanne einzusetzen? Sicher nicht! Die Unterschiede der verschiedenen Dünger liegen i.d.R. nur im Nährstoffverhältnis. Vorausgesetzt man bleibt beim gleichen Düngertyp (Depotdünger, Kompaktate, vollwasserlösliche Nährsalze...). Wenn ich nicht spezielle Probleme habe werde ich im Profianbau immer bei einer Düngerserie bleiben oder die gesamte Serie tauschen. (Beispiel Alpenveilchen: Wenn ich jedes Jahr aufs Neue Probleme mit Calciummangel habe werde ich für diese Kultur in Zukunft einen Dünger mit Calciumanteil nehmen und wenn es den in Serie xy nicht gibt muss ich ihn eben aus Serie z nehmen.) Aber sicher werde ich nicht wegen der Gewinnspanne Serie a, b, c usw. lagern und entsprechend des Erlöses einsetzen.


Liebe Grüße,

Daniel

Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: nihil-est am 04. Juli 2010, 08:57:52
@Daniel,

klar, da habe ich auch nie gegen gesprochen - löse gerne Blaukorn auf.

Ich bin mehr auf die sich ergebende Fragestellung vom Vergleich zum erwerbsmässigen Anbau eingegangen. Steht freundlicher Weise auch im Zitat welches Du gleich mit dem Privatanbau wieder vergleichst.
Deine Alpis sind kein Erwerbsanbau. ( Setze ich jetzt mal voraus )

Die Stiege Alpis wird erwerbsmässig in vorgedüngtem Substrat gepflanzt, nur noch gewässert. Das war´s. Grosshandelspreis weit unter 1€/Stiege.
Da lohnt sich im Erwerbsanbau keine Düngerzugabe.

So eine Stiege landet auf dem Wochenmarkt oder geht direkt in den GaLa. Im GaLa setzt man damit gestalterische Elemente. Ändert sich das Gestaltungselement, so werden die einfach rausgerupft und durch eine andere Pflanze ersetzt. Die Alpis - in guter Verfassung - wandern direkt auf dem Kompost. Das war´s denn auch. Auch hier, kalkulatorisch lohnt keine Düngung, so ist das bei der gewerblichen Weiterverwendung.

Als Privatmensch, mit gewissen Anspruch hingegen, hegst & pflegst Du das Alpi vom Wochenmarkt. Brauchst also Dünger. Sei es Blaukorn oder eben etwas anderes.

" Etwas anderes " kann eben auch ein Discounterdünger sein. 1,5L N-P-K zu 0,99€ sogar Made in Germany. Tja, wer damit glücklich wird, die Alpis werden das Zeugs auch überleben. Man sollte sich aber bewusst darüber sein, so ein Zeuchs besteht aus Prozesswasser der Industrie im Entsorgungsbereich. ( Gibt es auch bei " teuren " Biodüngern ).
So ein billiger Dünger hat ein extrem billiges Nährstoffverhältnis, spart sicherlich Geld, kaufe ich unter Garantie nicht. Erst recht nicht ( Alpis isst man ja nicht ) bei Gemüse und Obst im Garten.


Gruss

Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Staudo am 04. Juli 2010, 09:51:00
Daniel ist Profigärtner. ;)
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: nihil-est am 04. Juli 2010, 10:11:17
@Staudo

ich bezweifele auch nicht das er Profi ist!
Macht auch nicht einen laienhaften Eindruck.

Vertreibt Daniel gewerbsmässig Alpis, dann kennt er den Markt. Ist er also im hochpreisigen Alpisegment, so lohnt sich auch eine Düngung.
Bei Alpi-Massenware zu unter 1€/Stiege wird auch ein noch so guter Profi keine Marge für Düngung übrig haben - und sei es Blaukorn.


Gruss
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Günther am 04. Juli 2010, 12:32:34
Die meisten Dünger sind "Abfall" - sei es der Mist aus dem Stall, sei es der (fertig gewordene) Kompost, sei es Guano, usw.
"Reine" spezielle Dünger sind schlicht zu teuer und nur in Sonderfällen angewendet. Außerdem setzt ihre Anwendung meist spezielle Kenntnisse voraus - Universaldünger sind auch bequemer und nicht ganz so fehleranfällig.
Man stelle sich einen Gartenbesitzer vor, der ein Lager mit z.B. Harnstoff, Patentkali, Ammonsulfat, Superphosphat, Kalkammonsalpeter, und so weiter, unterhält, und die einzelnen Substanzen auch richtig (!!!) anwendet...
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Daniel - reloaded am 04. Juli 2010, 23:06:18
@nihil-est:

Zu mir: Ich bin Gärtnermeister Fachrichtung Zierpflanzenbau um künftigen Missverständnissen vorzubeugen. ;)

Entsprechend habe ich dein Zitat nicht in den Kleingartenbereich gezogen sondern mich auf den professionellen Anbau bezogen.
Ich selbst produzieren zur Zeit keine Alpis en gros (ich arbeite in einem Endverkaufsbetrieb in der Produktion, Alpis werden zugekauft weil die Mengen zu klein sind um sie selbst zu produzieren), habe es aber während meiner Lehrzeit getan und habe einige Freunde die das ebenfalls tun. Deshalb kann ich dir sicher sagen, dass auch Massenware per Bewässerungsdüngung versorgt wird (zumindest in den mir bekannten Betrieben in Deutschland). Und im Endeffekt ist es preislich fast egal (wenn die Bewässerungsdüngung nicht günstiger ist) da das fertig aufgedüngte Substrat entsprechend teurer ist.
Die Pflanze braucht während ihrer Kulturzeit die Nährstoffmenge x (nehmen wir das Beispiel Alpis: mittelgroße Ware im 11er Topf 450 mg N pro Pflanze über die Kulturzeit), ob ich die jetzt zum Topftermin dem Substrat zugebe (einen geringen Teil als wasserlösliches Nährsalz, den Rest über Depotdünger) oder das Substrat gering mit wasserlöslichem Nährsalz (z.B. PG-Mix) aufdünge und den Rest als Bewässerungsdüngung gebe ist egal, diese Stickstoffmenge braucht die Pflanze für dieses Kulturergebnis, keine andere. Die Nährstoffmenge wird am N-Gehalt des Düngers festgemacht, alle anderen Nährstoffe durch die Wahl eines entsprechenden Nährstoffverhältnisses im Dünger bedarfsgerecht zugeführt. Bei Cyclamen z.B. meist 14-6-24-2 NPKMg zum Anfang der Kultur später dann 8-12-24-4 NPKMg; die Nährstoffgehalte können produktabhängig schwanken, das Nährstoffverhältnis bleibt aber bestehen.
Die Vollbevorratung halte ich sogar für teurer (bei einer vernünfitgen, modernen Bewässerungstechnik wie dem Ebbe/Flut System) und vor Allem für gefährlicher. 1. Ist z.B. Osmocote etc. deutlich teurer als die Nährsalze und 2. habe ich bei Vollbevorratung keinerlei Kontrolle mehr über die Nährstoffmengen ab dem Angießen nach dem Topfen.
Gerade bei Cyclamen und anderen salzempfindlichen Kulturen können dann schnell Salzschäden auftreten. Der Dünger setzt bei Substratfeuchte wärmeabhängig frei, Cyclamen (die meist im Sommer kultiviert werden) wachsen bei großer Hitze aber nur wenig und der Dünger setzt am meisten frei, das kann gerade bei jüngeren Pflanzen sehr fatal werden. Bei der Bewässerungsdüngung kann ich die Nährstoffkonzentration wachstums- und witterungsabhängig steuern.
Düngen muss ich die Pflanze so oder so und das Geld ist auch "weg", ob es nun ins teurere vollbevorratete Substrat wandert oder in Nährsalze spielt keine Rolle. Wenn der Preis einer Kultur soweit in den Keller rutscht, dass ich kein Geld mehr damit verdiene oder sogar draufzahle muss ich mir entweder eine Alternative suchen oder die Kosten senken. Das kann durch einen günstigeren Dünger geschehen, ein günstigeres Substrat, eine günstigere Jungpflanze, ein günstigerer Topf oder eine kleinere Ware mit hoher Flächenbelegung alternativ auch durch Rationalisierung der Arbeitsgänge (sofern nicht schon lange geschehen...) aber sicher nicht durch Einstellung oder Reduktion der Düngung (wenn das Ergebnis gleich bleiben soll)!

@Günther:

Zitat
Die meisten Dünger sind "Abfall" - sei es der Mist aus dem Stall, sei es der (fertig gewordene) Kompost, sei es Guano, usw.
"Reine" spezielle Dünger sind schlicht zu teuer und nur in Sonderfällen angewendet. Außerdem setzt ihre Anwendung meist spezielle Kenntnisse voraus - Universaldünger sind auch bequemer und nicht ganz so fehleranfällig.

