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Garten- und Umwelt => Atelier => Thema gestartet von: Martina777 am 09. März 2013, 15:33:24

Titel: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Martina777 am 09. März 2013, 15:33:24
Ich möchte einige Wurzelstöcke zu einem optisch nett aussehenden Totholzhaufen gruppieren. Was mich aber seit längerer Zeit beschäftigt:

- Wie gehe ich mit dem Mäuseproblem um? Ich habe aktuell Wühlmäuse im Garten, und unter/zwischen diesen Wurzelstöcken biete ich denen vermutlich eine sichere Bleibe, die auch meinem Zugriff und meiner Kontrolle entzogen ist. Wird das ein Problem, kann bzw. soll ich Vorbeugemassnahmen treffen? Hasenstallgitter unterlegen wird sie zumindest stören?

- Unkraut. Diese Fläche liegt relativ sonnig/max halbschattig, und drunter ist aktuell noch "Wiese". Auch Brombeeren sind nicht weit. Da wachst rasant "alles". Wie regle ich dieses Problem? Füllt man die Zwischenräume mit Erde aus und pflanzt?

- Was sollte ich sonst noch bedenken?

Lieben Dank im voraus,
Martina
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Isatis blau am 09. März 2013, 16:12:50
Auf meiner Wiese habe ich öfters optisch weniger nett aussehende Totholzhaufen.

Mäuse habe ich dort noch nicht beobachtet, dafür öfters Eidechsen und Blindschleichen.

Unkraut wächst da in der Tat, zuerst Gras, Quecke, später gern Hundsrosen und Brennnesseln. Schlimm finde ich das nicht, denn das Holz wird ja eh von Pilzen befallen und vermodert, so ein Haufen hält nur ein paar Jahre. Danach kann man regelmäßig mähen, was Brennnesseln und Rosen irgendwann verschwinden lässt.

Man kann solche Haufen immer wieder an anderen Stellen aufsetzen, dann ist Unkraut kein Problem.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Mediterraneus am 09. März 2013, 16:19:21
Oder du machsts im Schattengarten, dann kommt Unkraut nicht ganz so stark. Zumindest die Quecke nicht.
Das verrottende Material gibt einen guten Waldboden.

Wenn du Brombeeren hast, dann wird der Haufen bald im Brombeerdickicht verschwinden, fürchte ich.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Danilo am 09. März 2013, 16:29:22
Ein Totholzhaufen taugt prima als Rankhügel für etwaige Kletterpflanzen. Ich denke da an Hopfen, Clematis (Schnecken?) und dergleichen. Die Schattierung durch deren Blattmasse hält Neuansiedlung(!) von Brennnesseln & Co durchaus in Grenzen, wenn das gewünscht ist. Gegen bestehende Rhizome oder gar Brombeeren hilft das natürlich gar nichts.

Neben Mäusen sollen sich ja auch einschlägige Räuber unter solchen Haufen wohlfühlen, die das Nagegetier sogleich auf die Speisekarte setzen. :)
Vielleicht hast Du ja Glück und ziehst damit Mauswiesel o.ä. an.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Martina777 am 09. März 2013, 16:31:29
Es ist nicht mein erster Totholzhaufen, deshalb weiss ich ein bisschen, was mich erwartet. Insofern ist die Unkrautfrage definitiv ein Problem, ich bin ja praktisch dauernd dabei, Ordnung zu schaffen, und möchte eigentlich nicht, dass die Stumpery "Keimzelle" für neue Dramen ist.

Ich habe wenig Schatten im Garten, insofern habe ich keine Wahl, es wird maximal halbschattig da sein. Manche Stumperies sind mit Erde ergänzt und gezielt bepflanzt - ist das sinnvoller? Sonne und Totholz ist irgendwie unlogisch ...

Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Mediterraneus am 09. März 2013, 16:35:04
Bepflanzen ist schon sinnvoller. Du kommst schneller zu einem optisch befriedigenden Ergebnis.

Es sollten halt keine Brombeeren (wurzeln) unter dem Haufen sein ;)
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Martina777 am 09. März 2013, 16:42:43
Okay - dass ich das Mäuseproblem zumindest nicht anheize, ist immerhin etwas.

Im Uralttotholzhaufen überwinterte ein Igel - der ist aber (der Haufen, nicht der Igel) mittlerweile fast nur mehr Erde. Und überwuchert von Brombeeren und manche tote Gehölze waren nicht tot genug.

Im Totholzhaufen vom letzten Jahr fühlt sich leider wirklich die Brombeere recht wohl, sie kommt von aussen, schlingt sich durch ...

Diesen Lebensraum vernünftig zu gestalten, fällt mir schwer.

Danilo, die Ranker ... hm - dann ist der Eindruck der Stumpery im Sommer kaum zu bemerken. Aber die Idee hat was ...
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Mediterraneus am 09. März 2013, 17:03:30
Welches Totholz hast du denn überhaupt?

Ich hab z.B. mit Reisig eine "Mauer" aufgebaut. Einfach alles Reisig gleich lang abschneiden und bündeln. Dann aufeinanderschichten. Links und Rechts hab ich Pflöcke in die Erde geschlagen, damit die "Mauer" nicht seitlich wegrutscht.

Größere Holzbrocken, Stämme etc. baue ich in den Garten mit ein. Als Hangbefestigung oder als Abgrenzung.

Ein gescheites Foto hab ich nicht gefunden. Hier wurden z.B. alte halbverrottete Eichenstämme in den Waldgarten eingearbeitet.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Danilo am 09. März 2013, 18:53:07
Danilo, die Ranker ... hm - dann ist der Eindruck der Stumpery im Sommer kaum zu bemerken.

Genau genommen bemerkt man ihn dann gar nicht. ;D
Humulus lupulus 'Aureus' beispielsweise bedeckt meine lichtschattigen kleinen "Benjes-Mauern" vollständig. Ich finde das aber prima so und spare mir bauliches Tamtam in Form fester Rankhilfen.
Clematis wächst je nach Wuchsstärke luftiger, wirkt dementsprechend anders auf die Ansiedlung von Ruderalflora.
Ich hab das baulich auch wie Mediterraneus gemacht.

In vielen Fällen werden Totholzhaufen und -hecken ja aufgeschichtet, um eben gerade jene Pflanzen anzulocken, die Du möglichst nicht willst. ;) Das erfordert daher ohnehin eine gewisse Anpassung, weg vom klassischen Totholzhaufen. Was man in der Tat machen könnte: Die Wunschpflanzen vorab ansiedeln. Aster ageratoides 'Asran' und ähnlich dominante wären vielleicht eine gute rhizomige Basis für solche Ziertotholzhügel. ;)
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Mediterraneus am 09. März 2013, 18:56:28
Die könnte man dann auch gegen die Brombeeren in die Schlacht schicken ;)


Aus meiner Reisigmauer kommen übrigens Brennnesseln :-X

Da sie aber den Kompost gegen die Nachbarwiese abgrenzt, und die Brennies auf der Nachbarseite wachsen, dürfen die das.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Callis am 09. März 2013, 19:02:27
Welche Ausmaße (Länge, Breite und vor allem Höhe) haben denn eure Totholzhaufen, Martina und Mediterraneus - bzw. deine Benjeshecke, danilo?
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Mediterraneus am 09. März 2013, 19:05:58
Meine "Mauer" ist 1 m hoch und 2 m lang bei einer Breite von etwa 80 cm.

Richtig viele Totholzhaufen hab ich nicht.Bis heut früh lag noch die halbe Obstwiese voll. Wird aber gehäckselt und als Mulch im Schattengarten verwendet. Ich schmeiß anfallende Äste, wenn knorrig und nicht verschürbar, auch mal so unter die Rhododendren.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Danilo am 09. März 2013, 20:04:36
Welche Ausmaße (Länge, Breite und vor allem Höhe) haben denn eure Totholzhaufen, Martina und Mediterraneus - bzw. deine Benjeshecke, danilo?

Es sind keine echten Benjeshecken, eher "urbane Heckchen", hab ja einen eher kleinen Garten. Alle so 1-6m lang, meist 1m breit und hoch, hier und da hab ich Äste senkrecht reingesteckt, die berankt werden, dort also entsprechend höher.
Als Pfähle hab ich teils Hölzer eingeschlagen, teils auch Jungwuchs wie Ebereschen, Hainbuchen, Faulbaum, Felsenbirnen zum Anlehnen verwendet. Letzteres wird ja auch bei den echten Benjeshecken gemacht.

Sie trennen Gartenbereiche, cachieren Gebäudesockel, sind bodennahe Windbrecher, Schattierer vor Wintersonne, Igelquartier, wie erwähnt auch Rankgerüst, Schnittgutabnehmer und vieles mehr.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: pearl am 09. März 2013, 20:30:18
Danilo, die Ranker ... hm - dann ist der Eindruck der Stumpery im Sommer kaum zu bemerken.

Genau genommen bemerkt man ihn dann gar nicht. ;D
Humulus lupulus 'Aureus' beispielsweise bedeckt meine lichtschattigen kleinen "Benjes-Mauern" vollständig. ...

was für eine super gute Idee!

Zu Martina:

die Sache mit den Brombeeren. Die sollten doch schon großflächig entfernt werden. Speziell die bodennahen Schnittstellen, die dick und stark verholzt sind, müssen raus.

Der Totholzhaufen muss eine Höhe haben und Masse.

Die Ränder sind das Problem, wenn er auf der Wiese aufgebaut wird. Unweigerlich hat man üppig wachsendes ungewolltes Zeug. Auch mit Mulchen erreicht man das genaue Gegenteil. Das ungewollte Zeug wächst noch sehr viel besser.

Aus unserem Totholzhaufen, der nach Windbruch einer mächtigen Weide entstanden ist, habe ich nach 2 oder 3 Jahren eine Pflanzfläche GR 2 gemacht. Aststücke und rottige Laub- und Rindenreste sind ein hervorragendes Substrat für Magnolie und Blaubeere. Amerikanische Waldpflanzen dazu. Bin gespannt wie es sich dieses Jahr entwickelt.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: pearl am 09. März 2013, 20:58:38
Stumpery Video

In diesem Video wird klar ersichtlich, dass diese Stumperies in der vollen Sonne auf sterilem Boden gebaut werden. Mit Gärten wie wir die kennen, kann das nicht funktionieren.

