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News: Tadele nicht den Fluß, wenn du ins Wasser fällst. (indisches Sprichwort)
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News: Tadele nicht den Fluß, wenn du ins Wasser fällst. (indisches Sprichwort)

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|5|12|so eine fuhre mist im garten ist um einiges sinnlicher als eine packung blaukorn im regal. (maigrün)

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Autor Thema: Terra Preta  (Gelesen 243503 mal)

Paulownia

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Re:Terra Preta
« Antwort #210 am: 22. Februar 2010, 08:31:23 »

Was aufgebauscht und verbreitet wird mit Hilfe der Wissenschaft, die uns was Glauben machen sollen, was so vielleicht gar nicht stimmt, ist natürlich ein Aspekt den es zu bedenken gilt und der für den Laien schwer zu erkennen ist.

Durch meine jetzige Recherche im bescheidenen Rahmen komme ich zu dem Schluss:
Dass Terra Preta ein überaus fruchtbarer Boden ist.
Eine Kohleart ein nicht unwesentlicher Faktor
Verbindungen von Rückständen evtl. positive Wirkung haben.
Mit dem Nachbau evtl. magere Gegenden der Welt aufwerten kann, ob dabei nun wichtige Naturstandorte zerstört werden, lasse ich jetzt mal aussen vor.
Zu den hiesigen Alternativ-Terra Preta Anbietern, auch hier mal den Faktor der Geschäftemacherei aussen vor lassend. Basiert ihr Produkt nicht zumindest auf eine seriöse Basis?

Ja, aber die Frage, wieso ich mich überhaupt erst mit Terra Preta beschäftigt habe, bleibt immer noch offen:

Nützt sie mir in meinem Garten was oder ist der europäische Boden so fruchtbar und kann mit herkömmlichen Mitteln so nachhaltig aufgewertet werden wie es bei Terra Preta der Fall ist?
Welches wären dann die Alternativen?
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LG Margrit
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Günther

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Re:Terra Preta
« Antwort #211 am: 22. Februar 2010, 10:15:57 »

Ich bin mir nie zu gut, von irgendwo etwas zu lernen - wenn's das wert ist.
Vielleicht gibts im System Terra Preta eine Faktor, der auch hier und jetzt sinnvoll einsetzbar ist.
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luitpold

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Re:Terra Preta
« Antwort #212 am: 22. Februar 2010, 17:19:28 »

hallo pearl
es ist halt so wie mit der badewanne, für mich ist sie halbvoll.

ob sich die klimaschützende CO2 bindende Methode hier industriell lohnen täte, ist noch offen oder die tendenz geht eher in richtung lohnen, ist noch die frage für wem.

einer der vorteile der im boden befindlichen biokohle ist das bindevermögen von zb N, bei bewirtschaftung wie bisher, wird weniger (kunst)dünger benötigt.

es wird weninger stickstoff in das grundwasser ausgewaschen, und CO2 dauerhaft gebunden,
 was bei nurkompost nicht der fall ist, der wird umgesetzt und co2 entweicht in die atmosphäre.

biokohle als dauerhafte und ideale besiedelunsstruktur für bakterien und bodenpilze sollte auch nicht vergessen werden.

ist ja schon einmalein anfang?

biokohlefilter zur reinigung überdüngten grundwassers liegt dann ja nahe, oder als filtersubstrat dezentraler abwasserreinigung.

die wälder in europa haben überall zuwächse.

will man statt tropenholz heimisches holz haltbar machen, wird diese erhitzt, mein opi hat seine zaunpfähle angekohlt um sie vor verrottung zu schützen, also eine technik die auch bei uns immer schon gebräuchlich ist, etwa seit der hallstattzeit.

die bevölkerung nimmt ab, die städte schrumpfen.

moore sind zumindest in österreich meist geschützt, bzw zahlt die EU ausgleichsbeiträge wenn sie nicht oder nur artgerecht genützt werden.

es wird soviel geforscht, ich fände es schade das gerade bei biokohle nicht zu tun.

aber so wies ausschaut besteht die gefahr ja eh nicht so.

lg
luitpold
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Dietmar

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Re:Terra Preta
« Antwort #213 am: 22. Februar 2010, 17:54:37 »

Man müsste eben mal einen Versuch machen und in einem Beet Holzkohlepulver bis feinkörniges Holzkohlegries untermischen.

