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Garten- und Umwelt => Komposthaufen => Thema gestartet von: Murraya am 03. Februar 2024, 10:55:57

Titel: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Murraya am 03. Februar 2024, 10:55:57
Guten Morgen,


ich vermute fast, dass es das Thema schon gibt, meine Suche hat aber jetzt nichts passendes ausgespuckt; vielleicht die falschen Stichworte....

Ich habe jahrelang meine Topfpflanzen in eine Mischung aus Kompost und gekaufter Blumenerde gesetzt und hatte damit auch guten Erfolg. Letztes und vorletztes Jahr habe ich reinen Kompost (liegt allerdings 4 - 5 Jahre) verwendet weil mir einerseits die gekaufte Erde zu teuer wird, und ich andererseits keinen Torf mehr haben möchte - torffreie Erden sind aber noch teurer und von der Qualität her sehr variabel. Das Ergebnis war, das mir reihenweise Pflanzen eingegangen sind, weil der Kompost sich so verdichtet hat, dass das Wasser praktisch in den Töpfen stand.
Nun möchte ich heuer versuchen das Substrat selber zu mischen, bin aber ziemlich überfordert, von den vielen Möglichkeiten und hoffe auf Eure Hilfe.
Zur Verfügung habe ich Kompost, von "gutem", also einjährigen, nicht allzu viel, könnte ich allerdings evtl über die Kompostanlage zukaufen. Dann besteht bei uns im weiteren Umkreis die Möglichkeit, gebrauchtes Substart einer Champignonzucht zu beziehen, das sehr gut sein soll (allerdings für Beete, geht das im Topf auch?). Dann bräuchte ich aber immer noch etwas für Wasserspeicherung und als Strukturgeber, oder? Ich habe hier im Forum von Moler gelesen, aber auch von Sandzugabe oder Katzenstreu. Im Internet kursiert auch Kokosfaser ganz groß. Und die Zugabe von Steinmehl oder Hornspänen, macht das Sinn? Welche Verhältnisse sind da sinnvoll? Außerdem sollte das Ganze preislich ja auch noch im Rahmen bleiben. Wenn ich am Schluss mit gekaufter torffreier Blumenerde billiger wegkomme, bringt es mir nichts. Wie mischt Ihr größere Mengen? Betonmischer? Schaufel?....
Es tut mir leid, ich habe da wirklich nicht die geringste Ahnung, und bin von der Vielzahl der Möglichkeiten ziemlich erschlagen. Außerdem ist es deprimierend, wenn man sich Mühe mit den Blumen gibt und dann schauen sie trotzdem den ganzen Sommer traurig aus, oder gehen gleich ein. Das möchte ich heuer nicht nochmal haben.


Vielen Dank schon mal und LG
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Murraya am 03. Februar 2024, 11:02:50
So das wichtigste habe ich jetzt nicht geschrieben: als eine Grundlage möchte ich das Substrat des letztjährigen Kartoffelbeetes verwenden: Es war angelegt als eine Schicht Stroheinstreu aus dem Hasenstall, darauf eine Schicht frischer Eselmist und zuletzt eine Kompostschicht aus der Kompostanlage.
Ich möchte es heuer wieder so anlegen, also muss die alte Erde raus und da sie noch wirklich gut aussieht, dachte ich sie dafür zu verwenden.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Lokalrunde am 03. Februar 2024, 11:17:38
Also mein Topfsubstrat besteht hauptsächlich aus Kompost und Gartenerde (hat viel Lehm).
Damit es nicht zu dicht wird kommt noch Sand und/oder Perlite dazu.
Außerdem noch Kalk und organischer Dünger (nur Kompost reicht bei mir nicht)
Das funktioniert bei mir sehr gut.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Brezel am 03. Februar 2024, 11:24:46
Ich mische gar nicht, sondern nehme 100 % selbst gesiebte und gut abgelagerte Komposterde. Habe auch nur Pflanzen, die damit zurechtkommen.  ;)
.
Für sehr wichtig halte ich eine Drainage-Schicht. Bei großen Pflanzkübeln nehme ich dazu die groben Siebreste vom Kompostsieben. Bei kleineren Gefäßen nehme ich Blähton. Diese untere Schicht kann bis zu einem Drittel des Gefäßes ausmachen.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: oile am 03. Februar 2024, 11:30:32
Für Starkzehrer nehme ich reinen ungesiebten Kompost und mische Lavagranulat, Bims und/ oder feingekörntes Tonkügelchen (für Hydrokultur) unter. Zyklamen bekommen Lauberde/Nadelkompost  zugesetzt. Gartenerde ist problematisch: sandig, ist entweder trocken oder nass und dann sehr dicht und schwer.
Für Sukkulenten und Kakteen hole ich mir bei der Fachgärtnerei meines Vertrauens dort gemischtes Substrat, manche setze ich auch in reinen Bims.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Asinella am 03. Februar 2024, 11:52:08
Da Du Zugang zu frischem Eselmist hast: ich nehme zerrebelte Eselbollen als "Torfersatz". Also die reinen Bollen ohne Urin, am besten ein wenig angetrocknet. Letztes Jahr habe ich für das Pikiersubstrat für Tomaten und Co. ganz frische genommen, weil die halt grad da waren. Das war keine so gute Idee, hat wohl die feinen Würzelchen gestresst. Aber mit den abgelagerte funktioniert es gut, das Substrat bleibt lockerer und hält besser Wasser. Man muss aber einplanen, dass das Material über den Sommer zum Großteil zersetzt wird und der Füllstand der Töpfe absinkt. Wenn die Töpfe dann mit Wurzelgeflecht durchzogen sind, hat man auch den Schwammeffekt noch. Die Rosenkäferlarven finden das Substrat auch prima, haben aber noch nie nennenswerten Schaden angerichtet.
Ich vermute, Pferdemist funktioniert nicht ganz so gut, da Esel zumindest bei artgerechter Fütterung sehr viel Rohfaser, auch holziges Material fressen und dabei viele kleine unverdaute Partikel im Kot zurückbleiben.
Ansonsten mache ich keine große Wissenschaft aus dem Topfsubstrat. Ich mische vorjähriges Substrat in einer großen Mörtelwanne, damit nicht Auberginen wieder im Auberginenboden stehen etc., dazu frischer Kompost, für Starkzehrer auch kompostierter Schafmist als Stickstoffquelle, evtl. etwas Hornmehl als Starthilfe - und nach Gefühl die fluffig zerriebenen Eselbollen. Wenn mir die Konsistenz nicht gefällt kommt noch Gartenboden dazu. Bei Kräutern ggf. auch mal Sand.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Mathilda1 am 03. Februar 2024, 11:52:43
das mit der Drainageschicht scheint eher ungünstig zu sein, hab da noch nie wirklich drüber nachgedacht, bis ich einen rant eines britischen Gärtners zu dem Thema gehört hatte, der seine Ansicht auch gut argumentieren konnte, wie auch hierhttps://s3.wp.wsu.edu/uploads/sites/403/2015/03/container-drainage.pdf
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: hobab am 03. Februar 2024, 12:23:11
Klingt theoretisch einleuchtend, wer aber mal ein paar verfaulte Pflanzen ausgetopft hat, wird oft feststellen das beim Topfen keine Scherben eingesetzt wurden und die Wurzeln den Abzug zugewachsen haben. Die Empfehlung für diese Drainsge bezieht sich auf Tontöpfe mit einem Loch - in Plastecontainer hab ich noch nie Scherben oder Kies reingelegt. Der zusätzliche Kies dient auch eher dazu das Durchwachsen der Wurzeln zu verhindern
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Murraya am 03. Februar 2024, 12:27:12
So schnell, so viele Antworten :o

Okay, also wie gesagt reiner Kompost funktioniert bei mir nicht. Nach ein paar Wochen bleibt das Wasser oben auf der Erde stehen und braucht ewig bis es überhaupt einsickert. Dann ist das ganze so fest, dass praktisch keine Feinwurzeln mehr vorhanden sind und bleibt auch bei Sommerwetter tagelang nass. Mit oder ohne Drainage macht dabei keinen Unterschied.

