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Garten- und Umwelt => Komposthaufen => Thema gestartet von: Krümel am 10. Juni 2018, 19:52:31

Titel: Lauwarmrotte
Beitrag von: Krümel am 10. Juni 2018, 19:52:31
Vorbemerkung:
Es soll hier nicht um eine Heiss- vs. Lauwarmrottediskussion gehen. Die Heissrotte hat ihre Berechtigung, keine Frage.
Warum ich diesen Thread eröffne, ist, weil sich mir das Gefühl aufdrängt, dass Lauwarmrotter, wie ich eine bin, sich ein bisschen unterrepräsentiert fühlen könnten.
Ich freue mich, mich mit Gleichgesinnten austauschen und von euch lernen zu können!

Definition:
Die Lau(warm)rotte entsteht, ohne dass man
- von Grund auf neu aufschichtet
- alles kleinhäckselt und
- stets auf die Feuchtigkeit achtet.
Auf den Punkt gebracht: Sie ist für die Oberfaulen gedacht, wie ich eine bin.

Nachteile:
- Samen werden nicht zerstört. Egal welche (manchmal sind es durchaus erwünschte), drum prüfe gut, was du auf den Kompost wirfst.
- Es geht was länger. Bei geübten Komposthaufen im Minimum ein Jahr.
- Es braucht mehr Platz.

Vorteile:
- Es ist weniger arbeitsintensiv.
- Man hält die Mykorrhiza und sonstigen vorteilhaft rumwuselnden Bakterien am Leben. (Für mich das wichtigste Kriterium.)

(Erwischt. Das fast sehr wichtigste Kriterium ist die Faulheit. Aber wer will schon drauf herumreiten ...  :P)

Ich würde mich sehr freuen, mehr von euren faulen Kompostvorgängen zu erfahren, auf dass wir gemeinsam das Optimum aus dieser Art von Kompostwirtschaft rausholen können.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: lerchenzorn am 10. Juni 2018, 20:35:34
Du sprichst mir aus dem Herzen.  ;D

So in etwa?
(mein) Senf zum Eichenlaub
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: RosaRot am 10. Juni 2018, 20:35:49
Outing: Oberfaule Lauwarmrotterin oder noch profaner: Auf- den-Haufen-Werferin...
Irgendwann ist alles Erde und in der Zwischenzeit wachsen da Kürbisse, manchmal keimen Avocados etc...
Ach ja, und seitlich einfach anschneiden, gegebenenfalls ein Löchlein wühlen zur Entnahme wenn etwas gebraucht wird, mache ich auch...
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: lerchenzorn am 10. Juni 2018, 20:40:20
... Bei geübten Komposthaufen im Minimum ein Jahr. ...

Es geht nichts über eine gute Fachkraft. Zwei bis drei Jahre Lehrzeit braucht so ein Kompostplatz. Dann hat er eine solide Mikrobenbasis und örtliches Wissen angehäuft und rottet wie am Schnürchen.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Bristlecone am 10. Juni 2018, 20:50:40
Ich bin auch so einer von diesen oberfaulen Langsamrottern.  ;)

So alle drei jahre schichte ich das oberste zu unterst und bringe das unterste, in der Zeit gut verrottete im Garten aus.

Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Waldschrat am 10. Juni 2018, 20:59:04
Outing: Oberfaule Lauwarmrotterin oder noch profaner: Auf- den-Haufen-Werferin...
Irgendwann ist alles Erde und in der Zwischenzeit wachsen da Kürbisse, manchmal keimen Avocados etc... Brennnesseln, Klettenlabkraut, etc.*
Ach ja, und seitlich einfach anschneiden, gegebenenfalls ein Löchlein wühlen zur Entnahme wenn etwas gebraucht wird, mache ich auch...

Genau so mache ich das hier auch.  :-\ :-[ 

*hier wächst nur so was
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: neo am 10. Juni 2018, 21:09:55
So alle drei jahre schichte ich das oberste zu unterst und bringe das unterste, in der Zeit gut verrottete im Garten aus.

Das wäre vielleicht mal das hehre Ziel, bis dahin grüble ich`s auch raus.
Ist nicht unbedingt eine Frage der Faulheit, sondern wie man halt seine Prioritäten setzt, setzten muss! 8) ;D (Und es verrottet doch... ;))
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: erhama am 10. Juni 2018, 21:23:51
Ich bekenne mich ebenfalls zur Auf-den-Haufen-Werfer-Fraktion.

Ich habe einen Komposthaufen, den ich einmal jährlich Ende August / Anfang September* durchsiebe. Die Komposterde kommt in einen oder auch zwei Behälter, die eigentlich "Komposter" sind. Dort wird die Erde bis zum Einsatz gelagert.
Alles, was noch nicht durchs Sieb fällt, wird wieder auf einen Haufen geworfen bis zum nächsten Jahr.
Dieses Jahr habe ich erstmalig ab etwa Mai alles, was eigentlich auf den Kompost gehört, in einen leeren Komposter gepackt. Aus Faulheitsgründen, denn sonst müsste ich diese oberste Schicht vor dem Durchsieben erst mal wieder runternehmen und beiseite packen.

*Der Zeitpunkt ist so gewählt, weil er vor der Eiablage der im Kompost ausgesetzten Schnecken liegt. So kann ich relativ sicher sein, dass in der Komposterde keine Schneckeneier drin sind. Danach dürfen auf dem Haufen die Schnecken tun und lassen, was sie wollen.

Dazu habe ich drei Halbhochbeete, die ich in einer Art Dreifelderwirtschaft bepflanze: Jahr eins: Hochbeet im Herbst gefüllt mit allem möglichen, über Winter stehen lassen, im Frühjahr Kürbisse drauf.
Jahr zwei: Die alten Kürbisranken und Blätter sind den Winter über geschrumpft - Rosenkohl und Sellerie drauf.
Jahr drei: Kartoffeln. Ist das Kraut im Herbst abgestorben, schaufle ich die Erde raus, finde bei dieser Gelegenheit wirklich alle Kartoffeln, die Erde nehme ich zum Auffüllen von Unebenheiten,
neu angelegte Beete etc.
Und in den Beetkästen setze ich natürlich nie, nie, nie Schnecken aus.
Titel: 🐌 Lauwarmrotte
Beitrag von: Natternkopf am 10. Juni 2018, 22:41:52
Lauwarm Rotte ist auch ein gangbares, gutes Konzept zur Kompostherstellung.
Dauert zwar länger 🐌, spielt aber keine Rolle.

Auch hier gelten die Vier Grundregel.

Dies beachtet gibt auch gute Komposterde. 🌷🌿


Grüsse Natternkopf  :)
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Krümel am 12. Juni 2018, 19:25:43
Ei, was freuen mich eure Antworten, bin ich doch nicht alleine und bilde mir nichts ein.

Natterkopf, wenn du den Eröffnungspost liest, siehst du, dass die vier goldenen Heissrotte-Kompostregeln bei mir nicht zum Einsatz kommen und es trotzdem wunderbar funktioniert (durftest du ja auch mal vor Ort überprüfen, gell).
Dies sicherlich auch, weil es die hier gegebenen Bedingungen zulassen:
Mein Garten ist kleinräumig und vielstrukturiert - ich verfüge zu jeder Zeit sowohl über Material, das eher stickstoffbetont ist, als auch über kohlenstoffhaltiges Zeugs. Das ist ein geschenkter Vorteil, den ich gerne nutze.
Der zweite geschenkte Vorteil sind die hiesigen witterungsmässigen Bedingungen: eine wirkliche Dürre gibt's hier so gut wie nie. Darum wird es wohl auch immer funktioniert haben, dass ich nicht mal im Traum daran gedacht hätte, den Komposthaufen zu giessen.

Im Gegenteil: Je mehr der Kompost von mir abhinge, desto eher wäre er der Verdammnis preisgegeben. Ich bin den vieren darum sehr dankbar, dass sie sich selber um ihre Bedürfnisse kümmern. (Lerchenzorn und RosaRot, ihr beide gärtnert doch auf Sand und widrigen Regenverhältnissen, oder? Wie schaut es diesbezüglich bei euch aus bzw. wie kommen eure Komposthaufen damit zurecht?)

Meine Frage an die Lauwarmrotter und Allgemeinkenner:
Inzwischen ist mir aufgefallen, dass die Komposthaufen richtig gut vor sich hin arbeiten, wenn ich ihnen immer mal wieder ganze Äste reinlege. Meine Erklärung ist diese: Die langsamst vor sich hin modernden Äste speichern nicht nur Wasser (gut in Sintflutzeiten und ebenso in Dürreperioden - man speichert ja nicht nur, man kann auch abgeben), sondern auch Nährstoffe. Obwohl ich meine Haufen nur notdürftig abschirme (mit Karton, Rasenschnitt und/oder Laub), kann mein geernteter Kompost offenkundig den Bedarf von Kübeltomaten decken (sofern sie auch noch mit Jauche gefüttert werden. Hie und da.) Zu viel Stickstoff geht also nicht flöten.
Ist diese meine Überlegung korrekt oder hat sich da ein Gedankenfehlerwühlmäuschen eingeschlichen?
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: lerchenzorn am 12. Juni 2018, 20:03:53
Seit ich mal gelesen habe, dass man mit Kompost überdüngen und Stickstoffausträge ins Grundwasser schaffen kann, traue ich dem Zeug allerhand zu.
Zuletzt bewiesen am Basilikumbusch, der, gelbgehungert im Supermarkt-Topf, ausgepflanzt im Sand und dort weiter gegilbt, auf eine schöne frische Kompostgabe, in die oberen Zentimeter eingegrabbelt, jetzt allmählich ein sattes Grün bekommt.

