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Pflanzenwelt => Obst-Forum => Thema gestartet von: martina 2 am 15. November 2023, 10:22:58

Titel: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: martina 2 am 15. November 2023, 10:22:58
Auf Radio Ö1 gibt es wochentags täglich um 8 h 55 die Sendung "Vom Leben der Natur", jede Woche ein anderes Thema. Diese Woche geht es um den -  inzwischen erfolgreichen - Anbau von Olivenbäumen im Burgenland und im Weinviertel:

Oliven in Österreich

"Der Verein Agro Rebels tut alles dafür, dass auch in Österreich Olivenbäume wachsen. Vor allem im Osten des Landes wird es heißer, trockener und auch die Winde sind ein Thema. Seit 2019/20 wurden rund 3.000 Bäumchen ausgepflanzt. Ihr Vorteil: Sie brauchen wenig Wasser, haben keine Bodenansprüche und sind auch sonst recht genügsam...."

Vom Leben der Natur, podcast
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: Lady Gaga am 15. November 2023, 12:55:07
Da gab es schon mal Versuche damit. Auffallend ist, wenn die Vermarkter sich plötzlich auf das Sponsern einzelner Sträucher stürzen.  Vielleicht kann man damit mehr verdienen als mit den Oliven?  ???
Jedenfalls gab es damals auch Winterschäden, da ist unser Land offenbar doch nicht perfekt geeignet.
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: Gartenplaner am 15. November 2023, 13:52:42
Winterschäden gab es auch ab und an in Südfrankreich und Norditalien.
Eine Nachbarin hat seit einigen Jahren eine Olive ausgepflanzt in ihrem Vorgarten, mein Auspflanzversuch war leider 2011, den Februar 2012 hat sie nicht überlebt.
Mein Boden dürfte auch insgesamt zu “fett” sein.
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: Amur am 15. November 2023, 14:09:01
Ich weis jetzt nicht welche Ecke im Winter milder ist, eure in Österreich oder Köln, aber so als Erfahrungsbeispiel vielleicht ganz interessant:

https://flurundfurche.de/der-noerdlichste-olivenhain-der-welt/
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: philippus am 15. November 2023, 14:15:30
Winterschäden gab es auch ab und an in Südfrankreich und Norditalien.
Nicht nur dort. Sehr sttarke Schäden hat es zB 1956 auch auf den ägäischen Inseln gegeben, etwa auf Lesbos
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: philippus am 15. November 2023, 14:21:24
Da gab es schon mal Versuche damit. Auffallend ist, wenn die Vermarkter sich plötzlich auf das Sponsern einzelner Sträucher stürzen.  Vielleicht kann man damit mehr verdienen als mit den Oliven?  ???
Jedenfalls gab es damals auch Winterschäden, da ist unser Land offenbar doch nicht perfekt geeignet.
Du meinst vielleicht die Olivenbäume in Mörbisch. In den ersten Jahren hat es tatsächlich zahlreiche Totalausfälle gegeben, selbst nach gar nicht wirklich strengen Wintern. Details dazu sowie zu den gepflanzten Sorten waren die Betreiber nicht bereit zu geben, man wich den Fragen aus oder blieb einsilbig ohne wirklich zu antworten. Inzwischen gibt es auch in der Wachau etwas und auch in der Steiermark. So lange die Winter so mild bleiben wie die letzten, kann das gut gehen. Der nächste strenge Winter kommt aber trotz Erwärmung bestimmt.

Es kommt bei Oliven eben nicht nur auf die Tiefsttemperatur an, die mögen das Abwechseln von milden Phasen und kalten Phasen gar nicht.
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: martina 2 am 15. November 2023, 14:58:01
Also ich hab ja keine Ahnung, und das Waldviertel ist nicht grade ein idealer Anbauort für Oliven, aber ich habe die Sendefolge seit Montag mit interesse verfolgt - fünf Minuten täglich, da geht sich einiges an Information aus. Ich habe schon den Eindruck, daß da sehr ernsthaft und kontinuierlich um praktikable Lösungen gerungen wird. Es lohnt sich allemal, reinzuhören - der Verein berät je nach Standort bei der Auswahl der Sorten, auch vor Ort.
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: kittekat am 15. November 2023, 15:41:59
Wir haben mittlerweile 4 Olivenbäume, wachsen wie die Schwammerln.