Nur Sand (feiner Flusssand - war gerade zur Hand) untermischen ist nicht ausreichend, dass habe ich im Herbst bei ein paar Kübeln getestet.

Für Tomaten / Chilli habe ich vergangenes Jahr unten in den Kübel Eselmist und darüber Kompost. Die kamen damit sehr gut klar. Allerdings bin ich nicht sicher, ob ich dieses Jahr wieder Mist bekommen kann, also möchte ich ihn auch nicht fest als Torfersatz einplanen. Der Gedanke gefällt mir aber. Bei den Chilli habe ich einfach im Sommer Erde nachgefüllt, nachdem er gesackt war, das war auch sehr praktisch für die Standfestigkeit.

Meine Gartenerde benimmt sich in den Töpfen genauso wie der Kompost. Außerdem kann ich Gartenerde nicht in den Mengen die ich brauche irgendwo wegnehmen.

Meine Vorstellung war jetzt, dass ich meine Kartoffelbeeterde mit Erde aus der Chamignonzucht und Kompost 1:1:1 mische und dazu dann Sand/Moler/Katzenstreu für die Struktur (was ist da am Besten? bei Sand bin ich wie gesagt schon mal gescheitert - vielleicht gröberer?) gebe und etwas Kokosfasern für die Wasserhaltung. Dazu dann noch Hornspäne für die Langzeitdüngung. Geht das oder ist etwas davon überflüssig? Welches Mengenverhältnis brauche ich von den "Zugaben"?

Ich brauche es für "normale" Kübelpflanzen, also nicht Kakteen, Rhododendren etc mit Spezialansprüchen sonder eher Fuchsien, Grünlilien, Oleander und verschiedene Kräuter und Gemüse.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: hobab am 03. Februar 2024, 12:36:52
Zur Topferde: Championerde war früher zu großen Teilen Torf, heute sicher auch noch, 500000 Kubik Torf gehen laut Gockel für die Championzucht in Deutschland und Holland drauf. Und bevor die weggeschmissen wird, ist Torf natürlich ein tolles Substrat. Lehm geht ersatzweise auch, man muss halt aufpassen, das es nicht zu klitschig wird.
Ich nehme zum Topfen nie Kompsterde - zuviel Unkrautsamen, Nährstoffmenge zu unklar. Stattdessen Humuserde von der Kompostieranlage, die ist steril, 1/3 Torfreste, und/oder Lehm, Hornspäne und dann gemischt per Schaufel. Gekaufte Fertigerde guter Qualität ist natürlich besser - so perfekt düngen geht nicht ohne Bodenprobe - ist mir aber zu teuer.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Murraya am 03. Februar 2024, 12:51:22
Ah, mir war nicht klar, das in der Chamignonzucht Torf eingesetzt wird. Auf der Internetseite hört sich das nach hauptsächlich Mist an. Allerdings ist das vermutlich nichts womit man gut Werbung machen kann.
Gut mit Torfweiterverwendung kann ich vermutlich leben, da muss ich mal in mich gehen.
Unkraut jäte ich in meinen Töpfen genauso wie im Beet. Nicht so praktisch, aber ich finde es schade Kompost zuzukaufen, wenn ich ihn selber habe
Dann wäre ja das Mischungsverhältnis schon mal nicht so schlecht das ich mir vorgestellt habe.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Kürbisprinzessin am 03. Februar 2024, 13:19:55
Nur eine kurze Anmerkung: Pferdemist kannst du eigentlich bei jedem Pferdehof kostenlos bekommen, falls du dieses Jahr keinen Eselsmist bekommst. Pferdebesitzer gibt es ja eigentlich (fast) überall.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: hobab am 03. Februar 2024, 13:51:21
Stimmt, aber oft ist so viel Futterrest drin, das im Topf eher Hafer und Gerste wachsen, als was du willst. Und es muss natürlich abgelagert werden.
Ich packe bei großen Töpfen den Kompost ins untere Viertel, dann brauch ich kein Unkraut zupfen. Bei kleinen: kein Kompost!
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Murraya am 03. Februar 2024, 16:20:24
Ja, Pferd gibt es hier auch viele. Bei dem Eselmist war vergangenes Jahr abgesprochen, dass wir nichts bekommen wenn die Tiere entwurmt werden oder sonst irgendwie behandelt. Bei einem größeren Pferdehof läuft die Entwurmung vernünftigerweise auch gemeinsam, dass ließe sich sicher absprechen, aber was die Behandlung mit anderen Medikamenten bei vielen Tieren betrifft, dürfte das schwierig werden. Vor allem wenn der Hof dann auch noch Einsteller hat. Da müsste ich dann was überschaubar kleines finden. Aber grundsätzlich habe ich auch schon daran gedacht.
Ablagern in kleinen Mengen wäre möglich. Für meine Kartoffeln im Beet und die Chilli im Topf habe ich aber frischen Mist als unterste Schicht verwendet, darüber dann Kompost. Im Frühjahr war ich froh um die zusätzliche Wärme und bis die Wurzeln hinkamen war er ausreichen abgelagert. Hat prima funktioniert.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: hobab am 03. Februar 2024, 16:47:52
In einer Fachzeitschrift zeigen sie grade Folgen von Herbiziden in Pferdemist (gegen Senecio jacobaea): lustiger Drehwuchs und Nekrosen, hab ich auch schon erlebt. Noch ein Grund zu lagern.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Kürbisprinzessin am 03. Februar 2024, 16:57:46
Ich würde Mist auch nicht in Töpfe zum Aussäen machen (ich hätte einfach Sorge, dass das zu nährstoffreich ist).
Und das Thema mit Medikamenten/Herbiziden - da hoff ich jedes Mal das Beste  ::) Hier steht ein großer Container mit Mist für die Gärtner und ich hoffe sehr, dass sie da nicht den "frisch entwurmten" Mist reinkippen.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: thuja thujon am 03. Februar 2024, 17:56:13
Ich habe gute Erfahrungen gemacht mit unten 5 bis 10 cm Blaukorn als Drainage und Nährstoffspeicher, darüber etwas normalen Küchenabfallkompost, linksgerührt, und oben Laubkompost aus Ahornlaub mit etwas Gartenerde gemischt. Das hält das ganze Jahr und ich hatte immer gute Ernten. 
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: hobab am 03. Februar 2024, 18:09:18
Neidisch auf die Klimazone guck...


Warum Blaukorn? Ist ja nicht grade der Langzeitdünger (gibts zwar auch, aber da du es nicht erwähnst..)? Sonst mach ich das gerne ähnlich, bloß halt mit Hornspänen und Zuschlagstoffen je nach Kultur.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: APO am 03. Februar 2024, 18:19:27
Ich habe gute Erfahrungen gemacht mit unten 5 bis 10 cm Blaukorn als Drainage und Nährstoffspeicher, darüber etwas normalen Küchenabfallkompost, linksgerührt, und oben Laubkompost aus Ahornlaub mit etwas Gartenerde gemischt. Das hält das ganze Jahr und ich hatte immer gute Ernten. 
Das ist doch Spaß oder
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: thuja thujon am 03. Februar 2024, 18:22:48
Ja klar. Angefangen damit haben aber andere.

Zur Erinnerung, Faustregel, um Boden und Umwelt zu schützen: 3mm Kompost bzw Mist pro Jahr. Nicht den ganzen Kübel vollpacken.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: hobab am 03. Februar 2024, 18:29:06
Klar, bei Stauden. Bei den Einjähringen und eben auch vielen Gemüse kann man es schon mal krachen lassen. Kommt aber natürlich auch drauf an, ob der Kompost mehr Küchen- oder Gartenabfälle enthält.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: thuja thujon am 03. Februar 2024, 18:36:27
3mm gelten für die Starkzehrer unter den Gemüsen. Alles an mehr ist Umweltverschmutzung.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Kürbisprinzessin am 03. Februar 2024, 18:45:56
Ich habe gute Erfahrungen gemacht mit unten 5 bis 10 cm Blaukorn als Drainage und Nährstoffspeicher, darüber etwas normalen Küchenabfallkompost, linksgerührt, und oben Laubkompost aus Ahornlaub mit etwas Gartenerde gemischt. Das hält das ganze Jahr und ich hatte immer gute Ernten.