Unser Haufen ist DER Bonus des Gartens. Da geht eine ganz eigene, kleine Ecke ab, zwischen der Schuppenwand des Nachbarn und dem Zaun und der Hecke des anderen Nachbarn und wildem Gestrüpp. Es weht kaum ein Windhauch und scheint nur wenig Sonne hinein. Die Wand fängt Abendsonne und strahlt in die Nacht hinein Wärme ab. Da kann es aussehen wie Sau  :-X, im Garten sieht man nichts davon. War alles so, als wir kamen und wir haben nur ein bisschen ausgebaut.

Unser Sand, der mit drauf wandert, macht eine mittelschwere, locker schwarzkrümelnde Masse daraus.

Manche Paradiese sehen halt etwas merkwürdig aus.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: AndreasR am 12. Juni 2018, 20:08:12
Ich bin in Sachen Kompost ja auch unbedarft, nach meiner laienhaften Meinung sind die Äste im Kompost sicher auch deshalb gut, um für Durchlüftung zu sorgen, denn auch gehäckseltes Material sinkt irgendwann zusammen, und Hohlräume werden verdichtet. Und klar, auch ohne die "Kompost-Grundregeln" wird aus organischem Material irgendwann Humus, nicht anders funktioniert das in der freien Natur, es dauert halt nur länger.

Ich zähle mich auch zur Riege der, sagen wir mal "energieeffizienten" Gärtner (wobei man ja auch durchaus stolz auf ein bisschen "Faulheit" sein kann ;) ) und habe mir dieses Jahr Häcksler und Kompostboxen allein aus logistischen Gründen angeschafft, weil die Haufen höher und höher wurden, so dass fast der ganze Kompostplatz belegt war, und einer schon lange angedachten Renovierung des Gartenhauses im Weg standen.

Gebraucht habe ich den Kompost ohnehin noch nie, da alles auch ohne prächtig wächst und gedeiht, und der Gedanke, dass man sich mit den Samen mehr Unkraut zurück ins Beet holt, lässt mich auch davor zurückschrecken, nun großflächig Kompost zu verteilen. Klar, da wäre Heißrotte schon nicht schlecht, aber ich habe genug andere Baustellen im Garten, so dass ich nicht auch noch den Kompost ständig abdecken oder bewässern möchte...
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: lerchenzorn am 13. Juni 2018, 08:04:21
Und dann gibt es außer den Mikroben noch größere helfende Wesen, die einem immer mal einen Haufen neues Material von außerhalb des Gartens spendieren und ihn sogar selbst ranschaffen. Warmherzige, gar nicht laue Wesen. Zausel, Albizia - Danke!
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: lord waldemoor am 13. Juni 2018, 08:25:17
mein bananenschalenkompost sieht auch recht gut aus, hab gestern vor dem regen welchen aufgebracht
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Walt am 13. Juni 2018, 08:52:36
Von den vier Grundregeln:

    Zerkleinern - jo die Äste gehen in den Häcksler
    Mischen - nö
    Feucht halten - wenns regnet wirds nass
    Zudecken - was für Warmduscher  ;D

Gehöre, wie man sieht auch zu den faulen, in die Eckewerfern. Muß allerdings zugeben, daß ich den Kompost nach einem Jahr umschichte und Kompostbeschleuniger untermische. Nach dem zweiten Jahr wird gesiebt und was nicht durchs Sieb fällt geht auf den ersten Kompost zurück - ist schon genug Arbeit.
Und so sieht der Tatort aus:

Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Dietmar am 13. Juni 2018, 09:35:17
Zitat
und der Gedanke, dass man sich mit den Samen mehr Unkraut zurück ins Beet holt, lässt mich auch davor zurückschrecken, nun großflächig Kompost zu verteilen.

Dafür gibt es sogenannte Erddämpfer. Wahrscheinlich die meisten Gärtnereien dämpfen ihren Kompost, um genau das zu verhindern, manche sohar ihre Erde alle paar Jahre, um z.B. Schneckeneier und Nematoden abzutöten. Es wäre viel zu teuer und deshalb unwirtschaftlich, wenn in Gärtnereien Unkraut gezupft werden müsste und viele lehnen den Einsatz von Herbiziten ab, welche ohnehin nicht die Samen abtöten. Solche Erddämpfer kosten zunächst erst mal Geld, aber über die Jahre spart man sich unheimlich viel Unkraut zu jäten.

Manche Gärtner entnehmen dem Kompost eine kleine Probe, um Komposttee zu brauen. Mit diesem Komposttee wird der gedämpfte Kompost bzw. die gedämpfte Erde wieder mit den nützlichen Bodenbakterien und -pilzen renaturiert.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: manhartsberg am 13. Juni 2018, 10:06:36
ich habe beides heiß- und lauwarmkompost, im verhältnis ca. 4:1. das ergibt sich durch die größen vom garten und kompostplatz.
für mich ist es so viel einfacher den kompost zu managen. allerdings schaue ich das auf den lauwarmen kompsthaufen keine samen kommen.
hächseln tu ich nur dann wenn sich eine menge für zumindest ca. 1,5m³ kompost findet, der haufen wird dann auch gleich abgeschlossen.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Secret Garden am 13. Juni 2018, 11:47:01
Warum ich diesen Thread eröffne, ist, weil sich mir das Gefühl aufdrängt, dass Lauwarmrotter, wie ich eine bin, sich ein bisschen unterrepräsentiert fühlen könnten.

Danke für diesen Thread, Krümel. :D Bislang habe ich mich für meine drei Kompostkisten geniert: kein Kompostmanagement - keine Heißrotte (zumindest weiss ich nichts davon) - keine Ahnung von der chemischen Zusammensetzung und den Düngeeigenschaften - hier wird auch nichts durchgesiebt ... :-[

Ich vertraue einfach den Würmern, Krabbeltierchen und Mikroben, und sie verwandeln den in Bretterkisten gestapelten Gartenabfall zuverlässig in schöne schwarzbraune Komposterde :D

edit hat die Mikroben zugefügt. ;)
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Dietmar am 13. Juni 2018, 13:09:14
Zitat
Ich vertraue einfach den Würmern und Krabbeltierchen, und sie verwandeln den in Bretterkisten gestapelten Gartenabfall zuverlässig in schöne schwarzbraune Komposterde

Den weitaus größeren Anteil der Arbeit erledigen Bakterien und Pilze.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Zausel am 16. Juni 2018, 20:47:59
... Zausel, Albizia ...
Nicht mehr lange hin, dann ist wieder Herbst.    ;)
Dieses Mal habe ich selbst diese Big- Packs, das schon zwei davon und könnte noch mehr füllen.    ;D
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Harzgärtnerin am 20. Juni 2018, 15:41:39
Warum ich diesen Thread eröffne, ist, weil sich mir das Gefühl aufdrängt, dass Lauwarmrotter, wie ich eine bin, sich ein bisschen unterrepräsentiert fühlen könnten.

Danke für diesen Thread, Krümel. :D Bislang habe ich mich für meine drei Kompostkisten geniert: kein Kompostmanagement - keine Heißrotte (zumindest weiss ich nichts davon) - keine Ahnung von der chemischen Zusammensetzung und den Düngeeigenschaften - hier wird auch nichts durchgesiebt ... :-[

Ich vertraue einfach den Würmern, Krabbeltierchen und Mikroben, und sie verwandeln den in Bretterkisten gestapelten Gartenabfall zuverlässig in schöne schwarzbraune Komposterde :D


Ich auch - meistens zumindest  :)
Ab und an stocherte ich mit der Mistgabel mal im Kompost rum oder giesse eine Kanne Wasser drauf.

Habe heute einen Schatz gefunden: Mein Laubhaufen ( abgedeckt mit einer Plane) hat sich in ca. 1 Kubikmeter Laubkompost verwandelt - ganz von alleine  :) :)  :)

Und: ich muss nochwas gestehen. Ich bin nicht nur ein Lauwarmrotter sondern sogar ein Kompost-nicht-Sieber.  ;D

Das ist mir zu viel Arbeit, die ich auch meinem GG nicht zumuten will.
Das Grobe wird einfach ausgelesen und ab aufs Beet. 
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Krümel am 30. Juni 2018, 19:56:21
Heute beim ruhenden einjährigen Krümel (meine Komposthaufen haben alle einen Namen) unter die Kartonabdeckung geguckt, weil ich ein bisschen davon ernten musste. Trotz anhaltender Trockenheit war das Erntegut feucht und erfreulich tonhumuskomplexmässig krümelig. (Der Name kommt nicht von ungefähr.)
Dies obwohl nicht
- zerkleinert
- umgesetzt
- gewässert
oder sonstwie betüddelt worden wäre. (Im Gegenteil. Die Hühner betrampelten ihn achtlos, um an die Felsenbirnenfrüchte zu kommen.)
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Natternkopf am 30. Juni 2018, 21:35:08
Jedoch zugedeckt. :D
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Gartenlady am 30. Juni 2018, 22:02:06
Bei mir wurde der Komposthaufen bisher jedes Jahr im Frühjahr umgesetzt. Der ruhende Kompos wurde dann mit dem ersten Rasenmähgut abgedeckt. Alles war immer gut.