BBC Text dazu. Die Engländer! ::)

Was ich mit Farnen versuche zu bepflanzen ist ein Moderholzhaufen im Halbschatten unter einer Eiche angrenzend an einen Sandsteinhügel. Quasi die Rückseite davon. Dort gibt es ein mäßiges Brombeerproblem und kein Grasproblem. 2 der Farne sind schon mehrjährig gut eingewachsen. Ilexfarn und Amerikanischer Schwertfarn.

Gegen die Wühlmäuse habe ich Äskulapnatter und Marder. Tatsächlich sind dieses Jahr die Mäuse verschwunden. Fast.



Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Gartenplaner am 09. März 2013, 21:30:32
Vielleicht solltet ihr etwas unterscheiden - ein Tothozhaufen/Benjeshecke ist zuerst ein "Lebensraum" in der Folge der Naturgartenbewegung in Mode gekommen.

Eine "stumpery" ist eine gestalteter, dekorativer Gartenbereich - wie ein Alpinum oder so - im viktorianischen England als Pflanzbereich für die damals so beliebten Farnsammlungen entwickelt.
Meist aus Wurzelstümpfen, dickeren Ästen und Stämmen aufgebaut

Das youtube-Video ist leider eine ziemlich schlechte Umsetzung - trotz BBC :-[
Wenn man bei google Bildersuche nach stumpery macht, bekommt man einiges an Bildern.

Prinz Charles hat übrigens eine stumpery in Highgrove
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: pearl am 09. März 2013, 21:39:33
ja, wissen wir. Nur wollte ich genau die Unterscheidung herausarbeiten, die du jetzt vorschlägst.

Die britische Art Stumpery ist ein völlig steriles und an viktorianisch künstlichen Vorgärten orientiertes gizmo.

Einen Farnhügel auf Moderholz habe ich unter einer riesigen Eiche aufgebaut. Letztens noch ergänzt und mit Erde beschüttet.

Ein Totholzhaufen auf offener Wiese habe ich zu einer Pflanzfläche für Magnolie und Blaubeere mit amerikanischen Stauden aus dem GR 2 Bereich gemacht.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Cosmo Kramer am 09. März 2013, 21:45:04
Symphytum officinale, Digitalis, Valeriana officinalis und Stachys sylvatica sind nach meinem Geschmack schönere Bepflanzung für einen Totholzhaufen als die Farne aus dem Video....

Ich fand auch Impatiens glandulifera schön, aber da muss man bekanntlich aufpassen.... ;D
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: pearl am 09. März 2013, 21:51:09
Symphytum officinale, Digitalis, Valeriana officinalis und Stachys sylvatica sind nach meinem Geschmack schönere Bepflanzung für einen Totholzhaufen als die Farne aus dem Video....
. ;D

vor allem dann sinnvoller, wenn der Totholzhaufen auf der Wiese in voller Sonne liegt. ;) ;D Wobei Stachys sylvatica eher doch was mehr Schatten mag, oder? ;)
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Cosmo Kramer am 09. März 2013, 21:54:47
Symphytum officinale, Digitalis, Valeriana officinalis und Stachys sylvatica sind nach meinem Geschmack schönere Bepflanzung für einen Totholzhaufen als die Farne aus dem Video....
. ;D

vor allem dann sinnvoller, wenn der Totholzhaufen auf der Wiese in voller Sonne liegt. ;) ;D Wobei Stachys sylvatica eher doch was mehr Schatten mag, oder? ;)

Sollte man meinen, kann ich aber nicht bestätigen....in knalliger Mittagshitze lässt er natürlich mal die Blätter hängen, steckt das aber problemlos weg.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: pearl am 09. März 2013, 22:03:24
Super! Jetzt wissen wir das auch! Bei mir wächst das Zeug im Halbschatten. Sämtliches andere Zeug in der vollen Sonne. ;)
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: troll13 am 09. März 2013, 22:21:31
Nun macht mich mal schlau. ???

Farne (Athyrium, Blechnum, Dryopteris, Osmunda, Polypodium, Polystichum und Co.) wachsen bei mir in meinem normalem Gartenboden. Welche Farne sind auf Totholz angewiesen?

Für die Viecher (Igel, Zaunkönig und so) sind Reisighaufen sicher sinnvoll und als Unterlage für bestimmte Moose kann ich mir Totholz auch noch vorstellen.

Aber was ist nun das Besondere an einer Stumpery?
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Gartenplaner am 09. März 2013, 22:31:51
Die britische Art Stumpery ist ein völlig steriles und an viktorianisch künstlichen Vorgärten orientiertes gizmo.

Das finde ich zu hart.
Klar, die Viktorianer haben es auf die Spitze der Künstlichkeit getrieben - ursprünglich kommt die Inspiration aber aus der Natur.
Wälder, in denen Bäume umstürzen und vermodern konnten, wo die Wurzelteller nach und nach mit Farnen besiedelt wurden waren das Vorbild.
Diese romantisch-gothicmäßige verwunschenen Naturwaldsituationen waren das Vorbild, welches in Landschaftsgärten als erstes "eingebaut" wurden und dann immer mehr abstrahiert wurden.
Es war, wie so häufig, der Versuch, eine Situation aus der Natur in den Garten zu übertragen.

Und da Martina ja Folgendes schrieb: "Ich möchte einige Wurzelstöcke zu einem optisch nett aussehenden Totholzhaufen gruppieren."
geht es ja um Gestaltung.

Meine Meinung dazu ist, dass ich einen "Totholzhaufen" zwar ökologisch sehr sinnvoll finde, selber auch zwei im Garten habe - aber nur gut versteckt hinter meinen freiwachsenden Hecken!

Eine "stumpery" hingegen, eine nachgebaute Urwaldsituation mit einer Anmutung umgestürzter Bäume, kann ich mir nur im Schatten als gutaussehend vorstellen.
Auf der sonnigen Wiese hats für mich was von Waldbrache nach Kahlschlag :-\

Zu den anderen Punkten:
natürlich mögen Mäuse Hohlräume - spart ja die Arbeit des selber-Gänge-grabens.
Wahrscheinlich kann man das auch kaum verhindern, wenn man Kaninchendraht unter die Wurzelstrünke legt, da die Mäuse die Hohlräume auch von oben erobern.

In der Sonne wird der Unkrautdruck viel stärker sein, gerade in aufgeschütteter Erde.
Alle Wiesenpflanzen, die als Samenbank im Boden stecken, keimen am besten in der Sonne.

Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: pearl am 09. März 2013, 22:35:45
eben, ganz genau!


Aber was ist nun das Besondere an einer Stumpery?

Stumpery in google

Bilder zu Stumpery

Es geht wohl dabei tatsächlich nur um Dekoration. Ob als unplausible Beetbegrenzung oder als unmotiviert aufgetürmtes gizmo.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Gartenplaner am 09. März 2013, 22:36:14
@troll:
Angewiesen sind glaub ich kaum Farne :)
Dass die meisten Farne generell viel Humus im Boden mögen, ist ja bekannt.
Wenn sich Wurzelteller, Äste, Stämme langsam zersetzen, reichert das den Boden mit Humus an - und manche Farne können AUF dem morschen und dadurch Feuchtigkeit speichernden Holz keimen und wachsen.
Das kann man natürlich fördern, wenn man Hohlräume mit Erde ausfüllt.
Geht am besten in feuchterem Klima, da die Erdtaschen ja keinen Bodenkontakt haben und bei zu wenig Regen schnell austrocknen können - was wieder schlecht für viele Farne wäre.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: pearl am 09. März 2013, 22:45:04
eine sinnvolle Verwendung für Totholz gibt es nur in Pflanzungen in Gehölznähe. Ich habe auch schon mit Material gemulcht, das ich unter der Eiche zusammengekramt habe, in dem tote Äste waren. Oder ich schmeiße in die Pflanzungen hier und da mal etwas rein, was sonst im Weg ist. Ein mit Flechten bewachsenes Stück vermodernder Apfelbaum. Das hat alles noch Sinn und Verstand.

Aber Stumpen zusammenzufügen zu einem Ungetüm? Um in der prallen Sonne Farne ...

Engländer können das, da regnet es immer. ;) ;D
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: troll13 am 09. März 2013, 22:45:32
Ich bekenne, dass ich auch schon einen verwitterten Baumstumpf in meinen "Waldgarten" geschleppt habe. Nur weiß ich jetzt nicht, ob ich das nun kitschig oder gestalterisch sinnvoll finden soll. ::)
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Gartenplaner am 09. März 2013, 22:50:39
 :)
Es geht um Dekoration - mal weniger gelungen, mal mehr, oder auch so, oder so, oder so

Die "Bauwerke" fallen eher unter die Kategorie "englische Follies" ;D
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Danilo am 09. März 2013, 22:52:30
Ich bekenne, dass ich auch schon einen verwitterten Baumstumpf in meinen "Waldgarten" geschleppt habe. Nur weiß ich jetzt nicht, ob ich das nun kitschig oder gestalterisch sinnvoll finden soll. ::)

Ich hab die Dinger unter gleicher Fragestellung wieder entfernt und schmeiße sowas nur noch dezent zwischen hinreichend üppige Gehölzrandflora.
Wenn rundherum sofort Giersch, Matteuccia und ähnliche wuchern, fügt sich so ein Stubben ja schnell ein. Für ansprechende Gebilde aus Baumstumpf und kleinteiliger Flora, möglichst inklusive Moosen, braucht es m.E. mehr Fürsorge, gestalterisches Talent und Geduld.
Analog Findlinge; viel zu oft wirkt sowas deplaziert.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: troll13 am 09. März 2013, 22:56:37
Ich warte einmal ab, wie das aussieht, wenn die Ecke mit Pflanzen ausgestattet ist. :)
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: pearl am 09. März 2013, 22:56:38
bei mehr als zwei großen Wurzeln pro Beet fängt der Kitsch an. ;)

eine malerische Wurzel und ein paar alte Äste pro 10 qm ist das äußerste Maß. ;D

Sonst kann ich nicht sagen: "ich hab mal ein bisschen gemulcht und der Mulch war dieses Mal noch etwas stückig."
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: troll13 am 09. März 2013, 22:57:06
 ;D
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Gartenplaner am 09. März 2013, 23:02:04
@Danilo:
Genau!

