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Garten- und Umwelt => Quer durch den Garten => Thema gestartet von: Greizer am 12. Februar 2011, 13:40:00

Titel: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 12. Februar 2011, 13:40:00
Hallo
Hat jemand hier schon Versucht Pilze im Garten zu kultivieren. Ich meine dabei nicht solche fertigen Blöcke oder Mischungen sondern das selber Herstellen von Substraten auf den die verschieden Pilze wachsen bzw. fruchten, halt nur die Körnerbrut gekauft.
Letztes Jahr habe ich Auster, Limone und Rosenseitling auf einen Gemisch von Strohpellets und Buchenspäne gezüchtet.
 (http://img3.fotos-hochladen.net/uploads/pict0244nwcr28oait.jpg)
(http://img3.fotos-hochladen.net/uploads/pict0250l0836i9b52.jpg)
(http://img3.fotos-hochladen.net/uploads/pict0258fkhdr0nmc7.jpg)
Nun möchte ich gerne noch mehr Sorten probieren z.B. Kräuterseitling, Shiitake auch der Affenkopfpilz hat einen gewissen Reiz ist halt nur die Frage wie man für diese Sorten das Substrat zusammen setzt. Habe zwar schon einige Ideen im Kopf nur vielleicht haben einige hier im Forum schon Erfahrung und verraten ihr Geheimniss
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: netrag am 12. Februar 2011, 15:56:57
Sieht ja gut aus Deine Pilzplantage.Hast Du keine Angst,daß die Pilze auf die Obstbäume übergreifen könnten?
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 12. Februar 2011, 17:12:53
Die Frage ist natürlich berechtigt, ist eine Kirsche am dem die Säcke hängen, bei Apfel wäre es schlimmer.
Habe mir aber ein Gestell gebaut, hinter einer Hecke versteht sich.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: cimicifuga am 12. Februar 2011, 17:56:29
kannst du das mal genauer erklären? was in die säcke füllen, wieso aufhängen, wie nass, wie sonnig/schattig etc....
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Günther am 12. Februar 2011, 18:26:48
Sieht ja gut aus Deine Pilzplantage.Hast Du keine Angst,daß die Pilze auf die Obstbäume übergreifen könnten?

Soviel ich weiß, wachsen diese Kulturpilze nur auf totem Substrat.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 12. Februar 2011, 19:18:14
@cimicifuga
Kann ich verraten ist kein Geheimnis.
Das Substrat besteht je zur Hälfte aus Strohpeletts und Buchenspäne.
Strohpeletts bekommt man als Kleintiereinstreu im Landhandel oder Zoofachgeschäft. Natürlich geht auch gehächseltes Stroh.
Buchenspäne beim Tischler/Sägewerk oder wie ich Heizbriketts.
Das ganze mit kochendem Wasser überbrühen,Hand feuchte ist gut, aber immer nur kleine Mengen weil das Zeug unheimlich quellen tut. Aus einer 5cm Schicht Strohpeletts wird fast ein halber Eimer.
Danach habe ich das Zeug auf einer Folie zum erkalten gesteut, die Körnerbrut darauf verteilt und in Folienschläuche gefüllt.
Ich bevorzuge Körnerbrut, erstens ist die ergiebiger sie läßt sich besser verteilen und man hat viele Stellen im Substrat von wo aus das Mycel starten kann.
Die so gefülleten Säcke werden dann rings herum mit einen Nagel gelöschert, lieber ein paar mehr machen.
Die Säcke jetzt dunkel und warm lagern, je nach Art 15°C-25°C, nach 4-5 Wochen sind sie Durchwachsen und es werden ringsherum Schnitte in die Folie gemacht. Jetzt muß ich gestehen habe ich immer verpaßt und erst wo sich kleine Warzenartige Knubbel gezeigt haben habe ich die Öffnungen geschnitten.
Mit dieser Methode kann man Auster,Limone, Rosen,Ulmen,Lungen und Taubenblauer Seitling anbauen nur letzterer mag eher die kühlere Jahreszeit. Shiitake kann man auch so einwachsen lassen nur zum Fruchten muß die Folie komplett ab. Das Substrat für diesen besteht aus Buchenspäne und Buchenhack sowas wie Exoteneinstreu, außerdem braucht der schon 3 Monate bis er fruchtet. Den werde ich auf jedenfall diese Jahr anbauen.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: cimicifuga am 12. Februar 2011, 19:23:23
klingt klasse! ich werd das mal im hinterkopf abspeichern und bei bedarf wieder hervorkramen - diese sack methode kannte ich noch nicht!

hab mal austernseitling auf holz angebaut. hat auch gefruchtet, allerdings immer erst im spätherbst wenn ich wegen sauwetter nicht mehr rausgegangen bin :-X
im winter hab ich dann die vertrockneten pilze gefunden :'(

vielleicht kannst du mal kurz in meinen anderen pilz faden reinschauen - vielleicht fällt dir dazu ja was ein. pilz-profis gibts ja hier in diesem forum nicht soooooo viele 8)

klick
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 12. Februar 2011, 19:53:53
Oh Bitte nicht Pilz Profi auch wenn ich meine Brut selber herstelle (klone) so wage ich mich doch nur an die „einfachen Arten“.
Das die Austern auf Stämmen erst im Herbst fruchten stimmt habe den selben Stamm auf Buchenklötzen gemacht der hat auch erst im September das erste mal gefruchtet.
(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/pict0261ztml8jukeq.jpg)

Hatte doch glatt vergessen warum ich die Säcke hinhänge, ganz einfach Mäuse und Schnecken haben da keine Chance.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Taques am 12. Februar 2011, 19:53:56
ich züchte seit Jahren Austernseitlinge mit der "Clon-Methode" auf unbehandelter Pappe, Holz-Kleintierstreu (da ist glaube ich auch Nadelholz mit drin), Tee- und Kaffeesatz (incl. Filterpapier) - eben mit allem was die Küche so hergibt ::)
Spaßeshalber haben wir auch schon Austern auf einer Klopapierrolle gezogen...

Ich habe erst seit 2011 die Möglichkeit Pilze draussen zu ziehen und geplant sind neben den Austern noch Morcheln (Sporen wurden schon in den Boden eingebracht) und ich möchte gerne noch Parasolpilze und Riesenchampignons probieren (von beiden wurden schon Sporen gesammelt, bzw. das Champignonmyzell ist bei einer Freundin in der Reithalle "heimisch")... drückt die Daumen!

LG
Taques
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 12. Februar 2011, 20:11:14
@Taques
Mit klonen meine ich auf Petrischalen. Davon habe ich mir dann flüssig Mycel hergestellt mit dem ich wiederrum Roggenkörner beimpfe, aber nur weil sich mit flüssigen die Mycelfäden besser verteilen.

Morcheln ist ja schon die gehobene Klasse bei Kulturpilzen wenn du Erfolg hast Bitte ich um eine ausführliche Anleitung ;)
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Taques am 12. Februar 2011, 22:10:23
@ Greizer
ich "klone" meine viel einfacher.... ein paar ganz frische Austernpilze kaufen, Stielenden und "pelzige" Teile abschneiden, in eine Schale geben und ein paar Tage im Kühlschrank vergessen.... dann kommt das ganze zwischen Pappe und wird alle 2-3 Tage "gefüttert"
Eine Zucht werde ich auf AgarAgar wohl oder übel bei den Parasol anwenden müssen... obwohl ich den Aufwand und die sterile Arbeitsweise scheue :-X

Bei den Morcheln habe ich schon Erdreich mit Myzell und jede Menge sporen wurden ausgewaschen und in die Erde gebracht... falls es nix wird weiß ich aber immer noch wo welche wachsen :-\

Die Affenkopfpilze oder Krause Glucken gibt´s hier in rauen Mengen im Wald, die muß ich normal nicht anbauen ebenso (zum Glück) meinen Liebling den Fichtenreizker

LG
Taques
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 12. Februar 2011, 23:43:13
Hallo Taques
Da scheinst du etwas zu verwechseln Affenkopfpilz =Pom Pom = Igelstachelbart. Krause Klucke gehört zu den Geweih Pilzen und der den ich meine ist ein Stachelbart mit lateinischen Namen will ich hier nicht rum schmeißen.
Ist schön wenn du Fundstellen von Morcheln kennst ich gehe gerne Pilze suchen nur im Frühjahr gehe ich halt nicht auf Morchel suche obwohl ich weiß das es die auch bei uns gibt, halt nur wo?
Habe gelesen das die Teile manchmal von selbst auf Rindenmulch wachsen ebenso auf Brandflächen vielleicht wäre das ein anhalts Punkt zur Kultivierung?

Ich sehe den Garten als Ausgleich und Entspannung um mal was ausprobieren, macht viel mehr Spaß als jedes Jahr das selbe Monotone Spiel. Deshalb auch der Versuch Pilze zu kultivieren nun ist es halt bei mir so das ich mehre Sorten probieren möchte, mein Wissen und können ausbauen sich Versuchen denn das macht Spaß und bringt Ablenkung zum Alltag
Natürlich lernt man nie aus und sollte auch sein Wissen weiter geben damit es andere auch probieren können.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Günther am 12. Februar 2011, 23:52:53
Morcheln auf Rindenmulch und auf Stellen im Wald, wo z.B. Holz entrindet wurde - sowas hab ich schon öfters gesehen.
Leider dauert die Herrlichkeit bestenfalls ein, zwei Saisonen, dann ists aus, auch bei "Rohmaterialnachschub".....
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Taques am 13. Februar 2011, 17:11:31
Nun seit 2 Jahren finde ich immer wieder auf dem gleichen Flecken Morcheln - Gras mit Kies und alter Rindenmulch gemischt... mal sehen ob es dieses Jahr auch wieder welche gibt.
Ein Freund von mir ist in einem Pilzverein und dort macht man dann gezielt Wanderungen um bestimmte Pilze zu finden... daher kennen wir hier einige Stellen wo bestimmte Pilze wachsen.

Stimmt, der Affenkopfpilz sieht anders aus... sorry! Hast du schon mal einen probiert und schmeckt er? Ich finde die Krause Glucke lecker - paniert und dann frittiert...hmmmmm!

Wie sind denn die anderen Seitlinge im Geschmack? Besser als der Austern? Ich habe nur auf etwa 8m Länge einen schmalen Streifen hinter der Gartenhütte wo ich Pilze anbauen kann, der Rest ist pralle Sonne und ungeeignet und daher bleibt nicht soviel Auswahl. Die Champignons und Parasol wachsen ja im Gras - da kann man es mal versuchen und dann die Wiese immer schön wässern...

LG
Taques
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: July am 13. Februar 2011, 17:27:51
Hi Taques
ich hätte gerne mal eine einfache genaue Beschreibung wie Du das mit Pappe etc. machst.....
Ich kenne es nur auf Holz. Wir haben über 10 Jahre Shitake geerntet. Geimpft wurden Eichenhölzer im Herbst und dann ging es mit dem Wachstum im Frühling los. Jetzt sind die Eichenpfähle leider morsch und zerfressen, aber es waren ja viele Jahre und ich habe viel Pilze getrocknet und zu Pulver verarbeitet.
Dann haben wir den Versuch gemacht mit Pom Pom, Limonenpilz u.a.
Vielleicht wars zu spät im Jahr? Vielleicht haben wir was verkehrt gemacht? Es wurden wieder Hölzer mit Stäbchenbrut beimpft, Pappel, Buche u.a.
Gewachsen sind nur ein paar Austernseitlinge, ansonsten nichts und nun haben sich schon Fremdpilze angesiedelt.