Da kann ich dir teilweise nicht zustimen, zumindest was den Preis angeht. Sicher sind viele, um nicht zu sagen alle, organischen Dünger Abfallprodukte anderer Industriezweige, aber viele "reine" Dünger (Einzelnährstoffe) sind wesentlich billiger als die "Abfalldünger"! Und auch bei Volldüngern sind mineralische Dünger wesentlich günstiger als die organischen oder organisch-mineralischen "Kollegen" wenn man den Preis im Verhältnis zum Nährstoffgehalt sieht. Abgesehen davon, dass bei rein organischen Düngern das Nährstoffverhältnis oft alles andere als günstig ist (Kaligehalt), aber das ist ein anderes Thema.
Ansonsten hast du sicher Recht. Wenn ich mit Einzelnähstoffen arbeiten will, muss ich wissen was ich tue. Deshalb sind auch kaum noch Einzelnährstoffdünger im Kleingarten verfügbar (mineralisch), selbst das schwefelsaure Ammoniak darf an Kleingärtner nicht mehr verkauft werden. Allerdings spielt es keine Rolle ob ich Stickstoff in Form von Ammoniumsulfat oder Hornspäne zuführe, ich muss so oder so wissen was ich tue, denn auch mit Hornspäne kann ich überdüngen (wenn man es auch erst später sieht als bei Ammoniumsulfat etc.).

Selbst im Profigartenbau wird überwiegend mit Volldüngern gearbeitet (wenn man Freilandbaumschulen und evtl. ausgepflanzte Stauden mal ausnimmt), wenn man von den Betrieben absieht die mit dem A/B Bak-Verfahren arbeiten. Im Azerca (überwiegend) wird der Stickstoff separat der Nährlösung zugegeben um über die Stickstoffform den pH-Wert zu beeinflussen (SSA, Calciumnitrat, Ammoniumnitrat). In anderen Zierpflanzenkulturen evtl. gezielt Calciumnitrat oder Kaliumsulfat/Kalimagnesia bei akutem Mangel. Ansonsten wird man sich die Mühe, wo vermeidbar, nicht machen.



Liebe Grüße,

Daniel
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: nihil-est am 08. Juli 2010, 17:52:11
@Daniel

werter @Daniel, das hinter dem Nickname kein Laie stecken kann war mir durchaus bewusst. Möchte mich erst gar nicht mit einem gewerbsmässigen Profi in welcher Form auch immer messen.

Ich persönlich komme zwar aus der Agrarchemie, übe aber dies Jahr erstmalig in der Praxis. Im eigenen Garten.

Es gibt ( für mich ) zu viele gewerbsmässige Anbaumethoden, kann also auch keine wirklichen Ableitungen zum Privatanbau ziehen.

Jeder gewerbsmässige Betrieb ist ein Einzelfall. Wie es auch jeder private Garten ist.

Im privaten Anbau fährt man mit Lösung A ganz gut - gewerbsmässig ist es halt B.

Als Gärtnermeister kann man recht einfach - das Wissen ist vorhanden - aus Rohstoffen billig " den " Dünger im Verhältnis selber mischen. Dosieren inclusive. Weis ob ein vorgedüngtes Substrat ( z.B. Stender ) gewählt wird.


" Hobbychemiker " mögen zwar auch Dünger anrühren können, doch ab einer gewissen Schwelle habe ich da Bauchschmerzen.


Daher - was immer meine Kernaussage war - kommt es auf das persönliche Erwartungsprofil an. Hatte immer gesagt, wessen Anspruch es ist den besten Garten in der Strasse ( dem Viertel/Stadtteil ) zu haben kommt nicht am Vollsortiment vorbei.
Wessen Anspruch es sei, sieht gut aus, der möge gerne mit Discounterdünger 08/15 leben.


Wie gesagt: Nie habe ich deine Ambition bzw. Wissen in Zweifel gezogen.


Gruss
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Daniel - reloaded am 08. Juli 2010, 20:51:10
@ nihil-est:

Das habe ich auch nie so verstanden.
Und ich habe übrigens weder im Garten (ich habe im Moment nicht mal einen, nur Mudderns 150km weg) noch in der Wohnung irgendein Alpenveilchen... ;)

Es ging ja auch nicht darum, Ableitungen für den Privatgarten aus dem Erwerbsgartenbau zu ziehen, aber wir sind zwischenzeitlich im Erwerbsgartenbau gelandet.

Übrigens werde auch ich mich hüten aus Einzelnährsalzen "meinen" Dünger zusammen zu "brauen" (weder privat noch beruflich), dazu habe ich weder Lust noch Zeit. Es gibt wie gesagt ganze Serien an wasserlöslichen Nährsalzen (fertig gemischt) mit dem jeweils erforderlichen Nährstoffverhältnis. Einzelnährstoffe verwende ich nur selten und bei akutem Bedarf.

Es ging mir u.a. darum, dass die meisten für den Kleingärtner angebotenen Dünger sowohl zu teuer als auch überflüssig sind. Sicher, wer nur einen Balkon mit 4 Kübeln hat wird auch an einem Wuxal nicht arm, das Nährstoffverhältnis ist interessanterweise aber auch nicht deutlich anders als bei den Discounterdüngern. Und absolut niemand braucht einen Pelargoniendünger, einen Surfiniadünger, einen Zitrusdünger, einen für Grünpflanzen, einen für den Buchs, einen für Datura, einen für übrige Blühpflanzen und die Liste ließe sich unendlich verlängern. Wenn man sich die Zusammensetzung ansieht ist die nur minimal anders wenn überhaupt. Und den Sinn in den Diversen Mischungen sehe ich überwiegend auch nicht. Ich würde einen Flüssigdünger für Zimmerpflanzen (Blaukorn wäre mir einfach zuviel Schweinkram) und evtl. einen Orchideendünger (der hoffentlich einen höheren Harnstoffanteil hat, sonst ist der genauso überflüssig) gelten lassen. Wer größere Pflanzungen in Kübeln, Kästen etc. flüssig düngen will, fährt mit aufgelöstem Blaukorn einfach am simpelsten und billigsten. Das würde ich bis heute machen (nach dem irgendwo verewigten Rezept), wenn ich das Universol nicht gratis kriegen würde.
Für größere Gärten ist alles andere zu teuer. Denn auch das Hakaphos das es für den Kleingarten gibt (und alle anderen Konzentrate, Flüssigdünger ohnehin) sind einfach unverhältnismäßig teuer!

Niemand verlangt von einem Kleingärtner, dass er mit x verschiedenen Düngern oder gar Einzelnährstoffen "herumplanscht". Und das ist auch nur in Ausnahmefällen erforderlich.


Liene Grüße,

Daniel
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Bergfeige am 09. Juli 2010, 11:29:44
So, lieber düngerbegnadeter Daniel, jetzt will ich es endlich wissen:
Wohin geht der Dünger, wenn er zu spät ausgebracht wurde?

Nehmen wir mal den Fall eines Gärtners, nein, zu unwahrscheinlich, besser eines Pflanzenliebhabers, der gar nicht merkte, dass schon Juli war, bei dem komischen Frühjahr verständlich und im Juli Hornspäne streute. Er ahnte nichts davon, dass seine lieben Pflanzen nicht mehr in den Genuss dieser Nahrung kommen. Hat er den Boden jetzt fürs kommende Frühjahr bereitet?

Ja, ich habe ein großes Interesse an der Beantwortung dieser Frage.
Es zwinkert
Die Bergfeige

Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: nihil-est am 10. Juli 2010, 10:36:55
@Daniel,

werter @Daniel es gibt m.E. sicherlich auch Dünger die nun wirklich gar keiner braucht. Belehre mich gerne eines besseren.

Meine Top 3:

Die Bronze geht an einen Germaniumdünger ( Germaniummangel ist eher selten ).

Silber bekommt das fertige Giesswasser ( Nepp pur ).

Gold geht an einen Mammutbaum-Dünger ( Soll Mammutbäume geben die 1000 Jahre alt sind und nie Dünger bekommen haben )



Gruss
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: nihil-est am 10. Juli 2010, 10:56:07
@Bergfeige,

werte @Bergfeige, zwar bin ich nicht gefragt aber gerne wie folgt:

Das kommt auch auf das Kornband an. Im Extrem findet also keine sonderliche Düngung für das nächste Jahr statt. Was die Vegetation nicht aufnimmt wandert über die Zeitachse gen Grundwasser.
Grobes Kornband bedeutet längerer Zeitraum der Biodegeneration und somit Pflanzenverfügbarkeit Nährstoffe. Feineres Kornband entsprechend gegenteilig.