Wäre mein Eibenhain größer, könnt ich mir das dort auch gut vorstellen - hab schon einige abgebrochnene Äste von den Obstbäumen dort verteilt, sind teilweise schon völlig eingewachsen.
Urwaldfeeling, mitteleuropäisch, gefällt mir, auch, wenn er heutzutage fast überall "künstlich" ist.

In der Sonne ist unsinnig - wie gesagt, Waldbrache nach Kahlschlag.
Das sind dann auch eher die schlechtesten Umsetzungen :-\

Die meisten Bilder bei der google-Suche sind Gehölz/Gehölzrand/Waldsituationen

Schliesslich ist Garten ja immer ein Kunstprodukt - im Prinzip kompletter Kitsch, da vollkommen willkürlich zusammengestellt - von der potentiell natürlichen Vegetation eines Ortes her betrachtet ;D
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Gartenplaner am 09. März 2013, 23:06:25
Aber über Geschmack lässt sich ja bekanntermaßen schlecht streiten - ich lehne manche "Wow"-Gestaltungen, je nach Einsatz und Umsetzung, nicht grundsätzlich gleich als "Kitsch" ab, da bin ich tolerant ;D
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Danilo am 09. März 2013, 23:10:47
Gehölz/Gehölzrand/Waldsituationen

Die natürlichen Vertreter unter diesen liefern für die Einbindung von Totholz und Felsbrocken auch weiterhin die besten Vorbilder, finde ich. :)
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: pearl am 09. März 2013, 23:34:32
so ist es sehr elegant ausgedrückt. :D
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Mediterraneus am 10. März 2013, 09:31:05
Also ich mag Holz in der Sonne auch nicht. Am ehesten kann ich mir einen Reisighaufen (aus Obstbaumschnitt) auf der Obstwiese vorstellen, aber auch dort in irgendeiner Ecke.

Wurzeln in der Sonne. Da kommt mir gedanklich noch der Jägerzaun drumrum, zusammen mit Gartenzwergen aus dem letzten Alpenurlaub in den Sinn 8)

Ich benutze Wurzeln und Co, Stämme und kleine Holzhaufen nur im Schattengarten.

Hier z.B.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Mediterraneus am 10. März 2013, 09:35:46
Manchmal hat man Holz einfach im Garten übrig. Weggefahren wird dieser kostbare Rohstoff bei mir nicht, er wird halt irgendwo "untergebracht".

So wie z.B. auch dieser Zwetschgenbaumstamm mit Wurzelteller dran. Der Baum wurde ausgegraben, erst etwas austrocknen lassen, damit er nichtmehr austreibt.

Dann hab ich ihn einfach mit seinem Wurzelteller in den Waldhang gestellt. Drunter wurde mit Epimedium bepflanzt.

Der alte Gartenstuhl nebendran ist ein Totholzhaufen der etwas anderen Art ;)

(meine Mama steht auf Deko, deswegen musste der Stuhl dahin, er wird auch ab und zu mit einem Efeukranz oder Schnickschnack drappiert)
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: andreasNB am 10. März 2013, 11:48:23
Mäuse sollten zu keinem Problem werden.
Entweder Du hast Wühlmäuse oder keine ::)
Ne im ernst. Was sollten Wühlmäuse unterm Totholz?
Für Schutz/Nestbau finden sich vielleicht Spitzmäuse, Rötelmäuse und dergleichen ein.

Brombeeren werden durch Vögel gelegentlich "gepflanzt". Das Problem habe ich leider auch. Da hilft nur regelmäßiges entfernen. Wenn man situationsbedingt nicht ausgraben kann, versuchsweise mit Pinsel ein Mittel mit Glyphosat (wie Round-Up) in hoher Konzentration auf die frischen,jungen Triebe nach einem Rückschnitt auftragen.

Da du gestalten willst, stellt sich die Frage wie das Holz/Wurzelstöcke aussieht, wie das Umfeld aussieht, was dein Ziel ist.
Wurzelstöcke in voller Sonne sehen sicher unpassend aus. Zumindest wenn sowas wie die zuvor diskutierten/gezeigten Stumpery-Gestaltungen versucht werden.

Allerdings,
Totholz in voller Sonne existiert auch in der Natur.
Sei es nun nach Windwurf, auf Trockenrasen oder in Halbwüsten.
Im Garten auf gelungene Weise aber wohl schwerer umsetzen als in schattigen Gartenbereichen.
Vielleicht so etwas wie der von Mediterraneus gezeigte "Zwetschgenbaumstamm mit Wurzelteller" + einem zusätzlichen kleinen Holzstapel + ein stark verzweigter stärker Ast der so 3-4m lang ist (Baumspitze ohne die dünnen Astenden) ?
Eine Bepflanzung der Fläche - nicht des Holzstapels - kann dann mit Weidenröschen, Fingerhut etc. erfolgen.
Einfach mal schaun welche Pflanzen nach Windwurf oder Bränden (wie in den RockyMountains) auf den Flächen aufkommen.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: andreasNB am 10. März 2013, 11:58:23
Hier 2 Beispiele bei denen es allerdings nicht wirklich um Gestaltung ging, sondern mehr um Bequemlichkeit und Öschologi ::)



Totholz1.JPG

Stehendes Totholz (Birne), Reisighaufen und Totholzhaufen.
Totholz kann übrigens bei Verwitterung in der Sonne sehr interessante Strukturen ausbilden.



neue-Totholzhaufen1.JPG

Gestern frisch aufgestapelt, seit heute Nacht wieder unter einer dicken Schneedecke begraben >:(
Wollt heute Vormittag eigentlich die Stämme bzw. die Meterstücken abfahren.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: oile am 10. März 2013, 14:57:05
Gestern frisch aufgestapelt, seit heute Nacht wieder unter einer dicken Schneedecke begraben >:(

Die Säge aber wohl nicht? ;)
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: oile am 10. März 2013, 15:09:56
Ich habe seit Jahren zwei große Stumpen der Lebensbäume, die wir damals für den Hausbau fällen mussten. Sie liegen relativ trocken und sonnig-halbschattig. Inzwischen sind sie ganz von einer Rose 'Immensee' überwachsen und werden von totholzliebendem Getier langsam aber sicher zersetzt. Ein weiteres Wurzelstück, das auch mehr und mehr pulverisiert, dient als Refugium für Geranium robertianum 'Album' und lockert dadurch einen gestalterisch etwas vernachlässigten Bereich auf.
Im Zweitgarten hingegen schichte ich Gestrüpp und Fliederstämme usw. zu einer Totholzhecke auf. An diese werde ich noch gezielt Brombeeren und anderes dorniges Zeugs (auch Rosen) pflanzen, damit dort Hecken- und Bodenbrüter genügend Schutzraum vor Katzen und möglicherweise auch Waschbären haben. Stumpery ist das natürlich nicht.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: pearl am 10. März 2013, 15:56:06
aber natürlich sehr sinnvoll. :D
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Martina777 am 11. März 2013, 08:34:12
Danke für all Eure Gedanken!

Ja, Totholz in der Sonne ist irgendwie ein Widerspruch, eine Lösung schwierig.

Also, was hab ich an Totholz: Es handelt sich um die abgesägten mit Wurzeln herausgezogenen Stumpen von ca. 80 Jahre alten Nadelbäumen. Davon habe ich 5 oder 6 Stück im Garten (einige wenige davon durften im Boden bleiben, so etwa im neuen Taglilienbeet, es ist ein bisschen das "Kennzeichen" dieses Gartens, eine Reminiszenz - soll erinnen, wie er "mal war").

Da am Rand der kleinen Obstwiese ein derartiger Baumstumpf noch im Boden ist, wollte die die ausgebaggerten darum gruppieren und schauen, was rauskommt. Oft herumproben kann ich nicht, weil ich dazu ja Hilfe brauche, alleine kann ich sie nicht mal kippen, von Herumtragen oder ähnlichen Arbeiten ganz zu schweigen.

Farne drauf zu setzen, ist aufgrund des mangelnden Schattens auch unlogisch, glaub ich. Heidelbeeren hingegen ... oder eine Rose - das ginge schon eher. Totholz in der Sonne wird (in der Natur) ja gerne von Rosen besiedelt, es soll naturnah aussehen, aber nicht in der Art, dass ein Gartenzwerg oder eine Modelleisenbahn naheliegend wäre - also durchaus mit Gestaltungsanspruch.

PS: Was das Besondere an einer Stumpery ist? Für mich ist es eine reizvolle Herausforderung, die Materialien, die der Garten hergibt, zu spannenden Dingen weiter zu nutzen ...
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: andreasNB am 11. März 2013, 08:55:47
@Oile,
Ne, die Säge war vom Nachbarn. Der tät mich rupfen wie seine Hühner ;D
Bei Frost sollte man ja eigentlich froh über eine Schneedecke sein - ich mag aber lieber Frühling haben... :-X

Jetzt haben die beiden Kornelkirschen (bei der Säge) und die Haselnuß hinter dem Reisighaufen endlich Raum, Licht und Wasser.
Und vor dem Stumpen wird die Fläche für eine Elsbeere - soll im nächsten Herbst gepflanzt werden - aufbereitet.

@Oile,
Das mit den Brombeeren täte ich mir an deiner Stelle noch einmal überlegen.
Die Ranken sind bösartig. Ein bißl pflegen wirst du ja trotzdem müssen.
Bleibe mal bei den Wildrosen. Vielleicht noch Weißdorn od. ähnliches. Hat auch eine schöne Blüte + Früchte.