Dieses Jahr aber hatte ich im Frühjahr keine Zeit zum Umsetzen. Ich habe vor ca. drei Wochen damit angefangen, keine gute Idee, ich wurde richtig krank, erst hohes Fieber mit schlimmen Knochenschmerzen, dann schlimmste Kopfschmerzen und allergische Reaktion, wie ich sie von Botrytis kenne.

Ich habe das Umsetzen abgebrochen und werde es wohl nie mehr tun, obwohl ich natürlich nicht wirklich weiß ob alle Symptome tatsächlich vom Kompost kamen.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Krümel am 05. Juli 2018, 18:57:12
Gartenlady, dein Bericht hat mir die letzten Tage zu denken gegeben. Eigentlich hoffte ich ja, die Cracks hier im Forum hätten eine Antwort parat, aber offensichtlich ist dem nicht so.
Dass während dem Verrottungsvorgang Sporen, Bakterien, Viren oder irgendwelche Feinstoffe freigesetzt bzw. in die Luft gepufft werden, davon gehe ich aus. Es scheint mir darum nicht abwegig, deine Beschwerden diesem späten Umsetzen zuzuschreiben.
Andererseits könnte es auch eine simple Koinzidenz gewesen sein.

Wie auch immer: (Gerade betrat ein Huhn mein Büro ... eine Tatsache, die einen abzulenken vermag ... jedenfalls für einen Bruchteil einer Minute.) Deine Schlussfolgerung kann ich nur unterstützen. Ein Umsetzen ist schlicht nicht nötig. Für eine Heissrotte setzt man bedacht an und mehrere Male um - der Zug ist also eh abgefahren.
Wie gesagt: Ich setze nicht um (nicht mehr, probiert habe ich es durchaus) und ernte nicht perfekten, aber doch tollen Kompost.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Bristlecone am 05. Juli 2018, 19:11:34
Bei mir wurde der Komposthaufen bisher jedes Jahr im Frühjahr umgesetzt. Der ruhende Kompos wurde dann mit dem ersten Rasenmähgut abgedeckt. Alles war immer gut.

Dieses Jahr aber hatte ich im Frühjahr keine Zeit zum Umsetzen. Ich habe vor ca. drei Wochen damit angefangen, keine gute Idee, ich wurde richtig krank, erst hohes Fieber mit schlimmen Knochenschmerzen, dann schlimmste Kopfschmerzen und allergische Reaktion, wie ich sie von Botrytis kenne.

Ich habe das Umsetzen abgebrochen und werde es wohl nie mehr tun, obwohl ich natürlich nicht wirklich weiß ob alle Symptome tatsächlich vom Kompost kamen.

Das können Endotoxine sein, die von Bakterien freigesetzt werden. Diese Stoffe sind bereits in Spuren wirksam, wenn man sie einatmet, der Körper reagiert auf Endotoxine in der Lunge mit dem vollen Alarmprogramm des Immunsystems.
Die Folge: Atembeschwerden, Schmerzen in den Atemwegen, Husten, Abgeschlagenheit, Mattigkeit, Fieber.


Siehe z.B. in dieser Präsentation: Probenahme und Analyse von Endotoxinenam Arbeitsplatz

Einfach mal durchblättern
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Krümel am 05. Juli 2018, 19:16:13
Es dankt die toxikologisch unbeleckte Schwester.
(Und tritt damit gleich ans Schienbein. Wenn auch nur wenig. Man mag ihn, den Bruder.)
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Conni am 05. Juli 2018, 19:18:14
Bristlecone, gibt es diese Endotoxine nur in lauwarm verrottetem Kompost oder auch in heißrottendem? Ähnliche Syptome kenne ich vom Gewächshausausräumen am Ende der Saison (wenn das Tomatenlaub schon deutlich pilzgeschädigt ist) und mach das deshalb inzwischen nur noch mit Atemschutz. Beim Kompostumsetzen (was ich derzeit aller zwei, drei Tage mache), ist mir das aber noch nie begegnet.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Bristlecone am 05. Juli 2018, 19:21:29
Hier findet ihr noch ein bisschen mehr: Irritativ-toxische Wirkungen von luftgetragenen biologischen Arbeitsstoffen am Beispiel der Endotoxine (Pdf, etwas wissenschaftlich, nicht entmutigen lassen, man muss ja nicht alles im Detail verstehen).
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Conni am 05. Juli 2018, 19:22:11
Danke.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Bristlecone am 05. Juli 2018, 19:30:34
Mir ist das ein paar Mal beim Transport von Hackschnitzeln passiert, die schon ein bisschen länger auf einem großen Haufen lagen und beim Aufschaufeln stäubten.
Abends war ich schlapp, zerschlagen, mir taten die Bronchien weh, und ich hatte leichtes Fieber.
Ging aber über Nacht vorbei.

Die Reaktion auf eingeatmete Endotoxine ist und bleibt eine lokale akute Reaktion auf die Toxine in der Lunge. Dort wird die Kaskade in Gang gesetzt, die dann in der Folge zu den Allgemeinsymptomen im ganzen Körper führen. Die Toxine selbst bleiben in den Atemwegen.

Wichtig: Solch eine Reaktion auf Endotoxine ist keine allergische Reaktion!
Sie kann deshalb bereits beim allerersten Kontakt auftreten, bleibt aber dosisabhängig.
Bei einer allergischen Reaktion hingegen genügt nach einem ersten Kontakt, bei dem nach außen hin noch nichts Dramatisches passiert, aber die Sensibilisierung erfolgt, bei jedem späteren Kontakt eine viel niedrigere Dosis als am Anfang.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Sternrenette am 05. Juli 2018, 19:33:37
Farmerlunge
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Bristlecone am 05. Juli 2018, 19:35:39
Farmerlunge ist eine allergische Erkrankung.

Zitat aus dem Wikipedia-Artikel über die Farmerlunge: "Wichtigste Differentialdiagnose ist das Drescherfieber (ODTS, organic dust toxic syndrome), das durch Endotoxine als Bestandteil der Zellwand gram-negativer Bakterien verursacht wird. Das Drescherfieber ist nicht allergisch bedingt und kann daher bereits bei Erstkontakt auftreten."
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Krümel am 05. Juli 2018, 19:37:59
Wichtig: Solch eine Reaktion auf Endotoxine ist keine allergische Reaktion!
Sie kann deshalb bereits beim allerersten Kontakt auftreten, bleibt aber dosisabhängig.
Du meinst also so etwas:
https://www.youtube.com/watch?v=VGaqmvIEyaI
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Bristlecone am 05. Juli 2018, 19:39:31
Eher das: https://www.youtube.com/watch?v=NVIbCvfkO3E

Interessant finde ich übrigens den Hinweis auf Seite 4 in dem von mir oben verlinkten Bericht über Endotoxine:

Es gibt Hinweise darauf, dass eine Exposition gegenüber Endotoxinen in der frühen Kindheit später im Leben vor Allergien schützt.
Und es gibt - schwächere - Hinweise darauf, dass diese Endotoxinexposition in Kindheit und Jugend das spätere Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, vermindert.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Krümel am 05. Juli 2018, 19:46:16
Gegen diverse Allergien hilft anscheinend
von frühester Jugend an
ein Ausgesetztsein (schöner: Exposition) gegenüber
gewisser Allergene, die da wären:
Heu und Stroh vom Hof,
Kühe und deren Milch,
Hunde und Katzen.


Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Sternrenette am 05. Juli 2018, 19:48:51
Das darf bezweifelt werden: der Hauptteil der Berufskrankheiten in der Landwirtschaft sind allergisch bedingte Erkrankungen.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Bristlecone am 05. Juli 2018, 19:49:03
Das muss kein Widerspruch sein.

Es kann sein, dass eine Exposition in der Kindheit in Maßen das Immunsystem "lernen" lässt, bestimmte Stoffe zu tolerieren.
Während eine jahrelange wiederkehrende Exposition gegenüber meist sehr viel höheren Dosen eine Allergie induziert.

Gegen diverse Allergien hilft anscheinend
von frühester Jugend an
ein Ausgesetztsein (schöner: Exposition) gegenüber
gewisser Allergene, die da wären:
Heu und Stroh vom Hof,
Kühe und deren Milch,
Hunde und Katzen.
Ja.
Auch Erde und Kompost.  :)
Möglicherweise auch Wurmparasiten.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Krümel am 05. Juli 2018, 20:02:37
Ich liebe Würmer.  ;D
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 05. Juli 2018, 21:09:22
Hinter solchen wiederkehrenden Symptomen, die immer wieder bei diversen Anlässen auftreten kann aber auch ein Alpha-1-Antitrypsin-Mangel stecken (eine erbliche Stoffwechselerkrankung)

Zitat
.............Oft dauert es von den ersten Beschwerden bis zur Diagnose mehrere Jahre. Viele Patienten werden zu spät entdeckt, ihnen wird nur geraten, das Rauchen einzustellen und sie werden unzureichend und ohne geeignete Untersuchungen jahrelang behandelt.
(Quelle Wikip.)

