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Pflanzenwelt => Gemüsebeet => Thema gestartet von: Orchidee am 16. September 2018, 19:39:22

Titel: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Orchidee am 16. September 2018, 19:39:22
Hallo,

wir haben hier totalen Sandboden (Spargelgebiet).  Geben jedes Jahr Kompost auf die Beete aber die trocknen furchtbar schnell aus. Was kann ich tun damit die Nässe nach dem Giessen länger hält ? 
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: lerchenzorn am 16. September 2018, 20:11:55
Der Humus wird im reinen Sandboden sehr schnell "verbrannt". Er mineralisiert und hinterlässt Partikel, die die Wasserführung des Bodens eher noch mehr verschlechtern, weil sie wasserabweisend sind.

Wenn Ihr eine regelmäßige, sehr reiche Humuszufuhr gewährleisten könnt, wird das die Fruchtbarkeit und Wasserkapazität dennoch günstig beeinflussen.
Nachhaltiger ist das Binden der Humuspartikel an komplexbildende Stoffe durch Einarbeiten tonhaltiger Substrate. Neu"modisch" ist die  Verwendung von Holzkohle in fein vermahlener Form und nach Kompostierung mit nährstoffreichem Kompostiermaterial. Beides braucht Vorsicht und nichts bewirkt Wunder. Tonhaltige Substrate immer fein verteilt, nie in kompakter Form unterarbeiten, weil sie sonst verschlämmte Einschlüsse hinterlassen.

Aus dem hiesigen Spargelanbau (Beelitzer Gebiet) kenne ich Rigolböden, die schon im historischen Spargelanbau angelegt wurden, um auf den sehr armen Sanden überhaupt Erträge zu sichern und um die Erwärmung des Bodens durch eine verbesserte Wasserhaltung (damit Wärmeleitfähigkeit) zu beschleunigen.
Der Boden wird 2 bis 3 Spatenstich - bis ca. 0,5 m - tief umgearbeitet und in die tieferen Schichten reichlich gut verrotteter Humus, auch gut abgelagerter und umgesetzter Mist, eingearbeitet. Das vergrößert einerseits die produktive Bodenschicht, verhindert durch verringerte Belüftung auch die allzu schnelle Mineralisierung. Das ist viel Arbeit und muss in größeren Abständen wiederholt werden.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 16. September 2018, 21:05:04
Man kann Sandboden auch kaputtlockern durch zuviel einarbeiten was hinterher nicht richtig kittet oder speichert. Dann wirds nix mit feinen Haarwurzeln der Pflanzen die fürs nötige Wachstum sorgen.
Humus und damit Nährstoffe einbringen mildert nicht eine schlechte Struktur. 

Lebendverbauung bringt stabilere Krümel.

Bevor hier sinnvolle Tips gegeben werden können wäre eine Spatendioagnose deines Bodens notwendig. Eine Anleitung gibts hier:
https://www.zuechtungskunde.de/artikel.dll/vti-klemmbrett-03-460x330-v03_Mzk4NjY1Mw.PDF

Bitte berichte über das Ergebnis und was vorher auf den beprobten Flächen gewachsen ist. Gerne auch Fotos zur Diskussion hier einstellen. Duftproben gehen ja leider noch nicht übers Netz.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: elis am 16. September 2018, 22:44:14
Hallo Orchidee !

Du kannst Bentonit in den Boden einarbeiten. Das kann Wasser halten und ist so eine Art Gesteinsmehl. Dann Kompost einarbeiten und ständig mulchen, z.B. mit Rasenschnitt. Dann hast Du einen ständigen Humusaufbau.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bentonit

lg. elis
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Orchidee am 17. September 2018, 09:01:35
Danke euch allen für die Vorschläge.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Bufo am 17. September 2018, 09:38:32
Bentonit bringe ich auch regelmäßig (jährlich) ein. In einigen wenigen Beeten habe ich die Abstände schon vergrößert, damit der Boden dort nicht zum Tonboden mutiert.

Wenn man von diesem extrem trockenen Sommer einmal absieht, dann bin ich mit den Möglichkeiten meines Sandbodens inzwischen durchaus zufrieden.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: oile am 17. September 2018, 09:48:29
Ich bringe den Grasschnitt regelmäßig auf meinen Gemüsebeeten aus. Nur dieses Jahr hat das nicht geklappt - es gab nicht ausreichend Gras.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Staudo am 17. September 2018, 09:51:46
Ich habe meinen Gemüsegarten mit einer rund 30 cm dicken Schicht Komposterde aufgefüllt.  ;D
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Zausel am 17. September 2018, 09:53:42
Ich habe meinen Gemüsegarten mit einer rund 30 cm dicken Schicht Komposterde aufgefüllt.  ;D
Das aber bestimmt nicht nur einmalig.    ;)
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: lerchenzorn am 17. September 2018, 10:22:08
Reiner Kompost oder mit Zusätzen?
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Staudo am 17. September 2018, 10:28:44
In der Gärtnerei fallen riesige Mengen Kompost an. Das Grundmaterial ist eine tonhaltige Torferde. Dazu kommen Unkraut und Stauden.  ::)
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: leonora am 17. September 2018, 10:42:55
Sandboden (Spargelgebiet).  Geben jedes Jahr Kompost auf die Beete aber die trocknen furchtbar schnell aus. Was kann ich tun damit die Nässe nach dem Giessen länger hält ?

Ich bringe den Grasschnitt regelmäßig auf meinen Gemüsebeeten aus. Nur dieses Jahr hat das nicht geklappt - es gab nicht ausreichend Gras.


*unterschreib*
Regelmäßig dünn mit anfallendem Rasenschnitt mulchen hat in meinem alten Sandgarten die Verdunstung merklich verringert. Es sollte möglichst noch kein Samen im Schnittgut sein.

Darüber hinaus ist das Einarbeiten von Kompost sicher gut, um Sandboden zu verbessern. Als Sofortmaßnahme gegen Verdunstung bringt das Mulchen aber schneller Ergebnisse.

LG
Leo
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Sternrenette am 17. September 2018, 10:48:13
Ich stell im Herbst den Häcksler aufs Beet und jage Nußbaumblätter durch. Das wird dann verteilt und ist im Frühjahr fast verschwunden. Meiner Meinung nach hilft es langfristig zur Bodenverbesserung.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: biene100 am 17. September 2018, 10:56:42
*unterschreib*
Regelmäßig dünn mit anfallendem Rasenschnitt mulchen hat in meinem alten Sandgarten die Verdunstung merklich verringert. Es sollte möglichst noch kein Samen im Schnittgut sein.

Darüber hinaus ist das Einarbeiten von Kompost sicher gut, um Sandboden zu verbessern. Als Sofortmaßnahme gegen Verdunstung bringt das Mulchen aber schneller Ergebnisse.

LG
Leo

Auch unterschreib... :-)  Mach ich schon lange ist super so am Südhang im Sommer.  Aaaaber.... ich mähe wöchentlich, da gibts keinen Samen. Warum möchte jetzt im Herbst dann dort eine Wiese wachsen? :P ::) Jedes Jahr dasselbe. Ist zwar im Sommer super, aber jetzt hab ich Jätarbeit dafür. Ja, wir haben drumrum schon Wiesen und Weiden, aber das wird doch gemäht bevors blüht.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Cepha am 24. Oktober 2018, 13:59:41
Grundsätzlich würde man sagen mehr Humus und eine Mulchbedeckung, aber ich vermute, auf das bist Du auch schon gekommen.

Im Handel ist ein Produkt namens "Geohumus Aqua+3" erhältlich, welches angeblich das 40-fache des Eigengewichts an Wasser speichern soll.

Wenn man davon meinetwegen 300g/m² ausbringt (deutlich mehr als die Empfehlung) wären das nach meinem Verständnis rund 12l/m² zusätzlicher Wasserspeicher, der sich zumindest in meiner Theorie auch nicht so schnell ausschwemmen oder zersetzen sollte wie z.B. Kompost.

Auf die Schnelle war der billigste gefundene Preis bei Obi 34 Euro für die 6kg Packung, pro m² wäre das also in diesem Beispiel Kosten von 1,70€.

Das ist keine Empfehlung, ich kenne das Produkt nicht, ich hab nur neulich zufällig davon gelesen und mich daran erinnert.

PS: Vielleicht lässt sich zu Superabsorbern im Boden über diesen Link ausgehend noch mehr Information dazu beschaffen:
https://diepresse.com/home/leben/gartenkralle/4964011/Wasser-fuer-die-Pflanzen

Ein Nachteil könnte(!) sein, dass man sich "Mikroplastik" in den Boden holt, welches sich nur langsam (oder gar nicht?) zersetzt:
https://www.nzz.ch/wissen/wissenschaft/superabsorber-gegen-wasserknappheit-1.17641716
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Gartenoma am 24. Oktober 2018, 14:14:25
Im Handel ist ein Produkt namens "Geohumus Aqua+3" erhältlich, welches angeblich das 40-fache des Eigengewichts an Wasser speichern soll.
Ich kenne das Produkt, habe es in meinen Kübeln ausprobiert. Es verträgt sich nicht mit Phosphat, da verliert es seine Quellfähigkeit. Ich war ziemlich enttäuscht.

Wir hatten vor Jahrzehnten im Schrebergarten Sandboden. Wenn du eine Schreinerei findest, die nur einheimisches Holz und auch keinen Nussbaum verarbeitet, bringen Sägespäne und feine Hobelspäne etwas. Das Holz hält die Feuchtigkeit länger als Humus und zersetzt sich sehr langsam. 

Gruß
Gartenoma
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Cepha am 24. Oktober 2018, 14:18:28
Im Handel ist ein Produkt namens "Geohumus Aqua+3" erhältlich, welches angeblich das 40-fache des Eigengewichts an Wasser speichern soll.
Ich kenne das Produkt, habe es in meinen Kübeln ausprobiert. Es verträgt sich nicht mit Phosphat, da verliert es seine Quellfähigkeit. Ich war ziemlich enttäuscht.

Danke für den Erfahrungsbericht.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Gartenoma am 24. Oktober 2018, 15:24:07
Nachtrag: Hier steht noch ein ungeöffnetes Eimerchen (Joghurteimer-Größe) herum. Es müsste so an die 10 Jahre alt sein, aber da das Quellen ja ein physikalischer und kein chemische Vorgang ist, müsste es noch funktionieren.

Schicken lohnt sich nicht, da würden die Brocken teurer als die Brüh', aber wer will kann es sich hier (im Taunus) abholen. Es gibt ja bestimmte tropische Pflanzen, die phosphatfrei gehalten werden müssen.  ;)
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Cepha am 24. Oktober 2018, 15:31:50
Hier noch ein Test:

https://www.lwg.bayern.de/analytik/boden_umwelt/113468/index.php

Fazit: Geohumus (1%) erhöht die Wasserspeicherfähigkeit von Sandboden signifikant, allerdings tut das Torf ebenso.

Die ungeklärte Frage ist, wie sich der Effekt jeweils über die Jahre verringert. Torf oder anderer Humus im Sand zersetzt sich oft sehr schnell. Torf würde ich aus ökologischen Gründen als Bodenverbesserer unbedingt ablehnen.

Hier könnte man nachfragen, was bei deren Versuchen zur Langzeitstabilität und Abbauverhalten rausgekommen ist:
http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2011/7999/pdf/Sdf_2010_SdrH_76_81.pdf
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 24. Oktober 2018, 16:15:19
Das Problem beim Geohumus bzw Superabsorbern ist dass es umso weniger Wasser hält, je mehr Salze im Wasser sind.

Da Pflanzen Nährstoffe brauchen und das in Salzform, nimmt der Superabsorber mit der Zeit immer weniger Wasser auf.
Bei mir im Balkonkasten mit Compo Kübelerde hat der wasserspeichernde Effekt anderthalb Jahre gehalten.
Im Balkonkasten weil Plastik im Gartenboden nicht so meins ist.

Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Cepha am 24. Oktober 2018, 16:42:14
Das ist richtig, lässt sich aber durch eine entsprechend größere Menge leicht ausgleichen.

Siehe das wohl bekannte Beispiel mit dem Urin in der Windel, da funktioniert es trotzdem sehr gut, auch wenn der Superabsorber dort "nur" das 50fach seiner Masse binden kann statt ca. das 300-fache bei reinem Wasser.

Die beiden links zeigen ja Vergleiche, dass es sehr wohl zu funktionieren scheint.

Wenn es bei Dir im ersten Jahr funktioniert hat und im zweiten nicht mehr so gut, dann würde ich das nicht auf eine "Versalzung" zurück führen (meinem Verständnis nach kommt es dort zu keinem Anreicherungseffekt), sondern wahrscheinlich an der biologischen Zersetzung. Die Vorschriften sagen wohl, dass 20% pro Jahr biologisch abgebaut werden müssen.
Im Balkonkasten sind die Substrattemperaturen vermutlich weitaus höher als im Gartenboden und damit die Abbauprozesse auch stark beschleunigt. Gut möglich, dass dann noch 1,5 Jahren das meiste schon zersetzt war, das wäre in diesem Fall dann aber kein bug, sondern ein feature.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 24. Oktober 2018, 16:50:36
Ich hatte ja ne Torferde drin, die ist Biologisch ziemlich tot. Ich hatte nur sehr wenig Lehm mit rein.

In einem lange mit Kompost gedüngtem Sandboden ist deutlich mehr Leben als in Torferde.

Wenn man zuviel rein macht verändert das die Struktur. Also zuwenig Luft, schlechter Gasaustausch.
Für Sandboden ist immernoch Bentonit besser. Der speichert auch gleichzeitig nährstoffe wenn welche da sind oder gedüngt werden.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Natternkopf am 24. Oktober 2018, 23:41:41

In einem lange mit Kompost gedüngtem Sandboden ist deutlich mehr Leben als in Torferde.
Ist dir, mir und anderen kalr, denn Kompost der "zerfällt" gibt/ist Nahrung für die Bodenlebewesen.
Geohumus ergibt keine Nahrungsquelle für die Bodenlebewesen beim "Zerfall".

Wenn man zuviel rein macht verändert das die Struktur. Also zuwenig Luft, schlechter Gasaustausch.
Für Sandboden ist immernoch Bentonit besser. Der speichert auch gleichzeitig nährstoffe wenn welche da sind oder gedüngt werden.
Da sind wir gleicher Meinung, wobei das bewiesene Fakten sind.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 24. Oktober 2018, 23:43:13
Wie Boden im Gemüsegarten verbessern - mir fällt dazu ein:

- den Boden mit verrottbarem Material füttern, also mulchen z.b. mit Gründüngung und Mulchmaterial für den Winter ein sehr guter Methode um Nährstoff- und Wasserhaltevermögen zu verbessern.

Das Mulchen mit Grasschnitt im Sommer wurde ja schon erwähnt.

Es gibt viele natürliche Materialien, die nicht nur als Kompostmaterial, sondern auch als Flächenkompostmaterial (also Mulchmaterial) geeignet sind:
- ein weiterer Punkt bezüglich der Verbesserung der Wasserhaltefähigkeit sind alle Substanzen, die Feuchtigkeit binden.
das ist das schon erwähnte:

- Förderung der Bodenlebewesen: Regenwurm und all seine Kollegen

- den Boden nur im Notfalle wenden, umgraben, grubbern, oder fräsen.
Warum:
alle unnötigen tiefen Bodenbewegungen zerstören die kostbare Humusschicht - und Sandboden ist da besonders empfindlich.
Einzig das oberflächliche unterschneiden der Beikrautwurzeln (also Unkrauthacken) ist sogar hilfreich, weil es die Kapillarität des Bodens unterbricht und so die Feuchtigkeit im Boden zurückhält.

Unser Gartenboden ist ein lebendiges Wesen - ähnlich wie ein liebenswertes "Haustier", dass gefüttert, beschützt und gehegt werden möchte. Dann fühlt sich der Boden wohl, lebt auf und ist uns zu Diensten.


Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Natternkopf am 25. Oktober 2018, 00:06:40
Habe mal einwenig recherchiert, was so an Publikationen, Erfahrungen und sonst so an geschriebenem zu Geohumus Aqua+3 vorhanden ist.

Die Auflistung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

.
Grüsse Natternkopf
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 25. Oktober 2018, 00:15:06
Danke fürs recherschieren, Natternkopf. Alles irgendwie ältere Ergebnisse von der Zeit als die auf den Markt drängten, oder täusche ich mich da?
Sehr schön gesagt, Nemi.  :D
aber
Zitat
- den Boden nur im Notfalle wenden, umgraben, grubbern, oder fräsen.
Notfalle würde ich ersetzen mit soviel wie nötig, so wenig wie möglich. Fräsen ist zB so eine Sache, die geht in der Praxis oft nach hinten los. Zuviel Drehzahl ist der mechanische Supergau für jeden Bodenkrümelagglomerat. Zum lockern gibts bodenschonenderes, weniger eingreifendes Werkzeug.
Zitat
Einzig das oberflächliche unterschneiden der Beikrautwurzeln (also Unkrauthacken) ist sogar hilfreich, weil es die Kapillarität des Bodens unterbricht und so die Feuchtigkeit im Boden zurückhält.
Und selbst hier bin ich mittlerweile sehr penibel geworden, sogar auf meinem sandigem Lehmboden. Eine Pendelhacke mischt und zerstört deutlich weniger als zB ein Gartenwiesel und ich bau mir weil beides nicht passt noch nen Eigenbau zum flach hacken. Gibt ja nix gescheites zu kaufen. Ich bin gebranntes Kind was Starkniederschläge kurz nach der Aussaat angeht. Verkrustete Oberflächen und Saat die keimen will aber durch die Kruste oben nicht kommt, mit soviel hacken und Co ist oft irgendwann wieder doch nichts gewonnen. Manchmal kann Mulch helfen, aber da wollen auch nicht alle Gemüse durch. Radieschen im Februar habe ich zB noch nie gemulcht und wenn anderes gemulcht wird, dann oft erst nachdem es schon kräftige Keimlige sind. Selten dass man es schon direkt zur Saat oder sogar davor machen kann. Ist eher was für triebkräftige Samen wie Buschbohnen, Mais usw.

Den alten Leitsatz, nach jedem Regen hacken, dem möchte ich gerne widersprechen. Hacken erst wenns Unkraut stört oder Wasser fehlt, spätestens bevor es Samen ansetzt. So wenig wie machbar. Wenns Unkraut 5 oder 15cm hat ist das auch mehr Futter fürs Bodenleben als das Unkraut im Fädchenstadium direkt nach dem keimen.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Natternkopf am 25. Oktober 2018, 00:16:27
Habe übrigens nicht mal den Ansatz von einer Idee, weshalb Polyacrylat in unsere Töpfe, geschweige den in unseren Böden soll.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 25. Oktober 2018, 00:34:25
Naja, die Idee mit dem Wasserspeichern, so ganz weit weg ist sie ja auch nicht. Es gibt Beispiele aus Wüstengegenden, da hat das echt was gebracht.
Für bei uns, auch nach diesem Trockenjahr, es hat mehr was von Gimmick für Giesfaule. Wie Geranien im Balkonkübel, man kanns auch übertreiben.