Heuer erstmals auch viele Oliven drauf. Noch sind sie großteils grün. ich weiß nicht so genau ob ich sie schon ernten kann. Siehe Foto
Was meint ihr - sollen wir schon ernten?
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: philippus am 15. November 2023, 15:53:16
Wir haben mittlerweile 4 Olivenbäume, wachsen wie die Schwammerln.

Heuer erstmals auch viele Oliven drauf. Noch sind sie großteils grün. ich weiß nicht so genau ob ich sie schon ernten kann.
Alle ausgepflanzt ? Ich würde ja gerne hier einen auspflanzen (wegen der Drainage auf einem kleinen Schotterhügel), aber noch fehlt mir der Platz.
Wann (in welchem Stadium) sie zu ernten sind, hängt in erster Linie von der Sorte und der beabsichtigten Verwendung ab.
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: kittekat am 15. November 2023, 16:02:49
Ja, alle ausgepflanzt. Seitdem wachsen sie wie verrückt.

Sorten - 2 verschiedene, das warcdumm von uns, denn dürften nicht gleichzeitig reif werden.

Aber soll man sie noch eher grün pflücken oder lila werden lassen? Wir wollen sie essen.
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: Roeschen1 am 15. November 2023, 16:08:22
Dann würde ich noch warten, zum Öl pressen werden sie früzeitig geerntet.
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: philippus am 15. November 2023, 16:09:34
Sorten - 2 verschiedene, das warcdumm von uns, denn dürften nicht gleichzeitig reif werden.

Aber soll man sie noch eher grün pflücken oder lila werden lassen? Wir wollen sie essen.
Das ist eine Frage des Geschmacks. Man kann Oliven grün, "schwarz" oder in einem Stadium dazwischen einlegen. In den Anbauländern ist es oft so, dass das je nach Sorte in einem unterschiedlichen Reifestadium gemacht wird. ZB werden Kalamata meistens reif geerntet (die Farbe ist dann bräunlich-violett). Die Nocellara aus Szilien ist normalerweise eine grüne Olive, sie wird also in einem früheren Stadium geerntet und eingelegt. Die Nyonser Oliven aus Südfrankreich (Sorte Tanche) werden sehr reif und daher spät geerntet (Dez-Jan), sie sind da oft schon etwas schrumpelig.

Ich würde es einfach probieren.

Ich ernte meine Oliven nie, ich scheue den Aufwand des Einlegens einer relativ kleinen Menge.
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: Roeschen1 am 15. November 2023, 16:11:49
Sorten - 2 verschiedene, das warcdumm von uns, denn dürften nicht gleichzeitig reif werden.

Aber soll man sie noch eher grün pflücken oder lila werden lassen? Wir wollen sie essen.
Das ist eine Frage des Geschmacks. Man kann Oliven grün, "schwarz" oder in einem Stadium dazwischen einlegen. In den Anbauländern ist es oft so, dass das je nach Sorte in einem unterschiedlichen Reifestadium gemacht wird.
Ich würde es einfach probieren.

Ich ernte meine Oliven nie, ich scheue den Aufwand des Einlegens einer relativ kleinen Menge.
Ich habe das auch nur 1 Mal gemacht.
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: kittekat am 15. November 2023, 16:16:35
Ja, habe auch Sorge wegen drm Aufwand. In Wasser legen, tgl Wasser wechseln. Hoffentlich fangen s nicht zu schimmeln an.

Wir haben hrurr so viele dass es mir zu schade wäre sie wegzuschmeissen.

Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: Aramisz78 am 15. November 2023, 16:37:08
Wieder eine meiner unqualifizierten Bemerkungen. ;P

Ich probiere auch vieles aus und bin glaube ich relativ offen für neue Pflanzen und Ideen. Und es stimmt auch dass der Klima wandelt. Aber die Pannonische Becken hat eben kein ausgeglichenes Klima. Ich meine in manchen Wintern ist es feucht nass und mild (Ozeanische Einfluss), in anderen bitter kalt mit vernichtende Ostwind (Kontinentale Einwirkung). 
Es gibt natürlich Züchtungen welche heutzutage besser/wiederstandsfähiger  sind als früher .Aber wenn man das Geschichte anschaut waren da schon jahrhunderte lang Römer, später Türken (nicht dauerhaft in Österreich,nur kurz vor Wien) aber bei uns sind auch nur in einigen sehr günstigen Stellen sind davon Feigen und Granatapfel Bäumchen übrig geblieben. Und sie sind glaube ich etwas härter als Oliven.
Also irgendwann kommt ein stärkere Winter und man beginnt von vorn.
Was jetzt nicht bedeuten soll, dass wir es gar nicht probieren sollen.. :)
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: philippus am 15. November 2023, 16:40:02
Ich habe schon den Eindruck, daß da sehr ernsthaft und kontinuierlich um praktikable Lösungen gerungen wird. Es lohnt sich allemal, reinzuhören - der Verein berät je nach Standort bei der Auswahl der Sorten, auch vor Ort.
Da gebe ich dir recht. Mich irritiert nur die Aussage, wonach es nie Probleme mit den Wintertemperaturen gegeben habe, sondern nur mit Wildverbiss.
Vor Jahren zB nach dem Kälteeinbruch ab Ende Februar 2018 (der auch meinen Granatapfel oberirdisch gekillt hat), war auf Facebook von ihnen ganz anderes zu lesen, ich erinnere mich genau. Da war die Ernüchterung nicht zu übersehen.
Ich nehme jetzt mal an, dass es in Mörbisch nicht mehrere solche Versuche gibt.
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: Krokosmian am 15. November 2023, 18:49:08
Weder Österreich noch echter Anbauversuch, aber hier in der Umgebung weiß ich vier, fünf Gärten mit einer oder mehr ausgepflanzten Oliven. Weinbauklima, dazu nochmal mehr oder weniger geschützten Stellen. Und/oder winterschattig, weswegen sie möglicherweiße während warmer Januartage nicht auf übermäßig dumme Gedanken kommen und zu sehr aufwachen. Teils fruchten sie, manche habe auch schon den Kaltlufteinbruch im Spätwinter 2018 überstanden. Ob sechs Jahre davor jeweils auch schon welche da waren weiß ich nicht. Wohl kaum.
.
Himterm Nachbarshaus gegenüber steht ein beachtliches Exemplar, hat das Hochparterre und den ersten Stock hinter sich gelassen und will wohl mehr. So wie ich die Früchte nur bedingt mag, finde ich auch rein optisch andere Pflanzen aufregender. Aber dieses große Bäumchen gefällt mir, eine grün-silbrige Wolke.
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: kittekat am 15. November 2023, 20:26:29
Kann jemand noch was über Erfahrung mit dem Verarbeiten der Oliven berichten - wie habt ihr das gemacht?
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: thuja thujon am 16. November 2023, 07:31:04
Ich kenne das mit Pottasche oder Natronlauge waschen zum entfernen der Bitterstoffe, danach mit Salz fermentieren. Geht trocken gut in den großen Weithalsflaschen mit gelben Deckeln, die man in den türkischen Läden mit Mixed Pickles usw bekommt.
Da muss man dann auch nicht jeden Tag das Wasser wechseln, damit es nicht verkeimt. 
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: Roeschen1 am 16. November 2023, 09:39:17
Kann jemand noch was über Erfahrung mit dem Verarbeiten der Oliven berichten - wie habt ihr das gemacht?
https://www.fetasoller.com/de/mallorca-shop.php/rezepte-aus-mallorca/einkochen/eingelegte_oliven
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: kittekat am 16. November 2023, 11:12:13
...
Oliven waschen
Wasser abkochen, erkalten lassen und in das Gefäß geben
Salz hinzufügen
Um die benötigte Salzmenge zu ermitteln, gibt man ein rohes Ei in das Wasser und füllt solange Salz hinzu, bis das Ei an der Wasseroberfläche schwimmt. Die Salzmenge im Wasser beträgt dann 20-30 Gramm pro Liter.
Oliven hinzugeben...