Ich kenne so einen Fall persönlich. Die Person hatte immer, wenn etwas staubte, bei entsprechendem Anlass (Keller ausgefegt, Gewächshausarbeiten, Kuchen backen, Kompostlieferung, Paket ausgepackt, Beete gemulcht, Küche putzen, Duschwände mit Spray reinigen, etc.) mehr oder weniger starke Bronchial- bzw. Lungenprobleme und oft ein Gefühl, als sei eine Grippe im Anmarsch.
Zwischezeitlich war sie oft beschwerdefrei.
Lange war sie angeblich psychisch erkrankt.
Nach vielen Jahren der diversen Fehldiagnosen ist dann der Alpha-1-Antitrypsin-Mangel diagnostiziert worden.

Bei "lungenaerzte-im-netz" wird dazu geschrieben:
Zitat
Was ist Alpha-1-Antitrypsin-Mangel?
Der Alpha-1-Antitrypsin-Mangel (ALPHA-1) ist eine Erbkrankheit, die bewirkt, dass die Leberzellen das Enzym Alpha-1-Antitrypsin (AAT) fehlerhaft oder in zu geringer Menge bilden oder freisetzen. Unbehandelt kann sich die Erkrankung je nach Ausprägung früher oder später an Lunge und Leber – in selteneren Fällen auch auf der Haut und weiteren Organen – manifestieren.
(Quelle)
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Harzgärtnerin am 05. Juli 2018, 21:34:45
Bristlecone, gibt es diese Endotoxine nur in lauwarm verrottetem Kompost oder auch in heißrottendem? Ähnliche Syptome kenne ich vom Gewächshausausräumen am Ende der Saison (wenn das Tomatenlaub schon deutlich pilzgeschädigt ist) und mach das deshalb inzwischen nur noch mit Atemschutz. Beim Kompostumsetzen (was ich derzeit aller zwei, drei Tage mache), ist mir das aber noch nie begegnet.

Ich will die medizinische Diskussion nicht stören ( finde sie auch spannend) aber - Conni du setzt aller zwei, drei Tage den Kompost um... :o  :o :o Respekt!!!
Und wann machst Du die anderen Gartenarbeiten ? Und den anderen ganzen Rest???
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Conni am 05. Juli 2018, 21:41:11
Das dauert eine Viertelstunde und läuft unter Morgensport. Eine Tasse Kaffee mit Morgenzeitung würde auch nicht länger dauern.  ;)
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Natternkopf am 05. Juli 2018, 22:27:02
Salü Krümel

Der Link darin geht nicht. Hat zwei unterschiedliche Infos darin.

Du meinst also so etwas:
https://www.youtube.com/watch?v=VGaqmvIEyaI

Hast du das verlinken wollen?
Peter Gabriel - Solsbury Hill

Mir ist das ein paar Mal beim Transport von Hackschnitzeln passiert, die schon ein bisschen länger auf einem großen Haufen lagen und beim Aufschaufeln stäubten.
Abends war ich schlapp, zerschlagen, mir taten die Bronchien weh, und ich hatte leichtes Fieber.
Ging aber über Nacht vorbei.

Die Reaktion auf eingeatmete Endotoxine ist und bleibt eine lokale akute Reaktion auf die Toxine in der Lunge. Dort wird die Kaskade in Gang gesetzt, die dann in der Folge zu den Allgemeinsymptomen im ganzen Körper führen. Die Toxine selbst bleiben in den Atemwegen.

Wichtig: Solch eine Reaktion auf Endotoxine ist keine allergische Reaktion!
Sie kann deshalb bereits beim allerersten Kontakt auftreten, bleibt aber dosisabhängig.
Bei einer allergischen Reaktion hingegen genügt nach einem ersten Kontakt, bei dem nach außen hin noch nichts Dramatisches passiert, aber die Sensibilisierung erfolgt, bei jedem späteren Kontakt eine viel niedrigere Dosis als am Anfang.


Wahrscheinlichkeit ist sehr gross, meine Nase und Nebenhöhlen wissen ein 2-3 tägiges Lied davon zu Singen, wenn sie so traktiert werden.
(Wenn ich den erwische  >:( )
Staubender Häckselhaufen gehört angefeuchtet beim umsetzen, sonst setzt was in den Schleimhäuten.

Grüsse Natternkopf

Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Natternkopf am 05. Juli 2018, 23:35:14
Übrigens:
So Lauwarm mit ca. 36°, rotte ich auch so vor mich hin.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Gartenlady am 06. Juli 2018, 16:04:51
Danke Bristlecone für die Links, die werde ich mir jetzt anschauen, allerdings hatte ich NULL Atemprobleme, da war absolut gar nix. Mir taten nur die Knochen weh, Knochenschmerzen waren ebenso plötzlich weg wie sie gekommen waren, als das hohe Fieber plötzlich weg war.

Ich denke immer noch ein bisschen an Borreliose, denn einige Wochen vorher hatte ich zwei Zecken ohne Hauterscheinungen.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Bristlecone am 06. Juli 2018, 16:24:22
Übrigens:
So Lauwarm mit ca. 36°, rotte ich auch so vor mich hin.

OT
Da gewinnt die Nachricht "Die Zusammenrottung wurde von der Polizei aufgelöst" ja eine ganz neue Bedeutung.  :o
Vermutlich die Sittenpolizei.
(Wobei: Eine lauwarme Zusammenrottung kann auch eine heiße Zusammenrottung sein)
/OT
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Sternrenette am 06. Juli 2018, 16:28:39
Farmerlunge - ob es eine war oder nicht - ist eine Lungenentzündung "über Nacht" und genauso schnell wieder weg.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Gartenlady am 06. Juli 2018, 16:32:38
Meine Leiden gingen noch weiter, gegen die unerträglichen Kopfschmerzen habe ich an drei aufeinanderfolgenden Tagen morgens Diclophenac genommen, nicht ohne zuvor ein Magengel als Schutz genommen zu haben. Nach drei Tagen war der Magen völlig im Eimer, mir war hundeelend mit Sodbrennen, dagegen mehrere Tage Magengel, es wurde aber nicht besser, also Pantoprazol 20 mg, der Magen erholte sich, aber nach einer Woche traten wieder zunehmend morgenliche Kopfschmerzen auf und dann als Krönung erheblich erhöhter Blutdruck mit Herzrhythmusstörungen. Ich habe den Beipackzettel studiert, Bluthochdruck als Nebenwirkung kam nicht vor. Ich habe das Internet befragt und wurde fündig. Offenbar ist diese Nebenwirkung nicht selten, aber nix im Beipackzettel und ich bin sicher, dass ein Doc sagen würde. "das glaube ich nicht"

Pantoprazol habe ich seit gestern abgesetzt, ich hoffe, dass der Magen inzwischen einigermaßen geheilt ist.

Und das alles wegen Kompostumsetzen!  :o

Meine Schwester (quasi eine Nachbarin von Krümel)  setzt ihren Kompost auch nicht um.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Sternrenette am 06. Juli 2018, 16:39:04
Ansonsten Maske P2 tragen und nachher alles in die Wäsche inklusive der eigenen Person samt Frisur.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Gartenlady am 06. Juli 2018, 16:48:54
Ich habe inzwischen Atemschutzdingsel gekauft, aber die sind ungeeignet da überhaupt nicht dicht. Sie sind als OP-Mundschutz bezeichnet und scheinen v.A. den Patienten vor dem Arzt schützen zu sollen.

Die Atemschutzmasken P2 sehen vertrauenerweckender aus und sind ja auch nicht wer weiß wie teuer, ich sollte die vorsichtshalber bereit haben.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Sternrenette am 06. Juli 2018, 17:00:01
Hygienemasken sind keine Atemschutzmasken wie sie hier erforderlich wären. FFP2 ist die richtige Bezeichnung, FFP3 ginge auch, aber je dichter desto schwerer zum Durchatmen. FFP1 ist sinnlos.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Bristlecone am 06. Juli 2018, 17:11:09
Farmerlunge - ob es eine war oder nicht - ist eine Lungenentzündung "über Nacht" und genauso schnell wieder weg.

Es gibt auch chronische Verlaufsformen.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Bristlecone am 06. Juli 2018, 17:12:21
Danke Bristlecone für die Links, die werde ich mir jetzt anschauen, allerdings hatte ich NULL Atemprobleme, da war absolut gar nix. Mir taten nur die Knochen weh, Knochenschmerzen waren ebenso plötzlich weg wie sie gekommen waren, als das hohe Fieber plötzlich weg war.

Ich denke immer noch ein bisschen an Borreliose, denn einige Wochen vorher hatte ich zwei Zecken ohne Hauterscheinungen.

Nach deinen weiteren Beschreibungen denke ich da - wenn es einen Zusammenhang mit dem Zeckenbiss gibt - eher an FSME.
Diclofenac ist im Übrigen zur Behandlung von Kopfschmerzen weniger geeignet, da wären Ibuprofen, ASS oder Paracetamol besser.

Aber bei der Symptomatik wäre das ohnehin etwas für den Arzt, nicht zur Selbstmedikation.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Gartenlady am 06. Juli 2018, 17:45:22


Nach deinen weiteren Beschreibungen denke ich da - wenn es einen Zusammenhang mit dem Zeckenbiss gibt - eher an FSME.
Diclofenac ist im Übrigen zur Behandlung von Kopfschmerzen weniger geeignet, da wären Ibuprofen, ASS oder Paracetamol besser.

