Leider steht da nicht, welche Menge an Schwefel denn nun im Freiland tatsächlich ausgebracht wurde...
Also, Herr Witt schreibt:
"...
Nehmen wir an, ein Sand-Kompost-Unterboden-Lehm-Gemisch hat einen Ausgangs-pH-Wert von 7,4, wobei ein Wert von um die 5 angestrebt wird.
Dann sollten vorerst 1,5-1,8 kg Netzschwefel pro m3 zugesetzt werden.
Das entspricht 1,5-1,8 g Schwefel/Liter Erde.
...
Nach 4 Wochen sollte kontrolliert werden, ob der pH-Wert im angestrebten Bereich liegt.
Falls nicht, kann der aufgelöste Schwefel auch nachträglich gegossen werden.
Dies muss bei entsprechenden Kontrollen im Laufe der Jahre immer wieder geschehen.
Es kann sein, dass der pH-Wert sonst allein durch kalkhaltiges Gießwasser (Härte 3 oder 4) wieder nach oben tendiert.
..." (Quelle: Reinhard Witt, Nachhaltige Pflanzungen und Ansaaten, S.32/33)
Dass man die Aktion wiederholen muss, ist ja klar.
Die Ansäuerung mit Torf, den man untergemischt hat oder mit dem man den ursprünglichen Boden ausgetauscht hat, verschwindet auch.
Ist es da nicht sogar so, dass der pH ansteigt, selbst wenn man nicht mit Leitungswasser giesst und den Bereich mit Folie gegen das umgebende Erdreich abgrenzt?
Jedenfalls ist es einfacher, Schwefel jedes Jahr zur Erhaltung des pH auszubringen als Torf, Fichtennadelhumus oder Ähnliches, die man ja erstmal in die Tiefe kriegen müsste, damit sie wirken könnten.
Ich finds ne gute und relativ einfache Alternative, zumal, wenn man nur ein paar Schätzchen hat, die es saurer brauchen
Wenn Gartenbauer untersuchen, ob sie mit Schwefelbehandlung Heidelbeeren auf nicht so idealem Boden anbauen können, spricht das für mich für die Wirksamkeit. (Ob es jetzt sinnvoll ist, Heidelbeeren so anbauen zu wollen, steht auf einem anderen Blatt und das kann auch gerne in einem extra Thread diskutiert werden
)
Die anderen Untersuchungen, die ich hier schon gepostet hatte, waren ja auch aus dem Gartenbau-Bereich.
@kudzu:
Klar, das ist natürlich erstmal die grundsätzliche Frage, die auf den ersten Seiten dieses Threads auch schon mehrfach thematisiert wurde.
Allein, der Mensch will - und so sucht er nach Wegen
Mich interessierte es, weil ich aus einem gestalterischen Kontext heraus unbedingt eine Pflanze im Garten haben wollte, der mein Boden, sehr schnell sichtbar werdend, nicht behagte.
Allerdings hab ich im Laufe meiner Recherche rausgefunden, dass ich einige Pflanzen im Garten habe, bei denen saurer Boden eigentlich keine Grundvorraussetzung ist - die sich aber sehr viel wüchsiger zeigen, wenn der Boden leicht sauer gemacht wird, und warum sollte ich denen nicht was Gutes tun, wenn es so einfach möglich wird wie normales Düngen
Ich bin definitiv dafür, sich primär den Pflanzen zu zu wenden, die am besten mit den Standortbedingungen das Gartens auskommen.
Aber auch nicht dogmatisch