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Pflanzenwelt => Arboretum => Thema gestartet von: Nox am 02. Juni 2018, 23:11:45
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Zu meinem Nachbarn hin (in ca. 25m Abstand vom Haus) fällt das Gelände ab und war diesen Winter monatelang nass. Nun möchte ich den Blick auf sein Grundstück gerne auch im Winter ausblenden (der Herr ist fast 90, ehemaliger Bau-Unternehmer und kann sich von so einigem einfach nicht trennen).
Das Haus und sein Grundstück waren frisch erworben und ich kannte das Gelände noch nicht.
Also pflanzte ich vor 2 Jahren kleine Hochstämmchen Ligustrum japonicum und Osmanthus heterophyllus Tricolor dazwischen. Der Winter 2016/2017 war recht trocken und im ersten Jahr war alles gut. Der vergangene Winter 2017/18 dagegen war sehr nass, einige Teile standen Monate unter Wasser. Eine vor 35 Jahren angelegte Drainage war natürlich dicht und unauffindbar.
Die 3 Ligustrum jap. sind nun ersoffen und die Osmanthus sind braun lassen die Blätter fallen. Ein Cotoneaster lucidum ?, geschätzt 20 Jahre alt ist ebenfalls abgestorben.
Der Vorbesitzer hat weiter hinten italienische Pappeln gepflanzt die prächtig gediehen sind, nur geht sowas die an einer Grenze zum Nachbarn garnicht. Eine Haselnuss gedeiht, ist aber nicht blickdicht.
Zunächst einmal werde ich im Herbst einen Graben baggern (es gibt aber nicht viel Gefälle) und den Pflanzplatz ca. 30 cm höher legen.
Und nun suche ich Gehölze, möglichst immergrün, die mit 30 - 40 cm über'm Wasserstand im Winter leben können. Bei uns friert es höchstens bis -10 °C.
Es sind schonmal 3 Magnolia virginica glauca (halbimmergrün) eingezogen, auf einem kleinen 20 cm hohen Hügelchen. Dahinter sollte noch etwas Immergrünes, bis 6 m. Ich schwanke zwischen Prunus lusitanica und Ilex.
Könnte das gehen oder gibt's bessere Ideen ?
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Wahrscheinlich sind alle Experten hier auf Gartenreise ....... ?
Na, dann wurschtel ich einfach weiter und erzähle, wie's geworden ist - die nächsten Pflanzungen sind sowieso erst für September geplant.
Immerhin zwei Überlebenskünstler haben die monatelange Überschwemmung überstanden, allerdings taugen sie nur für wintermildes Klima:
Hydrangea seemannii: immergrüner Kletterer mit Haftwurzeln, soll 4 m erreichen und bis -10 °C überstehen. Ich hab' sie in der Baumschule einfach mal mit eingepackt, um sie auszuprobieren. Nie hätte ich geglaubt, dass sie diesen Härtetest überlebt !
Drimys winteri stand nur 20 cm über der Wasseroberfläche, mehrere ca. 1,5 m hohe Pflanzen (erst seit 1,5 Jahr gepflanzt) haben alles gut weggesteckt.
Ich finde es nur ein wenig riskant, solche frostempfindlichen Arten als Sichtschutz einzusetzen, vielleicht finde ich ja noch härtere Immergrüne für diesen Standort.
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Dein Garten liegt ja anscheinend in einer sehr milden Gegend, sonst würde Drimys winteri nicht durchhalten.
Staunässe ist für fast alle Gehölze ein Problem. Es wird stets empfohlen, erhöht zu pflanzen, also auf kleinen "Hügeln von 20 bis 30 cm Höhe, die man aufschüttet.
Da auch noch immergrüne Gehölze zu finden ist nicht einfach.
Vorausgesetzt du hast keinen kalkhaltigen Boden, könntest du es mit Ilex glabra versuchen. Vielleicht nimmst du Ilex verticillata dazu, die ist zwar nicht immergrün, fruchtet aber sehr schön, wenn man weibliche Exemplare setzt.
Auch Kalmia latifolia, Myrica gale und M. pensylvanica sowie Itea virginica vertragen es recht feucht, aber ob die als Hecke taugen?