Krause Glucke sieht man hier vereinzelt im Wald, ich habe sie noch nie gegessen, ebenso den Riesenbovist nicht, der hier auch wächst.....warum??

Ich kenne diese Pilze nicht aus der Kindheit und bin mir dann nie so sicher gewesen, ob es vielleicht dann doch meine letzte Mahlzeit im Leben gewesen wäre....

von Kind an kenne ich Steinpilze, Birkenpilze, Maronen, Butterpilze, Pfifferlinge.

Nicht einmal bei Champignons bin ich mir so sicher.....weil sie ja manchmal den Knollenblätterpilzen ähneln.......und die Knollenblätterpilze hatte ich schon im Gewächshaus, wohl durch gekauften Kompost eingeschleppt.

LG July
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 13. Februar 2011, 18:02:45
Mir geht es genau so kaum Schatten im Garten deshalb werde ich den kleinen Platz der mir zu Verfügung steht auch so gut wie möglich Nutzen.

Rosen und Limonenseitling sind nicht ganz so Bissfest wie Austern am besten ist der Kräuterseitling. Für den habe ich zur Zeit ein Testgemisch im Keller angesetzt mal schauen wie das ausgeht.
Taubenblauer und Lungenseitling (Sommerauster auch Kastanienauster) werden genau so sein Ulmen soll auch nicht so fest sein. Da ich von denen alle anbauen werde kann ich ja mal später im Jahr was dazu schreiben.
Affenkopf habe ich bis jetzt nur mit anderen gemischt gegessen.
Würde aber zum Shiitake Substat passen, weshalb ich auch mal einen kleinen Test starten möchte.
@July
10 Jahre geerntet ist ja ein Supper Ergebniss.
Ich halte nicht so viel von Impfdübeln, da weiß man nie wie alt die sind zum anderen recht teuer. Das Beste ist und bleibt Körnerbrut frisch vom Hersteller egal ob auf Holzstämme oder Substrat.
Mit dem zu spät im Jahr könnte sein die sollen ja Frostfrei einwachsen, wenn das geschehen ist spielen minus Grade keine Rolle.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: July am 13. Februar 2011, 18:38:29
Hallo Greizer!
Ja wir waren selbst erstaunt, jedes Jahr im kalten Frühling nach dem ersten großen Regen waren die Stämme voller Pilze, dann Pause und in regelmäßigen Abständen kamen wieder neue Kolonien bis in den Spätherbst.
Die zweite Brut hat wahrscheinlich zu früh Frost bekommen.
Deine Säcke sehen ja toll aus und regen zum Nachmachen an. Woher bekommt man denn Körnerbrut?
LG July
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Taques am 13. Februar 2011, 19:09:54
Hi July,

könnte dir ja ins nächste Päckchen ein Stück Myzell mit einpacken, das "fütterst" du dann einfach mit frischem erkaltetem Kaffeesatz, Buchenholzschnippseln (bitte mit heißem Wasser übergießen und dann abkühlen lassen) oder unbehandeltem Papier/Pappe - ist fast so wie der Kuchen "Hermann" aus Kindertagen ;D

Oder nimm einfach die Abschnitte vom Austernpilzstiel, schneide ein Stück unbehandelte Wellpappe zurecht, übergieße es mit kochendem Wasser und laß es abkühlen. Dann die Pappe auseinaderziehen und die gewellte Seite in eine Plastikdose packen (ich nehme eine Einwegschale wo Karotten oder Champignons drin waren), Pilzteile drauf und mit dem Rest Pappe abdecken. Das Ganze dann mit Folie abdecken und ein paar Tage neben der Heizung stehen lassen. Dann hast du normal schon das weiße Myzell an der Oberfläche der Pappe und nun mußt du nur noch füttern und warten. Ich finde es geht noch schneller wenn man die nasse Pappe mit ein bisschen Trockenmilchpulver einstaubt - da stehen die Aussis voll drauf!

LG
Taques
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: July am 13. Februar 2011, 19:20:01
Taques,
ich kenne "Hermann" den Kuchen nicht.....aber es hört sich sehr interessant an!!!
Aber ich will dann auch nichts verkehrt machen, da muss ich mich vorher doch noch ein bischen schlauer machen. Pappe ist kein Problem, aber Buchenholzschnipsel zu bekommen??
Und geht das nur mit Austernpilzen oder auch mit Pilzen, die man im Wald findet??
Ja, da tun sich bei Laien viele Fragen auf....
LG July
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Masche am 13. Februar 2011, 19:22:44
Selber Pilze züchten stell ich mir toll vor. Hab mir mal vor Jahren sowas bestellt, ist überhaupt nichts geworden. Ich liebe ja Austernseitlinge, kenn ein paar gute Stellen. Natürlich wär es bequemer die gleich im Garten zu haben.
Parasol find ich lecker und krause Glucke ist der Hit bei meinen Kindern.
Aber mein allerliebster Pilz, über den ich nichts kommen lasse ist der Schopftintling!
Wo bekommt man denn Pilzbrut her?

LG, Masche
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: cimicifuga am 13. Februar 2011, 19:25:57
ohhh, parasol im eigenen garten, das geht??? :o
sowas will ich ! ich liebe diesen pilz :D
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 13. Februar 2011, 19:26:10
Hallo July
Weiß nicht ob Werbung gut ankommt einfach mal nach Pilzbrut googeln.

Das Austern auf Pappe gut gehen habe ich schon des öffteren gelesen müsste ebenfalls mit Lungen und Taubenblauenseitling gehen die sind ja miteinander Verwand sind halt nicht bzw. kaum im Handel.
Rosen und Limone sind schon schwieriger weil die halt auch leicht Schimmeln.
Wer sich Intensiv mit Pilzanbau beschäfftigt wird irgend wann beim klonen Enden, hätte ich vor einen Jahr auch nicht gedacht das ich mal so weit gehe nun ist das Gemüsefach im Kühlschrank mit Petrischalen und Flüssigmycel Spritzen gefüllt und ich warte aufs Frühjahr damit die neue Saison richtig Starten kann :D
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: July am 13. Februar 2011, 19:34:08
Hallo Ihr

danke ich werde mal googeln.... :D

Parasolpilze und Schopftintlinge wachsen bei uns quasi vor der Haustür, Schoptintlinge auf unserem Grundstück und Parasolpilze bei uns am Weg.
Ich habe die noch nie gegessen, Schopftintlinge sollen ja nur gegessen werden wenn der Kopf noch geschlossen ist meine ich gelesen zu haben und diese riesigen Parasolpilze sehen eigentlich lecker aus, vielleicht traue ich mich dieses Jahr einmal da ran...
LG July
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 13. Februar 2011, 19:41:35
Buchenspäne, ich nehme Heizbriketts aus Buche
Buchenhack bzw. grobe Späne im Zoofachhandel nach Exoteneinstreu fragen Shipsis Extra z.B. immer bei beiden darauf achten das es Buche ist!
Stohpeletts ebenfalls Zoogeschäft oder im Landhandel ist auch Kleintiereinstreu.
Ich teste noch Zusätze speziel für den Kräuterseitling wie Luzernepeletts (Pferdefutter) habe ich auch aus dem Zoogeschäft sowie Maispeletts (Kleintiereinstreu) Erfahrung damit sammel ich aber erst also nicht gleich alles kaufen werde euch berichten ob das geht.

Es gibt Bruthersteller die auch Parasol, Schopfting und auch Morchelbrut führen.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: July am 13. Februar 2011, 19:47:58
Danke Greizer,
ich werde heute Nacht von Pilzen träumen :) :)!!
LG July
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Masche am 13. Februar 2011, 19:47:59
Hab schon mal zwischendurch gegoogelt. Da kann mann ja wirklich alles bestellen. Schopftintlinge kann man wirklich nur im geschlossenen und reinweissem Zustand essen. Einfach abbürsten und kurz in etwas Butter braten. Superlecker. Parasol auch nur abbürsten, nur den Hut verwenden. Panieren wie ein Schnitzel und braten. Ein perfekter Schnitzelersatz für Vegetarier.
Also ich probier das mal mit dem Selber züchten.

LG, Masche
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: partisanengärtner am 13. Februar 2011, 20:15:53
Schwarzen Anflug sollten sie noch nicht haben als reinweiß würde ich es nicht bezeichnen oft ein rosa Anflug.
Beim Parasol wäre ich vorsichtig. Es gibt noch den Giftriesenschirmling gelegentlich in Gärten Chlorophyllum (Macrolepiota) venenata. Der hat zwar nicht den genatterten Stiel des echten Parasol ist aber mit den anderen eßbaren Verwandten (zB. Gartenschirmling) zu verwechseln.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Masche am 13. Februar 2011, 20:21:45
Ja stimmt ist wohl mehr Rosa als Weiss.

Schönen Abend noch
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Taques am 13. Februar 2011, 21:13:54
so wie ich die Austern züchte so geht es auch mit Kräuteseitlingen - die sind sogar vitaler als die Austern! Hier gibt´s manchmal welche zu kaufen und dann trenne ich einfach ein Stück Stiel ab und züchte wieder (meist werden mir die Myzell aber von Bekannten abgeschwatzt...)
Kräuterseitlinge wachsen gut auf Kaffeesatz, Teebeuteln und auf Kleintierstreu (meine hier hat dem Geruch auch ziemlich viel Nadelholz, aber das ist den Pilzen anscheinend egal, dauert nur ein paar Tage länger bis sie es durchwachsen).
Es geht auch mit Kleie als Futter, Luzerne weiß ich aber nicht.
Es funktionieren gepresste Briketts aus Holzspänen (Baumarkt), Kleintierstreu oder auch Räuchermehl.
Evtl. würden auch Melasseschnitzel gehen, werde bei Gelegenheit mal im Stall fragen ob jemand eine Hand voll entbehren kann und dann teste ich.

Ist gar nicht so schwer, Anleitungen findet man genug im Internet.

Ich werde sobald mein Garten fertig ist auch mal frischen Pferdemist von meinen Beiden mitnehmen und testen wie sich Champignons damit machen. Für Morcheln und Schopftintlinge braucht man Rindenmulch, es geht aber nur eine bestimmte Baumsorte (weiß aber nicht mehr welche es war).