Das Ei soll aber nicht wirklich in der Salzlake sein? Das würde doch stinken / faulen anfangen?
Kann man nicht einfach 25g Salz pro LIter abwägen und dort Oliven einlegen?


Alternative wäre sozusagen 1 Woche Wasserbad mit tgl. Wasserwechsel. Warum nehme ich dafür nicht auch gleich Salzwasser? Das würde besser konservieren. Oder ist salzwasser bei aufgeplatzen Oliven schlecht?
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: thuja thujon am 16. November 2023, 11:15:58
Salzwasser hat nicht die Lösekraft von weniger salzhaltigem Wasser, sprich, die Bitterstoffe werden nicht so gut entfernt. Außerdem müsste man dann viel Salzwasser entsorgen. Das ist doofer als Wasser entsorgen.

Das Ei kann man rausnehmen, wenn es nicht mehr zum ermitteln der richtigen Konzentration gebraucht wird. Eine Küchenwaage liefert evtl genauere Ergebnisse als ein Ei, das je nach Alter eine unterschiedliche Dichte und damit Schwimmverhalten an den Tag legt.
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: partisanengärtner am 16. November 2023, 11:46:23
Vermutlich wurden die ersten Oliven in angereichertem Meerwasser an den Küsten eingelegt.
Das man das Verfahren mit Asche oder diversen Laugen verkürzen kann war mir noch nicht bekannt. Mein Aha Erlebnis diesbezüglich hatte ich auf einem griechischen Campingplatz wo ich unter den Olivenbäumen reife Oliven fand und gegessen habe. Nur eine!!
Die am Strand im Wasser rumkugeln sind deutlich angenehmer im Geschmack. Noch nicht wirklich gut, aber so werden unsere Vorfahren drauf gekommen sein.
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: philipp am 16. November 2023, 15:13:46
ein gutes video zum einlegen:
https://www.youtube.com/watch?v=Hs22pgMltjg
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: martina 2 am 16. November 2023, 15:22:00
Nochmal etwas zum Anbau

Oliven seien eine sinnvolle Ergänzung in der Landwirtschaft, man suche aufgrund des trockeneren Klimas nach Alternativen.
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: thuja thujon am 16. November 2023, 16:19:38
Im Moment ist (medial) alles Hype was trocken vertragen soll.
Aktuell ists aber gerade ziemlich nass.
Da werden manche umdenken müssen, wenn sie nur auf eine Karte setzen.
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: martina 2 am 16. November 2023, 18:09:17
Aber nur unken hat auch noch nie etwas bewegt  ;) Inwischen gibt es z.B. Ingwer, Kiwi, Chicoree etc. aus dem Burgenland.
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: thuja thujon am 16. November 2023, 18:24:13
Kiwi ist ein alter Hut und da lassen sich auch Ernten einfahren. Ich rechne dieses Jahr bei mir im Garten mit rund 30kg von einer Pflanze.
Ingwer und Chicoree ist auch nichts neues. Safran wäre es auch nicht. Und selbst Lavendel für Öl funktioniert mit der geforderten Qualität. Und Gewürzlorbeer habe ich auch schon Schubkarrenweise geerntet.

Was die Olivenpflanzer aber noch nicht gezeigt haben, ist das sie mit ihrer Ernte Geld verdienen können oder sie eine besonders gute Qualität hat.
Es ist da einfach noch nichts wirklich rausgekommen, das Geld wird über Baumpatenschaften usw eingetrieben.

