garten-pur
Pflanzenwelt => Gemüsebeet => Thema gestartet von: thuja thujon am 16. Juli 2023, 09:50:45
-
Getreide wäre für meine Gemüsebeete eine willkommene Abwechslung in der Fruchtfolge.
Es wird aber erst so wirklich praktikabel, wenn man es auch ernten kann, also nicht nur als Gründünger benutzt.
Deshalb gestern etwas ehemaliges Ausfallgetreide vom Strohmulch geerntet, in einem Garten konnte es bis zum Schluss wachsen, zwar ohne Wasser und Dünger, aber die Beete sind hier ja alle altgedüngt mit hohem Vorrat.
Also Sichel geschnappt und einen Schubkarren voll gemacht.
-
Danach muss gedroschen werden. Kaffeesack liegt rum vom Nikolaus irgendwann, Dreschflegel schnell mit Kabelbindern und etwas Schnur zusammengepfuscht.
-
Noch ein bisschen aufgereinigt und Windgesichtet, schon war mit einem Teil vom Schubkarren das erste Kilogramm zusammen.
Davon wird eine Kaffeetasse heute Abend in einer Thermoskanne mit kochendem Wasser übergossen, damit man morgen damit Karpfen fangen kann.
Ich habe es also erstmal auf Futterqualitäten abgesehen.
-
Nun ist hier allerdings auch eine Gegend, in der Hartweizen wächst. Und Nudeln selber machen würde mich doch mal reizen.
Saatgut würde ich bekommen.
Hat jemand Erfahrungen im Getreideanbau und kann ein paar grobe Tips geben, welche Fehler man im Garten nicht machen sollte?
Wie sieht es mit Mäusen und Ratten aus? Problematischer als Mais?
-
Ein paar Hinweise zu Mykotoxinen und möglicher Gegenmaßnahmen (nur 4 Seiten):
https://www.fibl.org/fileadmin/documents/shop/1287-mykotoxine.pdf
-
Danke, schöne Übersicht. DON und Co Problematik ist theoretisch bekannt, aber natürlich ohne Praxiserfahrung im Garten.
Bei Weichweizen wären erhöhte Gehalte nicht so problematisch, ich möchte kein Brot oder Pizza backen. Das wäre nur Tierfutter.
Bei Hartweizen wäre es schon eher Thema.
-
Man kann auch verwerten lassen. Wir haben seit Jahren aus Pferdemist aufgegangene Getreidearten, hauptsächlich Weizen, weiss nicht obs von unverdautem Pferdefutter oder durch herabgerieseltes Futter bei der Fütterung kommt. Die wachsen dann schön sattgrün aus dem Mist, wenn er unbedeckt liegt. Wird zur Reife geschnitten und bekommen die Hühner, die ganz wild drauf sind. Und wir essen die Eier :-)
-
@thuja thujon
ich baue jedes Jahr ein wenig Getreide im Garten an, mittlerweile wächst es wild über den ganzen Garten verteilt.
Heuer hab ich eigentlich nur Hafer und Gerste angebaut, wild wuchs dann vereinzelt noch Dinkel und Weizen.
Ratten bzw. Mäuseprobleme hatte ich noch nie, dafür jedes Jahr massive Probleme mit Spatzen. Die kommen in großen Gruppen und fressen das Getreide teils schon deutlich vor der Reife. Ein anderes Problem ist der meist fehlende Wind in lufteingeschlossenen Lagen. Wenn's dann doch mal stürmt, liegt das Getreide ganz schnell mal am Boden.
Apropos: Hartweizen ist meiner Meinung nach genauso einfach anzubauen, ich konnte zumindest keinen Unterschied feststellen.
-
Das mit im Frühjahr verschwenderisch wachsen und dann umfallen wird hier sicherlich auch Thema sein. Da weiß ich auch nicht recht wie ich sowas verhindern kann, mit der Düngung ist da jedenfalls nix wirklich zu machen. Hab das schon mit vielem probiert, wird mit Getreide nicht viel anders sein.
Spatzen, guter Hinweis, an Vögel habe ich noch nicht gedacht.
Cydorian, ja, würde Sinn machen. Hier gibts aber keine Hühner wegen Verbot, deshalb muss/möchte ich die Körner ins Wasser bringen, um sie zu verfüttern. Nicht zum mästen, auf den 13ha um die es geht suchen sich die Fische ihre Nahrung selbst.
-
Ich habe vor ein paar Tagen den Winterweizen angedüngt.
Da ich wegen akutem Saatgutmangel Sandhafer vermehren muss, ist die Fläche vergeben und so kam der Weizen nur in den Balkonkasten.
Sommerhartweizen hole ich mir die Tage noch ein paar Körner. Auch nur für den Kübel.
-
Sommerweizen war aus und für Wechselweizen hatte ich keine Lust.
Der Winterweizen beginnt jetzt zu schossen, die Düngung hat er dankend angenommen.
-
Gevatter Mehltau hat sich auch schon dazugesellt.