LG
Taques
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 14. Februar 2011, 18:28:48
@Taques
Mit Pilzen aus der Kaufhalle sieht es bei uns eher bescheiden aus, 2 Wochen vor Weihnachten gabs mal Shiitake und Kräuterseitling zu fetten Preisen 1,99€ für 100g! Seitdem nur noch Champions.
Meinen ertsen klon Versuch auf Petris hatte ich mir aus dem Großhandel so ein Körbchen mit 10 verschiedenen Sorten mitbringen lassen. Ist nicht eine geworden und habe lange gegrübelt warum nur Hefepilze gewachsen sind hatte da schon den Hersteller der fertigen Petris in Verdacht, zu unrecht die Pilze waren einfach zu alt und schon den Natürlichen Verfall Preisgegeben aber das ist Lehrgeld gewesen nur so kann man lernen.
Aber zurück zum Thema, du kennst dich in der Materie ja schon sehr gut, ja stimmt der Kräuter nimmt Nadelholzspäne nicht übel nur auf Holz selber kann man den ja nicht anbauen. Der lebt als Schmarotzer an Wurzeln von Doldenblüttlern wie Männertreu und Fenchel. Von den gibt es ja auch 3 Verschiedene Arten, Kräuter, Fenchelseitling und White Elf letzteren würde ich auch gerne haben oder wenigstens einen Sporenabdruck.
Von Luzerne habe ich auch nur gelesen deshalb der Versuch, mit Kleie ist das so eine Sache da müsste man das ganze Substrat sterilisieren so 1,5 Stunden im Schnellkochtopf sonst Schimmelt das Zeug, das ist mir zu umständlich.
Sag mal wie lange fütterst den du so deine Pilzkultur bis die fruchten?
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Taques am 14. Februar 2011, 23:10:13
es ist unterschiedlich wie lange ich die Brut füttere - manchmal sind es nur 3-4 Wochen bis die ersten Pilzknubbel kommen, manchmal dauert es Monate...
Es hängt davon ab wie lange ich füttere - solange ich alle 2-3 Tage füttere wächst das Myzell weiter, sobald ich die Folie abziehe und nicht mehr füttere bzw. nur noch besprühe fängt das Fruchtkörperwachstum an.
Etwas schneller geht es wenn ich regelmäßig die Oberfläche mit Trockenmilch einstaube - die Champignons mögen das aber nicht, die schimmeln dann und hinüber.... aber Seitlinge stehen wohl total auf das Zeug.

Diesmal züchte ich mehr Brut, die will ich dann im Frühling in den Garten bringen und dort in einer Ecke so eine Art Pilzhochbeet bauen und dafür brauche ich viel Myzell um Fremdpilze zu stoppen...

Ich habe einige alte Bücher über Pilzzucht und versuche mit wenig Aufwand Pilze zu züchten ;D

Bei RE*E gibt´s hier regelmäßig Kräuterseitlinge, Shiitake und beim Chinesen um die Ecke diese kleinen weißen (glaube Enoki heißen die - lassen sich aber nicht klonen) und bei Kauf*** gibt´s immer frische Austernpilze und ab und zu auch Raritäten, aber immer top frisch!

LG
Taques
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 16. Februar 2011, 18:49:06
Danke für die Ausführung, Trockenmilch werde ich im Kopf abspeichern.
Bei Wiki gibt es eine kleine Anleitung zur Pilzzucht und Anbau ist auch was von einen Mistbeet für Champis geschrieben.
http://de.wikibooks.org/wiki/Pilzzucht#Substrat
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Sam23 am 17. Februar 2011, 18:05:38
Wow an sowas hätt ich auch Spaß.
Hab mir mal so einen Brocken bestellt für Champingions. Ging auch alles ganz gut leider fing das Ding irgendwann an zu schimmeln :-X
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: partisanengärtner am 17. Februar 2011, 22:00:24
Danke Taques für die guten Anregungen. Auf die Art macht mir das wieder Spass.
Im Bot Garten hab ich letzten Herbst sogar Braunkappen gesehen, da werd ich mal zuschlagen.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 20. Februar 2011, 11:46:11
Ob man Braunkappen auf Pappe klonen kann weiß ich nicht habe davon auch noch nie was gelesen, Pioppino, Buchenpilz und wie Taques meint Nameko gehen jedenfalls nicht so.
Sicher wird auch nicht jeder der mal ein oder zwei Sorten im Garten anbauen möchte auch gleich anfangen auf Agar Agar Nährböden sich sein Mycel zu ziehen. Auch wenn ich letztes Jahr damit begonnen habe. An sich ist auch nicht sonderlich schwer wenn man sich an die sterile Arbeitsweise hält, man braucht auch nicht unbedingt eine Impfbox es reicht vollkommen aus Wasser zum kochen zu bringen und über dem Wasserdampf die Petri zu bestücken dabei sollte man die nur einen winzigen Spalt öffnen und gleich danach wieder mit Frischhaltefolie umwickeln.
Aber zurück zu den Anbau von Kulturpilzen, hier spielt einfach nur die Zusammensetzung des Substrates eine Rolle ob und wie viel man erntet. Gekaufte Blöcke sind meist mit einen Anteil Kleie versehen diese dient der Ertrags Erhöhung. Ich werde auf Kleie verzichten zum einen muss man das Substrat dann Stunden lang sterilisieren daraus egeben sich halt auch recht kleine Blöcke denn was geht schon in einen 10L Schnellkochtopf rein.
Ich arbeite nur mit pateurisierten Substrat, also nur mit kochendem Wasser überbrüht. Durch die Zugabe von Stroh bzw. Strohpeletts setzt außerdem ein fermentations Prozeß ein, dieser Gärprozeß stört den Zuchtpilz nicht aber eben Schimmelpilze und Bakterien die sich negativ auswirken würden. Hört sich kompleziert an ist es aber nicht.
Mal abgesehen vom Kräuterseitling reicht für alle anderen Seitlinge Stroh als Grundlage, besser sind noch Gemische aus je 50% Stroh und Buchenspäne damit habe ich letztes Jahr gute erfahrungen gemacht. Um jetzt die Mischung noch etwas aufzupeppen und den Kräuter zum fruchten zu bringen probiere ich zur Zeit ein Gemisch von Stroh-Buchenspäne-Luzernepeletts sowie Stroh-Buchenspäne-Maispeletts ob das was bringt wird sich zeigen.
Für andere Holzzersetzer wie Shiitake, Affenkopf, Pioppino benutzt man nur Substrate aus Buchenspäne und Buchenhackspäne wobei nur feine Späne nicht gehen sollen.
Mit Kompostpilzen (Champis, Schopftintling) habe ich mich nicht so beschäfftigt will mich ja auch nicht verzetteln.
Also wie der interresierte Leser sieht ist es nur eine Frage des Substrates um Erfolg beim Kulturpilz anbau zu haben, jede Pilzart hat halt ihren eigenen Geschmack ;D
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 30. März 2011, 20:08:54
Letzte Woche Freitag zeigten sich bei meiner Austernkultur die ich im Keller habe die ersten kleine Pilzchen, wie immer ging es von heute auf morgen und ich musste noch Schlitze in die Folie schneiden das die Pilze auch schon rauswachsen können.
Am Sonntag ging es beim Kräuterseitling los, darauf bin echt schon gespannt ist ja mein erster Versuch auf selbst gemachten Substrat.
Werde vor der Ernte mal ein Foto machen.

An sich finde ich das mein Keller zu kalt für Pilzzucht ist (12°C am besten sind 18°C), hat aber nur 2 Wochen länger gedauert, damit meine ich vom ansetzen bis zum fruchten. Außerdem hat sich das Substrat überbrühen letztes Jahr im Garten viel besser gemacht. Es war halt ein Test mit selber gemachten Körner Brut die ich mit selbst Hergestellten flüssig Mycel beimpft habe.

Am Wochende geht es richtig los, werde 6 Säcke Kräuter und 4 Säcke Shiitake ansetzen
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: July am 31. März 2011, 06:56:37
Hallo Greizer,
meine Austernpilzkultur ist jetzt abgefüttert (Schale ist voll und gut durchwachsen) und ich bin jetzt gespannt, wann und ob Pilze wachsen. Dank der lieben Taques, die mir das Myzell zukommen ließ.........es ist aufregend. :)
Von unseren Shitakepilzen haben wir letzten Samstag noch eine ganze Mahlzeit geerntet. Obwohl es bei uns bis gestern bitterkalt war wuchsen an den uralten Eichenhölzern (geimpft 2000) wieder zahlreiche Pilze.
LG July
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: SemiBoes am 31. März 2011, 07:01:11
Hallo!

Ich brauch mal Hilfe von euch Profis...habe vor ca. 1 Monat Shitakee und Kräuterseitlinge aus dem Supermarkt wie beschrieben zwischen überbrühte Papkartons in Plastikboxen gelegt. Die Stücke begannen auch pelzig zu werden, ich denke, die wuchsen.

Dann hab ich kfe-Pulver dazu. Dieses ist mittlerweile ganz weiß-pelzig durchwachsen (schaut einheitlich aus).

Jetzt stellen sich mir folgende Fragen:
- Ist der weiße Pelz von meinen Kulturpilzen, oder müsste das ganz anders aussehn und ich züchte gerade fröhlich Schimmel?
- Sollte es so ok sein, wie impfe ich damit mein Substrat?
- Ich hätte große Plastiksäcke, welche ich mit Buchenpellets und Stroh zu füllen gedenke (auch überbrüht). Wär das ok so?

Danke schon mal!

lg, Dani
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: partisanengärtner am 31. März 2011, 08:30:04
Schimmel hat gewöhnlich andere Farben zumindest nach kurzer Zeit. Es wird Mycel sein.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 31. März 2011, 19:35:24
@July
Schön zu hören das es bei dir auch bald ein paar Pilze aus eigener Ernte gibt. Finde es toll das dich Tagues so unterstützt hat.

@SemiBoes
Stimmt Schimmel färbt sich grün, man kann es eigentlich auch riechen jedenfalls ist es bei Körnerbrut so.

Zum Kräuterseitling, das Mycel von diesen ist nicht ganz so wählerisch da passt schon Stroh und Buchenspäne nur zum fruchten braucht der schon etwas pepp. Bei meinen habe ich einen geringen anteil von Maispeletts mit untergemischt. Oder du fütterst ihn weiter so wie es Tagues macht, vielleicht ließt sie mit und gibt noch einen Tipp dazu.

Zum Shiitake, hier kannst du weiter füttern bis du etwa 1 Liter hast am besten schon mit Buchenspänen und Hobel oder Hackspänen da nur Späne eine zu kompackte Masse geben würde und das Mycel was sowieso recht langsam wächst und deshalb schlecht einwachsen würde.

Mit dieser Substratbut kannst du dann einen Beutel/Schlauch mit einen Gemisch von Buchenspäne und Buchenhack (immer überbrühen) füllen. Gehen wir jetzt mal von einen Müllbeutel von 20l aus, fülle eine Schicht von den Buchenspäne/hack ein so 2-4cm darauf von deiner Brut kleine Stücke verteilen wieder so eine Schicht und zerkleinerte Brut bis der Beutel so etwa 2/3 gefüllt ist. Hier werden keine Belüftungslöcher in den Beutel gestochen sonder der Beutel wird mit einen dünnen Papp oder Plasterohr was in die Öffnung kommt zugebunden. In das Rohr etwas Watte als Filter stecken.
Shiitake braucht recht lange, 3 Monate sind dann schon normal.
Zuerst wächst das Mycel weiß, wie halt von allen Pilzen später wird es braun. Das ist kein Zeichen das es schlecht ist! Sondern dein Block ist reif und bereit Pilze zu bringen, für dich das Zeichen den Block aus den Beutel zu nehmen.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: SemiBoes am 01. April 2011, 06:51:30
Guten Morgen!

Ha - das hört sich ja vielversprechend an. Also stinken tut auch nix aus meinen Dosen, riecht eher waldig/erdig mit kfe-Note. Allerdings hab ich mal in der Mikrobiologie gearbeitet und weiß daher, dass so wie ich die Pilze angesetzt habe, das sicher nicht steril war (ist in der Küche ja auch fast unmöglich). Aber ihr macht mir echt Mut.

Bekommt man Buchenspäne auch beim Lagerhaus? Buchenpellets weiß ich, das hab ich gefragt, bevor ich mit den Ansätzen begonnen habe.