Ahornlaub? Ich würde dir Buchenlaub empfehlen!


Thuja, wie würdest du es mir empfehlen, wenn ich im Garten immer wieder an den gleichen Stellen Kürbis + Tomaten (Starkzehrer) anbauen möchte? (kleiner Garten, kaum Möglichkeiten um mit Schwachzehrern zu wechseln).
Gilt dann auch die 3mm Regel? Mein Plan war da nämlich schon, die Kürbisse in einen Haufen aus Kompost (vielleicht 20L pro Pflanze) + Mist zu setzen, damit es genug Nährstoffe gibt.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: thuja thujon am 03. Februar 2024, 18:59:00
Natürlich gelten die 3mm für Starkzehrer. Du möchtest ja keine 3 Felderwirtschaft machen, wo nur im ersten Jahr gedüngt wird und die Jahre danach nicht mehr. Aber Tomaten und Kürbis ohne Flächenwechsel, das widerspricht jeder Fruchtfolge. Sowas sollte man niemals machen. Das sind die Grundregeln im Gartenbau.

Und fürs Verständnis: wenn ich 100L Grünschnitt brauche, um 5 Liter Kompost zu erzeugen, dann sollte aus den 5 Liter Kompost auch wieder 100 Liter Biomasse wachsen.
Und wenn 3mm Kompost nicht reichen, dann liegt das evtl daran, das Kompost nicht genug Stickstoff liefert um die Pflanzen zu ernähren.
Früher wussten sie es nicht besser und haben deshalb mit Blaukorn nachgeholfen. Wegen dieser Kompost-Blaukornschweinerei sind unsere Gartenböden die nächsten Jahrzehnte noch überdüngt. Aber es fehlt jedes Frühjahr an Schwefel und Stickstoff, damit man mal etwas an Pflanzenwuchs erkennt. N und S, die beiden Nährelemente, die nicht vom Kompost in ausreichender Menge im kalten Frühjahr zur Verfügung gestellt werden. Es hilft nicht, wenn man dann einfach nur 10 mal so viel Kompost gibt. N und S fehlen, Kompost ist der der falsche Dünger dafür.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: hobab am 03. Februar 2024, 19:00:35
Du stellst das als eine allgemeingültige feste Regel hin: das ist eine Durchschnittsempfehlung, für eine durchschnittlichen Kompost - und ich weiß nicht wie alt diese Untersuchung ist und ob die je überprüft wurde. Im Prinzip gibt sie aber eine gute Richtung - damit allen klar ist, dass Kompost keine Erde, sondern im Prinzip eher ein schwacher Dünger ist. Aber wie gesagt, es hängt total von der Anlage des Kompost ab.  Ein Laubkompost hat im Grunde kaum Nährstoffe, desto mehr Gartenabfälle drin sind, desto weniger kann man den Kompost als Dünger verwenden.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: thuja thujon am 03. Februar 2024, 19:08:53
Ja, Laubkompost ist eher als Substrat zu verwenden, da eher Nährstoffarm. Deshalb gibt es ja hier im Unterforum den Strang, wie man Lauberde macht.
Da wäre die Ursprungsfrage evtl besser aufgehoben.
Und natürlich hat Grünschnittkompost zwar mehr Nährstoffe als Laubkompost, aber als Substrat halt eben doch schon zu viel. Sagt allein schon der Salzgehalt, tausende Versuche gibts dazu nachzulesen, auch reich bebildert, wie da der Wuchs stagniert.
Und Küchenabfallkompost, da reden wir von den richtigen Salzbomben. Kann man zum animpfen nehmen, für biologisch aktive Substrate, sehr vorsichtig zu dosieren. Und dann brauchts viele Austauscher, die die Nährstofffracht abpuffern können wie Lehmboden, Ziegelsplitt, Tennisplatzbelag und was man eben noch so in Topfsubstrate mischt.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Kürbisprinzessin am 03. Februar 2024, 19:12:41
Mir leuchtet das schon ein, dass man eine Fruchtfolge durchführen sollte. Praktisch ist mein Garten leider nicht so groß und ich würde gern den verfügbaren Platz vor allem für "spannendes" Gemüse wie Kürbis + Tomaten nutzen. Ich denk grad bei Kürbis kann ich es auch einrichten, innerhalb des Beetes mal einen halben Meter hin und her zu wechseln, aber das Beet an sich ist halt fix. (Bei festinstallierten Tomatendächern bzw. Tomaten-Gewächshäusern gibt es doch auch das gleiche Problem, oder? da sind ja auch immer wieder Tomaten auf dem gleichen Boden)

Also ich entnehme deinem Beitrag, dass ich auch guten Gewissens weniger großzügig mit Kompost+Mist sein kann und auch eine Düngung mit weniger Kompost reichen könnte. Stickstoff wird bei mir ohnehin zusätzlich gedüngt + extra Calcium per Eierschale für die Tomate.

Ich hatte halt mal gelesen, dass Kürbis sogar "direkt im Misthaufen" gut gedeihen würde, deshalb dachte ich, dass "umso mehr umso besser". 
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Eckhard am 03. Februar 2024, 19:19:42
Ich mische Topferde aus Laubkompost und mineralischen Komponenten ca 1:1. Das ist bei mir grober Sand und nicht klumpendes Katzenstreu und oder Seramis, Perlite. Gerade bei schwach durchwurzelten Töpfen sollte man nicht viel weniger mineralische Komponenten nehmen, sonnst wird die Erde klitschig nass und das kann Chlorosen/Wurzelschäden geben. Stark durchwurzelte Töpfe sind unkritisch, weil sie das Wasser schnell verbrauchen.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Murraya am 03. Februar 2024, 19:22:45
Okay, ich wollte nicht empfehlen Pflanzkübel halb mit Mist aufzufüllen oder ähnliches.
Der Kompost ist 7 Jahre oder älter und mit insgesamt sehr viel Stauden und Grasschnitt. Also ehe Erde auf einem Haufen. Der Mist kommt unten rein als Wärmequelle etwa eine Schaufel pro 10 l Eimer. Gleiches gilt für meine Kartoffelbeete: eine Schicht Stroh mit etwa 15 - 20 cm dann eine Lage frische Äpfel von Eseln, bzw. halb verrotteter Kompost. Die sind um einiges kleiner als Pferdeäpfel, also wird die Schicht so etwa 5-7 cm hoch sein. Auch hier geht es mir um die Wärme und auch um eine Möglichkeit das Stroh sinnvoll loszuwerden.
Im Topfsubstrat habe ich an Mist gar nicht gedacht.
Das mit dem Mischungsverhältnis von 1:1 ist interessant Eckhard, danke.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Eckhard am 03. Februar 2024, 19:28:37
Im Töpfen brauch mal lockerere Erden als im Beet. Es regnet nicht sanft auf die Erde, sonder es wird gegossen. Das spült mit der Zeit die feinen Bestandteile nach unten und da wird dann die Erde matschig. Daher viele drainierende Komponenten einmischen.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: thuja thujon am 03. Februar 2024, 19:53:52
Ja, man braucht ein mineralisches Grundgerüst mit am besten eher 80% statt 50 für die Mischung wenn der Kompost so schmierig ist. Das mineralische Gerüst muss sich selbst stützen können, die organische Masse füllt nur die Hohlräume.
Ob der Topf später gut durchwurzelt ist oder nicht weiß man im Zweifelsfall vorher nicht. Schnellwachsendes kommt manchmal eher mit schlecht drainiertem Papp zurecht.

