Willkommen, Gast. Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.
News: Wer im Glashaus sitzt sollte im Keller pinkeln gehen! ;)  (dmks)
Willkommen, Gast. Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.
27. April 2024, 23:11:31
Erweiterte Suche  
News: Wer im Glashaus sitzt sollte im Keller pinkeln gehen! ;)  (dmks)

Neuigkeiten:

|15|7|Das Merkmal des Gärtners: Der Backstein, den du ihm morgens in den Nacken gelegt hast, liegt da abends noch... (Floris)

Seiten: 1 ... 45 46 [47] 48 49 ... 87   nach unten

Autor Thema: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln  (Gelesen 300276 mal)

hondur

  • Newbie
  • *
  • Offline Offline
  • Beiträge: 12
Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
« Antwort #690 am: 18. August 2014, 12:54:46 »

Oh, na da bin ich ja gespannt bei den unterschiedlichen Erfahrungen. Nach meiner Konstruktion wäre der Wein nur 20-30 cm unter der Überdachung. Ich denke, ich werde es probieren und bei starken Verbrennungen muss ich mir etwas Neues ausdenken oder das Dach entfernen.
Bis der Wein so hoch gewachsen ist, dauert es ja noch eine Weile...
Gespeichert

silesier

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1345
Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
« Antwort #691 am: 18. August 2014, 14:49:25 »

Wer macht weiß mehr und besser.Wer macht nix weiß ????
Hier kannst du genau anschauen,alle Blätter unter Pergola verbrannt.
« Letzte Änderung: 18. August 2014, 15:21:03 von silesier »
Gespeichert

Beerenträume

  • Gast
Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
« Antwort #692 am: 18. August 2014, 19:09:50 »

Britau, der sich ja mit dem Anbau im Gewächshaus hier wohl am besten auskennt, hatte hier schon vor Jahren geschrieben, dass man für ausreichende Höhe sorgen soll, allerdings mehr unter den Aspekt Pilzkrankheiten. Silesierslage ist natürlich klimatisch begünstigt, wobei dann natürlich bei einem schon allgemeinen Hitzestau eine Bedachtung den Blättern noch den Rest geben könnte.

Wenn auf die Jungblätter ein Tag sengender Sonne ohne Vorankündigung zukommt, hat man den Schaden. Wie man Blätter direkt oder knapp unter dem Glas spritzen will, wäre mir ein Rätsel. Das Sorten wie Himrod auch eine Südseite am Glas vertragen können, mag sein, ich glaube aber nicht, dass die meisten Tafelreben so unempfindlich sind.

Das Foto ist natürlich Klasse, solche tollen Trauben hab ich noch nicht. Die Verbrennungen sehen auch nicht schlimm aus, bei meinen Katharinas im Freistand sehen die älteren Blätter genauso oder schlechter aus.
Gespeichert

Greizer

  • Jr. Member
  • **
  • Offline Offline
  • Beiträge: 189
Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
« Antwort #693 am: 19. August 2014, 23:05:46 »

silesier hat genau die richtige Antwort geschrieben, "Probieren geht über Studieren" ist meine dazu.

Beerenträume, ich habe natürlich nicht nur Himrod unter Glas.
Meiner Erfahrung nach ist das verbrennen der Blätter im GW und unter Überdachungen kein hauptsächliches Problem, vorrausgesetzt GW und Überdachung sind keine Tropfsteinhöhle!
Kondeswasser sollte sich erst gar nicht bilden können, bzw. so schnell wie möglich abtrocknen können also durchzug.


Gespeichert

hondur

  • Newbie
  • *
  • Offline Offline
  • Beiträge: 12
Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
« Antwort #694 am: 22. August 2014, 18:11:17 »

Jetzt hab ich nochmal eine ganz blöde Anfängerfrage:

Der Wein ist gekommen und ich hab ihn so eingepfanzt wie auf der Anleitung angegeben. Nun ist es aber so, dass er ziemlich zusammengebunden mit mehreren Trieben gekommen ist. In den Anleitungen, die ich so finden konnte, wurde alles zurückgestutzt auf einen Haupttrieb, allerdings eigentlich immer im Winter oder Frühjahr. Soll ich bis zum nächsten Frühjahr warten oder jetzt schon alles außer einen Haupttrieb runterstutzen?