Wer kennt eine Bezugsquelle, z.B. Köhlerei, die das anbietet? Bei mir in der Nähe gibt es keine und die nächst weiteren haben weder Website noch email-Adresse.

Bitte keine Apotheken oder ähnliches - ich will meinen Garten nicht vergolden.
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Staudo

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Re:Terra Preta
« Antwort #214 am: 22. Februar 2010, 17:57:38 »

In der Dübener Heide in Eisenhammer gibt es noch eine produzierende Köhlerei. Das wäre ein netter Ausflug von Dresden aus.
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Dietmar

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Re:Terra Preta
« Antwort #215 am: 22. Februar 2010, 17:59:47 »

Danke Staudo!
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pearl

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Re:Terra Preta
« Antwort #216 am: 22. Februar 2010, 18:54:43 »


Nützt sie mir in meinem Garten was oder ist der europäische Boden so fruchtbar und kann mit herkömmlichen Mitteln so nachhaltig aufgewertet werden wie es bei Terra Preta der Fall ist?
Welches wären dann die Alternativen?


warum in die Ferne schweifen, wenn ... ;)

man einen Eßkastanienwald hat. ;D Nee, im Ernst, deine Frage so formuliert ist ein gutes Sprungbrett um sandigen und mageren Boden zu gutem Gartenboden zu machen.

Da wir durch unwahrscheinlich große Angebote an Gartenhilfsmittel und Kunstdünger und zusätzlich durch das explodierende Angebot an alternativen Bio-Gartenprodukten verwirrt sind, haben wir den Anschluss an unsere eigenen Gartentraditionen etwas verloren.

Was mich in alten Gartenbüchern immer wieder fasziniert, das ist die Empfehlung auf Beete und Gartenflächen dicke Schichten Mist aufzutragen. Auch für Wald- und Schattenstauden empfehlen es die Alten Hasen. Ich habe gelegentlich einen Gemüsegarten erwähnt in dem der private Gartenmensch einen unwahrscheinlich satten dunklen und feinkrümelig mürben Boden erzeugt hat. Er kompostiert jedes Jahr 1 - 2 Fuhren Mist, die ein Bauer ihm hinkarrt. In seinem Garten sind die Zucchinis Bäume, die er an Stangen von Baugerüsten aufbindet. Der gefüllte Schlafmohn wird 150 cm hoch und hat Männerdaumen dicke Stengel...

Es gibt die alten Traditionen der Mistbeete, die auch noch die hohen Rottetemperaturen im Spätwinter ausnutzten.

Die frühindustriellen Weber in England haben in ihren winzigen Cottages auf kleinstem Raum nicht nur Gemüse, sondern auch Pflanzen mit schönen Blüten gezogen. Jedes bisschen organisches Material wurde kompostiert. Die Erde für die Aurikel mit Hühner- oder Taubenmist angereichert. Haare und Nägel der Familienmitglieder wurden gesammelt, jeder Krümel Asche und Kehricht war für die speziellen Mischungen wesentlich.

Karel Čapek beschreibt auch die Jagd nach jedem Pferdeapfel und die Rezepturen. Als Pfiff für guten Gartenboden und der letzte Schliff für Blumenerde nannte er Erde aus dem Grab einer Jungfrau. ;) ;D So hat er schon vor ein paar Jahrzehnten die Anstrengungen des ackernden Menschengeschlechtes um gute Substrate, hohe Erträge und wettbewerbsfähige Zierpflanzen auf die Schippe genommen.

Was lernen wir daraus? Alles was zur Hand und wohlfeil ist nützt einem Gartenboden. Ich muss zugeben, dass ich auch schon Kuhmist im PKW transportiert habe um meine Rhododendren im alten Garten glücklich zu machen. Meine Bauwannen haben auch schon vom oben erwähnten Gemüsemenschen kompostierten Mist enthalten, weil ich zu neidisch auf diesen satten Boden war.

