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Pflanzenwelt => Stauden => Thema gestartet von: lubuli am 24. Januar 2017, 15:26:11

Titel: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 24. Januar 2017, 15:26:11
ich verfolge ja nun seit jahren die internationale helleborenszene und für mich ist japan das spannenste land.
manche denken da sofort an meristemvermehrte pflanzen, ja die gibts da, wie hier auch, aber sehr vieles mehr.
da ist zum einen die Japan Christ Rose Society, der unter anderem die grossen züchter angehören. dort wird jedes jahr eine grosse ausstellung veranstaltet, wo sowohl speziespflanzen als auch die neuesten züchtungen gezeigt werden. viele mitglieder bepflanzen extra blumenkübel mit helleborusensembles. überhaupt werden in japan extrem viele hellis in grossen töpfen gehalten auf balkonen, dachterassen, hinterhöfen... mangels garten.
zum abschluss der ausstellung gibts immer eine versteigerung. vor jahren hat mal ein teilstück der echten dido (eine der beiden gefüllten torquatus, die seinerzeit elizabeth strangman vom balkan mitgebracht hat) den stolzen preis von 1800 dollar erzielt.
überhaupt die preise, ich hab natürlich keine ahnung, wie sich die pflanzenpreise zu den allgemeinen lebenshaltungskosten dort verhalten, aber ashwoodpreise samt horrendem porto waren und sind für japaner immer noch ein schnäppchen.
 
vor weihnachten ist ein sonderheft helleborus erschienen, welches man mir freundlicherweise zugeschickt hat. mit dem titelbild möchte ich diesen ersten post schliessen. diese grünrandige picotee war letztes jahr brandneu.
(ich hab die erlaubnis, diese bilder zu zeigen und es geht noch weiter)
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 24. Januar 2017, 16:38:18
und es gibt noch eine zweite alternative christrosengesellschaft, der die ganzen kleineren züchter und die meisten hobbyzüchter angehören. (leider hab ich keinen webseitenlink.) auch die veranstaltet jedes jahr eine ausstellung zeitgleich mit der anderen. diese findet dann in einem grossen tokioter gartenzentrum statt, dessen besitzer ein absoluter speziesfan ist. dort trifft man sich, tauscht erfahrungen aus, begutachtet die neuheiten der kollegen, hält seminare ab und am letzten tag gibts ein grosses fest, zu dem auch ein paar der grossen züchter kommen. ausserdem organisieren beide gesellschaften jedes jahr eine reise zu den naturstandorten, die eine mit früher will mc luhin, jetzt matthias thomsen, die andere mit minoru nonokuchi, letzterer mitherausgeber dieses sonderheftes und eines brandneuen buches hauptsächlich über species am naturstandort. da er auch die seminare organisiert, wird er respektvoll mit "teacher"  angeredet.
ferner gibt es bustouren zu den verschieden züchtern.
vielen japanischen züchtungen sieht man an, dass die ausgangspflanzen mal von ashwood waren, aber die weiterentwicklung ist teilweise rasant. selbst thierry delabroye hat vor einigen tagen geäussert, dass die japaner dieses jahr die messlatte ziemlich hoch gehängt haben,
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 24. Januar 2017, 23:49:44
hier zum beispiel die neueste kreation von katuyuki wakaizumi, einer der grossen alten herren der japanischen helleboruszüchtung. (die übersetzung ins deutsche ist grauenhaft, ins englische ein wenig besser.)
wakaizumi war der erste, der die schöne schlicht weisse mit dem dunklen picoteerand und den dunklen nektarien geschaffen hat noch vor den europäern. und sie ist bis heute sein markenzeichen geblieben. fast alle blüten bei ihm wirken irgendwie elegant.
interressant fand ich seine schilderung, wie ihm beim hören von simon and garfunkel´s sound of silence plötzlich eine idee für eine kreuzung kam und er mitten in der nacht ins gewächshaus ging, um die entsprechende bestäubung vorzunehmen. :)
k. wakaizumi ist übrigens erst mit rentenbeginn offiziell in die die züchtung eingestiegen und betreibt einen online-shop.
hier die webseite. direkt oben ist seine züchtung von niger mit tibethanus zu sehen, silk, mit der er schon preise gewonnen hat. gefällt mir besser als pink ice.
im umgang mit seinen kollegenzüchtern gilt der herr als schwierig.

(interressiert euch das überhaupt?)
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 24. Januar 2017, 23:55:36
Natürlich interessiert das - Danke für Deine Arbeit!  Vermutlich hat man wohl Probleme mit der Übersetzung und dem Zugang?
Einige der Pflanzen sind wirklich wunderbar - andere wie die "neueste" semidouble gefällt mir persönlich nicht so sehr. Das ist aber reine Geschmackssache, denke ich.
Danke für die Abbildungen.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: zwerggarten am 25. Januar 2017, 00:01:51
mich interessiert es genauso!

wenn ich auch ganz bewusst versuche, einen abgeklärten blick auf die dinge zu bewahren, zumal bei so extrem unerreichbarem – hätte ich bisher mehr bzw. durchgängigeres glück und/oder ein besseres händchen bei der hellikultur gehabt, würde ich vielleicht wahnsinnig genug sein, auch bis nach japan langen zu wollen, aber so freue ich mich an den schönen bildli und interessanten informationen und darauf, dass ein paar meiner altpflanzen derzeit noch recht verheißungsvoll aussehen und es auch gut sämlingsnachschub gibt, wenn auch nicht immer an geeigneter stelle... ::) ;)
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 25. Januar 2017, 00:08:47
normalerweise übertrag ich texte, wenn ich blogs lese, per copy and paste in google translator und lasse englisch übersetzen, das ist dann einigermassen verständlich. ausserdem kenn ich einige ziemlich gut englischsprechende kleinere züchter und sammler. da frag ich dann auch nach. aber es ist ziemlich zeitintensiv.
jedenfalls gibt es noch einiges zu berichten, was ich dann so peu à peu machen werde.
erstmal noch ein foto aus dem heft. letzte saison der grosse boom der orangenen, apricot und rottöne.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 25. Januar 2017, 00:16:35
Die Aprikosen sind wirklich schön. Die auf der linken Seite links oben gefällt mir überhaupt nicht.
Es mag wirklich eine Geschmacksfrage sein. Letztlich - wenn man sie im Garten in allen Farben hat, sind doch alle schön :)
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 25. Januar 2017, 00:26:41
ja das mit der geschmacksache stimmt. auch mir gefallen nicht unbedingt alle gezeigten, aber darum geht es hier garnicht, sondern eher um einen überblick.
ich seh soviele hellifotos, besonders seit man mich auch zum mitglied einer japanischen helligruppe gemacht hat, dass mein blick ziemlich abgeklärt worden ist. lediglich bei besonders schönen speziespflanzen und kreuzungen  habe ich manchmal noch sabber.
oder andersrum gesagt, ich bräuchte einen massiven lottogewinn und ein ganzes flugzeug, aber dazu müsste ich erstmal überhaupt lotto spielen.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 25. Januar 2017, 00:33:13
Die auf der linken Seite links oben gefällt mir überhaupt nicht.

das ist irgendso eine besondere und schwierige kreuzung mit einer speziespflanze, frag mich aber bitte nicht welche, hab bis jetzt noch nicht auf alle meine fragen antwort bekommen.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 25. Januar 2017, 00:45:23
ja, kann ich mir vorstellen mit der besonderen...

Andererseits - wenn man viele hat sowie hier, ist man wenigstens genauso "abgeklärt"  :D , falls man das so sagen kann.
Eine, die ich hier habe, habe ich bei all den Bildern ob von Norden/Süden/Osten/Westen oder auch Japan - rund um den Globus - noch nicht wieder gefunden. Verdeutlicht: bei Helleborus gibt es immer Blütenvariationen, die noch nicht vorhanden sind.

Es ist nur leider so - die Pflanze ist zart, blüht (zu) früh (auf dem Video 3 in Knospe) mit nur wenigen zarten Blüten und demzufolge wenig Saat (seit Jahren!). Also kann man sie kaum nachziehen.

Wie das mit den japanischen Blüten ist... wird da etwas gesagt? Sind das Strains?

Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 25. Januar 2017, 00:47:48
ich glaube eher nicht. aber oft gibt es ähnliche wie bei delabroye auch.
und ganz oft sind es hobbyzüchter, die durch besondere blüten auffallen.

nur die grossen züchter produzieren strains.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 25. Januar 2017, 00:55:59
siehe Bild vorheriger Post.
Sehr frühes Blütenstadium. Aufgeblüht ist sie etwas heller ohne die weißlichen Spitzen. Und über Jahre (seit 2010 etwa) noch nie wieder ähnlich aufgetaucht.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 25. Januar 2017, 00:58:33
ja toto, ich erinnere mich an die blüte, hast du vor ein paar jahren das erste mal gezeigt.
für heut mach ich erstmal schluss, mein schleppi wird zu heiss.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 25. Januar 2017, 01:01:22
ja toto, ich erinnere mich an die blüte, hast du vor ein paar jahren das erste mal gezeigt.
für heut mach ich erstmal schluss, mein schleppi wird zu heiss.

Immerhin lebt sie noch - auch nicht stets selbstverständlich. Manche Prinzessinnen verabschieden sich schnell - sie wollen nur eine einzige Show, dann ist Schluß.

na dann: guts nächtle ;D
Meiner schmilzt auch grad  ;D ;D ;D
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: Mathilda1 am 25. Januar 2017, 07:05:36
einn paar wirklich beeindruckende pflanzen. dieses durchscheinende bräunlich rot von der gefüllten(letztes bild 2. von links) ist erstaunlich. wirkt fast wie bei einer (echten) teerose
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: Line am 25. Januar 2017, 07:46:06
Lubuli,
vielen Dank daß Du Dir die Mühe machst, diese Bilder hier zu zeigen,  sehr spannend!
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: Mediterraneus am 25. Januar 2017, 08:00:56
Ich versuche mir einzureden, dass die nur in japanischen Töpfen wachsen können :o
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: Line am 25. Januar 2017, 08:21:23
....
k. wakaizumi ist übrigens erst mit rentenbeginn offiziell in die die züchtung eingestiegen und betreibt einen online-shop.
hier die webseite. direkt oben ist seine züchtung von niger mit tibethanus zu sehen, silk, mit der er schon preise gewonnen hat. gefällt mir besser als pink ice.
im umgang mit seinen kollegenzüchtern gilt der herr als schwierig.

(interressiert euch das überhaupt?)

aaalso ich habe mir diesen webshop mal angeschaut... :o ist ja unglaublich....gut ,für meinen Geldbeutel,  daß es solche Pflanzen hier nicht gibt....

ich finde das alles hochinteressant, bitte berichte bei Gelegenheit mal weiter  :)

Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: Jule69 am 25. Januar 2017, 08:47:08
lubuli:
Oh Mann, was tust Du uns da nur an?
Ja, die Japaner! So wie Du bei den Helleborus interessiert bist, waren es bei mir die Kamelien, hab mir vor Jahren mal zwei Bücher in Japan bestellt. Auch eher Bilderbücher, weil überwiegend nur in japanisch, aber es ist schon der Wahnsinn, was die draufhaben. Zeig mehr  ;)
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 25. Januar 2017, 17:07:22
freut mich, wenn euch mein bericht gefällt!

@toto
hab gestern noch lange nachgdacht. doch einmal hab ich so eine ähnliche blüte gesehen und zwar bei einem stammkunden der tylers (pine knot farm) der berichtete von einem einkaufstrip. diese pflanze war ihm aufgefallen, weil als einzige zierlich und die blüten ganz anders. irgendwie erinnert sie mich an die frühen partydresshybriden.

manchmal kommt es vor, dass blüten sehr ähnlich ausfallen. letzte saison hat ein japaner zeitgleich mit delabroye eine neuzüchtung gezeigt, fast identisch und zwar eine senfgelbe halbgefüllte picotee. nachdem dann die meistgestellten fragen kamen: namen bitte? und wo kann man kaufen? hat delabroye erklärt, warum sich diese pflanze so nicht vermehren lässt. ich konnts mir nicht verkneifen und hab trotzdem ein dutzend geordert, darauf grosses gelächter und die frage: was mach ich mit den übrigen 9 dutzend? delabroye ist ein humorvoller mensch und in seinen züchtungen durchaus auf derselben höhe wie die japaner.

aber zurück zum thema.
auf diesem foto sind sehr stark gefüllte helleboren zu sehen, das neueste vom neuen. mir persönlich gefallen sie nicht, weil sie voll aufgeblüht wie ranunkeln aussehen, aber sie sind sehr begehrt, weil bisher nur in kleinen stückzahlen erhältlich. der züchter gehört der alternativen helleborengesellschaft an. sein vater hat einen grosshandelsbetrieb mit in vitro vermehrten pflanzen (die ganzen lizenzen der goldcollection und weiterer steriler pflanzen wie penny´s pink oder anna´s red usw...). helleboren gehören wohl zu den schwierigen pflanzen bei in vitro vermehrung und wir werden sehen, ob der markt in zukunft mit diesen hellis überschwemmt wird. aber auch andere züchter arbeiten in diese richtung.
und jetzt nochmal ein wort zu den preisen. wenn vor 8-9 jahren die preise für eine gefüllte noch bei ca. 180€ - 200€ lagen, so sind sie jetzt im schnitt bei 70 - 90€. diese stark gefüllten sind nicht unter 170€ zu haben.
wie schon gesagt, ich hab keine ahnung zu der relation des verdienstes und der lebenshaltungskosten. es gibt halt fragen, die darf man nicht stellen, bzw. bekommt eine sehr blumige antwort.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 25. Januar 2017, 17:15:06
noch ein wort zu der rotgelben im foto oben. das ist keine halbgefüllte, sondern eine gefüllte., auch das ein neuer trend, sowohl die zweifarbigkeit, als auch die unterschiedliche grösse der blütenblätter.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 25. Januar 2017, 17:31:57
Zu der orange-gelben... so eine ähnliche hatte ich in weiß grün, also außen weiß, innen grün. Die habe ich entsorgt.
Irgendwie nicht mein Fall.
Zu den stark gefüllten: die erinnern mich an Päonien... oder eben einige historische Rosen. Bei Helleborus mag ich lieber diejenigen, die irgendwie noch Staubgefäße und Stempel haben Dementsprechend sortiere ich auch aus.
Vielleicht sollte ich da nicht so streng mit meinen Pflänzchen sein? ;D

Wenn Du eine ähnliche auf nem anderen Kontinent gesehen hast... es ist doch ein Wunder, was die Pflanze bieten kann, auch außerhalb von invitro.

