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Garten- und Umwelt => Gartenküche => Thema gestartet von: erhama am 19. Mai 2017, 08:04:15
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Liebe Purler,
Hier stehen mehrere Kilogramme irgendwie vergorener Honig herum. GG wollte ihn entsorgen, ich habe an den Eimer geschnüffelt, ein seliges Lächeln aufgesetzt und war sofort der Meinung, damit ließe sich Besseres anfangen.
Hat jemand von Euch schon mal Met selbst gemacht oder hat sonst eine Idee, was ich aus dem Zeug machen könnte? Ich bin für alle Anregungen dankbar.
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Ja. Kruke mit dem vergammelten Honig füllen, Wasser dazu (Mischungsverhältnis müsste ich jetzt in meinen Unterlagen raussuchen), Gärröhrchen drauf und abwarten.
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Muss ich da noch Hefe zusetzen oder irgendwelche Säure - habe beides hier gelesen - oder fällt das weg, da eine Gärung ja schon irgendwie in Gang gekommen ist?
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Bloß nicht wegwerfen...laß' Dir von Quendula das Rezept/Anleitung geben und setze den Met auf.
Ich weiß noch, daß man bis zur Vollendung die Ballons nicht bewegen/erschüttern darf, dann kippt der Met um.also den endgültigen Standplatz mit Bedacht wählen. ;)
Besonders kann ich Lavendelmet empfehlen. ;D
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Bloß nicht wegwerfen...laß' Dir von Quendula das Rezept/Anleitung geben und setze den Met auf.
Ich weiß noch, daß man bis zur Vollendung die Ballons nicht bewegen/erschüttern darf, dann kippt der Met um.also den endgültigen Standplatz mit Bedacht wählen. ;)
Besonders kann ich Lavendelmet empfehlen. ;D
Lavendelmet ... Haben will!!!
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Hefe brauchst Du nun nicht mehr zuzusetzen. Nur beim Umfüllen den Bodensatz schön ausspülen und aufwirbeln, damit der mit in die Kruke kommt.
Rezept, bzw Mischungsverhältnisempfehlung, such ich in der Mittagspause raus :). Vlt ist jmd anderes auch schneller.
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Ein sehr brauchbares Rezept wurde mal von der Hobbythek entwickelt. Man findet es heute noch wenn man die Stichworte Hobbythek Met Wein in eine Suchmaschine eingibt. Da kommt man zum Beispiel bei Hobbybrauer de ee raus.
Einen angegorenen Honig würde ich auf jeden Fall kurzfristig auf 80°C erhitzen, damit die wilden Hefen abgetötet werden. Nur so kann sich die Reinzuchthefe auch durchsetzen. Bei den wilden Hefen weiß man nie welche Aromen die erzeugen. Empfehlenswert sind Südweinhefen. Nur sie sind bei guten Bedingungen fähig höhere Alkoholgehalte zu erzeugen, also viel vom Zucker zu verbrauchen. Um die 13% Alkohol hat ein ordentlicher Met mit noch etwas Restsüße.
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Das reicht vielleicht für ein äthiopisches Honiggetränk, genannt Hydromel Tej. Hier ist noch mehr Info.
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Mischungsverhältnis (wie auch bei Ephes Link) 1:4.
In meinem Rezeptbuch wird auch ein Aufkochen empfohlen, aber keine Extrahefe zugesetzt. Wozu auch. Nichts gärt einfacher als Honig(Zucker)wasser und "falsche" Kulturen kommen da selten rein. Alkoholgärung ist das Erste was passiert.
(Als Starterkultur nutzen wir manchmal, wenn also grad kein Bodensatz von Anderem da ist, stehen gelassene Apfelschorle. Natürlich mit geschlossenem Deckel.)
In meinem Rezeptbuch wird ein Zusatz von Hopfen (20g getrocknet auf 2 l Honig und 8 l Wasser) und 2 in Scheiben geschnittene Zitronen empfohlen. Dann machen die aber noch etwas Extrazucker rein. Finde ich allerdings Quatsch, dann doch lieber ein paar Löffel mehr Honig ???. Hopfen wäre mir als Nebengeschmack auch etwas zu herb. Dann geht das Ergebnis schon in Richtung Bier - nicht mein Ding.
Lavendel klingt gut, würde ich aber nur bei kleinen Mengen dazutun. Also maximal 5 Liter Met.
Nach etwa zwei Monaten sollte die Gärung abgeschlossen sein.
Falls du keine Kruke hast oder nicht genug Honigwasser, um sie sinnvoll zu füllen, schreib mir ne PM. Ich hab da noch ein paar Tricks :-[.
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Ich kaufe manchmal Met beim Imker am Naschmarkt, könnte ihn morgen fragen, wenn gewünscht. Was mir allerdings rätselhat ist, ist, wie Honig selbsttätig vergären kann - der ist doch selber ein Mittel zur Haltbarkeit z.B. für Marmeladen und überdauert hundert Jahre ???
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Kruke ist vorhanden,aber kein Gärrohr, geht auch en Stück Schlauch?
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Martina, wenn der Honig zu viel Wasser bei der Ernte enthält, kann der auch von allein gären.
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Passiert auch manchmal, wenn ein Honigglas Wasser zieht.