@Martina777,
5-6 Stück ist ja eine Ansage.
Die Idee am Rand der Obstwiese am letzten Stumpen das Totholz zu legen ist gut.
Vielleicht auch ein "Insektenhotel" integrieren ?
Wildrosen, heimischer Wacholder und Heidelbeeren passen gut. Dazu neben den schon genannten Fingerhüten vielleicht noch Gräser wie Calamagrostis x acutiflora 'karl foerster'.
Könnte ein bißchen aussehen wie zusammengeschobenes Restholz auf Windwurfflächen.
Natürlich viel gepflegter ;)
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Martina777 am 13. März 2013, 08:22:59
@Martina777,
5-6 Stück ist ja eine Ansage.
Die Idee am Rand der Obstwiese am letzten Stumpen das Totholz zu legen ist gut.
Vielleicht auch ein "Insektenhotel" integrieren ?
Wildrosen, heimischer Wacholder und Heidelbeeren passen gut. Dazu neben den schon genannten Fingerhüten vielleicht noch Gräser wie Calamagrostis x acutiflora 'karl foerster'.
Könnte ein bißchen aussehen wie zusammengeschobenes Restholz auf Windwurfflächen.
Natürlich viel gepflegter ;)

Insektenhotel brauch ich keines integrieren, das Holz ist bereits länger gefällt und ausgebaggert, manches ist mehr verrottet, manches weniger - und es wird von den Arten besiedelt, die eben mit der jeweiligen Situation zurechtkommen.

"Zusammengeschobenes Restholz auf Windwurfflächen" - als Überbegriff für das, was ich vor habe, passt das ganz gut. Gräser sind zwingend, naturnahe Blüten auch (Fingerhüte und vielleicht was disteliges wäre schön, es gibt eine purpurfarbene Distel, die sich nicht böse versamen soll, mir fällt nur der Name nicht ein) und "Gesträuch" wie etwa die Heidelbeeren. Wenn das geht - weil: Ist es nicht zu sonnig für Heidelbeeren und Fingerhut?

Wenn ich eine Rose setze, dann nur eine wild aussehende, aber ansonsten zahme - da ich Wildrosen im Garten habe und kämpfe, die loszuwerden, haben dornige unkontrollierbare Pflanzen hier kaum mehr Sympathisanten.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: oile am 13. März 2013, 08:27:01
Besagte Rose 'Immensee' ist zwar m.W. keine Wildrose, aber sehr robust. Sie wird als Bodendecker gehandelt, hat m.E. aber Kletterrosenqualitäten. Sie läufert nicht aus, bewurzelt aber sich über Absenker aber willig. Stachelig ist sie.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Martina777 am 13. März 2013, 08:38:29
[quote author=Danilo link=b
Zu Martina:

die Sache mit den Brombeeren. Die sollten doch schon großflächig entfernt werden. Speziell die bodennahen Schnittstellen, die dick und stark verholzt sind, müssen raus.

Der Totholzhaufen muss eine Höhe haben und Masse.

Die Ränder sind das Problem, wenn er auf der Wiese aufgebaut wird. Unweigerlich hat man üppig wachsendes ungewolltes Zeug. Auch mit Mulchen erreicht man das genaue Gegenteil. Das ungewollte Zeug wächst noch sehr viel besser.

Aus unserem Totholzhaufen, der nach Windbruch einer mächtigen Weide entstanden ist, habe ich nach 2 oder 3 Jahren eine Pflanzfläche GR 2 gemacht. Aststücke und rottige Laub- und Rindenreste sind ein hervorragendes Substrat für Magnolie und Blaubeere. Amerikanische Waldpflanzen dazu. Bin gespannt wie es sich dieses Jahr entwickelt.

Ich habe vor, den gesamten Bereich, mit einem Minibagger umzubagger, anders kommt man dem Boden und der Situation gar nicht bei. Ich hab schon fast alle Gehölzsämlinge bodennah abgeschnitten, um das vorzubereiten, auch rund um den verbliebenen Stumpen im Boden wird gebaggert, und alle Wurzeln, auch Brombeere und Waldrebe werden natürlich danach händisch aussortiert.

Welche amerikanischen Wildpflanzen hast Du in diesem Bereich? Hört sich schön an! Dass der Übergang zur Wiese schwierig wird, kann ich mir vorstellen.

Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Martina777 am 13. März 2013, 08:41:44
Besagte Rose 'Immensee' ist zwar m.W. keine Wildrose, aber sehr robust. Sie wird als Bodendecker gehandelt, hat m.E. aber Kletterrosenqualitäten. Sie läufert nicht aus, bewurzelt aber sich über Absenker aber willig. Stachelig ist sie.

Schade, da stachelig, fällt sie aus. Ich habe abgebrochene Dornenspitzen in meinen Fingerkuppen einfach zu satt.

Ich habe eine rosa Rose in Erinnerung, Wildrosencharakter, mit pinken Staubgefässen - vielleicht wäre die was. So lange ich allerdings die Ausmasse des Totholzhaufens nur schätzen kann, lege ich mich lieber nicht fest - die Rose soll ja dann auch überzeugend sein.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: pearl am 13. März 2013, 12:20:38

Welche amerikanischen Wildpflanzen hast Du in diesem Bereich? Hört sich schön an! Dass der Übergang zur Wiese schwierig wird, kann ich mir vorstellen.


Wenn es eine Pflanzung inmitten einer Wiese sein soll muss man in Kauf nehmen, dass man die Ränder irgendwie turnusmäßig pflegen muss. Mit dem Spaten abstechen, mit dem Rasenmäher dran kommt oder mit dem Akku-Schneider bearbeiten kann. Oder ein robuster Bodendecker, der den Rasenmäher nicht übel nimmt, wie Frauenmantel. Der empfielt sich bei sehr dichter Bepflanzung und hoher Stauden.

Amerikannische STauden. Amsonia, Trillium, Apocynum ...
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Martina777 am 13. März 2013, 12:25:16
Frauenmantel! Genial, pearl!

Die Amerikaner ergoogle ich mir noch :)
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Cosmo Kramer am 13. März 2013, 12:52:03
(Fingerhüte und vielleicht was disteliges wäre schön, es gibt eine purpurfarbene Distel, die sich nicht böse versamen soll, mir fällt nur der Name nicht ein)
DIE Distel überhaupt ist Cirsium eriophorum. Allerdings brauch sie schon auch Sonne (vermute ich), in richtigem Schatten habe ich sie noch nicht gesehen.


Zu Frauenmantel: Würde ich nicht machen, ist aber eben Geschmackssache... :)
Ich habe Frauenmantel komplett aus dem Garten verbannt und wahlweise durch Geranium macrorrhizum oder Steinsame ersetzt.
Ich würde noch Lamium orvala an den Haufen setzen....
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Martina777 am 13. März 2013, 13:03:56
@ Cosmo: Ich hab eh Halbschatten: Schatten in der Früh, Sonne später.

Die Nessel und die Distel - danke für die Tipps, doch: Ich will zahme Disteln. Dein Vorschlag ist zwar schön und naturnah, aber genau die Art, die ich mit einiger Mühe und zunehmenden Erfolg bekämpfe.

Der Frauenmantel hat die von pearl genannten Vorteile, er sieht im Tau wunderhübsch aus, die Blüte ist zauberhaft, und man muss ihn im Griff haben, das wird klappen, ich kenne ihn ;)

Wegen der Distel muss ich notfalls irgendwelche alten Aufzeichnungen ausgraben, oder ich stolpere hier mal drüber.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: pearl am 13. März 2013, 13:16:32
genau, sowas muss seine Zeit haben und wachsen. ;)

Aber klar ist schon, dass du Pflanzen mit Wildwuchscharakter haben willst, Wiesen- und Waldlichtungspflanzen. Dazu passt Rosa gallica, Molinia und Frauenmantel. Fingerhut und Calamagrostis.

Rechne auch mit einem schnellen Bewuchs mit Gundermann, Glechoma hederacea. Überspinnt alles in der Sonne als auch im Schatten.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Martina777 am 13. März 2013, 13:22:34
genau, sowas muss seine Zeit haben und wachsen. ;)

Aber klar ist schon, dass du Pflanzen mit Wildwuchscharakter haben willst, Wiesen- und Waldlichtungspflanzen. Dazu passt Rosa gallica, Molinia und Frauenmantel. Fingerhut und Calamagrostis.

Rechne auch mit einem schnellen Bewuchs mit Gundermann, Glechoma hederacea. Überspinnt alles in der Sonne als auch im Schatten.

Mhmm, der Gundermann ist eh schon da. Ich überlege mir, ob ich dort mit ihm leben kann ;) Wenn man genau hinsieht ist er ja durchaus hübsch und gesund ist er auch. Es ist mir recht, wenn ich das vorher weiss - danke!

Ganz durch bin ich mit dem Bepflanzungsthema noch nicht, denn mit Erde auffüllen finde ich - bei den guten Vorschlägen fast schon grenzwertig. Die Schattenpflanzen könnten ja unter den Stumpen wachsen - gut, dass ich Euch gefragt hab! :-*
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Mediterraneus am 13. März 2013, 13:23:50
Der Gundermann geht bei mir als lebender Mulch durch. Hab ich beschlossen, da men den eh nie loskriegt.

Rosen stacheln. Ist glaub ich schon mal abgelehnt worden. Sonst könnt ich mir Rosa canina "Kiese" auch gut vorstellen. Oder "Golden Wings" oder "Nevada".
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Cosmo Kramer am 13. März 2013, 13:26:50
@Martina: Versamende Disteln sind kein Problem, Problem können die sein, die Ausläufer treiben.
Frauenmantel ist, einmal versamt, schwieriger einzudämmen. Die Distel zieht man einmal raus, fertig....bei Frauenmantel muss man umfangreich jäten. 8)

Was genau bekämpfst du? Genau die Arten, die ich vorgeschlagen habe? ;D

@Mediterraneus: Warum auch den Gundermann bekämpfen, der tut doch nichts. :)
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Martina777 am 13. März 2013, 13:28:11
Der Gundermann geht bei mir als lebender Mulch durch. Hab ich beschlossen, da men den eh nie loskriegt.