Ich habe da ja nichts dagegen, das sowas probiert wird. So lernt man, welche Herausforderungen bewältigt werden müssen.
Und da sage ich eben es gibt im Klimawandel, wie wir ihn seit etwas über 10 Jahren sehr deutlich spüren, auch anderes wie Dürre. Zum Beispiel Staunässe, Spätfröste usw. Mir wäre neu, das Oliven da besonders widerstandsfähig sind. Aber man kann es ja mal probieren, ich lasse mich gerne positiv überraschen.

Edit: Bäumchen von 2015 noch, also nach den letzten üblen Kahlfrösten hier, der Gartennachfolger hat ihn umgesägt.
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: Roeschen1 am 16. November 2023, 18:36:06
Ein Grieche, dessen Eltern auf Kreta Oliven anbauen, und Öl hier verkauft, erzählte mir,
daß sie die Oliven zum Essen im Bach wässern bevor sie gesalzen werden.
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: hobab am 16. November 2023, 18:41:12
Da gebe ich dir recht thuja, kommt aber sehr darauf an, worum es geht. Bei Zier- und Nutzpflanzen können die zunehmenden Spätfröste und Extremwetterlagen, wenigstens lokal, mindestens so viele Schäden anrichten wie Trockenheit und Hitze. In der Forstwirtschaft und bei pflegeextensiven Pflanzungen dürfte das hauptsächlich der Wassermangel sein mit dem man planen muss.

Aber es ist gut immer wieder darauf hinzuweisen, das der Klimawandel nicht nur Trockenheit und Mallorcafeeling mitbringt
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: thuja thujon am 16. November 2023, 18:47:53
Frage mal Cydorian, was die Apfelwiese so macht.
Zu den letztgenannten kommen noch neue Pilze und Insekten, juhu.
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: martina 2 am 17. November 2023, 11:06:46
Angesichts des heutigen Beitrags stünden wohl so manchem hier die Haare zu Berge angesichst des innovativen Muts  ;D: Lokalaugenschein im Marchfeld bei starkem Wind. Im April wurden 310 Bäume zwischen Grünstreifen und Felder gepflanzt.
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: helga7 am 17. November 2023, 19:41:00
Boa, ich find, das ist echt sehr, sehr mutig!  :-\
Ich wünsche dem Bauern, dass er dann in 10 Jahren eine gute Ernte einfahren kann. Allerdings weiss ich nicht, ob ich mir die dazu notwendige weitere Veränderung unseres Klimas wünsche.....
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: kittekat am 17. November 2023, 23:48:39
Boa, ich find, das ist echt sehr, sehr mutig!  :-\
Ich wünsche dem Bauern, dass er dann in 10 Jahren eine gute Ernte einfahren kann. Allerdings weiss ich nicht, ob ich mir die dazu notwendige weitere Veränderung unseres Klimas wünsche.....

Naja, wer glaubt der Wechsel des Klimas auf mediterran wäre das Problem, hat den Klimawandel nicht verstanden. Das Problem ist vielmehr dass einmal in Gang gesetzt der Wandel immer fortschreitet und eben nicht bei mediterran stehenbleiben wird.
Es gibt daher auch kein Anpassen daran...
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: martina 2 am 18. November 2023, 14:20:44
Immerhin hast du ja auch vier Olivenbäume gepflanzt, die "wie die Schwammerln" wachsen. Darf man fragen, wo?
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: kittekat am 18. November 2023, 15:20:04
Burgenland, nahe ungarische Grenze
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: kittekat am 03. Dezember 2023, 08:53:05
Also das weitere Verarbeiten der Oliven ist nicht sehr erfolgreich.

- die Oliven die ich angeschnitten ins Wasser habe werden an der Schnittstelle braun und ekelig

- die nicht angeschnittenen Oliven im Salzwasser schauen zwar schön aus, es schwimmt aber auf der Wasseroberfläche Schimmel - trotz regelmäßigen Wasserwechselns. Habe jetzt mal den Schimmel entfernt, gewaschen und wieder ins Salzwasser.

