Mir geht es wie Mediterro ...
Mein Schwiegervater hat zwei Clivien, die zur Zeit sehr kühl stehen, da in einem unbeheizten Vorraum zur Terrasse. Blätter sind zum großen Teil braun, vermutlich zu wenig gegossen. Auch sonst sehen sie nicht gut aus.
Ich lese jetzt schon eine geraume Zeit mit, und hab jetzt Lust bekommen, die Clivien zu mir zu nehmen, zumal meine Schwieva jetzt ins Altenheim kommt. Ich trau michs gar nicht sagen: ich wollte die Clivien eigentlich entsorgen Aber jetzt bin ich durchs Forum in eine ganz andere Richtung geleitet worden... Ich möchte versuchen, sie zu retten.
Kann auch mal Fotos machen.
Elke, du hast es bestimmt schon irgendwo geschrieben, aber ich will jetzt nicht sämtliche 35 Seiten durchlesen -
welches Substrat fürs Umtopfen ist denn für uns empfehlenswert? Mit dieser Lauberde wie die Chinesen kann ich nicht dienen.
Kann man gute Blumenerde/Kübelpflanzenerde verwenden? Wie sieht es mit Düngen aus?
Maddaisy,
wie schön, dass Du dich durchgerungen hast, die beiden Schwiegervater-Klivien zu retten
. Du wirst sehen, dass Du mit liebevoller Pflege und entsprechender Geduld wieder wunderbare Pflanzen bekommen kannst. Dann hast Du schöne Erinnerungsstücke an Deinen Schwiegervater.
Es wäre prima, wenn Du uns ein gut erkennbares Foto oder mehrere von den beiden Pflanzen zeigen könntest.
Zum Substrat für Klivia Miniata Hybriden:Mit den Substratmischungen ist es nicht so einfach. Befragt man 10 Leute, bekommt man 13 oder mehr Antworten.
Das Gießverhalten und die Erbanlagen der Klivien (wüchsig, flotte Wurzelbildung usw.) sowie die Umgebungsbedingungen spielen eine sehr große Rolle. Was bei dem einen unter bestimmten Bedingungen prima funktioniert, muss bei jemandem unter anderen Bedingungen noch lange nicht klappen.
Im Handel befanden und befinden sich in der Regel die Clivia miniata Hybriden, weswegen ich davon ausgehe, dass Du eine derartige Klivie hast. Grundsätzlich wollen diese Klivien
als Waldpflanzen (sie lieben hellen Schatten und keine Sonne) von ihrem natürlichen Standort her ein sehr wasserdurchlässiges Substrat, das auf gar keinen Fall Staunässe verursachen sollte. Staunässe bedeutet, dass alle luftführenden Lücken in der Erde, die für das Wurzelwachstum so wichtig sind, im Laufe der Jahre mit feinen Substratteilchen (Sand, feine Erdbestandteile, feine zersetzte Humusbestandteile) und mit Wasser für längere Zeit zugesetzt werden, sodass dann die sauerstoffhungrigen Wurzeln der Klivien geschädigt werden, die Pflanze schwächelt und sie dadurch bestimmte Schädlinge anzieht, die das Gewächs noch mehr schwächen.
Die durch Kindel weitergereichten und vererbten Klivien sind sehr wüchsig von ihren Erbanlagen her. Wenn man einen „grünen Daumen“ hat, kann man diese pflegeleichten Klivien sogar in ganz normale Pflanzerde topfen, muss dann aber sehr feinfühlig so gießen, dass die Klivie in den verschiedenen Entwicklungsstadien nicht zu viel oder zu wenig Wasser bekommt, wenn man eine gesunde und üppig wachsende sowie blühende Pflanze haben möchte.
Viele andere Klivien und vor allem die begehrten gelbblühenden benötigen unbedingt ein anderes Substrat, das – wie oben beschrieben – erheblich wasserdurchlässiger ist, das Wasser eine bestimmte Zeit, aber wiederum nicht zu lange hält, sodass noch genügend Sauerstoff an die Wurzeln kommt.
Mein Pflanzsubstrat 1:3 Teile Seramis-Orchideensubstrat
1 Teil gute Pflanzerde oder feines Kokossubstrat
1 Esslöffel klein geschlagene Holzkohle pro Liter Substrat
Dies war für mich ein prima Substrat für alle Sämlinge und fast alle erwachsenen Klivien. Nur drei von ca. 30 Klivien zeigten nach der Überwinterung einen Wurzelschaden. Das sind die Exemplare, die besonders viel Sauerstoff für ihre Wurzeln benötigen. Deshalb bekamen diese das Pflanzsubstrat 2.
Pflanzsubstrat 2:3 Teile Seramis-Orchideensubstrat
1 Teil grobes Kokossubstrat
1 Esslöffel klein geschlagene Holzkohle pro Liter Substrat
Zum Thema Düngen:Wenn Du zu den Pflanzenliebhaberinnen gehörst, die keine Probleme damit haben, regelmäßig und oft zu düngen, kannst Du während der Wachstumsperiode (März bis Ende September) bei jedem Gießen mit einem Volldünger die Hälfte der angegebenen Konzentration verabreichen.
Vergisst Du das Düngen eher, wäre es besser einen Langzeitdünger, der ein halbes Jahr wirkt, gemäß Beschreibung auf der Verpackung gut mit der Erde zu vermischen.
Viele Grüße
Elke