-
Die Bodenbearbeitung für den Sandhafer ist fertig, vorgestern habe ich rund 150g Harnstoff gegeben. Die hätten eigentlich einregnen sollen, aber es hat nicht wirklich geregnet. Ich lass das jetzt knapp 2 Wochen als falsches Saatbeet liegen und dann wird gesät. 11-12 Reihen könnte das geben, das wären dann knapp 150m. Ich hoffe das wird genug Kornertrag geben für das Gründüngersaatgut die nächsten Jahre.
-
Danach muss gedroschen werden. Kaffeesack liegt rum vom Nikolaus irgendwann, Dreschflegel schnell mit Kabelbindern und etwas Schnur zusammengepfuscht.
Im Wilden Westen von China haben sie das Getreide auf die Straße gehäufelt und gewartet bis ein paar Auto drüber gefahren sind - spart Muskelkraft
-
Not macht erfinderisch. Die Saatgutqualität wird dadurch aber vermutlich nicht besser. Und den Reifenabrieb wollte ich im Mehl nicht drin haben.
Das Beet wurde gefräst, war noch etwas feucht, aber nicht mehr wirklich zu nass. Hinterher mit dem Krail etwas glattgezogen, mit dem Spaten eine saubere Pflugkante am Rand gezogen und mit der Packerwalze drüber. So ists jetzt oben nicht zu fein, sondern ausreichend gröbere Brocken ohne Kluten. Das sollte die ersten Gewitter aushalten ohne zu verschlämmen, bis der Sandhafer dicht macht.
-
Erlaubt mir eine naive Frage: was macht man mit Getreide im Hausgarten, außer evtl. die Ernte als Gründünger verwenden?
-
Die Fruchtfolge auflockern, also Boden gesund erhalten.
Mais und Weizen nutze ich als Tierfutter. Nicht Hühner, sondern Fische.
Andere essen gegrillten Mais oder Haferflocken oder Grütze, die Verarbeitung von Getreide ist vielfältig. Man könnte auch Brot draus backen.
Das Stroh kann man zum mulchen von Erdbeeren nutzen oder Pilze drauf anbauen.
Ansonsten säe ich alle paar Wochen Weizen, Roggen, Sandhafer oder ähnliches für die Katzen, weil ichs nicht einsehe, Katzengras zu kaufen.
-
Mais geht auch gut als Sichtschutz. Gefällt mir besser als ein Kunststoffzaun.
-
Daß man aus Getreide auch Brot backen kann, habe ich auch schon mal gehört ;) ;), wieviel qm oder Hektar benötigt man denn für nennenswerte Mengen?
In meinem bescheidenen Hausgarten (Hausgärtchen) nutze ich gerade mal ca. 45-50m² für Obst und Gemüse. Daher hätte die Frage eher lauten sollen, man mit dem wenigen Getreide machen kann, das in einem kleinen Hausgarten geerntet werden kann.
-
Manche stehen auf Gerstengras. Den Bedarf könnte man wohl mehr als decken.
Ich hatte letztes Jahr ein Weizenpflanze auf dem Balkon, die hat 42 Ähren geliefert. Das hätte für ein mal Pizza gereicht. Eine nette Spielerei.
Die Frage ist was nennenswerte Mengen sind. 30 Blumenkohl oder 50 Salat ist ja auch nicht viel. Manchmal gehts ja auch nur ums probieren.
Pro Quadratmeter Weizen im Garten kann man wohl mit 0,75 bis 1kg rechnen. Auf 25 Quadratmeter also ein 25 Kilosack. Das reicht für 60 Brote a 1 Pfund. Jede Woche eins. Selbstgemacht, so richtig selbstgemacht. Manche stehen ja auf sowas.
Jedenfalls macht es weniger Arbeit als manches Gemüse.
-
Gesät wurde der Sandhafer am 7. April
-
Jetzt ist er aufgelaufen. Sieht gut aus, fast kein Unkraut drin bis jetzt.
-
So, nun hat sich auch das Unkraut prächtig entwickelt. Zumindest die Kaltkeimer sind gut sichtbar und teils schon mit 2 Blättern vorhanden. Die Warmkeimer lassen noch etwas auf sich warten, aber deshalb wurde ja halbwegs früh gesät, damit die Warmkeimer wie Hirse usw von den Sandhaferpflanzen beschattet und verdrängt werden.
Wie auch immer, jetzt ist gerade trockenes Wetter, Nachts kurz vor Frost und tagsüber Vollsonne. Somit bestes Wetter zum hacken, auch wenn die Unkräuter fast schon etwas zu weit sind. Man erkennt sie jedenfalls sehr deutlich. Ich habe mal eingekreist.
-
So eine günstige Gelegenheit muss man auf jeden Fall nutzen, mit dem Grubber keine 5 Minuten Arbeit und schon dürfte die Hälfte der Unkräuter keine Rolle mehr spielen.
So sieht das jedenfalls die nächsten Tage erstmal wieder hinnehmbar aus.
Wenn es am Wochenende warm wird, muss natürlich nochmal kontrolliert werden, was davon wieder angewachsen ist.