Gruss
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Zausel am 10. Juli 2010, 12:00:46
... Wohin geht der Dünger, wenn er zu spät ausgebracht wurde?... Hat er den Boden jetzt fürs kommende Frühjahr bereitet?
Es schadet nicht, zuallererst an den Boden zu denken und dann an die Pflanzen. Gut durchwurzelter Boden hält auch leicht auswaschbare Mineralstoffe länger, sehr gut mit Humus versorgte binden die Nährstoffe noch besser.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Daniel - reloaded am 12. Juli 2010, 21:19:22
@nihil-est:

Die von dir aufgezählten Dünger grenzen an Schwachsinn! Da hast du wohl recht, Dünger die die Welt nicht braucht... wobei ich nichtmal wusste, dass es überhaupt einen Germaniumdünger gibt und erst recht nicht dass Pflanzen dieses Element überhaupt in nennenswertem Umfang benötigen.
Evers zählt in seinem Buch "Düngelexikon für den Gartenbau" folgende Elemente als Spurenelemente, und damit relevant für die Pflanzenernährung, auf: Eisen (Fe), Mangan (Mn), Zink (Zn), Kupfer (Cu), Chlor (Cl), Bor (B), und Molybdän (Mo). Daneben als nützliche Elemente: Natrium (Na), Silicium (Si) und Kobald (Co).
Damit dürfte der Germaniumdünger ziemlich an der Spitze der unnötigen Dünger stehen.
Trotzdem bleibe ich dabei, dass der "normale" Kleingärtner nicht mehr als vielleicht 2-3 Volldünger (maximal!) braucht, wie ich in meinem letzten Post schon ausgeführt habe. Alles andere nutzt der Industrie, ansonsten aber weder den Pflanzen noch dem Gärtner.


@ bergfeige:

Naja, wenn du im Juli mit Blaukorn etc. düngst wird wahrscheinlich gar nichts schlimmeres passieren, als dass die Pflanze gut ernährt wird. Bei verzögerter Auflösung, und damit Wirksamkeit, kann es passieren, dass der Pflanze zu lange reichlich Stickstoff zur Verfügung steht und sie vor dem Winter evtl. nicht ausreichend ausreift. In harten Wintern kann das mal zu Frostschäden führen.
Bei Hornprodukten hängt das, wie nihil-est schon schrieb, stark von der Körnung ab. Irgendwann schließt auch eine gut versorgte Pflanze ihr Wachstum ab und nimmt keine Nährstoffe mehr auf (Pflanzen sind ja keine Selbstmörder und Reststickstoff befindet sich immer im Boden). Hornmehl wird zum Ende der Vegetation wahrscheinlich schon vollständig verwertet worden sein. Hornspäne sicher nicht. Große Stickstoffverluste sind aber nicht zu befürchten. Die Umsetzung erfolgt stark temperaturabhängig. Da mit sinkenden bzw. steigenden Temperaturen die Aktivität der Bodenbakterien fällt bzw. steigt wird entsprechend mehr oder weniger Stickstoff freigesetzt.
Rest Sickstoff der noch freigesetzt aber nicht mehr aufgenommen wird, wird über kurz oder lang ausgewaschen. Sicher stimmt es, dass der Auswaschungsgrad abhängig vom Pufferungsvermögen des Bodens ist (Gehalt an Tonmineralen und Humus), Nitratstickstoff wird aber immer ausgewaschen. Bei stark humus- oder tonhaltigen Böden wird das sicher weniger und verzögert auftreten aber nicht ausbleiben. Ammoniumstickstoff wird besser gespeichert, die Umsetzung zu Nitrat lässt sich aber bei entsprechenden Temperaturen nicht vermeiden. Bisher alles klar oder mehr Details?

Liebe Grüße,

Daniel
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Bergfeige am 20. Juli 2010, 23:03:34
@nihil-est, danke, ich habe jetzt verstanden.

@Daniel und wieder ein Dankeschön für Deine ausführliche Düngerlektion.

Schade, dass es nicht einfache Bodenuntersuchungsmöglichkeiten für uns Kleingärtnerinnen gibt, dass man schnell weiß, was der Boden oder die Pflanze gerade braucht. Wahrscheinlich gibt es schon einfache Tests, aber die kommen nicht auf den Markt, weil die Düngermultis dann zu wenig absetzen.
Daniel, Du könntest reich werden. Erfinde doch einfach den Zauberstab, den ich in den Boden stecke und der mir dann mit freundlicher Stimme aufzählt, wie gut mein Boden gedüngt ist und was evtl. besser sein könnte.

Es grüßt
Die Bergfeige
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Staudo am 21. Juli 2010, 07:35:28
Mit der bösen Düngemafia hat das nichts zu tun. Gute Geräte haben einfach ihren Preis. Alternativ helfen ein Chemiebaukasten und Nachhilfestunden in Chemie. ;)
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Daniel - reloaded am 22. Juli 2010, 15:49:59
Och es gibt durchaus einfache und verhältnismäßig stimmige Bodentests von Firma Neudorff. Gab es vor Jahren als Nitrattest, Kalitest, Phosphattest und pH-Test. Die Ergebnisse stimmten sogar einigermaßen mit den Analyseergebnissen überein. Zumindest dürften sie für den Kleingärtner ausreichend genau sein. Die Anleitung war einfach und gut verständlich, die Tests etwas Schweinkram aber für mich als damals 15-jährigen genau richtig... ;D
Allerdings weiß ich nicht, ob die alle noch im Handel sind...

Liebe Grüße,

Daniel
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Bergfeige am 22. Juli 2010, 16:44:16
Hallo, Ihr lieben Experten,
es geht nicht um mich. Ich gehöre zu den zurückhaltend düngenden Gärtnerinnen, arbeite lieber mit den Pflanzen des Gartens, verjauche sie.

Wenn die Untersuchung des Bodens nicht auf einfache Art möglich ist, werden viele Hobbygärtner in ihrem Wahn die tollsten Erträge oder schönsten Pflanzen vorzeigen zu müssen weiter viel zu viel düngen. Es gibt in Deutschland weit über eine Million Hobbygärtner. Das muss man realistisch sehen, ebenso, dass eine einfache Überprüfung der Gartenerde sicher einen Rückgang des Düngers zur Folge haben wird, besonders der vielen teuren Spezialdünger.
Wenn die Geräte so teuer sind, sollten die Gemeindeverwaltungen sie anschaffen und an die interessierten Bürger ausleihen. Strommesszähler werden auch ausgeliehen. Und sicher ist es im finanziellen Interesse der Bürger, dass unsere Wasserversorgung von überflüssigem Dünger entlastet wird.

Es grüßt
Die Bergfeige
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Tara am 22. Juli 2010, 17:06:28
Und sicher ist es im finanziellen Interesse der Bürger, dass unsere Wasserversorgung von überflüssigem Dünger entlastet wird.

Das ist es ganz sicher, aber das Problem ist den wenigsten klar, selbst denen, die über die Landwirtschaft schimpfen. ::)
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Günther am 22. Juli 2010, 17:24:11
Wenn die Geräte so teuer sind, sollten die Gemeindeverwaltungen sie anschaffen und an die interessierten Bürger ausleihen. Strommesszähler werden auch ausgeliehen. Und sicher ist es im finanziellen Interesse der Bürger, dass unsere Wasserversorgung von überflüssigem Dünger entlastet wird.

Es grüßt
Die Bergfeige


Es geht nicht nur um teure Geräte, sondern auch um deren sichere und korrekte Bedienung. Da haperts leider sogar bei manchen "Experten".
Kommerzielle Großdüngerverbraucher arbeiten manchmal vernünftig - aus Sparsamkeit. Manche Gärtnereien hingegen "blasen" ihre Pflanzen für den Verkauf auf, und unbetamte Käufer schütten Dünger in ihre Töpfe, in der meist unbegründeten Hoffnung, auch so "Superpflanzen" zu kriegen.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: nihil-est am 24. Juli 2010, 07:04:06
@Bergfeige,

nur ergänzend zu den Antworten von @Daniel und @Günther eine kleene Randbemerkung.

Schnelltests gibt es noch immer, z.B. für Nitrat. Das einfach mal vorab.

Ich persönlich halte es aber da eher für sinnvoll sich die 7 Stufen der erfolgreichen Düngung ( Weihenstephan ) zu verinnerlichen. Von denen aber dürften die aufgeführten Hobbygärtner nie etwas gehört haben. Selbst wenn, würde den normalen Hobbygärtner auch hoffnungslos überfordern.

Allerdings, ob Du nun mit deiner Jauche eine Überdüngung beibringst - oder einem Spezialdünger - mangels Bodenanalyse und wissen um Nährstoffbedarf vs Nährstoffinhalt ist kein Unterschied was die Umwelt betrifft. Einzig den eigenen Geldbeutel trifft es eben minder hart.


Übrigens, ein kleenes " Schmankerl " hätte ich da. Das wird evtl. ein gesteigertes Interesse erzeugen können!!

Gratisdünger in Form von Nitrat/Nitrit ist dein selbst benanntes überdüngtes Grundwasser. Wer einen eigenen Brunnen hat erfährt von der Unteren Umweltbehörde/Wasserwerk welche weiteren Spurenelemente auch sonst noch darin sind. Spart als auch ein bisserl bzw. hilft weniger/gezielter bei der Düngermengebemessung ;-))

Gruss
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Amur am 24. Juli 2010, 08:31:58
Stimmt es denn, dass die Hobbygärtner meist viel zu viel düngen?
Der Phospatgehalt in den Gärten kommt vom intensiven Einsatz vom Kompost, ist aber wohl fürs Grundwasser nicht so das Problem. Und Kompost überhaupt kann ja nie nicht schlecht sein wie man ja auch hier meist liest.....