Das ganze Magazin mit Helleborus? Wahnsinn...
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 25. Januar 2017, 17:59:46
also außen weiß, innen grün. Die habe ich entsorgt.

wäre was für mich gewesen!

fotos aus dem magazin kommen nicht mehr sehr viele. es gibt einen haufen textseiten und anleitungen, wie man hellis dauerhaft in töpfe pflanzt etc...ausserdem werden einige züchter vorgestellt, alles auf japanisch.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 25. Januar 2017, 18:04:07
also außen weiß, innen grün. Die habe ich entsorgt.

wäre was für mich gewesen!
...bin wohl zu "altmodisch, ich hätte mich gar nicht getraut die zu zeigen ;D
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: Irm am 25. Januar 2017, 18:04:46
Ich bin neuerdings bei Fb mit zwei Japanern "befreundet", seitdem brauche ich auch ein bisschen länger, bis ich alles durchgeguckt habe  :D einmal Helleboren, zum anderen Hepatica ...

Nur gut, dass die gefüllten Helleboren mit nicht gefährlich werden  ;)  :D
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 25. Januar 2017, 18:13:40
@ irm
ja ich hab dich schon gesehen und wollte dir auch schon eine freundschaftsanfrage schicken.

meine reaktion auf diese dichtgefüllten war, dass ich in den garten gegangen bin und mich herzhaft an einigen einfach blühenden hellis erfreut habe.

@ toto
alles was nicht dein fall ist, in zukunft auf die verkaufsliste bitte!
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 25. Januar 2017, 18:23:38
und hier der höhepunkt des magazins für euch zum schwelgen. erklärungen kommen spät heut abend.
(muss mich jetzt fertigmachen für meinen vhs-kurs und den kopf auf malerei umstellen.)
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: BlueOpal am 25. Januar 2017, 18:56:03
So schöne Formen und Farbverläufe.

Echt mal toto. Einfach wegschmeißen, was fällt dir ein ? :P
Ich bin auch für eine Helli-verkaufsliste, wenn jemand seine blühenden Sämlinge nicht mehr will  :D
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: Irm am 25. Januar 2017, 18:59:54
@ irm
ja ich hab dich schon gesehen und wollte dir auch schon eine freundschaftsanfrage schicken.

:D so so, dann mach mal ! ich bin vermutlich leichter zu finden als Du  ;)
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: zwerggarten am 25. Januar 2017, 20:37:30
die gelbrote von vorhin und unten die zweite von rechts, wahnsinn! :D
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 25. Januar 2017, 20:41:15
alles was nicht dein fall ist, in zukunft auf die verkaufsliste bitte!

ohje... was habe ich da angerichtet 8)... mal schauen.
z.B. diese einfachen "zweifarbigen" = für meinen Geschmack gruselig.

Die letzte Doppelseite - wow!
Die mit den dünnen Blütenblättern - das könnte eine Weiterzüchtung von Bradfield star sein?? Ich war immer im Zweifel, ob das noch Helleborus ist oder "irgendetwas anderes" und ob diese Pflanze mir gefällt.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: zwerggarten am 25. Januar 2017, 20:47:10
falls nicht: her damit! ;D
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: cornishsnow am 25. Januar 2017, 21:35:05
Wow! Ein toller Einblick in die japanische Helleborenwelt! Danke, das wir daran teilhaben können! :D

Ich bin ein großer Fan der japanischen Kultur und Ästhetik und natürlich der japanischen Pflanzenwelt... wenn auch die Helleboren dort nicht heimisch sind, ist es irgendwie nachvollziehbar, das es in Japan viele Liebhaber dieser Gattung gibt, da dort Pflanzen aus der Familie der Ranunculaceae und denen näherstehenden Gattungen schon sehr lange zu den hochverehrten Kulturpflanzen zählen. :)

An erster Stelle natürlich die Päonien, die Adonisrösschen, Hepatica, Glaucidium und um wieder eine Brücke zu den Helleboren zu schlagen, die nahe verwandte Gattung Eranthis, von der eine Art, nämlich Eranthis pinnatifida, auch in Japan heimisch und bei dortigen Pflanzenliebhabern sehr beliebt ist. ;)

Eine Besonderheit der japanischen Pflanzenliebhaber hattest Du ja Eingangs angesprochen...

... überhaupt werden in japan extrem viele hellis in grossen töpfen gehalten auf balkonen, dachterassen, hinterhöfen... mangels garten.

...

Das ist ein sehr entscheidender Punkt, wenn man unsere Kulturbedingungen und Vorlieben berücksichtigt. Die meisten Staudenliebhabersammlungen werden in Töpfen kultiviert, Staudengärten wie sie bei uns üblich sind, gibt es dort nur sehr selten.

Aus anderen Gattungen die dort sehr beliebt sind, weiß man, das nur ein Bruchteil der japanischen Pflanzen hiesige Gartenbedingungen tolerieren. Weshalb ein Großteil der japanischen Sorten von zum Beispiel Adonisrösschen, Epimedium und Herbsteinbrech hier in der Kultur kaum beständig sein werden.

Gibt es bei den tollen japanischen Farbformen, schon Bestrebungen diese in die hiesigen Bestände einzukreuzen und gibt es schon Kulturerfahrungen?
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 31. Januar 2017, 22:23:55
so mal weitermachen. jetzt tut das verstauchte handgelenk nicht mehr so weh beim schreiben.

ich bin mir nicht sicher, ob die schmalblättrigen hellis eine weiterentwicklung von "bradfield star" sind. schmale windmühlenflügelartige exemplare tauchen manchmal bei speciespflanzen auf, hab mehrere fotos gesehen. überhaupt ist das spektrum bei den speziesarten enorm breit gefächert.
und speciespflanzen stehen in japan enorm hoch im kurs, anders als hier. 

wer dort etwas auf sich hält und sei es als hobbyzüchter, der muss species haben.
und eine reise zu den naturstandorten gehört zu den zielen, auf die man spart. japaner verstehen nicht, warum wir europäer dort nicht in scharen rumlaufen, wo es für uns doch ein klacks wäre mal eben so in den balkan.
mir haben gepostete fotos von meinen paar pflanzen jede menge kontakte beschert, wenn da nur nicht die sprachbarriere wäre...
es wird sehr viel mit species gekreuzt, zur zeit besonders viel mit tibethanus und dumentorum.

hier ist endlich der link zu der alternativen "japan helleborus society".

gezeigt wird auf dieser seite eine kreuzung von tibethanus mit einer weissen hybridus. ziel war es, eine weniger empfindliche pflanze zu bekommen. so schwierige kreuzungen wie zwischen tibethanus und niger gelingen nur ganz wenigen profis und auch das nur nach sehr vielen versuchen. (mike byford, england hat mal berichtet, dass er 20 jahre gebraucht hat, um endlich zwei resultate zu bekommen.)

die blüte rechts unten auf der magazinseite, die irgendwie an eine narzisse erinnert, könnte von katsuro matsuuda ( einer der grossen züchter) kommen, jedenfalls hab ich da schon mal sowas gesehen. seine neueste züchtung ist eine grün-weiss gefüllte mit dunklem picoteerand dumentorumhybride in dumentorumgrösse. kleine kompakte pflanze mit sehr vielen blüten. mit gelben gefüllten blüten hab ich voriges jahr schon eine gesehen von einem anderen züchter.
überhaupt kleine , daumennagelgrosse hybridusblüten in verschiedenen farben mit specieslaub tauchen immer öfter auf und auch die "verpönten" fotos mit dem finger drauf, um die relation zu zeigen.

Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 01. Februar 2017, 03:15:42
hab eben einen blog gefunden mit vielen tollen bildern. möchte ich euch nicht vorenthalten. hier!
(bitte nicht sabbern!  ;D :P)

und hier speciespflanzen und specieshybriden. (in japan gibt es von fast jeder species gefüllte versionen. die können mir nicht erzählen, dass das alles "fundstücke" aus der natur sind. da wird ganz munter gezüchtet.)  man sieht sehr schön die topfhaltung.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: Jule69 am 01. Februar 2017, 07:40:22
Mann oh Mann, diese Japaner...Gut, dass Japan nicht mal eben um die Ecke liegt  :-X

lubuli:
In welcher Region von Japan sitzen denn besondere viele Züchter? Mein Bruder muss bald wieder hin...
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: Mediterraneus am 01. Februar 2017, 07:44:48
Sehr spannend :o

Im Prinzip bin ich wohl doch etwas japanisch in dieser Sicht, obwohl ich für japanischen Gartenstil gar keinen Draht habe. Allerdings hab ich z.B. in der Toskana noch keinen Japaner im Gestrüpp nach Helleboren suchen sehen 8)

Species sind in meinen Augen grandios. Sie haben eine ganz besondere, schlichte Schönheit. Wenn ich mir allerdings diese Bonbonrüschpuschel in obigem Blog so länger anschaue, naja, ich weiß nicht.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: BlueOpal am 01. Februar 2017, 07:59:26
Mann oh Mann, diese Japaner...Gut, dass Japan nicht mal eben um die Ecke liegt  :-X

lubuli:
In welcher Region von Japan sitzen denn besondere viele Züchter? Mein Bruder muss bald wieder hin...

Darf man anfragen, ein paar besondere Helleborussamen mitgebracht zu bekommen?  :P
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: Jule69 am 01. Februar 2017, 08:05:43
Da kann ich noch nichts zu sagen. Japan ist ja ziemlich groß und mein Bruder ist beruflich dort. Viel Zeit zum durch die Gegend sausen wird er nicht haben.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: zwerggarten am 01. Februar 2017, 08:06:25
liegen die da denn einfach so überall am wegesrand rum? :P
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: Mediterraneus am 01. Februar 2017, 08:07:19
Wahrscheinlich werden die einzeln verkauft und orientieren sich am Goldpreis 8)
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 01. Februar 2017, 13:59:12
hach, immer dieses unbedingt auch haben wollen. schminkt euch das mal ab! so ist mein bericht absolut nicht gemeint.
in europa gibt es genug tolle helleboren!

züchter sitzen über das land verstreut.
@ jule 69, wenn dein bruder am 11.februar in tokio sein sollte, da kann er ins oto- no- ha gartencenter gehen, da trifft er einen ganzen haufen auf einmal. aber erstens ist keine samenzeit und zweitens wage ich zu bezweifeln, dass er von einem züchter samen bekommt, eher pflanzen.