Und kann ich diese Kübel dann in meinem Erdkeller lagern? Irgenwie wird das in der Küche langsam doch zu eklig, noch dazu wenn ich so viel Volumen brauch. Oder brauchts der Pilz wärmer?

Wo lagert ihr eure angesetzten Ballen eigentlich? Ich dachte ja an die Nordseite vom Haus. Hier ists kühl und feucht. Oder wäre warm doch besser? Ist alles nicht so leicht....

Aber danke für die vielen Antworten!!!

lg, Dani
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 01. April 2011, 20:25:44
Hallo Dani
Mit Buchenpeletts meinst du doch sicher Heizpeletts,wenn ja die sind ja aus gepreßten Spänen gemacht. Grobe Späne also Hack bekommt man im Zoogeschäft zB. Chipsis Extra Exoteneinstreu.

Zum Erdkeller, im dunklen lassen sich nur Champions anbauen andere Pilze zeigen dann Kümmer oder gar kein Wachstum.

Zum Lagern, meine Anbauversuche mache ich eigentlich im freien sprich Garten. Die ersten Säcke hatte ich an einen Kirschbaum gehängt, habe mir aber dann ein kleines Gestell hinter einer kleinen Hecke gebaut wo ich zwar noch etwas verbessern muss aber ansonsten geht es ganz gut.
Die Themperatur zum Durchwachsen sollte so bei 18-22°C liegen geht aber auch etwas kälter nur wächst das Mycel deutlich langsamer und so haben halt auch Schimmelpilze die Zeit das Substrat zu erobern. Also um so schneller das Pilzmycel das Substrat erobert um so sicherer ist eine gute Ernte und kein Schimmel.
Ich habe bei mir im Keller etwa 14°C und habe einen kleinen Versuch gestartet aber nur um zu Testen was meine eigene Körnerbrut taugt. Im nach hinein werde ich das nicht mehr machen es hat einfach zu lange gedauert den am Block mit dem Kräuterseitling sind auch 2 Schimmelstellen ich lasse jetzt die Pilze die daran sind reifen und dann den Block entsorgen.

Mit der Themperaturen zum fruchten ist es so eine Sache da es ja auch verschiedene Stämme von einer Sorte gibt kann man nur in etwa sagen wie warm es sein muss. Der Kräuter und Taubenblaueseitling ist was fürs Frühjahr und zeitigen Herbst die mögen es nicht so warm. Sorten wie Limone oder Rosenseitling kommen aus den Tropen die wiederum mögen die warme Jahreszeit.

Da ich ja meinen Brut selber herstelle habe ich die Möglichkeit etwas mehr zu probieren es werden 10 Sorten dieses Jahr werden bin zwar noch auf der Suche von 4 weiteren Seitlingsarten nur ob ich die bekomme steht noch in den Sternen und selbst wenn zu 2 Sorten habe ich noch keinen Plan was für ein Substrat die brauchen.
Werde aber hier sporatisch zu meinen Anbau Versuchen schreiben.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 03. April 2011, 20:17:52
Hier mal ein kleines Update zum Keller Versuch.
(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/pict00416pmw9tudlg.jpg)
Die kleinen Bubis wollen mal Kräuterseitlinge werden.
(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/pict0039wzg4t1dl6v.jpg)
Die Austern sehen da schon Besser aus noch 1-2 Tage und die können in die Pfanne.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 03. April 2011, 20:22:09
Habe heute den schönen Tag genutzt um weitere Pilzkulturen anzusetzen.
Habe mir 2 Liter Shiitake Brut gekauft da mein Eigenansatz wohl noch gut 3 Wochen braucht bis er voll kommen Durchwachsen ist.
Das Substrat habe ich aus groben und feinen Buchenspänen die mit Wasser überbrüht wurden hergestellt und nach erkalten die Körnerbrut darüber verteilt.
(http://img3.fotos-hochladen.net/uploads/pict0036h08jebyasz.jpg)
Das ganze in Folienschläuche gefüllt und diese nur unten gelöchert (damit sich keine Staunässe bildet) oben ein kleines Stückplaste Rohr eingebunden wo in die Öffnung noch Filterwatte gesteckt wurde.
Weiterhin habe ich noch einige Säcke mit Kräuterseitling gemacht.
Das Substrat besteht aus Strohpeletts, Buchenspäne und einen geringen Teil Luzernepeletts eben falls mit kochenden Wasser überbrüht.
(http://img3.fotos-hochladen.net/uploads/pict0037hkzwyndgl5.jpg)
Links die mit Kräuter, rechts die 4 sind Shiitake.
Das ganze habe ich zum Durchwachsen ins beheizte Gewächshaus gestellt und mit einer alten Decke zugedeckt.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 06. April 2011, 11:23:44
Hallo
Heute war nun große ernte, na ja für so eimem kleinen Beutel waren es schon viele.
(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/pict0042i37k6zpqae.jpg)
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 13. April 2011, 20:41:39
Hallo Pilzfreunde
Heute nach 17 Tagen habe ich die Kräuterseitlinge geerntet, es ist schon eine lange Zeit wenn man den Vergleich zum Austernpilz sieht.
(http://img3.fotos-hochladen.net/uploads/pict00445mdu9fshoq.jpg)
Wichtig war bei den erst Versuch mit dieser Pilzsorte ob das Substrat überhaupt diesen Pilz zum fruchten bringt.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: SemiBoes am 19. April 2011, 07:58:19
Hallo!

Ich habe gestern festgestellt, dass in meiner Schale mit den Austernpilzen tatsächlich schon kleine Pilzknubbel an der Seite rausschaun. Eigentlich wollte ich ja nur (wie ihr mir geraten habt) die Ansatzmenge erhöhen - und jetzt kommen da schon Pilze raus.

Was mach ich denn jetzt? Wenn ich das auseinander reiße und in Säcke stopfe, dann mach ich ja die Pilze kaputt, oder?

Hilfe!

lg, Dani

PS.: Andererseits ist die Freude riesig, zeigt das ja, dass ich wohl doch nicht nur Schimmel gezüchtet habe...
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 19. April 2011, 12:11:11
Hallo Dani
Erstmal Glückwunsch zum Erfolg, ist doch nicht schlimm das die Austern fruchten.
Lasse sie groß werden so hast du gleich Material zum neuen klonen und wenn du geerntet hast, versuche den alten Block neu zu füttern.
 
Mein Vorschlag wäre dann den Block in etwa Nuss große Stücke zu teilen und diese 1:1 mit neuen Material (Stroh- Peletts und Buchenspäne, überbrühen nicht vergessen) zu füttern.

Wäre nicht schlecht wenn du anderen deine Erfahrung mitteilst, egal ob deine Versuche gut oder schlecht Verlaufen so können sich gleich gesinnte auch ein Bild über unsere Versuche machen und diese Beiträge auch als Anleitung Nutzen.
Leider arbeite ich nicht unsteril das heißt ich klone auf Nährboden in einer Impfbox wo halt auch alles sterilisiert ist. So kann ich jederzeit auf Material zurück greifen und mir Körnerbrut ansetzen.
Viele Grüße Matthias
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: SemiBoes am 19. April 2011, 13:25:40
Hallo!

Naja, irgendwie hab ich nix Neues zu berichten, weil alles was ich mach, weiß ich aus diesem Thread. 8)

Aber ich kann ja mal Fotos einstellen...

Eigentlich wollte ich ja bald mal meine Pilze ansetzen (hab schon Buchenpellets daheim). Wenn ich jetzt wieder warten muss, wirds dann nicht mal zu spät? Und haben die Pilze in den Weintraubendosen überhaupt Platz um zu wachsen? Nicht dass die dann erst recht gammlig werden...Mit meinen Dosen werde ich wohl nicht viel ernten können. :(

Na bin ich gespannt, wie das weiter geht...aber stimmt, immerhin hab ich dann wirklich frische Pilze zum Weiterzüchten. Ich hab nur immer Panik, dass irgenwann einfach alles nur noch schimmelt.

lg, Dani
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 20. April 2011, 12:02:20
Hallo
Das Risiko das dein Substrat schimmelt ist halt immer gegeben. Es ist halt immer ein Wettlauf zwischen den Pilzen, Austern haben aber ein recht agresives Wachstum. Letztes Jahr hatte ich Rosenseitlinge angesetzt und ein Folienschlauch hatte auch einen recht großen Schimmelfleck hatte den schon auf die Seite gestellt um ihn zu entsorgen das hat der Rosenseitling wohl mitbekommen und kräftig Fruchtkörper gebildet. Den Schimmel haben wir dann entfernt und 3 Ernten gehabt nur in der Wohnung möchte ich auch keinen Schimmel züchten drausen im Garten sehe ich da aber kein Problem.

Die zu erwartente Erntemenge ist etwa 20% vom Gesammtgewicht allerding in bis zu 4 Wellen, deshalb glaube ich auch nicht wenn deine kleine Menge 1 mal getragen hat das Mycel abstirbt es sei den du lässt es vertrocknen oder ertrinken. Noch was von den Fruchtkörpern die sich zeigen werden nicht alle zu stattlichen Pilzen wachsen aber das ist vollkommen normal.

Gestern musste ich alle Säcke die zum Durchwachsen ins Gewächshaus gestellt wurden raus schaffen, es ist einfach zu warm geworden so das das Substrat zu schwitzen angefangen hat und das ist eine pure Schimmelquelle.

Bis jetzt habe ich meine Substratmischungen immer frei Nase zusammen gestellt das will ich aber ändern. Ich werde mit Hilfe eines Meßbechers die einzelnen Bestandteile abwiegen um so halt auf einen Idealen Feuchtigkeitsgehalt von 65-70% zu kommen.
Viele Grüße

 
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 29. April 2011, 22:21:07
Hallo
Wieder mal ein kurzes up Date.
Letztes Jahr hatte ich einen Versuch mit verschiedenen Substraten gemacht und diese mit Limonenseitling beimpft. von diesen hat nur einer gefruchtet weil es dann einfach zu kalt für den Tropischen Pilz war. Ich habe sie einfach im freien gelassen um zu testen was da passiert und was soll ich sagen jetzt fruchten sie. Das ist Lehrgeld von den ich nirgendendwo je gelesen habe, also so lange das Substrat gesund bleibt einfach abwarten bis die Temperaturen stimmen die der Pilz zum fruchten braucht, wichtig ist halt nur das er das Substrat besiedelt hat bis es gefriert.
Heute habe ich den Folienschlauch mit den Taubenblauen Seitling (das ist eine Variante der Winterauster)mit Schlitzen versehen da sich kleine Fruchtkörper zeigen. So bald man mehr sieht folgen Fotos.
Da ich in anderen Foren gelesen habe das Pilzfreunde die zur Anregung der Fruchtung in den Gefrierschrank legen so scheint das im Frühjahr nicht Nötig zu sein.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 15. Mai 2011, 12:15:47
Hallo Pilzinteressierte
Heute mal wieder ein kleines Update von meinen Anbau Versuchen.
(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/pict0047p94udxqrbi.jpg)
Dies soll nun der Taubenblaue Seitling sein, ein Verwander der Auster meiner Meinung nach ist es aber eine normale Auster.
Da ja eindeutig keine grau-blaue Färbung des Hutes zu erkennen ist.
Auf jedenfall wird es eine große Ernte.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 15. Mai 2011, 21:54:09
Heute habe ich nun die ersten 3 Shiitake Pilze geerntet die ich letztes Jahr auf Eichenstämme geimpft habe.
(http://img3.fotos-hochladen.net/uploads/pict0048tleq5zjxv2.jpg)[/url
Der Anbau auf Holzstämme ist eine sichere Methode wenn man beachtet das das Holz frisch ist. Die Holzstämme bzw. Stumpen sollten 3-4Monate nach den fällen gelagert werden und dann mit Pilzbrut beimpft werden.Wobei es egal ist ob man die Schnitt oder Bohrloch Methode benutzt,am besten ist dafür Eiche mit einen Durchmesser von 10-15cm.
Stämme die mit Shiitakepilz beimpft werden brauchen keinen Erdkontakt, das heist sie müssen nicht eingegraben werden wie Austern und Co.
Allerdings braucht man hier schon etwas mehr Gedult als wenn man mit Substraten arbeitet, so braucht Shiitake mindestens 12 Monate um Holzstämme zu besiedeln und zu fruchten.
So habe ich schon von unseren Pilzberater gehört das einer Shiitake auf Holz anbauen wollte und weil sich keine Pilze zeigten er das Holz klein machte und auf einen Haufen warf wo sich dann nach ein paar Tagen Pilze zeigten. Blöde Sache eine Ernte und dann nur noch für den Ofen zu gebrauchen. Noch einen Tipp wer diese Pilzart anbauen möchte sollte nach der durchwachs Zeit die Stämme einen Tag Wässern und kräftig auf den Boden aufstampfen, diese Erschütterung lößt das Pilzwachstum aus.