Aber meist beobachte ich dass Pflanzen in gutem Zustand gekauft werden und werden dann Woche für Woche weniger.
Wenn man dann fragt ob denn auch gedüngt wurde, kommt meist ein Nein oder höchstens mal ein gelegentlich und dann nur mit viiieel kleinerer Dosis als angegeben.
Gegossen wird meist genug, eher zuviel.

Vielleicht bin ich ja umgeben von Düngemuffeln?
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: nihil-est am 24. Juli 2010, 09:05:34
@Amur,

Düngung alleine ist nicht das Problem.
Eine toll gekaufte Treibhauspflanze mit Kunstlicht ist extrem üppig gewachsen.
Im Garten fehlt aber das Kunstlicht ( wie auch weitere Umweltfaktoren ). Somit hat die Pflanze einen Mangel den man mit Dünger eben nicht bekämpfen kann. Man neigt nur dazu es mit Dünger ausgleichen zu können.

Gruss
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Günther am 24. Juli 2010, 09:32:16

Der Phospatgehalt in den Gärten kommt vom intensiven Einsatz vom Kompost, ...

Woher stammt DAS Gerücht?
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Günther am 24. Juli 2010, 09:35:59
@Bergfeige,

nur ergänzend zu den Antworten von @Daniel und @Günther eine kleene Randbemerkung.

Schnelltests gibt es noch immer, z.B. für Nitrat. Das einfach mal vorab.

Gruss

Bekannt, und nur bei korrekter Durchführung (Probennahme!!!) sinnvoll.
Und Nitrat ist wahrlich nicht der einzige Faktor.

Ich habe jahrelang für unsere Mitarbeiter Testkits erprobt und zusammengestellt, vom simplen Teststreifen bis zum Luxus-Photometer mit teils aufwendiger Probenvorbehandlung. Schnelltests sind nur SEHR beschränkt sinnvoll.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Bergfeige am 24. Juli 2010, 10:53:06
Interessante Beiträge. Habt vielen Dank.
Da sind wir technisch so fortgeschritten, müssen aber bei einfachen Bodenanalysen passen. Nehmt es als Ansporn, entwickelt Testgeräte, bitte. Eine Million Kleingärtner warten schon. Ja, wollt Ihr partout nicht Millionär werden?

Sollte man bei unserer Trinkwasserqualität das Düngen vielleicht ganz einstellen und nur mit Leitungswasser gießen?
Natürlich nur, wenn man bescheidene Ansprüche an die Erträge/Blühfreudigkeit von Pflanzen hat und die heimischen bevorzugt.

Eine kleine Provokation.
Es grüßt
Die Bergfeige
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Staudo am 24. Juli 2010, 12:13:52
Trinkwasser ist ein ganz hervorragendes Lebensmittel und als Düngelösung gänzlich ungeeignet. ;) Und wenn das Grundwasser düngt, muss man schon ein paar ganz skrupellose Landwirte in der Nachbarschaft haben.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Brezel am 24. Juli 2010, 12:15:58
Die eklig blaugrün verkrustete Gießkanne meiner Eltern ist mir noch gut in Erinnerung. Ich habe sie vor über 25 Jahren ersatzlos entsorgt, gedüngt wird seither mit Hornspänen oder Rinderdung. Geht auch! ;) ;D
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Staudo am 24. Juli 2010, 12:16:42
Natürlich, Nitrat ist Nitrat. Wo es herkommt ist der Pflanze egal.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Günther am 24. Juli 2010, 12:35:55
Natürlich, Nitrat ist Nitrat. Wo es herkommt ist der Pflanze egal.

Und wenn Du Hornspäne mit Nitrat-Teststreifchen testest, dann findest Du kein Nitrat....

Es ist alles sooo kompliziert.... 8)
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: tapir am 24. Juli 2010, 16:28:32

Der Phospatgehalt in den Gärten kommt vom intensiven Einsatz vom Kompost, ...

Woher stammt DAS Gerücht?

als Chemie-Minderbegabte hatte ich unlängst folgenden Einfall:
der (zu hohe) Phosphatgehalt in meinem Garten stammt vom exzessiven Gebrauch von Eisen-III-Phosphat-Schneckenkorn!
Kann das sein?

Für die Kübelpflanzen verwende ich mittlerweile "Blaukorn flüssig" von C.mpo, nachdem es mir nicht gelungen ist "Grünkorn" vollständig in der Gießkanne aufzulösen. Die in früheren Jahren gekauften diversen "für xyz-Pflanze"-Dünger bekamen die getopften Stauden und Gehölze abwechselnd, bis sie endlich aufgebraucht waren. Es hat z.B. den Rosen jedenfalls nicht geschadet, mal "Buchsbaum-Dünger" zu bekommen.

Liebe Grüße, Barbara

Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: nihil-est am 24. Juli 2010, 16:42:47
@rhabarbarum,

kann sein. Eisen(III)-phosphat ist wasserunlöslich/schwerlöslich. Wird erst durch Microorganismen abgebaut. Da aber ein recht grosses Molekül wandert es nur sehr langsam gen Grundwasser.

Im Extrem ist also ein hoher unverfügbarer Phosphatanteil vorhanden den man misst, aber gar nicht pflanzenverfügbar ist.

Branntkalk soll ja auch helfen ( wie viele weitere Methoden ) - daher würde ich auch einfach mal eine abweichende Methode versuchen. Könnte auf jedem Fall Geld sparen.


Gruss
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: tapir am 24. Juli 2010, 17:04:24
Danke, das ist interessant. Geworben wird ja bei diesen Schneckenkörnern damit, dass das darin enthaltene Eisen gut für den Boden sei, was mit dem Phosphat passiert weiß ich nun auch.

Liebe Grüße, Barbara
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Günther am 24. Juli 2010, 17:46:46
Rechne mal nach, wieviel Phosphat im Schneckenkorn ist, und wieviel Schneckenkorn Du ausstreust...
Dann vergleiche das mit der üblichen Menge Blaukorn (z.B.) und dem dazugehörigen Phosphatgehalt.
Da liegen Größenordnungen dazwischen....
Phosphatüberdüngung durch Schneckenkorn ist so ziemlich das Lächerlichste, was ich in der letzten Zeit gehört hab.
Fast wie Stickstoffüberdüngung durch abgeschnittene Fingernägel. 8)

Eisenphosphat wird eher durch von den Wurzeln abgeschiedene Pflanzensäuren aufgeschlossen und - mühsam - pflanzenverfügbar.
Und Eisen ist in fast jedem Boden mehr als genug drin - nur halt in der für Pflanzen weitgehend wertlosen dreiwertigen Form, wie auch im Schneckenkorn.

(Schreibfehler beseitigt)
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: wollemia am 24. Juli 2010, 18:00:08
Phosphatüberdüngung durch Schneckenkorn ist so ziemlich das Lächerlichste, was ich in der letztzen Zeit gehört ha.
Fast wie Stickstoffüberdüngung durch abgeschnittene Fingernägel. 8)

Wo Günther recht hat, hat er recht. ;)

Eisen(III)phosphat ist so schwer löslich bzw. aufschließbar, dass es weder als Eisen- noch als Phosphatlieferant für Pflanzen infrage kommt.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: tapir am 24. Juli 2010, 18:19:59
Danke, ihr beiden. Dann kann ich ja weiter hemmungslos streuen. ;D 8)

Noch eine Frage zur Wasserlöslichkeit von Blaukorn: geht das schneller bzw. besser, wenn man es vorher zermörsert?

Liebe Grüße, Barbara
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: sarastro am 24. Juli 2010, 18:38:19
Ich löse dies seit Jahren auf, zuhause für die paar Balkonblumen. Der verbliebene Bodensatz wandert unter die Stauden und Büsche.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Günther am 24. Juli 2010, 18:47:37

Noch eine Frage zur Wasserlöslichkeit von Blaukorn: geht das schneller bzw. besser, wenn man es vorher zermörsert?

Liebe Grüße, Barbara

Im Prinzip ja.
Und warmes Wasser hilft noch mehr.
Und Umrühren.
Auf der Nordhalbkugel im Uhrzeigersinn ::)
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: tapir am 24. Juli 2010, 18:54:46
OT: und vielleicht singe ich dabei noch ein paar unflätige Lieder über alte Männer etca. ;)

LG, Barbara
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Bergfeige am 24. Juli 2010, 19:02:42
Darf ich Dich begleiten, Barbara und die 2. Stimme singen? Mir ist so danach...
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Crambe am 24. Juli 2010, 19:10:29
Und ich jodle im Hintergrund ;D 8)
Die Frage, ob man Blaukorn auflösen darf, hat sich bei mir erledigt. Der gestrige Regen kam so schräg, dass er mein Eimerchen mit Blaukorn unter Wasser gesetzt hat. Fingerzeig von oben ;)
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Zausel am 24. Juli 2010, 19:11:26
Interessant, ein Feldversuch.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Käfermama am 24. Juli 2010, 20:29:47
Womit sich für Dich, liebe Crambe, die Frage schon geklärt hätte.