Vielleicht ein Hinweis: Leider ist die Sonne bald so tief, dass der Schatten vom Nachbarhaus näher kommt und die Pflanzen bald nur noch wenig Sonne haben.
Gespeichert

andreasNB

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 2329
  • Ich liebe dieses Forum!
Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
« Antwort #695 am: 22. Oktober 2014, 12:34:33 »

Zu welchem Zeitpunkt empfiehlt sich ein Rückschnitt bzw. entfernen starker mehrjähriger Triebe ?

Ich habe im Folientunnel eine 'Glenora' stehen welche zu groß geworden ist und vor allem viel zuviele Weintrauben trägt.
Die "Äste" an zwei der Spanntdrähte sollen weichen und Platz für 'Muscat Bleu' machen.
Gespeichert

Dietmar

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3995
Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
« Antwort #696 am: 22. Oktober 2014, 13:16:40 »

Der Rebschnitt sollte im Spätwinter erfolgen, wenn keine harten Fröste mehr zu erwarten sind. In Weinbaugebieten fängt man oft schon Anfang/Mitte Februar an. Da bis auf letzten Winter die Winter bei uns länger und kälter geworden sind, schneide ich hier am Stadtrand von Dresden meist erst Mitte März.

Bevor Du drauf los schneidest, mach Dich erst einmal zu den Regeln für den Rebschnitt kundig.

Zu Muskat Bleu:
Der Geschmack ist sehr gut und die Pilzfestigkeit hoch. Aber diese Sorte hat auch große Nachteile:

- sehr verrieselungsanfällig. In 5 Jahren hatte ich nur eine gute Ernte
- ca. 4 große Kerne pro Beere, d.h. die Beeren bestehen im Wesentlichen aus Kernen, Beerenhaut und einen oder zwei Tropfen Traubensaft
- außerhalb von Weinbaugebieten sehr kleine Beeren (3...4 g) und Trauben

Ich habe meine Muskat Bleu schon längst wieder gerodet. Es gibt viel bessere Sorten.

Ich hatte früher auch mal die Glenora, aber mir waren die Beeren zu winzig, nur ca. 2 g und die Wespenanfälligkeit zu hoch. Vögel fressen gern kleine Beeren, da schnabelgerecht.

Bei der Sortenwahl ist neuerdings die asiatische Kirschfliege zu beachten. Die gibt es in D erst seit etwa 2012 und breitet sich rasant aus. Sie kann ganze Ernten vernichten, z.B. in Tirol 2012 80% vernichtet. Diese winzige Fliege legt ihre Eier durch Einstechen in die Beeren und dann schlüfen die Maden. Bisher gab es madige Wein- oder Tafeltrauben noch nicht. Gegen diese gibt es kein chemisches Mittel. Ich werde nächstes Jahr Organza-Beutel testen. Diese sind aus ganz feinmaschiger Gaze und müssen über jede Traube gezogen werden. So etwas lohnt sich nicht bei solch winzigen Trauben wie bei Glenora und Muskat Bleu.
--> also lieber wenige, aber große Trauben mit großen Beeren.

Gespeichert

Dietmar

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3995
Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
« Antwort #697 am: 22. Oktober 2014, 13:30:01 »

@andreas NB

Für Deinen Standort empfehle ich folgende Kriterien für die Sortenwahl:
- Frostfestigkeit bis mindestens -25 °C
- SAT-Wert nicht mehr als 2200 (im Folietunnel bis 2350), wenn ganztägig in der Sonne
- Pilzfestigkeit: mindestens 7 von 9 Punkten
- ultrafrühe bzw. sehr frühe Sorten, von Reifebeginn spätestens 105 Tage, z.B. 95 bis 105 Tage oder 105 bis 115 Tage (bei uns kommt die Reife viel später, denn diese Zahl bezieht sich auf Südrussland)
- untere Traubengröße 500 g (z.B. 500 bis 800 g)
- untere Beerengröße: 8 g, z.B. 10 bis 12 g
- Geschmack: wenn möglich Muskat
- möglichst kernarme Sorten