Und schließlich wären da noch Chamaecyparis thyoides und Thuja occidentalis, die sehr feuchte Standorte vertragen.
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Oh Danke Bristlecone !
Ja, durchschnittliche Tiefsttemperatur meist -5°C ganz selten bis -10 °C. Mein Garten liegt in der südlichen Bretagne, Klimazone 8b, also ganz ähnlich wie Cornwall in England (hab' ich ein Glück). WHZ wird nicht unter meinem Avatar angezeigt, hab's aber im Profil geschrieben.
Es ist in 25 Jahren aber schon mal ein Extremwinter mit -12°C vorgekommen.
Ich mache mich gleich mal über Deine Tipps schlau. Ich habe auch vor, Erde aufzuschütten, aber besser ich wähle möglichst angepasste Gehölze, denn wie schnell ist irgendein Bächlein zugesetzt und das Wasser steigt.
P.S.: ja, saurer Boden (Granituntergrund), Kamelien und Rhodos gedeihen weiter oben prächtig. Ilex finde ich sehr schön, habe mir gerade die hier empfohlenen Bücher bestellt.
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Als Sichtschutz, wenn auch nicht als schnittfeste blickdichte Hecke könnte auch Pinus mugo bzw. Sorten gehen.
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Von Itea gibt es doch verschiedene Arten, auch höher und dichter. Ich stand gerade sehnsüchtig vor einem Exemplar in der hiesigen Baumschule. Ist hier leider zu trocken...
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Hätte nie gedacht, dass Koniferen wie Pinus mugo oder Chamaecyparis thyoides solche Standorte aushalten. Aber tatsächlich: Thuja steht in diesem Garten auch, zeitweise mit den Füssen im Wasser und schon umgefallen (lagernd) und wieder hochgewachsen. Gescheiterweise sollten die Pflanzen einen Verjüngungs-Schnitt vertragen, das ist bei den meisten Koniferen so ein Problem - und ach ja, Thuja, Pinus und Chamaecyparis erwecken in mir keine Sehnsüchte.
Ich sehe, es gibt auch eine Itea illicifolia, die ist ja immergrün und wächst über 2 m ! Das wird ein ernsthafter Kanditat !
Und ich habe einen Podocarpus salignus in gerade 30 cm Grösse im Topf - das ist wohl mehr was für den Faden "Bäume für die Zukunft". Halt nicht für schnellen Sichtschutz.
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Thuja occidentalis hab ich in Maine im sumpfigen Wäldern gesehen, mit ziemlich nassen Füßen (die Thuja).
Ob Itea ilicifolia auch so viel Nässe verträgt wie I. virginica? :-\
Nässe vertragen natürlich auch Nyssa sylvatica und die anderen nordamerikanischen Nyssa sowie Acer rubrum und Leitneria floridana, aber das wären Solitärgehölze und keine Heckenpflanzen.
Wobei: http://www.missouribotanicalgarden.org/PlantFinder/PlantFinderDetails.aspx?kempercode=c318 (Leitneria als Hecke!)
OT: Podocarpus salignus hält sogar hier am Oberrhein aus, bislang.
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Thuja occidentalis hab ich in Maine im sumpfigen Wäldern gesehen, mit ziemlich nassen Füßen (die Thuja).
Ob Itea ilicifolia auch so viel Nässe verträgt wie I. virginica? :-\ .........
Wahrscheinlich fraglich, bei Itea illicifolia schreiben meine Fachbücher etwas von "an sonnigen Mauern".
Gut, wenn alle Stricke reissen, dann ist Thuja als ruhiger immergrüner Hintergrund zur hellgrünen Magnolia virginiana durchaus denkbar, denn so um die 4 bis 6 m sollte der Sichtschutz werden.
Aber vorher mach' ich vielleicht noch einen Versuch mit etwas anderem, vielleicht Ilex oder Prunus lusitanica, die kann man auch mal radikal zurücknehmen. Die niedrigeren Büsche haben Platz weiter rechts, da ist nicht so viel zu kaschieren.
Bei den laubwerfenden Gehölzen fällt mir schon eine ganze Menge mehr ein: ein junger Oxidendron ist frisch gepflanzt.