@ mediterraneus, letztes jahr war eine gruppe in italien, ich hab da noch einen kontakt vermittelt.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: Jule69 am 01. Februar 2017, 14:07:01
lubuli:
Mir war schon klar, dass Dein Bericht so nicht gemeint war...aber ein bisschen Kopfkino wird ja wohl erlaubt sein... ;) Mit Samen hätte ich eh nichts am Hut und...wie ich gerade erfahren habe, fliegt mein Bruder wohl eher im April...Also alles zurück auf 0 und sich lediglich an dem erfreuen, was uns von Dir dargeboten wird und das ist mehr als genug  ;D Danke schön!
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 01. Februar 2017, 15:05:08
na klar, kopfkino ist erlaubt, hab ich ja auch, besonders weil meine pflanzen mmer noch unter schnee sind.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: Jule69 am 01. Februar 2017, 16:04:08
Meine hatten so gut wie keinen Schnee und liegen trotzdem platt auf dem Boden... Bei vielen anderen sehe ich noch gar nichts... :-X
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 03. Februar 2017, 20:59:17
ich hab nochmal nachgefragt wegen der meristemvermehrten pflanzen, war ja eigentlich mehr thema im normalen hellithread.
zuerst dachte ich, ich hätt mal wieder ins fettnäpfchen getreten, weil die antwort tagelang auf sich warten liess. war wohl auch so, der ton war leicht pikiert. hab mich bedankt und entschuldigt, dass ich eine so dumme frage gestellt hatte.
jedenfalls hier die antwort vom vorsitzenden der japan helleborus society:
japan produziert die ganzen heuger pflanzen unter lizenz, ausserdem noch solche sterilen sorten wie anna´s red etc...
ein ganz paar züchter lassen auch hybridus so vermehren, die zum grossen teil ins ausland verkauft werden, unter andem auch nach deutschland.
den japanischen markt beherrschen sämlinge!
dank der guten aufklärungsarbeit der zwei helleborengesellschaften haben die dortigen helliliebhaber doch einiges mehr an wissen  als hier. und das bedürfnis nach authentischem ist enorm.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 03. Februar 2017, 21:02:59
Das ist interessant, danke für die Info.
Ich hatte es ja m.o.w. zufällig und eher "aus Versehen" in D erfahren, sicherlich unbeabsichtigt.
Es gibt auch Händler, die mit der "einzigartigen Gleichförmigkeit" werben... irgendwie... ::)
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 03. Februar 2017, 21:10:15
jou, ich hab vorhin in einer deutschen gruppe die antwort bekommen, dass frau nur gut ausgeschilderte und mit etiketten möglichst mit farbbildern bestückt kauft. da weiss sie, dass die gärtner sorgfalt walten lassen und sie wirkliche qualität bekommt.
ohne kommentar, aber ich muss jetzt eine runde mahjong spielen zur entspannung und besserung meiner laune.

für euch noch ein bild aus dem magazin.
solche gibts in europa auch.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 03. Februar 2017, 21:19:07
aber ich muss jetzt eine runde mahjong spielen zur entspannung und besserung meiner laune.

kann ich verstehen.  ;)
Schöne grüne, schöne weiße.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 04. Februar 2017, 22:08:46
mal etwas ot -
da hatte ich einen längeren beitrag geschrieben und der läppi wurd zu heiss und ging einfach aus, er ist alt und ich brauch wohl einen neuen. hmmmhja  ::) :'(
jedenfalls hat er jetzt zusätzlich zu dem ventilator drunter noch ein kühlpack oben drauf bekommen. jetzt gehts mal wieder eine weile. -ot ende -  8)
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 04. Februar 2017, 22:12:02
Himmel!!! ::)
Hast Du keine Sorge, dass das Ding ganz und endgültig "stirbt"? Daten?
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: *Falk* am 04. Februar 2017, 22:17:54
OT - Öffne das CD-Fach  und gehe mit der geringsten Leistung Deines Staubsaugers über die
Lüftungsschlitze Deines L. . Vorsicht, nicht aufsetzen, leicht anklippen. 😉
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 04. Februar 2017, 22:19:11
danke!
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 04. Februar 2017, 22:50:25

Gibt es bei den tollen japanischen Farbformen, schon Bestrebungen diese in die hiesigen Bestände einzukreuzen und gibt es schon Kulturerfahrungen?

das ist ein frage, die wohl kein züchter beantworten wird, betriebsgeheimnis. 
bei all den bildern, die ich so sehe, kann ich bisher auch noch nicht wirklich so einen einfluss erkennen. sehe auch nicht unbedingt einen sinn darin, weil der genpool kommt ja bis auf tibethanus aus europa und ist hier vorhanden. 
auch in europa und usa sind rasante fortschritte zu sehen, frankreich steht ja in direktem wettkampf mit den japanern und ist auf ähnlich hohem nivau.
und nicht alles, was auf den bildern ist, ist auch schon im verkauf, aber die pflanzen sind schon da. diese dumentorumhybride findet man auf k. matsuuda´s website noch nicht.

und was die kulturerfahrungen anbelangt, ich kenne niemanden, der hier japanische hellis hat. aber gib mir den lottogewinn und in ein paar jahren kriegst du einen ausführlichen bericht!  ;D ;D ;D 8)
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 04. Februar 2017, 22:57:51
 
auch in europa und usa sind rasante fortschritte zu sehen, frankreich steht ja in direktem wettkampf mit den japanern und ist auf ähnlich hohem nivau.

...in England bei den kleineren "versteckten" Züchtern aber auch - also die, die noch ohne A....d auskommen und ihr eigenes Ding machen, über Generationen.

Wird denn bei den Meristems schon auf mikrogenetischer Basis gekreuzt? Also rote Gene, picotee-Gene usw. ???
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 04. Februar 2017, 23:47:12
bei den "versteckten" kleinen züchtern stimm ich dir zu, auch in deutschland gibt es eine.    ;)


 - "Wird denn bei den Meristems schon auf mikrogenetischer Basis gekreuzt? Also rote Gene, picotee-Gene usw." -

schwere frage und ich bin nicht vom fach. und ich werd keinen meiner japanischen freunde mehr nach meristem fragen (fettnäpfchen).kann also nur schreiben, was ich generell bisher so an wissen angesammelt habe.
bei meristem handelt es sich um vermehrung, das heisst, zellen einer vorhandenen pflanze werden unter zuhilfenahme von unter anderem gibellerinsäure vermehrt und zu pflanzen herangezogen. laborkreuzungen gibt es auch, aber da werden gene verbandelt, die sich normal nicht kreuzen, sorten wie glandorfi, sahinii und wie sie noch heissen. die grosse schwierigkeit besteht wohl darin das generelle embryosterben zu überwinden, sprich einen samen nicht nur zum keimen zu bringen, sondern auch den keim zum wachsen.
die gattung helleborus soll sich im verhältnis zu anderen staudensorten da sehr schwierig  verhalten. las jetzt kürzlich, dass bei einer charge mme lemonnier (sterile nigerhybride) mindestens 30% fehlerquote auftraten.
japan hat bisher keine solchartige neue sorte auf den markt gebracht. die kommen aus europa!
fachleute mögen mich bitte korrigieren, wenn ich was falsches gesagt habe.

Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 05. Februar 2017, 00:02:49
...schon klar. Soweit ich das verstanden habe, werden bei Meristems Zellen, also funktionierende Zellen unter Laborbedingungen zum wachsen veranlasst, platt ausgedrückt. Das bedeutet aber nur, dass Mutter gleich Tochter ist, nicht mehr und nicht weniger - nur mit kurzer Lebenszeit. Häßliche Mutter=hässliche Tochter ::) :P. Man nimmt scheinbar irgendwelche, hauptsache gefüllten...und vermehrt.
Ich sah oft solche, die einfach nicht durchgefärbt sind. Also keine klaren Farben.
Letztlich liegt es im Auge des Betrachters... denn wenn es eine weiße sein soll, dann sollte sie auch einfach nur weiß sein, nach meinem Geschmack - und das findet eben schon bei der Auswahl der Mutter statt, oder?
Es gibt z.B. wenige, echt nur vereinzelte, die wirklich schwarz rein vererben. Oft sind nachkommende Sämlinge einen Ton heller - muss ja nicht heißen, dass sie "schlechter" sind - aber eben dann nicht mehr wie die Mutter.
Das entscheidet sich bei den Meristems aber schon bei der Auswahl des "schwarz" - und das wiederum ist subjektiv.
Mal ganz abgesehen von der extrem verkürzten Lebensdauer, wie wir nun wissen.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 05. Februar 2017, 00:26:56
diese schmuddeligen und zerzausten stammen aber meist aus samenvermehrung in massenhaltung. bei 10000 hellis in einem offenen gewächshaus, da kannst du die blütenköpfe ruhig aneinanderreiben, da kommt nix sauberes bei raus, aber dafür dann preiswerter. (namen nenn ich keine) 
bei der meristemvermehrung gehört ja auch der züchter dazu, der seine besonderen hellis freigibt für ein vergleichbar geringes entgelt im verhältnis zur gewinnerziehlung, wie du wohl weisst.

bei meristemvermehrung kann man ein jahr sparen bis zur blütenreife, man braucht also nur noch zwei.  japanische profis haben ein system entwickelt, wie sie ihre sämlinge in einem jahr dazu bringen. man braucht ein beheizbares und kühlbares gewächshaus dazu. den pflanzen werden  in einem ausgeklügelten wochensystem die verschiedenen jahreszyklen von 3 ganzen jahren in einem vorgegaukelt plus kontinuierlich dünger.
der kleine züchter arbeitet auf die herkömmliche weise.
                                                                                                                                    <
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 05. Februar 2017, 01:48:53
bei der meristemvermehrung gehört ja auch der züchter dazu..                                                                <

Das Gefühl hatte ich vor Jahren eher nicht... ich glaube/vermute, da wurden auch Zufallpflanzen benutzt, oder?
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 05. Februar 2017, 02:02:31
die pflanzen waren zu der zeit ja schon irgendwie gestrig. du könntest recht haben.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 05. Februar 2017, 02:06:05
Ich vermute, man hat es einfach versucht, an interessante Pflanzen zu kommen - ohne Namen usw.
Bei größeren, populären Züchtern würde man das sicherlich nicht versuchen... aber so einfach mal... ;) klappt schon irgendwie. ;)
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 05. Februar 2017, 02:27:39
seh ich auch so, ausserdem muss man schon helliliebhaber sein, um zu wissen, was besonders ist.

aber einen trick aus japan kann ich hier durchaus mal verraten:
leicht angetrocknete samen sollte man einen tag lang in warmen grünen tee legen (öfter tee mal auswechseln). im tee ist ein stoff enthalten, der eine ähnliche wirkung wie schwache giberellinsäure hat und die keimrate erhöht und ein wenig beschleunigt. 
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: BlueOpal am 05. Februar 2017, 10:06:14
aber einen trick aus japan kann ich hier durchaus mal verraten:
leicht angetrocknete samen sollte man einen tag lang in warmen grünen tee legen (öfter tee mal auswechseln). im tee ist ein stoff enthalten, der eine ähnliche wirkung wie schwache giberellinsäure hat und die keimrate erhöht und ein wenig beschleunigt.

Das werde ich beim nächsten Mal mit ein paar Samen ausprobieren. Danke für den Tipp!!!
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 05. Februar 2017, 13:32:43
seh ich auch so, ausserdem muss man schon helliliebhaber sein, um zu wissen, was besonders ist.
... und -kenner. Ich denke da an vergrünte usw.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: cornishsnow am 05. Februar 2017, 16:32:25
Ich bin immer wieder erstaunt, wie sehr ihr beide euch über die Meristemvermehrung erregen könnt, dabei spielt ihr beiden doch in einer völlig anderen Liga, in der diese für den saisonalbedingten Massenmarkt ausgelesenen Sorten, eigentlich überhaupt keine Rolle spielen sollten. ;)

Toto, deine wunderbaren Nachzuchten sind für Kenner, Liebhaber und wirklich an Helleboren interessierte Menschen bestimmt, und mit Sicherheit um einiges mehr wert, als eine in der Adventszeit erworbene Pflanze aus der Golcollection... die die heimische Haustür zusammen mit einem Nikolaus schmücken soll. :)

Was grundsätzlich die Meristemvermehrung betrifft, ist es lediglich eine Methode der vegetativen Vermehrung und keine Frankensteinmethode, nur weil es im Labor stattfindet. Für den Erwerbsgartenbau und auch für den Erhalt von alten Kulturpflanzen eine unverzichtbare Methode.

Im Rahmen der Meristemvermehrung ist es möglich Viren, von denen viele alte Nutz- und Zierpflanzen befallen sind, zu beseitigen und wieder gesundes Ausgangsmaterial zu bekommen.

Bei den Helleboren geht es hauptsächlich um eine Optimierung der Produktion. Der Verbraucher möchte in der Advents und Weihnachtszeit gerne blühende, weiße Christrosen, um dies zu erreichen, müssen die Pflanzen möglichst uniform aussehen und zur exakt gewünschten Zeit blühen. Das lässt sich kostengünstig nur bedingt mit Kulturmethoden erreichen und Samennachzuchten streuen zu sehr... daher sind heute Sorten also Klone verbreitet, die gestaffelt angeboten werden können, um vom späten Oktober, bis Anfang Januar blühende "weiße Christrosen" anbieten zu können. Für den Verbraucher, der das Besondere mag, kommen dann noch ein paar farbige dazu.

Diese meristemvermehrten Pflanzen sind übrigens nicht generell kurzlebig, die Empfindlichkeit liegt eher an dem Substrat (sehr torfhaltig) und an der Zeit in der sie angeboten werden, im Gewächshaus herangezogene Pflanzen sind halt empfindlicher und vertragen Kälte, nasse Füße und wechselndes Winterwetter nur schlecht. Nach den Frostphasen gepflanzte und geschützt überwinterte Pflanzen, bei denen man den Wurzelballen gut lockert und das torfhaltige Substrat möglichst ausschüttelt, etablieren sich eigentlich sehr gut.

Was die Lebensdauer angeht, gibt es bei den Intersektionellen allerdings anscheinend Unterschiede, die aber lt. Literatur schon bei der ursprünglichen Kreuzung aufgefallen sind. So soll H. x ericsmithii und H. x ballardii eher kurzlebig sein... allerdings würde ich bei den beiden auch Kulturfehler nicht ausschließen, sie sind etwas speziell bei den Standortansprüchen und besser in einem geschützten Steingarten aufgehoben und mögen keine Plätze unter Sträucher mit Tropfwasser, sie scheinen etwas Nässeempfindlich zu sein. 

Ob alle angebotenen Sorten es wert sind im Garten kultiviert zu werden, ist wieder eine andere Frage. Die meisten sind bestimmt lediglich für das saisonale Topfsortiment ausgelesen worden, so zum Beispiel die meisten H. niger Sorten.

Eine sehr empfehlenswert und schöne und im Garten zuverlässige Sorte, wäre da 'Joseph Lemper' zu nennen. Der auch mit neutralen Boden in Norddeutschland bestens zurecht kommt und dessen Nachkommen ähnlich robust sind.