Ich kauf mir jedenfalls lieber nen neuen Regner weil ich nen Wasseranschluss mit unter 2€/m³ habe.
Für Leute die ihr Wasser an die Wurzel tragen müssen, ist vielleicht ne Überlegung wert.
Man sollte mehr den Unterschied Bentonit und Mulch zu Superabsorbern herausarbeiten.

PS: ich habe mal Petersilie auf zerpflückten Pampers angezogen. Weil Keimfrei und die Watte/Superabsorberschicht der Pampers ja auch ein bissl drainiert. War extrem heikel mit giessen, jeder der rund 20 Minitöpfe anders. Das was anfangs steril war, hat sich später als Staunässefalle erwiesen und hat erst recht gelbe Blätter und Wurzelfäulnis hervorgerufen. Pur ist das also nix.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Gartenoma am 25. Oktober 2018, 05:21:07
Wie Boden im Gemüsegarten verbessern - mir fällt dazu ein:
. . .

Wie bereits beschrieben, habe ich auch mit Hobel- und Sägespänen von Kiefernholz gute Erfahrungen gemacht.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: echo am 25. Oktober 2018, 10:50:04
Bisher gibt es Ratschläge die Bodenverbesserung eines Sandbodens betreffen. Wie sieht es aber mit einem Lehm oder gar Tonboden aus? Ich habe einen sehr fetten Boden der, je nach Stelle, sehr hohe Lehm- oder Tonanteile enthält.

Was ich bisher gemacht habe war:

- Mulchen einiger Beeten (Erd-, Johannis-, Kamtschatka-, Heidel-, Kiwibeeren mit Fichtenhäcksel
- Einbringen von etwas Sand und (mehr) Lavastreu
- Kompost einarbeiten
- Anbringen und leicht einarbeiten von Pferdemist im Winter
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Gartenoma am 25. Oktober 2018, 10:56:45
Sand wird oft empfohlen. Das mag zu feuchten Zeiten gut gehen. Aber aus Sand und Lehm hat man früher auch Mörtel gemacht. Bei langen Trockenheitsperioden dürfte so ein Gemisch gut aushärten. Deshalb würde ich Lavastreu bevorzugen.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: July am 25. Oktober 2018, 10:58:33
Ihr macht Euch ja viel Mühe und Gedanken :)
Bei uns auf Pudersandboden kommt Kompost, im Herbst bringen wir viel Grasschnitt, Laub und Abgeschnittenes auf den Acker. Weiter wird nichts gemacht. Im Frühjahr Kompost drauf (dieses Jahr auch mal Kalk) und dann pflügen und fräsen mit dem Oldie und dann wird gesät und gepflanzt. Und es klappt.....schon 25 Jahre und mehr. Und es sind viele Würmer im Boden trotz Fräsen.
Für mehr Experimente haben wir auch keine Zeit, entweder es wird oder es wird nicht. Sonst verpassen wir die Pflanzzeit und verzetteln uns gänzlich.....weil es eben soviel Fläche ist ;D
Und meine Ernten sind immer gut. Nachgedüngt wird hier auch nichts.
LG von July
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Rieke am 25. Oktober 2018, 11:08:28
Langfristig ist Lavastreu bei einem sehr lehmigen Boden eher ungünstig, bei der Verwitterung entstehen daraus Tonmineralien.

Sand wird oft empfohlen. Das mag zu feuchten Zeiten gut gehen. Aber aus Sand und Lehm hat man früher auch Mörtel gemacht. Bei langen Trockenheitsperioden dürfte so ein Gemisch gut aushärten. Deshalb würde ich Lavastreu bevorzugen.
Mit genug Sand hast du einen sandigen Lehm, der härtet nicht so schnell aus. Durch die vergleichsweise große Korngröße des Sands ist die Porosität von so einem Boden gut, die Tonminerale binden Wasser und Nährstoffe. Aus meiner Sicht ist der ideale Gartenboden irgendwo zwischen sandigem Lehm und lehmigem Sand - der Boden in unserem Garten ist allerdings eher lehmigen Sand auf mergeligem Lehm.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Cepha am 25. Oktober 2018, 11:08:34
Und es klappt.....schon 25 Jahre und mehr. Und es sind viele Würmer im Boden trotz Fräsen.
Für mehr Experimente haben wir auch keine Zeit,...

25 Jahre Kompost und Mulchwirtschaft führen idR ja auch zu einem guten Boden.

Aber willst Du den Leuten jetzt empfehlen, 25 Jahre zu warten (oder meinetwegen auch nur 10 Jahre), bis der "schlechte" Boden besser geworden ist?

Beim Kompost hab ich auch immer zu wenig. Schrebergartentypisch beträgt meine Anbaufläche von Gemüse und Obst grob 1/3 der Gesamtfläche. Obwohl wir im Vergleich zu den Nachbarparzellen sehr viele Sträucher haben so ist die Menge an produziertem Kompost für die Starkzehrer im Gemüsebeet und für Kulturen im Topf gerade mal ausreichend, für den Rest bleibt leider kaum was übrig. Dieses Jahr ist es aufgrund der Dürre besonders schlimm, da fehlte dann auch noch der Grasschnitt für die Mulchschicht.

Ich werde diesen Herbst daher versuchen, mir Pferdemist und Laub zu besorgen und evtl. fremden Strauch- und Baumschnitt noch hächseln, aber das ist selbst bei unseren nur etwas über 200m² Garten in der Innenstadt mit dem kleinen Fahrradanhänger eine recht mühsame und zeitraubende Angelegenheit.

MfG
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Cepha am 25. Oktober 2018, 11:09:48
Langfristig ist Lavastreu bei einem sehr lehmigen Boden eher ungünstig, bei der Verwitterung entstehen daraus Tonmineralien.

Was wäre mit Perlite und Vermiculite?

Sind die zur "Auflockerung" empfehlenswert? Zusätzliche Wasserspeicher braucht man bei Lehm/Ton-Böden ja eher nicht.

---

Hier noch ein Erfahrungsbericht zur "Tiefkultur" zur Bodenverbesserung und Ertragssteigerung:

https://www.erntefibel.de/beete-anlegen/tiefkultur/

Ich finde sowas recht spannend, weil meine Anbaufläche vergleichsweise eben sehr klein ist und ich daher versuche, soviel wie möglich pro m² unterzubringen und weil z.B. bei mir Wurzelgemüse im lehmigen Boden nicht so gut wächst wie ich es mir wünsche.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: July am 25. Oktober 2018, 11:11:52
Nein sie sollen nciht 25 Jahre warten :D!

Wir haben auch nicht genügend Kompost und kaufen immer Kompost vom Kompostwerk hier in der Nähe zu. Und ab und zu setzen wir auch ein Jahr aus mit Kompost, irgendwie läuft sich das immer zurecht.
LG von July
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Rieke am 25. Oktober 2018, 11:23:19
Langfristig ist Lavastreu bei einem sehr lehmigen Boden eher ungünstig, bei der Verwitterung entstehen daraus Tonmineralien.

Was wäre mit Perlite und Vermiculite?

Sind die zur "Auflockerung" empfehlenswert? Zusätzliche Wasserspeicher braucht man bei Lehm/Ton-Böden ja eher nicht.

Vielleicht hätte ich statt ungünstig lieber nutzlos schreiben sollen.

Vermiculit ist ein Tonmineral und sicher klasse zur Verbesserung von Sandböden. Bei Perlit (genauso bei Lava) ist die Frage, wie schnell das verwittert. Unverwittert verbessert es sicherlich die Struktur eines Lehmbodens, aber irgendwann werden daraus weitere Tonmineralien. Sand besteht aus Quarz, der ist ziemlich stabil und verwittert nur sehr langsam zu kleineren Sandkörnern. Ich würde bei einem Lehmboden den Sandanteil erhöhen.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 25. Oktober 2018, 11:44:20
Sand mühsam in den Garten karren mit Lehmboden rentiert sich nicht. Im Garten gegenüber von meinem wurde das jahrelang gemacht. Und Kartoffeln angebaut, das Beet nach der Ernte vergessen und im Frühajhr durchgefräst. Die Bodenstruktur dort ist fast kaputt. Das wird noch 3-4 Jahre dauern bis das besser wird.

Ich bin auch kein Freund von Mist, Kompost und Mulchmaterial kaufen. Das führt zu Überdüngung.
Noch weniger bin ich Freund von allem Aufwuchs fortfahren. Unkraut darf gejätet liegenbleiben, größere Pflanzen gehen auf den Kompost. Zusammen mit den Ernteabfällen wenn sie nicht auf dem Beet gebraucht werden.

Schaut euch mal den Lehmboden genau an. Ruhig mit Lupe. Unter Lauch sieht der Boden ganz anders aus als unter Petersilie. Und dort wo schon 3 Jahre nimmer umgegraben wurde, ist der Boden auch schön brüchig, porös und mit vielen Grobporen.
Ein guter sandiger Lehm ist mürbe.
Das kann nach einer guten Frostgare sein. Oder weil die zumindest hier im Oberrheingraben immer weniger vorkommt, wird die Lebendverbauung und die Wahl der Vorkultur zum mürbe machen immer wichtiger.
Die Durchwurzelung der jeweiligen Pflanzen hat einen sehr großen Einfluss auf die Bodenstruktur.
Lasst uns mehr darüber reden und nicht wie man mit viel Aufwand und viel Material von a nach b schleppen mit Gewaltmethoden allzuoft nur kurzfristige Erfolge einfährt.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 25. Oktober 2018, 12:00:00
Hilfreich um den Boden einschätzen zu können ist die `Gefügeansprache im Feld´.
Einfach downloaden, ausdrucken und mit in den Garten nehmen.
https://www.llh.hessen.de/pflanze/boden-und-duengung/boden-und-humus/anleitung-zur-gefuegebeurteilung-des-ackerbodens-im-feld/
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: July am 25. Oktober 2018, 12:00:02
Nee soviel Kompost kaufen wir nun nicht:) Zur Überdüngung führt hier nichts.
Mist hatten wir nur einmal vor über 30 Jahren im Garten....damals hatten die Erbsen Würmer:(
Insgesamt düngen wir wohl gegenüber anderen Leuten sehr sehr wenig:) Wir werden deswegen schon oft belächelt.......die Nachbarn düngen sich um und rum und haben alles steril im Garten, kein Unkräutlein, alles trist:)

Aber ich glaube schon, daß ein Lehmboden eh viel schwerer zu bearbeiten ist, allein schon bei Aussaat und Ernte.
Dafür hält die Feuchtigkeit auch viel länger.
LG von July
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 25. Oktober 2018, 12:22:52
Wenn er in einem guten Zustand ist, lässt sich auch Lehmboden gut bearbeiten. Der bröckelt auch etwas mehr als Rieselsand. Damit kann man schön die Oberfläche grob oder feinkrümelig machen und die hält meist auch ganz gut solange kein Gewitter mit Starkregen drübergeht.
Verschlämmte Radieschen gibts hier jedenfalls selten. Auf Sandboden seh ich die viel öfter. Wenn nur ein bissl Lehm drin ist, gibt das wunderschöne Krusten durch die keine Luft kommt.

Mit Sand `verbesserter´ Lehmboden ist was verschlämmen angeht auch sehr empfindlich, da halten die Krümel selten gut zusammen. Deswegen auch die 3-4 Jahre bis der Garten gegenüber wieder ok ist. Reiche Ernten gibts dort allerdings trotzdem. Das ist kein Kriterium.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: cydorian am 25. Oktober 2018, 13:09:02
Das Lob der Mulchwirtschaft kam bisher etwas zu kurz. Habe hier nur einmal die Wiese zum Gemüsegarten umgefräst (schwerer Lehm, stellenweise Ton, nur 25cm tief), Bodenanalyse gemacht, seither kein Bodenumbruch, nur oberflächliches hacken wenn nötig. Verbesserung der Oberflächenstruktur, Bearbeitbarkeit bei geringstmöglichem Aufwand, viel weniger Wasserprobleme weil die Sonne nicht mehr direkt auf den Boden brennt, verbessertes Bodenleben haben wir durch viel mulchen erzielt. Das Beste: Erfreulich geringer Aufwand, zeitlich und technisch. Geht leider nur auf einer Teilfläche, soviel Biomasse wie wir wollen bekommen wir nicht annähernd zusammen. Und den Schnecken gefällt es leider auch.

Auch Flächenkompostierung mit Pferdemist klappt gut. Im Jahr 1 Haufen aufs Beet kippen, Vlies drüber, das gibt dann richtig gute Ernten aller Cucurbitae (was der Hauptzweck der Aktion ist). In Jahr 2 ist der Haufen nur noch sehr flach und der Mistrest schön bröselig. Wird im Garten verteilt, nur 2cm dick obenauf gelegt. Aber Vorsicht, unser Mist enthält Sägemehl, das zehrt beim Abbau Stickstoff. Und Lichtkeimer sollte man da auch nicht reinsäen, diese Oberfläche trocknet zu schnell aus.

Ungelöste Probleme bereiten Kartoffeln und diverses Wurzelgemüse. Was wirklich nach unten geht, hat nach wie vor nichts zu lachen.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Natternkopf am 25. Oktober 2018, 13:13:44
Der Gedanke ging mir auch durch den Kopf.
Ihr macht Euch ja viel Mühe und Gedanken :)

Wobei alles Mögliche bzw Unmögliche wie Polyacrylat darunter mischen und/oder auftragen ist nicht so mein Ding.
Sich Gedanken zur Bodenpflege machen, finde ich lohnenswert und rücksichtsvoll.

Da sich schon andere Gedanken darüber gemacht haben und Erfahrungen sich angesammelt haben, ein paar Links dazu.
Am 5. Dezember ist Weltbodentag und da passt doch das Thema: Wie Boden im Gemüsebeet verbessern wunderbar.  :)


.
.

In Bezug auf das letzten Link -> Kurz und knackig zusammengefasst.
. Bodenpflege heisst auch den Bodentieren Nahrung und gute Wohnmöglichkeit bieten.
. Wenn im Boden "Wohn- und Lebensgeräusche" vorhanden sind, ist schon viel erreicht.
. Kritisch ist: Wenn es ruhig ist.  :-X

Gutes gelingen bei der passenden Bodenpflege in eurer Bodensituation.

Grüsse Natternkopf

Nachtrag:
Links überprüft und bei "Sackgasse" entsprechend neu verlinkt.

Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 25. Oktober 2018, 13:41:33
Wenn man die Bodenfruchtbarkeit erhalten will, sollte eigentlich fast alles was gepflanzt wird was werden.
Wenn Wurzelgemüse nichts wird zeigt das doch Probleme auf. Wäre für mich ein Grund die bisherigen Methoden zu überdenken. 

Für mich gibts 2-3 Indikatorpflanzen für Gemüsebeetböden.
Petersilie zB.
Auf normalen, halbwegs gesunden Böden braucht eine einzige Pflanze etwa so viel Platz wie ein Endivchensalat. Man kann von ihr etwa 1-2 kg ernten.
(http://up.picr.de/31395769je.jpg)
(http://up.picr.de/31395770md.jpg)

In vielen Gärten ist das nicht möglich. Ich finde dort wo es so ist läuft mit der Bodenpflege was schief.
Das hat mich vor ein paar Jahren mal umdenken lassen und seitdem ist der Boden für mich das, wo ich noch am meisten dazulerne.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: cydorian am 25. Oktober 2018, 14:29:01
Da bin ich anderer Ansicht. Boden kann durchaus grundsätzliche Probleme haben, die man einfach hinnehmen muss, weil sie mit vernünftigem Aufwand nicht veränderbar sind. Man kann sich auf den Kopf stellen, bei 25cm Mächtigkeit wird ein Tiefwurzler nie glücklich, mit vielen kleinen Kalksteinen werden die Karotten nie allesamt stramm-gerade.

Es gibt bei allen diesen Massnahmen eine Kurve, die Aufwand mit den ewünschten Effekten in Relation setzt. Irgendwo bleiben wir da alle im persönlichen Vernunftbereich (noch vernünftiger Aufwand, um einige Effekte zu erzielen) kleben.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Gartenoma am 25. Oktober 2018, 14:53:06
Bei mir wächst kein Spinat. Weder der normale noch der Neuseeländer. Seit ich den Garten habe, ist da noch nie Spinat über das Auflaufen hinausgekommen. Bodenuntersuchung hat kein Ergebnis gebracht. Wir haben uns damit abgefunden und essen stattdessen Melde (schmeckt uns auch besser, weil bitterer).

Für mich heißt auch "im Einklag mit der Natur" so etwas zu akzeptieren, auch wenn ich es nicht verstehe.

Gruß
Gartenoma
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 25. Oktober 2018, 15:25:04
bei 25cm Mächtigkeit wird ein Tiefwurzler nie glücklich
Klar. Flachgründige Böden gehören auch nicht zu den fruchtbarsten.

Das die Aufwand-Nutzen-Rechnung stimmen muss ist auch klar.

Gartenoma: hast du mal probiert vorgezogenen Spinat zu pflanzen? Humusreiche Böden haben oft Probleme mit Auflaufkrankheiten. Die greifen gepflanztes Gemüse weniger an. Wenn gepflanzter Spinat wachsen würde oder auch nicht könnte man so wenigstens sagen der Hase liegt nur im Jugendstadium im Pfeffer.
Natürlich nur bei Bedarf...
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: cydorian am 26. Oktober 2018, 11:32:52
Bei mir wächst kein Spinat.

Das sind keine Nährstoff- oder Bodenstrukturungleichgewichte, sondern z.B. pythopathogene Bodenpilze oder -Organismen (z.B. Nematoden, die aber in diesem Fall nicht für schlechte Keimung verantwortlich sind). Wir haben das Problem mit manchen Bohnen und es so gelöst wie TT vorgeschlagen hat, vorziehen, verpflanzen.