Irgendetwas machen wir da falsch.
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: thuja thujon am 03. Dezember 2023, 09:07:01
Ist es eher eine Kahmhaut und kein Schimmel?
Häufiger/gründlicher waschen.
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: kittekat am 03. Dezember 2023, 19:02:15
ziemlich sicher Schimmel. Aber nicht die Oliven selbst schimmelten, sondern offenbar das Öl das im Wasser schwamm.
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: kittekat am 16. Dezember 2023, 17:55:25
Also egal welche Methode (ob nicht aufgeschnitten in Salzwasser oder angeschnitten in normales Wasser), appetitlich schauen die Oliven nicht aus.
die Methode muss noch besser werden.
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: thuja thujon am 16. Dezember 2023, 18:59:26
Es spielt keine Rolle ob sie unappetitlich aussehen oder nicht, wenn du der Meinung bist es war Schimmel dann ist der Ansatz ein Fall für die Mülltonne.
Ich habe allerdings noch kein Öl schimmeln sehen. Deshalb mal die Frage, was lässt dich zu dem Schluss kommen, dass es Schimmel war? Evtl hast du ja Unrecht und man kann das noch retten.
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: kittekat am 16. Dezember 2023, 19:31:00
Wirklich wissen tu ich nicht ob s Schimmel ist, aber es war halt grau-schimmernd auf der Wasseroberfläche. Ich weiß nicht ob man s auf diesem Foto gut erkennen kann.

Mir ist ieL wichtig dass ich ne gute Methode finde, wie ich die Oliven genießbar machen kann. Heuer ist mal Probe, nächstes jähr werden wir sicher noch mehr ernten.
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: ringelnatz am 16. Dezember 2023, 20:14:53
Hatte mal gekaufte rohe Oliven eingelegt. Waren über ein Jahr lang ungenießbar. Hab sie aber nicht weggeschmissen und in der Not nach 2 Jahren probiert. Plötzlich waren sie genießbar...🤷‍♂️
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: DerTigga am 16. Dezember 2023, 22:16:45
Reine theoretische Überlegungen, habs nicht nachgeschlagen, aber frage mich seit längerem, ob die industriellen Hersteller / Verkäufer von eingelegten Oliven evt mit (wechselndem?) Über und Unterdruck arbeiten, um die Genussreife / Verkaufbarkeit schneller herzustellen.
Oder ob sie in dem Sinne kein stehendes Salzwasser, sondern ständig ausgetauscht / nachgefüllt werdendes, per einem vergitterten Überlauf ständig abfließendes Wasser verwenden <-> steht hier nicht irgendwo eine Beschreibung, von wegen da wurden Oliven in nem fließenden Bach gewässert ?

Ansonsten muss ich ringelnatz zustimmen, habe vor längerem auch irgendwo gelesen, das es wirklich ewig und drei Tage dauert, erntefrische Oliven in nen für die menschliche Zunge genießbaren Zustand zu wandeln - und daher meine (damaligen) Pflanzen-Kaufabsichten final beerdigt.
Rein vom jahrelangen Olivenessen her würde ich auch sagen: da dürfte jeede Menge Salz im 'Einlegewasser' (nötig) sein, so salzig wie die von mir Gegessenen teils waren..
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: cydorian am 16. Dezember 2023, 22:39:42
Die meisten auf dem Markt erhältlichen Oliven (ca. 99%) werden industriell entbittert. Diese Methode ist wesentlich günstiger, da zeitsparend. Sie besteht im Einlegen der grünen Oliven in eine Lösung mit 2% Natriumhydroxid für etwa 12 Stunden. Dann wird diese Flüssigkeit entsorgt und es folgen zwei Wäschen zur Entfernung des Natriumhydroxid. Dadurch entsteht bei jedem Kilogramm Oliven 2,5 kg Abfall.

https://www.olivario.de/ernaehrung/Nutrition-Tafeloliven.php

Auch die Standardzubereitung wird beschrieben. Gehört aber nach https://forum.garten-pur.de/index.php/board,52.0.html