Bei den intersektionellen Hybriden sollte man es sehr differenziert betrachten, da die Verwendungsmöglichkeiten ebenfalls sehr unterschiedlich sind und es erst die Meristehmvermehrung erst möglichst mach, das auch ein breiteres Publikum diese oft sehr schönen und prächtigen Pflanzen zu bekommen und zu kultivieren.

Als Beispiel kann ich Helleborus x Belcheri 'Pink Ice' nennen, die durch klassische Teilung vermehrt wird und noch nicht durch Meristemvermehrung erhältlich ist... sie wird selten angeboten, meist gegen Vorbestellung mit Wartezeit und recht hochpreisig, dieses Jahr glaube ich für 70£... meiner Meinung nach eine sehr schöne Sorte, aber nur wenige sind bereit solche Preise zu zahlen. ;)

Eine Chanze geben sollte man auch unbedingt den Helleborus x glandorfii, Helleborus x lemonnier und den Sorten der "Rodney Davey Marbled Group", die gartentauglicher sind, als die aufgeputschten Topfpflanzen vermuten lassen. Seitlich schauende, farbige Blüten, eine lange Blütezeit, winterhärter und kein Samenansatz, sind durchaus Vorteile in der Verwendung dieser Pflanzen. ;)

Selbst von Helleborus x sahinii 'Winterbells' sah ich neulich eine Pflanze bei einer Freundin im Garten, die wirklich prächtig war, tolle Laub und hübsche Blüten. Die fand ich als Topfpflanze bisher immer besonders scheußlich...  :-\
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: häwimädel am 05. Februar 2017, 17:05:52
...Die fand ich als Topfpflanze bisher immer besonders scheußlich...  :-\

Und ich fand die grade besonders hübsch. Schönes Laub, unaufdringliche Blüten... "Wat dem een sin Uhl..."  ;)
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: cornishsnow am 05. Februar 2017, 17:11:44
 ;D

Meinungen sollte man auch immer mal wieder überdenken, gerade wenn es um Lebewesen geht. :)

Am Fuße einer Prunus serrulata, zwischen grauem Hasenohr und dunkelroten Heuchera und dahinter ein blühender Winterjasmin, hat mich jedenfalls sehr überzeugt und mir sind spontan noch zwei Ergänzungen eingefallen... ;)
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: häwimädel am 05. Februar 2017, 17:15:32
... und mir sind spontan noch zwei Ergänzungen eingefallen... ;)

Butter bei die Fische???
Eranthis und Galanthi?
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: cornishsnow am 05. Februar 2017, 17:23:27
Arum italicum 'Marmoratum', eine im Winter rotblättrige Bergenia und Galanthus nivalis 'Viridapice'... ;)

Gefüllte Eranthis hyemalis wären allerdings auch noch eine gute Ergänzung. :D
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: häwimädel am 05. Februar 2017, 17:32:17
Das sind ja schon vier Ergänzungen!  :D Mit Arum kann ich mich allerdings nicht anfreunden, obwohl ich die Pflanze schön finde. Aber der "Duft"  :-\
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: cornishsnow am 05. Februar 2017, 17:36:48
Blüht nur ein paar Tage, dafür hat man im ganzen Winterhalbjahr tolles Laub! :D
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: häwimädel am 05. Februar 2017, 17:46:16
Bin halt empfindlich.  :-\
Im alten Garten wuchs Arum italicum und ich hab´mich immer gewundert, warum es nach Sch... riecht. Aber vielleicht war es ja auch der benachbarte Kuhstall. Sollte ich dem Arum noch eine Chance geben?
Aber jetzt sind wir schon ganz schön weit vom Threadtitel enfernt. Also sorry für OT
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: cornishsnow am 05. Februar 2017, 17:54:06
Ist ja meine Schuld, ich bin ja auch schon abgedriftet beim Thema Meristemvermehrung...  :-\

Ich kann es ja verschieben, falsch gewünscht. :)

Ganz kurz noch zu Arum italicum... die einzelne Blüte stinkt nur ein- max. zwei Tage, also pro Pflanze max. ein bis zwei Wochen. Das kann ich als Nasenmensch noch gut verkraften, zumal hier zum Geruch nach muffiger Wäsche des Arums, noch der Geruch nach feuchtem Hund von Trillium kurabayashi zeitgleich kommt.  :-X ;D

Auf beide möchte ich keinesfalls verzichten. :D
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: häwimädel am 05. Februar 2017, 17:58:21
Naja, wenn´s schon stinken muß, dann lieber gleichzeitig als zeitversetzt.  ;) ;D
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 06. Februar 2017, 00:09:02
kann alles hier stehen bleiben!

ich reg mich nicht über meristemvermehrung an sich auf, aber über die überschwemmung des marktes mit einheitsware und verarmung des angebots  und das scheint hier weitaus schlimmer zu sein als in japan. dort veranstaltet sogar der blumenladen an der ecke seine "helleborustage" und die pflanzen stehen bis auf die strasse, schöne sämlinge in allen variationen. sowas vermiss ich hier. zeitweilig hab ich hier mal gartencenter und gärtnereien im umkreis von 100km abgegrast, überall das gleiche angebot.
jetzt darf man natürlich nicht annehmen, dass ganz japan voller helleboren ist. im vergleich zur gesamtbevölkerung ist der liebhaberkreis doch klein, ist hier aber auch nicht anders.

etwas anderes regt mich auch auf: diese absolute schilder und etikettengläubigkeit!
ich bin auch jemand, die ihre pflanzen gern mit namen anredet und bei pflanzen, die immer sortenecht ausfallen, erwarte ich auch, dass das drin ist, was draufsteht. aber für helleboren gilt das nicht!
das besondere an diesen pflanzen ist doch gerade ihre einzigartigkeit! jede pflanze ist ein original! in der kunst ist das jedenfalls sehr viel mehr wert, als ein vielfach aufgelegter druck. und was nützt mir dann eine sorgfältig mit h. herzegovinus etikettierte pflanze und dem vermerk auf dem beipackzettel, dass ich sie in den schatten pflanzen soll, wenn da überhaupt keine herzegovinus drin ist, sondern nur einfach multifidus. multifidus ist auch okay, ist aber leider nicht herzegovinus. ( herzegovinus hat´s gern sonniger)
aber manchmal geb ich meinen pflanzen dann eigene namen. so heisst meine älteste pflanze oma wegener, weil ich sie daher habe. besuchern erklär ich jedoch, dass es sich um eine sehr alte h. niger praecox handelt. bei mir steht sie schon 19 jahre im garten und war ein grösseres teilstück einer noch älteren pflanze. die ursprungspflanze lebt noch und dürfte jetzt so zwischen 40 und 50 jahren alt sein. das mal zum thema lang- bzw. kurzlebigkeit.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 06. Februar 2017, 00:15:50
das mal zum thema lang- bzw. kurzlebigkeit.

Meine älteste Pflanze ist jetzt 26 Jahre... einfach weil ich erst seit der Zeit die Möglichkeit hatte zu pflanzen. Um diese habe ich mich nicht einen einzigen Tage gekümmert, nicht mal eine Minute... sie steht und wächst und blüht und wächst und blüht, weder geschützt noch behütet noch gedüngt noch gegossen noch sonstwas...

Zum klonen: ich finde es nicht schön, wenn jeder die gleiche Pflanze hat. Man sollte sich doch in eine besondere Blüte verlieben können? ... und wenn diese dann 10 x im Vorgarten aller Nachbarn steht... nun ja, Geschmackssache...
Es möchte ja auch nicht jeder das gleiche Haus, das gleiche T-Shirt oder den gleichen Vorgarten haben.

Ich finde, Garten lebt von der Individualität - nicht nur in Zusammenstellung, sondern auch in der Einzigartigkeit der Blüten.
 
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 06. Februar 2017, 01:38:25
ich bin jetzt externes mitglied der japanese hellebores society geworden und werd jetzt regelmässig mit informationen versorgt, aber die einladung zur ausstellung und treffen am 11.2. in tokio kann ich leider wahrnehmen.

nochmal ein wort zu den topfgärten. das ausgeflippteste, was ich an topfbepflanzung gesehen habe, waren species helleborus mit onco iris zusammengepflanzt. der besitzer erklärte mir, dass das sehr einfach sei und gut ginge. beide pflanzen hätten in etwa um die gleiche zeit ihre trockenperiode. da sein balkon überdacht sei, wäre feuchtigkeitskontrolle kein problem.
jetzt muss ich dazu sagen, das es in tokio doch entschieden milder ist, als bei mir, topfhaltung hier ist nicht ganz unproblematisch. 

ich würd euch ja liebend gern mit entsprechenden fotos versorgen, aber links zu fb zu setzen ist sinnlos, weil sie nur von dort registrierten nutzern auch gesehen werden können. wenn ich aber auf interressante webseiten stosse, werd ich sie hier verlinken.

tja und die überschwemmung des marktes mit massenware führt ja leider doch zu einbussen bei den züchtern, speziell den kleineren,  und macht ihnen das überleben schwer.
jetzt muss ich einfach mal tratschen:
diese info hat mich heute nacht im stuhl aufhüpfen  und laut : wie bitte!  rufen lassen.
nebenan bei fb.
amerikanischer freund und leidenschaftlicher sammler mit grossem waldgarten, seit kurzem auch hobbyzüchter, stellt eine seiner "harlequin gem"  pflanzen vor, die dieses jahr ein besonderes farbspiel zeigt, und zwar ist das helle blüteninnere bläulich überlaufen.
britischer freund, mehr in galanthus denn in helleboren, bewundert, weiss aber nicht, wen er vor sich hat und fragt, ob der amerikaner auch versendet.
der nächste post ist an den briten gerichtet und kommt von ashwood nursery: wir haben double bicolore auch im programm und auch bei uns ist die farbe jedes jahr ein wenig anders, gekoppelt mit einem link zur website und direktlink zur emailbestelladdresse. gezeichnet: rachel. (das ist die dame, die dort den internetverkehr macht.)
 :o :o :o :o :o
das ashwood eine seite bei fb hat, weiss ich schon länger, aber es ist das allererste mal, dass ich sie ausserhalb der eigenen seite posten sehe!!!!!
der ami hat auf seiner privatseite gepostet und ist nicht mit ashwood "befreundet", hat allerdings vor ein paar jahren mal samen von dort geordert.
in der gruppe heavenly helleborus ist ashwood nicht mitglied. (noch nicht? ::)

und weil wir ja im japanthread sind, hier ein fotografisches beispiel für eine kurzzeitige floristische nutzung  im haus.                                             
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 06. Februar 2017, 01:53:12
Ich habe den Eindruck - rund um den Planeten kommen zur etwa gleichen Zeit (also in Jahren gerechnet) in Etwa ähnliche, gleiche  Kreuzungen und immer ist mal diese, mal jene in Mode... ??? Es wird Saatgut getauscht und auf Teufel komm raus gekreuzt... und trotzdem ist alles verwandt :D
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: cornishsnow am 06. Februar 2017, 16:03:04
...
Zum klonen: ich finde es nicht schön, wenn jeder die gleiche Pflanze hat. Man sollte sich doch in eine besondere Blüte verlieben können? ... und wenn diese dann 10 x im Vorgarten aller Nachbarn steht... nun ja, Geschmackssache...
Es möchte ja auch nicht jeder das gleiche Haus, das gleiche T-Shirt oder den gleichen Vorgarten haben.

Ich finde, Garten lebt von der Individualität - nicht nur in Zusammenstellung, sondern auch in der Einzigartigkeit der Blüten.

Ist HG dein Nachbar? Der hat doch neulich ein oder zwei Paletten im Abverkauf günstig "geschossen".  ;) ;D

Ganz so schlimm ist es bei den Helleboren ja zum Glück nicht, nur die Helleborus niger und ihnen ähnelnde Kreuzungen nehmen im Moment etwas überhand und wie bereits geschrieben, das ist klassische Saisonware, der Verbraucher wünscht zur Weihnachtszeit weiße Helleboren und selbst davon landen vermutlich nur wenige im Garten.

Bei den Helleborus x Hybridus halte ich die Meristem Vermehrung weitestgehend für überflüssig, da fast nur nicht besonders hübsche Auslesen vermehrt werden. Ein paar Ausnahmen gibt es allerdings... 'Ruse Black'/"Merlin" halte ich für eine ausgesprochen gute und schöne Pflanze und möchte sie absolut nicht missen und solange sie in meinem Garten so gut aussieht, ist es mir egal ob sie noch bei jemand anderen steht.  :D

Hier mal ein Bild vom letzten Jahr.  :)

Endlich kommt etwas Sonne in meinem Garten! :D

'Ruse Black' ("Merlin") :)

(http://up.picr.de/24794987sz.jpg)

...
(http://up.picr.de/24589093xb.jpg)
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: Henki am 06. Februar 2017, 16:08:30
Ist HG dein Nachbar? Der hat doch neulich ein oder zwei Paletten im Abverkauf günstig "geschossen".  ;) ;D

Ey!  >:( Hab letztlich nur fünf mitgenommen. ;)
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: cornishsnow am 06. Februar 2017, 16:11:46
 ;D

Alles gut, Du hast Doch schließlich Platz und offensichtlich keine Dünkel.  :D
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: zwerggarten am 06. Februar 2017, 16:15:10
cornishsnow, kommen denn hausgeists abschüsse und 'ruse black'/"merlin" aus japan?
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: cornishsnow am 06. Februar 2017, 16:24:58
kann alles hier stehen bleiben!

ich reg mich nicht über meristemvermehrung an sich auf, aber über die überschwemmung des marktes mit einheitsware und verarmung des angebots  und das scheint hier weitaus schlimmer zu sein als in japan. dort veranstaltet sogar der blumenladen an der ecke seine "helleborustage" und die pflanzen stehen bis auf die strasse, schöne sämlinge in allen variationen. sowas vermiss ich hier. zeitweilig hab ich hier mal gartencenter und gärtnereien im umkreis von 100km abgegrast, überall das gleiche angebot.
...
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: zwerggarten am 06. Februar 2017, 16:33:40
tja, ob das wohl die lizenz zum weiterblubbern war? :-X ;D

mich interessiert in diesem thread dieser blick in die mir weitgehend unbekannte, reizvolle ferne:

ich bin jetzt externes mitglied der japanese hellebores society geworden und werd jetzt regelmässig mit informationen versorgt ...