Es gibt auch andere Strategien. Antagonisten wie Trichoderma-Pilze einsetzen zum Beispiel.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 26. Oktober 2018, 11:42:55
Aktuell sind an Spinat Blattläuse und Phytium für Blattkräuselungen und Vergilbungen/Verhocken verantwortlich.
Letzteres sieht man oft in Gemüsebeeten.
Mehr im Gemüsebauwarndienst der Schweizer:
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 27. Oktober 2018, 15:04:32
@ Cydorian,
dieser, Dein Satz, ist mir nicht aus dem Kopf gegangen:
Ungelöste Probleme bereiten Kartoffeln und diverses Wurzelgemüse. Was wirklich nach unten geht, hat nach wie vor nichts zu lachen.
und z.b. für Möhren eine Dammkultur (das Foto ist, wie ich, finde sehr beeindruckend) wäre das nix?
 von dieser Internetseite

Ich weiss, Du hast dann auch geschrieben, das Aufwand und Ernteergebniss im richtigen Verhältnis stehen müssen. Aber dennoch wollte ich die Dammkultur bei Möhren (u. Kartoffeln) für schwierige Bodenverhältnisse nicht unerwähnt lassen.

Nemi
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: cydorian am 27. Oktober 2018, 21:22:00
Mehrbeinig werden sie trotzdem - wegen der vielen Steinchen im Boden. Kalk. Wir sind mitten im Muschelkalk.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 31. Oktober 2018, 00:49:41
Nemi, sag bloss ich hab dich mit dem Landwirtschaftsgedöns angesteckt?

@cydorian: ich glaube die Wahrscheinlichkeit dass sie sich verzweigen ist bei steinigem Böden geringer als bei Nematodenbelastetem Boden. Soll kein Vorwurf oder so sein, ich hatte dem Problem der Tintenfischkarotten mal extra 3 unterschiedlich bearbeitete Beete gegönnt, dabei kam raus dass die mehr abkönnen als man gemeinhin denkt. Möhren in guter Qualität sind nicht einfach.

Charles Dowding mit seinem No-dig-Ansatz umgeht das Problem mit schlechtem Boden indem er den natürlichen Boden einfach durch Kompost/Mulch usw ersetzt, also zumindest für die durchwurzelbare Schicht, die obersten Zentimeter, damit also praktisch etwas neues zum durchwachsen kreiert.

Da fällt mir ein, ich wollte nächstes Jahr 2-3 verschiedene Wuchstypen von Möhren als Kontrolle der Tagetes-3mal Gemüse-Gründünger-und vorher 2 Jahre nicht tiefer als 4cm bearbeitet - Beete aussäen.  :P
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: cydorian am 31. Oktober 2018, 10:54:03
Das sind keine Nematoden. Die Pflanzen sind ausgesprochen gesund, keine Welken nach Aufgang, keine verfärbten Stellen am Karottenkörper, keine Wurzelbärte, keine gerundeten Spitzen (typisch bei Paratylenchus), kein Seitenwuchs (Trichodorus), keine Gallen. Im Gegenteil, die Erträge sind ausserordentlich hoch und die Wurzeln super, dieses Jahr fast schon extrem, Wurzeln um 1kg die Regel. Ich bin auch überrascht, wie gut diese Kultur mit der extremen Trockenheit zurechtgekommen ist.

Was Charles Dowding beschreibt ist mein Weg, von Anfang an. Nach der Bodenanalyse flächig 2cm Kompost oben aufgebracht, danach mit Mulch arbeiten und in meinem Fall der abgebaute Pferdemist. Wenig oder nicht umgraben, nur oben liegen lassen bzw. leicht einhacken. Das ist der Optimalpunkt für den Aufwand/Nutzenffekt. Die Steine und die hohe Dichte in der Tiefe nehme ich hin.

Zu den Steinen vielleicht noch ein Wort: Die sind wie gesagt aus Kalk. kommen von unten, wo die Kalkplatten anfangen (rigosolter Boden mit mineralischem Mischhorizont und Tonanreicherungshorizont). Das ist wichtig, denn sie haben fast alle eine flache und breite Form. Aus irgendeinem Grund liegen sie überwiegend horizontal im Boden. Also zum Beispiel mit 3cm Breite und 0,5cm Höhe. Man kriegt auch selten eine Tomatenstange von Hand in den Boden rein. Meist sitzt sie bald auf einen Stein auf und dann gehts ohne Gewalt nicht weiter. Für Wurzelgemüse kein Vergnügen.

Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 31. Oktober 2018, 11:37:50
Nemi, sag bloss ich hab dich mit dem Landwirtschaftsgedöns angesteckt?
;D ;D ;D ne, keine Sorge ;D ich war schon lange vorher infiziert ;D

Zitat
Tintenfischkarotten
:D :D ;D

Zitat
Charles Dowding mit seinem No-dig-Ansatz umgeht das Problem mit schlechtem Boden indem er den natürlichen Boden einfach durch Kompost/Mulch usw ersetzt, also zumindest für die durchwurzelbare Schicht, die obersten Zentimeter, damit also praktisch etwas neues zum durchwachsen kreiert.

Da fällt mir ein, ich wollte nächstes Jahr 2-3 verschiedene Wuchstypen von Möhren als Kontrolle der Tagetes-3mal Gemüse-Gründünger-und vorher 2 Jahre nicht tiefer als 4cm bearbeitet - Beete aussäen.  :P
du schreibst:  "2-3 verschiedene Wuchstypen von Möhren" - weisst Du schon welche? Auch die ganz kurzen, breitschultrigen? Die will ich unbedingt testen (obwohl wir hier bei unserer "Sandkiste" gewiss auch die extralangen Möhren anbauen könnten) Bei Monika Gehlsen gibts die "Ochsenherz/Oxheart" (hier ein Bild) Hier gibts noch mehr Info zu der Sorte.
und unser Forumsmitglied Conni hat eine weisse Möhren im Anbau. Ich muss noch mal nachschlagen......irgendwas mit "....... Kütlie" oder so ähnlich.
@ Cydorian: wären solche kurzen, breitschultrigen Möhren nicht auch bei Deinem Boden einen Versuch wert? aber das hast Du wahrscheinlich schon alles vor Jahren durchprobiert.

LG
Nemi
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 31. Oktober 2018, 12:08:54
noch mal Möhren-OT im Gemüsegartenbodenverbesserungsfaden:
Conni hat eine weisse Möhren im Anbau. Ich muss noch mal nachschlagen......irgendwas mit "....... Kütlie" oder so ähnlich.
hah! :D gefunden :D hier schreibt Conni davon die Sorte heisst:
'Weiße Küttigern' (Möhren)/ Küttiger Rüebli (hier Wiki dazu)
da heisst es:
Zitat
Küttiger Rüebli sind eher gross, von konischer Form und weisser Farbe. Ihr Geschmack ist aromatisch, erdig und kaum süss.

LG
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: cydorian am 31. Oktober 2018, 13:49:56
Klar, letztes Jahr z.B. auch die Sorte "Ochsenherz". Diese Karotten fand ich aber weder besonders gut noch hatten sie gute Flächenerträge. Grosse Streuung, viele kleinbleibende Pflanzen (ja, sie standen nicht zu dicht). Sie ist auch meistens etwas zerklüftet, hat ein grosses Mark, nicht so leicht zu verarbeiten.

Besser klappte es mit Pastinaken, auch da gibt es rundere, kürzere Sorten - "Kral" hat sich z.B. sehr gut gemacht. Bei Petersilienwurzeln fehlt mir noch eine rundliche Sorte zum ausprobieren. Gibts wahrschweinlich nicht.

Auf dem Sandboden meiner Eltern braucht es für diese Kulturen keine Bodenverbesserung. Da hat man eher Vorteile. Auch schlechter Boden hat seine guten Seiten....
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 31. Oktober 2018, 18:58:05
Klar, letztes Jahr z.B. auch die Sorte "Ochsenherz". Diese Karotten fand ich aber weder besonders gut noch hatten sie gute Flächenerträge. Grosse Streuung, viele kleinbleibende Pflanzen (ja, sie standen nicht zu dicht). Sie ist auch meistens etwas zerklüftet, hat ein grosses Mark, nicht so leicht zu verarbeiten.
............das kling für mich so, als wäre an der Sorte noch Selektionsarbeit zu tun - wie ist da Deine Einschätzung - kann das der Grund sein? Ich habe mir die Sorte schon lange vorgenommen, will sie nun in 2019 endlich versuchen. Von wo hast Du Dein Saatgut bezogen?

Zitat
Besser klappte es mit Pastinaken, auch da gibt es rundere, kürzere Sorten - "Kral" hat sich z.B. sehr gut gemacht.
Danke für den Sortentip. Auch wenn wir hier Sandboden haben, so bin ich doch froh, wenn ich nicht so tief graben muss :)

Zitat
Bei Petersilienwurzeln fehlt mir noch eine rundliche Sorte zum ausprobieren. Gibts wahrschweinlich nicht.
wenn könnte man fragen, wer könnte das wissen?

Zitat
Auf dem Sandboden meiner Eltern braucht es für diese Kulturen keine Bodenverbesserung. Da hat man eher Vorteile. Auch schlechter Boden hat seine guten Seiten....
ich weiss wohl was Du meinst :) ich für mich, würde meinen Sandboden auch nicht als schlechten Boden bezeichnen - ich mag ihn sehr :) weil ich ihn gut "handeln" kann.
Klar, aus Sicht der 19 Bodenpunkte, ist es kein ertragreiche Boden, allemal nicht für die Landwirtschaft, aber für mich ist er genau richtig :)

"Wie Boden im Gemüsegarten verbessern" ist die Überschrift für diesen Faden - ich würde meinen, die Verbesserung eines jeden Gartenboden fängt erst einmal damit an, dass der/die Gärtner/in seinen/ihren Boden annimmt. Und danach sollte gefragte werden: Was kann ich meinem Boden gutes tun?
Ich für meinen Teil habe hier aktuell eine kleine "Versuchsreihe" mit Holzkohlekompost laufen.
Im Sommer hatte ich im TerraPreta-Faden eine Frage gestellt und eine umfassende Antwort bekommen.
Besonders dieser Punkt in dem Beitrag, hat mich sehr nachdenklich gemacht:
Zitat
- Als porösen Zuschlag, quasi als Ersatz für die Pyrolysekohle
........................poröse Zuschläge? Braucht mein Sandboden poröse Zuschläge?
Ja, durchaus! Denn durch Sandboden rinnt alles hindurch - Wasser sowieso und jegliche Nährstoffe werden gleich "mitgerissen" - und jegliches organische Material wird in kürzester Zeit "verdaut".
Also würden meinem Boden durchaus poröse Zuschlagstoffe gut tun, die es ihm ermöglichen, Feuchtigkeit und Nährstoffe besser halten zu können. So jedenfalls mein Verständnis.

...................tja und letztendlich habe ich nun eine Versuchsreihe mit mehreren nebeneinander gestellten Palettenrahmen (1,20 X 0,80 cm) als Beetumrandung aufgebaut.

Dann habe ich in Anlehnung an eine Grundrezept von Dr. Jürgen Reckin (Biologe und Chemiker) verschiedene Erdmischungen bzw. Kompostmischungen mit Pflanzenkohle hergestellt.
Seine Aussage hat mir sehr gut gefallen:
Zitat
Heute ist klar, dass es "die Terra preta" nicht gibt. Es spielen viele Faktoren eine Rolle, vor allem das Klima, die Jahreszeit, die Ausgangsmaterialien u.a. Unsere Terra preta ist auf den typischen Brandenburger Sand-Boden zugeschnitten.

Hier das Grundrezept (ich finde leider den link nicht wieder, hatte es mir aber auf meinen Rechner kopiert):
Zitat
Rezept zur Herstellung von Kompost nach Terra Preta-Art
Zutaten:
10 Teile Holz-Hackschnitzel
  1 Teil Holzkohle (fein gemahlen)
  0,5 Teile Tonmehl
  0,3 Teile Urgesteinsmehl
  0,3 Teile Braunkohlenasche
  Pflanzenjauche aus Brennesseln, Comfrey oder anderen Stickstoffsammlern
  Mikrobenmischung (Starter)
(den ganzen dazugehörigen Text kann ich gerne per PM schicken)

Gut gefallen hat hat mir die Herangehensweise zum Thema Mikrobenmischung - ein unkomplizierter Heuaufguss tut hier den Dienst (es wird kein EM benötigt) Das macht unabhängig und es muss nicht hinzugekauft werden.
Er schreibt:
Zitat
Zuletzt wird die Mikrobenmischung (der Starter) darübergegossen. Diese Mischung kann man sich herstellen aus Heuaufguss (bacillus subtilis) oder aus anderen typischen Humusbildnern wie Geobacillus oder Lactobacillus. Möchte man die Mischung über einen längeren Zeitraum nutzen, so kann man mit ein wenig zerquetschter Banane oder Melasse und etwas Molkepulver eine stabile Umgebung sicherstellen, in der nicht Pilze die Überhand gewinnen. Die Mikrobenmischung sollte nicht zu kühl gelagert werden.

und auch die Verwendung der Braunkohleasche wird dargelegt:
Zitat
Die Braunkohlenasche ist ein guter Lieferant für Bor, welches in fast allen Böden fehlt.


wir begannen wie folgt:
- Wir hatten reichlich Rindenmaterial und morsches Holz nach dem Aufräumen unseres Holzplatzes  zur Verfügung und so haben wir selber einen "Schwung" Holzkohle hergestellt. Diese Holzkohle wurde dann gehäckselt.
- strohiger Pferdedung war auch vorhanden
- Bentonit und Urgesteinsmehl wurden in 25 kg Säcken im Landhandel zugekauft
- und zufällig kam mir grade eine alte Lehmdecke "über den Weg gelaufen" ;D (etwa 2m³) Die wird auch nach und nach eingearbeitet.
- Hackschnitzel aus dem eigenen Garten stehen mir auch zur Verfügung
- und eine alter Betonmischer war auch zu organisieren ;D
- nur Grasschnitt gabs dieses Jahr bisher noch nicht ::)

Nun haben wir schon etliche Schubkarren voll mit unterschiedlichen Mengenverhältnissen angemischt und in die Palettenrahmen gefüllt.
Für jeden Palettenrahmen benötigen wir 2 Schubkarren voll "Mischung".

Vielleicht mache ich auch einige herkömliche Gemüsebeete und nutze einen solchen TerraPreta-Kompost nur in den Saatreihen als Unterfussdüngung. Auch das ist bestimmt ein interessanter Weg um heraus zu finden, wieviel porösen Zuschlag unser Sandboden benötigt, um die ihm anvertrauten Pflanzen wachsen zu lassen.

........es ist kein wissenschaftlich Ansatz - ja, das stimmt. Und trotzdem werden mir die diversen Mischungen zeigen, ob mein Sandboden von unterschiedlichen porösen Zuschlägen profitiert.
Ich will wissen, ob ich die Leistungsfähigkeit meines Sandbodens mit diesen unterschiedlichen porösen Zuschlägen tatsächlich gleichbleibender und länger stabil bleibt, als wenn ich ihn nur mit Kompost füttere.

Gründüngung und Mulchwirtschaft bleiben natürlich die anderen Standardmethoden zur Bodenhege hier im Garten.







Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: cydorian am 31. Oktober 2018, 23:16:58
Vor ein paar Jahren habe ich auf 4qm Versuchsfläche auch 3 Jahre lang Terra Preta Experimente gemacht, dann wegen Erfolglosigkeit die Lust verloren. Vielleicht im Sandboden sinnvoller. Mir fehlen da die nachvollziehbaren, mit wissenschaftlicher Akribie durchgeführten Versuche. Wurde eine Zeitlang als Wundermittel gehandelt, wenns das ist sollten doch die Nachweise recht einfach sein?

Die Ochsenherzsamen stammten von Deaflora. Die sind geizig, kleine Tüte, wenig Samen. Gekeimt haben sie gut. Ob Selektionsarbeit nötig ist, keine Ahnung. Aber als sehr alte Sorte sollte das eigentlich weniger der Fall sein. Ein paar Sachen scheinen durchaus ein grundsätzliches Problem mit der Sorte zu sein, jedenfalls auf unserem Boden in unserem Klima.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 01. November 2018, 00:08:56
Vor ein paar Jahren habe ich auf 4qm Versuchsfläche auch 3 Jahre lang Terra Preta Experimente gemacht, dann wegen Erfolglosigkeit die Lust verloren.
....ach, das ist ja interessant! Erzähl doch mal mehr davon. Hast Du die Holzkohle selber hergestellt? und wie bist Du vogegangen, die Mischung gleich aufs Land, oder hast Du es erst verkompostieren lassen? Welche Stickstoff- bzw. Nährstoffquelle hast Du genutzt? Hat Dein Boden einen Lehm/Tonanteil?

Zitat
Vielleicht im Sandboden sinnvoller.
mehrfach las ich, dass der Effekt von Kompost mit Holzkohle - also TerraPreta-Gemenge um so deutlicher zu erkennen ist, je schlechter der Boden ist.

Zitat
Mir fehlen da die nachvollziehbaren, mit wissenschaftlicher Akribie durchgeführten Versuche. Wurde eine Zeitlang als Wundermittel gehandelt, wenns das ist sollten doch die Nachweise recht einfach sein?
wissenschaftliche, bzw. forschende Herangehensweise gibt es durchaus, aber meistens von irgendwelchen Betrieben, die beabsichtigen damit einmal Geld zu verdienen.
Einen Forschungsbericht (Uni Berlin) habe ich gefunden: "Vergleich verschiedener Verfahren zur Herstellung von Terra-Preta-Substraten. Untersuchung von Wachstum, Nährstoffen und Huminstoffen"

Zitat
Die Ochsenherzsamen stammten von Deaflora. Die sind geizig, kleine Tüte, wenig Samen. Gekeimt haben sie gut. Ob Selektionsarbeit nötig ist, keine Ahnung. Aber als sehr alte Sorte sollte das eigentlich weniger der Fall sein. Ein paar Sachen scheinen durchaus ein grundsätzliches Problem mit der Sorte zu sein, jedenfalls auf unserem Boden in unserem Klima.
was ist Dir an der Sorte noch aufgefallen?
Ich werde schauen, ob ich Saatgut z.b. bei Frau Gehlsen bekommen kann. Die Sorte wird übrigens auch unter dem Namen "Guérande" geführt.
Und die "Oxhella" soll die züchterische Weiterentwicklung der "Oxheart" sein.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 01. November 2018, 00:40:01
...tja und letztendlich habe ich nun eine Versuchsreihe mit mehreren nebeneinander gestellten Palettenrahmen (1,20 X 0,80 cm) als Beetumrandung aufgebaut.
Wo kann ich die Fotos davon sehen?  ;D
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 01. November 2018, 06:10:31
Wo kann ich die Fotos davon sehen?  ;D
  ;D  *zzzzzö kopfschüttel* um 00:40:01h is Dir wohl nix konstruktives mehr eingefallen wa ;D ? ....jetzt um 05:59h is draussen noch duster - Fotos kommen :) (allerdings erst heute Abend wenn der Elektriker wieder aus dem Haus ist............hier gilt: ohne Dampf kein Internet :D )
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: oile am 01. November 2018, 08:34:23
noch mal Möhren-OT im Gemüsegartenbodenverbesserungsfaden:
Conni hat eine weisse Möhren im Anbau. Ich muss noch mal nachschlagen......irgendwas mit "....... Kütlie" oder so ähnlich.
hah! :D gefunden :D hier schreibt Conni davon die Sorte heisst:
'Weiße Küttigern' (Möhren)/ Küttiger Rüebli (hier Wiki dazu)
da heisst es:
Zitat
Küttiger Rüebli sind eher gross, von konischer Form und weisser Farbe. Ihr Geschmack ist aromatisch, erdig und kaum süss.

