Also das ist für mich eine Überraschung, dass es in der Nordosttürkei blauen Lerchensporn gibt. Die Flora of Turkey besitze ich leider nicht und ich war in diesem Gebiet ja immer zur Unzeit, da im Frühjahr Staudengärtner nicht weg können. Wie wächst das Ding, ist es vom Habitus schön, und überhaupt....? Ich kenne das Gebiet nur vom Tratsch mit den Hirten, Besichtigung armenischer Kirchen und botanisieren, was im Hochsommer dort noch auffällt.
Blaublühende Corydalis existieren sehr viele Arten, die meisten wohl in Tibet, dem Himalaya und Yünnan, aber auch in Sibirien. Für den Anfänger sind, wie schon erwähnt, auf jeden Falll die C. elata und dessen Hybriden 'Craighton Blue', 'Spinners', 'Omeiensis' und 'Kingfisher' gut, vielleicht gibt es inzwischen auch noch andere. Viele der Hochgebirgsarten sind alles andere als leicht zu kultivierende Stauden und geistern als Tauschobjekte bei den Alpinenmenschen herum.
Von den Arten zählt C. ambigua zu den leicht gedeihenden, wobei hier das Blau schon sehr verwässert ist und in manchen Böden ist er auch blühfaul. C. cashmeriana wäre das Überdrüberjuwel von allen Corys, doch ist gerade er ein Hätschelkind, welches nur in kühlen Lagen und sauren Böden der Zentralalpen oder im hintersten Schwarzwald gut gedeiht. Leicht wächst hingegen eine Form namens 'Kailash', die ist aber nicht so eisblau als die "normale" Art, die Eschmann früher hatte.
Alle diese Corydalis, einschließlich dem sommers einziehenden C. flexuosa und seinen Sorten sollten eher kühle und leicht beschattete Standorte gegeben werden.