Ich habe bisher Blaukorn nie aufgelöst, sondern direkt in die Beete gestreuselt. Leider habe ich da aber auch schon Lehrgeld zahlen müssen, wenn ich aus Versehen zuviel davon erwischt hatte...
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Staudo am 25. Juli 2010, 08:23:50
Es kann helfen, einen Eimer Blaukorn über unabgedeckt über Winter im ungeheizten Schuppen stehen zu lassen. Im Frühjahr hat man eine klebrige, aggressive Masse, die sich gut auflösen lässt. :-X
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Käfermama am 26. Juli 2010, 08:55:40
Danke, Staudo, das muss ich mal ausprobieren!!! ;)
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Eva am 26. Juli 2010, 18:45:03
Dafür wird Hakaphos, wenn man das gleiche damit macht, ein fester Klotz, von dem sich nur noch Stücke abmeißeln lassen. ::)
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Daniel - reloaded am 26. Juli 2010, 18:54:39
Löst sich aber wenn man Wasser dazu schüttet. Mache ich nicht anders, nur nicht kilo- sondern sackweise... :P unproblematisch sofern man noch weiß wieviel Hakaphos es war und auf wieviel man mit Wasser aufgefüllt hat, spart den Meißel. ;D

Liebe Grüße,

Daniel
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Urmele am 27. Juli 2010, 23:32:29
Mein Blaukorn hat sich nach zwei Wintern im Freien (überdacht) in eine hübsch himmelblaue locker pudrige Masse verwandelt. :o
Irgendwie wird das nicht weniger, manchmal hab ich das Gefühl so ein Sack reicht ein halbes (Hobby-) Gärtnerleben.
Kann Blaukorn eigentlich schlecht (im Sinne von nicht mehr wirksam) werden? ???
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Günther am 27. Juli 2010, 23:42:48
Die meisten dieser Dünger können Stickstoff beim Lagern verlieren, in unterschiedlichem Ausmaße. Theoretisch kann auch der Phosphor etwas schlechter löslich werden.
Ob man den Unterschied merkt? Kaum.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: dreichl am 29. Juli 2011, 18:24:44
und evtl. einen Orchideendünger (der hoffentlich einen höheren Harnstoffanteil hat, sonst ist der genauso überflüssig)

Hallo Daniel,

nachdem ich obigen Thread (mal wieder) rausgekramt hatte, ist mir dieser Satz hängengeblieben. Inwiefern meinst du, dass O-dünger denn Harnstoff enthalten soll? Dieser muss doch erst in Nitrat gewandelt werden, damit er verfügbar ist, oder? Was im Garten mit seiner Bodenflora sicher einfacher geschieht als zB bei aufgebundenen Orchideen. Oder geht es nur darum, dass Harnstoff als organisches Molekül, nicht direkt zu einer Leitwerterhöhung (Versalzung) des Giesswassers führt? Dies wird durch die Nitrifikation aber doch ad absordum geführt.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Daniel - reloaded am 01. August 2011, 17:19:48
Die Antwort hast du dir im Prinzip selbst gegeben.

Bei aufgebundenen Orchideen besprühst du ja i.d.R. die gesamte Pflanze, gerade hier ist Harnstoff sinnvoll, da er besonders gut und schnell über das Blatt aufgenommen wird.
Bei Orchideen die in Substrat stehen geht es eben darum relativ hohe Stickstoffmengen zuzuführen ohne den Salzgehalt unmittelbar stark zu erhöhen. Beim Abbau (der relativ langsam erfolgt) erhöhst du den Salzgehalt nicht so stark wie bei einer Düngung mit der gleichen Menge Nitrat- und Ammoniumstickstoff.

Selbstverständlich ist es problemlos möglich Orchideen mit einem Dünger ohne Harnstoffanteil zu ernähren, dann ist aber unsinnig einen speziellen Orchideendünger zu verwenden, denn der enthält dann das selbe wie jeder Grünpflanzenflüssigdünger. Und das ist der Teil bei dem es mir hauptsächlich bei dem von dir zitierten Satz ging.


Liebe Grüsse,

Daniel
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: dreichl am 02. August 2011, 22:20:26
da er besonders gut und schnell über das Blatt aufgenommen wird.

Genau dies war mir nicht klar, da es dazu die verschiedensten Aussagen gibt. Und wie ist es mit der Aufnahme über die Wurzeln? Ich habe auch gelesen, dass beim Abbau von Harnstoff zu Ammonium der pH sich stark ins alkalische verschiebt und deshalb gerade für Orchis nicht geeignet ist.

Aber für meine herumdümpelnden Aufgebundenen ist das gut verdünnt mal eine Idee. Die anderen bekommen weiterhin Nitrat.

enn der enthält dann das selbe wie jeder Grünpflanzenflüssigdünger

Du meinst hier nicht etwa "Zimmerpflanzendünger"? Der ist doch besser ausbalanziert als eine stark N-betonter Grünpflanzendünger.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Daniel - reloaded am 03. August 2011, 15:26:34
Zitat
Genau dies war mir nicht klar, da es dazu die verschiedensten Aussagen gibt. Und wie ist es mit der Aufnahme über die Wurzeln? Ich habe auch gelesen, dass beim Abbau von Harnstoff zu Ammonium der pH sich stark ins alkalische verschiebt und deshalb gerade für Orchis nicht geeignet ist.

Aber für meine herumdümpelnden Aufgebundenen ist das gut verdünnt mal eine Idee. Die anderen bekommen weiterhin Nitrat.


Harnstoff als Blattdüngung wird schnell aufgenommen und ist praktisch sofort pflanzenverfügbar. Über die Wurzel wirkt er langsamer, da diese nur Nitrat und Ammonium aufnehmen können.
Bei der Umsetzung von Harnstoff entsteht CO2 und Ammoniak (NH3). Das CO2 löst sich im Bodenwasser zu Kohlensäure (H2CO3) und das Ammoniakgas zu Salmiakgeist (NH4OH), dieser wirkt basisch, bleibt aber nicht erhalten. Problematisch kann das eigentlich nur dann werden wenn sehr hohe Temperaturen oder pH-Werte herrschen, dann kann das Ammoniakgas ausgasen und zu Pflanzenschäden führen, aber auch das nur dann, wenn die Pflanzen abgedeckt sind (z.B. unter Verdunkelung), ansonsten wird das Ammoniak "vom Winde verweht".
Langer Rede kurzer Sinn:
der pH-Wert verschiebt sich ggf. kurzzeitig, ist aber bei normalen Dosierungen nicht tragisch und pysiologisch wirkt Ammoniumdünger sogar sauer.
Wenn dich das näher interessiert kann wollemia das sicher besser erklären als ich.... chemische Zusammenhänge verständlich zu erklären ist nicht immer meine Stärke.... ::) :-[ :'(

Mein Orchideendünger enthält seinen Stickstoff übrigens zu 2/3 als Amid-N; sprich Harnstoff. Probleme gab es damit die letzten 10 Jahre keine.


Wenn du eine Blattdüngung mit Harnstoff machen willst würde ich nicht unter 0,1% (also 1 g/l Wasser) gehen, deutlich höher allerdings nur versuchsweise, ich habe nie mehr als 2 g genommen. Mit 0,1% habe ich wöchentlich gesprüht.
Inwiefern Orchideenluftwurzeln in der Lage sind Harnstoff aufzunehmen kann ich nicht sagen, schaden tut es ihnen aber definitiv nicht.
Was du wissen solltest: Ich habe lediglich Phalaenopsis, Multihybriden, Oncidien, Dendrobien und Paphis kultiviert. Bei sehr exotischen/empfindlichen Orchideen würde ich vorsichtig testen und nicht über 0,1% konzentrieren.

Woher nimmst du eigentlich reinen Nitratstickstoff in einem Orchideendünger?


Zitat
Du meinst hier nicht etwa "Zimmerpflanzendünger"? Der ist doch besser ausbalanziert als eine stark N-betonter Grünpflanzendünger.