LG

Die baue ich auch an (danke Conni). Ich habe sehr schöne Exemplare geerntet und werde zwecks Samengewinnung eine stehen lassen.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: michaelbasso am 01. November 2018, 08:47:48
Mein erster Holzkohlekompost ist fertig. Erstmal haben nur ein paar Topfpflanzen etwas abbekommen, draußen dürfte jetzt kein Effekt mehr zu sehen sein. Bin gespannt, ob´s was bringt...
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: cydorian am 01. November 2018, 11:35:09
Erzähl doch mal mehr davon. Hast Du die Holzkohle selber hergestellt? und wie bist Du vogegangen, die Mischung gleich aufs Land, oder hast Du es erst verkompostieren lassen? Welche Stickstoff- bzw. Nährstoffquelle hast Du genutzt? Hat Dein Boden einen Lehm/Tonanteil?

Nein, nicht selbst hergestellt, dazu hätte ich aber Lust gehabt. Nur geht sowas nicht in bewohntem Gebiet und auf der Obstwiese wärs ein Riesenaufwand gewesen, obwohl dort die Biomasse anfällt. Also gekauft bei einem der grossen Anbieter, dem hier: https://www.carbon-terra.eu/de/pflanzenkohle/anwendungen/boden und auch nach dessen Vorschlägen vorgegangen, aufladen mit Kompost, Menge pro Quadratmeter etc.

Ausgebracht auf 4qm eines 8qm - Beets im Garten, wo mir der Boden besonders problematisch erschien. Schwerer Lehm mit extra Tonbatzen drin, nur 25cm mächtig. Verschiedene Kulturen dort in jeweils einer langen Reihe so gepflanzt, dass die Hälfte auf der Fläche mit Kohle, die andere Hälfte ohne stand. Die Ergebnisse im ersten Jahr waren nicht eindeutig, habe dann nochmal mehr eingebracht. Im zweiten und dritten Jahr war auch da kein so richtiger Unterschied zu erleben. Wohl aber auf anderen Flächen, wo mit anderen Mitteln Mulch und Humus in der obersten Schicht erhöht wurden. Also habe ich den Versuch eingestellt, nicht zuletzt auch wegen der hohen Kosten für die Pflanzenkohle.

Ein Erlebnis am Rande: Mein Ur-Ur-Grossvater hat ein Haus auf einem grossen Grundstück gebaut, das vorher der Platz eines Köhlers war. Bis etwa 1830. In einem Grundstücksteil ist der Boden heute noch unter einer 5cm teifen hellen Deckschicht tiefgründig schwarz, dort waren wohl die Kohlenmeiler. Dort wächst überhaupt nichts besser. Ja, ich weiss, Giftstoffe wie Teer, vielleicht unvollständige Verkohlung, nicht "aufgeladen" und so weiter... trotzdem. Ich wundere mich schon ein bisschen, Holzkohle wird seit der Eisenherstellung auf dem ganzen Kontinent verwendet und in den Jahrhunderten wäre es doch schon lange aufgefallen wenn damit im Garten wirklich etwas zu erreichen gewesen wäre. Man hat die doch sicher irgendwann auch mal auf den Mist geworfen und so zufällig "aufgeladen". Aber diese an sich sehr einfache Sache hat nie "gezündet".
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 01. November 2018, 11:37:08
;D  *zzzzzö kopfschüttel* um 00:40:01h is Dir wohl nix konstruktives mehr eingefallen wa ;D ?
Ich kann mit meinem Lehmboden nix konstruktives dazu beitragen. Meine Experimente mit Holzkohle beschränken sich auf Töpfe. Feuerschalenrestinhalt vergraben ist ja nun kein TerraPreta herstellen.

Nichtsdestotrotz biete ich mich aber an, auch mal einen Teebeuteltest zu machen und das Ergebis hier einzustellen. Ich habe schon lange keinen Kompost mehr auf die Beete gegeben, da will ich auch mal die Bakterienaktivität überprüfen.
http://orgprints.org/30717/1/fertilcrop-tn-wp4-teabag_english.pdf
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 01. November 2018, 17:50:56
;D  *zzzzzö kopfschüttel* um 00:40:01h is Dir wohl nix konstruktives mehr eingefallen wa ;D ?
Ich kann mit meinem Lehmboden nix konstruktives dazu beitragen. Meine Experimente mit Holzkohle beschränken sich auf Töpfe. Feuerschalenrestinhalt vergraben ist ja nun kein TerraPreta herstellen. 
................ja, so gesehen ::) das ist mir heute früh aber auch nicht in den Sinn gekommen. (von Dir nur auf "Beweisfotos" angesprochen zu werden, fand ich irgendwie..............nun ja....befremdlich - sorry)
Hier nun meine Materialien - DIY-Holzkohle (unser grossen Stahlbottich mit seitlicher Abblaufschraube für das Ablöschwasser):

Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 01. November 2018, 17:53:26
Lehm for free - es waren 4 Anhänger und ein ziemliches "Geplacke" ;D
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 01. November 2018, 17:56:17
der Pferdemist ist alle (die nächste Ladung ist dann Ziegenmist hier aus der Nachbarschaft) im Hintergrund  auf dem Bild sind 2 Quarderballen kurz geschnittenes Stroh zu sehen:
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 01. November 2018, 17:59:51
die "Rückenschonmaschiene" ;D der Kompostmischer (umgewidmeter Betonmischer) und daneben (unter der Folie) steht die historische Kartofelsortiermaschine - sie wird meine Kompostsiebmaschine, muss aber noch leicht modifiziert werden:
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 01. November 2018, 18:01:44
2 der bereits befüllten Palettenrahmen ( :o schon wieder mit edelem Beikraut)
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 01. November 2018, 18:04:09
aktuell nutze ich einen Teil der Palettenrahmen noch als Tisch für meine Sidaanzuchttöpfe
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 01. November 2018, 22:51:27
Nichtsdestotrotz biete ich mich aber an, auch mal einen Teebeuteltest zu machen und das Ergebis hier einzustellen. Ich habe schon lange keinen Kompost mehr auf die Beete gegeben, da will ich auch mal die Bakterienaktivität überprüfen.
http://orgprints.org/30717/1/fertilcrop-tn-wp4-teabag_english.pdf
DAS ist ja mal ne spannende Sache. Dafür würde sich doch unbedingt ein eigener Faden lohnen!

Hier mal die pdf. auf deutsch
Da heisst es:
Zitat
Bürgerbeteiligung (“Citizen Science”)
Wir möchten Sie hiermit herzlich einladen sich unserem Team von ForscherInnen anzuschließen und ein „Teebeutel Experiment“ zu Hause durchzuführen.
Genaue Hinweise zur Durchführung finden sich weiter unten. Mit Ihren Daten können wir den Teebeutelindex (TBI) bestimmen der es ermöglicht Zersetzungsraten weltweit zu vergleichen und unser Wissen über den Boden erweitert.

Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 02. November 2018, 21:33:38
Schöne Fotos. Was mir nicht ganz klar ist, hast du die Holzkohle nun zusammen mit Lehm und Restmist oder ähnlichem nochmal ein paar Tage/Wochen mit viel Wasser ziehen lassen oder hast du Kohle mit Lehm trocken gemischt und das in die Beete gefüllt?
Wie sieht die Kontrolle aus? Nur anteilsmäßig Lehm ohne Kohle?

Was die Teebeutel angeht, wenn wir unter uns vergleichen wollen, sollten wir uns auf eine gemeinsame Trockenmethode einigen. Normal sind 105°C über 24h.
Da haben wohl die wenigsten Lust drauf mit ihrem Backofen. Bei Raumtemperatur liegen lassen und es ist gefühlt trocken, ist das kein trocknen im Sinne von trocken.
Danach kommt aufs Milligramm genau auswiegen. Kann ich gerne übernehmen, nicht jeder hat die Möglichkeit dazu.

Vorab will ich aber erstmal eine Packung von dem Grüntee (Roiboos wollen sie wohl weniger, da sind mehr Giftstoffe drin, würde mich auf Grüntee beschränken wollen) durchwiegen, wie gleichmäßig die Beutel befüllt sind. Wenn da zuviel Streuung ist, müsste man eigentlich schon vorher alles durchwiegen. Wäre ein logistischer Aufwand wenn aufs Milligramm genau abwiegen ein Problem ist.

Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 03. November 2018, 00:36:29
hast du die Holzkohle nun zusammen mit Lehm und Restmist oder ähnlichem nochmal ein paar Tage/Wochen mit viel Wasser ziehen lassen
nicht schwimmend nass, sondern nur reichlich angefeuchtet im Mischer laufen lassen und dann direkt in die Palettenrahmen (eine verrottbarer Karton untern drin, als Beikrautunterdrückung). Ich werde alle fertigen Palettenbeete erst ab Frühjahr 2019 nutzen und bepflanzen bzw. einsäen.

Zitat
oder hast du Kohle mit Lehm trocken gemischt und das in die Beete gefüllt?
eine trockene Vermengung war nicht möglich und wäre wohl nicht ideal. Es hat sich schon gleich am Anfang gezeigt, dass die beste gleichmässige Vermengung in eine bestimmten Reihenfolge mit einer anfänglichen Beigabe von Wasser stattfindet.
Also kamen in der 1. Zusammensetzung (weitere Varianten sind in Arbeit und geplant):
1 Eimer Holzkohlegries,
1 Eimer Lehm
250g Bentonit
250g Urgesteinsmehl
100g Ofenasche (wir verbrennen 90% Holz und 10% Brikett)
zusammen mit eine bestimmten Menge Wasser (eine Markierung in der Trommel als Richtwert) in die Trommel.
Das dann vorab vermengen und dann nach und nach 10 Eimer halbverrotteter Pferdedung
und 5 Eimer Holzschnitzel aus unsererm Walzenhäckler hinzu.
So ergibt es eine recht gleichmässige Verteilung/Vermengung aller Bestandteile.

Einen Heuaufguss wie im Originalrezept hatte ich leider nicht. Ich überlege, ob ich das evtl. im aufsteigenen Frühjah 2019 mit der Giesskanne über die Beete gebe.

Zitat
Wie sieht die Kontrolle aus?
die unterschiedlichen Zusammensetzungen sind niedergeschrieben und die einzelnen Beete nummeriert.
Eigentlich müste ich ja alle geplanten 10 Palettenbeete mit den selben Kulturen bepflanzen, wenn ich einen echten Vergleich haben möchte - da bin ich noch am überlegen, welches wohl besonders gute Zeigerkulturen sein könnten. Ich dachte da z.b. an Petersilie (recht empfindlich auf ungünstige Bodenverhältnisse), Zucchini , Zwiebeln, Kartoffeln (alle drei liesen sich gut wiegen und der Ertrag vergleichen)  - es sind ja nur 1,20X 0,80m pro Beet.
Hast Du eine Idee welche Kultur eine gute Zeigerkultur wäre?

Zitat
Nur anteilsmäßig Lehm ohne Kohle?
tja, ich sollte vielleicht tatsächlich auch ein Beet ohne Holzkohlegries machen. Auf den Lehm möchte ich eigentlich nicht verzichten, weil ich dem Boden/den Regenwürmern diesen gerne immer für die Bildung der begehrten Ton-Humus-Komplexe anbieten möchte.

==========================================================================================================
Zitat
Was die Teebeutel angeht, wenn wir unter uns vergleichen wollen, sollten wir uns auf eine gemeinsame Trockenmethode einigen. Normal sind 105°C über 24h.
die ist doch im Versuchsaufbau festgelegt

Zitat
Da haben wohl die wenigsten Lust drauf mit ihrem Backofen.
  ;D hier bin ich sowohl der Küchen- u. auch der Gartenchef = Idealbesetzung ;D

Zitat
Bei Raumtemperatur liegen lassen und es ist gefühlt trocken, ist das kein trocknen im Sinne von trocken.
::)

Zitat
Danach kommt aufs Milligramm genau auswiegen. Kann ich gerne übernehmen, nicht jeder hat die Möglichkeit dazu.
stimmt.  ;D

Zitat
Vorab will ich aber erstmal eine Packung von dem Grüntee (Roiboos wollen sie wohl weniger, da sind mehr Giftstoffe drin, würde mich auf Grüntee beschränken wollen)
im Versuch sind 2 Sorten von Lipton festgelegt

Zitat
durchwiegen, wie gleichmäßig die Beutel befüllt sind. Wenn da zuviel Streuung ist, müsste man eigentlich schon vorher alles durchwiegen.
das Vorher/Nachhergewicht wird später im Fragebogen erhoben.

Zitat
Wäre ein logistischer Aufwand wenn aufs Milligramm genau abwiegen ein Problem ist.
ich schick Dir dann meine Probe, den hier gibts auch nur ne Küchenwaage.

Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 03. November 2018, 00:47:29


Zitat
durchwiegen, wie gleichmäßig die Beutel befüllt sind. Wenn da zuviel Streuung ist, müsste man eigentlich schon vorher alles durchwiegen.
das Vorher/Nachhergewicht wird später im Fragebogen erhoben.
hier der Fragebogen/das Datenblatt
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 03. November 2018, 08:39:48
Ja, die Datenbank habe ich gesehn. Ist wohl noch aktiv, aber das Projekt wohl schon gelaufen. Ich will da kein totes Pferd reiten.

Da gibts noch neuere Veröffentlichungen zum Thema.

Zu den Beeten später mehr, muss in den Garten.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Hyla am 03. November 2018, 09:44:54
Moin!

Wie ist denn eure Erfahrung mit Mist als Dünger?
Kuhmist ist schwerer verfügbar, aber Pferdemist gibt's hier viel.
Bisher war ich da allerdings skeptisch, weil die Pferde wohl regelmäßig entwurmt werden, und ich nicht weiß, wie sich das auf die Regenwürmer auswirkt.
Und wie sieht das mit der Futterverwertung aus? Sprich keimt da noch was, wenn's einmal durchs Pferd gegangen ist? Hafer eventuell?
Ach so, ich habe Sandboden. Der frißt organisches in extremen Mengen. ::)
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: cydorian am 03. November 2018, 14:07:38
Pferdemist nutze ich seit Jahren. Aber nur in zweiter Linie als Dünger, in erster zur Bodenverbesserung und für den Anbau von Cucurbitae. Siehe https://gartenzone.blogspot.com/2018/01/was-fur-ein-mist.html - kann nur dazu raten, damit zu experimentieren, ein Schema der Nutzung vom frischen bis zum abgelagerten Mist zu entwickeln. Es lohnt sich. In Sandboden würde ich ihn auch stärker einarbeiten, bei meinem schweren Boden mach ich das nur leicht von oben.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Hyla am 03. November 2018, 21:11:00
Danke, ich habe es durchgelesen.  :)
Den Hafer finde ich nicht so toll, habe schon ausreichend wilden Hafer und die Hühner fressen den nicht gern.
Da muß der GG mal rumfragen, ob jemand anderen Mist abgibt. Schaf oder so.
Irgendwie muß man dem Sandboden doch was vernünftiges abringen können. :(
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 03. November 2018, 23:34:30
Irgendwie muß man dem Sandboden doch was vernünftiges abringen können. :(
auch mein Sandboden braucht viel Zuwendung und Geduld. Er will regelmässig "gefüttert" werden, dann ist er ein dankbarer Boden, der seinen Gärtner/in erfreut.

Pferdedung ist schon eine gute Sache. Ich denke, dass es wichtig ist, einen leicht strohigen Mist zu haben (Kaninchen-, Ziege-, Geflügel-, Rinderdung immer mit Stroh oder Holzspänen) . Der Stroh- bzw. Holzanteil gibt dem Sandboden Material zur Humusbildung (je nach vorhandenem Humusgehalt des Bodens, ein C:N Verhältnis von 10:1 bis 15:1)
Aber auch
Herbstlaub,
Grasschnitt im Sommer,
Hackschnitzel (Heckenschnitt) und
regelmässige Gründüngung
sind eine gute Möglichkeit um den Boden zu nähren.
So habe ich es bisher gemacht.

Aktuell bemühe ich mich, meinem Boden zusätzlich zum Dung auch Materialien anzubieten, die es ihm ermöglichen, Feuchtigkeit und Nährstoffe besser zu halten/binden.
Das sind Lehm bzw. Ton, Bentonit, Urgesteinsmehl und Pflanzenkohle - dies alles sind Materialien an die sich Wasser und Nährstoffe binden, so dass sie nicht gleich beim ersten Regenguss wieder in tiefere Schichten fortgespült werden können. Zudem werden sie nicht von den Bodenorganismen "verdaut" wie die Tierdunggaben.
Grade mit dem Lehm, Ton und dem Bentonit können wertvolle Ton-Humus-Komplexe gebildet werden, die die Bodenfruchtbarkeit enorm steigern und den Sandboden stabilisieren.

Beim Sandboden erscheint es mir besonders wichtig, nicht nur zu nähren, sondern auch zu stabilisieren.

- Übrigens neigt unser Sandboden dazu, eher zu sauer zu sein - es empfiehlt sich wenigsten einmal im Jahr den pH-Wert zu bestimmen.
Wenn nötig kann ein milder Ausgleich mit kohlensauerem Kalk geschaffen werden. Auch dies verhilft dem Sandboden zu einer besseren Stabilität.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 04. November 2018, 09:14:32
Organische Substanz hat meistens den `Nachteil´ dass sie Nährstoffe enthält. Wenn man die überschüssigen Nährstoffe nicht durch den Sandboden ins Grundwasser durchrauschen lassen oder nicht einseitig überdüngen will, sollte man nicht so viel Material in den Garten fahren sondern eher selbst welches prouzieren. zB Mais, Silphie und anderes auch auf schlechten Böden gut wachsendes.
`Viel hilft viel´ gilt weder für die verschiedenen Miste noch für Blaukorn.

Bei Sandboden gibts noch ein anderes Problem mit zuviel organischen Düngern: wasserabweisender Boden macht keinen Spaß.
Haben die Harzregenschattler schon aufgegeben mit jammern? Die Bodenfeuchtekarte sagt da liegt noch was im argen.