... wenn ich aber auf interressante webseiten stosse, werd ich sie hier verlinken. ...

... und weil wir ja im japanthread sind, hier ein fotografisches beispiel für eine kurzzeitige floristische nutzung  im haus.

danke, lubuli! :D
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 06. Februar 2017, 16:35:46
Danke auch!
Wer ist HG ???
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: RosaRot am 06. Februar 2017, 16:42:13
für toto:
Zitat
cornishsnow, kommen denn hausgeists abschüsse und 'ruse black'/"merlin" aus japan?
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 06. Februar 2017, 18:22:06
ruse black/ merlin stammt ja wohl noch von helen ballard und ist in japan vermehrt worden, und nachdem die charge vekauft war, auch nicht mehr im angebot.
hausgeists beute kommt vermutlich aus den niederlanden.
zum thema meristemvermehrung reicht das jetzt aber!

auffällig ist das starke bedürfnis der japaner nach klaren formen. diese verwuschelten gefüllten, die man hier oft sieht, tauchen dort so gut wie nicht auf, jedenfalls nicht auf fotos.
selbst die brandneuen gefüllt- halbgefüllten, sprich gefüllte blüten mit zusätzlich anemonenartiger mitte plus staubgefässe, haben klare formen.
mein fall sind die nicht, hatte beim ersten anblick die assoziation puffärmel und puffärmel hab ich noch nie gemocht.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 06. Februar 2017, 19:01:42
diese verwuschelten gefüllten, die man hier oft sieht, tauchen dort so gut wie nicht auf...
...aber doch in den Zeitschriftenbildern #19 ??? oderr meinst Du die nicht?
Schön fand ich die bräunliche bei fb. Solche hatte ich auch schon - allerdings aussortiert...  :-\
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 06. Februar 2017, 19:29:48
die aus post 19 ist doch nicht verwuschelt, sondern nur extrem gefüllt.
vielleicht ist flatterig noch ein besserer ausdruck.

(und wie ich schon sagte, deine aussortierten auf die verkaufsliste, findest mit sicherheit abnehmer dafür.)
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: cornishsnow am 06. Februar 2017, 19:38:05
ruse black/ merlin stammt ja wohl noch von helen ballard und ist in japan vermehrt worden, und nachdem die charge vekauft war, auch nicht mehr im angebot.

Echt? Das wusste ich noch nicht... aber keine von Helen Ballards Namenssorten?

Zitat
hausgeists beute kommt vermutlich aus den niederlanden.
zum thema meristemvermehrung reicht das jetzt aber!

Gern! ;)

Zitat
auffällig ist das starke bedürfnis der japaner nach klaren formen. diese verwuschelten gefüllten, die man hier oft sieht, tauchen dort so gut wie nicht auf, jedenfalls nicht auf fotos.
selbst die brandneuen gefüllt- halbgefüllten, sprich gefüllte blüten mit zusätzlich anemonenartiger mitte plus staubgefässe, haben klare formen.
mein fall sind die nicht, hatte beim ersten anblick die assoziation puffärmel und puffärmel hab ich noch nie gemocht.

Ich hab den Eindruck bei den gefüllten japanischen Pflanzen, weniger bis keinen Einfluss von 'Dido' und 'Aenas' zu erkennen, die ja diese krallenartige Füllung vererben, die hier so häufig zu sehen ist. Die Blütenblätter scheinen viel gleichmäßiger zu sein. :)

Her Jürgel hatte mir mal erzählt, das ein Teilstück seiner gefüllten weißen Pflanze, für viel Geld nach Japan verkauft wurde. Ich weiß nur leider nicht mehr wie die Pflanze genannt wurde, war jedenfalls anfänglich die einzige Helleborus x Hybridus mit Füllung, neben den beiden H. torquatus Sorten.

Alle heutigen gefüllten Pflanzen stammen irgendwie von den dreien ab... im Westen scheint mir mehr Torquatus-Blut in den Pflanzen zu stecken... aber da kann ich mich auch täuschen. Vermutlich kann man auch mit einer konsequenten Auslese bei der Züchtung viel erreichen. :)
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 06. Februar 2017, 19:59:48
ist merlin nicht eine ballard namenssorte?
der name wurde in black ruse geändert, weil hgc eine merlin mit patentschutz auf den markt gebracht hatte.

und was die zerzauselten blüten betrifft, es wurden ja noch mehr gefüllte später gefunden, hab erst vorletztes jahr ein aktuelles foto von einer "in the wild" gesehen. ich denke, es ist die konsequente auslese. einer der kleineren züchter, mit dem ich mich viel unterhalte, arbeitet nur mit partydresshybriden und auch bei ihm sind nur klare formen zu sehen. auch er ist inzwischen bei den modernen intensiven farbtönen angelangt.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: rudi am 06. Februar 2017, 20:35:23
Her Jürgel hatte mir mal erzählt, das ein Teilstück seiner gefüllten weißen Pflanze, für viel Geld nach Japan verkauft wurde. Ich weiß nur leider nicht mehr wie die Pflanze genannt wurde, war jedenfalls anfänglich die einzige Helleborus x Hybridus mit Füllung, neben den beiden H. torquatus Sorten.
Alle heutigen gefüllten Pflanzen stammen irgendwie von den dreien ab... im Westen scheint mir mehr Torquatus-Blut in den Pflanzen zu stecken... aber da kann ich mich auch täuschen. Vermutlich kann man auch mit einer konsequenten Auslese bei der Züchtung viel erreichen. :)


4.Die Ashwood-Nursery hat wohl im großen Stil vor Jahren einen Hauptteil ihrer Helleborus-Sorten nach Japan an eine befreundete Gärtnerei verkauft. Es ist wohl die von der sie auch ihre Hepatica bezogen hat.

3.Die gefüllten Orientalis-Hybriden (nicht tourquatus) hat Giesela Schmiemann bei Ahswood eingeführt.

2.Giesela Schmiemann hat den Grundstock ihrer gefüllten Orientalis-Hybriden von dem damaligen Schreiner Rieger vom Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung in Köln erhalten. Der hatte die erste gefüllte Pflanze H. 'Giesela' mit einfachen roten Helleborus vom Forstbotanischen Garten Köln gekreuzt und schon reichlich wunderschöne farbige gefüllte Helleborus in seinem Garten.

1.Professor Straub--Direktor des Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung in Köln hat seinem Schreiner als Dankeschön für gelungene Schreinerarbeiten eine im Institut entstandene und vermehrte gefüllte weiße Helleborus geschenkt. Straub hatte sie nach seiner Schwester 'Gisela' benannt.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 06. Februar 2017, 21:47:33
hmmh, das möchte ich jetzt nicht ganz unkommentiert stehen lassen.

"die einzige Helleborus x Hybridus mit Füllung"  -  "eine im Institut entstandene und vermehrte gefüllte weiße Helleborus"
helleborus x hybridus bedeutet kreuzung, kreuzung einer weissen orientalis  und womit? die einzigen damals bekannten gefüllten waren eben dido und aeneas im besitz von elisabeth strangman.  bleibt ansonsten spontanmutation, was nicht unbedingt auszuschliessen ist, oder genmanipulation!

ashwood hat nicht an eine gärtnerei nur verkauft, sondern alle möglichen japaner, nicht nur von gärtnereien, haben jahrelang regelmässig grosseinkäufe gemacht und zwar auch bei will mc luhin und elizabeth strangman. und selbst an naturstandorten gesammelt. wie sonst sollte der genpool nach japan  gelangt sein?
mittlerweile scheint das nachgelassen zu haben, bei ashwood waren letztes jahr die sonst immer sehr früh ausverkauften meistbegehrten hybriden noch sehr spät zu haben. ausserdem sind mittlerweile in japan absaaten von diesen pflanzen erhältlich.

 ansonsten , wer was bei wem eingeführt hat, dazu kann ich nichts sagen,  ist für diesen thread auch unerheblich.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 06. Februar 2017, 22:01:48
....die einzigen damals bekannten gefüllten waren eben dido und aeneas im besitz von elisabeth strangman...

So kannte ich es bisher auch, Strangman und Dido... war etwas verwundert grad.

Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 06. Februar 2017, 22:02:56
und wie bewertet man in dem zusammenhang diese gefüllte dumentorum?
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 06. Februar 2017, 22:05:03
Da wäre ich einfach nur skeptisch, sorry... ::)
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 06. Februar 2017, 22:23:02
wenn bei torquatus in einer bestimmten kolonie gefüllte pflanzen entstanden sind, und zwar nicht nur die zwei genannten, so besteht doch auch die möglichkeit, dass das bei anderen species auch passiert.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 06. Februar 2017, 22:26:07
durchaus..., aber die dann zu bezeichnen ist: dumetorum oder doch torquatus? torquatus ist extrem variabel und ähnelt d.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 06. Februar 2017, 22:48:40
wenn das bei dumentorum passiert, dann ist das eine gefüllte dumentorum, bzw bei orientalis eine gefüllte orientalis.
x hybridus ist was anderes.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 06. Februar 2017, 22:51:35
von x hybridus war die Rede?
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 06. Februar 2017, 22:55:02
ja bei der gefüllten ersten weissen.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 06. Februar 2017, 23:09:23
dann soll die gefüllte dumetorum aus Japan eine echte gefundene? oder eine eingekreuzte sein?
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 06. Februar 2017, 23:28:17
ich kann den text leider nicht kopieren und übersetzen lassen, müsste dafür einen andern browser installieren, das mag ich nicht.
da es sich bei yamatoen um eine sehr angesehene "nursery" im relativen norden von japan handelt, gehe ich mal von korrekter beschriftung aus. es steht da nur dumentorum, während die pflanze darüber mit dem picoteerand mit dumentorum hybrid gekennzeichnet ist. ferner spricht die relativ geringe unregelmässige füllung durchaus für eine naturpflanze. ich hab andere bilder gesehen mit starker regelmässiger füllung, das waren mit sicherheit kreuzungen.
aber mit sicherheit kann ich nix sagen und der inhaber hisaschi sato spricht leider kein wort englisch.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 06. Februar 2017, 23:32:49
ich kann den text leider nicht kopieren und übersetzen lassen
Kopierschutz... na toll.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 06. Februar 2017, 23:47:35
zum bilder gucken noch einen blog.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: cornishsnow am 06. Februar 2017, 23:51:02
Wegen dem Hintergrund für die gefüllten Helleborus x Hybridus bzw. der Orientalis Hybriden verweise ich auf den ausgesprochen guten und informativen Artikel von Gisela Schmiemann, Gartenpraxis 01-1994
"Gefülltblühende Helleborus". Falls ein Abo vorhanden ist, kann man den Artikel als PDF auf der Homepage von Ulmer lesen. :)
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 06. Februar 2017, 23:56:51
danke, habe aber weder noch.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: cornishsnow am 07. Februar 2017, 00:04:32
danke, habe aber weder noch.

...und trotzdem jetzt was zum lesen. ;)
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: EmmaCampanula am 07. Februar 2017, 15:52:41

Ich verfolge diesen thread mit großem Interesse, auch wenn ich nicht allzu viel hiervon verstehe.
& das hier gefällt mir richtig gut:

und weil wir ja im japanthread sind, hier ein fotografisches beispiel für eine kurzzeitige floristische nutzung  im haus.     