Die Feuerstelle in meinem Wald- und Wiesengarten werde ich allerdings mal beobachten, ob der Gundermann, der dort die Holzkohle und Asche überwuchert saftiger aussieht als nebendran. ;) Bisher kann ich sagen, dass eine Weile auf dieser Feuerstelle gar nichts wächst. Es dauert 4 bis 5 Monate bis sich Pflanzen mit Ausläufern dahin ausbreiten.
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“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

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Günther

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Re:Terra Preta
« Antwort #217 am: 22. Februar 2010, 20:16:41 »

Holzkohle gibts sackweise als Grillkohle....

Bei der Bindung nützlicher Stoffe durch Aktivkohle hab ich den dunkelschwarzen Verdacht, die sind zwar gebunden, werden aber nimmer freigegeben.

Der "Mist" der Altvorderen war Mist mit wenig Stroh, heute gibts viel Stroh und nur Spuren Mist drinnen - kein Vergleich.
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Dietmar

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Re:Terra Preta
« Antwort #218 am: 22. Februar 2010, 20:21:01 »

@günther

Zitat
Holzkohle gibts sackweise als Grillkohle....

Ich will ja keine großen Stücke einbuddeln und mühsam zerkleinern will ich sie auch nicht.

Den kleinen Rest, der beim Grillen übrig bleibt, kompostiere ich schon immer, aber diese Menge fällt kaum ins Gewicht.
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Paulownia

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Re:Terra Preta
« Antwort #219 am: 22. Februar 2010, 20:37:39 »

Pearl, so wie Du es beschreibst, wäre dann auch bei uns , genau wie in den Amazonas, das alte Wissen der nachhaltigen Fruchtbarkeit des Bodens verloren gegangen?

Gut, ich stand heute Nachmittag auch an der Landstraße und habe das Häckselgut der Straßenmeisterei eingetütet. Morgen geht es weiter. Jeden Tag schleppe ich 2 Eimer Pferdemist den Berg hoch. Und meine Riesen-Feuerstelle wird kontinuierlich auf die freien Flächen verteilt.

Doch mein Gartenboden ist noch jungfräulich und alles wächst super gut. Ich denke da habe ich noch keinen Ansatzpunkt. Mir mangelt es weder an Zeit oder Platz, noch habe ich einen mageren Sandboden. Ich bin bis jetzt noch in der glücklichen Lage, die Bodenmüdigkeit im Keim zu ersticken.

Doch was ist mit den Landwirten, sie wird man zweifelsohne nicht dazu bekommen, alles wie früher zu kompostieren. Ich denke es wird sich für die auch in keiner Weise rechnen.

Was ist mit Gartenbesitzern, die ein kleines Stück bewirtschaften wo jeder Platz ausgenutzt wird und der selbst produzierte Kompost bei weitem nicht ausreicht.

Was mit dem Gartenbesitzer der einfach nicht mehr die Kraft oder die Zeit hat eine intensive Kompostwirtschaft zu betreiben.
Die Liste könnte man jetzt endlos verlängern.

Ich meine der ganze Kunstdünger, egal von welcher Zielgruppe wird einzig und allein wegen seiner Wirtschaftlichkeit verarbeitet.

Ein Terra Preta Produkt, ja, abgepackt in Tüten handlich, sauber und effektiv wäre für diese Gruppen ein deutlicher Vorteil und somit auch für unser Umfeld, unsere Böden.
Vielleicht sogar ein Schritt weg vom Kunstdünger und Aufbau einer Humusschcht. Ich fände das Klasse.

Und wenn hier im Forum Einige es mit einem Beet ausprobieren wollen, sei es auch nur mit der Kohle und dann hier über ihre Erfahrungen reden würden, das fände ich große Klasse. ;)

So wie ich das jetzt hier lese, hätten wir da schon: Pearl, Dietmar und Günther. ;)
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LG Margrit
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Werner987

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Re:Terra Preta
« Antwort #220 am: 22. Februar 2010, 21:53:00 »

Pearl, so wie Du es beschreibst, wäre dann auch bei uns , genau wie in den Amazonas, das alte Wissen der nachhaltigen Fruchtbarkeit des Bodens verloren gegangen?

mein jetziger garten bestand ehemals aus sandboden.
auf dieser fläche verteilte ich lehm (6 t - anhänger).
in den ersten jahren grub ich sehr große mengen abgelagerten rindermist unter. anfangs legte ich nach dem umgraben kompost mit etwas muttererde auf. nach 5 jahren sah der boden fast schwarz aus und hatte eine kompostähnliche struktur.
im prinzip nutzte ich die übermittelten erfahrungen der hiesigen "ureinwohner".