Viel Spaß bei der Suche. Es gibt nur wenige, meist sehr neue Sorten, die diese Kriterien erfüllen. Meck.-Pomm. ist nun mal kein Weinbaugebiet und Sibirien ist klimamäßig wie bei mir gleich um die Ecke. Die meisten Sorten, die in D angeboten werden, scheitern schon an der Frostfestigkeit. Verlasse Dich nie auf schwammige Aussagen von Rebschulen oder Gartencentern wie z.B. sehr frostfest, sondern recherchiere vor dem Kauf die quantitativen Daten in den bekannten Datenbanken.
Gespeichert

silesier

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1345
Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
« Antwort #698 am: 22. Oktober 2014, 21:40:48 »

Ich möchte den Ditmar ergänzen.
Muskat blue im manchen DE Regionen hat Probleme mit reifen,und beim schnitt mehrjährigen
Rebenzweigen soll man sie mit Wundsalbe behandeln.Vor allem wenn die Geäste sind dicke mehr als 5cm.
Gespeichert

andreasNB

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 2329
  • Ich liebe dieses Forum!
Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
« Antwort #699 am: 22. Oktober 2014, 23:43:12 »

@Dietmar,
Die Glenora, Muscat Bleu und Siegerrebe stehen schon seit ca. 8 Jahren im Folientunnel. Die zeitgleich gesetzten Pölöskei Muskotaly und Lakemont wurden leider viel zu früh vermutlich durch Wühlmäuse gekillt.
Von letzterer hatte ich aber zufälligerweise zuvor ein Steckholz bewurzeln können, welches mittlerweile unter dem Vordach zu einem übigen Weinstock herangewachsen ist und in diesem Jahr rund 25 schöne Trauben machte.
Pölöskei Muskotaly, Garant und New York Muscat habe ich in diesem Frühjahr am Vordach nachgepflanzt. Diese sind leider sehr dünntriebig, warum auch immer. Da darf ich einen Winterschutz nicht vergessen.
Bis auf die Siegerrebe alle von der Rebschule Schmidt bezogen.
Für mehr Sorten - so interessant sich die Beschreibungen lesen - fehlen einfach der Platz, die Zeit (habe ja noch ein paar hundert andere Pflanzen) und auch die Verwertungsmöglichkeiten.

Ein Schnitt Mitte Februar wäre sicher zu spät. Deswegen meine Frage.
Im Folientunnel ist das Kleinklima ganz anders als im Freiland.
Ich bin meist Ende Februar (versuche es immer in der 2. und 3.Februarwoche zu erledigen) durch mit dem Schnitt, aber selbst dann tropft es im März hier und da - je nach Witterungsverlauf auch schon mal mehr.
Versuchsweise werde ich wohl den einen Ast im November, den anderen Ende Januar zurücknehmen. Der Glenora-Stock ist sehr (!) starkwüchsig und wird es schon überleben. :-X
Gespeichert

andreasNB

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 2329
  • Ich liebe dieses Forum!
Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
« Antwort #700 am: 22. Oktober 2014, 23:44:55 »

Ich hatte einen "Kalten Kasten" in dem ich diverse Gehölze-Nachzuchten, von Aralie bis Viburnum, stehen hatte bzw. habe.
Ich habe den Kasten im September abgebaut und schon einen guten Teil der Töpfe aufgenommen.
Dort habe ich auch einen Topf mit einer kleinen steckholzvermehrten 'Glenora' wieder gefunden. Sie hatte überlebt und sogar zwei kleine Trauben dran.
Die Größe der Beeren war mit denen der Mutterpflanze im Folientunnel keinesfalls zu vergleichen. Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Man käme nie drauf das es die gleiche Sorte ist !

Ja, Muscat Bleu verrieselt bei mir auch teils deutlich.
Daher ist der Ertrag nicht allzu übig und es gibt meist nur 2-3 optisch halbwegs schöne Trauben neben sehr vielen mit nur wenigen Beeren.
Im F-Tunnel ist die Beerengröße aber keinesfalls klein und lecker sind sie auch. Sie ist bei Besuchern wie Nachbarn immer am stärksten nachgefragt und sowohl vom Geschmack wie der Farbe bei Misch-Konfitüren wie z.B. Feige/Weintraube absolut notwendig.
Gespeichert

silesier

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1345
Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
« Antwort #701 am: 23. Oktober 2014, 09:26:51 »