(http://forum.garten-pur.de/index.php?action=dlattach;topic=60246.0;attach=506615;image)                                     
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 07. Februar 2017, 20:09:44
danke emma, schön zu lesen, dass auch nicht so helleborusinteressierte hier dabei sind. 
besonderer dank an cornishsnow für den artikel. ich gebe zu, dass ich mich mit der ganzen züchtungsgeschichte nicht so intensiv beschäftigt habe.

es war also eine spontanmutation!
was sehr irritiert hat, war die bezeichnung x hybridus, die in dem zusammenhang auch falsch ist. das gen für gefüllt blühen ist also bewiesenermassen in orientalis auch enthalten, vermutlich bei den anderen spezies auch. die ersten kreuzungen mit der gefüllten weissen waren dann orientalishybriden und jetzt verstehe ich, warum sich dieser begriff bis heute hier so hartnäckig hält. inzwischen haben sich die gene dermassen vermischt, dass das alles x hybridus ist.
eigentlich lässt sich nicht mehr ablesen, welche gene von welcher spezies in den züchtungen einzelner  ländern stärker vertreten sind, eher die auswahlkriterien, nach denen ausgelesen wird. japaner sind halt perfektionisten.

mich amüsiert es, wenn ein japaner einem europäer hilfestellung bei der perfektionierung der fotos gibt und auf die auswahl eines geeigneten bildhintergrundes hinweist, aber sich nicht bewusst ist, dass das kein problem bei topfhaltung ist, im garten aber völlig anders aussieht.
ich habe übrigens bisher nur bei einem sammler einen garten im europäischem stil gesehen. der verkauft im berufsleben hochwertige westliche designer- und stilmöbel, marke sehr teuer, arbeitskleidung eleganter massanzug.
es mag mehr solche gärten geben, aber mit sicherheit nicht viele.
dann gibt es natürlich auch sammler, die absolute einzelgänger sind. von yasunori yamada habe ich ja schon mal irgendwann die website verlinkt, aber hier gehört sie her. ich habe nichts über ihn in erfahrung bringen können. seit er zu facebook gegangen ist, postet er nur noch da, website wird nicht mehr auf den aktuellen stand gebracht., züchtet aber eifrig weiter auf sehr hohem niveau.
da es nur wenige helligärten gibt, einige züchter haben um ihr haus angepflanzt, gibt es auch entsprechend wenige videos davon. hier mal eins, schon ein wenig älter.

mit fotos aus dem magazin war es  das erstmal. ich habe aber gleichzeitig noch ein brandneues buch bekommen mit tollen fotos von spezies am naturstandort. da weiss ich jetzt nicht so recht, ob hier damit weitermachen oder im speziesthread. ausserdem muss ich die fotos erst noch machen, sobald diese mittagslampenlichttage vorbei sind.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 07. Februar 2017, 20:59:54
eine ehrenmedaille dem stillen zuarbeiter!  :D
gisela schmiemann hat seinerzeit ein foto mit einer gefüllten dumentorum am naturstandort gezeigt!

(ich weiss zwar inzwischen sehr viel über helleboren, aber eben noch längst nicht alles, gehöre aber zu den wenigen, die einen guten überblick über die aktuelle entwicklung in der internationalen helleborenszene haben., bringt meine tätigkeit als admin nebenan so mit sich.)
und es gefällt mir, dass dieser thread sich zu einer art seminar entwickelt.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: zwerggarten am 07. Februar 2017, 22:15:33
weil hier immer noch etwas abseits seminariert wird: in der gds-postille "der staudengarten" 1-2017 findet sich ein artikel von brigitte wachsmuth zu eben jenem thema: einige anmerkungen zur herkunft der lenzrosen-hybriden
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 07. Februar 2017, 22:18:57
in der gds-postille "der staudengarten" 1-2017 findet sich ein artikel von brigitte wachsmuth zu eben jenem thema: einige anmerkungen zur herkunft der lenzrosen-hybriden

Das ist mutig ::)
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 07. Februar 2017, 22:48:43
weil hier immer noch etwas abseits seminariert wird: in der gds-postille "der staudengarten" 1-2017 findet sich ein artikel von brigitte wachsmuth zu eben jenem thema: einige anmerkungen zur herkunft der lenzrosen-hybriden
du darfst gern eine kurzzusamenfassung geben, wenn es denn interessant ist, auch wenn ich hier nicht unbedingt die ganze helleborengeschichte abhandeln wollte.
 hab gerade genug anderweitigen lesestoff. ( :-*)

und ich hab eben die ersten bilder der ausstellung in japan gesehen. zum zeigen müssen wir aber noch abwarten. bis sie auf die website geladen sind und ich verlinken kann.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: zwerggarten am 07. Februar 2017, 23:14:03
kurzzusammenfassung! :o das sind vier seiten text plus tabelle mit histoisch bedeutenden züchtungen von f. c. heinemann, erfurt 1879 und otto froebel, schweiz – nee, das schaffe ich nicht mal eben. aber die stichworte torquatus, 'prof. straub', 'günther jürgl', 'gisela', 'snow queen', strangman, simon, gisela schmiemann und 'queen of beauty' tauchen auf. 8)
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: cornishsnow am 07. Februar 2017, 23:16:45
Brigitte Wachsmuth ist sehr gründlich, ist bestimmt ein interessanter Artikel... anscheinend auch über die Ursprünge der Züchtungen in Berlin... danach erst ging es in GB weiter.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 07. Februar 2017, 23:40:51
hört sich nicht schlecht an, aber das würde hier zu weit führen. also, wer sich von den geneigten lesern dafür interressiert, unbedingt staudengarten besorgen!

das mit dem seminar hab ich erwähnt, weil eine sehr wichtige tätigkeit der japanese helleborus society darin besteht, eben seminare abzuhalten und aufklärungsarbeit zu machen, sowohl den praktischen umgang als auch spezieskunde etc.

Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 14. Februar 2017, 10:51:28
takayuki miura, einer der kleineren züchter, aus einer südlicheren region japans, der sehr gut englisch spricht und auch schon mal als gastzüchter bei den tylers, pine knot farm usa, an deren offenen helleborustagen teilgenommen hat,  hat mir heute morgen die erlaubnis gegeben, dieses foto zu zeigen. es zeigt eine seiner neuesten hybriden. das besondere ist die kleinheit der blüte. auch andere züchter arbeiten daran. ich hab schon pflanzen mit neonblüten, gelb und rot gesehen, alle klein- und vielblütig.
ich finde diese pflanzen sehr reizvoll.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: oile am 14. Februar 2017, 11:07:37
Ja,  die mag ich auch sehr.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 14. Februar 2017, 12:07:16
Danke für das Bild. Kann ich mir gut vorstellen, klein- und vielblütig. Das müssen hübsche Exemplare sein. Sehr schön.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 14. Februar 2017, 13:09:18
das ist ein ganz gegenläufiger trend als hier. vielleicht sogar aus der topfkultur herausgeboren. könnte ich mir jedenfalls vorstellen. ausserdem die grosse liebe zu den speciespflanzen, die ja überwiegend auch kleiner und zierlicher sind als die gartenhybriden. ich hab das gefühl, dass  in der hinsicht noch wesentlich mehr nachkommt.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 14. Februar 2017, 13:25:29
Die Spezies geraten hier in D unverdientermaßen mehr ins Abseits.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: EmmaCampanula am 14. Februar 2017, 14:48:41

Sehr hübsch diese miniaturblütige Helleborus, lubuli. Sowas könnte ich mir für meinen Garten sehr gut vorstellen.  :D
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 14. Februar 2017, 15:26:35
ich auch emma! aber diese pflanzen sind zu neu, als dass ich jetzt schon einen versuch wagen würde um samen zu fragen.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: cornishsnow am 14. Februar 2017, 20:03:34
das ist ein ganz gegenläufiger trend als hier. vielleicht sogar aus der topfkultur herausgeboren. könnte ich mir jedenfalls vorstellen. ausserdem die grosse liebe zu den speciespflanzen, die ja überwiegend auch kleiner und zierlicher sind als die gartenhybriden. ich hab das gefühl, dass  in der hinsicht noch wesentlich mehr nachkommt.

Die Ausrichtung auf die Topfkultur ist das entscheidende Kriterium. Da kann man die zierlichen Naturformen viel besser genießen und sie auch geschützt kultivieren und es gibt perfekte Blüten, die man  auch entsprechen bewundern kann. So wird aus einer unauffälligen Gartenpflanze ein Kleinod. :D

Ich bin auch ein großer Fan der Naturformen, aber viele haben sehr zierliche Blütentriebe, die auf Fotos zwar immer Bewunderung hervorrufen aber im Garten sind die meisten Schneeglöckchen größer als diese Helleboren zu Blütezeit,  dies trifft vor allen auf Helleborus torquatus, Helleborus croaticus, Helleborus atrorubens, die meisten Helleborus multifidus Formen oder auch Helleborus purpurascens zu, die zwar viel größere Blüten hat aber bereits knapp über dem Erdboden anfängt zu blühen.

Ich kann mir vorstellen, das es sich lohnt mit den Arten Helleborus atrorubens, H. multifidus, H. croaticus, H. torquarus und H. dumetorum eine völlig neue Zuchtrichtung zu beschreiten... klein aber vielblütige Gartenpflanzen, mit schöner Zeichnung. :) 

Vermutlich versuchen das gerade einige japanische Züchter, dein schönes Beispiel scheint dafür zu sprechen, allerdings ist die Blüte noch nicht vollständig geöffnet, ein bisschen größer wird sie also noch. ;)

Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 14. Februar 2017, 20:53:19
...aber im Garten sind die meisten Schneeglöckchen größer als diese Helleboren zu Blütezeit,  dies trifft vor allen auf Helleborus torquatus, Helleborus croaticus, Helleborus atrorubens, die meisten Helleborus multifidus Formen oder auch Helleborus purpurascens ....

Das kann ich so nicht bestätigen. Wenn die Pflanzen etwas älter werden dürfen, sind sie auch größer und sehr unterschiedlich groß die von Dir aufgeführten Arten... vor allem größer als ein normales 0815-Schneeglöckchen :D
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: cornishsnow am 14. Februar 2017, 21:27:07
Galanthus nivalis heißt nicht umsonst das zierliche Schneeglöckchen.  ;)

Bei mir dürfen sie durchaus etwas älter werden, meine Helleborus croaticus sprechen für sich, Helleborus torquatus ist bei weitem nicht so wüchsig, ist auch aus der Natur und keine Nachzucht und auch schon min. 10 Jahre alt, Absaaten davon sind immer deutlich größer, auch mit H. croaticus gekreuzte.

Bei H. Multifidus gibt es sehr unterschiedliche Formen, einige größer aber die Vielzahl ist zierlich, dafür mit mehr Blüten pro Stiel.
Ich hab mich hier eher für die größeren entschieden H. siculum z.B. oder wie auch immer der inzwischen genannt wird, die auf Sizilien verbreitet Form.

Aber zurück zu den Japanern... inwieweit spielen die Blätter in die Züchtungen mit rein, auf einigen Fotos werden die Pflanzen ja mit Blättern präsentiert. :)
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 15. Februar 2017, 00:31:13
spezieslaub ist den japanern schon sehr wichtig, sie sammeln geradezu besonders schöne laubfärbungen. so hab ich zum beispiel mal eine abbruzzikus mit stark bläulichen laub gesehen, sah edel aus.
bei diesen neuzüchtungen sieht man zumeist nur die blüte, den finger wegen der grösse und die brakteen auf den fotos.
von den dumentorumhybriden hab ich ganzkörperfotos gesehen, ist immer dumentorumlaub und pflanzengrösse, allerdings sind da die blüten etwas grösser, aber immer noch wesentlich kleiner als die unserer gartenhybriden.
das eine mme lemonnier mit ihren handtellergrossen blüten dort denselben anklang findet wie hier, kann ich mir nicht vorstellen.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: zwerggarten am 15. Februar 2017, 00:41:15
allenfalls als godzilla unter den helleboren. :-X
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 15. Februar 2017, 01:08:59
 ;D ;D ;D  und taucht dann im nächsten horrorfilm auf.

damit auch weniger erfahrene mitleser  sich ein bild machen können von den dimensionen, von denen wir hier reden, zeige ich mal ein bild aus meinem garten. die erstlingsblüte einer torquatushybride. hybride deshalb, weil absaat von absaat. die blüte ist auch ein wenig grösser, als bei torquatus, ansonsten alle merkmale von torquatus. die pflanze wird mit zunehmendem alter sicherlich noch etwas höher.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: zwerggarten am 15. Februar 2017, 01:25:11
:o :D

absolut perfekt in diesem thread!

eine gartensituation mit japanischer seele... :)
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 15. Februar 2017, 01:49:31
die kleinen haben schon ihren besonderen charme, man darf sie halt nicht zu der andern hellis pflanzen.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 15. Februar 2017, 03:10:20
takayuki miura hat einige sehr schöne torquatuspflanzen und arbeitet in der züchtung hauptsächlich mit partydresshybriden. durch immer wieder neu einkreuzen und streng selektieren ist er inzwischen auch bei runderen blütenblattformen und den modernen farben wie intensives rot angelangt. er ist ein sehr netter alter herr, der auch auskunft über seine züchtungen gibt. ich hab mich nachts oft stundenlang per chat mit ihm unterhalten. kleiner familienbetrieb.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 18. Februar 2017, 10:45:31
hier mal ein bild von einigen seiner neuen pflanzen. leider schlechte bildqualität, weil vom bildschirm abfotografiert.

gestern sah ich eine gute idee, wie man helleborusblüten haltbar machen kann. 2cm silicat gel in ein einmachglas und dann die blüten locker draufgeschichtet und luftdicht verschlossen.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 05. März 2017, 16:04:49
Gibt es bei den tollen japanischen Farbformen, schon Bestrebungen diese in die hiesigen Bestände einzukreuzen und gibt es schon Kulturerfahrungen?
den ersten teil kann ich jetzt eindeutig mit ja beantworten. gestern eine danksagung von delabroie an den jap. züchter der ranunkel-helleboren gelesen, vielen dank für den erhalt der pflanze und auch schon eingekreuzt.

neuer farben tauchen auf: grautöne und auch milchkaffeefarben.

hab noch eine vignette mit der gelben halbgefüllten dumentorumhybride gefunden.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 08. März 2017, 11:48:21
gerade gelesen, dass ashwoods "briar rose" (niger x vesicarius) in japan meristemvermehrt wird.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: BlueOpal am 08. März 2017, 12:03:00
Hübsch sind sie auf ihre Art schon und wenn nicht in Japan, irgendwo müssen sie meristemvermehrt werden, wenn sie steril sind.
Ich für meinen Teil möchte künftig die Pfoten von sterilen lassen. Habe schon wieder die hübschen Pink Ice und Harvington rebekah von der Liste gestrichen.