Stroh loswerden wollen und Mist und Knöddel und Kompost usw hört sich an wie Gülle auf dem Acker entsorgen. Das machen heutzutage nicht mal mehr die Bauern in Niedersachsen. Und auch die halten Fruchtfolge ein, weil die nicht so Tomatendächer haben, die man nicht versetzen kann. In den Gewächshäusern oder unterm Dach kann man in Substrat anziehen, das mit der Kultur nach dem Ende entsorgt wird. Tomatendächer sind halt nicht nachhaltig.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Amur am 03. Februar 2024, 22:22:39
1. Es gibt nicht das eine Topfsubstrat für alles.
2. Es ist erheblich einfacher ein zu trockenes Substrat zu wässern, als ein zu nass gewordenes Substrat wieder auf verträgliche Trockenheit runter zu bekommen bevor die Wurzeln verfault sind. Besonders in den Übergangszeiten.
3. Ausgetrocknete Pflanzen kann man meist mit giessen recht lange wieder zum Leben erwecken. Zu nasse mit verfaulten Wurzeln sind fast immer ein Fall für den Kompost. Vor allem weil man das meist nicht durch hängende Blätter sieht sondern erst wenns zu spät ist.
4. Dünger lässt sich problemlos zuführen über das Giesswasser. Also werd ich den Teufel tun und Mist, Eselsbollen oder jungen Kompost in das Substrat packen und dadurch ne hohe Salzlast von Haus aus schon zu haben.
5. Gibt's Pflanzen die wachsen in allem und es gibt welche die machen in allem Probleme.

Kurzum in den meisten Fällen nehme ich Dach und Trogerde als Basis. Die ist überwiegend mineralisch. Da wird dann je nach Pflanzkandidat sandige oder auch eher lehmige Gartenerde beigemischt. Ganz heikle  (Fremontodedron z. Bsp) kommen auch einfach so rein. Die kommen aber auch mit trockener Hitze zurecht.
Einen Oleander kann man in alles reinstopfen was Wasser und Nährstoff hält. Also sicher nicht in Dach und Trogerde.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: ringelnatz am 03. Februar 2024, 22:38:27
nochmal zu dem Pflanzplatz für Tomaten und Kürbis, Kürbisprinzessin:
Du kannst ja auch Erde/Substrat austauschen. Cydorian hat in seinem Blog ausführlich über seine Melonenbeete berichtet, das geht genauso für Kürbis. Auf 4-6 Monate alten Pferdemist, der quasi auf dem Boden aufliegt Kürbisse ziehen, nach der Saison abräumen, der jetzt stark verrottete Mist ist dann eine gute Basis für Tomaten.
Es ist dann aber eher Anbau in einer Mistauflage auf dem Boden und nicht im Boden.

Ich habe das 2023 mit Zucchinis gemacht, drunter lag ein Plane, wollte vermeiden, das mir die Unkräuter reinwuchern und die Nährstoffe ausgewaschen werden.

Zu den Tomaten (ist eigentlich sehr OT hier...): trotz großflächigem Erdaustausch bemerke ich, dass Tomaten bei mir große Problem mit fehlendem Kulturwechsel haben. An den Nährstoffen selbst liegt es nicht, alles andere wächst prima.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: oile am 03. Februar 2024, 22:44:06
Natürlich kommt es darauf an, was man in den Kübel pflanzt. Tomaten in Kübeln sind für Kompost dankbar, Chili finden es weniger gut, für die mische ich Kompost mit Kokohum. Hippeastrum bekomme ich regelmäßig zum Blühen, seit ich sie in Kompost setze. Mein Kompost ist aber auch weder schmierig noch besonders fett und hat reichlich holzige Anteile, dazu Laub, Küchenabfälle und Staudenrückschnitt und selten Gras. Letzteres benötige ich zum Mulchen der Gemüsebeete.
Umweltverschmutzung sehe ich bei Topf- und Kübelpflanzen weniger. Wie so oft scheint es unterschiedliche Erfahrungen zu geben, wie auch Kompost unterschiedlich ist.
Wichtig bei Topfpflanzen ist auf jeden Fall ein strukturiertes und stabiles Substrat (bei Einjährigen ist das nicht ganz so wichtig, bei mehrjährigen Pflanzen aber schon. ).
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Amur am 03. Februar 2024, 23:02:28
Ja man muss auch sehen ob es mehrjährige Topfpflanzen sind oder eben "nur" einjährige Gemüsepflanzen die eh nur im Sommer und frühen Herbst da drin stehen und dann komplett auf die Miste wandern.
Zitrus bleiben z. Bsp. im Herbst meist so lange wie möglich draußen stehen. Wenn es da dann nasskalt ist und die Wurzeln kalt "versumpfen" gehen die gerne mal ein. Drum ist da eine funktionierende Drainage wichtig. Holz im Kompost würde ich da eher wenig drin haben wollen, denn das bleibt ewig nass
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: oile am 03. Februar 2024, 23:26:28
Citruspflanzen sind ja auch speziell, was die Ansprüche angeht.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Garten Prinz am 04. Februar 2024, 07:37:14
Topfsubstrat kann man gut wasserdurchlassend machen mit Perlit. Wen das zu teuer ist dan ist Kies (2--6 mm) eine Option.


Champignonmist kann ein hohes Salzgehalt haben. Würde ich nie verwenden.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: thuja thujon am 04. Februar 2024, 07:47:20
Der Gewichtsunterschied zwischen Perlite und Kies ist schon enorm. Kies speichert auch kein Wasser und keine Luft, damit kann man nur verdünnen. Besser ist Ziegelsplit, Bimskies, Blähton (Winterstreu), Lava usw.

Perlite verliert sich draußen durch aufschwimmen beim gießen und fortwehen mit dem Wind.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Amur am 04. Februar 2024, 07:52:34
Wenn sie mal stehen ist hohes Gewicht ja oft von Vorteil. Die leichten Töpfe werden ständig umgeblasen.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Murraya am 04. Februar 2024, 08:59:15
Es tut mir leid, wenn ich Dir auf den Schlips getreten bin Thuja. Offensichtlich hast Du Ahnung von dem was Du tust, Deine Bilder und Kommentare sprechen ja für sich.
Auf der anderen Seite hätte ich nicht um Rat gebeten, wenn ich mir sicher wäre, was zu tun ist. Und Du wirst wenige Leute finden die bereit sind etwas zu ändern, wenn man das was sie für eine gute Lösung halten mit beißendem Sarkasmus kommentiert. Selbst wenn danach noch eine Begründung kommt, die logisch ist, fühlt man sich einfach erst mal angegriffen, für etwas was man nicht absichtlich falsch gemacht hat. So wirst Du Probleme haben jemanden von Deinem Standpunkt zu überzeugen, der nicht von vorneherein Deiner Meinung ist, auch wenn er grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber Änderungen wäre.
Der Kommentar, dass das Substrat der Champignonzucht zu salzhaltig ist, ist hilfreich, dass kann ich nachlesen. Dein Kommentar zum Mischungsverhältnis auch. Aber was spricht dagegen Stroh mit Mist im Kartoffelbeet zu "entsorgen" bzw wiederzuverwenden? Da ist keine Begründung dabei, oder etwas was ich nachschauen könnte. Nach dem was ich bisher gelesen habe entspricht das dem Prinzip des Mistbeetes und sollte auch vom späteren C-N-Verhältnis her passen. Ich habe nicht absichtlich etwas überdüngt. Dein Kommentar sagt mir nicht, was daran Du für falsch hältst, sondern nur, dass Du es für dumm erachtest. Davon abgesehen geht es ja gar nicht um Mistverwendung sondern um Topfsubstrat, Mist für Topfsubstrat habe ich nicht in Erwägung gezogen! Dabei habe ich um Hilfe gebeten. Deine Kommentare führen aber dazu, dass ich mir sehr genau überlegen werde, nochmal Fragen zu stellen, bei etwas, dass ich nicht weiß.
Da ich ähnliche Diskussionen zwischen Dir und anderen Usern schon mitbekommen habe, weiß ich das es nicht an mir liegt. Trotzdem ist Garten für mich ein Hobby, dass ich in meiner Freizeit ausübe, ich möchte Spaß daran haben und bin auch durchaus bereit dazuzulernen und etwas zu ändern. Ich möchte mich nicht ärgern und ob meiner Unwissenheit bloßstellen lassen.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Murraya am 04. Februar 2024, 09:01:22
Hohes Gewicht ist nur bis zu einer bestimmten Topfgröße von Vorteil, je nach Konstitution des Gärtners. Auch bei der Aufstellung auf dem Balkon scheint mir hohes Gewicht nicht so erstrebenswert.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: thuja thujon am 04. Februar 2024, 09:36:51
Falls du mir auf den Schlips getreten bist habe ichs nicht mitbekommen.
Was mich stört ist das Bauern als Brunnenvergifter hingestellt werden, im Garten aber oft recht sorglos mit Nährstoffen umgegangen wird.
Also die Anleitungen mit Mist und Massen an Kompost sollten einfach der Vergangenheit angehören. Da kannst du nichts dafür, dass das immer noch empfohlen wird.