Gährröhrchen gibt es günstig im Baumarkt.
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Kruke ist vorhanden,aber kein Gärrohr, geht auch en Stück Schlauch?
Schlauch mit losem Knoten drin geht auch, irgendwie sollte halt im Ruhezustand Wasser drin stehen bleiben.
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So, nachdem es im Baumarkt keine Gärröhrchen gab, musste improvisiert werden. Wir kauften ein Stück Schlauch, 12 mm Außendurchmesser. Ein auf den Ballon passender Sektkorken wurde durchbohrt, der Schlauch hinein gesteckt und alles ausgekocht wegen der Hygiene.
Inzwischen habe ich einen Blick in den Honigeimer geworfen:
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Benötigt wurde außerdem natürlich ein Ballon. Als Halterung für den Schlauch muss ein Drahtkleiderbügel herhalten. Und um das Ganze zum Schluss zu versiegeln, brauchte ich etwas Bienenwachs.
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Nun konnte es losgehen. Den Ansatz habe ich in zwei Portionen zubereitet, mehr gaben meine beiden großen Töpfe nicht her. Im I-net wurde empfohlen, das Wasser zunächst kurz abzukochen, um störende Mineralien heraus zu bekommen. Bestimmt eine gute Idee, ich hatte danach einen richtigen weißen Film im Topf. Insgesamt habe ich 7 Liter Wasser und 3 kg Gärhonig verarbeitet.
In einem Teil des Wassers habe ich ein paar Lavendelstielchen und 1/2 Zitrone gekocht .
Der Honig wurde im warmen (nicht mehr heißen) Wasser aufgelöst und alles in den Ballon gefüllt. Korken samt Schlauch drauf, Kleiderbügel mit Klebeband am Ballon und Schlauch am Bügel befestigt, mit Wachs eventuelle Luftlöcher verschlossen, etwas Wasser in den Schlauch gefüllt. Fehlt noch am oberen Ende die Spritze, um eventuell das herausgedrückte Wasser aufzufangen, die wird morgen ergänzt, das Ding liegt im Garten bei GGs Bienenzubehör.
Den Ballon habe ich in einer dämmrigen, sehr ruhigen Ecke aufgestellt und harre nun der Dinge, die da kommen (oder nicht kommen?) und werde natürlich berichten.
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:D
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Martina, wenn der Honig zu viel Wasser bei der Ernte enthält, kann der auch von allein gären.
Achso. Hatte nicht an eine so große Menge gedacht, sondern an Gläser ;)
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Wir waren am Wochenende äthiopisch essen. Dort gabs Tedj, gesprochen wohl Tedsch. Für meinen Geschmack leckerer als aller Honigwein den ich bisher kannte. Ähnlich Federweißer, eben nur mit Honigaroma.
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Erhama, der Platz zum Aufstellen des Ballons soll gut gewählt sein.
Wenn man ihn während des Gärprozesses bewegt, kann der Inhalt "umkippen".
Lavendelmet (im 10 Liter Ballon) bekommt so ungefähr eine Handvoll Lavendelblüten mit hinein. Fertig ist er dann ein wenig milchig.
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Im Ballon tut sich absolut nichts, das Wasser im Schlauch steht völlig waagerecht - also ist auch kein Gasdruck aus Richtung Ansatz erkennbar. Ich hatte ja beim Ansetzen auf hefe verzichtet, da der Honig schon angegoren war. Jetzt werde ich dem Ganzen mal mit Hefe auf die Sprünge helfen.
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Warm stellen, in die Sonne, mit Schüssel drunter.
Also hinter dem Fenster, nicht draußen in die pralle Sonne.
Wenn nach 2 Tagen nix passiert würde ich nachhelfen.
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Da gehört auf jeden Fall Mehl als Trubstoff rein, damit sich die Hefe daran festhalten kann. 10 Gramm in Wasser anrühren und dann rein. Ich habe immer mit Starter gearbeitet, also die Hefe erst in einer geringen Menge einige Tage vorvermehrt und dann erst zum Hauptansatz gegeben. Dann hat man innerhalb von ein bis zwei Tagen eine stürmisch Gährung. Honigwein gährt sowieso eher nicht so leicht wie Fruchtweine. Gegen Ende der Gährung sollte man den Ansatz immer wieder durchschütteln, damit hält man die Gährung länger am Laufen.
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Ich hab jetzt die Hefe in Wasser gelöst und dazu gekippt. Mal sehen, was passiert. ich sehe das Ganze als Experiment, wenn es schief geht, sehe ich das nicht so verbissen.
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Zwecks Motivationssteigerung wurde der Ballon heute in die Sonne gestellt. Jetzt gärt es drin. :D
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In den letzten Tagen hatte sich ein dicker Bodensatz gebildet und es stiegen auch keine Bläschen mehr auf. Heute haben wir den Met auf Flaschen gezogen und natürlich gekostet. Er schmeckt jetzt schon legga, ich freu mich schon drauf wenn die Nachgärung durch ist.
Und natürlich wird umgegend neuer Met angesetzt. Gärhonig ist noch genug da.
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Der zweite Metansatz war mit viel zu zuckersüßem Süßkirschensaft versetzt und wurde heute abgezogen. Und verkostet. *Schleck*