"Olivenhaine" sind seit etwa 2019 schwer in Mode, in Österreich, im Rheinland, Niederrhein, Föhr im Wattenmeer. Wahrscheinlich bald am Nordkap. Sucht man danach, findet man sofort mühelos mehr als 20 solche Versuche, schon seit Jahren. Es gibt sogar Vereine, Forschungsprojekte, das scheinen sehr Viele als Hobby angefangen zu haben. Viel Erfolg.
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: kittekat am 17. Dezember 2023, 06:29:24
Also 12h NaOH Lösung erscheint mir wesentlich vernünftiger und praktikabler.... danke für den Tipp!
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: HHTDF am 21. Dezember 2023, 07:43:09
Was die Olivenpflanzer aber noch nicht gezeigt haben, ist das sie mit ihrer Ernte Geld verdienen können oder sie eine besonders gute Qualität hat.
Es ist da einfach noch nichts wirklich rausgekommen, das Geld wird über Baumpatenschaften usw eingetrieben.Herausforderungen bewältigt werden müssen.

Kommerziell lässt sich mit Olivenbäumen wohl kaum Geld verdienen. Habe mal auf einen uruguayanischen Olivenhain geschaut als Investment. Ohne Subventionen, wie sie zB die EU über dem Mittelmeer verschüttet, geht da gar nichts.
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: thuja thujon am 21. Dezember 2023, 08:11:06
Meist sind die Weltmarktpreise das Problem. Zumindest in den Hochlohnländern.
Wenn man Qualität erzeugen kann, setzt sich diese möglicherweise durch. Die Italiener hier sind jetzt fast wieder alle zurück vom Öl pressen in der Heimat. Jetzt ist die Zeit vom grünen Öl. So was musst du erst mal bekommen können. Ein vernünftiges Brot, mehr brauchts nicht dazu. In 6 Wochen ist das Öl dafür schon wieder zu alt.
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: DerTigga am 21. Dezember 2023, 14:14:07
Ich schätze mal sehr stark, das die nicht ohne so einige Liter frischgepresstes Oli-Öl im Gepäck / Kofferraum verstauen bzw importieren in Richtung Deutschland losgefahren sind.. :D
Qualität ist da ganz sicher das Stichwort - wäre interessant, was solche 'Experten' bzw deren Zungen in nem Direktvergleich zu frisch in 'deutschen' Olivenhainen hergestelltem Öl sagen würden.. ;-)
Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: cydorian am 21. Dezember 2023, 15:23:38
All diese Projekte nördlich und östlich der Alpen rentieren sich eh nicht wegen dem Öl, von dem sowieso noch kaum etwas produziert werden konnte. Geht man die vielen Seiten durch, gehts da oft um Bäumeverkauf, Materialverkauf, Publikum anziehen, Hobby. Eine Firma in Österreich mit klug gewähltem Namen verkauft "Ein Olivenhain zum Selbermachen", "Olivenhain bestellen", 989 EUR. Die verkaufen fleissig, zu lesen ist von Heiligenbrunn, Reinersdorf, Ollersdorf, Maria Bild, Stegersbach, Mörbisch, St. Anna am Aigen...

Es gibt auch Ferienwohnungsvermieter, die ihr Angebot mit einem Olivenhain bei den Häusern aufpolieren und damit ihre klimatisch begünstigte Lage werblich unterstreichen.

Die vielen Versuche in Deutschland sind z.B. von Baumschulbesitzern (einer in der Nähe von Köln, schon vor 18 Jahren), in Pulheim-Stommeln. Dort gehts auch um Publikum, man hat einen Olivenlehrpfad, feiert ein Olivenfest, ein paar Liter Öl hat man schon geschafft. Es gibt Hobbyleute, die einfach ausprobieren (Olivenhain Kraichgau). Dann am Kaiserstuhl oder in Ahrweiler oder oder.... Der im Kraichgau schreibt sehr viel und ziemlich realistisch: http://www.mainolivenhain.de/Docs/FAQ.html

Titel: Re: Oliven in Ostösterreich
Beitrag von: HHTDF am 24. Dezember 2023, 13:44:07
Interessanter Link im letzten Post!