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Mal noch in eine andere Richtung gedacht: Gibt es immergrüne Kletterpflanzen, die in 8b mit nassen Füßen zurechtkämen?
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Ein kleiner Zwischenbericht:
Um das Wasser im Winter besser abzuleiten, habe ich mich auf einen Minibagger geschwungen und einen Graben gebaggert. Allerdings liegt der Pflanzplatz in einer feuchten Senke, man muss immermal mit Wasser im Winter rechnen.
Nun sollen noch 16 m2 Mutterboden kommen, damit kann ich 40 cm über eine Länge von 16 m aufschütten.
Für die tiefsten Stellen dachte ich mir Ilex cassine, der laut Christopher Bailes in Sumpfland vorkommt, nicht weit von mir kann ich ihn finden : https://www.pepinieresdauguet.fr/plante-arbuste-mayenne_arbustes-dornement_ilex-houx_ilex-cassine.phtml
Die Angaben zur Winterhärte sind ein wenig widersprüchlich, und reichen von Zone 7 - 10 bis zu Angaben von -20 °C (Baumschule), liegt vielleicht am weiten Verbreitungsgebiet dieses Ilex.
Und damit es nicht zu eintönig wird, probiere ich auch noch Quercus phillyreoides, auch hier kann man nicht so sicher sein bezüglich Winterhärte.
Damit soll ein Hintergrund von 4-6 m Höhe (innert nützlicher Frist) entstehen, der das ganze Jahr etwas hermacht und vor dem sich schöne Sommergrüne abheben. Die Auswahl an sommergrünen Gehölzen für winternasse Plätze ist ja ungleich grösser.
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Zwar nicht immergrün, wollte ich doch mal die rindenfärbenden Weiden-Arten und Sorten und Cornus alba 'Sibirica' noch in den Ring werfen ;)
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Oh ja !
Wenn mal ein immergrüner Sichtschutz als Hintergrund steht, gibt's fast unendlich viele Möglichkeiten.
Sobald ich ausgeschlafen bin, zeige ich Euch mal ein paar Photos, dann wird mein Wunsch nach blickdichtem Hintergrund von 4-6 m verständlich.
Und dann : Magnolia virginiana, Oxidendron, Nyssa, Liquidambar, Ilex verticillata, und so einiges, was ich erst hier im Forum kennengelernt habe (Lindera, Itea und noch so ein paar von Bristlecone empfohlene Exoten ....)
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Endlich die Bilder:
Ein recht winternasser Standort ...
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Die Strassengräben wurden umgeleitet (siehe Thread über italienische Säulenpappeln) und das Wasser quillt unter dem Kanaldeckel hervor:
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Ich habe ein wenig Beton angerührt, besagter Nachbar hat Verständnis.
Und diesmal wird erhöht gepflanzt !
Die angelieferte Erde muss noch verteilt werden, so ca. 50 cm soll das Pflanzbeet höher liegen.
Es ist und bleibt eine feuchte Ecke, doch nach diesem Sommer sehe ich klare Vorteile. Zur Sicherheit kommt Ilex cassine über den Kanaldeckel: immergrün und schnellwachsend, mal sehen wie hoch (6 m würden reichen).
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Eine Drainage ist nicht möglich? Oder Vielleicht eine Sickergrube?
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Doch, ich habe vor ein paar Wochen einen schmalen Graben bis zum tiefsten Punkt des Geländes gebaggert.
Letzten Winter hatte ich den Eindruck, dass eine ganz leichte Erhebung das Wasser aufstaute. Hinter dem Erdwall, der das Grundstück einfasst (frz. "talus") liegt ein recht wildes Feuchtgebiet, daraus entspringt ein Bächlein, welches nur im Winter Wasser führt. Die Niveau-Unterschiede zwischen dem unteren Teil des Gartens und dem Feuchtgebiet sind aber minimal, also muss ich immer mal damit rechnen, dass umgestürzte Bäume oder Äste im Abfluss das Wasser aufstauen.
Ausserdem wird immer Wasser zu mir herüber sickern, deshalb wird erstmal erhöht gepflanzt.