(Schade dass die normale Versicarius hier nicht winterhart ist. Sonst würde ich mir eine ungekreuzte in den Garten setzen)




Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: Irm am 08. März 2017, 15:48:47

Ich für meinen Teil möchte künftig die Pfoten von sterilen lassen. Habe schon wieder die hübschen Pink Ice und Harvington rebekah von der Liste gestrichen.


Die wachsen aber hier bei mir beide ausgesprochen gut  :D ein paarmal Sonne noch, dann kann ich Fotos zeigen.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: cornishsnow am 08. März 2017, 15:52:19
Helleborus x belcherii wird bisher nicht Meristem vermehrt sondern durch klassische Teilung.  ;)

...und sie lohnt sich wirklich, eine tolle Pflanze. Meine macht gerade Triebe, Blüten dann hoffentlich ab dem nächsten Jahr.  :)

Bis dahin bin ich gespannt auf Bilder von der tollen Pflanze von Irm.  ;) :D
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 08. März 2017, 16:13:07
oliver, hier verwechselst du was!
h x belcherii (niger x thibetanus) ist pink ice und klar, die wird klassisch durch teilung vermehrt. das macht katuyuki wakaizumi mit seiner silk (dieselbe kreuzung) auch.
briar rose ist h x  ashwoodiensis (niger x vesicarius) und die wird jetzt in japan meristemvermehrt. meine quelle ist zuverlässig.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 14. März 2017, 02:58:53
ist sie nicht hübsch, diese kleine atrorubens hybride?
von takayuki miura
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: BlueOpal am 14. März 2017, 07:55:35
ist sie nicht hübsch, diese kleine atrorubens hybride?
von takayuki miura
Die ist aber winzig. Wie süß.  :)
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: cornishsnow am 14. März 2017, 10:57:16
oliver, hier verwechselst du was!
h x belcherii (niger x thibetanus) ist pink ice und klar, die wird klassisch durch teilung vermehrt. das macht katuyuki wakaizumi mit seiner silk (dieselbe kreuzung) auch.
briar rose ist h x  ashwoodiensis (niger x vesicarius) und die wird jetzt in japan meristemvermehrt. meine quelle ist zuverlässig.

Ich glaube Du hast da was nicht richtig gelesen, meine Aussage bezieht sich nur auf Helleborus x belcherii, zu Helleborus x ashwoodiensis hab ich überhaupt nichts geschrieben, die finde ich persönlich auch nicht sehr begehrenswert und ist daher auch kein Thema für mich und somit ist es für mich auch völlig irrelevant, ob irgendeine deiner Quellen da zuverlässig ist oder nicht.  ;)




Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 14. März 2017, 14:26:47
tja und ich habe nicht von h.x belcherii geredet.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: cornishsnow am 14. März 2017, 16:21:25
Du nicht, aber Blue Opal und darauf hab ich mich bezogen.  ;)
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: zwerggarten am 15. März 2017, 00:31:03
... die finde ich persönlich auch nicht sehr begehrenswert und ist daher auch kein Thema für mich und somit ist es für mich auch völlig irrelevant, ob irgendeine deiner Quellen da zuverlässig ist oder nicht.  ;)

:-X
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: BlueOpal am 15. März 2017, 07:39:56
Meine Aussage bezog sich drauf, dass ich künftig die Pfoten von gewissen Pflanzen lasse, nicht weil die durch Meristeme vermehrt werden, sondern ich hier zumindest mitgenommen habe, dass Kreuzungen mit Niger steril sein sollen. Und da ist es mir egal, ob vermehrt durch Meristeme oder durch Teilung.

Natürlich mag die eine oder andere sehr hübsch sein, aber sie können sich nicht aussamen und ich habe doch ganz gerne bei denen einen Sämling, die ich sehr gerne habe und einfach die Chance besteht, dass etwas ähnlich hübsches bei herauskommt. Z.B. in Bezug auf die Pflanzen, die im Hallimaschbeet standen. Fristen nun in Töpfen und ich hoffe, dass sie dennoch Samen bilden und ich eine ähnliche (eine exakte wird nicht gehen, das ist mir klar) als Sämling bekomme, die ich später wieder auspflanzen kann.

Das würde mit der Briar Rose, x belcherii etc. leider nicht gehen. So hübsch sie auch sind. :(
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: Irm am 15. März 2017, 08:24:57

Das würde mit der Briar Rose, x belcherii etc. leider nicht gehen. So hübsch sie auch sind. :(


dafür hat man aber was, das nicht unkrautartig in allen Gärten rumsteht  ;)



 ;D
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: pumpot am 15. März 2017, 09:13:18
Ich weiss gar nicht, was ihr gegen die 'Briar Rose' habt.  ???  Ich finde die schick und auch Besucher fragen immer nach der. Ausserden ist die nicht kompliziert im Garten. In England klappt das durch deren Winter dagegen nicht mit der Kultur. Die treiben da zu zeitig aus.

Dass die in Japan jetzt in-vitro vermehrt wird, ist für Europa ohne Belang. Die dort erzeugten Pflanzen kommen doch niemals hierher.  ;) 
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 15. März 2017, 10:15:41
Dass die in Japan jetzt in-vitro vermehrt wird, ist für Europa ohne Belang. Die dort erzeugten Pflanzen kommen doch niemals hierher.  ;)

Natürlich kommen die hierher! Händler sagten mir, "die Japanlieferung ist noch nicht eingetroffen"... also...
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: Mediterraneus am 15. März 2017, 11:01:31
Meine Aussage bezog sich drauf, dass ich künftig die Pfoten von gewissen Pflanzen lasse, nicht weil die durch Meristeme vermehrt werden, sondern ich hier zumindest mitgenommen habe, dass Kreuzungen mit Niger steril sein sollen. Und da ist es mir egal, ob vermehrt durch Meristeme oder durch Teilung.

Natürlich mag die eine oder andere sehr hübsch sein, aber sie können sich nicht aussamen und ich habe doch ganz gerne bei denen einen Sämling, die ich sehr gerne habe und einfach die Chance besteht, dass etwas ähnlich hübsches bei herauskommt. Z.B. in Bezug auf die Pflanzen, die im Hallimaschbeet standen. Fristen nun in Töpfen und ich hoffe, dass sie dennoch Samen bilden und ich eine ähnliche (eine exakte wird nicht gehen, das ist mir klar) als Sämling bekomme, die ich später wieder auspflanzen kann.

Das würde mit der Briar Rose, x belcherii etc. leider nicht gehen. So hübsch sie auch sind. :(

Ich denke im Prinzip auch so. Jedoch habe ich auch ein paar "sterile". Ich hoffe darauf, dass wenigstens etwas Pollen fertil ist und dieser dann auf Helleborus x hybridus übertragen werden kann. Als Samenspender sozusagen.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: pumpot am 15. März 2017, 11:13:18
Dass die in Japan jetzt in-vitro vermehrt wird, ist für Europa ohne Belang. Die dort erzeugten Pflanzen kommen doch niemals hierher.  ;)

Natürlich kommen die hierher! Händler sagten mir, "die Japanlieferung ist noch nicht eingetroffen"... also...

Ernsthaft? Bei den Transportkosten, Pflanzenschutz- und Zollformalitäten? Per Schiff im Container werden die ja kaum verschickt.

Oder verschicken die nur die Reagenzgläschen?
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: pumpot am 15. März 2017, 11:19:45

Ich kann mir vorstellen, das es sich lohnt mit den Arten Helleborus atrorubens, H. multifidus, H. croaticus, H. torquarus und H. dumetorum eine völlig neue Zuchtrichtung zu beschreiten... klein aber vielblütige Gartenpflanzen, mit schöner Zeichnung. :) 

Genau das sind und wären lohnende Pflanzen für den Garten und dankbar noch dazu.
Die großblumigen z.T. verweichlichten enttäuschen bei unseren Wintern leider zu oft.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: BlueOpal am 15. März 2017, 11:25:30
Meine Aussage bezog sich drauf, dass ich künftig die Pfoten von gewissen Pflanzen lasse, nicht weil die durch Meristeme vermehrt werden, sondern ich hier zumindest mitgenommen habe, dass Kreuzungen mit Niger steril sein sollen. Und da ist es mir egal, ob vermehrt durch Meristeme oder durch Teilung.

Natürlich mag die eine oder andere sehr hübsch sein, aber sie können sich nicht aussamen und ich habe doch ganz gerne bei denen einen Sämling, die ich sehr gerne habe und einfach die Chance besteht, dass etwas ähnlich hübsches bei herauskommt. Z.B. in Bezug auf die Pflanzen, die im Hallimaschbeet standen. Fristen nun in Töpfen und ich hoffe, dass sie dennoch Samen bilden und ich eine ähnliche (eine exakte wird nicht gehen, das ist mir klar) als Sämling bekomme, die ich später wieder auspflanzen kann.

Das würde mit der Briar Rose, x belcherii etc. leider nicht gehen. So hübsch sie auch sind. :(

Ich denke im Prinzip auch so. Jedoch habe ich auch ein paar "sterile". Ich hoffe darauf, dass wenigstens etwas Pollen fertil ist und dieser dann auf Helleborus x hybridus übertragen werden kann. Als Samenspender sozusagen.

Wäre wünschenswert. Ich drücke dir die Daumen.

Zitat
Zitat von: cornishsnow am 14. Februar 2017, 20:03:34


    Ich kann mir vorstellen, das es sich lohnt mit den Arten Helleborus atrorubens, H. multifidus, H. croaticus, H. torquarus und H. dumetorum eine völlig neue Zuchtrichtung zu beschreiten... klein aber vielblütige Gartenpflanzen, mit schöner Zeichnung. :)


Genau das sind und wären lohnende Pflanzen für den Garten und dankbar noch dazu.
Die großblumigen z.T. verweichlichten enttäuschen bei unseren Wintern leider zu oft.

Warum auch nicht. Wenn diese dann anders als xy x niger dann auch weiterhin fertil sind, wird das bestimmt ganz nett werden.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 15. März 2017, 11:48:08
Ernsthaft? Bei den Transportkosten, Pflanzenschutz- und Zollformalitäten? Per Schiff im Container werden die ja kaum verschickt.
Oder verschicken die nur die Reagenzgläschen?

Na die Rosen, die Du im Blumenladen für Deine Liebste kaufst, kommen doch auch aus Afrika... wer denkt denkt über Transport/Umwelt nach  ???
Da gibt es Flieger, die nichts anderes transportieren als Schnitt-Rosen für Europa und zwar im 12 Std. Takt...
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: pumpot am 15. März 2017, 12:12:42
Schnittrosen, Nelken usw. sind etwas anderes als Pflanzen mit Topfballen. Die Transportkosten richten sich am Gewicht. Deswegen "lohnt" ein Handel von Schnittblumen auch aus Equador, aber Topfpflanzen werden nur innerhalb Europa rumgekarrt. Die Transportkosten müssen ja umgelegt werden und können nicht im utopischen Bereich landen.

Beim Import von Helleborus mit deren nicht unbedingt kleinen Wurzelballen, fallen neben den hohen Transportkosten auch Kosten für das Pflanzenschutzzeugnis, u.U. Quarantäne (3 Monate vor Versand), Zoll an. Die Nebenkosten können da leicht den Pflanzenwert übertreffen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Japaner die Helleborus für unter 10€ nach D verkaufen. Plus Nebenkosten liegt dann der Händlereinkaufspreis leicht bei 20 - 26€ und müßte dann wenigstens 60€ vom Endkunden verlangen. Für das Geld gibt es auch das Original bei Ashwood zu kaufen.

Einzig kleine Jungpflanzen mit blanken Wurzeln könnten auf diesem Weg leicht gehandelt werden. Da macht das Sinn. Wobei es auch gute Labore in NL gibt und ich nicht verstehe, warum die das "Geschäft" den Japanern überlassen sollten. (haben doch Ashwood fast vor der Nase)
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 15. März 2017, 12:33:24
peters hatte vor ein paar jahren mal eine bläuliche anemonenenförmige pflanze im verkauf, einige hier haben sie auch erworben, die kam aus japan.
briar rose scheint bei ashwood zur zeit nicht mehr angeboten zu werden oder ich bin zu blöd, sie zu finden. das die bei normaler pflanzung in england schwierigkeiten macht, kann ich mir vorstellen bei dem vesicariusanteil. dabei gibt es durchaus erfolgreiche versuche auch vesicarius im freiland anzupflanzen. tim murphy (hat einige jahre für und mit will mc luhin samen gesammelt) hat sie auf einen bauschutthaufen gepflanzt und in kew gardens wächst eine im schotterbeet.

aber zurück zu den kleinblütigen: der trend ist ganz stark. jeder züchter, der was auf sich hält, versucht sich daran. auf der anderen seite die dichtest gefüllten, die wie ranunkeln oder dahlien aussehen. ich persönlich mag die nicht so. eine helleborusblüte sollte auch als solche zu erkennen sein. bin mal gespannt, wann in europa mehr kleinerblütige auftauchen.

@pumpot
vermutlich werden die als jungpflanzen gehandelt.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 15. März 2017, 12:51:59
@pumpot
vermutlich werden die als jungpflanzen gehandelt.