Allerdings.Ich habe gestern etwas gepflanzt, Tags zuvor hatte es etwas geregnet(4mm). Der Boden war bis in max. 1 cm Tiefe feucht, darunter Staub oder total verfestigt. Beregnet man, perlt das Wasser einfach ab, d.h. ich mache tiefe Löcher an jede Pflanze zum bewässern bzw. ich wühle die Erde immerzu um, bis sie Feuchtigkeit annimmt und beregne dann jeden Tag eine kurze Zeit. Habe ich dafür Zeit? Nein. Es ist zu dunkel abends.
Hier mal eine Literaturstudie welchen Aufwand solche hydrophoben Böden machen.
Hydrophobe Böden, Local Dry Spots (LDS) und die Bekämpfung mit Wetting Agents - Literaturstudie
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: cydorian am 04. November 2018, 11:04:18
Irgendwie muß man dem Sandboden doch was vernünftiges abringen können. :(

Noch eine weitere Möglichkeit: Meine Eltern haben auf Sandboden mit langen Hügelbeeten gute Erfolge. Die diversen Vorteile will ich nicht aufzählen, über das Thema ist sowieso sehr viel zu finden. Sie praktizieren ein Rotationsverfahren, alle zwei Jahre ein Neues angelegt neben dem Alten und irgendwann wieder eins am Platz des Ersten. Muss man aber erst mal anlegen und auch genug organisches Material dafür haben und vorbereiten. Günstig ist da, wenn der Nutzgarten nicht zu gross ist und weitere strukturierte Flächen drumrum sind, also nicht nur Rasen. Ausserdem erfreute es immer die Wühlmäuse. Die verbesserte Wasserspeicherfähigkeit der Hügelbeete auf Sandboden war aber verblüffend gut und auch, das plötzlich Starkzehrer ohne weiteren Düngeraufwand etwas geworden sind. Immer im ersten Jahr eines Hügelbeets.

Keine Angst vor einem zu hohen Humusgehalt. Was dem Normalgärtner dafür typischerweise zur Verfügung steht, Kompost, Mist, bringt zwar viel rein, hat aber einen hohen Umsatz und baut sich sowieso wieder schnell ab. Und rauscht speziell im Sandboden wie erwähnt schnell ins Grundwasser weg. Während des Abbaus ist der Boden überversorgt mit Nährstoffen. Man kann sich mit "zuviel" nicht den Boden ruinieren, aber man macht sich Arbeit ohne Dauernutzen. Nach einem Jahr kann man mit noch 40% der ursprünglichen Zufuhrgabe rechnen. Die Kunst ist es vielmehr, ein dauerhaft gutes Niveau ins Gleichgewicht zu bekommen.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 04. November 2018, 17:03:56
Zu den Beeten später mehr, muss in den Garten.
  :)
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: michaelbasso am 04. November 2018, 17:43:06
Hier ist mal ein Video mit verschiedenen Hokzkohlekonzentrationen in Töpfen. Interessant einmal die verschiedenen Pflanzen in unterschiedlichen Konzentrationen zu sehen.
Mein erster Eindruck, Holzkohle ist kein Wundermittel, die Wirkung ist von verschiedenen Faktoren abhängig und durchaus auch negativ.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 04. November 2018, 19:35:13
Das Video lässt leider keine Schlüsse zu, außer das es keine Dosis-Wirkungskurve gibt und die Streuuung extrem groß ist.
Auf was leider garnicht eingegangen wird, das was konstant ist, ist die vermoosung der Erdoberfläche im Topf mit 0%. Und dass der mit 50% fast nicht vermoost ist.
Aber auch Holzkohle pur vermoost spätestens über den Winter wenn sie feucht ist.
Unterm Strichj kann man ihr wohl trotzdem eine drainierende Wirkung bescheinigen.
Und was den Ausreisser der Petersilie angeht, die mag es in der Jugend gerne in recht sterilem Substrat.

Hier nun meine Materialien - DIY-Holzkohle (unser grossen Stahlbottich mit seitlicher Abblaufschraube für das Ablöschwasser):
Der Bottich sieht gut aus. Ich ahbe die Kohle bisher immer so gemacht, dass ich ein feuer habe schneller brennen lassen wie die Glut unten verglüht. Dann sammelt sich die Kohle unten an und ist wenn alles wieder kalt ist immernoch trocken. Nimmt also eine vorher zubereitete `Jauche´ bis in die allertiefsten Poren gierig auf.
Zitat
Lehm for free - es waren 4 Anhänger und ein ziemliches "Geplacke"
Der Haufen sieht einmal plattgeregnet aus. Und die Kluten recht tot. Da sehe ich keine Krümelstruktur und keine Regenwurmgänge. Sowas ist meist sehr babbig, nix zum so unbearbeitet weiterverarbeiten. Feucht machen, durchfrieren lassen, am besten über ein ganzes Jahr mal verwittern lassen, dass das mürbe wird. Hinterher kann mans wenigstens gut verteilen oder durchsieben damit man den lehm mit dem anderen Boden besse durchmischen kann.
Jedenfalls würde ich ihn so pur wie er ist nicht für die Anzucht von kleinen Pflanzen in kleinen Töpfen benutzen wollen.
Lehm ist nicht Lehm.

Zitat
der Pferdemist ist alle (die nächste Ladung ist dann Ziegenmist hier aus der Nachbarschaft) im Hintergrund  auf dem Bild sind 2 Quarderballen kurz geschnittenes Stroh zu sehen
vom Ziegenmist sollte man wenns um Versuche geht vielleicht nochmal vorab Erfahrung sammeln. Damit man ihn ein bisschen besser kennenlernt einfach ein paar Töpfe schonmal vorab mit was empfindlichem auf der Fensterbank keimen lassen.

Zitat
die "Rückenschonmaschiene" ;D der Kompostmischer (umgewidmeter Betonmischer) und daneben (unter der Folie) steht die historische Kartofelsortiermaschine - sie wird meine Kompostsiebmaschine, muss aber noch leicht modifiziert werden
So eine Infrastruktur hätte ich auch gerne. Was man nicht vergessen sollte, nach dem überlockern von echtem Boden, also sobald es nicht mehr um Balkonkasten`erde´ geht, sollte der sich setzen können ode rnoch besser durch Gründung stabilisiert werden.

Zitat
aktuell nutze ich einen Teil der Palettenrahmen noch als Tisch für meine Sidaanzuchttöpfe
Warum eigentlich jetzt noch Sida? Weil neugierig oder ist das schon die Anzucht und die überwintern schon relativ klein erfolgreich? Wenn die Beete flächig mit den Anzuchttöpfen zugestellt werden, vergeilt das edle Beikraut unter den Anzuchttöpfen und kann als Mulch nach dem Winter liegen bleiben.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 04. November 2018, 20:18:03
Und was ...... Petersilie angeht, die mag es in der Jugend gerne in recht sterilem Substrat.
so ist es :) us Peterle kann ein rechtes Mimöschen sein :D

Zitat
DIY-Holzkohle (unser grossen Stahlbottich:
Der Bottich sieht gut aus. Ich habe die Kohle bisher immer so gemacht, dass ich ein feuer habe schneller brennen lassen wie die Glut unten verglüht. Dann sammelt sich die Kohle unten an und ist wenn alles wieder kalt ist immernoch trocken. Nimmt also eine vorher zubereitete `Jauche´ bis in die allertiefsten Poren gierig auf.
ja ;D das mit dem aufsaugen haben wir unfreiwillig bei einer späten Ladung Holzkohle festgestellt. Am Abend nur noch fix mit Leitungswasser abgelöscht, war am nächsten Morgen keine Flüssigkeit mehr im Bottich zu finden - die Holzkohle hatte es komplett aufgesogen. Wäre es Pflanzenjauch gewesen, hätt' mir das besser gefallen ::) :D

Zitat
Zitat
Lehm for free - es waren 4 Anhänger und ein ziemliches "Geplacke"
Der Haufen sieht einmal plattgeregnet aus.
Jup :D

Zitat
Und die Kluten recht tot. Da sehe ich keine Krümelstruktur und keine Regenwurmgänge. Sowas ist meist sehr babbig, nix zum so unbearbeitet weiterverarbeiten. Feucht machen, durchfrieren lassen, am besten über ein ganzes Jahr mal verwittern lassen, dass das mürbe wird. Hinterher kann mans wenigstens gut verteilen oder durchsieben damit man den lehm mit dem anderen Boden besse durchmischen kann.
also sieben lässt es sich durchaus und wie beschrieben in die wässrige Ausgangsmischung im Beton/Kompostmischer färbt es das Wasser schön lehmig gelb, löst sich also in Wasser.

Zitat
Jedenfalls würde ich ihn so pur wie er ist nicht für die Anzucht von kleinen Pflanzen in kleinen Töpfen benutzen wollen.
aber da sagtste was: ich könnt ja einfacch mal fix auf der Fensterbank n Kressetest machen, dann wär ich ja schon wieder etwas schlauer :)
 
Zitat
Zitat
der Pferdemist ist alle (die nächste Ladung ist dann Ziegenmist hier aus der Nachbarschaft) im Hintergrund  auf dem Bild sind 2 Quarderballen kurz geschnittenes Stroh zu sehen
vom Ziegenmist sollte man wenns um Versuche geht vielleicht nochmal vorab Erfahrung sammeln.Damit man ihn ein bisschen besser kennenlernt einfach ein paar Töpfe schonmal vorab mit was empfindlichem auf der Fensterbank keimen lassen. 
jup, gute Idee! da gibts auch n Kressetest :D zum schlauerwerden.

Zitat
Zitat
die "Rückenschonmaschiene" ;D der Kompostmischer (umgewidmeter Betonmischer) und daneben (unter der Folie) steht die historische Kartofelsortiermaschine - sie wird meine Kompostsiebmaschine, muss aber noch leicht modifiziert werden
So eine Infrastruktur hätte ich auch gerne.
  ;D

Zitat
Was man nicht vergessen sollte, nach dem überlockern von echtem Boden, also sobald es nicht mehr um Balkonkasten`erde´ geht, sollte der sich setzen können ode rnoch besser durch Gründung stabilisiert werden.
Thema Rückverdichten (Warum verkauft eigentlich niemand Kunstofftrommeln mit Griff, die man mit Wasser befüllen kann. Das wäre doch für uns Hobbygärtner schon ausreichend)

Zitat
Zitat
aktuell nutze ich einen Teil der Palettenrahmen noch als Tisch für meine Sidaanzuchttöpfe
Warum eigentlich jetzt noch Sida? Weil neugierig oder ist das schon die Anzucht und die überwintern schon relativ klein erfolgreich?
jup, das sind die Sidakinder für 2019 und zwei Paletten kleine Töpfe Sida-Wurzelschnittlinge, die dann kühl aber frostfrei überwintert werden müssen.

Zitat
Wenn die Beete flächig mit den Anzuchttöpfen zugestellt werden, vergeilt das edle Beikraut unter den Anzuchttöpfen und kann als Mulch nach dem Winter liegen bleiben.
mit oder ohne Karton drunter? (ich habe das schon mit "Mypex" gemacht, war mir aber als Unterlage zu teuer)

Schreibst Du mir noch bitte Deine Ideen für die Kontrollkulturen für die Palettenbeete :)
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 04. November 2018, 21:50:38
Kunsstoffrohr zum mit Wasser auffüllen? Verdichtet auch nur oberflächlich, ein bisschen Profil brauchts schon für Tiefenwirkung. Ich habe noch so ein Drainagerohrschacht rumstehen. Aber auch irgendwie zu fein für Lehmboden, eher was für Sand.

Karton zum Unkraut aushungern lassen? Nee, würde ich nicht machen, fördert nur Fäulnis. Dunkel muss es von oben schon sein, dann haben die Luft zum totwachsen.

Kontrollkulturen für Palettenbeete, soll ja auch gegessen werden:

Radieschen um zu gucken ob sie holzig werden oder angefressen werden, zu schief wachsen, Seitenwurzelbildung usw 
Spinat um zu gucken ob er nach der Jugend stagniert und kringelt oder abgeht wie ein rosa Moped
Kopfsalat, um zu gucken wie die Nährstoffnachlieferung ist, ob wirklich richtig feste Köpfe nach dem putzen drin sind
Buschbohnen, um zu gucken was der Salzgehalt macht und wie die Durchlüftung ist
Lauch, um zu gucken was Zwiebelfliege und andere Mistaffine Schädlinge machen
Blumenkohl, um zu gucken wieviel Schmackes vom Mist überhaupt in den Pflanzen ankommt
Kartoffeln, um was zu haben was auf jedem Boden wächst aber das Aroma je nach Boden ausbildet

und klar, damit wir nicht abheben, Petersilie, die wenigstens so viel Laub machen soll wie kräftige Möhren. Die Jugend ist einmal zicken, wenn sie größer wird, zickt sie ab etwa Juli nochmal.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 04. November 2018, 22:27:23
Kunsstoffrohr zum mit Wasser auffüllen? Verdichtet auch nur oberflächlich, ein bisschen Profil brauchts schon für Tiefenwirkung.
mit "Nupsis" sollte es schon sein, stimmt :)

Zitat
Ich habe noch so ein Drainagerohrschacht rumstehen. Aber auch irgendwie zu fein für Lehmboden, eher was für Sand.
nicht gut für den Postversand, leider ;D

Zitat
Karton zum Unkraut aushungern lassen? Nee, würde ich nicht machen, fördert nur Fäulnis. Dunkel muss es von oben schon sein, dann haben die Luft zum totwachsen.
hm

Zitat
Kontrollkulturen für Palettenbeete, soll ja auch gegessen werden:

Radieschen um zu gucken ob sie holzig werden oder angefressen werden, zu schief wachsen, Seitenwurzelbildung usw 
Spinat um zu gucken ob er nach der Jugend stagniert und kringelt oder abgeht wie ein rosa Moped
Kopfsalat, um zu gucken wie die Nährstoffnachlieferung ist, ob wirklich richtig feste Köpfe nach dem putzen drin sind
Buschbohnen, um zu gucken was der Salzgehalt macht und wie die Durchlüftung ist
Lauch, um zu gucken was Zwiebelfliege und andere Mistaffine Schädlinge machen
Blumenkohl, um zu gucken wieviel Schmackes vom Mist überhaupt in den Pflanzen ankommt
Kartoffeln, um was zu haben was auf jedem Boden wächst aber das Aroma je nach Boden ausbildet
gute Überlegungen - Dankeschön :-*

Zitat
und klar, damit wir nicht abheben, Petersilie, die wenigstens so viel Laub machen soll wie kräftige Möhren. Die Jugend ist einmal zicken, wenn sie größer wird, zickt sie ab etwa Juli nochmal.
wie war eigentlich Dein Peterle in diesem Jahr :) hattest Du eine zufriedenstellende Ernte?
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 04. November 2018, 22:37:58
Ich hatte keine ausgesäht. Ist voll untergegangen, auch im Giessstress später dann. Hatte nur das was sich ausgesamt hatte, eine handvoll armselige Pflanzen die auch noch so ungüstig standen dass auch mal der Rasenmäher oder die Schwimmfüße unfreiwillig ernteten.

Dafür die Beete tagetisiert, das heißt nächstes Jahr frühe Aussaat unter Kunstlicht und komplettes Sortenscreening 2.0 mit 2-3 Pflanzen im 4cm Topf auf rund 2m².
Will noch 2-3 moderne Sorten dabei haben, die müssen noch aufgetrieben werden.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 04. November 2018, 22:55:56
Ich hatte keine ausgesäht. Ist voll untergegangen,
ja ja, so fängt's an...........das Alter *duckundwech*

Zitat
Hatte nur das was sich ausgesamt hatte, eine handvoll armselige Pflanzen die auch noch so ungüstig standen dass auch mal der Rasenmäher oder die Schwimmfüße unfreiwillig ernteten.
oh nee ::) das ist ja tragisch, wo doch sommerliche Peterlekartoffeln quasi unverzichtbar sind :D

Zitat
Dafür die Beete tagetisiert, das heißt nächstes Jahr frühe Aussaat unter Kunstlicht und komplettes Sortenscreening 2.0 mit 2-3 Pflanzen im 4cm Topf auf rund 2m².
Will noch 2-3 moderne Sorten dabei haben, die müssen noch aufgetrieben werden.
moderne Petersiliensorten? was gibts da interessantes auf dem Markt?
Mach aber auch etwas Direktsaat - Petersilie wird nachgesagt, sie sei "pingelig" bezüglich des Umpflanzens - lieber wächst sie mit ihrer Pfahlwurzel ungestört.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 04. November 2018, 23:38:05
Peterlekartoffeln sind mir fast egal. Aber Petersilie gehört für mich fast an ähnlich viele Gerichte wie Pfeffer. Oder auch pur aufs Butterbrot.

Moderne Sorten, ich bin noch nicht ganz durchgestiegen. Grüne Perle war ja vor Jahren der Gewinner von 6 Sorten, war letztes Jahr auch bis September ok.

Neuere Sorten gibt es viele die für Töpfe geeignet sind, also Supermarkrtware. Dafür die Spezialzucht. Uninteressant für mich und die geteilten Supermarkttöpfe mögen wachsen, aber keine Ernte abwerfen. Nebenbei gibt es noch Sorten für den normalen Feldanbau, also für Bundpetersilie für Direktabsatz, Suppengrün und ähnliches. Die will ich mir mal angucken. Für die nähere Auswahl muss ich aber noch Kataloge gucken, 1-2 Sorten pro Firma ist jetzt nicht die Superauswahl.
Möchte ungern den Anschluss verlieren, Mooskrause 2 und einfache Schnitt sind jedenfalls komplett überholt, viel zu schwach.

Direktsaat? Habs auch überlegt, aber ich bin der Meinung 2-3 Pflanzen wachsen zusammen immernoch weniger als eine einzelne. Selbstunverträglichkeit ist bekannt.
Einzelpflanzen vorgezogen im 4cm Topf bekomme ich mit einem Abstand von 50cm hin, eine Reihe wird aber selten breiter als 30cm und meist nur höchstens 20 und die Blattstängel sehr weit weg von Bleistiftdicke. 
Schau dir den Wurzelhals von Grüne Perle im Dezember 2017 an. Möhrenformat. Das hab ich noch nie in Reihenkultur gesehen. Die wuchs auf ehemals Rasen unter den Tomaten.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Rieke am 06. November 2018, 10:20:02
Irgendwie muß man dem Sandboden doch was vernünftiges abringen können. :(

Noch eine weitere Möglichkeit: Meine Eltern haben auf Sandboden mit langen Hügelbeeten gute Erfolge. Die diversen Vorteile will ich nicht aufzählen, über das Thema ist sowieso sehr viel zu finden. Sie praktizieren ein Rotationsverfahren, alle zwei Jahre ein Neues angelegt neben dem Alten und irgendwann wieder eins am Platz des Ersten. Muss man aber erst mal anlegen und auch genug organisches Material dafür haben und vorbereiten. Günstig ist da, wenn der Nutzgarten nicht zu gross ist und weitere strukturierte Flächen drumrum sind, also nicht nur Rasen. Ausserdem erfreute es immer die Wühlmäuse. Die verbesserte Wasserspeicherfähigkeit der Hügelbeete auf Sandboden war aber verblüffend gut und auch, das plötzlich Starkzehrer ohne weiteren Düngeraufwand etwas geworden sind. Immer im ersten Jahr eines Hügelbeets.