Vorsicht Falle:

Wenn man sich tatsächlich mal die Zusammensetzung der verschiedenen Dünger ansieht besteht da meist kaum ein Unterschied.
Kaum ein Grünpflanzendünger ist wirklich stark Stickstoffbetont (bestenfalls 1 oder 2 % mehr).
Und Orchideen vertragen durchaus einiges an Stickstoff.... die mir bekannten Orchideendünger sind eigentlich alle mehr oder weinger N-betont (zumindest die die auch wirken). Das Extrem ist der Dünger von Karge, der hat 20-5-10 NPK und ist super.
Düngen tust du die Pflanzen ja meist ohnehin nur während der Wachstumsphase und da brauchen sie vor Allem Stickstoff.
Und auch sowas wie Phalaenopsis, die ja fast das ganze Jahr durchgehend wachsen und blühen, tut der hohe Stickstoffanteil nicht weh. Bei mir tut das der Reichblütigkeit zumindest keinen Abbruch (sofern ich denn mal wieder dazu konne die Pflanzen zu pflegen und nicht nur mehr oder weniger am Leben zu halten würden sie auch wieder reich blühen.... :-X :-[).



Liebe Grüsse,

Daniel
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: dreichl am 03. August 2011, 19:15:20
... chemische Zusammenhänge verständlich zu erklären ist nicht immer meine Stärke.... ::) :-[ :'(

Das reicht vollkommen, die Zusammenhänge bekomme ich hin. Das Ergebnis theoretisch zu erklären ist hier einfacher, als aus der Theorie das erwartetete Ergebnis zu beschreiben. Es war zwar nicht mein Prof, aber hier gilt in ganz speziellem Fall "Versuch macht kluch".

Woher nimmst du eigentlich reinen Nitratstickstoff in einem Orchideendünger?

Ok, Ammonium/Nitrat wäre die bessere Formulierung gewesen, sofern das übliche Blaukorn (siehe Threadtitel ;-)) noch soweit dem klassischem Nitrophoska entspricht.

Mein Orchideendünger enthält seinen Stickstoff übrigens zu 2/3 als Amid-N; sprich Harnstoff

Das ist in zweierlei Hinsicht interessant.
Erstens weil bei denen, die ich kenne, aber das sind nur wenige und nicht von der O-Gärtnerei, nicht draufsteht was drin ist, bzw. nur NPK Angaben halt.
Und andererseits, wie du ja oben schreibst, viel Harnstoff (Amid) ideal für Blattdüngung wäre. Und wenn es die Wurzeln nicht direkt aufnehmen können, muss es ja vorher in Ammonium/Nitrat gewandelt werden. Und damit habe ich ja wieder die Salze, sprich Leitwert, die ich im Wurzelbereich vermeiden wollte.

Ich weiß:
erhöhst du den Salzgehalt nicht so stark wie bei einer Düngung mit der gleichen Menge Nitrat- und Ammoniumstickstoff.
Ich glaube, da steht jemand gewaltig auf meiner Leitung und alle sollten kurz aufstehen, aber: Ich brauche doch eine bestimmte Menge an aufnehmbarem NH4/NO3 im Wurzelbereich. Ob ich das nun direkt zur Verfügung stelle, oder warte bis es aus Amid umgewandelt wird, ändert doch nichts am Leitwert.

Klar, ein Teil des beim Giessen eingebrachten NH4/NO3 ist bis zum nächsten Giessvorgang aufgebraucht, und wird dann wieder zugeführt. Und beim Amid hätte ich da eine kontinuierliche Nachversorgung über die Umwandlung. Mir klingt das doch eine Spur zu optimistisch und mehr nach Werbeversprechen, als dass es praktisch haltbar wäre. Aber ich lasse mich auch gern eines besseren belehren.

Nichts desto trotz habe ich dem Thema Dünger bei Orchis wohl bisher zu wenig Beachtung geschenkt, wie bei den Kakteen wohl auch, wie ich zur Zeit sehe. Richtig fette Bulben haben sich bei Miltocidien meist nicht gebildet, Versalzungen und Wurzelausfälle wegen Überdüngung hatte ich aber auch nicht. Aber etwas mehr Blüten könnten speziell die Nopsen und Multis schon haben. Ich werde um Zweiteilung wohl doch nicht drumrumkommen: Schonkost für Cattsen und andere etwas empfindlichere, und dicke Portionen für Phals und andere Vielfraße.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Daniel - reloaded am 03. August 2011, 22:41:30
Zitat
Ok, Ammonium/Nitrat wäre die bessere Formulierung gewesen, sofern das übliche Blaukorn (siehe Threadtitel ;-)) noch soweit dem klassischem Nitrophoska entspricht.

Ja tut es, mit dem Unterschied, dass die meisten Blaukornformulierungen heute ammoniumstabilisiert sind (ENTEC oder NovaTec).

Zitat
Erstens weil bei denen, die ich kenne, aber das sind nur wenige und nicht von der O-Gärtnerei, nicht draufsteht was drin ist, bzw. nur NPK Angaben halt.
Und andererseits, wie du ja oben schreibst, viel Harnstoff (Amid) ideal für Blattdüngung wäre. Und wenn es die Wurzeln nicht direkt aufnehmen können, muss es ja vorher in Ammonium/Nitrat gewandelt werden. Und damit habe ich ja wieder die Salze, sprich Leitwert, die ich im Wurzelbereich vermeiden wollte.
Das ist merkwürdig, denn eigentlich muss bei jedem Dünger der N-Anteil aufgeschlüsselt nach N-Form draufstehen. Findest du i.d.R. direkt unter der Angabe vom Gesamt-N.
Jein, natürlich wird Harnstoff in Ammonium und Nitrat umgewandelt und erhöht damit den Leitwert, aber eben verzögert. Interessant ist das dann, wenn man davon ausgeht, dass die Pflanze mehr Stickstoff als Kailum und Phosphat braucht. Mit einem vollmineralischen Dünger gibst du neben dem benötigten N auch immer P und K die ebenfalls den Leitwert erhöhen und ggf. gar nicht gebraucht wird.

Zitat
Ich glaube, da steht jemand gewaltig auf meiner Leitung und alle sollten kurz aufstehen, aber: Ich brauche doch eine bestimmte Menge an aufnehmbarem NH4/NO3 im Wurzelbereich. Ob ich das nun direkt zur Verfügung stelle, oder warte bis es aus Amid umgewandelt wird, ändert doch nichts am Leitwert.

Klar, ein Teil des beim Giessen eingebrachten NH4/NO3 ist bis zum nächsten Giessvorgang aufgebraucht, und wird dann wieder zugeführt. Und beim Amid hätte ich da eine kontinuierliche Nachversorgung über die Umwandlung. Mir klingt das doch eine Spur zu optimistisch und mehr nach Werbeversprechen, als dass es praktisch haltbar wäre. Aber ich lasse mich auch gern eines besseren belehren
Siehe oben. ;)


Zitat
Nichts desto trotz habe ich dem Thema Dünger bei Orchis wohl bisher zu wenig Beachtung geschenkt, wie bei den Kakteen wohl auch, wie ich zur Zeit sehe. Richtig fette Bulben haben sich bei Miltocidien meist nicht gebildet, Versalzungen und Wurzelausfälle wegen Überdüngung hatte ich aber auch nicht. Aber etwas mehr Blüten könnten speziell die Nopsen und Multis schon haben. Ich werde um Zweiteilung wohl doch nicht drumrumkommen: Schonkost für Cattsen und andere etwas empfindlichere, und dicke Portionen für Phals und andere Vielfraße.

Dicke Bulben und reichblütigkeit bei Multis etc. bekommst du am einfachsten, wenn du die Pflanzen ab Juni rausschmeisst. Im Idealfall hängst du sie in einen Baum in den lichten Schatten (sonst ist im Herbst das Gekrabbel gross.... ::)). èbrigens auch ideal für Cattleyen. Besonders bei Cattleyen wichtig: reinholen bevor die Nachttemperaturen länger unter 10° absinken, sonst bleiben die Blüten in den Scheiden stecken und diese werden braun.
Ansonsten kannst du Cattleyen ebenso kräftig düngen (gern zusätzliche Blattdüngungen während des Triebwachstums) wie auch Multis und Phalaenopsis. Mit Erscheinen der Bulben bzw. dem Triebabschluss hörst du natürlich mit der Blattdüngung auf und reduzierst auch die Düngung über das Substrat (aber den Teril kennst du ja).
Zur Wirkung des Freilandaufenthalts etc ein Beispiel:
Ich hatte eine Burrageara "Stefan Isler" und meiner besten Freundin auch eine in gleicher Grösse geschenkt.
Meine hat im Freiland und mit Blattdüngung eigentlich immer 2-3 Neutriebe je Bulbe gemacht und pro neuer Bulbe 2-3 Blütenstände.Das Ding stand nach 4 Jahren im 3 Liter Topf.
Die meiner Freundin blieb das ganze Jahr im Zimmer, machte je Bulbe 1, selten 2 Neutriebe, die Bulben blieben klein und mehr als 1 Blütenstiel je Bulbe war nicht drin, auch die Reichblütigkeit war immer deutlich geringer als bei meiner. Ihre steht jetzt (nach 10 Jahren) im 1,5 Liter Topf.... (meine ist vor 4 Jahren meiner Mutter zum Opfer gefallen.... :'( :'( :'( ) Allerdings muss ich sagen, dass ihre es öfter 2x im Jahr schafft zu blühen, meine schaffte das grundsärtzlich nur einmal. Hat sich aber immer gelohnt drauf zu warten. :D


