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News: Wenn im April die Maikaefer fliegen, bleiben die meisten im Schmutze liegen
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|18|7|Wenn ich über Sterbehilfe rede, will ich nicht, dass da jemand was von Geranien bewässern dreinfunkt.  ;D (anonymes Zitat)
 

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Autor Thema: In der Natur gärtnern  (Gelesen 4174 mal)

Feder

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In der Natur gärtnern
« am: 16. April 2005, 08:48:49 »

Wie ist das eigentlich, wenn man in Wald und Wiese ein bisschen gärtnert? Egal, abzulehnen oder gar bedenklich und verboten?
Ich spiele mit dem Gedanken, in meiner Nähe den Versuch zu starten, Bärlauch im Wald anzusiedeln. Spricht etwas dagegen?
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Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
  Pat Parelli

potz

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Re:In der Natur gärtnern
« Antwort #1 am: 16. April 2005, 09:43:49 »

Nö .. hab ich gestern auch gemacht 8)
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Urs

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Re:In der Natur gärtnern
« Antwort #2 am: 16. April 2005, 09:52:42 »

Die Ausbringung gebiets- und/oder standortfremder Pflanzenarten ist als Florenverfälschung verboten; dies wird in den jeweiligen Landesnaturschutzgesetzen geregelt. Viele Vegetationstypen naturnaher Waldgesellschaften sind außerdem (pauschal) besonders geschützte Biotope nach Bundesnaturschutzgesetz, Bundesnaturschutz-Neuregelungsgesetz und den Naturschutzgesetzen der einzelnen Länder. Alle Eingriffe, die zu einer negativen Veränderung dieser Biotope führen können, sind generell untersagt, unberührt ist davon lediglich die Ausübung ordnungsgemäßer Forstwirtschaft (die auf Erhaltung und nachhaltige Bewirtschaftung der bestehenden Waldgesellschaften ausgerichtet zu sein hat). Den Bärlauch wirst Du ja sicherlich nicht in einem Fichtenforst ausbringen wollen, da würde er ja ohnehin nicht gedeihen.
Falls es sich um eine Waldgesellschaft handelt, die keinem gesetzlichen Schutz unterliegt und die "Zielfläche" kein Naturschutzgebiet o. ä. ist, es sich darüber hinaus um einen potenziell natürlichen Standort des Bärlauchs handelt, der nur infolge menschlicher Tätigkeit (z. B. Verdrängung nach Kahlschlag, Entwicklung einer Schlagflur, evtl. forstliche Bodenbearbeitung, Aufforstung und Entwicklung eines sehr dicht schließenden Jungbestands usw.) momentan nicht vom Bärlauch besiedelt ist, ist einer Ansiedlung nichts entgegenzusetzen. So weit zur rechtlichen Situation in Deutschland. Wenn jemandem allerdings versehentlich ein paar Samen aus der Tasche fallen ...

Gärtnern im eigentlichen Sinne ist in Wald und Wiese nahezu stets verboten. Zum einen handelt es sich bei den ins Auge gefassten Flächen sicherlich um fremdes Eigentum. Wenn ich in meinem Wald jemanden fände, der "herumgärtnert" würde ich dies nicht als Lappalie behandeln, sondern auf jeden Fall zur Anzeige bringen. Mir reicht es schon, dass mir zum einen ständig Leute ihren Gartenabfall an den Waldrand kippen, andere dagegen meinen, den Waldrand mit nicht heimischen Ziersträuchern "verschönen" zu müssen, die sich dann teilweise auch im Wald ausbreiten. Für diese Leute ist nicht ersichtlich, dass es sich um Privatwald handelt und scheinen zu meinen, der Wald wäre generell bis auf das Holz Gemeineigentum. Dies ist jedoch nicht der Fall und jeder Wald gehört irgendwem - Privatpersonen, Körperschaften, Kommunen, Ländern oder Bund.

Um es in Kürze auf den Punkt zu bringen: nach meiner meinung ist gegen das Verstreuen von ein paar Samen, Abwartend es Etablierungserfolgs und nachfolgende Ernte von ein paar Blättchen wenig zu sagen. Eine Bärlauch-Kultur im Wald anzulegen ist in einem erheblichen Prozentsatz der denkbaren Fälle ein Eingriff, dem Naturschutzrecht und Schutz des Eigentums anderer diametral gegenüber stehen.

« Letzte Änderung: 16. April 2005, 09:57:16 von Urs »
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potz

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Re:In der Natur gärtnern
« Antwort #3 am: 16. April 2005, 23:00:14 »

... Um es in Kürze auf den Punkt zu bringen: ....
... der Grund ghört mir 8)
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Feder

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Re:In der Natur gärtnern
« Antwort #4 am: 17. April 2005, 15:24:04 »

Ich werde ein paar Zwiebelchen zufällig verlieren. 8)
Grundsätzllich glaube ich, dass man abseits von Gesetzen doch sehr sorgfältig mit der natürlichen Flora umgehen sollte.
Andererseits tun das gerade die Waldbesitzer nicht. Da wird wohl eher wüst gerodet, nachdem breite Fahrschneisen in den Waldboden gerissen werden, und viel Holz (Äste) wird einfach jahrelang in der Gegend liegen gelassen, bis es verrottet. >:( Oft sieht es monatelang aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen.
Der Wert von natürlichem Totholz hingegen ist mir schon klar, darunter verstehe ich aber etwas ganz anderes.
Von Kräutern weiss ich, dass so mancher Pflanzenliebhaber die Samen zur passender Zeit von hier nach dort streut, sozusagen Hilfe für Wind und Vögel. Was nicht auf einen guten Standort fällt, kommt ohnehin nicht auf, und dabei handelt es sich ja auch um ortsansässige Wildpflanzen.
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  Pat Parelli

Eva

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Re:In der Natur gärtnern
« Antwort #5 am: 03. Mai 2005, 20:58:33 »

Zitat
Da wird wohl eher wüst gerodet, nachdem breite Fahrschneisen in den Waldboden gerissen werden, und viel Holz (Äste) wird einfach jahrelang in der Gegend liegen gelassen, bis es verrottet. Oft sieht es monatelang aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen.

Sieht sicher nicht erfreulich aus, aber aufgerissener Boden, (kleinere) Kahlschläge und die Tümpelchen in den verdichteten Fahrrinnen sind wahrscheinlich eher gut für die Artenvielfalt, weil Pionierpflanzen sowas brauchen. Nicht umsonst sind ausgerechnet Truppenübungsgebiete aus Naturschutz-Sicht besonders wertvoll, auch wenn ich das aus politisch-ideologischen Erwägungen sehr lästig finde ;).

Aber andererseits ist Bärlauch am Waldrand schon eher natürlich und auch kein Hindernis für die Nutzung.

Ist Immergrün eigentlich, wenn es im Wald vorkommt, ein Gartenflüchtling, oder kann das auch natürlich sein? Wunderschön sieht es jedenfalls aus, gerade wenn es blüht.

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