Unser voriger Garten war auch so eine Sandkiste. Nach dem ersten erfolglosen Jahr - Möhren erreichten bestenfalls Bleistiftdicke - habe ich auch mit Hügelbeeten angefangen. Ab da konnte ich zumindest Möhren, Mangold, Salat, Kartoffeln usw. ernten. Für Kohl war der Boden nicht gut genug, das habe ich nach ein paar Versuchen aufgegeben. Wühlmäuse waren zum Glück nie ein Problem. Außerdem haben wir hin und wieder Lehm und etwas Lava eingearbeitet. Das hat die Wasseraufnahme deutlich verbessert. Die Hügelbeete habe ich jährlich aufgefüllt. Zum Glück hatten wir genug Gehölzschnitt dafür.

Im jetzigen Garten hatte ich anfangs Hügelbeete gemacht, aber der deutlich lehmigere Boden braucht das nicht mehr. So groß, wie die Rucolablätter im Gemüsebeet werden, muß ich mittlerweile eher aufpassen, daß ich nicht zuviel dünge.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Christina am 07. November 2018, 13:34:36
zu Petersilie, die ich auch sehr viel brauche: Ich säe direkt, und recht spät Ende Mai/Anfang Juni eine große italienische Sorte (Gigante di Italia) und habe damit keine Probleme, es werden immer prächtige Pflanzen. Der spätere Saattermin bringt viel bessere und schnellere Keimraten. Diese Sorte ist auch samenfest.
Habe allerdings auch einen wunderbaren Löslehmboden. die ersten Jahre hatte ich etwas Probleme mit den Möhren, aber die jahrelange Mulcherei machte sich bezahlt. Jetzt gibt es nur noch das Problem der Möhrenfliege, und den diversen Kohlschädlingen, denen ich aber mit Netzen gut beikomme.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: cydorian am 07. November 2018, 18:14:15
Die letzten Jahre hab ich Petersilie überhaupt nie gesät, weil sie sowieso wie Unkraut wächst und von selbst aufgeht, eine zu Blüte gekommene Pflanze reicht dafür. Gesunde, schöne Pflanzen. Bin nicht so sicher, ob diese Art als Gesundbodenanzeiger tauglich wäre. Die Wurzelpetersilie will jedoch nie so recht, die Wurzeln habens einfach schwer im steinigen schweren Boden.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: July am 07. November 2018, 18:27:28
Mit Petersilie habe ich hier auf unserem Pudersandboden keine Probleme. Ich säe im Frühjahr in Schalen vor, stelle sie warm zur Keimung, härte sie ab und dann pflanze ich in Büscheln aus. Auf dem Acker hat in diesem Dürresommer (ohne Wassergaben) eine glattblättrige Petersilie wunderbar überlebt und sie ist jetzt noch gesund und wüchsig. Eine glattblättrige "Kurdisk Gladblad" wächst auch in bvoller Sonne auf trockenem Boden wunderbar und die halbkrausblättrige von den dänischen Erbseninseln "Christiansoe" sät sich sogar auf der Terrasse zwischen den Platten im Kies selbst und macht dort gesunde Pflanzen.
Früh ins Freiland säen klappt hier aber überhaupt nicht, es muss schon warm sein....
Wurzelpetersilie hingegen macht viel Laub aber die Wurzeln kann man vergessen.
LG von July
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 07. November 2018, 20:10:58
Bin nicht so sicher, ob diese Art als Gesundbodenanzeiger tauglich wäre.
aber ja, warum nicht!?!
Bei unsere Nachbarin (300m weiter) gab es mehrere Jahre hintereinander Probleme mit Dill. Sie säte ihn an Ort und Stelle aus, er keimte auch brav, wuchs ein bisschen und wenn er etwa 10 cm erreicht hatte wurde er "mäkelig" bekam gelbe Blätter, fiel in sich zusammen und verschwand. Bodenbrobleme oder samenbürtige Krankheit?
Ich brachte der Nachbarin zwei grosse Eimer reifen Kompost, den ich gründlich mit reiner Holzasche (aus unserem Ofen) vermengt hatte und zwei Sorten frische Dillsamen. Sie säte die frischen Dillsamen in eine Reihe, die sie mit dem Holzaschekompost gefüllt hatte - prächtiger Dill war das Resultat.
Eigentlich wissen wir nun immer noch nicht, ob's nun an der Erde oder am Saatgut gelegen hat.
Zu einem Feldversuch konnte ich meine Nachbarin nicht überreden. Sie sagte: " Ich habe wieder tollen Dill, was will ich mehr :D "
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: cydorian am 07. November 2018, 20:47:55
Kranke Petersilie mag ja Bodenprobleme anzeigen, aber das kann jede Pflanze, nur die Reichweite und der Bereich ist unterschiedlich. Gesunde Petersilie beweist umgekehrt nicht automatisch guten, gesunden Boden.

Dill, Kerbel, Bohnenkraut, Rauke, Blattkoriander säen sich hier seit Jahren selbst aus. Speziell Dill wird wie Wurzelpetersilie gerne von Wurzelläusen befallen, er welkt dann und stirbt, meist passiert das erst nachdem er bereits Blütendolden angesetzt hat. Die Läuse gehen am liebsten an schwächerwachsende (oder vorgeschädigte, klar) Pflanzen, die Pflanze stirbt durch Wurzelfäule, die Folge der saugenden Läuse ist. Es kann also auch sein, dass der Boden zwar in Ordnung war, aber für Dill doch zu mager, Dill will nährstoffreiche Erde dann wächst er schnell und stark, wird weniger befallen. Den bekam er mit Holzasche und Kompost. Anderen Kulturen hätte das weniger gefallen, z.B. Heidelbeeren.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 07. November 2018, 22:47:25
Petersilie ist recht empfindlich was Wurzelkrankheiten angeht. Deswegen will sie auch oft nicht wenns noch zu kalt ist.
Sieht man daran dass die untersten Blätter etwas fahlgrüner werden, später gelblich bis zum vertrocknen der Blattränder.

Wenn die Petersilie rundum gesund ist Glückwunsch.

Hier klappt das nie. In keinem garten den ich kenne. Es gibt immer mal wieder einzelne gelbe Blätter und spätestens wenn sie den Blütentrieb schiebt sitzen auch Blattläuse drauf.

Vielleicht ist gesund auch Auslegungssache. Jemand mit Grippe oder gerötetem Auge ist sicherlich noch nicht reif für den Friedhof, gesund im Sinne von man hat nichts ist aber doch was anderes.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Rhoihess am 07. November 2018, 23:00:18
Bei mir ist Petersilie eine der anspruchlosesten Sachen (auch was die Trockenheit betrifft, aber in nassen Jahren macht sie auch keine Probleme), sät sich auch gerne wild aus wenn man mal eine blühen lässt. Überwintert auch immer brav, und schiebt dann noch bis ca. Anfang Mai Blätter bevor sie schießt. Am liebsten mögen sie's halbschattig hier.
"Wildling" im Tomatenbeet im 2. Jahr Anfang April:

(https://i.imgur.com/1GnIFUM.jpg)

Nur beim (Stangen-)Sellerie habe ich vereinzelt das Problem, dass irgendwelche Würmer oder Larven die Wurzeln anfressen
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: cydorian am 07. November 2018, 23:16:07
Petersilie verursacht oft Rätsel, auch wenn der Boden gesund erscheint und vielleicht auch tatsächlich ist: http://www.gartenakademie.rlp.de/Internet/global/themen.nsf/e650a8b9e58e4b09c1257a22002a91da/f9606a35d556a123c1256f38002a41da?OpenDocument

Den steinigen Boden kriegt sie, wenn auch nicht tiefgründig. Da sie wie Unkraut wächst und einiges in den Beeten selbst ausgerupft wird, werden die Pflanzen in den Randbereichen gross, wo es etwas halbschattiger ist, da gefällts ihr.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 07. November 2018, 23:25:23
Halbschattig dachte ich auch mal dass ihr das gefällt. Ehrlich betrachtet bleibt sie dort aber deutlich zurück. Sie bleibt nur länger grün wenn sie Probleme hat. Petersilie wächst jedenfalls in der Vollsonne recht üppig.

Halbschattiger Sortenvergleich
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 07. November 2018, 23:26:24
Ende April vollsonnig gepflanzt
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 07. November 2018, 23:27:11
Mitte Juni einzelne Pflanzen schon chlorotisch
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 07. November 2018, 23:28:51
Hätte ein Warnzeichen sein sollen. Ende September war entsorgen angesagt.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 07. November 2018, 23:31:31
Hier nochmal der Sortenvergelich etwas später.
Die Petersilie hat sich im Wuchs selbst extrem gebremst. Gigante de Italia rechts konnte ihren Vorsprung durch Wüchsigkeit auch nur etwas ausbauen.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: LabskausKuchen am 02. Dezember 2018, 20:27:17
Ich verwende seit einiger Zeit Katzenstreu um meinen Sandboden zu verbessern.
Nachdem ich festgestellt habe, dass manche Katzenstreus aus reinem Bentonit (Tonmineralien) ohne weitere Zusätze bestehen. dabei kostet ein Sack mit 10 Kg Katzenzreu zB: Ja! Katzen Klumpstreu nur zwei drei Euro (Vgl. 10 Kg Neudorf Bentonit für knapp 15 Euro ::) ).
Ientweder mische ich es in den Komposthaufen ein (Ton-Humus Komplexe), wenn ich einen neuen aufsetze. Oder ich gebe ein paar häde voll direkt auf die Beete. Dabei sollte man darauf achten die Körner gut zu verteilen oder ein zu arbeiten, damit sich keine matschigen dicken Klumpen bilden.
Bisher habe ich gute Erfahrungen damit gemacht und die Wasserhaltefähigkeit meines Bodens deutlich verbessert.
Grüße
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 02. Dezember 2018, 21:00:43
Katzenstreu ist Natrium-Bentonit.
Bentonit für den Boden ist meist Calciumbentonit.

Natrium macht Probleme, weil der Boden mit zuviel Natrium anfängt zu schwimmen. Natrium ersetzt Calcium zwischen den Tonplättchen und verhindert so den Zusammenhalt, zerstört damit die Struktur, da ist dann nix mehr mit Krümeln, weil sie wegen fehlender Calcium-Brücken nicht zusammenhalten können. Sieht man im Extremen nach der Streusalzsaison am Strassenrand. Da ist alles platt und verkrustet gerne.

Sollte man auf Sandboden mal ausprobieren. Einen kleinen Teil Calcium-Bentonit neben Katzenstreu und übers Jahr gucken wie sich die Krume entwickelt.
Zitat
Dabei sollte man darauf achten die Körner gut zu verteilen oder ein zu arbeiten, damit sich keine matschigen dicken Klumpen bilden.
Das sollte man dann auch im kleinen begutachten, also ruhig mal eine Walnussgroße Menge Boden gezielt in der Hand mit den Fingern zerlegen.
Wasserhaltefähigkeit ist nicht alles, ein guter Boden ist trotzdem noch porös.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Hyla am 02. Dezember 2018, 22:11:23
Wer gern Urgesteinsmehl nehmen möchte, um den Boden zu verbessern, wird günstig im Frühjahr bei Thomas Phillips fündig. Von der Marke Grüner Jan gibt's dann immer welches. Ich meine 10kg für ca. 3€.

Ganz günstig kann man's haben, wenn in der Nähe eine Tonkuhle ist.
Ich habe mir da schon Ton geholt, davon ein paar Kilo in einen großen Eimer getan und mit viel Wasser verquirlt (Farbquirl+Bohrmaschine  ;) ).
Das kommt dann großflächig auf den Boden.


Petersilie habe ich hier nur einmal angebaut. Mit dem was da wuchs, hätte ich mehrere türkische Restaurants versorgen können.  :o
In naiver Einfalt war ich von Mickerwuchs ausgegangen, weil ich Tonboden gewohnt war, und habe mal locker eine zehn Meter-Reihe gesät. Die Büsche glatte Petersilie wurden 40 cm hoch und waren schon widerlich gesund.
Freunde von uns kriegen das Kräutlein aber auch nicht zum Wachsen.
Ich könnte eigentlich mal fragen, ob wir tauschen oder so.
Ich traue mich nicht mehr Petersilie auszusäen, weil ich's hasse, es hinterher nicht zu verwerten, denn entweder es keimt mies bis gar nicht oder man ist ungewollt Plantagenbesitzer. Irgendwie habe ich dafür auch nur wenig Verwendung. ::)

Ach ja, dieses Jahr haben wir das Laub aus drei Nachbargärten bekommen. :D
Einen Großteil haben die Hühner bekommen. Die suchen da gern ihr Futter drin und haben dann was zu tun.
Dann wurde noch ein Komposter voll und ein bißchen liegt unter Büschen. Eine neue Rose wurde auch noch etwas eingepackt.
Die Nachbarn halten uns jetzt sicher für bekloppt. Alle anderen versuchen es los zu werden und wir suchen es. ;D
Vielleicht können wir nächstes Jahr deren Rasenschnitt bekommen. *lechz*  8)
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 02. Dezember 2018, 22:41:16
Wer gern Urgesteinsmehl nehmen möchte, um den Boden zu verbessern, wird günstig im Frühjahr bei Thomas Phillips fündig. Von der Marke Grüner Jan gibt's dann immer welches. Ich meine 10kg für ca. 3€.
Danke für den Tip :)

Zitat
Ganz günstig kann man's haben, wenn in der Nähe eine Tonkuhle ist.
Ich habe mir da schon Ton geholt, davon ein paar Kilo in einen großen Eimer getan und mit viel Wasser verquirlt (Farbquirl+Bohrmaschine  ;) ).
oh ja, das habe ich auch schon vor über 30 Jahren so gemacht. Während der Trockenperioden im Sommer sind wir in der Wesermarsch die Feldwege langgefahren und haben an den Ackerrändern die dicken Lehmkluten aufgesammelt bis der Kofferraum gefüllt war. Zuhause dann in Wasser aufgeweicht und über den Kompost gegeben, um es so im Garten zu verteilen.



Zitat
Petersilie habe ich hier nur einmal angebaut. Mit dem was da wuchs, hätte ich mehrere türkische Restaurants versorgen können.  :o
In naiver Einfalt war ich von Mickerwuchs ausgegangen, weil ich Tonboden gewohnt war, und habe mal locker eine zehn Meter-Reihe gesät. Die Büsche glatte Petersilie wurden 40 cm hoch und waren schon widerlich gesund.
Freunde von uns kriegen das Kräutlein aber auch nicht zum Wachsen.
Ich könnte eigentlich mal fragen, ob wir tauschen oder so.
Ich traue mich nicht mehr Petersilie auszusäen, weil ich's hasse, es hinterher nicht zu verwerten, denn entweder es keimt mies bis gar nicht oder man ist ungewollt Plantagenbesitzer. Irgendwie habe ich dafür auch nur wenig Verwendung. ::)
;D ;D ;D *kopfkino* ;D ich hab' Dich stehen sehen, wie Du an Deinen 10 Meter Petersiliereihe dran lang guckst................. :D

Tja, was macht man/frau mit so viel Peterle:





Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 02. Dezember 2018, 22:44:36
Ach ja, dieses Jahr haben wir das Laub aus drei Nachbargärten bekommen. :D
.....
........
Vielleicht können wir nächstes Jahr deren Rasenschnitt bekommen. *lechz*  8)
ja klasse!!! "zahl" doch mit Petersilie :D
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Hyla am 02. Dezember 2018, 23:03:07
Ich glaube, die wollen kein Gemüse mehr. Unsere Dorfseite hatte dieses Jahr eine Gurkenschwemme. ::)
Die verweigern auch schon langsam bei Feigen.  ;D

Petersiliensoße hört sich lecker an.  :D
Tiefgefrieren ist hier so ne Sache. Der GG ist Meister im spontanen Abtauen. ::)
Petersilie paßt bestens in Köfte (türkische Buletten). Da kriege ich schon eine Menge unter, aber die zehn Meter waren echt zuviel.

Man kann aber Petersilie jetzt schon aussäen. Sollte dann im Frühjahr nichts keimen, kann man es noch an einer anderen Stelle probieren.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: LabskausKuchen am 03. Dezember 2018, 18:34:23
Zitat von: thuja thujon link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3204579#msg3204579 date=1543780843]
Katzenstreu ist Natrium-Bentonit.
Bentonit für den Boden ist meist Calciumbentonit.

Nach allem was ich dazu bisher gefunden habe, ist Natriumbentonit deutlich teurer und für Katzenstreu wird allgemein der billigere Calciumbentonit verwendet.
(ww w.Link entfernt!1/blog/die-wahrheit-ueber-bentonit-oder-auch-maerchen-leben-laenger/)
Woher kommt die Info mit dem NB?

Mit einem einfachen Test müsste sich herausfinden lassen ob es sich um Natrium- oder Calciumbentonit handelt. Durch den Austausch der Calciumionen gegen Natriumionen wird die Quellfähigkeit stark erhöht. 

    hochquellfähige Bentonite (Quellfaktor ca. 1,4 bis 4 l/kg): z. B. Natriumbentonit

    niederquellfähige Bentonite (Quellfaktor 1,1 bis 1,4 l/kg): z. B. Calciumbentonit

(Zitat: vitipendium/Bentoniteinsatz)

wenn also ein Kilo vom fraglichen Bentonit mehr als 1,4 l Wasser pro Kilo aufnehmen kann, dann enthält es wahrscheinlich Natriumbentonit.

1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Gartenplaner am 03. Dezember 2018, 18:58:52
Das ist ja mal interessant!
Die Wahrheit über Bentonit – oder auch Märchen leben länger
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 03. Dezember 2018, 20:03:06
Zitat von: thuja thujon link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3204579#msg3204579 date=1543780843]
Katzenstreu ist Natrium-Bentonit.
Bentonit für den Boden ist meist Calciumbentonit.