Liebe Grüsse,

Daniel

P.S.: Ich habe ja auch nie gesagt bzw. nicht sagen wollen, dass jeder Orchideendünger zwingend Harnstoff enthalten muss. Ich habe nur sagen wollen, dass es nur in diesem Fall sinnvoll ist einen solchen zu kaufen. Ansonsten tut es jeder stickstoffbetonte Volldünger. (aus den oben genannten gründen.) ;)
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: pearl am 04. August 2011, 01:12:04
hervorragend erklärt. Bloß ist es für mich schwierig Harnstoff aufzutreiben. Die Riesensäcke, die die Landwirtschaft verwendet kann ich nicht brauchen und die praktischen 5 kg Verpackungseinheiten in runden Tonnen aus Karton stehen nicht mehr zur Verfügung, seitdem das Sequenzieren automatisch geht. Ich spreche jetzt von Laborbedarf. In der Apotheke ist es extrem teuer und Chemikalien werden heute von Anbietern für Laborchemikalien nur noch an Institute und so abgegeben.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Staudo am 04. August 2011, 07:52:12
Ich würde 'nen Bauern fragen.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Günther am 04. August 2011, 08:20:12
Ich bild mir ein, erst vor kurzem geprillten Harnstoff unter einem mir entfallenem Markennamen (Floranid oder so?) in einem Gartenmarkt gesehen zu haben.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: wollemia am 04. August 2011, 08:21:34
hervorragend erklärt. Bloß ist es für mich schwierig Harnstoff aufzutreiben.

Z. B. hier: 1 kg zu 9,49 Euro. Nicht gerade ein Schnäppchen, aber erschwinglich; und mit einem Kilogramm kommt man für Topfpflanzen schon ziemlich weit.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Günther am 04. August 2011, 09:00:38
Zeitweise wurde Harnstoff auch als "umweltfreundlicher" Streusalzersatz angepriesen.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Daniel - reloaded am 04. August 2011, 16:24:23
hervorragend erklärt. Bloß ist es für mich schwierig Harnstoff aufzutreiben.

Z. B. hier: 1 kg zu 9,49 Euro. Nicht gerade ein Schnäppchen, aber erschwinglich; und mit einem Kilogramm kommt man für Topfpflanzen schon ziemlich weit.
:o :o :o Wow! Nicht gerade ein Schnäppchen ist gut... im Vergleich ist das Zeug schweineteuer!
Ich habe letztes Jahr für den 25kg Sack Spritzharnstoff geprillt knapp 13 Euro plus Märchen bezahlt....
Aber gut mit nem Kilo reicht man bei normalem Bestand an Zimmerpflanzen ne halbe Ewigkeit.
Ist bei Harnstoff für den Laborbedarf eigentlich der Biuretgehalt relevant? Sollte bei Harbstoff für die Blattdüngung nicht über 0,5% liegen, bei Spritzharnstoff liegt er i.d.R. deutlich drunter....


@Pearl:
Das Interesse hättest du etwa 1 Woche früher bekunden sollen, dann hätte ich dir ein Kilo mitgebracht zum Forumstreffen... ein Sack ist noch da. ;)
Aber Staudos Idee nen benachbarten Landwirt zu fragen ist gut. Zumindest Getreidebauern verwsenden ihn häufig im Frühjahr.



Liebe Grüsse,

Daniel
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Daniel - reloaded am 04. August 2011, 16:29:47
Ich bild mir ein, erst vor kurzem geprillten Harnstoff unter einem mir entfallenem Markennamen (Floranid oder so?) in einem Gartenmarkt gesehen zu haben.

Floranid enthält (zumindest in D) Stickstoff zum Teil als Isobuthylidendiharnstoff. Dass dieser sehr langsam und lang anhaltend wirkt muss dir zumindest sicher nicht erklären.
Harnstoff als solcher ist in D meines Wissens nicht für Kleingärtner erhältlich (ausser den carbamidhaltigen Flüssigdüngern natürlich), wie das in der Schweiz und in Österreich aussieht weiss ich nicht.


Liebe Grüsse,

Daniel
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: wollemia am 04. August 2011, 17:15:04
Gelegentlich kriegt man Harnstoff in größeren Gebinden auch über Ebay. Ist zwar auch dort immer noch teurer als direkt vom Landwirt, aber wohl die zweitbilligste Quelle, wenn man größere Mengen braucht.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Günther am 04. August 2011, 17:45:39
Ach, waren das noch Zeiten, wo ich mit Giftbezugslizenz im Labor war....
Und noch früher, wo man fast alles im Handel gekriegt hat...
Ammonnitrat in der Drogerie z.B. ...
Wahrscheinlich hats deswegen früher keine sogenannten "Terroristen" gegeben ::)
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Eva am 04. August 2011, 18:59:51
Dafür einige Kinder, die sich beim Schwarzpulver basteln die Haare angesengt oder die Finger abgesprengt haben ::).

Aber heutzutage braucht man wirklich schon für jeden Mist einen Antrag mit Begründung.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Günther am 04. August 2011, 19:01:49
Solche Kinder gibts noch immer....
Es sind genug Pyrotechnikartikel im Handel.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: pearl am 05. August 2011, 01:21:30
stimmt. ;D Aber sonst waren das ja wirklich paradiesische Zeiten EtOH abs habe ich noch ein Scott Fläschchen rumstehen, etwas Äther ist vorhanden und natürlich die Flusssäure. Immer mal praktisch.

10 € für 1 kg Harnstoff sind die Apothekenpreise, die ich meinte. Der Bauer, den ich gefragt hatte ist Zipfelgä und wollte plötzlich nichts mehr abgeben, vermutlich falschen Moment erwischt mit schwieriger Kundschaft drumrum. Da werde ich noch mal vorspechen.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: wollemia am 05. August 2011, 08:23:15
10 € für 1 kg Harnstoff sind die Apothekenpreise, die ich meinte.

Es gibt diverse Angebote auf Seiten, die Rohstoffe zur Eigenherstellung von Kosmetika anbieten, wo Harnstoff für 2 - 5 Euro vertickert wird, allerdings nicht das Kilogramm, sondern pro 30 Gramm! :o
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: ninabeth † am 05. August 2011, 10:38:21

Zitat
Es gibt diverse Angebote auf Seiten, die Rohstoffe zur Eigenherstellung von Kosmetika anbieten, wo Harnstoff für 2 - 5 Euro vertickert wird, allerdings nicht das Kilogramm, sondern pro 30 Gramm!


das nennt sich dann Urea bei Kosmetik ;D ;D
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Daniel - reloaded am 05. August 2011, 15:31:10
Och Urea ist auch in der Düngung nach wie vor bekannt, allerdings meist bei Langzeitdüngern mit Harnstoffformaldehyd, das nennt sich dann Ureaform(-N).

Aber irgendwie sind wir vom Blaukorn weit weg zum Harnstoff gekommen.
Bei dem ist mir momentan übrigens nicht klar warum es ihn nicht für Kleingärtner gibt... er ist weder explosiv noch brandfördernd und noch nicht einmal schädlich für die Haut.... vermutlich zu konzentriert.


Aber wo wir schonmal OT sind:
Pearl, was ist "EtOH abs"? Und was machst du mit Flusssäure und Äther?


Liebe Grüsse,

Daniel
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: pearl am 05. August 2011, 16:15:10
reiner Alkohol, Rostflecken aus Textilien entfernen und Kleintiere etwas betäuben.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: dreichl am 05. August 2011, 16:28:04
Aber wo wir schonmal OT sind:
...Und was machst du mit Flusssäure ...

voll OT: Da verstehe ich schon, warum das nicht frei erhältlich ist. Und ich müsste es auch nicht bei mir rumstehen haben, auch nicht gegen Rostflecken.

Für das andere habe ich schon mehr Verständnis, solche Katzen haben meine Nachbarn auch ;-)

beinahe OT:
Daniel, meine Orchis verbringen den Sommer, oder das was davon übrig ist, immer draussen. Bekommt ihnen gut, nur die Mahlzeiten sind wohl etwas klein gewesen.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: pearl am 05. August 2011, 16:45:24
meine Zimmerorchideen stelle ich den Sommer über auch raus auf so etwas wie eine schattige Terrasse und alle paar Tage oder die eine oder andere Woche stelle ich sie in eine große flache Wanne mit gedüngtem Wasser.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: wollemia am 06. August 2011, 08:39:47
Aber wo wir schonmal OT sind:
...Und was machst du mit Flusssäure ...

voll OT: Da verstehe ich schon, warum das nicht frei erhältlich ist. Und ich müsste es auch nicht bei mir rumstehen haben, auch nicht gegen Rostflecken.

Nochmal OT: Flusssäure ist in manchen Rostentfernern jedenfalls früher enthalten gewesen, und ich vermute, sie ist es immer noch. Allerdings natürlich ziemlich stark verdünnt.