PS. probiert ein Stück frischen Shi mal roh für mich war es ein echter Gaumengenuss
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: SouthernBelle am 16. Mai 2011, 11:40:33
Eine Frage an die Experten hier: womit impfe ich am besten die Stuempfe von
Zitterpappel
Kann oder gar soll ich die schon impfen, solange noch Schoesslinge in weiter Entfernung
auftauchen?

Zierkirsche- wielange nach dem Abholzen impfen?

Ich hab vor lange Zeit mal einen Prunus padus-Stumpf mit Shii-take behandelt und nach
Jahren der Ernte konnte ich den papierleichten Rest mit einer Hand abbrechen.

Das ist auch hier mein Ziel. Leckrer Pilze sind angenehmer Nebeneffekt...
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 16. Mai 2011, 19:58:37
Hallo
Auf Pappel wächst sehr gut der Pioppino, es gehen aber auch Ulmen, Austern,Limonenseitling sowie Stockschwämchen.
Du willst wenn ich dich richtig verstanden den Stumpf einer abgesägten Pappel beimpfen? Gelesen habe ich schon das das
geht nur wie und wann, davon habe ich keine Ahnung. Würde aber schon ein paar Monate vom Zeitpunkt der Abholzung warten etwa so wie bei Stämmen die man impfen will. Im übrigen soll der Pioppino (Südlicher Schüppling) recht lecker schmecken.

Lagern sollte man frisch geschnittenes Holz mindestens 3 Monate bis maximal 5 Monate, hierbei geht es darum die Natürliche abwehr die der
Baum ja gegen Pilze hat auszuschalten. Kirsche selbst habe ich nicht gefunden aber bei Obstbäumen steht Shiitake und Austernseitling wobei
in der Liste wo ich nachgeschaut habe Apfel und Pflaume nochmal extra aufgeführt werden.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: SouthernBelle am 17. Mai 2011, 12:07:05
Ja genau, es geht jeweils um den Reststumpf.
Ich bin gespannt, ob es (wieder) funktioniert...
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 24. Juni 2011, 23:50:54
Hallo Gartenfreunde
Habe mich lange nicht zu meinen Pilzen geäußert, war ja auch nichts los.
Nun aber ist der Ulmenseitling so weit, echt eine Pilzsorte die für Anfänger geeignet ist.
(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/pict0051zefny3rbda.jpg)
Dies ist nun der erste Folienschlauch, da ich einige Versuche mit der Zusammensetzung des Substrats mache möchte ich schon etwas darauf eingehen.
Vorweg möchte ich nehme das die einzelnen Bestandteile mittels eines Meßbechers ausgelitert wurden.
Das zum Foto passende Substrat besteht aus 1250g Strohpeletts =2,5L, 500g Maispeletts = 800ml, 1200g Holzbriketts aus Buche und 6L Wasser.
(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/pict0052lc3qbr2ge5.jpg)
Der 2 Schlauch, 1250g Strohpeletts=2,5L, 500g Luzernepeletts= 900ml, 1200g Holzbriketts aus Buche und 6L Wasser
Der deutliche Gewinner ist der Schlauch mit Maispelettanteil, Fotos können ja nicht Lügen.
Jetzt wird sich der eine oder andere Fragen 6L Wasser? Ist ganz einfach, Wasser zum kochen bringen und die Zutaten überbrühen. Ich nehme dazu 2 Wasserkocher das ganze gut durch Mischen. Nach dem erkalten habe ich jeden Schlauch mit nur 250ml Körnerbrut beimpft!
So geringe Brutmengen aber nur bei schnell wachsenden Pilzsorten(Auster,Ulmen,Lungenseitling, Limonenseitling).
Natürlich reicht auch ein Substrat Gemisch aus Strohpeletts und Buchenbriketts aus.
(http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/pict0053prl9xu5bnw.jpg)
Zum Abschluß noch ein Bild von einer einzelnen Pilztraube wenn man es so nennen kann.
Viele Pilzige Grüße
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 23. Juli 2011, 11:20:00
Hallo
Heute es wieder mal Zeit für ein paar Fotos.
Die Rosen sind nun soweit das man sie ernten kann. Nun hatte ich da etwas mehr Brut zur Verfügung weshalb es auch 4 Säcke geworden sind von denen ich 2 an Verwandte abgegeben habe.
  (http://www.fotos-hochladen.net/uploads/pict01160u4k9hfatw.jpg)
Hier nun der dem ich im freien gelagert habe, das Substrat ist das mit Luzerne Anteil. Am linken Bildrand sieht man den mit Mais hier zeigt sich nur 1 kleine Stelle mit Pilzen.
 (http://www.fotos-hochladen.net/uploads/pict01146ipv0u9ocs.jpg)
Das sind die 2 Säcke die ich abgegeben habe sie sind in der Scheune gelagert worden und fruchten nun sehr gut, eindeutig Besser als die im freien. Sie sind ebenfalls mit Luzerne Anteil.
Die nächsten Versuche werde ich nun auch im Geräteschuppen zum Durchwachsen unterbringen.
Im Rückwirkenden Vergleich zum letzten Jahr wo ich nur ein Substrat aus Buchen Heizbriketts und Strohpeletts verwendet habe ist aber selbst bei dem im freien der Ertrag höher, natürlich nur bei denen mit Luzerne Anteil.
So nun noch zum Limonen da meiner im freien ja schon von meiner Urlaubsvertretung beerntet wurde (geringer Ertrag) kann ich nur noch was zu dem bei meinen Verwanden sagen.
(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/pict0115a42rx9v706.jpg)
Der jetzt fruchtende Sack hat recht wenig Ansatz nur 3 kleine Stellen. Nun ist es die Frage war das Mycel schon zu oft überimpft worden sprich degeneriert oder habe ich da Mycel von einen schlechten Stamm bekommen. Vermutlich trifft ersteres zu da ich schon Probleme beim ansetzen von schräg Agar Röhrchen hatte.
Gruß Matthias
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 04. August 2011, 23:18:58
Hallo
Zur Zeit ernte ich jeden Tag , am fruchten sind die Säcke mit Austern und Rosenseitling und das reichlich. Außerdem fruchten die Buchenstumpen die ich letztes Jahr mit Auster geimpft habe und die Stämme mit Shiitake machen auch mit.
Die Shiitake die ich auf Substrat gemacht habe zeigen auch kleine Pilzchen.
 
(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/pict0117mgyct7u3z2.jpg)
Die Ernte von gestern.
Gruß Matthias
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: macrantha am 05. August 2011, 11:55:40
Ich finde es faszinierend, wie (und in welchen Mengen) Du diese auch noch ausgesprochen hübschen Pilze kultivierst. Irgendwann möchte ich mich auch mal daran machen. Wenn ich die Zeit finde solche Dinge zu klären wie "wo bekomme ich geeignetes Substrat und Myzel her.
Danke für die Photos, die Lust auf mehr machen.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 05. August 2011, 23:47:11
Natürlich ist es so das um den Pilzanbau viel Geheimniskrämerei gemacht wird deshalb habe ich mich ja auch entschlossen hier über meine Versuche zu Berichten.
Du fragst nach der Zusammensetzung hatte zwar am Anfang schon mal geschrieben aus was ich das zusammen stelle, aber auf Wunsch schreibe ich es gerne noch mal.
Für Austern und Co reicht eigentlich ein Gemisch aus Strohpeletts und Buchenspäne sprich Heizpriketts je zur Hälfte, Zoohandlung und Baumarkt sind die besten Bezugsquellen. Wer nächstes Jahr versuche starten will sollte schon im Herbst nach den Heizbriketts ausschau halten und solche nehmen die kein Bindemittel haben, die sehen außen so verbrannt aus.
Zusätze wie Luzernepeletts oder Maispeletts sind nur für den Kräuterseitling notwendig und dann nur gering bis 20% höchstens sonst Schimmelt es.
Shiitake,Pioppino und Pom Pom (Affenkopfpilz) brauchen nur Holzsubstrat Buchenspäne und Buchenhack (Chipsis Extra oder anderes Reptieleneinstreu)
Herstellung:
Alles nur mit kochenden Wasser überbrühen aber nur so das es feucht ist bzw. bis sich die Heizbriketts oder Peletts aufgelöst haben.Ich nehme dazu 2 Wasserkocher.
Wenn es kalt ist mit Brut vermischt in Foliensäche oder Tüten füllen.
Zur Brut:
Einfach mal Pilzbrut in eine Suchmaschiene eingeben und sich den Hersteller des Vertrauen aussuchen, ich möchte hier keine Schleichwerbung. Nehmt die etwas teuer erscheinende Körnerbrut die ist aber am effektivsten.
Die Substratbrut geht auch noch nur von Dübelbrut rate ich ab die sit echt nicht so ergiebig.
So nun mußte ich ja heute auch wieder ernten deshalb noch ein kleinen Foto als Appetit Anregung
(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/pict0118svhbz59k0x.jpg)
Wieder Shiitake und Rosenseitlinge
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: macrantha am 05. August 2011, 23:49:16
Ja danke - das lässt sich schon hinbekommen.
Nur dieses Jahr hatte ich keine Zeit, aber das wird sich wohl auch wieder ändern ;) .
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Jepa-Blick am 25. August 2011, 09:58:10
In einem Gartenmagazin über die Speispilze und Waldbeete für den Garten haben mir Lust gemacht. Habe mir Parasolmyzel bestellt und hoffe dass dieser kommt. Ob ich das als Anfänger wohl so hinbekomme?
Es gibt auch den Tipp: Die Kultivierung des Riesen- und Safranschirmlings ist entgegen landläufiger Meinung eigentlich ziemlich einfach und nicht sehr aufwändig.
Sie benötigen Häckselgut vom Haselstrauch grün, Häckselgut der Linde trocken und Häckselgut der Fichte trocken, etwas Erde, Pilzmyzel findet man im Wald (bei Parasolfundstellen) etwas Moorerde und einen schattigen Platz, Wasser und Geduld.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 25. August 2011, 12:01:56
Mit Parasol hast du dir einen Pilz ausgesucht der wirklich nicht einfach ist. Auf jedenfall braucht man dazu viel Gedult mit viel meine ich 2 Jahre und mehr. Bis jetzt habe ich aber nicht viel von Erfolgen gelesen.
Auf anhieb weiß ich jetzt nur das man die Stelle wo man den vergräbt wieder mit der vorher abgestochenen Grasnarbe abdecken soll.
Das Substrat was du aus verschiedenen Holzhächsel beschreibst kann ich für diese Pilzarten nicht so recht glauben. Weil Parasol wie Champions ein Kompostpilz ist genau so wie Schopftintling und violetter Rötelritterling. Wer eine Bezugsquelle für Vermentiertes Championsubstrat hat kann sich mit diesen Pilzen beschäfftigen ich jedenfalls habe keine Idee wie man kleinen Mengen solchen Substrates selber herstellen kann.
Noch ein paar Tipps zum Parasol findest du im Kulturpilzforum dort kannst du genauso unangemeldet lesen wie hier im Forum.
Gruß Matthias
PS aus Neugierte würdes du mir per PN das Gartenmagazin verraten.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Martina777 am 25. August 2011, 13:28:39
Pilzmyzel findet man im Wald (bei Parasolfundstellen)

Parasolfundstellen sind aber häufiger auf Wiesen. Im Wald fand ich zwar auch schon welche, aber nur dort, wo es sehr hell war.

Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Jepa-Blick am 25. August 2011, 13:56:40
Die Abgabestelle von dem ich das Myzel heute bekommen habe, meinte zum Thema Bodenkultur: "Ich würde für den Parasol einen gut verrotteten Kompost verwenden und eine Grube von ca. 40x40 cm mit einer Tiefe von ca. 20 cm ausheben und das Substrat da unter mischen. Sie können auch mehrere kleinere Gruben graben und die Brut verteilen. Winterschutz ist keiner notwendig."
Also die Stelle an die er hinkommt ist morgens sonnig und tagsüber leicht schattig. Liegt direkt neben großen Bäumen.
Danke für den Tipp mit dem Forum und der Grasnarbe!
Als Anfänger sucht man sich wahrscheinlich gerne was Schwieriges raus. :P Hier gibt es viel Parasol. Manche Nachbarkinder holen sehr viele davon aus den Wäldern oder Wiesen. Wir wollen lieber selber welche anbauen.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Gartengnom am 26. August 2011, 00:55:33
Hallo.

Wir haben dieses Jahr Rosa Seitlinge auf Holz angebaut und sind schon erfolgreich. Wir hätten nie gedacht, dass es gar nicht so schwer ist. ;D Wir haben nicht alles so gemacht wie es in den Anleitungen steht aber es passt scheinbar doch.

Liebe Grüße!
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Jepa-Blick am 26. August 2011, 08:24:48
Ja dann herzlichen Glückwunsch! :)
Habe in Japan mal eine Shiitake-Anlage besichtigt. Die Arbeit damit fand ich recht aufwendig und mühsam! Die Tagessuche mit Picknick nach den Matsutake Pilzen http://de.wikipedia.org/wiki/Matsutake im abgesperrten Waldbezirk (mit Bändern wie bei einer Baustelle - richtig zum Mieten) war da wesentlich angenehmer! :D
Dank Eurer Anregung hab ich nochmal über den Parasol recherchiert. "Meine" schlummern jetzt an 3 verschiedenen Plätzen. ;D
http://www.gartentipps.com/parasolpilz-im-garten-kultivieren.html
http://www.baldur-garten.de/download/Parasol_Pilz.pdf
http://www.pilzshop.de/parasolkultur-107
http://www.biothemen.de/Gartenpflanzen/pilze/pilzkultur.html
http://www.selbstversorgerforum.de/viewtopic.php?f=27&t=55&start=15
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Hummelchen am 19. September 2011, 15:24:42
Nachdem ich mich entschlossen habe, im Spätherbst drei Apfelbäume zu fällen, frage ich mich, ob man auf dem Holz auch Pilze ziehen kann. Wenn ja, was für welche und mit welcher Art Brut? Ich hoffe, die Experten hier können mir Antworten geben.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 19. September 2011, 19:49:14
Auf Apfel Holz geht Austernseitling, bei mir ist der Ertrag aber eher gering kann aber auch an den Austernklon liegen den ich dazu mal gekauft habe.
Nach den fällen das Holz 4-6 Wochen lagern am besten im freien damit es nicht austrocknet nach dieser Zeit hast du 3 max4 Monate Zeit um zu beimpfen. Am Besten sind so 30cm Stücke mit einen Durchmesser von 15-30cm. Diese Stücke in der Mitte mit der Kettensäge zur Hälfte einschneiden (erst kurz vor dem beimpfen).
In diesen Schlitz Körnerbrut einfüllen und mit Klebeband verschließen.
1-2 solcher Stücke in einen Müllsack zum durchwachsen packen. Wenn du im Winter beimpfst mindestens bei ca 15°C Lagen die Körnerbrut ist nicht Frostfest wenn das Holz besiedelt ist machen minus Grade nicht mehr. Nach den Durchwachsen die Stirnseiten sehen dann aus wie Camenbertkäse zu 1/3 eingraben aber an einer Schattigen Stelle. Mit 1l Brut kann man etwa 6 Stumpen mit eine Durchmesser von 25cm beimpfen. Alternativ kann man auch den Taubenblauenseitling nehmen ist halt eine Austernvariante die in den Wintermonaten fruchten. Wenn noch was unklar ist einfach nochmal nachfragen.
Gruß Matthias
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 19. September 2011, 19:53:30
(http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/pict0207e6fm0w2x19.jpg)
(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/pict0208wgqy839rsp.jpg)
(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/pict0260qotck1u2d6.jpg)
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Hummelchen am 19. September 2011, 20:47:37
Danke, Greizer. Das krieg ich hin, nach deiner tollen Anleitung. Ich hab einen warmen Heizungskeller und auch einen Schattenplatz im Garten.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 09. Oktober 2011, 21:45:10
Hallo,
habe bei Hawlik Shiitake Pilzbrut bestellt.
Mich hat umgehauen, dass da schon Pilze - fingerhutgroß - drauf waren.
Da lacht einem Anfänger das Herz.
Greizer, ich finde es klasse, wie selbstlos du deine Erfahrungen weitergibst, das Tippen macht ja auch ne Menge Arbeit. Danke dafür.
Deine Rosenseitlinge haben es mir optisch angetan. Über den Geschmack der verschiedenen Pilze findet man ja nicht so viel, aber so ein zartschimmerndes rosé dieses Rosenseitlings, das an abgeschnittene Ohrläppchen erinnert, wäre es wert rein aus ästhetischen Gründen angebaut zu werden.
Shiitake Pilze habe ich mir schon auf dem Markt gekauft, aber nach Knoblauch, wie mehrfach beschrieben, hat er nicht geschmeckt.
Naja, ich lasse sicher wieder von mir hören, jetzt werde ich noch ein Foto von dem zugeschickten Pilzblock versuchen einzustellen.

Viele Grüße Sabine
 
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 09. Oktober 2011, 21:48:09
Hier der Shiitake Block ein Tag nach Zusendung.


Shiitakebrut Hawlik 8_10_11.JPG

Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 10. Oktober 2011, 18:48:11
Hallo Sabine
Ich gebe selbslos meine Erfahrung weiter weil um das Thema Pilze anbauen so viel Geheimnis Krämerei gemacht wird und man auch kaum brauchbare Literatur über das Thema bekommt. Eh du mich jetzt fragen tust ob ich alle kultivierbaren Pilzarten probieren will sage ich gleich auf jedenfall alle wo ich Mycel oder der gleichen bekomme oder was in der natur finde aber eins nach dem anderen.
Das bedeutet viel testen und probieren speziel die Kompost bzw. Humuspilze sind in kleinen Mengen nicht so einfach aber Ideen habe ich schon.

So zu deinen Shiitake, das ist normal das die fruchten denn der shi reagiert auf erschütterungen das hin und her werfen des Packetes reicht da schon wer den auf Holz anbaut sollte nach 1 Jahr (nach beimpfen) die Stämme wässern und dann mal kräftig aufstoßen.
Wenn deine Shii`s ernte reif sind koste mal ein Stück roh und schreibe dann was du schmeckst, übrigens Rosenseitlinge sehen schon schön aus nur Geschmacklich halten sie nicht mit der Auster geschweige den den Shi mit.

Wie du deinen Block nach der Ernte weiter behandelts weißt du aber?
Grüße Matthias
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 10. Oktober 2011, 22:28:24
Hallo Greizer,

versuche mir gerade zu erklären, warum Geheimniskrämerei um die Pilzzucht betrieben wird. Aber da merke ich, dass ich ins philosophieren gerate, und vielleicht ist der Grund das persönlich schwer erarbeitete >Wissen um das Gelingen. So ein Pilz reagiert ja schließlich, glaube ich, wenn er Lust hat, wie ein Individuum.

Ja, es macht Sinn sich zu spezialisieren.
Es war auch mein Entschluss, dass ich mich jetzt erstmal im Besonderen um diese eine Pilzsorte bemühe, bis ich sie schlafwandelnd vermehren kann, bevor ich mich dann im Pilzdschungel verheddere.

Ich habe schon eine Menge quergelesen, glaube ich, jetzt brauche ich aber einen roten Faden, weil je mehr ich lese, desto mehr werfe ich durcheinander. Erstmal ruhig Blut.

Der Shiitake schmeckt mir ganz gut, ich würde ihn zwischen frischen Champignon und Waldpilz einstufen, wobei ich anfangs beim Rohverzehr mir auch ein Hauch Knoblauch eingebildet habe.

Im Moment steht mein Shiitake Block im Bad auf der Waschmaschine, wer weiß, wieviel Erntewellen ich haben werde, bei Minimum drei Schleudergängen pro Woche? Wir waschen viel. Nee, Spass beiseite, das ist nur ne Zwischenstation.
Hoffentlich hat es dem Pilz nicht geschadet, dass ich ihn die ersten zwei Tage permanent spazierengetragen habe, bis ich beschlossen habe, auf der Waschmaschine ist noch Platz.

Vorgesehen ist theoretisch der Keller.
Da ist aber nur eine Luke, und ich zaudere noch etwas, weiß nicht, ob da 500 Lux reinkommen.
Über Lichtbedürfnisse findet man nicht viele Angaben, Shiitake braucht wohl 500 - 1000 Lux.
Vielleicht bringt die Luke nur 300 Lux.

Du sprichst die Kompostpilze an.
Parasolpilze im Garten wären ein Traum, selbst wenn nur zwei, drei Pro Jahr wachsen würden.
Der letzte Parasol aus der Pfanne hat mich halb vergiftet. Mir ging es zwar nicht schlecht, habe aber drei Tage danach Bitterstoffe über Haut und Zunge ausgeschwitzt.
Auf der Pilzberatungsstelle hat man mich nur ratlos angeguckt. Die meinten, vielleicht habe der Parasol Giftstoffe aus der Erde aufgenommen und an mich weitergeleitet. ;D

Ich glaube, wenn auch die Rosenseitlinge etwas blass im Geschmack sind, so würde ich es mir auf Grund ihres Aussehens zumindest einbilden, dass sie zauberhaft schmecken. Vielleicht klappt das ja (irgendwann einmal).