Nur weil du aber mal schlechte Erfahrungen mit Umgangston gemacht hast, solltest du aber nicht an falschem dauerhaft festhalten.
Stell doch einfach weiter Fragen, evtl auch mit weniger schon vorher zurechtgedachter Lösung drin.
zB ich habe viel Stroh und Mist und möchte Temperatur, was kann ich damit tun.
Dann könnte man dir Tips geben, ohne das man dir gleich widersprechen muss, wenn die ursprüngliche Idee einen kleinen Haken hat. 

PS: Stroh als Substrat, es gibt einen Strang, den ich regelmäßig hochkrame. Schau doch mal rein. https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,64957.0.html
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: oile am 04. Februar 2024, 09:42:58
Murraya, ich kann Dein Unbehagen gut nachvollziehen. Bitte lass Dich nicht von Einzelnen  abhalten, Fragen zu stellen. Das Teilen von Erfahrungen ist ein wichtiges Element dieses Forums und diese Erfahrungen und die Bedingungen, unter denen jemand gärtnert, sind nicht immer in allen Aspekten deckungsgleich.
@TT hier geht es um Topfsubstrat und nicht um Abdecken des gesamten Gartens mit Kompost. Es wäre oft hilfreicher, strikt beim Thema zu bleiben.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: thuja thujon am 04. Februar 2024, 09:53:11
Oile, jetzt fühle ich mich auf den Schlips getreten und überlege, mich hier abzumelden.
Die Aussage mit dem Kartoffelbeet hast du sicherlich gelesen, oder? Ich denke Murraya kann im eigenen Thread auch mal vom Thema abweichen und sollte trotzdem Antworten darauf bekommen dürfen, es braucht da eigentlich keine oile als Forenpolizei.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Aramisz78 am 04. Februar 2024, 09:55:44
Ich möchte nicht hier in der Diskussion mich reinbringen, da gibts genug klügere Leute hier welche das mit Leidenschaft tun. ;)
Ich habe voriges Jahr in der Kartoffelkübeln unten ca 5-8 cm Pferdemist (überwiegend Stroh, mit kaum Äpfelchen drin) reingetan. Vorwiegend die viel zu grosse Abzugslöcher zu bedecken. Im Herbst waren nur unzählige Regenwürmer und jede Menge Wurmhumus/wurmschei...e, drin.  So hat es funktioniert und es wurde meiner Erachtung nach sinnvoll vererdet.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Murraya am 04. Februar 2024, 10:46:32
Meine Erfahrungen decken sich mit Deinen Aramisz78.

Zur Kartoffelbeeterde hatte ich eigentlich keine Frage sondern ich möchte sie als Grundlage für das Topfsubstrat verwenden, da ich sie aus den Beeten entfernen muss und sie dann einfach praktisch dafür wäre. Die Zusammensetzung habe ich genannt, falls sie sich aus irgendeinem mir unbekannten Grund dafür nicht eignen sollte und auch damit man sich vorstellen kann, wie sie sich zusammensetzt und was man dann dazugeben muss um sie für Topfpflanzen nutzen zu können. Es scheint mir einfach sinnvoll diese Erde zu verwenden, statt sie zur Kompostanlage zu fahren, dafür zu zahlen und neuen Kompost als Dünger zu kaufen.

Den Strohfaden werde ich mir auf jeden Fall durchlesen, danke.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Mathilda1 am 04. Februar 2024, 10:52:41
ich erlebe den Umgangston hier auch recht oft als rau und unangenehm. das nahm über die letzten Jahre zu.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: hobab am 04. Februar 2024, 11:34:59
Einen etwas freundlicheren Umgangston, vielleicht auch etwas weniger von oben herab, fände ich auch angenehmer.

Mir sind die Töpfe mit zu viel Splitt einfach zu schwer. Zumal das von mir verwendete Substrat aus Erde von der Kompostieranlage mit Zuschlagstoffen wie wiederverwendetem Torf, etwas Lehm, bei Bedarf wiederverwendeter Blähton, als sehr strukturstabil erwiesen hat. Stauden können da durchaus auch mehrere Jahre im Topf stehen, ohne erkennbare Probleme. Das mag auch daran liegen, dass die Erde aus den Kompostieranlagen hier zu einem zwar einen hohen Humusgehalt hat, aber zum Großteil aus den lokalen,  also sehr sandhaltigen Oberböden besteht.
Mein Kompost entsteht aus Grünschnitt und aus Küchenabfällen, bei der Mischung würde ich davon ausgehen, dass man so um die 10 l/Quadratmeter ausbringen kann.  Den Großteil verbrauch ich allerdings für Sträucher in Töpfen, für Einjährige und für Gemüse. Um den Unkrautsamen keine Chance zu geben, packe ich tatsächlich den Kompost meist unten in den Topf, zumindest bei den großen Containern. Hab auch damit gute Erfahrung gemacht, natürlich mit den entsprechenden Stickstoffzugaben.

Das mag keine Düngung nach wissenschaftlichen Kriterien sein, aber der Aufwand für jeden Topf und für jede Kompostmischung ein Düngergutachten zu erstellen, ist schlicht zu hoch. Das macht vielleicht Sinn bei immer wiederkehrenden Gemüsekulturen, für das weitere Spektrum im Garten ist das einfach zu aufwändig.

Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: oile am 04. Februar 2024, 12:45:22
Das kommt doch sehr meinen Erfahrungen entgegen.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: RosaRot am 04. Februar 2024, 13:01:21
@oile: nimmst Du die Komposterde für die Hipster in den Töpfen so oder sterilisierst du sie?
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Floris am 04. Februar 2024, 13:24:53
Das Problem bei der Verwendung von Kompost in Topfsubstraten liegt nach meiner Ansicht mehr bei der Struktur als beim Nährstoffgehalt.

Natürlich muss man aufpassen, kein Material mit zu hohem Salzgehalt zu verwenden. Ich habe schon Pflanzungen in Kompost aus dem Kompostwerk gesehen, die deshalb eingegangen sind. Bei eigenem, abgelagerten Kompost kommt das so extrem vermutlich nicht vor, vielleicht bei den Kompostwerken heute auch nicht mehr.
Wenn man im Garten nur mit Kompost düngt und dabei so viel verwendet, dass ausreichend Stickstoff gegeben wird, hat man nach mehreren Jahren derartige Phosphat- und Kaliumgehalte, dass nichts mehr geht. Die empfohlenen Höchstmengen pro Jahr und Quadratmeter haben damit zu tun.

Die nach wie vor vorrangige Verwendung von Torf in (gewerblichen) Topfsubstraten hat viel mit dessen strukturstabilisierenden Eigenschaften zu tun. Da gibt es nach wie vor zu wenig geeignete Ersatzstoffe.
Auch bei Zugabe von Perlite oder Blähtonbruch zu Kompost und Gartenerde hat sich bei mir das Substrat innerhalb kurzer Zeit (1/2 Jahr) zu sehr verdichtet, ich hatte aber auch keine 50 % davon beigemischt. Bei Stauden über Winter waren die Töpfe im Frühjahr nur noch halb voll.
Letzten Herbst habe ich bei einigen Sachen mal Filtersand zugemischt (deutlich teurer als der feinere Spielsand), das sieht bisher gut aus,

Hat mal jemand aufgeschlossene Holzfasern verwendet? Früher hieß es mal, die seinen theoretisch am nächsten an den Torfeigenschaften dran, ich fand bisher aber nur die Empfehlung zur Verwendung als Mulchmaterial. Sah ich so mal in England, wo sie (im Gegensatz zu hier?) sogar palettenweise vorm Supermarkteingang rumstanden. 

Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: oile am 04. Februar 2024, 14:39:10
@oile: nimmst Du die Komposterde für die Hipster in den Töpfen so oder sterilisierst du sie?
Ich disqualifiziere mich jetzt mal selbst: nein, ich sterilisiere da nichts.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: RosaRot am 04. Februar 2024, 15:01:06
 ;D
 
In der Regel bin ich zu faul zum Dämpfen, daher die Frage...
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: hobab am 04. Februar 2024, 15:18:41
Das der Inhalt der Töpfe nach einigen Monaten weniger wird, kenn ich zwar auch, aber nur als Ausnahme, vielleicht einer von 400. Das scheinen auffallend oft Starkzehrer wie Hosta zu sein, ich hab das also weniger auf das Substrat, als auf die Pflanze geschoben, auch wenn ich mir kaum vorstellen konnte, das Erde so gefressen wird - eine andere Erklärung fand sich nicht.

50% Zuschlagstoffe verwende ich nie, allerhöchstens ein Drittel, meist eher weniger als ein Viertel: trotzdem kein Verlust.
Könnte es sein, das du Erden verwendest, die noch nicht zu Ende kompostiert sind? Schlechte Erdwerke verkaufen auch hier noch Erden die im Grunde Rohhumus ist, da gehen dann selbst Jungpflanzen kaputt drin. Billige Erden sacken tatsächlich gewaltig zusammen. Ich kaufe in der Regel vernünftig abgelagerten und gesiebten Humuserde, da sackt wirklich fast nichts mehr, verkleben oder verdichten auch nicht.
Aus dem selben Grund bin ich bei Erden aus Holzresten eher skeptisch: die befinden sich ja noch im Stadium der Rotte und können daher relativ aggressiv reagieren. Auch mit Kokoserden habe ich überhaupt keine gute Erfahrung, vor allem in der Anzucht  sind die eigentlich nicht zu brauchen.

Das Problem mit Phosphor und Kalium: das gilt wohl kaum für Grünschnitt, sondern fast ausschließlich für Küchenabfälle. Sonst wären ja inzwischen die Wälder alle an Eigenvergiftung eingegangen.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Murraya am 04. Februar 2024, 16:02:32
Das mit dem Sacken der Erde hatte ich nur bei Chilli, bei denen ich unten Mist/Stroh in die Töpfe gegeben hatte. Das habe ich so auch erwartet.

Das mit dem verdichteten Komost; das ist der eigene bzw. der meiner Eltern der etwa 7 Jahre gelegen ist und den ich gerade mit verwenden darf, da sie ihn nicht mehr in der Menge brauchen wie früher. Also mit Sicherheit abgelagert genug. Mit Kompost aus dem Kompostwerk habe ich letztes Jahr das erste Mal Kontakt gehabt und kann dazu noch nicht viel sagen, grundsätzlich war er aber als Dünger im Freiland nicht schlecht. Wenn Du ihn aber mit guten Erfahrungen verwendest, werde ich damit weiter experimentieren. Ich werde jetzt erst einmal auch etwa ein Viertel "Gerüstsubstanz" zu meiner vorhandenen Erde zugeben und mich dann weiter herantasten.
Vielen Dank für die vielen Informationen.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: oile am 04. Februar 2024, 16:14:00
Wer Trauermücken züchten möchte, sollte unbedingt Kokossubstrat nehmen. Das scheinen sie sehr zu lieben. Ich mische das nur zu und streue außerdem die Oberfläche ab (mit Split z.B.). Ich habe mit gesiebtem Kompost in Töpfen keine gute Erfahrung gemacht, es sackte doch sehr zusammen. Die Holzstückchen in meinem Kompost sind nicht frisch, sie brauchen ewig, bis sie richtig verrottet sind. Gleiches gilt für Kienäppel. Aber die dürfen nur in große Kübel.  ;D
Für die Anzucht verwende ich meistens käufliche torffreie Anzuchterde - oder bei Xerophyten eben Bims.
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Wie gesagt,das sind meine Erfahrungen, Ausfälle habe ich nur sehr wenige auf diese Weise, insofern passt es für mich.
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Ach ja: ich verwende gerne Schafwolle zum Abdichten der Abzugslöcher (nein, nicht bei Kakteen und Sukkulenten usw). Die zersetzt sich in Erde relativ schnell und liefern dann in der zweiten Jahreshälfte zusätzlich Nahrung. Ich bin nämlich eine lausige Düngerin.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Mathilda1 am 04. Februar 2024, 16:16:00
ich hab bei gekauftem kompost ehrlichgesagt immer etwas Angst vor eingeschleppten Krankheiten. in einem gekauften Mischsubstrat zur Bodenverbesserung im Garten, das Kompost enthielt, sind zb letztes Jahr auffallend viele Pflanzen an einem Welkepilz eingegangen, im übrigen Garten keine Ausfälle. Theoretisch müsste gekaufter Kompost heiß genug rotten, damit das nicht passiert, aber wirklich vertrauen tu ich dem ganzen nicht(mehr). Jedenfalls hab ich bei unserem Kompostwerk schon genug krank aussehendes Ausgangsmaterial gesehen, das mich abschreckt.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: hobab am 04. Februar 2024, 17:43:40
Wenn man die Erde lose kauft, sind eigentlich nie Insekten, Pilze, Bakterien oder Viren drin, das Material wird einfach zu stark erhitzt. Was aber oft passiert, ist dass die Erde noch nicht ausreichend abgelagert ist und die zarteren Pflanzen dann absterben, zu viel Huminsäure oder andere ageressiven Verbindungen. Für Topferde kaufe ich daher nur gründlich abgelagerte Erde und habe das Glück einen Händler dafür zu haben - schweineteuer im Vergleich, aber immer noch billiger als Fertigerden. Dafür eben nicht perfekt gedüngt.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Amur am 04. Februar 2024, 20:43:36
Die letzten Jahre gab es hier kostenlos Komposterde vom Wertstoffhof der Gemeinde. Die bekamen die Erde wohl aufgrund der Anlieferungen von Grünzeug und Häcksel. Sah gut aus, brachte aber so manches Unkraut mit und hatte manchmal einen zu hohen Holzanteil.
Wie gesagt ich gehe bei Topfpflanzen die mehrjährig drin bleiben, lieber von sehr oder komplett mineralischen Basen aus und mische dort dann Erde bei. Frischer Kompost (jünger als 2 Jahre) kommt da nirgends rein. Auch älterer erweist sich gerne als sehr "pampig". Da ist dann Erde aus dem Garten besser zu haben.
Es geht um Kübel die früh ins freie und erst später wieder ins GWH kommen. Im Sommer ist es meist problemlos. Die Nässe im Frühjahr wenn oft noch wenig Laub drauf ist und kühl und damit wenig Wasser verbraucht wird, dann zeigt sichs schnell ob die Mischung nicht zu feucht hält.
Ich bin mir sicher es gehen mehr Kübelpflanzungen durch zu nasses Substrat ein als durch Vertrocknen.
Düngen mit Hakaphos lässt sich einfach machen. Da brauchts auch in den wenigsten Fällen irgendwelche Sonderdünger. Wichtig ist, das überhaupt mal genug gedüngt wird und das halbwegs regelmäßig.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Apfelbaeuerin am 05. Februar 2024, 10:55:55
ich verwende gerne Schafwolle zum Abdichten der Abzugslöcher (nein, nicht bei Kakteen und Sukkulenten usw). Die zersetzt sich in Erde relativ schnell und liefern dann in der zweiten Jahreshälfte zusätzlich Nahrung.

Über Schafwolle als Dünger liest man hier überhaupt sehr wenig. Einige meiner Gartenfreundinnen sind davon total begeistert, für Topfkulturen (Gemüse) als auch im Beet. Ich werde es mal probieren dieses Jahr. Hat jemand Erfahrung damit?
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: 555Nase am 06. Februar 2024, 15:39:54
ich hab bei gekauftem kompost ehrlichgesagt immer etwas Angst vor eingeschleppten Krankheiten. in einem gekauften Mischsubstrat zur Bodenverbesserung im Garten, das Kompost enthielt, sind zb letztes Jahr auffallend viele Pflanzen an einem Welkepilz eingegangen, im übrigen Garten keine Ausfälle. Theoretisch müsste gekaufter Kompost heiß genug rotten, damit das nicht passiert, aber wirklich vertrauen tu ich dem ganzen nicht(mehr). Jedenfalls hab ich bei unserem Kompostwerk schon genug krank aussehendes Ausgangsmaterial gesehen, das mich abschreckt.