Rosen stacheln. Ist glaub ich schon mal abgelehnt worden. Sonst könnt ich mir Rosa canina "Kiese" auch gut vorstellen. Oder "Golden Wings" oder "Nevada".

Na gut, und hübsch blau ist er ja auch. Er taugt als Tierfutter und im Salat und Tee - soll so sein, dann leb ich geplant mit ihm. Was bodendeckendes ist eh nicht schlecht.

Meine Haben-will-Rosenliste sagt die von mir gewünschte Rose wäre Dainty Bess. Da sie nur bis 1,20 hoch wird, muss ich sehen, wie sie dort wirken könnte.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Martina777 am 13. März 2013, 13:30:14
@ cosmo: Ja, genau die Distel und ihre kleine Schwester - aber jedes Jahr jäten hilft irgendwann.

Der Frauenmantel muss doch bloss vorm Versamen geschnitten werden, dann ist alles paletti.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: partisanengärtner am 13. März 2013, 13:30:52
An nicht so wilde Versamer unter den Disteln hatte ich bis jetzt einmal die Wollkopf Kratzdistel Cirsium eriophorum. Die ist von allein gekommen und war leider nach wenigen Jahren auch wieder weg. Wunderschöne Blattrosette.
Carduus nutans ist da schon etwas persistenter aber auf meinen Böden auch nie wirklich lästig gewesen.
Die große Eselsdistel Onopordum acanthium mochte es bei mir allerdings nicht. Da kannte ich aber einen halbschattigen Garten auf Kalkmergel da wuchs sie gut ohne wirklich lästig zu sein. Vielleicht hat ihr der Kalk bei mir gefehlt.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Cosmo Kramer am 13. März 2013, 13:40:00
@ cosmo: Ja, genau die Distel und ihre kleine Schwester - aber jedes Jahr jäten hilft irgendwann.

Kann ich kaum glauben, das ist so eine schöne Distel. Und, wie Axel es sagt, das Problem ist eher, dass sie wieder geht.

Zitat
Der Frauenmantel muss doch bloss vorm Versamen geschnitten werden, dann ist alles paletti.
Das gilt aber doch für jede Pflanze ;D
(wenn sie keine Ausläufer treibt)
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Cosmo Kramer am 13. März 2013, 13:42:37
An nicht so wilde Versamer unter den Disteln hatte ich bis jetzt einmal die Wollkopf Kratzdistel Cirsium eriophorum. Die ist von allein gekommen und war leider nach wenigen Jahren auch wieder weg. Wunderschöne Blattrosette.
Carduus nutans ist da schon etwas persistenter aber auf meinen Böden auch nie wirklich lästig gewesen.
Die große Eselsdistel Onopordum acanthium mochte es bei mir allerdings nicht. Da kannte ich aber einen halbschattigen Garten auf Kalkmergel da wuchs sie gut ohne wirklich lästig zu sein. Vielleicht hat ihr der Kalk bei mir gefehlt.
Carduus nutans und Onopordum acanthium bleiben bei mir nicht....immer wieder schade.
Zuverlässig ist nur Cirsium vulgare....aber die ist langweilig. ::)
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Staudo am 24. März 2013, 20:39:40
Der liegt hier im Wald herum.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: pearl am 24. März 2013, 23:25:58
und jetzt?
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Gartenplaner am 24. März 2013, 23:55:29
Passt doch zum Thema, wieso fragst du? ???
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: pearl am 25. März 2013, 00:00:37
 wieso du denn?
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Gartenplaner am 25. März 2013, 00:27:47
Ich suchte, den Sinn deines Post zu ergründen - ich gehe immer davon aus, dass die Meisten in Fachthreads Gründe haben, etwas zu schreiben oder zu fragen ???

@Staudo:
das wäre ein schöner Wurzelteller für eine eher in Richtung "Wow-Effekt" gehende Stumpery ;)
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Staudo am 25. März 2013, 07:11:54
Der liegt dort, wo er liegt, sehr gut. ;)

Die Strukturen der weggefaulten Wurzeln sind sehr schön. Im hohlen Stamm selber haben sich Mieter eingenistet. Der Zugang geht über den Wurzelteller.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Martina777 am 25. März 2013, 08:12:10
Ja, wunderschön, die Wurzel, Staudo. Ich denke ohnehin öfters darüber nach, wie die Stumpen zu platzieren sind: So, wie sie wuchsen? Dann könnte man sich ev. auf ein abgesägtes Stück setzen. Umgedreht? Oder zur Seite geneigt? Ein paar so, ein paar anders?
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Mediterraneus am 25. März 2013, 08:20:21
Da sie ja nirgens platziert wird, ist es also keine Stumpery, sondern ein Totholzhaufen.

Wie wärs, mit ein paar Schneeglöckchen drumrum... ;) ;D
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Gartenplaner am 25. März 2013, 08:31:00
Ja, wunderschön, die Wurzel, Staudo. Ich denke ohnehin öfters darüber nach, wie die Stumpen zu platzieren sind: So, wie sie wuchsen? Dann könnte man sich ev. auf ein abgesägtes Stück setzen. Umgedreht? Oder zur Seite geneigt? Ein paar so, ein paar anders?

Als Sitz wäre so ein Wurzelteller natürlich praktisch, Nachteil ist, dass man sofort sieht, dass es menschengemacht ist durch den geraden Schnitt durch den Stamm.
Ich glaube, Wurzelteller würd ich eher immer seitlich gekippt nehmen und so ausgerichtet, dass man das abgesägte Stammstück nicht sieht, die Strukturen unten drunter sind find ich zu schön, um sie zu verstecken.
Stammstücke würd ich eher als Sitze nehmen - auch wenn die auch zeigen, dass es menschengemacht ist ;D
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Martina777 am 14. Juni 2013, 16:14:01
So - also ... mein Plan stand ja fest, ich will diese Stumpen behalten. Dass das stilistisch ein ziemliches Wagnis ist, war mir klar und Eure Kommentare haben das auch bestätigt ;D

Ob ich überhaupt Pflanzen dort haben möchte, war mir zwischendurch nicht klar und ist es immer noch nicht ganz, das ist ein Projekt, das sich gerne wandeln darf. Das paßt zur Ausgangsidee "Verrottung", die hier ja die Basis darstellt.

Ich bin also ans Werk gegangen und habe die Stumpen angeordnet. Es ist - wie geplant - am Rande einer Mini-Streuobstwiese, in einem Halbkreis rund um einen noch im Boden befindlichen Stumpen angeordnet - es hat sich einfach so ergeben:
 


stumpery unbepflanzt.jpg



Es wirkt sehr roh und fremdartig - ich meine fast, es gefällt mir grade deswegen. Je nachdem, ob das Holz trocken oder nass ist, und ja nachdem, wie der Sonnenstand ist, ergeben sich aus dem Holz selbst sehr unterschiedliche Eindrücke ... ich will das fast nicht mit Grün ergänzen.

Fast ... hinter der Stumpery (dort ist relativ viel Schatten) sind bereits 2 Rispenhortensien gepflanzt. Die Idee "amerikanische Steppenpflanzen" hab ich mit "ich will blau, aber was anderes, muss aber natürlich aussehen" kombiniert und ein paar Helmkräuter gepflanzt (auch eher hinten aussen). Die sind relativ unauffällig und sehen minzeartig-waldrandartig aus (für mich).

Von links nach rechts oben drüber könnte sich eine Ghislaine de Feligonde schmiegen - wenn das bloss nicht zu lieblich wird. Aber das Projekt lebt ja ohnehin von den Gegensätzen, das ist nicht so schlimm und die Rose würde den Verfall überstehen und vielleicht irgendwann mal gnädig überdecken ...

Kleine Holzteller - links und rechts - kann man zum Sitzen oder zum Ablegen von Gartenwerkzeug benutzen - und weils sonst heuer langweilig würde und ich Bedenkzeit brauche, habe ich 2 Zinnienarten gepflanzt (eine dunkelrote in den linken Schatten), eine größere rosa-grüne rechts. Der Frost würde hier jeglichen Kitsch beenden.

Rechts hinten sind noch Anisysop, links vorne einjährige Agastachen, einstweilen unsichtbare Minipflanzen.

Das ist alles eine bunte und vielleicht verstörende Mischung - aber mir war danach.

 ;D

PS: Der Maschendrahtzaun wurde durch die Rodung des Dschungels sichtbar - dort entsteht eine Blütenhecke. Damit wäre später der Blick nicht so abgelenkt - und so schön ist das dahinter ja auch nicht.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Pewe am 06. Oktober 2013, 18:08:23
Nach einer gewissen, gar nicht sooo langen Zeit, scheinen Totholzhaufen ein rasantes Eigenleben zu entwickeln. Ich weiß noch nicht, ob ich das in Gänze gut finden soll, oder doch lieber ein wenig oder mehr entfernen:

Ohne Moos nix los, nur mit Moos recht hübsch:
(http://up.picr.de/16082609km.jpg)

Höhlenbewohner:
(http://up.picr.de/16082305lm.jpg)

Noch relativ harmlos:
(http://up.picr.de/16082337yc.jpg)

Kaum eine Pore unbesetzt:
(http://up.picr.de/16082401hm.jpg)

Noch ist das Bäumchen/Sträuchlein??? recht niedlich
(http://up.picr.de/16082429cr.jpg)

Aber was wird, wenn es mal groß wird, aus den kleinen 'Ureinwohnern'
(http://up.picr.de/16082479ww.jpg)

Ein wenig OT - jede Lücke wird genutzt - nicht einmal lebende Bäume werden verschmäht:
(http://up.picr.de/16082696by.jpg)
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Gartenplaner am 06. Oktober 2013, 19:31:51
Sehr schön!! :D
Es ist erstaunlich, welche Sämlingsmengen von Farnen nach einer Weile an feuchten Standorten auftauchen können - ich kann inzwischen aus dem Gartenhof im Schiefersplitt regelmäßig Adiantum pedatum-Sämlinge in den Garten verteilen, Dryopteris filix-mas auch :o ;D
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Pewe am 06. Oktober 2013, 19:51:43
Wenn es doch nur nicht immer die gleichen Dryopterisse wären. :P
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Gartenplaner am 06. Oktober 2013, 20:03:47
Wenn dein Adiantum kräftiger wird, samt der genau so eifrig ;D
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Pewe am 06. Oktober 2013, 20:04:33
Das wäre mir (noch?) entschieden lieber. ;D
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: troll13 am 06. Oktober 2013, 20:27:23
Der Breitwedeldornfarn, Dryopteris dilatata ist eben der unkaputtbare Allerweltsfarn unserer Wälder. ;)