Viele Grüße
Sabine




Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 11. Oktober 2011, 18:43:13
Hallo Sabine
Gute Entscheidung sich erst mal intensiv mit einer Sorte zu beschäfftigen und der Shitake ist auch Geschmacklich eine der Besseren Arten.
Ich lese in letzter Zeit oft das Leute den Parasol in Ihren Garten anbauen möchten nur habe ich noch nie von welchen gelesen die wirklich welche geerntet haben.
So eine Kultur kaufen ehrlich nie wenn dann selber machen und von der Natur lernen wo wächst der auf was wächst der und dann hat man noch genug Risiken.
Das ist genau das Thema was aber nicht von heute auf Morgen geht vor allen kann man nicht zig Sorten mit einmal klonen also eine nach der anderen sich das passende Substrat zusammen Basteln und die dann noch zum fruchten bringen.
Nun bin ich aber weit in die Zukunft gegangen.
Viele Grüße Matthias
 
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Jepa-Blick am 14. Oktober 2011, 17:27:42
Hallo Tapete,
vielleicht hattest Du giftige Pilze mit im Sammelkorb? Und deshalb die Probleme?
Wir waren mit einer geführten Pilzführerin unterwegs. Sie meinte wir sollen mal so alles mitnehmen was wir im Wald so finden. :o Dann werden wir uns anschliessend alles anschauen. ??? Tja, dann hatte ein Paar den giftigen Knollenblätterpilz mit bei den Pilzen!!!
Hab mich mal etwas kundig gemacht und gelesen dass man dann alle Pilze wegschmeissen soll wegen dem Gift!
Inschwischen hab ich überall Parasolmyzel in den verschiedensten Winkeln des Gartens vergraben. Mal sehen wo was kommt.
Bei der Wanderung im Wald entdeckte ich einen jungen Parasol. Sie wachsen aber auch auf Wiesen.
Übrigens kann man angeblich die Stiele älterer Parasole trocknen und dann als Würze hernehmen.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 17. Oktober 2011, 19:01:27
Nö, das waren nur Parasol Pilze im Korb. Aber da gibt es einige Varianten, vielleicht habe ich die am als Speisepilz wenigsten geeigneten geerntet.

Der Parasol hat halt einen ganz eigenen Geschmack. Da schrecken dann auch die Unheilsmeldungen, der Pilz würde künstlich kultiviert versagen, nicht ab. Den Frust muss man wohl erst am eigenen Leib erleben, bevor man's dann sein lässt.
Ich drücke dir beide Daumen.

Die erste Welle meines Shiitakes ist komplett verspeist.
Am Fuß ist ein wenig Mycel in Wellpappe eingewachsen, die ich unter den Block (viel zu spät) gelegt hatte.
Jetzt muss ich erstmal scharf nachdenken, wie ich das kleine Stückchen am Leben erhalte.


Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 17. Oktober 2011, 19:12:45


Shiitake 2.JPG


So sah die Pilzkultur ein paar Tage später aus.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 30. Oktober 2011, 18:11:18
@ Tapete
Die Wellpappe in ein sauberes Glas legen und mit abgekochten Buchenspänen langsam weiterfüttern.

Durch zufall bin ich im net auf eine Behindertenwerkstatt gestoßen die Pilze auf Holzstumpen anbaut und solche mit Mycel durchwachsen Stumpen auch verkauft.
Ich bin nun nicht der Freund davon in Foren Schleichwerbung zu machen auch weiß ich nicht was so ein beimpfter Klotz kostet aber wer daran Interresse hat dem sende ich gerne per PN den Link
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 31. Oktober 2011, 23:28:57
Oh ja, sehr gerne. :)
Ich habe das PappkartonjMycel in abgekochte Pressholzbriketts (die dunkelbraunen s..schweren von H...bach) untergemischt. Ich weiß nicht, ob das Buchenholz ist, aber Gewicht hat es.
Jetzt stecke ich immer meine Nase rein und bin mir nicht sicher, ob ich eine Schimmelnote wahr nehme.
Jedenfalls wächst das Shiitake Mycel nur langsam und ist in Gefahr.
Ich hatte in anderen Gefässen Hirse und andere Sachen reingemischt, die sind schon allesamt giftiggrün weggeschimmelt, war aber schon geplant, dass es wegschimmeln sollte. Wollte nur eine Bestätigung dessen haben, dass leichtverdauliche Zutaten nicht bekömmlich sind.
Ich probiere es das nächste Mal mit mehr Mycel, und wenig anfüttern (dein Tipp) , dann kommt der Schimmelpilz vielleicht nicht so frech daher?
PS Die rosa Schweinsöhrchenpilze gehn mir nicht mehr aus dem Sinn.



Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 01. November 2011, 19:47:56
@Tapete
Das Mycel von den Shi wächst halt langsam, hatte von einen der Brutanbieter den Tipp bekommen den mal auf Kokosfasern anzubauen ob es geht habe ich noch nicht probiert kann auch nicht alles auf einmal machen. Wenn du duch Zufall so einen Block Kokosfasern hast wäre es ja mal einen Versuch wert abe rauch bloß kleine Menge und mit kochenden Wasser überbrüht versteht sich.

Zur Zeit teste ich den Fenchelseitling (White elf) da wird auch alles bloß grün ist einfach zum Haare ausraufen, beim nächsten Test lasse ich im kühlen die Brut durchwachsen vielleicht war es bloß zu warm für das Mycel.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: ManuimGarten am 01. November 2011, 22:03:52
Hallo ihr Pilzliebhaber,

ich kenne mich bei dem Thema leider nicht aus, aber vielleicht interessiert euch dieser Beitrag in einer Gartensendung , die man im Internet auch ansehen kann. Da kommt Pilzzucht auch öfters vor.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 02. November 2011, 19:19:38
@ Manu im Garten
Die in der Sendung gezeigten Blöcke bekommt man fertig zu kaufen. Für den ersten Versuch ist das schon was, auf dauer aber schon recht Preisintensiv. Selber solche Substratblöcke herzustellen ausprobieren was geht und was nicht deshalb schreibe ich hier damit es andere nach machen können und den ein oder anderen Tipp zu bekommen.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Jepa-Blick am 03. November 2011, 09:31:53
Im Moment komm ich mir doch ein wenig so vor, als ob ich Eulen nach Athen getragen habe..... In einem Garten spriessen nun Parasole, die ich garantiert nicht selbst angezogen habe. ;D Allerdings sieht er etwas seltsam aus. Hat wohl schlechte Wuchsbedingungen gehabt.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Quendula am 03. November 2011, 14:17:10
@jepa-Blick: In einem oder in deinem Garten?
Vielleicht hat der Pilz ja deinen guten Willen erkannt und bietet sich jetzt selber an ;) ...

Habe gerade den ganzen Thread durchgelesen und es juckt in den Fingerspitzen. In meinem Garten ist es so dunkel und waldig und es wächst ja sonst nicht wirklich was, da habe ich schon öfter über Pilzzuchten nachgedacht. Danke Greizer für deine Tipps. Kann und darf ich mich jetzt noch/schon an erste Kulturversuche in Näpfchen wagen?
Ich will mir über den Winter keine Pilzbeutel in den Keller stellen, kann ich das ganze dann an einer Geschützen Stelle im Garten unterbringen?
Was machst du/ macht ihr grundsätzlich mit den Kulturen im Winter? Durchfrieren lassen? Oder dick mit Laub zudecken?
Viele viele Fragen von
Quendula
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 03. November 2011, 18:09:11
q Jepa Blick
Sei es wie es will jedenfalls hast du jetzt Parasole im Garten, jetzt bloß nicht den Rasen mit Stichstoff düngen dann ist alles vorbei.

@Quendula
Willst du jetzt gekaufte Pilze auf Pappe klonen oder dir etwa Körnerbrut bestellen?
Rum wie num im warmen kann man zu jeder Jahreszeit Pilze anbauen dem Test steht also nichts im Weg. Die Temperaturen sind aber von Sorte zu Sorte unterschiedlich wenn du mir sagst was du für Sorten so vor hast kann man spezieler Tipps geben.

Jetzt zu den Kulturen im Winter, was auf Holzstämmen eingewachsen ist braucht man nicht zu schützen.
Bei den Substraten ist es ja so man erntet 1 richtig fette Welle die 2 bringt auch noch einen guten ertrag und dann kommen nur noch vereinzelt Pilzchen. Wenn man zB.im Mai die Säcke ansetzt ist das Substrat im August verbraucht.
Letztes Jahr habe ich recht späht nochmal Limonen gemacht 1 Sack hat getragen die anderen nicht mehr weil es zu kalt geworden ist hatte die dann einfach im freien hängen gelassen und im Frühjahr hat der eine noch ein paar Pilzchen gebracht. Es ist ja so wenn der Pilz auf Grund das es zu kalt ist keine Fruchtkörper bildet so verdaut das Mycel das Substrat ja trotzdem es braucht ja was zu essen.
Wenn noch Fragen sind immer her damit.
Gruß Matthias
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 03. November 2011, 18:33:12
@Hallo Greizer,

wir hatten heute zum Frühstück in Butter gebratene Kräuterseitlinge. Etwas glibberig und zäh (was mir nichts ausmacht), aber schönes Pilzaroma. Ich kann nicht verstehen, dass mein vorheriges Leben pilzlos war. Allerdings finde ich es ganz wichtig, den Pilzgeschmack nicht mit Speck oder Petersilie zu verderben. Nur geschmacksneutrales Fett, Butter, evt. Sahne, Salz verwenden. WEnn zu weng Flüssigkeit in der Pfanne ist, mit ei wenig Wasser oder Sahne ablöschen und ein Moment durchziehen lassen.
Lecker!

Habe nun alle meine Anzuchtversuche weggeworfen. Hat letztendlich alles mehr oder weniger schimmelig gerochen.

Kokosblöcke habe ich keine hier herumliegen. Ich hatte mal so gepresste Kokosblumentöpfe. Selbst eingegraben oder später dann im Kompost sind die nie verrottet. Auch Kokosschalen brauchen ewig, bis sie verrotten. Das Holz muss eine ganz besondere Beschaffenheit haben.

Beim nächsten Versuch füttere ich dann das Shitake Mycel mit lange abgekochten Weizenkörnern in der Hoffnung, dass es schneller wächst.

Übrigens vielen Dank für den link.
Die Stumpen sind wirklich erschwinglich und mit regelrechten "Pilzmenues" beimpft.
Das ist doch mal klasse.