Solch gekauften Kompost hatte ich mal einen m³ für die Wiese, das hat ein ganzes Jahr lang nach Krankenhaus gestunken, wer weiß, was da drinnen für Medikamente mit entsorgt wurden - nie wieder kaufe ich solchen Mist.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: hobab am 06. Februar 2024, 16:14:16
Dann war der schlicht nicht abgelagert. Das sind keine Chemikalien, sondern einfach organische Stoffe im Abbauprozess. Leider machen das einige Verkäufer, um den Umsatz zu erhöhen. Ein vernünftige Recyclinganlage hat Zertifikate, die belegen, dass der gekaufte Kompost fachgerecht hergestellt wird. Dafür muss man dann eben ein bisschen mehr zahlen…
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Lilo am 06. Februar 2024, 16:21:10
Kompost ist nicht gleich Kompost - weiß inzwischen jeder hier.
.
Ich sehe ab vom Kompost aus dem Kompostwerk, wozu ich nichts schreiben kann und denke über den eigenen Kompost nach. Da gibt es den, in welchen Abfälle aus der Küche wandern, dieser Kompost kann leicht mal zu scharf sein.
Und es gibt den, in welchen alle Gartenabfälle, Grassoden, Rückschnitte und gejätetes Unkraut gegeben werden. Abhängig vom Gartenboden ist dieser Kompost nach 2 Jahren meist direkt verwendbar.
Bei meinem sandigen Boden, habe ich auch viel Sand im Kompost.
Ich kann ihn feingesiebt sehr gut als Anzuchterde verwenden. Zum Topfen mische ich je nach Pflanzenart dem Kompost mal Bentonit und Kalk bei, etwa für Iris, Erde mit Steinen aus den Maulwurfhaufen, für Semperviven oder auch mal Kokohum.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: oile am 06. Februar 2024, 16:27:04
Das kommt doch meiner Handhabung sehr nahe.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: 555Nase am 06. Februar 2024, 16:40:45
Dann war der schlicht nicht abgelagert. Das sind keine Chemikalien, sondern einfach organische Stoffe im Abbauprozess. Leider machen das einige Verkäufer, um den Umsatz zu erhöhen. Ein vernünftige Recyclinganlage hat Zertifikate, die belegen, dass der gekaufte Kompost fachgerecht hergestellt wird. Dafür muss man dann eben ein bisschen mehr zahlen…

Organische Abbauprozesse stinken nicht nach typischen Zahnarztgeruch. Ich kenne zwar nicht die Chemikalie, welche diesen Geruch verbreitet, war aber mit- oder ohne Zertifikat in dem Mist drinne, ob das den Umsatz erhöt, weiß ich nicht. Was da noch so alles rein kommt, möcht ich gar nicht mehr wissen. Ich werde doch nicht mutwillig die Umwelt meiner Scholle versauen.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: thuja thujon am 06. Februar 2024, 16:44:41
Chinolin-8-ol Sulfat. Hat man früher im Gartenbau zum zB `desinfizieren´ von etwa Kakteensamen genommen.

Mein Kompost enthält eher keine Bodenbestandteile. Putzabfälle von Gemüse werden zwar nicht so schmierig wie Küchenabfallreste, aber für Anzuchterden ist er zu nährstoffreich. Da ist sortenreiner Laubkompost oder Strohkompost eher geeignet.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: oile am 06. Februar 2024, 17:15:27
Unter Küchenabfällen verstehe ich hauptsächlich Gemüsereste (Abfall) vom Putzen. Was sonst?
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: 555Nase am 07. Februar 2024, 02:13:03
Hühnerknochen und Nudeln - holt sich manchmal die Krähe. :P
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Kürbisprinzessin am 07. Februar 2024, 07:22:04
Was mich stört ist das Bauern als Brunnenvergifter hingestellt werden, im Garten aber oft recht sorglos mit Nährstoffen umgegangen wird.
Also die Anleitungen mit Mist und Massen an Kompost sollten einfach der Vergangenheit angehören. Da kannst du nichts dafür, dass das immer noch empfohlen wird.

Auch wenn meine Kürbis-/Tomaten-Beet-Fragen OT sind (sorry an den Thread-Ersteller), noch kurz zwei Anmerkungen:
- Danke für die Hinweise! Insbesondere Boden-Austausch bei Tomaten, das krieg ich hin.
- Das "Kürbisbeet" ist nur 8m² groß, ich verteile da also eher übersichtliche Mengen an Mist + Kompost und vergifte hoffentlich damit keine Brunnen.  :)
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: 555Nase am 07. Februar 2024, 07:34:56
Die fanatische grüne Ideologie hat mit faktischer Umwelt nichts zu tun und die großen Umweltvernichter werden gar nicht belangt, weil Geld in Verbindung mit Macht über aller Vernunft steht ! Dagegen ist der Kleingärtner mit seiner Schaufel Mist nur ein Lachobjekt. :P
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: thuja thujon am 07. Februar 2024, 09:42:36
Unter Küchenabfällen verstehe ich hauptsächlich Gemüsereste (Abfall) vom Putzen. Was sonst?
Ja. Wenn ich zB Rosenkohl im Garten ernte, also grob putze, ist da zB Strunk als Putzabfall dabei, nicht nur Blätter, wie bei den meisten, wenn sie Rosenkohl in der Küche putzen.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Natternkopf am 07. Februar 2024, 09:48:51
Vom Kleingärtner als ein Lachobjekt zum Laubkompost.  ;D

Mein Kompost enthält eher keine Bodenbestandteile. Putzabfälle von Gemüse werden zwar nicht so schmierig wie Küchenabfallreste, aber für Anzuchterden ist er zu nährstoffreich.
Da ist sortenreiner Laubkompost oder Strohkompost eher geeignet.


Daran denken und berücksichtigen:
1. Strukturmatertial, 2. Strukturmatertial, 3. Strukturmatertial
Gut gelingendes Topfsubstrat mischen.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Apfelbaeuerin am 07. Februar 2024, 09:54:36
ich verwende gerne Schafwolle zum Abdichten der Abzugslöcher (nein, nicht bei Kakteen und Sukkulenten usw). Die zersetzt sich in Erde relativ schnell und liefern dann in der zweiten Jahreshälfte zusätzlich Nahrung.

Über Schafwolle als Dünger liest man hier überhaupt sehr wenig. Einige meiner Gartenfreundinnen sind davon total begeistert, für Topfkulturen (Gemüse) als auch im Beet. Ich werde es mal probieren dieses Jahr. Hat jemand Erfahrung damit?

Ist wohl untergegangen - darf ich nochmal um Beantwortung bitten?
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: thuja thujon am 07. Februar 2024, 10:23:15
Manche benutzen die als Pellets. Mit durchwachsenem Erfolg. Also mal klappts halbwegs, mal nicht. Organische Dünger, die lange brauchen, funktionieren nicht bei Trockenheit.

Im Bild halbverrotteter Laubkompost im Eternitkübel, Kultur ist Winterweizen.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Apfelbaeuerin am 07. Februar 2024, 10:28:31
Organische Dünger, die lange brauchen, funktionieren nicht bei Trockenheit.