Die meisten Farne, die ich aus meinen Töpfen pule, gehören auch zu dieser Art. Aber ich kann dich trösten. Bei deinem Farnbestand werden in ein paar Jahren auch andere Farnarten Nachkommen in deinem Schratwald erzeugen. Die Identifitierung wird eine spannende Angelegenheit. :D
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: pearl am 06. Oktober 2013, 23:33:56
wunderbare Totholz-Farnbilder, Waldschrat und troll trifft den Nagel auf den Kopf, es wird eine spannende Angelegenheit werden, was alles so los ist an Leben in deinem Garten! :D
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Ute am 07. Oktober 2013, 19:03:26
Nach einer gewissen, gar nicht sooo langen Zeit, scheinen Totholzhaufen ein rasantes Eigenleben zu entwickeln. Ich weiß noch nicht, ob ich das in Gänze gut finden soll, oder doch lieber ein wenig oder mehr entfernen:

Ohne Moos nix los, nur mit Moos recht hübsch:
(http://up.picr.de/16082609km.jpg)

Höhlenbewohner:
(http://up.picr.de/16082305lm.jpg)

Noch relativ harmlos:
(http://up.picr.de/16082337yc.jpg)

Kaum eine Pore unbesetzt:
(http://up.picr.de/16082401hm.jpg)

Noch ist das Bäumchen/Sträuchlein??? recht niedlich
(http://up.picr.de/16082429cr.jpg)

Aber was wird, wenn es mal groß wird, aus den kleinen 'Ureinwohnern'
(http://up.picr.de/16082479ww.jpg)

Ein wenig OT - jede Lücke wird genutzt - nicht einmal lebende Bäume werden verschmäht:
(http://up.picr.de/16082696by.jpg)


Ich find das richtig schön! ;D Sehr natürlich , und Farne können hier zumindest ,sich breit machen wie sie möchten.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Pewe am 07. Oktober 2013, 19:55:54
Na ja, ich finde das nur bedingt und vorübergehend schön. Ich mag Dryopterisse wirklich, auch die 0815, aber wenn man die lässt ......fast wie wilde Brombeeen, nur nicht so stachelig.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: troll13 am 07. Oktober 2013, 20:26:45
Vielleicht sind deine Erfahrungen aber auch ein Hinweis darauf, dass man ein Projekt "Stumpery" anders angehen muss.

Eben nicht als Unterlage und Kulisse für "gehätschelte Exoten" (sorry für den Ausdruck) sondern als Experimentierfeld für (heimische) Spontanvegetation, für das dann das Prinzip "Gestalten durch Entfernen" gilt.

Ich habe mich in diesem Zusammenhang auch gefragt, ob man diese Totholzstücke nicht durch Erhitzen oder Dämpfen sterilisieren könnte, um sie auch als Unterlage für weniger konkurrenzstarke Pflanzen nutzen zu können?
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Pewe am 07. Oktober 2013, 20:35:34
das Prinzip "Gestalten durch Entfernen"

werde ich sicher anwenden. Ansonsten hast Du natürlich Recht. Mit einem solchen Massenaufkommen habe ich allerdings in keiner Weise gerechnet. :-\

Ich wollte auch nix Stumpery, sondern nur einen schnöden Totholzhaufen.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Gartenplaner am 07. Oktober 2013, 21:11:51
Ich denke mal, Sterilisieren oder Dämpfen wird nur sehr kurzfristig die in der Atmosphäre allgegenwärtigen Pilzsporen von holzzersetzenden Pilzen ausschalten, die werden schnell "nachgeliefert".
Das Vermorschen des Holzes wäre ja auch für "gehätschelte Exoten" aus eben diesem Lebensraum wichtig.

Aber einen solchen "Massenbefall" von Dryopteris erhält man auch nur, wenn man ältere Dryopteris in der Nähe stehen hat, ich glaube, die Farnsporen schaffen es nicht so weit wie Pilzsporen.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: troll13 am 07. Oktober 2013, 21:22:13
Ich denke die Pilze sind für Waldschrat das geringere Problem. ???

So viel ich vermute, stammen die Holzstücke von Waldschrats Spaziergängen in den Wäldern aus ihrer Umgebung, in denen Dryopteris dilatata nun einmal allgegenwärtig ist.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Gartenplaner am 07. Oktober 2013, 21:59:19
Ah, du denkst, er hat die ganzen Dryopteris-Kinder gleich aus dem Wald mitgebracht?

Ich dachte, es sei ein Totholzhaufen aus seinem eigenen Garten, der inzwischen schön weich, morsch, feucht geworden ist und deshalb eine perfekte Heimstatt für die Sporen eines in der Nähe stehenden Dryopteris wurde...

Das wird er wohl selber aufklären müssen ;D
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: pearl am 07. Oktober 2013, 23:08:08
einen Totholzhaufen für Bepflanzungszwecke baut man am besten dort auf, wo er nicht rasch überwuchert wird, nicht zu nass und nicht zu sonnig. Außerdem muss er richtig hoch sein und gut unterfüttert, am besten mit Steinen und Erde unter einem wirklich großen Gehölz.

Bei mir klappt das sehr gut unter einer alten Eiche am Fuß einer Trockenmauer auf einem Sockel aus Rotsandsteinen.

im Mai

(https://lh4.googleusercontent.com/-gWpkm2syVS0/UZVTuEx-sdI/AAAAAAAAB2U/98B0N4MpBCQ/s144/DSCN5553.JPG)

im Juli

(https://lh3.googleusercontent.com/-ILtdwEvi2v0/UdxowuhM91I/AAAAAAAACkA/0kzEyiPrz-Q/s144/Dryopteris%2520erythrosora%2520%2527Brilliance%2527%2520DSCN6011.JPG)(https://lh4.googleusercontent.com/-BlXTcMU62Yg/UdxooRRO3PI/AAAAAAAACj4/TYPl2pxiosY/s144/Polystichum%2520munitum%2520DSCN6014.JPG)


edith: google hat meine Picasa Bilder geschluckt.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Pewe am 08. Oktober 2013, 04:45:15
Ah, du denkst, er hat die ganzen Dryopteris-Kinder gleich aus dem Wald mitgebracht?

Ich dachte, es sei ein Totholzhaufen aus seinem eigenen Garten, der inzwischen schön weich, morsch, feucht geworden ist und deshalb eine perfekte Heimstatt für die Sporen eines in der Nähe stehenden Dryopteris wurde...

Das wird er wohl selber aufklären müssen ;D

Ich denke die Pilze sind für Waldschrat das geringere Problem. ???

So viel ich vermute, stammen die Holzstücke von Waldschrats Spaziergängen in den Wäldern aus ihrer Umgebung, in denen Dryopteris dilatata nun einmal allgegenwärtig ist.

Es ist richtig, dass ich als von mir schön empfundene Holzstücke sowie Mulm aus verrotteten Baumstümpfen aus dem Wald mitbringe. Diese Dinge kommen auf Beetflächen, nicht auf diesen Totholzhaufen. Der besteht in der Tat aus 2009 ausgebuddelten Stümpfen aus dem eigenen Grundstück. Ein Jahr passierte gar nix. Dann kamen 2 Jahre Pilze noch und nöcher. Pilze sehe ich nun nicht mehr, dafür eben Massen an Farnbabys. Übrigens ist der Haufen schon mächtig geschrumpft.

Pearl, Dein Totholzhaufen sieht toll aus.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Martina777 am 18. Oktober 2013, 11:42:50
Oh - neue Beiträge, und so spannende noch dazu!

Nun, mein Totholzhaufen entwickelt natürlich auch Spontanvegetation, allerdings, da in der Sonne liegend, andere: Fingerkraut und Co. ::) Ich habe zwar schon versuchsweise bepflanzt - und dann, weil sie "da" waren, ein paar Einjährige dort untergebracht, weil ich sonst überhaupt keinen Platz für sie hatte. Das Ergebnis war schauerlich-schön, aber hat mir immer ein Grinsen entlockt: Die Zinnien sahen so affig neben den Totholz aus, dass es schon wieder spannend war.

Ansonsten stellt mich dieses Experiment durchaus vor eine Aufgabe. 8)
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Mediterraneus am 18. Oktober 2013, 11:50:01
Vielleicht sind deine Erfahrungen aber auch ein Hinweis darauf, dass man ein Projekt "Stumpery" anders angehen muss.

Eben nicht als Unterlage und Kulisse für "gehätschelte Exoten" (sorry für den Ausdruck) sondern als Experimentierfeld für (heimische) Spontanvegetation, für das dann das Prinzip "Gestalten durch Entfernen" gilt.


Die "heimische Spontanvegatation" müsste hier sehr rigoros "gestaltet" werden. So schnell schaut man gar nicht, wie Brennnessel und Brombeere da sind :P
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Martina777 am 18. Oktober 2013, 11:56:01
Ich weiss gar nicht, ob man unbedingt die Stumpery-Idee einschränken sollte. Klar sind natürlich aussehende Stumperies im lichten Wald eine Augenweide für sich, keine Frage. Allerdings, warum nicht gehätschelte Exoten dorthin pflanzen? Das ist doch nur die folgerichtige Art, ihre besonderen Bedürfnisse - wenn auch auf eine aufwendige Art und Weise - zu befriedigen.

Oder als Bühne für ein Thema?

Mich fasziniert, wie störrisch sich dieses Teil da bei mir im Garten verhält. Normalerweise ergeben sich die Beete, die Plätze, die Verwendung der Pflanzen hier organisch - ich tue etwas anderes, und plötzlich weiss ich, was passt.

Bei diesem Totholzhaufen bin ich nahezu ratlos, finde aber genau das spannend.