Warum fester Harnstoff als Düngemittel für Privatleute nicht im Handel erhältlich ist, weiß ich auch nicht. Solange es um Zimmer- und Topfpflanzen geht und nicht um Düngen auf größerer Fläche, kann man aber ja auf Harnstoff aus Chemikalienhandel und Apotheke ausweichen. Ist immer noch billiger als die diversen "Spezialdünger" in Kleinstmengen.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: martins9 am 30. Juni 2014, 15:46:03
Ich hab mir heute erstmals Blaukorn 8-8-8 gekauft und nach Lesen des Threads auch erst mal von Staudo inspirieren lassen und begonnen, das Zeug aufzulösen. Ist jetzt nach 2 Stunden eine gipsfarbene Brühe, die blauen Anteile brauchen wohl noch ein paar Stunden oder Tage. Bisher bin ich mit Kompost (plus Magnesiumbranntkalk, im gesiebten Zustand ab und an Urgesteinsmehl dazu), Jauchen und Hornspäne ganz gut gefahren. In diesem Jahr scheinen mir vor allem die Starkzehrer (Kohl u.a.) aber mal "dringend" noch was anderes zu brauchen. Mal Schauen, ob ich damit zumindest nichts falsch mache.

Nun noch eine Frage, z.B. an Staudo: Verdünnungsverhältnis hab ich mir hier grob erlesen und werde vorsichtig sein. Muss ich dann aber von unten Gießen, was gerade bei sehr ausladendem Wirsinkohl schon echt schwierig ist, oder kann ich bei grober Verdünnung auch die Blätter ab und an treffen?
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Staudo am 30. Juni 2014, 16:04:12
Gieße möglichst von unten und mache Dir wegen des Mischungsverhältnisses keine großen Gedanken. Ich gebe eine Handvoll Dünger in eine 10-Liter-Kanne, fülle Wasser auf und gieße damit. Dann fülle ich wieder Wasser auf, gieße damit und irgendwann ist der Bodensatz gelöst. Das ist natürlich vollkommen unwissenschaftlich. Den Pflanzen verrate ich das aber nicht.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: martins9 am 30. Juni 2014, 16:13:08
Na dann mach ich mich gleich mal frisch ans Werk, bei meinem Wirsing werde ich mich da aber ganz schön Mühen müssen. Der ist viel zu dicht gepflanzt, hat ausladende unter Blätter, nur die Kopfbildung müsste nun echt mal losgehen. Danke für die schnelle Antwort!
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: sarastro am 30. Juni 2014, 16:22:32
Gieße möglichst von unten und mache Dir wegen des Mischungsverhältnisses keine großen Gedanken. Ich gebe eine Handvoll Dünger in eine 10-Liter-Kanne, fülle Wasser auf und gieße damit. Dann fülle ich wieder Wasser auf, gieße damit und irgendwann ist der Bodensatz gelöst. Das ist natürlich vollkommen unwissenschaftlich. Den Pflanzen verrate ich das aber nicht.

so mache ich es bei unseren Kübelpflanzen ebenfalls. Unprofessionell hin oder her. Sie gedeihen und blühen, basta. Ein wenig Bauchgefühl ist allemal besser, wie wenn man alles wunderbar logisch ergründen kann, den Pflanzen aber nicht ansieht, wann sie Hunger haben.

Mir sitzt noch heute der Schrecken im Genick, als ich mit frischem Schulabschluss die Lehre begann und mein damaliger Lehrmeister mir sofort die Aufgabe erteilte, eine Stammlösung eines Düngermischers auszurechnen. Ich stand da wie der Ochs am Berg.
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Günther am 30. Juni 2014, 16:43:03
.... Ich gebe eine Handvoll Dünger in eine 10-Liter-Kanne, .....

's ist halt ein Unterschied, ob es ein eiskaltes Damenhändchen oder eine richtige Pratz'n ist.
Im Zweifelsfalle lieber etwas weniger, und wenn die Pflänzlein Hungers mickern, halt nochmal was,
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: martins9 am 30. Juni 2014, 16:50:58
.... Ich gebe eine Handvoll Dünger in eine 10-Liter-Kanne, .....

's ist halt ein Unterschied, ob es ein eiskaltes Damenhändchen oder eine richtige Pratz'n ist.
Im Zweifelsfalle lieber etwas weniger, und wenn die Pflänzlein Hungers mickern, halt nochmal was,

Ich hab 2 lose Männerhände voll in ca. 20l Regenwasser gegeben. Arbeit ist erst mal erledigt, jetzt haben wir ein leichtes Gewitter und noch mal ordentlich Regen. Passt!
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Eva am 30. Juni 2014, 17:10:25
Mir sitzt noch heute der Schrecken im Genick, als ich mit frischem Schulabschluss die Lehre begann und mein damaliger Lehrmeister mir sofort die Aufgabe erteilte, eine Stammlösung eines Düngermischers auszurechnen. Ich stand da wie der Ochs am Berg.

Ich wollte mal den neuen Lehrling (meine erste Bürokauffrau-Lehrlingin) testen und gab ihr eine Konzentration mit Dreisatz auszurechnen. Sie konnte es nicht, alle anderen standen auch da wie der Ochs vorm Berg. Bis wir draufgekommen sind, dass Dreisatz auf österreichisch Schlussrechnung heißt 8) . Das konnte Frau Lehrling zwar auch nicht, aber zumindest die anderen ;D

Und ich hab gelernt, was man als Chef eher nicht gleich machen sollte ...
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: *Falk* am 30. Juni 2014, 18:08:55
War bei uns ganz genau so. ;D Wir haben dann in der Mittagspause mit ihr
gepaukt bis es geklappt hat. ;D
Titel: Re:Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: sarastro am 30. Juni 2014, 21:41:49
Mir sitzt noch heute der Schrecken im Genick, als ich mit frischem Schulabschluss die Lehre begann und mein damaliger Lehrmeister mir sofort die Aufgabe erteilte, eine Stammlösung eines Düngermischers auszurechnen. Ich stand da wie der Ochs am Berg.

Ich wollte mal den neuen Lehrling (meine erste Bürokauffrau-Lehrlingin) testen und gab ihr eine Konzentration mit Dreisatz auszurechnen. Sie konnte es nicht, alle anderen standen auch da wie der Ochs vorm Berg. Bis wir draufgekommen sind, dass Dreisatz auf österreichisch Schlussrechnung heißt 8) . Das konnte Frau Lehrling zwar auch nicht, aber zumindest die anderen ;D

Und ich hab gelernt, was man als Chef eher nicht gleich machen sollte ...

so nach dem Motto "dem g'studierten Lehrlingsgrünschnabel zeig' ich's jetzt!" :o ;D
Titel: Re: Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: haweha am 20. Dezember 2015, 09:26:25
Weiss jemand, wieviel Silicium bzw "SiO2" Blaukorn enthält?
Ich vermute mal, dass da Superphophat drin ist (deshalb der Wasser- und Säure- schwerlösliche Anteil von CaSO4 zu Deutsch Gips)
aber halt KEIN Thomasmehl, "ca." Ca3(PO4)2 · (Ca2SiO4) - weil selbiges ja chromhaltig ist.
Hat jemand zufällig die Rezeptur von einem der handelsüblichen Blaukörner?
Titel: Re: Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Effi B. am 16. März 2016, 17:10:46
So. Hab fast alles gelesen. Vor allem die Tulpen sind schon recht weit ausgetrieben, bis zu 15 cm, die brauchen eine zügige Notfütterung.

Auf ein stundenlanges Warten hatte ich keine Lust, drum habe ich das Blaukorn in kochendem Wasser aufgelöst. Ging ruckzuck, nach wenigen Minuten hatte es sich verflüssigt.

War das eine gute Idee? Oder gibt es da irgendwelche ominösen Hexengiftstoffe, die ich mit der Hitze freigesetzt habe, was die Blumenzwiebeln sofort dodd machen könnte? Oder habe ich die Wirkstoffe neutralisiert, was ebenfalls doof wäre.

Oder krieg ich Euer Häkchen und darf jetzt gießen?

Die Dosierung habe ich so angesetzt wie Ihr auch, eine handvoll auf 10 Liter Wasser.

Titel: Re: Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Isatis blau am 16. März 2016, 17:23:23
Beim Erhitzen zum Auflösen passiert nichts, außer, dass sich das Salz besser löst :). Du kannst ruhig gießen.
Titel: Re: Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Effi B. am 16. März 2016, 17:38:50
Okay, Isatis, danke, wenn Du das sagst, dann mach ich das so.  ;D
Titel: Re: Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Bumblebee am 06. Mai 2016, 07:18:15
Und? Lebt noch alles? Oder dodd? ;D
Titel: Re: Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: toma am 06. Mai 2016, 07:54:07
Scheindodd seit 14. April.
Titel: Re: Blaukorn niemals in Wasser auflösen. Warum nicht.
Beitrag von: Bumblebee am 06. Mai 2016, 07:54:59
 ;D