Nach allem was ich dazu bisher gefunden habe, ist Natriumbentonit deutlich teurer und für Katzenstreu wird allgemein der billigere Calciumbentonit verwendet.
(ww w.Link entfernt!1/blog/die-wahrheit-ueber-bentonit-oder-auch-maerchen-leben-laenger/)
Woher kommt die Info mit dem NB?

Mit einem einfachen Test müsste sich herausfinden lassen ob es sich um Natrium- oder Calciumbentonit handelt. Durch den Austausch der Calciumionen gegen Natriumionen wird die Quellfähigkeit stark erhöht. 

    hochquellfähige Bentonite (Quellfaktor ca. 1,4 bis 4 l/kg): z. B. Natriumbentonit

    niederquellfähige Bentonite (Quellfaktor 1,1 bis 1,4 l/kg): z. B. Calciumbentonit
Beim Katzenstreu ist ein hohes Quellvermögen gefragt weil es Flüssigkeiten aufsaugen soll.
Beim Bentonit für den Boden ist dagegen ein hohes Quellvermögen unerwünscht, weil es sonst zu stärkeren Trocknungsrissen kommt und diese Wurzeln verletzen und damit auch Eintrittspforte für Pilzkrankheiten sein können.
Deswegen bleibe ich dabei, Natriumbentonit zum Aufsaugen von Flüssigkeiten, Calciumbentonit zum speichern von Nährstoffen im Boden.

PS: Katzenliebhaber geben gerne etwas mehr aus wenns dem Liebling dafür gut geht. Landwirte müssen dagegen recht hart kalkulieren.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: LabskausKuchen am 04. Dezember 2018, 19:33:06
Interessehalber hab ich es Gestern mal mit dem Ja! Katzenstreu getestet, dass ich meist verwende. 50g Katzenstreu haben Wasser aufgenommen bis das Gesamtgewicht 110g war (danach war es beinahe Flüssig). Das macht Pi mal Daumen ein Quellvermögen von 1,2l/Kg. damit ist für mich bestätigt, dass es sich um Kalziumbentonit hadelt. ::)
Gut für den Einzelhändler, weil die liebe Katze damit einen höheren Streuverbrauch hat und man mehr nachkaufen muss. Und gut für mich, weil ich es weiter in den Komost mixen kann  ;D
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 04. Dezember 2018, 22:24:11
Wenns fein genug ist dass die Wurzeln auch genug Oberflächenkontakt haben bzw die kleinen Klumpen im Beet auch praktisch durchwurzelt werden obwohl der Boden drumrum viel lockerer und besser durchlüftet ist spricht nix dagegen.

Bei ja! Katzenstreu von teuer zu reden würde mir allerdings nicht unbedingt einfallen. Ich teste die Tage mal Catsan.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: LabskausKuchen am 05. Dezember 2018, 09:58:27
Zitat von: thuja thujon
Wenns fein genug ist dass die Wurzeln auch genug Oberflächenkontakt haben bzw die kleinen Klumpen im Beet auch praktisch durchwurzelt werden obwohl der Boden drumrum viel lockerer und besser durchlüftet ist spricht nix dagegen.


Das stimmt natürlich. Darum schicke ich das ja normalerweise auch erstmal durch meinen Komposthaufen. Danach ist von den ursprünglichen Körnern nichts mehr zu sehen und es haben sich (hoffentlich) ;D die begehrten Ton-Humus Komplexe gebildet.

Ich bin gespannt, ob das Catsan Streu NB enthält. Interessant wäre eine kleine Testreihe mit den üblichen Katzensteumarken, um eine eindeutige Empfehlung oder Warnung zu den Produkten abgeben zu können.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 05. Dezember 2018, 10:57:08
Interessant wäre eine kleine Testreihe mit den üblichen Katzensteumarken, um eine eindeutige Empfehlung oder Warnung zu den Produkten abgeben zu können.
Ja :D nach welchen Kriterien sollte man schauen?
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 05. Dezember 2018, 12:28:31
In den Test sollte man noch Ziegelmehl/Tennisplatzbelag mit aufnehmen.
Kann ich machen, siebe auch gerne nochmal verschiedene Fraktionen ab.
Das ist im Gegensatz zum Bentonit gebrannt und damit besser durchlüftet, habs deswegen oft in der Kakteenerde als Nährstoffspeicher mit drin.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 05. Dezember 2018, 13:50:51
In den Test sollte man noch Ziegelmehl/Tennisplatzbelag mit aufnehmen.
wo gibts das denn zu kaufen? und ist es preislich eine Alternative?
Zitat
Kann ich machen, siebe auch gerne nochmal verschiedene Fraktionen ab.
ist denn die Körnung so unterschiedlich?
Zitat
Das ist im Gegensatz zum Bentonit gebrannt und damit besser durchlüftet, habs deswegen oft in der Kakteenerde als Nährstoffspeicher mit drin.
meinst Du Blähton?

LG
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 05. Dezember 2018, 14:11:05
Fibotherm Blähton Trockenschüttung Estrichunterbau 1-5 Mm 50 Liter/11,50€

da erscheint mir das Katzenstreubentonit mit 7,99/20 Liter teuer.......oder täusche ich mich?

selbst 50 liter Lavastreugut - Blähton, salzfrei ist mit 32,95 € teuerer
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 05. Dezember 2018, 15:02:31
Bei rakuten gibt `Ziegel Mehl´ für 11€/25kg. https://www.rakuten.de/produkt/terra-forma-ziegel-mehl-25-kg-2490127580?cid=adwords&sclid=a_google_de_pla_empty_m78971_DE_2490127580_

Ich hols beim örtlichen Erdenwerk, die mischen recycelte Ziegeln zu Dachgartensubstraten usw. und manchmal liegts auch noch pur rum. Oder ich nehme mal nen Eimer vom Stadion oder Tennisplatz wenn da was anfällt.
Ist schwerer als Blähtonbruch und etwas leichter als Lava. Ist mit beiden nicht vergleichbar, der Staub vom Ziegelmehl/Tennismehl/Tennissand hält x-mal mehr Nährstoffe als Blähton und hat eine viel größere Oberfläche. Ist mehr ein Lehm der nicht lehmig ist. Blähton und Lava ist mehr wie Kieselsteine. 

Grobe Stücke dienen eher als Drainage, das Mehl hält aber ganz gut Wasser und lässt sich gut wiederbefeuchten.
Mittlere Stücke nehme ich auch mal pur zum bewurzeln, wenn perlite zu leicht ist und die Töpfe dann umfallen würden. Weiterer Vorteil zu Blähtonbruch: liegt als unregelmäßig gebrochener Splitt viel stabiler im Topf, man kann sie nicht zusammendrücken beim umstellen wie das bei Blähton oder Perlite oft der Fall ist.

Im Garten benutze ich es nicht, da ich Lehmboden habe. In den Gärten mit Sandboden, in denen ich ab und an was mache, hab ichs noch nicht ausprobiert.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 05. Dezember 2018, 15:30:29

Zitat
Ich hols beim örtlichen Erdenwerk,
mal sehen, ob wir hier sowas auch haben.

Zitat
Oder ich nehme mal nen Eimer vom Stadion oder Tennisplatz
*kopfkino ;D* ich sehe schon die verwunderten Blicke der Tennisspieler die ihr Training unterbrechen und deren Fragen: "....hey sie! was machen sie denn da!!???"

Zitat
der Staub vom Ziegelmehl/Tennismehl/Tennissand hält x-mal mehr Nährstoffe als Blähton und hat eine viel größere Oberfläche.
ein unschlagbares Argument!!!
.............wobei mir eine Frage im Kopf herumgeht: sind evtl. Farbreste o. ähnliches, aus dem früheren Leben der Ziegelsteine, zu vernachlässigen

Zitat
In den Gärten mit Sandboden, in denen ich ab und an was mache, hab ichs noch nicht ausprobiert.
dann werd ich mir mal was besorgen und auf einem Palettenrahmenbeet (statt Lehm als Zuschlagstoff) gezielt einen Versuch machen.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 06. Dezember 2018, 08:41:06
Klar, ich gebe mich immer als amtliches Prüfinstitut aus und überzeuge die Tennisspieler das ganz dringend Analysenproben gezogen werden müssen weil eine Belastung nicht auszuschleißen ist. Wenn mein Rasen mies aussieht, gehe ich auch auf den Golfplatz und grabe mir das Green aus.  ;D

Es gibt zB. Gütegesichertes Zincolit plus für den Gartenbau, die Richtlinien schreiben vor, dass nichtmal Putz- oder Betonreste an den Ziegeln sein dürfen. Ein großer Anteil kommt auch von alten Dachziegeln. Da kommts auf die Glasur an. Die Frage ist wo man das als Mehl und nicht als Splitt herbekommt. Ich siebs halt ab und freue mich wenn in der Box der Haufen vom feinen unten ein großer ist.

Für Tennisplätze und Hartplätze und andere Tennenbeläge gibts auch Vorschriften, da wurde früher mal ordentlich Dioxinhaltige Schlacke verbaut, ich denke aus dem Skandal hat man gelernt.

Im Zweifelsfall Platzwart fragen. Ist manchmal kein Fehler wenn man die kennt. Die bestellen auch Kubikmeterweise und haben entsprechende Haufen rumliegen.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Hyla am 08. Dezember 2018, 18:08:22
selbst 50 liter Lavastreugut - Blähton, salzfrei ist mit 32,95 € teuerer

Das Lavastreugut von Hornbach ist aber deutlich günstiger. 40kg ca. 8€.
Man kann zwar Liter und kg nicht wirklich vergleichen, trotzdem ist das ne ordentliche Portion.  :)
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 08. Dezember 2018, 23:38:01
Schüttdichte und damit Umrechnungsfaktor ist ungefähr 1,2kg pro Liter.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Hyla am 09. Dezember 2018, 00:00:45
Bei uns fällt das so oder so an.
Ich kaufe das als Zuschlag für Kakteenerde und der GG streut damit im Winter den Gehweg.
Irgendwann muß der Gehweg ja wieder abgefegt werden, dann kommt die Lava in den Vorgarten (250m2 ???).  Fällt halt nicht auf auf der Fläche.
Die Kakteenerde wird je nachdem auch recycelt, kommt also ebenfalls irgendwo in den Garten.

Tennisplatzbelag ist so ne Sache. Das mag ja heute alles in Ordnung sein, aber seit damals mit dem Dioxin ist das ein ganz rotes Tuch.
Im Schrebergarten macht das vielleicht nicht viel aus, aber auf Bauland kann sowas teuer werden.
Ich hätte fast ein Haus (günstig) gekauft mit 2000m2 Grund. Tja, später kam raus praktisch unverkäuflich dank dioxinverseuchtem Gartenboden.
Und ich habe mich gewundert, warum da alle nur Rasen hinten im Garten haben. Kein Baum, kein Strauch, nix, nur Rasen.  ::)
Allein schon der Verdacht auf Dioxin mindert den Wert erheblich.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 09. Dezember 2018, 00:12:59
In vielen Gärten lauert noch mehr, da fragt ja nie jemand nach.
Am Sportplatz fragt wenigstens mal einer, vielleicht.

Guck dir die Gärten doch an, jeder kann seine Kaminasche verklappen und keinen interessierts. In Gartenforen ist oft genug zu lesen es wäre ein geeigneter Dünger.
Wenn wir von Lava reden darf man auch nie das Thema Schwermetalle anfangen, sonst ist man auch gleich wieder schnell raus bei den Kaputtstudierten.

Mein einziger Einwand bei Lava und speziell bei Kakteen: kann bei empfindlichen Arten durch die Scharfkantigkeit die Wurzeln verletzen und so zu Fäulnis führen. Es macht nicht viel Spass Pflanzen deswegen zu verlieren. Ziegel oder Blähtonbruch sind deutlich runder, so gut wie nie scharf. Ansonsten immer auf Bimskies-Basis halten. Auch der ist nicht scharfkantig.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 09. Dezember 2018, 00:31:22
Schüttdichte und damit Umrechnungsfaktor ist ungefähr 1,2kg pro Liter.
Thuja, danke für den Umrechenfaktor.

nach der Umrechnung komme ich dann drauf, dass das
Fibotherm Blähton Trockenschüttung Estrichunterbau 1-5 Mm 50 Liter/11,50€ mit etwa 23 Cent/ Liter, in etwa dem Preis des Lavastreugut von Hornbach mit 40kg (33Liter) ca. 8€. mit etwa 24 Cent/Liter nahe kommt.
(Hab ich mich verechnet? Dann bitte Korrektur!)

Das Fibotherm gibts im Gegensatz zum Winterstreugut das ganz Jahr zu kaufen - ich brauch also nichts auf Vorrat kaufen.
Im Übrigen kann ich mir auch vorstellen das es das Fibotherm noch günstiger geben könnte, wenn man mehr als 50 Liter abnimmt.

Das ZinCo - Mineralsubstrat Zincolit Plus im Sack à 20 l kostet 5,78 € (28,9 Cent/Liter)

Wieviel Zuschlag bräuchte man eigentlich auf 1m² ? (ist abhängig von der Bodenart, is klar)
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 09. Dezember 2018, 00:49:42
Der Faktor war für Lava in der eher feineren Körnung.
Blähton wiegt gefühlt nichtmal die Hälfte bei gleichem Raumanspruch.

Lava ist eigentlich interessant wenn man Probleme hat mit absolut unfruchtbarem Boden mit nix drin. Dann können die wenigen Spurenelemente und Schwermetalle der Lava etwas zur Bodenversorgung beitragen, wenn sie denn auch verwittern will. Je staubiger desto besser in dem Punkt. Dann sorgt sie aber nicht mehr für Drainage.

Blähton hat nix zu bieten nährstofftechnisch, dafür aber ein gutes Luft/Wasserverhältnis. Im Beet möchte ichs nicht haben, bekommt man nie wieder raus und schwimmt gerne obenauf.

Geschredderte Dachziegeln: haben auch nix zu bieten außer Luft/Wasser, werden aber mürbe mit der Zeit und sehen durch die rote Farbe oft/manchmal störend aus. Hält durchs mürbe werden und zerbröseln mehr Nährstoffe fest als Blähton wenn man denn welche düngt.

Ich möchte mich für keinen von den 3 entscheiden, jedes hat seine Berechtigung, man braucht sie alle zum spielen.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 09. Dezember 2018, 01:13:52
Ich möchte mich für keinen von den 3 entscheiden, jedes hat seine Berechtigung, man braucht sie alle zum spielen.
absolut  :D spielen is immer gut  ;D
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Hyla am 09. Dezember 2018, 01:51:57
Das Fibotherm gibts im Gegensatz zum Winterstreugut das ganz Jahr zu kaufen - ich brauch also nichts auf Vorrat kaufen.
Im Übrigen kann ich mir auch vorstellen das es das Fibotherm noch günstiger geben könnte, wenn man mehr als 50 Liter abnimmt.

Gibt's auch im Sommer, du bist nur zu nett.  ;D
Die haben meist noch was im Hochlager. Ich laß mir die Paletten immer runter holen und habe dann das, was ich will.
Funktioniert auch bei Fliesen, Tierfutter, etc.
Man muß halt nur auf den Gabelstaplerfahrer warten, aber wozu hat man den GG mitgenommen?
Er wartet, ich shoppe.  ;D
Die Lavasäcke sind für mich sowieso viel zu schwer.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 09. Dezember 2018, 02:34:16
Gibt's auch im Sommer, du bist nur zu nett.  ;D
;D ;D ;D nach dem Motto: nette Mädchen kommen in den Himmel, böse Mädchen kommen überall hin ;D ;D ;D
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Krümel am 11. Dezember 2018, 18:36:54
Auf die Gefahr hin, dass ich mich jetzt unmöglich und genauso unbeliebt mache:
Ich verstehe diese kompliziert verkopfte Problematisierung in keinster Weise.

Wer auf Sandboden gärtnert, füttert mit vollen Händen Kompost, Mulch und abgelagerten Mist (oder halt Blaukorn).
Wer auf Lehmboden gärtnert, lässt Vorsicht walten bei der Fruchtfolge, nutzt Kompost und Stickstoffdünger mit Bedacht und fördert die Bodengesundheit mit Schönbeigemüse (Ringelblume, Kamille, Tagetes, ...).

Das ganze Bei-Zu-Nebengefüge, das Auflockern, Rückverdichten, Zurückverkrümeln ... wozu? Der Boden kann sich selber am besten helfen. Drum halte ich mich an die Devise: Lass den möglichst in Ruhe und hilf ihm höchstens dabei, sich selbst zu helfen. Überraschenderweise klappt das saumässig gut.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 11. Dezember 2018, 19:16:04
Moin Krümel,
Auf die Gefahr hin, dass ich mich jetzt unmöglich und genauso unbeliebt mache:
hier lauert nix :D keine Gefahr und auch sonst nix :)

Zitat
Ich verstehe diese kompliziert verkopfte Problematisierung in keinster Weise.
so ist das halt manchmal mit dem Nachdenken, erst ufert es aus und dann pendelt es sich auf ein brauchbares Maß ein :)

Zitat
Wer auf Sandboden gärtnert, füttert mit vollen Händen Kompost, Mulch und abgelagerten Mist (oder halt Blaukorn).
Wer auf Lehmboden gärtnert, lässt Vorsicht walten bei der Fruchtfolge, nutzt Kompost und Stickstoffdünger mit Bedacht und fördert die Bodengesundheit mit Schönbeigemüse (Ringelblume, Kamille, Tagetes, ...).
also das Schönbeigemüse (schönes Wort 8)) möchte ich für meinen Sandboden aber auch beanspruchen dürfen!

Zitat
Das ganze Bei-Zu-Nebengefüge, das Auflockern, Rückverdichten, Zurückverkrümeln ... wozu?
weil es manchmal gut ist, sich die bereits bekannte Dinge noch einmal neu zu betrachten....machmal haben sich Gebrauchsfehler eingeschlichen und es ist gut, sie zu entdecken. "Das macht man so" ist nicht immer richtig und alt Gewohntes gilt es von Zeit zu Zeit zu überprüfen.

Zitat
Der Boden kann sich selber am besten helfen. Drum halte ich mich an die Devise: Lass den möglichst in Ruhe und hilf ihm höchstens dabei, sich selbst zu helfen. .
ja, in den aller meisten Fällen ist das ein brauchbarer Weg.

Zitat
Überraschenderweise klappt das saumässig gut
aber halt nicht immer. Und dann bin ich gut bedient, wenn ich meine bsiherige Methode neu überdenke und sinnvoll ergänze.