Allerdings ist der Haufen so, wie er da steht, für sich allein schon interessant. Auch die Besucher - div. Spechtarten - machen was her. Und gemütlich sitzen kann man auch :D
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Eva am 19. Oktober 2013, 12:52:53
Mein Vater hat in seinem Garten einige Stämme von alten Grenz-Bäumen im Plenterwald stehen (das sind bei uns in Franken Wälder aus überwiegend Eichen und Buchen, die früher alle paar Jahre auf Stock gesetzt wurden, so bald es eben armdickes, verheizbares oder als Stecken/Stützen/Werkzeugstiele nützbares Holz angesetzt hatte). Und da durch die fränkische Erbteilung (früher kriegte jeder männliche Nachkomme gleich viel Land vererbt) meist ziemliche Mini-Stückchen waren, und Grenzsteine zuwuchern, gab es als Grenz-Bäume meistens Eichen, die ca. auf Kopfhöhe "auf Stock" gesetzt waren. Inzwischen kenne ich keinen mehr, der dort noch lebt, als ich jung war, waren das ganz bizarre Baumsenioren, häufig hohl. Wenn einer umfiel konnte man manchmal den Stamm retten, beide Enden schön aufgetrieben.

Einer davon steht/sand als Säule in einer Ecke der Wiese, einer lag als Bank in der Wiese. Letzterer war viele Jahre Heimstatt von einem Stamm Rossameisen - der Tag, an dem der Hochzeitsflug stattfand war eine Sensation. Die frischgebackenen Königinnen kamen mir mindestens so beindruckend vor wie Hornissen :D
Die waren so trocken, dass sie nur grau-rissig verwitterten, und langsam im Boden versanken (der stehende steht aber immer noch, am Fuß gibt es inzwisschen noch einige später dazu gekommene Wurzeln).

Mein (in den 80ern verstorbener) Opa hat jede Menge teilverrottete Fichtenwurzelstöcke nach Hause geschleppt. Viele davon wurden zu Wurzelgesichtern, manche auch Pflanzkübel mit Gesicht oder Ungeheuer für unser Indianerhäuschen. Die unfixierten/unlackierten davon, und besonders die, die mit wenig Schnitzerei das bereits in den Wurzeln und Ästen vorhandene Gesicht freigelegt haben waren z.T. sensationell. Häufig sind diese Wurzelsepps ja eher Nippes, aber mein Opa hatte ein gutes Auge, dem hätten auch Potzens Skulpturen gefallen.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Mufflon am 04. Juli 2020, 19:08:07
Ich bin ja Fan von Schattenecken mit wildem Charme.
Seit ich in einem Film einen Stumpery Garden /Totholzgarten gesehen habe, möchte ich so etwas gerne haben.

Hat hier jemand so etwas schon einmal gemacht?
Was hat sich bewährt, was hat nicht geklappt?
Worauf sollte man achten?

Material habe ich, GG war gerade Holz machen im Wald.
Ich krieg alles krumme Holz, dazu 2 Hauklötze, die den Geist aufgeben.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Nox am 04. Juli 2020, 19:18:17
Stumperys sind eigentlich ausgegrabene Stümpfe mit den Wurzeln dran. Die können sich ganz schön lange halten.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Mufflon am 04. Juli 2020, 19:21:28
Ich weiß, davon habe ich 2, einen Kirschwurzelteller und einen Robinie.
Dazu Stücke von Robinie, Eiche, Buche, Erle.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Wühlmaus am 04. Juli 2020, 20:01:38
Das sind doch allerbeste Zutaten  :D
Wenn ich es richtig verstanden habe,  bastelt Hausgeist gerade auch an sowas.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Chica am 05. Juli 2020, 06:54:58
Ich kenne eine Stumpery vom Namen her als Element der Gartengestaltung und praktisch aus dem Naturgartengedanken heraus als Käferbeet im Schatten oder als Nistplatz für Wildbienen in der Sonne. Du wirst also in jedem Falle Wildtiere damit anziehen. Ich habe hier im Jahr 2016 meinen Totholzplatz für Wildbienen gezeigt. Ich hatte allerdings Coronilla varia zur Begrünung gepflanzt, dass die wunderschöne Pflanze so ausufert, war mir nicht klar. Da sie aber Raupenfutter für 7 Tagfalterarten ist und die Steinhummel und viele andere sie blühend liebt darf sie das und alles hat sich so entwickelt.

(https://lh3.googleusercontent.com/pw/ACtC-3e1AcQFOB0q71ZPwn6DYFHZTY2t3IpWCp3J0cMFNGvO1nRKwoery3whN2kUX2wZ-qurcusHxUlV_OQk2DIQ9Wf9Et4rxsM8hElWdQjO24AAcIwYdL18OveskbsVnG0rq4leprP_oM5UOcKBhk_o0Z3oQA=w920-h690-no?authuser=0)  (https://lh3.googleusercontent.com/pw/ACtC-3cCrQz0td4uW3MD7TXs_xlW_2wj7On2m2XBGZ4zQDWrQsi5yyLH6OGEPFFUnW47PW91nfogFnvT9v40k-eKt3WaEccqCzZo-UkNCGyW6jUq19iJeLem6MTY67BZMYxOPzQr-j9semFEn9P7OHYf0Yrhog=w920-h690-no?authuser=0)  (https://lh3.googleusercontent.com/pw/ACtC-3e8eOkg0ZDrVuJN12iOgs-cpHguvqSe8DRanNM6P_N7m3Ac1sk2cKpzlFT2ZgiEBMol4U84UFZN2J9qKnt6SCxOl_X4zQPygXQ6OgIMJ_OEZTaCF_Dv6BEDIE6db4lQO2Y0mxfmn4MxhjfM-OP_zte91w=w920-h690-no?authuser=0) 

Ich habe nur Laubholz verwendet, Weide, Pappel, Obstbaum und Eiche, weil nagende Wildbienen ungern in Nadelholz einziehen und alles auf Spielsand gebettet, damit das Holz trocken liegt wie 2016 beschrieben.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: fyvie am 05. Juli 2020, 08:07:44
Jetzt weiß ich wenigstens, wie das wilde Zeugs heißt, das ich teilweise flächig roden muß, damit es nicht alles andere überwuchert  ;D Keine Angst, es ist immer noch genug da, so dass es zu Hauf flattert, summt und brummt  ;)

Was Totholzhaufen betrifft, habe ich die Erfahrung gemacht, dass wenn man es so wie ich, einfach unprofessionell irgendwo auf einen Haufen wirft/schichtet, ohne den Ort und Untergrund zu berücksichtigen, sich binnen kürzester Zeit in den Lücken zwischen den Stämmen sehr beharrliche Zeitgenossen wie Brennessel, Brombeere oder Ahornsämlinge ansiedeln, die dann, wenn man sie dort nicht haben möchte (oder zumindest nicht ausschließlich), kaum mehr oder nur mit darauf Herumklettern und Beschädigen des BIotops im Zaum zu halten sind.

Unökologisch ist diese Holz/Brennessel/Brombeerwildnis dann sicher nicht, sie findet bestimmt auch ihre Liebhaber, aber wenn man gerne Ökologie mit Ästhetik verbinden würde, sicher nicht zu empfehlen.

Chicas Ansatz mit abgemagertem Untergrund und einige Vorplanungen sind da sicher der bessere Ansatz.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Chica am 05. Juli 2020, 08:21:36
Ich habe das Ganze auch mit einer IRKA-Stahlkante eingefasst, das sind übrigens die einzigen aber sehr hilfreichen Abtrennungen in meiner gezähmten Wildnis, unsichtbar aber effektiv. Hier sieht man sie noch etwas.

(https://lh3.googleusercontent.com/pw/ACtC-3dRuQMTBHbT4WObtDcGYPL739OLyGH519CWRWvf7Afy08GPWbtnUDUIW9SfPH3Q-e9l-OqVjUE7Zp0pgRnCeeCtYRgRyPyCMmguu9VnnE9vW0OI0s63wYaIzYq4kO3yTxWVouRxssnl_UYXs2pNKf0BIA=w920-h690-no?authuser=0)

Beim Spät-Frühjahrsputz hangele ich mich im ganzen Garten an diesen Kanten entlang  ;). Nicht dass das Chaos noch einmal die endgültige Macht übernimmt  ;D!
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Mufflon am 05. Juli 2020, 08:38:24
Ich wollte schon nicht einfach einen Totholzhaufen machen, sondern einen bewusst bepflanzten Totholzgarten in einer schattigen Ecke.
Also Farne, Hosta, Pulmonaria, usw.
Dafür muss man den Haufen schon etwas gezielter aufschichten, denke ich, die Taschen mit Erde füllen, evt. auch eine Drainage zuerst.

Dass ich damit Tiere anlocke, ist mir klar, und auch erwünscht, ich habe hier schon diverse Wildbienen, Hummeln, Nashornkäfer, Schwebfliegen, usw.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: neo am 05. Juli 2020, 09:56:45
Ich glaube Drainage ist nicht nötig, weil die Pflanzen ja erhöht im Holz stehen, da kann das Wasser ja dann gut abfliessen. Der Untergrund für das Holz muss nicht trocken sein würde ich meinen, das Holz soll ja irgendwann modern, das ist ja dann der natürliche und gewünschte Prozess wie z.B. im Wald auch. Sinnvoll erscheint mir, den Boden am Anfang möglichst unkrautfrei zu machen.
Ob man beim Befüllen mit Erde auf etwas Spezielles achten muss weiss ich nicht, würde mich auch interessieren. (Aber vielleicht ist es auch so einfach, wie es im Wald passiert: Gefallenes Holz, Humus sammelt sich an, Pflanzen können sich ansiedeln. ;))
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: thuja thujon am 05. Juli 2020, 10:54:26
Ist das letztendlich nicht sowas wie ein Steingarten aus Holz statt steinen?
Dann würde ich auch Bruchsteine nicht gänzlich verbannen. Die Kombination Stein und Holz passt so gut wie immer zusammen.
Wenn die Pflanzen im Holz wurzeln sollen, habe ich gute Erfahrungen gemacht mit morschem Holz von Weihern, Seen usw. Durch Pilze bröselig gewordene Weide meistens.