Aber bei der Symptomatik wäre das ohnehin etwas für den Arzt, nicht zur Selbstmedikation.

da hast Du vermutlich recht, aber ich bin es soo leid, dass mich der Doc immer verständnislos anschaut "was wollen Sie eigentlich von mir", scheint er zu fragen. Erst, wenn aus der Grippe eine Lungenentzündung wird, nimmt er mich ernst, echt.  Mit dieser schwammigen Symptomatik ist er mit Sicherheit überfordert. Wegen des Borrelioseverdachts habe ich einen Termin beim Hautarzt, aber der ist erst mal im Urlaub.  FSME kommt hier nicht vor (steht heute in der Zeitung) und Diclofenac ist für meine Kopfschmerzen richtig und wirksam, weil die immer von der HWS ausgehen, ganz egal welche Ursachen sie haben.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Gartenlady am 06. Juli 2018, 21:01:53
Nachdem ich noch ein bisschen über Endotoxine recherchiert habe, werde ich wohl den Hautarzttermin absagen. Endotoxine sind wahrscheinlicher die Ursache als Borrelien, es war ja auch so, dass ich mich sofort nach der Kompostarbeit schlecht gefühlt habe, nicht erschöpft, sondern es ging mir einfach schlecht, am nächsten Tag dann kamen die Schmerzen und das Fieber. Es wäre zu viel Zufall, dass ausgerechnet in diesem Moment eine Borreliose Symptome hervorbringt.

Kann jemand diesen Satz aus einem der von Bristlecone verlinkten Texte übersetzen?
Zitat
Adjuvante (fördernde) Effekte bei Allergien
Was wird gefördert?

Bei mir war auffällig, dass ich auch die Symptome der Botrytisallergie (Nesselsucht) bekam.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Sternrenette am 06. Juli 2018, 21:12:35
Es gibt doch noch mehr Ärzte bei Euch, nicht nur den einen....
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Gartenlady am 06. Juli 2018, 21:36:41
Der eine ist ziemlich gut, eigentlich. Fast alle anderen sind vollkommene Nieten (ich kenne keine Ausnahmen).  Man muss sich selbst zu helfen wissen, sonst ist man verlassen.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Sternrenette am 06. Juli 2018, 21:38:44
Das ist immer auch Glückssache, daß man zur richtigen Zeit den richtigen Arzt findet. Notfalls eine Überweisung ins Krankenhaus?
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Dietmar am 06. Juli 2018, 23:13:35
Zitat
Man muss sich selbst zu helfen wissen, sonst ist man verlassen.

Man muss schon mit dem Kopf unterm Arm und mit der Diagnose in der Hand zum Arzt gehen.  ;D
Oft war meine Diagnose richtig. Das gilt vor allem, wenn man keine der 20 Standardkrankheiten hat, die der Arzt kennt und behandelt.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Gartenlady am 07. Juli 2018, 08:55:43
Die Infos über Endotoxine (großen Dank an Bristlecone) haben bestätigt, dass es im Sommer gefährlich ist am Kompost, aber ich habe auch erfahren, dass es günstig ist, den Kompost und seine Umgebung zu befeuchten, weil dann der Feinstaub mit den Endotoxinen weniger fliegt. Es hat auf jeden Fall stark gestaubt, als ich dort gearbeitet habe.

Außerdem werde ich in Zukunft bei der Arbeit dort FFP2-Atemschutzmaske und Badekappe ( ;D ) tragen.

Mit Sicherheit hätte ein Besuch beim Hausarzt diese Erkenntnisse nicht erbracht, der hat vermutlich keine Ahnung davon. Vielleicht gehe ich mal aus Neugierde hin um ihn zu testen  ::)


Mir fällt gerade ein, dass meine Tochter vor einigen Jahren Probleme mit trockenem Reizhusten hatte, nur werktags, nie am WE. Dann las ich irgendwo, dass es Probleme mit Laserdruckern geben kann. Drucker raus aus dem Büro, Husten weg. Inzwischen sind überall in der Firma die Drucker aus den Büros verbannt. 

Waren das auch Endotoxine?
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Zausel am 07. Juli 2018, 09:28:16
... dass es günstig ist, den Kompost und seine Umgebung zu befeuchten, weil dann der Feinstaub mit den Endotoxinen weniger fliegt ... Probleme mit Laserdruckern ... Waren das auch Endotoxine?
Hat es denn beim Drucken sehr gestaubt?
Meine Lauwarmkomposthaufen wollen momentan auch nicht so richtig.
Da ich vermute, daß die Rotte stockt, wenn das Material zu trocken ist, vermeide ich das Umsetzen trockenen Materials, bzw. mische es (wenn ich es nicht anfeuchte) mit ausreichend feuchtem Kompost.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Zausel am 07. Juli 2018, 09:59:55
Es ist wirklich äußerst trocken. Trotzdem lasse ich manches Material etwas "vorglühen".    ;)
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Quendula am 07. Juli 2018, 10:26:49
OT: Beim Laserdrucken entsteht Ozon und Feinstaub.
Drucker sollten eh nie am Arbeitsplatz stehen; auch Schreibtischtäter dürfen sich hin und wieder etwas bewegen müssen  ;).
/OT
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Natternkopf am 07. Juli 2018, 13:16:32
Also ich staune da schon (und zwar mehr als ein bisschen) im Threadverlauf.

Lauwarmrotte ist sicher auch gut und auch Sicher, wenn die üblichen Grundregeln des Kompostieren angewendet sind. -> Kompostberatung
Doch anhand vom dem Inhaltsverlauf entsteht der Eindruck Kompost sei von ziemlicher Gesundheitsgefährdung.  ::)

@Gartenlady
Bei dem Beitrag von dir ist es so schön zusammengefasst, deshalb nehme ich den gerne.

dass es im Sommer gefährlich ist am Kompost, Nicht wenn die üblichen Grundregeln des Kompostieren angewendet sind.
aber ich habe auch erfahren, dass es günstig ist, den Kompost und seine Umgebung zu befeuchten, weil dann der Feinstaub mit den Endotoxinen weniger fliegt.  Das ist mit Gewissheit so.


 
Es hat auf jeden Fall stark gestaubt, als ich dort gearbeitet habe.
A)
Das dieser eingeatmete Staub gewisse Risiken enthält ist so.
B)
Kompost der staubt, ist auch kein Kompost. Eher eine vernachlässigte / vergessen gegangene Anhäufung von biologischer Masse.
Anders gesagt -> Ein ausgetrockneter Haufen, ist die Kompostierabsicht geworden.


Grüsse Natternkopf
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Gartenlady am 07. Juli 2018, 14:04:55
Nee, nee, so ist das nicht! Es ist nicht ein vergessener Haufen, mein fertiger Kompost ist feinkörnig und sehr nahrhaft, das großartige Gedöns, was hier teilweise propagiert wird, ist einfach nicht notwendig um guten Kompost zu bekommen. Er enthält allerdings keimfähige Samen, da aber samentragende Unkräuter nicht auf meinen Kompost gelangen, ist das durchaus erwünscht, wo sollten all die zweijährigen Pflanzen herkommen, wenn nicht über Samen aus dem Kompost.

Mein Komposthaufen wird nicht bewässert, das ist alles. Und es ist auch keine Heißrotte.

Im Übrigen verbitte ich mir diese arrogante Diskreditierung.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Natternkopf am 07. Juli 2018, 19:37:03
Ruhig Blut Gartenlady

... das großartige Gedöns, was hier teilweise propagiert wird, ist einfach nicht notwendig um guten Kompost zu bekommen.
Da bin voll und ganz deiner Ansicht und entspricht auch den verschiednen Komposterfahrungen. Auch das Lauwarmrotte Vorgehen kann gute Komposterde hervorbringen/erzeugen.
Er enthält allerdings keimfähige Samen, da aber samentragende Unkräuter nicht auf meinen Kompost gelangen, ist das durchaus erwünscht, wo sollten all die zweijährigen Pflanzen herkommen, wenn nicht über Samen aus dem Kompost. Isso

Mein Komposthaufen wird nicht bewässert, das ist alles. Und es ist auch keine Heißrotte.

Im Übrigen verbitte ich mir diese arrogante Diskreditierung.
Weiss zwar nicht ganz exakt was da bedeutet.
Jedoch kein Angriff persönlicher oder kompostiger Art als Absicht.
Dein Beitrag hatte die idealen Begriffe (für mich) drin um zu antworten.

Bei feinkrümeliger Erde hatte ich das ..
Es hat auf jeden Fall stark gestaubt, als ich dort gearbeitet habe.
.. noch nie angetroffen.