@Dietmar
rindermist wird in meiner gegend gsd noch nicht mit goldstaub aufgewogen.
ein 8 t hänger kostet 50 euro + transport.
man rechne sich aus, welche klägliche menge chemischen volldünger man dafür bekommt, ohne die humusbilanz zu verbessern.


die forschung nach dem wirkmechanismus pyrogenen kohlenstoffs auf die nährstoffbilanz von böden hat sich in den letzten jahren intensiviert. die nutzung von fördermitteln zur CO2-bindung ist dabei legitim.
einige gartenfreunde essen auch gern Schwarzwälder Kirschtorte, weil die darin enthaltenen kirschen so gesund sind. :D ;) ;D
neuen, gesicherten erkenntnissen bin ich durchaus aufgeschlossen. wenn weniger dünger benötigt würde bleibt das grundwasser sauberer.
ich werde die umwelt jedoch nicht mit schwelgasen und anderen chemischen verbindungen belasten, denn der nutzeffekt eigener pyrotechnischer versuche mit C bleibt zweifelhaft.
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luitpold

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Re:Terra Preta
« Antwort #221 am: 22. Februar 2010, 22:01:16 »

ich werde die umwelt jedoch nicht mit schwelgasen und anderen chemischen verbindungen belasten, denn der nutzeffekt eigener pyrotechnischer versuche mit C bleibt zweifelhaft.
hallo,
bei der retortenverkohlung wird das schwelgas als prozessenergie zur biomasseverkokelung verwendet. dh der prozess emitiert 30% weniger co2, verglichen mit der selben menge biomasse, wenn diese nur kompostiert würde.

lg
luitpold
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luitpold

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Re:Terra Preta
« Antwort #222 am: 22. Februar 2010, 22:07:06 »

eine leicht lesbare übersicht wäre da zu finden.

lg
luitpold
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Werner987

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Re:Terra Preta
« Antwort #223 am: 22. Februar 2010, 22:29:46 »

ich werde die umwelt jedoch nicht mit schwelgasen und anderen chemischen verbindungen belasten, denn der nutzeffekt eigener pyrotechnischer versuche mit C bleibt zweifelhaft.
hallo,
bei der retortenverkohlung wird das schwelgas als prozessenergie zur biomasseverkokelung verwendet. dh der prozess emitiert 30% weniger co2, verglichen mit der selben menge biomasse, wenn diese nur kompostiert würde.

in meinem garten steht keine industrielle verkohlungsanlage, deshalb der hinweis. ;)
als nährstoffspeicher kann ich mir C durchaus vorstellen (früherer post).
dein link ist sehr interessant, was den aufschluß von holzkohle betrifft.
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luitpold

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Re:Terra Preta
« Antwort #224 am: 22. Februar 2010, 22:51:40 »

in meinem garten steht keine industrielle verkohlungsanlage, deshalb der hinweis. ;)
als nährstoffspeicher kann ich mir C durchaus vorstellen (früherer post).
dein link ist sehr interessant, was den aufschluß von holzkohle betrifft.
hallo,
in meinem schon irgendwie, ich habe im kugelgrill ein standrohr mit flansch reingestellt, das leitet die entstehenden gase unter den grill in ein häufchen glühende holzkohle als zünder. dort wird das schwelgas entzündet. wenn der prozess im laufen ist gibt das eine hübsche stichflamme, und sehr wenig rauch.

hat ausgesehen als ob ich meinen hamster zur weltraumbestattung launche.
vor lauter aufregung habe ich keine fotos gemacht, hole ich ehebaldigst nach.
lg
luitpold
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