Hier mal der Blick auf meine Gartenlaube bzw Terasse. Unterm Kirschbaum sind ein paar Steine, der helle Wurzelstumpen wird meistens mit Mauerzimbelkraut überwuchert. Habe gerade kein besseres, aktuelles Foto.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: thuja thujon am 05. Juli 2020, 10:55:41
Unter Wurzelstumpen verstehe ich eher was Solitäres hinstellen. 
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Hawu am 05. Juli 2020, 11:27:30
Ein sehr spannendes Thema!
Mufflon, welchen Film hast du gesehen? Im TV? Besteht die Chance, ihn in einer Mediathek noch zu finden?

Ich habe mal im TV einen Bericht über die Entstehung der Stumpery in den Highgrove Royal Gardens gesehen (ist Jahre her) und war begeistert. Leider kann ich das hier nicht annähernd umsetzen, weil ich keine Möglichkeit habe, große Baumstümpfe zu bewegen.
Darum haben wir "nur" einen Totholzgarten in dem überall Totholz steht oder liegt. Aber eine Stumpery ist das halt nicht.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Mufflon am 05. Juli 2020, 11:56:16
Ich habe den Film über Highgrove gesehen, das war der Auslöser für den Wunsch, aber dann auch Serienteile mit Monty Don und anderen englischen Gärtnern, wo über Stumpery Gardens berichtet wurde.
Da hieß es, dass es ein viktorianisches Phänomen ist, das danach aus der Mode kam.
*
Jetzt habe ich hier eine Schattenecke, die ideal für eine kleinere Variante wäre.
So wie sie jetzt ist, verschwindet sie im Schatten. Dort in die Höhe zu gehen wäre optimal, und von den Sitzplätzen her verlangt es eigentlich nach einem Feature in der Ecke, das ich dort nicht habe.
Meine geplante Ecke soll ca. 2x3m sein, was für einen Totholzgarten nicht viel ist, aber größer passt von den restlichen Proportionen nicht. Höhe ca. 1,30-1,50m.
*
Ich rufe auf alle Fälle den Förster an, ob er kleinere Wurzelteller für mich hat, die sind gerade massiv beim Roden hier, vll hat er ein paar hübsche dabei.
*
Eine Variante des klassischen Stumpery garden wäre, Stammstücke aufrecht hinzustellen, verschiedene Höhen und Dicken und diese oben zu bepflanzen und in den Lücken.
*
Ich bin erst am Anfang der Planung, da ich bis letzte Woche nur die beiden Wurzelteller hatte.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Mufflon am 05. Juli 2020, 12:05:57
Hier ist einiges zu sehen zu Stumpery garden.
https://thegardenstrust.blog/2015/05/02/stumperies/
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Gartenplaner am 05. Juli 2020, 14:56:06
Ich finde Stumperies toll und habe ein ganz klein wenig nachgeeifert in meinem Eibenhain, allerdings (leider) nicht mit Wurzelstümpfen sondern mehr Stamm- und Astbruch von den zusammenbrechenden Obstbäumen.
Leider hat mir Efeu einen Strich durch die Rechnung gemacht - es hat alle mühselig und "dekorativ" verteilten Holzstrünke überwachsen, sieht jetzt mehr nach leicht hubbeligem Waldboden aus, aber das verrottende Holz ist ja trotzdem für interessierte Insekten drunter vorhanden und der Boden wird dadurch auch immer mehr in Richtung "Waldboden" verändert.
Ich pack jetzt noch hauptsächlich solche Strünke dahin, die starke Biegungen aufweisen und die ich dadurch hoch aufragen lassen kann.

Ich bin etwas skeptisch gegenüber deinem Plan, "in die Höhe" zu gehen und dort pflanzen zu wollen - im regenreichen England (wobei man da ja auch fast schon "ehemals" davorsetzen muss...) kriegen die Pflanzen genug Wasser von oben, hier in Mitteleuropa sehe ich die eher schnell vertrocknen  :-\
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Mufflon am 05. Juli 2020, 15:25:44
Keine Frage, auf ausreichend Feuchtigkeit muss ich achten.
Deswegen auch diese Ecke, da kommt nur morgens und abends direkte Sonne hin, der Lehmboden dort trocknet nur langsam ab, das ist meine feuchteste Ecke, außerdem kann ich mittlerweile den Sprenger per Timer und Fernsteuerung anschalten, ich könnte z.B. jeden Tag 2x 10min sprühen lassen.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Hero49 am 05. Juli 2020, 16:42:14
Als erste Adresse würde ich den Förster nehmen. Das Besondere an den Stumperys sind die Baumwurzeln. In England wird meistens Edelkastanie genommen, weil das Holz sehr lange hält. Als Unter- und Hintergrund kannst du sonstige Holzteile verwenden.
Meine beiden Wurzeln haben wir 1993 im Wald mitgenommen - ohne zu fragen - und als Dekoelement bei der Fuchsienausstellung auf der IGA 93 in Stuttgart eingefügt. Danach lagen sie bestimmt 20 Jahre am Gartenteich und jetzt verdecken sie einen Baumstumpf.
(https://up.picr.de/38940954ys.jpg)

Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: pearl am 05. Juli 2020, 17:16:40
kommt mir so vor als gäbe es dieses Thema jetzt doppelt.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Mufflon am 05. Juli 2020, 17:23:39
Ich hatte mehrfach mit verschiedenen Suchbegriffen gesucht ohne Ergebnis. ::)
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: pearl am 05. Juli 2020, 17:38:47
Was hat sich bewährt, was hat nicht geklappt?
ja
Ich möchte einige Wurzelstöcke zu einem optisch nett aussehenden Totholzhaufen gruppieren.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: pearl am 05. Juli 2020, 17:42:56
einen Totholzhaufen für Bepflanzungszwecke baut man am besten dort auf, wo er nicht rasch überwuchert wird, nicht zu nass und nicht zu sonnig. Außerdem muss er richtig hoch sein und gut unterfüttert, am besten mit Steinen und Erde unter einem wirklich großen Gehölz.
.
Bei mir klappt das sehr gut unter einer alten Eiche am Fuß einer Trockenmauer auf einem Sockel aus Rotsandsteinen.
.
im Mai
(https://forum.garten-pur.de/index.php?action=dlattach;topic=48230.0;attach=723658;image)
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Mufflon am 05. Juli 2020, 17:47:50
Von mir aus können die beiden Themen gerne zusammengeführt werden.

Der Standort hier wäre unter einer 50 Jahre alten, aufgeasteten Walnuss, hohe Hecke im Rücken.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Mufflon am 05. Juli 2020, 17:54:19
@ Moderatoren: Macht es Sinn, dieses Thema mit diesem zusammen zu führen?
https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,48230.msg1880931.html#msg1880931
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: pearl am 05. Juli 2020, 18:24:43
perfekt! Nur, die Walnuss ist dafür bekannt, dass drunter nichts wachsen will.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Mufflon am 05. Juli 2020, 18:32:57
Meiner Erfahrung nach ist das nicht ganz richtig.
Man muss die Pflanzen gut aussuchen, dann wächst da so einiges.
Nicht ganz so üppig, aber trotzdem gut.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: pearl am 05. Juli 2020, 19:00:55
ja, das glaub ich, wenn man genügend Totholz hat und es zum Teil schon sehr abgebaut ist, dann kann das gut klappen mit dem Pflanzenbewuchs unter Walnuss.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: neo am 05. Juli 2020, 19:20:27
Ich habe letzten Herbst ( sehr, sehr bescheiden!) in einer schattigen Ecke ein bisschen angefangen zu schichten und zu pflanzen. Hauptbeweggrund war eigentlich, dass sehr viele Äste rumlagen, aus denen gab es zwei Asthaufen. Und für unsere abgesägte Magnolie wollte ich gern einen eigenen Platz.
.
Weil Mufflon das Thema hervorgeholt hat;), werde ich noch ein bisschen weitermachen, heute eine Tranche Boden abgedeckt (älterer und neuerer Rasenschnitt), werde dann Holzhäcksel drüberschütten.
Ich nenne es einfach „Haufengarten“.;)

Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Mufflon am 05. Juli 2020, 19:30:24
Dank an die Mods! :-*

Die gezeigten Bilder bestärken mich, das zu versuchen, ob ich nun Wurzelteller bekomme oder nicht.
Sohn kann mir zumindest im Herbst eine paar spenden, da werden diverse alte tote Bäume rausgeholt.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Gartenplaner am 05. Juli 2020, 19:48:26
Meiner Erfahrung nach ist das nicht ganz richtig.
...
Zumindest Anthriscus sylvestris stört sich null an Eugen, der Walnuss:

(https://up.picr.de/38831437fy.jpg)

 ;D
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: Mufflon am 05. Juli 2020, 20:29:34
 8)
Ich habe hier Acanthus, Pulmonaria, Epimedium, Lathyrus vernus, Polygonatum, Actaea, Hydrangea, Cotoneaster div., div. Farne und im Randbereich ein paar Rosen.
Dazu Narzissen, Blausternchen, Hasenglöckchen.
Aus diesen Pflanzen werde ich auch die Bepflanzung der Stumpery-Ecke wählen, weil sie sich hier bewährt haben.
Titel: Re: Stumpery/Totholzhaufen
Beitrag von: fyvie am 05. Juli 2020, 23:38:04
Meiner Erfahrung nach ist das nicht ganz richtig.
Man muss die Pflanzen gut aussuchen, dann wächst da so einiges.
Nicht ganz so üppig, aber trotzdem gut.

Genau, s.u....Geranium, Akeleien, Hortensien, Hemerocallis, Waldgeißbart, div.Gräser, Zwiebelblüher und einiges anderes und durchaus üppig unter einer Uraltwalnuss, deren Stamm sich ganz rechts an der Hecke befindet und deren Kronenbereich um einiges weiter reicht als oben links im Bild sichtbar.

Das Laub habe ich da auch noch nie entfernt, wird bis zum Frühjahr geschluckt.