👍
Es ist nicht ein vergessener Haufen, mein fertiger Kompost ist feinkörnig und sehr nahrhaft, ...
  8)

Grüsse Natternkopf
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: neo am 08. Juli 2018, 12:18:56
Doch anhand vom dem Inhaltsverlauf entsteht der Eindruck Kompost sei von ziemlicher Gesundheitsgefährdung.  ::)

Das ganze Leben ist ein einziges, grosses Gesundheitsrisiko, das mir manchmal, zumindest ansatzweise, wie ein Medikamentenbeipackzettel vorkommt. ;) Ich gehöre, gesundheitlich gesehen, nicht zu einer gefährdeten Gruppe. Wie bei allem sind die individuellen Unterschiede sicher gross, wie der oder die körperlich mit "schwierigen" Stoffen umgeht.
S.6, Gesundheit und Kompost
https://www.lfu.bayern.de/buerger/doc/uw_30_kompostierung_hygiene.pdf
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: RosaRot am 08. Juli 2018, 13:00:38
Nachdem ich noch ein bisschen über Endotoxine recherchiert habe, werde ich wohl den Hautarzttermin absagen. Endotoxine sind wahrscheinlicher die Ursache als Borrelien, es war ja auch so, dass ich mich sofort nach der Kompostarbeit schlecht gefühlt habe, nicht erschöpft, sondern es ging mir einfach schlecht, am nächsten Tag dann kamen die Schmerzen und das Fieber. Es wäre zu viel Zufall, dass ausgerechnet in diesem Moment eine Borreliose Symptome hervorbringt.

Kann jemand diesen Satz aus einem der von Bristlecone verlinkten Texte übersetzen?
Zitat
Adjuvante (fördernde) Effekte bei Allergien
Was wird gefördert?

Bei mir war auffällig, dass ich auch die Symptome der Botrytisallergie (Nesselsucht) bekam.

Ich hatte neulich so eine Attacke als hier die Mähdrescher fuhren - es ging mir schlecht, aus dem Stand. Da ich von früheren Attacken dieser Art weiß, dass es wesentlich
schlimmer wird, wenn ich nicht sofort etwas unternehme habe ich Ibuprofen genommen(gar nicht mal sehr viel) und ein banales Antihistaminikum. Das reichte um den sich anbahnenden Prozess zu unterbrechen und die Drescherei relativ fit zu überstehen.
Möglicherweise hast Du eine Schimmelpilzallergie. Hast Du so etwas mal testen lassen?
(Ich habe eine auf einen Allerweltschimmel, der überall in der Natur/Erde vorkommt, hab ich mal testen lassen und unternehme dagegen gar nichts, habe mich auch nicht desensibilisieren lassen, weiß aber, wann  ich aufpassen muss und bestimmte Arbeiten im Garten eben nicht gehen - hängt sehr von der Wetterlage ab.)
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Gartenlady am 08. Juli 2018, 15:26:06
Ja, ich habe eine Botrytisallergie + Allergie gegen Penicillin (sind ja auch Schimmelpilze), das hatte ich weiter oben geschrieben, aber die Allergie allein kann es nicht gewesen sein, die war allerdings beteiligt.

Endotoxine + Allergie scheint wahrscheinlich.

Natternkopf hat moniert, dass der Eindruck entsteht, dass Kompost von ziemlicher Gesundheitsgefährdung sei, das ist so im Sommer, zumindest für empfindliche Personen.


Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Natternkopf am 08. Juli 2018, 23:02:49
Allgemein gesprochen nicht.

Jedoch bei einer solchen Ausgangslage kann das schon sein.
Ja, ich habe eine Botrytisallergie + Allergie gegen Penicillin (sind ja auch Schimmelpilze), das hatte ich weiter oben geschrieben, aber die Allergie allein kann es nicht gewesen sein, die war allerdings beteiligt.

Endotoxine + Allergie scheint wahrscheinlich.

Natternkopf hat moniert, dass der Eindruck entsteht, dass Kompost von ziemlicher Gesundheitsgefährdung sei, das ist so im Sommer, zumindest für empfindliche Personen.

Zurückkommend auf:
... das großartige Gedöns, was hier teilweise propagiert wird, ist einfach nicht notwendig um guten Kompost zu bekommen.
Unter dem Gesichtspunkt der unten aufgeführten Punkte, ist es zwar nicht unbedingt notwendig "grossartiges Gedönse" anzuwenden um guten Kompost zu bekommen.
(Da sind sich die Fachleute aus den Kompostierwerken übereinstimmend einig und wir uns hier grossmehrheitlich auch.)
Jedoch kann es bei empfindlichen körperlichen Gegebenheiten von Bedeutung sein "ein Gedönse" zu berücksichtigen.


Zitiere aus dem von neo gesetzten Link:
3.2 Hygiene im Komposthaufen Seite 10 von 17
Damit die Komposterde hygienisch unbedenklicher wird,  muss das Kompostierungsverfahren diejenigen Keime reduzieren, die bei Menschen oder Pflanzen Krankheiten erregen.
Die Pflege des Komposthaufens ist dabei ein entscheidender Aspekt. Gerüche, Schimmel oder gar Ratten am Kompostplatz lassen sich leicht vermeiden,
wenn man darauf achtet, dass die erwünschten Organismen optimale Lebensbedingungen haben und die unerwünschten nicht.
Entscheidend sind fünf Faktoren: (Darstellung im Text geändert)
- das auf den Komposthaufen gegebene Material
- die Temperatur
- die F e u c h t i g k e i t  und
- der pH -Wert im Komposthaufen sowie
- die Dauer der Kompostierung

Weiter:
3.2.3  Feuchtigkeit  Seite 12 von 17
Ist der Komposthaufen zu nass (zu viel wasserhaltiges Material)oder zu dicht (zu wenig Strukturmaterial) und daher zu schlecht durchlüftet,
können Krankheitserreger monatelang überleben. Mikroorganismen, die auch ohne Sauerstoff (anaerob) überleben, dominieren,
der Komposthaufen riecht faulig nach Schwefelwasserstoff oder vergoren nach Alkohol.
Eine Abdeckung schützt den Kompost vor Übernässung und verhindert, dass Nährstoffe zusammen mit Sickerwasser aus dem Kompost in den Boden
und ins Grundwasser ausgewaschen werden. Außerdem fördert eine Abdeckung die Wärmeentwicklung im Inneren des Komposts und beschleunigt die Rotte.
Ist der Kompost zu trocken, kommt die Rotte nicht in Gang. Stattdessen gehen die Schimmelpilze in ihre Ruhephase über und verteilen ihre Sporen (Sporulation).
Sie und andere Keime werden mit dem Wind verweht.

3.4 Hygiene bei Arbeiten am Komposthaufen Seite 13 von 17
Nur in besonderen Fällen – z. B. wenn der Komposthaufen austrocknet, wenn er umgesetzt oder abgesiebt wird – kann
die Keimbelastung vorübergehend steigen. Doch dem lässt sich vorbeugen: Wer das zu kompostierende Material mit Bedacht auswählt
und während der Arbeiten am Komposthaufen Sicherheitsvorkehrungen trifft, minimiert die Belastungen.
Sehr viele Schimmelsporen werden z. B. frei, wenn zwischengelagerte, zum Teil bereits modrige Gartenabfälle wie Heckenschnitt, vor dem Kompostieren
gehäckselt werden, dies ist daher zu vermeiden. Wird extrem trockenes Kompostgut umgelagert, sollte man die Staubentwicklung z. B. durch vorheriges Anfeuchten verringern.
------------------------------------------
Mehr ist dazu wohl kaum zu sagen.

Das ist der Stand aus Wissenschaft und Forschung zum Kompostieren.
Kann man glauben oder nicht, hat dann jedoch relativ wenig mit angewandtem Wissen gemein.

Herzliche Grüsse Natternkopf

PS:
Das musste noch sein vor dem ins Bett gehen.




Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Bristlecone am 09. Juli 2018, 08:00:38
Mir fällt gerade ein, dass meine Tochter vor einigen Jahren Probleme mit trockenem Reizhusten hatte, nur werktags, nie am WE. Dann las ich irgendwo, dass es Probleme mit Laserdruckern geben kann. Drucker raus aus dem Büro, Husten weg. Inzwischen sind überall in der Firma die Drucker aus den Büros verbannt. 

Waren das auch Endotoxine?

Nein. Das könnte Tonerstaub oder, für mich wahrscheinlicher, Ozon gewesen sein. Jedenfalls keine Endotoxine.

P.S. Quendula war schneller.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Gartenlady am 10. Juli 2018, 20:39:28
Nachdem ich am Sonntag wieder Fieber hatte, war ich heute beim Doc. Er ist sich sehr sicher, dass es eine Borreliose ist, allerdings nicht sicher genug um sofort mit der Antibiose zu beginnen, sondern der Test wird abgewartet
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Sternrenette am 10. Juli 2018, 20:45:40
Gute Besserung :)
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Quendula am 10. Juli 2018, 23:59:52
Oh ja, besser Dich!

Mist! Sowas brauchst Du doch jetzt bestimmt nicht  :-\ ...
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 11. Juli 2018, 00:23:34
Nachdem ich am Sonntag wieder Fieber hatte, war ich heute beim Doc. Er ist sich sehr sicher, dass es eine Borreliose ist, allerdings nicht sicher genug um sofort mit der Antibiose zu beginnen, sondern der Test wird abgewartet
was für ein Sahnestück von Mediziner, Hauptsache er ist sich sicher, dass ihm die Krankenkasse nicht die frühzeitige Medikamentenverodnung "um die Ohren haut"
Gratulation!!! der Mann versteht sein Handwerk!
Ob es der Patientin zwischenzeitlich schlechter geht und sich die Erreger während der Wartezeit auf das Laborergebniss, besser ausbreiten können?................unwichtig.

Hoffentlich hat er wenigstens die möglichen Coinfektionen - also alles ausser den Borrelien, die eine Zecke so mit sich herumträgt - bedacht.