Ja, das ist klar. Aber Gemüsekulturen in Töpfen müssen ja eh regelmäßig gegossen werden.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: oile am 07. Februar 2024, 10:37:12
Ich gebe Schafwolle ins Pflanzloch. Die verrottet bei Erdkontakt schnell. Als Mulchauflage funktioniert sie nicht.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Apfelbaeuerin am 07. Februar 2024, 10:52:17
Danke, das ist ne Aussage!
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: thuja thujon am 07. Februar 2024, 11:12:55
Wobei oile vermutlich biologisch aktiven Boden meint und nicht ein Substrat im Topf. Torfhaltige Substrate sind nicht biologisch aktiv. Also Schafwollepellets in Torfsubstraten sind eher kein geeigneter Dünger, sondern sie gehören in biologisch aktive Substrate. Die haben leider das Problem der schnellen Zersetzung, also wenig Strukturstabilität, Staunässe bzw Sauerstoffarmut im späteren Kulturverlauf.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Apfelbaeuerin am 07. Februar 2024, 11:18:31
Von Pellets sprach ich aber nicht, sondern von unverarbeiteter Schafwolle, direkt vom Schäfer. Ich könnte größere Mengen bekommen und frage mich, ob/wofür ich sie nutzen kann.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: oile am 07. Februar 2024, 11:25:47
Ich benutze Schafwolle auch zum Abdichten von Abzugslöchern, wobei dicht sicher das falsche Wort ist. Damit habe ich gleich noch etwas Depotdünger gegeben. Und ja, wie schon beschrieben, nehme ich biologisch aktives Substrat.
Sukkulenten, Wildpelargonien und Kakteen bekommen aber keine Schafwolle. Zwiebelpflanzen wie Hippeastrum etc. schon.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Immer-grün am 08. Februar 2024, 11:19:13
Im Zusammenhang mit Topfsubstrat selber mischen: Ich habe eine Liste mit möglichen Substraten für Schneeglöckchentopfkultur. Darin kommt der Begriff "lehmbasierter Kompost" vor, den ich nicht wirklich verstehe. Was ist damit genau gemeint?
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: thuja thujon am 08. Februar 2024, 11:25:48
Vielleicht Rasensodenkompost von einem Lehmbodenrasen?
Der wäre jedenfalls mit Luft reinbringenden Mischungspartnern geeignet, die Krümelstruktur von Rasensodenkompost ist einmalig.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Immer-grün am 08. Februar 2024, 11:38:20
Vielleicht Rasensodenkompost von einem Lehmbodenrasen?
So was hätte ich, aber ganz zuunterst in einem kleinen Hochbeet...
Vereinfacht gesagt also Pflanzenteile, die mit Lehmerde kompostiert werden. Ich dachte mir noch, dass die Pflanzen im lehmigen Boden den Lehm ja nun nicht in den Stängeln haben. ;)
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: thuja thujon am 08. Februar 2024, 11:51:25
Wobei Rasensoden mehr ist als Pflanzenteile mit Lehm kompostiert.
Evtl kommt Phaceliawurzelstockkompost dem Ergebnis recht nahe. Ich habs noch nicht ausprobiert. Jedenfalls ist das feine Wurzelgeflecht mitentscheidend für die Qualität hinterher. Also auf diese Art veredelter Lehmboden ist strukturstabiler und Humustechnisch eine ganz andere Hausnummer als durchfrorene Maulwurfshaufen.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Immer-grün am 08. Februar 2024, 12:07:14
Jedenfalls ist das feine Wurzelgeflecht mitentscheidend für die Qualität hinterher.
Ok, danke, habe verstanden! (Die Maulwurfshaufen kann man dann wohl für den Lehmanteil in dem Substrat nutzen. Der Grabmeister ist gerade sehr aktiv (in einer Ecke, wo's glücklicherweise nicht die Rolle spielt)).
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: thuja thujon am 08. März 2024, 12:48:34
Maulwurfshaufen: wenn ich die Zeit und Lust dazu habe, werden sie im Winter eingesammelt. Im Keller so lange getrocknet, bis sie gesiebt werden können. Ich nutze dazu ein Eimersieb (Angelgeschäft unter dem Namen Futtersieb, zB von Sensas).
4 oder 6mm Maschenweite, Ergebnis am Ende ist etwa so. 
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: thuja thujon am 08. März 2024, 12:51:06
Vorher wird das Zeug aber nach dem ersten sieben eine Woche zum ankeimen der Unkrautsamen stehen gelassen, dann tiefgefroren in der TK zum abtöten des Unkraut.
Dabei wird es vorher aber nochmal angefeuchtet, weil in der TK auch eine gute Frostgare erreichbar ist.
Und so wiederholt sich der Prozess ein paar mal, bis fast kein Unkraut mehr keimt.
Zum ankeimen lassen zwischendrin benutze ich eine alte Fotowanne.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: thuja thujon am 08. März 2024, 12:54:27
Abgepackt in Eimer mit Deckel wird in Handfeuchtem Zustand. Dies soll ein überleben der Mikroorganismen sichern. Und später braucht man halbwegs trockenen Lehm zum befüllen der Container, da sich so am besten Wurzelschluss ergibt.
Im Bild wurde der Lehm in halbwegs handfeuchtem Zustand bewegt, er umschließt recht gut die Wurzeln und es gibt keine großen Hohlräume. Natürlich hätte man das schöner machen können, dann hätte man aber nicht mehr viel auf dem Bild erkannt.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: thuja thujon am 08. März 2024, 12:56:17
Zum Vergleich, Lehm in nassem Zustand von oben angedrückt.
Oben alles verdichtet, an der Wurzel unten kommt nix an, die hängt frei in der Luft. So wird das nichts.

Deswegen gilt bei Lehm und Bodenbearbeitung immer, der Boden muss abgetrocknet sein, darf nicht schmieren.
Faustregel: wenn nichts am Spaten usw kleben bleibt, war der Boden trocken genug.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Gartenplaner am 08. März 2024, 13:40:53
Da müsste man hier sehr, sehr lange warten….
Schmieren sollte es definitiv nicht, das wäre zu nass, aber am Spaten kleben tuts hier lange, weil dort die meiste Kraft auf den Boden ausgeübt wird.
Das ausgehobene Material hingegen zerfällt schon in mittlere Brocken, die man dann weiter zerkleinern muss, was im feuchten Zustand auch gut geht (im Gegensatz zum trockenen Zustand, wo man Hammer und Meißel braucht), am besten von Hand, für direkt um die Wurzeln.

Nach dem Motto “Dein Garten, das unbekannte Wesen”, hab ich bei größeren Pflanzarbeiten im Vorgarten festgestellt, dass es dort richtig geile Erde für Töpfe und überhaupt Pflanzungen gibt.
In der Familie wurde erzählt, dass dahin Pferdewagenladungen Erde vom Dorfbach hingebracht worden seien, dass der Boden etwas anders ist, hatte ich schon früher bei Staudenpflanzungen gemerkt.
Jetzt hab ich einen Strauch mit großem Ballen aus dem Zentralgarten dahin umgepflanzt und beim Ausheben des großzügig dimensionierten Pflanzloches festgestellt, wie angenehm krümelig der Boden dort ist - und auch nach intensivem Angießen relativ schnell, im Vergleich zum Boden im Zentralgarten, wieder wird.
Jetzt hab ich davon ne Schubkarre voll über  (zum Vergleich die Erde aus dem Zentralgarten im BigBag rechts) und werde lieber das als Topferde nutzen:

(https://up.picr.de/47209118vl.jpeg)

Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: thuja thujon am 08. März 2024, 14:17:45
Die Frage bei dem Boden wird sein, wie man den Garezustand im Topf erhält.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: Gartenplaner am 08. März 2024, 14:43:41
Das funktioniert ganz gut von alleine.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: hobab am 08. März 2024, 15:44:52
Bei mir mit der gekauften Erde auch.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: thuja thujon am 08. März 2024, 22:18:19
Bei Sandboden gibts auch keine wirkliche Bodengare weil Sandboden nicht bindet.
Und den Unterscheid zwischen Lehmbatz und Geranienerde im Balkonkasten muss ich hoffentlich nicht erklären.
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: hobab am 08. März 2024, 23:44:09
Bei mir ist Sand, aber in Berlin gibts durchaus Lehm. Da der Oberboden aus allen Ecken dazugemischt wird, ist die verkaufte Mischung durchaus krümelig. Nicht optimal, aber durchaus in Ordnung.
Jedenfalls angenehmer als reine Lehmböden, Sand ist zwar arm, aber leicht zu bearbeiten…
Titel: Re: Topfsubstrat selber mischen
Beitrag von: thuja thujon am 15. März 2024, 10:30:23
Wie viel Bearbeitung macht man im Topf?
Die Grundbodenbearbeitung hab ich gerade mit einer Scheibenegge gemacht. Anschließend wieder rückverdichtet, jetzt lasse ich weiter abtrocknen, weil es in der Tiefe noch sehr nass ist. Dann wird Getreide gesät.
Der Balkonkasten daneben mit Torfigem Substrat ist schon eingesät. Da muss man nicht warten, bis das Substrat abgetrocknet ist.