Andreas, F-Tunnel ist wie Backofen und guten Schutz für die Reben da dürfte auch
zum keinem Verrieselung kommen.Seit dem im Blütenzeit Grauschimmel macht dir
die Blüten welk.Sehr reife Muskat blue Beeren habe ich noch nicht probiert,kann sein
das die schmecken gut.Bei meinem Bekannten im Weinbau Region ist sie Desaster.
Viele bekommen im F-Tunnel nach der Ernte Echtenmehltau und statt spritzen
schneiden die Triebe schon ab.So machen fast alle meine Rumänische Nachbar
mit ihren stark wachsenden Lambruska Sorten und die Tragen jedes Jahr enorm viele Trauben.Die drei Sorten PM,G,NyM,fast immer im ersten Jahren sind mickrig aber ab 5,6Jahr tragen sehr gut und sind sehr Resistent.
« Letzte Änderung: 23. Oktober 2014, 09:29:32 von silesier »
Gespeichert

andreasNB

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 2329
  • Ich liebe dieses Forum!
Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
« Antwort #702 am: 23. Oktober 2014, 12:49:59 »

Die drei Sorten PM,G,NyM,fast immer im ersten Jahren sind mickrig aber ab 5,6Jahr tragen sehr gut und sind sehr Resistent.
Da bin ich beruhigt und warte auf einen guten Zuwachs in den nächsten Jahren.

Da sieht man mal wieder wie wichtig die Region, der einzelne Standort und die Anbautechnik sind.
Hier im Nordosten von Deutschland - und sicher auch im Nordwesten von Polen - sind z.B. Folientunnel/Gewächshäuser kein schlechter Standort. Es wird nicht sooo heiß wie weiter im Süden, aber die Durchschnittstemperatur ist höher als im Freiland und die Vegetationsperiode länger.
Allerdings besitzt mein Folientunnel noch eine seitlich aufrollbare Lüftung, welche fast immer geöffnet ist ! Diese kann man aber bei den Standardtunneln (z.B. von Poppen) mit Teilen von Meyer durchaus nachrüsten.

Die Triebe und Blüten vom Wein unter dem Vordach sind ungefähr zwei Wochen später dran als im Folientunnel.
Mit Mehltau habe ich keinerlei Probleme. Natürlich nehmen einige Blätter durch Hitze und Tropfwasser direkt an der Folie bzw. dem Dach Schaden, das hat aber keinen Einfluß auf die gesamte Pflanze.
Das wichtigste ist aber Lüftung, Lüftung, Lüftung bzw. und luftiger Standort/Schnitt unter einem Dach. Dies ist zumindest bei mir so bzw. mein Eindruck.
Gespeichert

Dietmar

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3995
Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
« Antwort #703 am: 23. Oktober 2014, 13:47:13 »

Ich hätte auch gern ein Gewächshaus über meiner Rebfläche gebaut, aber das ist hier aufgrund baurechtlicher Hindernisse nicht möglich (Grenzbebauung). An anderer Stelle im Garten ist jedoch nicht genug Sonne. Ich könnte mir vorstellen, das Oidium ein echtes Problem im Gewächshaus ist, da es Oidium warm und trocken will. Da es aber im Gewächshaus nicht regnet, spült es auch gespritzte Molke nicht von den Blättern.
Gespeichert

andreasNB

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 2329
  • Ich liebe dieses Forum!
Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
« Antwort #704 am: 23. Oktober 2014, 14:08:40 »

Mit Oidium habe ich soweit ich das meine zu erkennen kein Problem.
Bei mir ist es wohl nur normaler Schimmel, infolge von Überbehang (und nicht geernteten Trauben) und unzureichenden Sommerschnitt.
Die Glenora ist einfach zu übig und hat zuviel Ertrag für meinen Bedarf, selbst zum verschenken. Wäre es eine kernlose, könnte ich sie problemlos in den Kindergärten der Stadt verteilen ;)

Ich wohne aber auch nicht in einem Weinbaugebiet. Die paar Wein"berge" in Rattey und Burg Stargard sind weit genug entfernt.

Im Baurecht kenne ich mich nicht aus.
Aber 2m Höhe bei 1-2m Abstand zur Grenze sind bei Dir nicht drin ?
Gespeichert
Seiten: 1 ... 45 46 [47] 48 49 ... 87   nach oben
 

Garten-pur.de Nutzungsbedingungen | Impressum | Datenschutzerklärung

Forum Garten-pur | Powered by SMF, Simple Machines
© 2001-2015 garten-pur. All Rights Reserved.
Garten-pur.de