Gartenlady, meine besten Genesungswünsche
sendet
Nemi

Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Gartenlady am 11. Juli 2018, 07:21:27
Danke für die Genesungswünsche.

Ich hatte dem Hausarzt diese Borreliosekompetenz nicht zugetraut, bei meiner letzten Borreliose vor etlichen Jahren machte er in dieser Hinsicht einen weniger kompetenten Eindruck. Nun sagt er aber, dass man im Sommer bei Fieber ohne erkennbare Infektion an erster Stelle an Borreliose denken müsse. Ich hätte früher zu ihm gehen sollen. Ich nehme ihn auch in Schutz, dass er nicht sofort mit der Antibiose beginnen wollte, ich habe immer noch Probleme wegen der letzten massiven Antibiose vor 1 1/2 Jahren. Wenn ich die Antibiose sofort gewollt hätte, hätte ich sie bekommen, da gibt es überhaupt keine Zweifel.

Er hat ein EKG gemacht um eine Herzmuskelentzündung auszuschließen. Die Entzündungswerte im Blut werden eine Entscheidung bringen noch ehe das Ergebnis des Borreliosetest vorliegt.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Wühlmaus am 11. Juli 2018, 08:34:29
Gute Besserung!!
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Zittergras am 11. Juli 2018, 17:16:32
Von mir auch baldige Genesungs-Wünsche!

Ich bin ebenfalls bekennende Lauwarmkompostiererin.
Eigentlich habe ich mit Kompostmieten begonnen, doch aus platzorgansiatorischen Gründen sind es nun doch Haufen geworden. Und sie werden leider immer höher.
Ich schmeiß rein, was gerade anfällt, habe aber immer auch einen Haufen gehäckselten Strauchschnitt parat, um zwischendurch mal eine Schicht Grünschnitt oder Obstabfälle abzudecken. Umgesetzt wird nix!
Was nach anderthalb Jahren nicht durchs Sieb fällt, kommt auf den aktuellen Sammelhaufen oder wird unter Sträucher gemulcht.
Und ich kompostiere auch Quecke und Winde, seltsamerweise verrotten die in meinem Komposthaufen anstandslos und sind nicht mehr vorhanden!
Samentragende Unkräuter versuche ich zu vermeiden, aber manchmal wären schon Ringelblumen, Nigella, einjähriger Rittersporn.... dazu zu zählen!  ::)
Manchmal kommt eine Puderschicht Steinmehl über den Haufen oder auch Hornspäne.
Da wir recht lehmigen Boden habe, decke ich den Kompost der demnächst gesiebt werden soll, schon mal ab, sonst ist er zu patzig zum Werfen.

Gegen die lästigen Amseln verteidige ich ihn mit unbedrucktem Karton, den ich innen in den Komposter stelle. So trocknet er in Dürreperioden nicht so arg aus und es bleibt halbwegs ein Haufen.  ;)

Gesiebter Kompost liegt abgedeckt auf einem Haufen, unter der Decke lachen die Schneckchen. Aber nicht lange!

Seltsamerweise habe ich heuer beim Sieben kaum Regenwürmer gefunden, was mich sehr irritiert hat!  ???


Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Gartenlady am 11. Juli 2018, 17:37:45
Bei mir wird der Kompost nicht gesiebt. Grobe Teile wandern zurück auf den noch nicht reifen Haufen, alles andere wird so verwendet wie es ist. Es ist gut genug für meine Beete. Die Pflanzen beklagen sich auch nicht.

Ich kann ja jetzt wieder bedenkenlos den Kompost bearbeiten  ::) :P (die Borreliose ist anscheinend schon im Stadium 2 angelangt)

Ja, es gibt unkrautähnliche Kulturpflanzen. Akeleien gehören bei mir nicht dazu, wohl aber Meconopsis cambrica, von dem entferne ich sommerlang die Samenstände und entsorge sie via Müll, was natürlich nicht bedeutet, dass ich tatsächlich alle rechtzeitig erwische.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Krümel am 11. Juli 2018, 20:40:36
Gartenlady, wie froh war ich, lesen zu können, dass es sich nicht um FSME, sondern um Borreliose handelt. Auch ich bin jeglicher Antibiotika abhold, aber in gewissen Fällen ist man trotzdem froh, gibt es sie. Die FSME hingegen ist eine reine Lotterie. Du kannst ihr unbeschadet, teils beschadet oder als Kompost entschlüpfen ... um mal beim Thema zu bleiben.

Um so richtig zum Thema zurückzukehren: Heute weiterhhin den Krümel geerntet mit der tatkräftigen interessierten Hilfe von Gloria, meinem einen Huhn (die anderen inklusive Hund und Nichtgärtner fanden es zu langweilig oder so)
und dabei festgestellt, dass Weinkorken sich auf beeindruckende Weise aufblähen können. Oder anders gesagt: Weinkorken (wohlgemerkt aus Kork, nicht aus Kunststoff) helfen tatkräftig mit, wenn's darum geht, die Sache zu belüften.

Schlussfolgerung: Trinkt Wein, es lohnt sich!  ;D
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Secret Garden am 11. Juli 2018, 20:51:29
Das ist interessant, Krümel. Mit Sektkorken (aus Kork!) scheint das nicht zu klappen, die wandern jahrelang von einem Kompost zum nächsten und verändern sich nicht.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Gartenlady am 11. Juli 2018, 20:58:42
ja, das ist sehr interessant, ich weiß immer nicht wohin mit diesen Dingern. Es gibt im Ort Sammelstellen, aber dazu kann ich mich nicht aufraffen, aber auf Kompost bin ich noch nicht gekommen.

P.S. @Krümel, hier gibt es kein FSME. Wenn ich in Deiner Gegend wohnte, würde ich mich impfen lassen. Meine Schwester wohnt in Deiner Gegend, tut es aber trotzdem nicht  ::)
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: erhama am 15. Juli 2018, 17:22:04
Gute Besserung auch von mir noch an die Gartenlady.

*OT Anfang*

Gegen Borrelien helfen nicht alle Antibiotika. Und es ist völlig richtig, den Antikörpertest abzuwarten, wenn die Symptome nicht wirklich eindeutig sind. Unnütz eingenommene Antibiotika züchten Resistenzen, weiter nichts.

*OT Ende*.

Zittergras, wieso hast Du Schnecken im gesiebten Kompost??? Der sollte für die doch absolut uninteressant sein, da finden sie doch nichts zum Futtern.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Zittergras am 15. Juli 2018, 20:40:30
Der Kompost bleibt feucht unter der Abdeckung, und hübsch dunkel, das gefällt ihnen. Da kann ich sie dann abklauben. 
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Gartenlady am 15. Juli 2018, 20:58:36
Gute Besserung auch von mir noch an die Gartenlady.

*OT Anfang*

Gegen Borrelien helfen nicht alle Antibiotika. Und es ist völlig richtig, den Antikörpertest abzuwarten, wenn die Symptome nicht wirklich eindeutig sind. Unnütz eingenommene Antibiotika züchten Resistenzen, weiter nichts.

*OT Ende*.



Der Borreliosetest trug dann leider nicht zur Klärung bei. Die Antikörper waren sehr hoch, aber identisch zum letzten Borreliosetest vor 7 Jahren. Das hat den Doc in Entscheidungsprobleme gestürzt, letztendlich ist er seinem Eindruck durch die vielfältigen Sympotome gefolgt und hat Doxycyclin (das Standardmittel bei Borreliose Stufe 1) verordnet.  Ich bin allerdings nicht überzeugt, dass es noch Stufe 1 ist  ::)

Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Bristlecone am 15. Juli 2018, 21:05:44
Doxycyclin wird wohl auch in Stadium 2 inzwischen standrardmäßig gegeben. Du weißt, dass du während der Behandlung mit Doxy vorsichtig mit Sonneneinstrahlung sein musst?
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Gartenlady am 15. Juli 2018, 21:21:11
Ja, und mit Milchprodukten vor und nach der Einnahme. 

Zum Glück habe ich einen Schattengarten und gehe mit Hundi vorwiegend im Wald spazieren.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Bristlecone am 15. Juli 2018, 21:27:57
Alles Gute!
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Krümel am 20. Juli 2018, 17:33:05
Gartenlady, ich hoffe, dir geht's inzwischen besser. Was FSME anbelangt: Als ich den Virus einfing, war unser Gebiet auch ein erklärt FSME-freies. Wohl mit ein Grund, warum die Ärzte so lange brauchten, um auf die Idee zu kommen, auf FSME zu testen.

Zittergras, das da:
Seltsamerweise habe ich heuer beim Sieben kaum Regenwürmer gefunden, was mich sehr irritiert hat!  ???
kann mehrerlei Gründe haben. Entweder wurde der Haufen zu trocken oder aber er war überreif. Bis jetzt habe ich hier noch nie einen Komposthaufen erlebt, in dem keine Regenwürmer rumgewuselt wären, aber ich lebe auch in einem regenverwöhntes Gebiet. Überreif liess ich noch keinen Haufen werden.  ;)
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Gartenlady am 20. Juli 2018, 21:39:39
Ob es mir besser geht, vermag ich nicht zu sagen  :-\

Aber zu den Kompostwürmern: ich habe am Kompostplatz zwei Bereiche für den freien Kompost (einer zum Sammeln, einer zum Reifen) und eine Komposttonne, die vorwiegend für Küchenabfälle verwendet wird. Nur in der Tonne gibt es Millionen (gefühlt)  Kompostwürmer, im freien Kompost habe ich sie noch nie gesehen. Auch wenn ich die Tonne auf den freien Komposthaufen entleere, sind sie im nullkommanix wieder in der Tonne.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Zittergras am 20. Juli 2018, 22:31:35
zu trocken war der Kompost sicher nicht. Jung war er nimmer, das stimmt. Aber ich geb´ immer viel Strauch/Holzhäcksel drunter, der braucht eh lang zum verrotten. darum lasse ich ihm Zeit.