Natürlich werden Jungpflanzen gehandelt, die haben wenig Wurzeln... und Erde brauchen sie beim Versand schon mal gar nicht.
Die werden in Bündeln verpackt - kleines Paketchen mit zig Pflanzen.
Pflanzenzeugnisse werde pauschal per Sendung (z.B. für 5000 Stk.) angefertigt. Peanuts.
10 Tage halten die pflanzen ohne Weiteres mit geringer feuchtigkeit aus.
Im Übrigen sind nicht mal Pflanzenzeugnisse unbedingt nötig.

Was Gewinn verspricht, wird gehandelt, Punkt.

Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: pumpot am 15. März 2017, 20:34:12
Im Übrigen sind nicht mal Pflanzenzeugnisse unbedingt nötig.

Wenn man die legal einführen will, schon. Japan gehört nunmal nicht zur EU und wenn der Zoll mitbekommt, dass da eine Pflanzenlieferung ohne Pflanzenzeugnis ankommt, dann landet das erstmal bei der Pflanzenbeschau. Das dauert dann erstmal 2-3 Wochen bevor man überhaupt darüber informiert wird. Wenn die ihr ok geben, geht das wieder zum Zoll und wenn man Pech hat, bekommt man ein Paket voll Kompost.
Da der Zoll jedoch nur Stichproben entnimmt, fallen nicht ordnungsgemäß deklarierte Sendungen oft nicht auf. Glück gehabt. Aber darauf verlassen sollte man sich lieber nicht.
Ich habe diese Zollgeschichten mehr als einmal durch. Zum Glück geben die netten Herrn auf dem Amt gern Tipps, wie man Unannehmlichkeiten vermeiden kann.  ;)
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 15. März 2017, 20:44:44
Nun - ich cenke, das Händler in D das durchaus wissen und einhalten.
Die Diskussion darüber ist wirklich müßig.
Der Fakt ist: es werden meristem-vermehrte Pflanzen importiert aus Japan. Und es wird sich lohnen, sonst würde es kein Händler machen ;)

Übrigens - ein Pflanzenzeugnis ist nicht wirklich teuer - wie schon gesagt: 1000 Pflanzen im Pulk + 1 Pflanzenzeugnis... ;D
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 18. März 2017, 18:34:14
noch so eine miniblüte, wieder von takayuki miura.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: cornishsnow am 18. März 2017, 18:54:09
Da die Staubgefäße noch nicht geöffnet sind, wird die Blüte noch deutlich größer. ;)
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 18. März 2017, 19:11:03
selbst wenn sie sich auf zwei fingerbreite vergrössert, so ist sie doch immer noch klein klein und zierlich.  ;) :)
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 18. März 2017, 19:13:56
Eine solche (weiß mit rotem Rand) ist bei mir auch aufgetaucht - morgen mal Foto.
Die Größe hat nichts mit den Staubgefäßen zu tun - mini ist mini ;) - weil es schlußendlich die gesamte Pflanze betrifft - jedenfalls hier, da glaube ich lubuli schon, wenn sie von Miniblüte spricht :D
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: cornishsnow am 19. März 2017, 10:22:13
selbst wenn sie sich auf zwei fingerbreite vergrössert, so ist sie doch immer noch klein klein und zierlich.  ;) :)

 ;D

Klar, nur würde mich interessieren, wie solche Pflanzen im Laufe ihrer Blühphase wirken, die Fingerbilder sind ja nur eine Momentaufnahme, einer einzigen Blüte.

Die Blütentriebe von Helleborus croaticus zum Beispiel, sind am Anfang der Blühphase ja auch winzig und kaum 10 cm hoch, jetzt zum Ende fast 30 cm, da würde ich schon nicht mehr von zierlich sprechen, von den mächtigen Laubhorsten die sich später entwickeln fange ich erst gar nicht an.

Ein Sämling davon, hat auch die gleiche Größe der Blüten aber von seinem H. x Hybridus Elterteil die Statur geerbt, das hat was und ich werde ihn in die Beobachtung nehmen. Wenn es heute mal aufhört zu regnen, mache ich mal ein Foto. :)
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 19. März 2017, 14:16:14
Hab sie aus Versehen im falschen thread gepostet.
Hier die Miniblüte.
Die Pflanze ist nur ca. 15 cm hoch.

(http://up.picr.de/28637806vu.jpg)

Die Streichholzschachtel liegt etwas hinter der Blüte.
Die gesamte Pflanze ist sehr zierlich, Blüten max. 2 cm.
(http://up.picr.de/28637807ec.jpg)

Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 19. März 2017, 15:15:04
sehr schönes pflanzchen, toto!

ich kann euch natürlich nur die bilder zeigen, die ich im netz finde und für die ich eine erlaubnis habe.
zuchtziel ist ja klein- und vielblütig, kompakte pflanzen. bei den dumentorumhybriden ist das schon erreicht, bei den andern kann ich noch nichts dazu sagen. bei den atrorubenshybriden vermutlich auch die kleine zierliche pflanze, vielblütig?
zur letzt gezeigten pflanze hab ich nichtmal angaben, was drin steckt, mir ging es in dem fall um die breite des farbspektrums.
ich denke mal, dass mancher züchter froh ist, bei den kleinen blüten angelangt zu sein und am rest wird noch gearbeitet.
auf jeden fall besteht grosses käuferinterresse an solchen pflanzen, auch hier in europa, wie ich aus vielen kommentaren entnehmen kann.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 19. März 2017, 15:26:30
Bei meiner Mini kanns nur torquatus gewesen sein ;), da die dumetorum schon seit Jahren nicht mehr anwesend ist.
Ich denke, solche Pflanzen könnten sich vielleicht ganz gut als Topfpflanzen eignen - sage ich als Topfpflanzengegner ;)

Nett anzusehen ist sie jedenfalls. Ob ich sie vermehren werde? Vermutlich nicht. Vorhanden sind Pollen/Stempel und normal ausgebildet. Vielleicht schleichen sich ja einige Gene bei anderen Hybriden ein - es war ja recht windig hier ;D
Ist mir jedenfalls für den normalen Garten einfach zu zart, zumindest für den hiesigen 8) ;) ;D, der mehr was robustes benötigt.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 20. März 2017, 20:23:16
Ich habe noch weitere Minis entdeckt.
Diese dunkle ist sehr schön gezeichnet - mit mindestens 20 Blüten (15 cm hoch) - leider zum großen Teil frostgeschädigt, weil nicht abgedeckt - sonst hätte ich ne Gesamtaufnahme gemacht.
Nun muss die Blüte reichen:

(http://up.picr.de/28654518rq.jpg)

Diese ist "fleischarben", ebenfalls extrem klein/zart - man könnte auch sagen: bronze oder "dunkelorange" :D
(http://up.picr.de/28654519xl.jpg)

Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 05. April 2018, 18:50:34
lang, lang ist es her...

hab hier noch einen beweis für den rückfluss japanischer helleboren in die westliche züchtung.
und zwar die picotee pearl. das 3. bild von links sieht dem japanischen original von hisashi sato am ähnlichsten, der überwiegend in ganz zarten pastell farben züchtet. ernie o´byrne hat sich ausdrücklich bei ihm bedankt.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 05. April 2018, 19:05:27
die bemerkenswerteste blüte, die ich dieses jahr gesehen habe, stammt vo einem herrn yoshida, dessen ansehen in züchterkreisen dadurch enorm gestiegen ist.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: Jule69 am 05. April 2018, 19:12:44
Ein wunderschönes Kind!
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 05. April 2018, 19:14:38
ansonsten hat es diesen winter auch einen wetterrückschlag dort gegeben und zum zeitpunkt der ausstellungen im februar hatten einige züchter noch keine blühenden pflanzen deshalb eine geringere teilnahme.
eine gruppe ist gerade wieder im balkan unterwegs. ich verlinke hier mal einen blogartikel von der letztjährigen reise. helleborus herzegovinus am naturstandort.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 03. Januar 2019, 23:02:15
es gibt mal wieder einen haufen schöner bilder zu sehen.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: rudi am 04. Januar 2019, 23:01:22
Wie so die Wege sind  :).

1971 hat Professor Straub--Direktor des Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung in Köln die erste gefüllte weiße H. orient. Hybride dort in einer Aufpflanzung entdeckt.

Diese Pflanze hat er 'Gisela' benannt.

Professor Straub hatte auch seinem Institut - Schreiner als Dankeschön für gelungene Schreiner-Heimarbeiten eine  'Gisela' geschenkt.
Der hat diese gefüllte H. 'Giesela' mit einfachen roten Helleborus vom Forstbotanischen Garten Köln gekreuzt und schon reichlich wunderschöne farbige gefüllte Helleborus in seinem Garten, als ich in Anfang der 80er Jahre besuchte und von ihm einige Sämlinge erhielt. Mitte der 80er Jahre besuchte mich Frau Schmiemann und hat bei mir die gefüllten Helleborus entdeckt und sich daraufhin mit dem Schreiner Herrn Rieger in Verbindung gesetzt und vom ihm den Grundstock ihrer gefüllten Orientalis-Hybriden erhalten.

Diese wurden von ihr systematisch verbessert und gelangten dann über die Ashwood Nursery in großer Stückzahl nach Japan.
Dort sind sie in den besten Händen, denn in Punkto Züchtung sind die Japaner  Weltmeister.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: Ephe am 05. Januar 2019, 10:09:25
Der Grundstock der Schmiemann'schen Sammlung bestand aus dem Erbe von Helen Ballard.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: rudi am 05. Januar 2019, 13:10:54
Hallo Ephe,

stimmt!!!!!!!!!!
Aber mein Text beschreibt die Entwicklung der gefüllten H. orientalis-Hybriden  ;).

Eine eigenständige Entwicklung war die Herauszüchtung der gefüllten Helleborus torquatus Hybriden ‘Party Dress’.
Entstanden aus einem kümmerlichen Naturfund und Weiterbearbeitung durch Elisabeth Strangmann und vor allem Robin White.
Aus dieser Linie sind sicherlich auch welche nach Japan gelangt.

Rudi
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 05. Januar 2019, 14:08:02
Aus dieser Linie sind sicherlich auch welche nach Japan gelangt.

... und vom Naturstandort... und von Saatenverkauf...
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 05. Januar 2019, 23:06:28

... und vom Naturstandort...
leider immer noch und ich werde mich hüten, von kümmerlichen naturfunden zu sprechen.

es geht hier nicht darum, welche rolle deutschland in der geschichte der helleborenzüchtung gespielt hat, sondern um den aktuellen stand der dinge. inzwischen ist die gegenseitige einflussnahme gross und samen wandern hin und her.
selbst ernie o´byrne von der northwestgarden nursery hat von einer ursprünglich japanischen züchtung einen strain, cherry blossom, entwickelt. die originalpflanze stammt von hisashi sato und ist in der farbe etwas bläulicher.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 05. Januar 2019, 23:23:20
cherry blossom

schöne, sehr große und zuverlässige Pflanze. ;)
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 05. Januar 2019, 23:33:18
hast du sie?

ich muss mich übrigens korrigieren: es ist marietta o´byrne, die die planzen züchtet.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 05. Januar 2019, 23:34:23
hast du sie?

ja... und sie ist schon sehr weit...
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 05. Januar 2019, 23:43:49
hmmm. so sehr ich mich über die blüten freue und es kaum abwarten kann, aber um diese zeit hab ich immer sehr gemischte gefühle, was das wetter anbelangt.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: toto am 05. Januar 2019, 23:46:15
ich auch...
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lubuli am 02. April 2021, 14:29:23
um nochmal ein update zu geben, hier ist ein aktuelles video vom stand der züchtung in japan. leider nur auf japanisch, aber schaut euch einfach die pflanzen an. der sprecher ist minoru nonokuchi, er leitet die balkanreisen, hält seminare, hat ein buch über die wildpflanzen herausgegeben und ist auch sonst in der szene sehr aktiv. die andere person ist ein bekannter züchter.
ganz grosse mode sind die extrem stark gefüllten, die es inzwischen in vielen farben gibt und die auch laborvermehrt werden. mir gefallen sie nicht, sehen aus wie ranunkeln, brauche keinen ranunkelersatz. vermutlich sind die ersten durch gammabestrahlung der samen erzeugt worden. (wird in japan immer mehr eingesetzt.) und bei der letzten dunklen zipfligen musste ich gleich an die akelei "nora barlow" denken. und stellt euch diese supergefüllten mal nach einem kräftigen schauer im garten vor, im matsch liegend! aber nebenan bei fb bekommen sie "likes" ohne ende.
meine welt ist das nicht.

irgendwie hab ich vergessen, wie man elegant einen link setzt. https://www.youtube.com/watch?fbclid=IwAR0g70ok-Hl1bxYqu0drNqBa4A816mkfmwGqlN2_nLf7c1CP9olpYLzK4x0&v=8zBDPkEk9uw&feature=youtu.be
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: Siri am 02. April 2021, 21:12:12
Hmmm, also meins ist das auch nicht.. zum Teil wie dahlien... aber wo die Liebe hinfällt ...
Ich mag weiterhin lieber die ungefüllten. Aber trotzdem interessanteste das in andern Ländern gesehen wird.
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: Hall am 03. April 2021, 14:44:09
Hmm ,

ja bitte mehr davon. GEfallen mir außerordentlich gut. ;D
Titel: Re: Helleboren in Japan
Beitrag von: lord waldemoor am 03. April 2021, 21:06:55
ich fand auch einige sehr schön