Ich für meinen Teil habe vorher noch nie auf Podsolboden gegärtnert und war mit meiner bisherigen Gartenbodenpflegemethode "Lass den Boden möglichst in Ruhe und hilf ihm höchstens dabei, sich selbst zu helfen." eben nicht erfolgreich. Und so habe ich mich halt auf den Weg machen müssen, neues Wissen zu finden und meinen bisherigen Wissen hinzuzufügen.

Aber im Grossen und Ganzen bleibe ich mir dabei durchaus treu: Mit meinem Boden nur soviel wie unbedingt nötig veranstalten, ihm aber soviel Unterstützung gewähren, dass er unter meiner Nutzung nicht leidet.

LG
Nemi
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 11. Dezember 2018, 19:48:45
Wenn ich mein Boden sich selbst überlasse, kommt da nach 3 oder 5 Jahren was supergeiles raus. Klar, unbestritten. Aber ich habe das Problem, dass ich meine Gemüsepflanzen irgendwie da reinkriegen muss. Dazu muss er bewegt werden. Damit fängts an.
Wenn die drin sind, muss ich meist irgendwann Unkraut bekämpfen. Hacken sagt man landläufig wenn man nicht genug Mulch zum totmulchen drüberstreuen kann, aber das hacken, gegen einmal sag ich ja nix, aber mit der Zeit, 6 oder 9 mal hacken im Jahr bei 3 Kulturen auf der selben Fläche, das merkt man auch dem geduldigsten Lehm- oder Tonboden an.
Und wenn er zwischendrin verschlämmt weil ein gewitter drübergezogen ist und es stehen die Buschbohnen gerade drauf, dann muss eventuell nochmal gehackt werden. Und sowas ist nicht nachhaltig, da kann man nix schönreden.

Ich habe da zugegebenermaßen auch einen gewissen persönlichen Ehrgeiz. Ich will nicht von anderen was fordern was ich selber nicht hinkriege. Mit weniger düngen mehr ernten und den Boden verbessern ist für mich ein Ansatz oder Ziel, dass ich auch der jüngeren Generation gegenüber vertreten kann. Ich möchte kein Hochbeeterde kaufender Urbangärtner werden.

Ich finde den Satz von Marie Luise Kreuter absolut unumgänglich:
`der Garten fängt im Boden an´

PS: wir haben nur eine Erde.  ;)
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Krümel am 12. Dezember 2018, 18:55:48
TT: Ich kenne die Problematik nicht, da ich nicht hacke, sondern mit Unkrautstecher jäte bzw. zupfe.
Und beim Setzen von Setzlingen grabe ich meinen Boden nicht um - wohl aber beim Ernten von Kartoffeln. Das passiert aber wegen der Fruchtfolge nur alle vier bis fünf Jahre an derselben Stelle.
Da mir bisweilen auch der Mulch ausgeht, lasse ich gewünschte bodenkurende Beipflanzen so sehr versamen, dass sie einen fast geschlossenen Teppich bilden. Dieses Jahr zum Beispiel hatte ich wild aufgegangene Calendula zu Füssen der Tomaten. Was zu viel war und die Tomaten bedrängte, riss ich raus und nutzte es als Mulch um niedrigere Kulturen. Somit verschlämmt auch nirgends was.
Aber gemeinsam ist uns das Motto: auch mir ist die Bodengesundheit am wichtigsten.

Nemi: Mit Podsol kenne ich mich nicht aus. Gut möglich, dass da die simplen Methoden nicht mehr reichen.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 12. Dezember 2018, 21:19:16
Die Zeit mit dem Unkrautstecher jede Pflanze einzeln zu killen und dabei 5 neue durch die Erdbewegung auszusäen möchte ich nicht mehr opfern. Zudem mag ich es meinem Boden nicht zumuten, dass ich währenddessen auf ihm stehe, knie, rutsche oder liege. Ich möchte es auch meinem Gemüse, dass eventuell von Unkraut bedrängt wird, nicht zumuten, dass ich abwarte, bis der Boden trocken genug ist damit ich drauf Knien kann ohne einen Abdruck (Bodenverdichtung) zu hinterlassen.

PS: beim Kartoffeln ernten grabe ich nicht um, sondern mische. Und mit Mulch aus Unkraut oder extra dafür angebauten Kulturen bin ich vorsichtig geworden wegen Pilzkrankheiten oder Bakteriosen, da ist der Befallsdruck in einer Gartenanlage etwas höher als in durchschnittlichen Hausgärten in einem Wohnviertel. Bei Tomaten nicht relevant, aber durchaus bei Salaten oder anderem Blattgemüse. Auch für die Buschbohnen habe ich noch keine geeignete Methode entwickelt, in ein bereits gemulchtes und nicht umgegrabenes Beet die Samen sauber auszusäen ohne dafür Stunden an Zeit zu investieren. Das Buschbohnen vorziehen das ökologisch und ökonomisch schlimmste ist was man bei der Aussaat machen kann, muss nicht jeder Hobbygärtner verstehen. Ich kanns allerdings nachvollziehen und nach solchen Kriterien richte ich dann auch meine Anforderungen an die Bodenpflege aus. Sonst ist Familie, Beruf und Ehrenämter nicht unter einen Hut zu kriegen wenn ich auch ab und an mal meinen anderen Hobbys nachgehen will.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Krümel am 13. Dezember 2018, 07:02:46
 :)
Ich habe meine Beete so angelegt, dass ich jäten kann, ohne auch nur mit einem Zeh in ein Beet treten zu müssen.

Händisches Jäten scheint länger zu dauern als das Hacken, meine Erfahrung (in mehreren Gärten) ist aber, dass es deutlich sorgfältiger und vor allem nachhaltiger ist. In einigen Fällen nimmt der Unkrautdruck mit der Zeit dermassen ab, dass man kaum mehr jäten muss. Gut, auf einem Acker würde ich mir das händische Jäten überlegen, aber bei den Dimensionen unserer Gemüsebeete (ich kenne deine von den Fotos her) ist das überhaupt kein Problem (ganz zu schweigen davon, dass dann solche Arbeitsschritte wie Lockern, Rückverdichten, Entwerfen und Designen von speziellen Werkzeugen etc. PP. gänzlich wegfallen).
Ganz allgemein gehöre ich wohl zu den faulsten Gärtnern hier - besonders mein Gemüse muss mit Kaumbeachtung zurechtkommen und tut das auch. Zum regelmässigen Hacken wäre ich ehrlich gesagt schlicht zu faul, das bisschen Jäten und Mulchen kommt mir daher sehr gelegen.

Buschbohnen setze ich direkt in den Boden, ohne ihn dafür umzugraben. Wenn ich sie in einer Linie setze, ziehe ich einfach einmal den Sauzahn durch, wenn ich sie im Verbund setze, nutze ich die Handschaufel.

Was die Kartoffeln betrifft: Ja, umgraben ist wohl das falsche Wort, aber ich setze sie sehr tief, wodurch es bei der Ernte natürlich zu grösseren Erdbewegungen kommt.

Zu Pilzkrankheiten und Bakteriosen kann ich nur von meiner Situation aus was sagen. Der Ausgangsboden war so grottenschlecht, dass ich mit allerlei Üblem zu kämpfen hatte. Was bereits innerhalb eines Jahres eine deutliche Besserung zeitigte, war das konsequente sofortige Entfernen kranker Pflanzen und der Einsatz bodenkurender Pflanzen als Zwischenfrucht bzw. Untersaat. Seitdem ist mein Gemüse pumperlgesund. Aber ich gärtnere auch nicht in einer Anlage, kann mich dazu also auch nicht äussern.

Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: cydorian am 13. Dezember 2018, 10:19:14
Mir fehlt zunehmend der Platz für Zwischenfrüchte oder Bodendecker. Der Garten ist mittlerweile bis in den Spätherbst voll, weil der Herbst fast die wichtigste Wachstumszeit geworden ist. Da stehen Kohlrabi, Chinakohl, Pak Choi, Rettiche, diverse Salate, Spinat, einige Wurzelgemüse, lauter Sachen die im Sommer das Wachstum hitze- und trockenbedingt einstellten oder ganz verbrannten oder schossen. Weitere Kulturen wachsen fast jedes Jahr problemlos in den November hinein, Paprika, Süsskartoffeln... Noch im Oktober gab es Melonen. Da ist nicht mehr viel, was an Zwischenkultur überhaupt gesät werden kann und noch aufgeht.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 13. Dezember 2018, 23:22:47
Ich habe am 27. September Sandhafer gesäht, weil ich mich dazu entschieden habe dass Physalis und Tomaten mit dem damaligen Geschmack weniger wert sind als Grünmasse und Gareförderung durch Gräserwurzeln.
Das handjäten hatte nicht funktioniert, erst recht nicht unter der Netzabdeckung vom Kohl zwischen tomate und Physalis, deswegen jetzt alles dick mit Vogelmiere voll.
Also übermorgen abwarten bis der Boden gefroren ist, dann kann ich mit dem Rasenmäher über den Sandhafer (30cm Höhe hat er geschafft). Umgraben dann wenn sichs anbietet als Vorbereitung für die Frühkartoffeln.
Das wäre dann die erste freie Fläche, der Rest der Beete ist nach wie vor voll. Andere machen sichs einfach, graben Anfang Oktober um und unter und ein. Aber auch bei denen muss kein Gemüse klarkommen, die meisten pflegen es dann doch, manche kultivieren es sogar.

PS: wegen Gartengeräte erfinden: mein Sauzahn bricht mir im Lehmboden oft seitlich aus. Mal eine 5m lange gerade Linie ziehen geht nur selten. Auch auf den Flächen nach 2-3 Jahren nicht umgraben tut er das noch. Also das liegt nicht an vergrabenen Kluten. Mir fällt es deswegen schwer Spatentief mit dem Sauzahn zu lockern, da oft eine Bahn 2mal gelockert werden muss wegen dem seitlichen ausbrechen. Lässt sich alles schön leicht durchziehen, aber eine vernünftigere Scharform unten wäre doch mal ne Überlegung wert.
Die Minisauzähne, wie man sie von Gardena oder Wolf kennt ist für mich Kratzwerkzeug zur körperlichen Beschäftigung, für Unkrautbekämpfung oder Rillen ziehen gibts bessere Grubber.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Hyla am 14. Dezember 2018, 00:07:06
Mit dem in die Beete treten, muß ich sagen, daß es auf den Boden ankommt. Ich mach's auch nicht gern und lege meist eine kleine Steinplatte zwischen die Pflanzen, damit sich mein Gewicht besser verteilt (sieht sicher reichlich dämlich aus, wenn ich darauf rumtanze  ::) ), aber der Sandboden kommt mit Verdichtung deutlich besser zurecht. Der pappt auch, erholt sich aber schnell.

Die Kartoffeln häufeln wir auch nicht an. Die werden tief eingepflanzt und das funktioniert auch. Das habe ich schon auf dem fetten Boden im Garten meiner Schwimu so gemacht und das hat immer gut funktioniert. Es gibt für die Ernte extra Grabegabeln mit abgerundeten verbreiterten Spitzen.

Mit Problemen durch Insekten hatte ich in Stadtnähe im Schrebergarten kaum zu kämpfen. Natürlich gab's auch dort Blattläuse und einmal Rettichfliegen, aber so wie hier Zwiebelfliege, Möhrenfliege, Drahtwürmer, Raupen vom Eulenfalter und Dickmaulrüssler hatte ich da nicht.
Diese blöden Tipps wie Möhren und Zwiebeln abwechselnd pflanzen. Was hat sich das Ungeziefer gefreut!  >:( Das hat mal sowas von gar nicht funktioniert!  :P Hier werden Möhren und Zwiebeln angebaut, da hat man einen ganz anderen Befallsdruck.

Vogelmiere hatte ich mal am Haus. Das haben die Hühner innerhalb von zwei Wochen gemeuchelt.  ::)
Tür geht auf, Hühner rennen wie die Bekloppten zur Miere und fressen sich satt.  :o
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 14. Dezember 2018, 08:01:13
Hier werden Möhren und Zwiebeln angebaut, da hat man einen ganz anderen Befallsdruck.
Das ist dann was ganz anderes, ja. Um, mich rum ist Deutschlands größte Gemüsebaugegend.

Reintreten ins Beet, hat man umgegraben sieht man wie tief man einsinkt. Das wird so langsam jetzt besser bei mir, der Boden wird tragfähiger, bei aktuell noch ausreichender Bröseligkeit. 
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Hyla am 14. Dezember 2018, 12:49:06
Und genau diesen Gemüseanbau hat man z.B. am Braunschweiger Stadtrand nicht. Da hat man hauptsächlich Zucker- und Futterrüben, Weizen und jetzt sicher auch sch*** Mais. Da gibt es diese Schädlinge gar nicht in solchen Massen.

Umgraben kann ich mir sparen. Der Sandboden ist sowieso nie so festgebacken. Zur Aussaat etwas lockern mit dem Grubber und gut ist.
Damals auf fettem Boden habe ich mir die Arbeit auch erleichtert, mit der Grabegabel tiefe Löcher reingestochen, etwas gewackelt um sie zu vergrößern und wieder rausgezogen. Das hat vollkommen gereicht, damit der Frost eindringen konnte und der Boden schön krümelig wurde. Im Sommer immer eine Bodenbedeckung aus etwas Mulch garniert mit ein paar Pferdeäpfeln drauf und dann war's wirklich ein extrem ertragreicher Boden.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 14. Dezember 2018, 13:15:02
Auf eine Frostgare kann ich mich hier nicht mehr verlassen. Hatten wir die letzten 7 Jahre nur 2 mal. Frost im Dezember bringt nix wenn hinterher 2 Monate alles plattregnet.
Das war der Grund für mich es mit `Lehmboden krümelig halten´ mal anders zu probieren.
Also zurück aufs handwerkliche besinnt, Boden kennengelernt und rumprobiert. Mit mulchen ists hier nicht getan.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Hyla am 14. Dezember 2018, 13:32:18
Was auch mal wieder zeigt, daß Lehm nicht gleich Lehm ist.  :)
Durchfrieren tut's hier auch nicht immer für lange. Keine Ahnung ob eine Woche Dauerfrost ausreicht?!?

Gegen plattregnen habe ich die welken Rhabarberblätter aufgelegt. Allerdings hatte ich auch nur ein kleines Beet und nicht hundert oder mehr qm.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 14. Dezember 2018, 14:28:54
Es reichen 2-3 Tage. Am besten Kahlfrost und richtig nasser Boden (unter Rhabarberblättern bleibts eher trocken, Vlies ist ok).
-3°C Nachts und tagsüber sonnig bringt nicht viel, da kann der Boden nicht richtig auskühlen. Die oberen 2-3cm schaffen es mal fest zu werden. Mit 2-3 Tagen an denen Schnee im Winter liegt machen selbst kleine Regenschauer das fluffige wieder zunichte. Solches Wetter ist hier die Regel. Guck dir Roihess´ (Anbau)Methoden an, die unterscheiden sich auch stark von den weitläufig üblichen.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: roburdriver am 04. Februar 2019, 17:19:12
Hallo allerseits.
Ich hab hier etwas schwereren lehmigen Boden, Bodenwertzahl 80. Idealer Apfelbaumboden. Ich arbeite im Beet teilmaschinell, der Zeit wegen. Ich bin von der Frostgare abgekommen. Für mich hat sich heraus gestellt, das es für den Boden besser ist statt im Spätherbst, erst nach dem Frost im Frühjahr zu pflügen. Ich mach im zeitigem Frühjahr Mist aufs Beet(Schaf/Pferd im wechsel), dann wird gepflügt, Kompost - wenn vorhanden - aufs Beer verteilen und mit Grobgrubber+Krümelwalze drüber. Dann lass ich den Boden etwas ruhen, ehe bestellt wird, per Hand. Kohlrabi/Kohl/Bohnen/Tomaten/Kartoffeln/Blattsalat/Zwiebeln/Knobi/Erdbeeren/Kamille/Bohnenkraut/Dill/Gurken/Ringelblume/Kapuzienerkresse ... dann ist voll
Nach den Kartoffeln(mit Kartoffelschleuder geerntet) kommt auf frei werdende Flächen mehrmals Rasenschnitt 10cm hoch bis über den Winter. Roggen nur wenn es zu wenig Mulch gibt.
Der Boden ist dadurch schön krümelig geworden.
Kartoffelkäfer werden abgesammelt, Chemie ist nicht. Läuft soweit ganz gut.

Gruß Robin
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 08. Februar 2019, 07:47:49
Moin Robin,
wenn du die Kartoffeln mit der Schleuder geerntet hast, liegt der Boden recht locker da.
Ich hab recht gute Erfahrungen damit gemacht nach den Kartoffeln und einer Unkrautkur was einzusäen, das das Gefüge stabilisiert. Und wegen Grundwasserschutz darf das auch gerne den Stickstoff auffangen, dass der nicht über Winter ausgewaschen wird.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: roburdriver am 08. Februar 2019, 12:26:23
Danke für den Hinweis, da werd ich das mal probieren eine Zwischenkultur drauf zu säen. Unkraut ist nach den Kartoffeln kaum vorhanden, Melde/Diestel werden samt Kartoffelkraut abgelesen.
Was säest du? Klee oder Bodenkurmischung?

Gruß Robin
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: thuja thujon am 08. Februar 2019, 12:50:00
Klee würde das Problem mit dem Stickstoff nicht lösen. Die besseren Wurzeln für den Boden haben auch Gräser. Also kommt bevorzugt Sandhafer bei mir rein. Nach Frühkartoffeln geht auch noch Tagetes.
Wenn du kein Kohl anbaust wäre auch eine Mischung mit Ölrettich brauchbar.
Titel: Re: Wie Boden im Gemüsegarten verbessern
Beitrag von: Monti am 09. Februar 2019, 17:58:11
Mir fehlt zunehmend der Platz für Zwischenfrüchte oder Bodendecker. Der Garten ist mittlerweile bis in den Spätherbst voll, weil der Herbst fast die wichtigste Wachstumszeit geworden ist. [...] Da ist nicht mehr viel, was an Zwischenkultur überhaupt gesät werden kann und noch aufgeht.

Mein Bruder (Landwirt) meint immer, Weizen kann man bis in den Winter hinein sähen. Ein bekannter auf der fränkischen Alb hat schon noch an Weihnachten Weizen gesäht. Gab eine sehr gute Ernte. Wir wollen das freilich nicht ernten aber Grünmasse und Wurzeln gibts einerweg. Wenn es bei dir auch noch wärmer ist, geht sicher auch noch Roggen. Mal ausprobieren. Erfordert allerdings ein Beet mit niedrigem Unkrautdruck, was im zeitigen Frühjahr oder warmen Wintern problematisch werden kann.
Hab mir bei der üblichen Frühjahrsbestellung nun Rauweizen mitbestellt. Wird kommenden Herbst getestet.