Ich hoffe, das war der Grund. Bei mir gibt es auch immer wieder Gänge im Kompost, und aufgeworfene Haufen daneben, ich glaube, da holt sich der Maulwurf Würmer.  :(

Bei uns gibt's auch viele Zecken, auch im Garten fange ich immer wieder welche ein. Darum fühle ich mit Dir, Gartenlady!
Wenn Du nicht sagen kannst, ob es Dir besser geht oder nicht, dann geht die Besserung wohl noch nicht sehr voran?
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Gartenlady am 21. Juli 2018, 16:08:25
Mir ist inzwischen klar geworden, warum die Würmer nur in der Tonne zu finden sind:  Dort ist es immer feucht und vermutlich auch leckerer als dröger Staudenschnitt im freien Kompost  ;D  Kompost gießen ist derzeit undenkbar, ich bin froh, wenn ich die lebenden Pflanzen erhalten kann.

OT, mit Borreliose ist es halt nicht so einfach wie mit einem Schnupfen. Man weiß nicht mal ob es wirklich eine Borreliose ist und wie sieht Besserung aus? Die Antibiose allein macht auch noch kränklich. Immerhin ist das letzte Hauptsymptom sehr deutlich besser geworden und es wird täglich besser, das ist aber verwunderlich  :-\
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: strohblume am 05. Oktober 2018, 17:17:53
 Hallo  Walt  scheinbar macht du alles richtig, ist das ein Waldgarten? Der Havellandboden verträgt ja viel  Kompost.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Natternkopf am 12. November 2021, 18:54:25
Es geht Lauwarm weiter.

Kompost Box 3) mit 47° C die "Mütze" abgetragen, gemischt mit Wasserbeigabe.
Dazu von Box 4) [Erdlagerkammer für Frühling 2022] die vor ca. 2 Wochen draufgelegte Schicht frische Häckslemasse rausgenommen.
Diese Schicht welche inzwischen kalt geworden war, in die Box 3) oben drauf gelegt. Gemischt, bewässert und wird nun von unten nachgewärmt.  :)
Ein Laubsack in die Box 4) eingebracht, da hier nun keine "Mütze" mehr war.

Werden dann sehen was da über den Winter noch passiert und die Temperatur sich entwickelt in den nächsten Wochen.

Grüsse Natternkopf
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Natternkopf am 10. Februar 2023, 21:13:33
Heute in der Alltags Schnellkomposterbox geschaut, gesehen dass sich da viele kleine, kräftige Fliegen zwischen dem Wetterschutzdeckel und auf dem Deckel des Schnellkomposter sitzen.
Anscheinend passt denen die erhöhte Temperatur.
Mit meinem Compostick aufgelockert, viele Kompostwürmer gesehen.
Gut gemischt und eine 2cm dicke Schicht Hanfeinstreu oben darauf gelegt.
Hatte noch übrig von verteilen in den Beeten.

Feuchtigkeit war noch passend in der Schnellkomposterbox.

Grüsse Natternkopf
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: thuja thujon am 10. Februar 2023, 22:55:20
Das hört sich gut gepflegt an. Was wirst du Übermorgen mit der Sonntags-Komposterbox anstellen?  ;)
Ich überlege ihr eine Mütze aus Kaffeefiltern, Eier- und Bananenschalen aufzusetzen, jetzt nach der Frostperiode.
Im April möchte ich schließlich wieder Mistwürmer für den Ausflug zum Angelsee haben.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Natternkopf am 11. Februar 2023, 08:21:56
Das hört sich gut an.
Ich überlege ihr eine Mütze aus Kaffeefiltern, Eier- und Bananenschalen aufzusetzen, jetzt nach der Frostperiode.
Im April möchte ich schließlich wieder Mistwürmer für den Ausflug zum Angelsee haben.

Ja, Sonntag ist oft das Problem: Wohin dann mit dem Grünzeug.  :'(


Grüsse Natternkopf  ;)
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Blush am 18. März 2023, 12:57:28
Vor zwei Jahren etwa hatte ich eine Menge Rasensoden aufgeschichtet und gehofft, dass ich davon irgendwann Gartenerde ernten könne. Wissen muss man, dass unser Rasen Quecke, Scharbockskraut und anderes Ungemach enthält.
.
Ich möchte demnächst meinen Kompostbereich umordnen und nun steht da diese Miete, auf der oben das Scharbockskraut sprießt und noch nicht alle Grasfasern zersetzt sind. Meine Idee lautet Umschichtung und Kalkstickstoff einbringen, um das Scharbockskraut und vielleicht noch frische Queckenwurzeln abzutöten. Es ist ungefähr 1 Kubikmeter Material, eher etwas weniger. Wieviel und nach welchen Schichtdicken kann ich sinnvoll Kalkstickstoff verwenden? Ich habe keine Erfahrungswerte. Klappt es überhaupt?
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Natternkopf am 18. März 2023, 17:38:41
Salü Blush

Bei aufgeschichtet Rasensonden sind Grasfasern noch lange sichtbar.

Platziere ich Rasensonden in der Kompostbox, so ist das zuerst mal:
1) Versorgt und nicht im Wege oder sonst wo rumliegend.
2) Bodenerhöhung in der Box.
Viel mehr noch nicht.

Dort wird nun oben drauf kompostiert, also weiter zugedeckt.
Bei umsetzen in die nächste Box, wird das Rasensonden-Paket in Augenschein genommen.
Triebe werden abgebrochen, wenn sie nicht schon abgerissen sind von Oberschicht-Kompost umschichten.
Obere Lage aufgelockert und frisch Material dazwischen gemischt und wieder drauf kompostiert.

Bei nächstenmal um setzen wird nun die brüchig, brösmeli gewordene Rasensonden-Lage gesiebt und darunter gemischt.

Je nach dicke der Lage und/oder wie lehmig kann das 2-3 Kompost-Saison dauern.
Sind zusammen gedrückt und kommt kaum Sauerstoff hin weshalb dies dauert.
Stört mich nicht diese Erhöhung in der Kompostbox.
Das lehmige Material wird sukzessive darunter gemischt.
Quecke und so sterben ab und/oder können gut rausgelesen werden.

Habe diese Woche Kompostbox 3 ausgeräumt und noch Rasensonden-Stücke Saison 2021 von Nachbarn drin gehabt.
Es gab „hartnäckige“ kleinere Einzelstücke welche diesmal in den Alltag-Komposter kommen.

Deine Frage zum Einsatz mit Kalkstickstoff kann ich nicht beurteilen somit auch nicht beantworten.

Wenn die den Kompostbereich umordnest, lege doch diese Rasensonden-Schicht unten hin und kompostiere obendrauf.
Das kommt gut und braucht nichts spezielles.

Grüsse Natternkopf
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Blush am 18. März 2023, 18:17:49
Tach schön Natternkopf,

vielen Dank für Deine Antwort. Es beruhigt mich auf jeden Fall, dass bei Dir die Zersetzung der Rasensoden auch lange Zeit braucht. Zwar habe ich inzwischen ja einige Haufen heißrottenden Kompost angesetzt, der auch umgeschichtet wurde, daneben habe ich aber immer noch die Sammelbehälter, in die Küchenabfälle und kleinere Mengen Gartenabfälle kommen und die kalt oder lauwarm vor sich hinrotten. Soll heißen, ich schichte gar nicht alles immer um. Hier hatte ich eben gehofft, normale Erde draus gewinnen zu können, die ich für Töpfe oder zum Stopfen irgendwelcher Löcher nehmen kann. Heißt, ich möchte es nicht so gern unter den Kompost mischen. Und ich habe Sorge  ;), dass das olle Scharbockskraut immer wieder durchkommt.  :-\
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: thuja thujon am 19. März 2023, 07:58:00
Die übliche Empfehlung ist nach jeder 10cm Schicht etwas Kalkstickstoff geben, das ergibt sich aus der Verbreitung der Gasphase.

Ich würde aber nicht so weit gehen wollen zu behaupten, es hätte eine Wirkung auf das Scharbockskraut.
Wäre evtl besser, wenn man das raussiebt.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Blush am 19. März 2023, 16:17:53
Danke, thuja. Immerhin ein Anhaltspunkt. Ich werde es versuchen und ansonsten sieben.
Titel: Re: Lauwarmrotte
Beitrag von: Natternkopf am 19. März 2023, 21:20:30
Salü miteinander. Noch mein Senf, oder so, dazu.  ;)

Kompost möchte verwendet werden / kompostforum Schweiz Heft 2 |2016


JA
es gibt schon merkwürdige Mythen über Kompost.  ;D
Ammenmärchen rings um den Kompost / kompostberatung.ch  8)

Grüsse Natternkopf

Nachtrag März 2024:
Kompostforum Link | Heft 2 /2016 wieder funktionierend Eingepflegt.