@Quendula,
bin selbst absolut beginner,
ich weiß nur, dass, wenn das Mycel durchs Holz gewachsen ist, die ganze Geschichte winterhart ist.
Stockschwämmchen zum Beispiel kann man sogar im November ernten, wenn man ungeduldig ist, habe ich heute erst gelesen.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Quendula am 03. November 2011, 18:40:32
Danke Matthias für die schnelle Antwort.
Ich würde die Pappe bevorzugen (klingt am einfachsten für mich durchführbar). Sortenmäßig werde ich in den nächsten Tagen mal im Laden gucken, welche Auswahl da ist. Wahrscheinlich habe ich nur die Wahl zwischen weißen Champis, braunen Champis und wenns hoch kommt noch Austernpilze :(. Aber einen Versuch ist es wert. Wenn ich dich richtig verstand, dann würde es im Zweifelsfall beim Klontest bleiben (Dann weiß ich immerhin, ob ich talentiert bin...). Im Idealfall friert das Substrat mit Myzel draußen ein wenig und ich kann nächstes Frühjahr evtl schon mal einen Vorgeschmack bekommen.
Aber: Was heißt "verbraucht"? Was "isst" der Pilz? Was bleibt vom Schnitzelsack übrig? Sieht so aus, als wäre das dann nur noch kompostierfähig, richtig? Oder gibt es andere Nachnutzung (das soll nicht heißen, das Kompost was Schlechtes ist! Im Gegenteil)
LG
Quendula
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 03. November 2011, 19:23:14
@ Tapete laß das mit den Weizenkörnern wenn du die lange kochst wird Brei daraus und steril sind die auch nicht es wird alles nur grün und du ärgest dich bloß.

@ Quendula lasse die Champis nehme die Austern. Ein paar Stücke Wellpappe mit kochenden Wasserübergießen so das die Pappe leicht feucht ist. Zwischen 2 solcher Pappstücke ein paar Stücke der Auster legen und sobalt das Mycel die Pappe vernascht langsam Füttern zB. mit Kaffeesatz, Buchenspänen und Stohpeletts, letzten beiden ebenfalls immer mit kochenden Wasser überbrühen aber immer nur Handfeucht halten. Wenn man etwas mehr Brut zusammen hat ich sage mal eine Handvoll gibt man ja auch mehr neues dazu dann immer schön mit den neuen Futter vermischen so das das Mycel immer verteilt wird es so schnell wie möglich das neue Futter besiedeln kann.
Allzu groß kann man solche Blöcke nicht ziehen weil so wie ich gelesen habe sie meist von selbst zu fruchten anfangen.
Bei uns gibt es meist in der Adventszeit noch Shiitake und Kräuterseitlinge.

Die alten Substrate wandern auf den Kompost, das Mycel entzieht dem Substrat die Zellulose und wenn die verbraucht ist wars das.
Habe auch schon gelesen das es welche gibt die verbrauchtes Austernsubstrat mit Champi Brut nochmal kultivieren habe mich da aber nicht weiter eingelesen weshalb ich nichts weiter dazu schreiben will.
Chapi versuche wird es so schnell nicht geben habe genug andere Sorten rum stehen für die ich das Substrat noch verfeinern will und dann noch der blöde White elf, den will ich auch noch knacken.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Jepa-Blick am 04. November 2011, 07:44:36
@ Quendula: Wir haben die Pilze auf unserem Pachtgrundstück gefunden. (Das wir jetzt 2 Jahre haben.) Dann haben wir noch 2 Gärten. Dort habe ich die Parasolmyzel verbuddelt. :D
Neben einem Pilzbeet wachsen nun ein paar andere Pilze.
Abdecken tu ich meine Brut nicht. Ist ja Grassoden drüber und an manchen Stellen lichter Baumbestand (von Buche, Fichte bis Kiefer alles vertreten).
@ Greizer: Danke für den Tipp mit dem Stickstoff! Die Pilze wachsen in der Nähe des Birnbaumes, der uns leider eingegangen ist.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Jepa-Blick am 08. November 2011, 07:35:24
Eine Möglichkeit Trüffel in größeren Gärten anzubauen?
http://www.drstuesser.de/uploads/media/Die_Trueffel_und_ihr_Anbaupotential_in_Oesterreich.pdf
http://www.trueffelgarten.at/fs_trueffelbaeumchen.htm
http://derstandard.at/1234261166395/Startup-Portraet-TrueffelGarten-macht-Gaertnertraeume-wahr
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 08. November 2011, 13:09:33
Trüffel anbauen? Eine gute Altersvorsorge ;D

Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: wandersfranz am 12. November 2011, 12:00:36
Bei uns hat sich der Austernsaitling selbst kultiviert, gerade entdeckt das vorm Kompost auf einem halb abgestorbenen Walnussbaum sich einer angesiedelt hat.

Na, da hat es sich doch gelohnt die Reste auf den Kompost zu werfen :D :D :D :D :D :D
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Günther am 12. November 2011, 13:14:15
Die Seitlinge heißen Seitlinge, weil sie seitlich angewachsen sind, nicht Saitlinge, weil sie zäh wie Saiten wären...
Meines Wissens gibt es hier auch verwandte Arten, und die üblichen Austernseitlinge gedeihen recht gut auf altem und kranken Holz. Frost brauchen sie angeblich sogar zur Vermehrung.
Mein Fall vom kulinarischen Standpunkt sind sie nicht ganz, immerhin besser als so manche sogenannten "Speisepilze".
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: wandersfranz am 12. November 2011, 15:08:17
Oh weh, jetzt haste mich mal wieder erwischt, das ich was falsch geschreibt habe Günther ::) ::) ::)

Das sind waschechte Pfälzer Seitlinge, die wachsen bei uns hier im Wald und die haben wir ausserhalb der Saison im Sommer gefunden und die Reste vom putzen auf den Kompost entsorgt.



Beute.jpg


Da es im Juni/Juli aussergewöhnlich kalt hier war, wurden sie wohl zum Wachstum angeregt, normalerweise gibt es die, so wie jetzt hier bei uns am Baum, nicht vor Nov/Dez.

Die Waldform schmeckt mir deutlich besser als Zuchtformen, nicht umsonst hat er auch den Beinamen Kalbfleischpilz.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Günther am 12. November 2011, 16:29:45
Tu Dir nix an ;D
In Saitlinge wird Wurstbrät gefüllt....
Die "wilden" Seitlinge, die ich bis jetzt gesehen hab, waren mir für die Küche viel zu wenig.
Dafür hab ich entdeckt, daß bei uns im Garten Butterpilze wachsen, leider zu spät. Aber nächstes Jahr....
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: wandersfranz am 12. November 2011, 17:36:18
Tu Dir nix an ;D
Nene, ich bin nicht suizidgefährdet ;D

Da, wo wir im Sommer welche fanden hätte man Kiloweise abmachen können, die waren auf einer alten Buche, die 1-2 Jahre vorher umgestürzt war, alle wo wir im Wald fanden waren bis jetzt auf Buche gewachsen.

Aber Butterpilze im Garten ist auch toll :D
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 12. November 2011, 19:55:19
Saitling – Seitling ist doch egal jeder der hier ließt weiß was gemeint ist. Wichtiger sind die Sorten denn wer das ganze Jahr eigene Pilze ernten will muss flexibel sein.
Wanderfranz kann aber auch die Sommerauster gefunden haben ???.

Pleurotus ostreatus = Austernseitling- Kalbfleischpilz
Pleurotus ostreatus columbinus – Taubenblauenseitling, Variante von oben beide wachsen eher in der kalten Jahreszeit jedoch gibt es vom ersten verschiedene Zuvhtformen die es auch wärmer mögen.

Pleurotus euosmus - Estragonseitling riecht nur danach jedenfalls mag der es schon wärmer

Pleurotus pulmonarius – Lungenseitling- Löffelstieligerseitling – Sommerauster auch als Kastanienauster im Handel warme jahreszeit

Pleurotus sajor caju – Indischer Austernpilz warme Jahreszeit
Hypsizygus ulmarius – als Ulmenseitling im Handel aber der Ulmenseitling sieht ganz anders aus in Wirklichkeit ist es Pleurotus ostreatus far. Florida

 Pleurotus cornucopiae var. Citrinopileatus = Limonen – Zitronenseitling
Pleurotus salmoneostramineus = Rosen- Rosa- Flamingoseitling

Pleurotus cystidiosus – Apalone Seitling
Dies sind die Holzzersetzenden Arten

Jetzt noch die Schmarotzer die nicht an Holz wachsen
Pleurotus eryngii = Kräuterseitling
Pleurotus ferulae = White elf oder Fenchelseitling
Pleurotus nebrodensis = vermutlich White Crusader
Alle Arten sind Eßbar und werden mehr oder weniger angebaut und teilweise nur als Austernpilz verkauft.
Nun bin ich nicht der Fan von Botanischen Namen und nein ich habe noch nicht alle auch wenn ich die alle gern als Reinkultur im Kühlschrank hätte. Aber viele fehlen nicht mehr ;D
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 13. November 2011, 11:42:19
Butterpilze und Parasol im Garten...
Kalbfleischpilze vor der Haustür...
Ihr seid vielleicht Glückspilze!

Seit zwei Jahren wachsen in meinem Garten auch vermehrt Pilze, aber nichts Brauchbares.

Habe mir zwei Packungen getrocknete Shiitake für die Großküche bestellt. Mein Freund hat zweimal davon gegessen und war danach fast am Ableben, während ich die fünffache Menge aus der gleichen Pfanne symptomfrei überstanden habe und auch regelmäßig überstehe.
Aber er ist auch noch in der Umstellungsphase, die schottische Küche kennt solche Genüsse nicht ;D.
Echt schade, weil ich wollte doch mit ihm zusammen wie die Chinesen 100 Jahre alt werden mittels der großen Heilkraft der Shiitake.

Die Namensgebung des Kalbfleischpilzes hat mich immer irritiert.
Nach Kalbfleisch schmeckt er sicher nicht (kenne nur den Gezüchteten) und von Schmecken kann sowieso nicht die Rede sein, außer kräftig paniert und in der Pfanne geschmort. Vielleicht heißt er so wegen seines Aussehens?


Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: wandersfranz am 13. November 2011, 11:52:40
Der gekaufte "Kalbfleischpilz" schmeckt mir auch nicht so gut, der Wildgewachsene ist ihm geschmacklich deutlich überlegen, aber ihn zu finden ist halt bei uns sehr glücksache, da er scheinbar nur auf recht frisch gefallenen Bäumen siedelt.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 13. November 2011, 12:08:03
Kann man da nicht ein wenig nachhelfen? :-X

Ich kümmere mich jetzt gleich um den link, den mir Greizer geschickt hat, dort kann man Stümpfe kaufen, die mit verschiedenen Mycelien gleichzeitig beimpft sind. Dann gibt's Pilzeintopf.
Der Plural von Mycel ist Mycele oder Mycelien, da wäre ich nicht drauf gekommen, musste eben mal nachschlagen.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: partisanengärtner am 13. November 2011, 12:09:47
Auf der Insel werden selbst Steinpilze und Rotkappen für giftig gehalten. Nur Champignons sind gemeinhin als eßbar bekannt.
Wenn ich das so lese könnten Unverträglichkeiten bei Menschen in der Gegend für diese Überzeugung ursächlich sein. ;) 8)
Ich fand im New Forrest in Südengland Unmengen von Steinpilzen und Rotkappen. Meine Gastfamilie wurde fast hysterisch als ich mir meinen Fund zubereitete.
Besonders als ihr Sohn auch einen Löffel probieren wollte.
Das Schwarzwerden der Rotkappen war ja ein untrügliches Zeichen für die Giftigkeit.
Er durfte nicht und die ganze Familie wartete auf die Wirkung des Giftes bei mir. Crazy German.
Das erste mal das mir fast die Bissen im Hals stecken blieben. ;)
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: macrantha am 13. November 2011, 12:21:02
Naja, man kann sich sicher nicht immer darauf verlassen, aber es könnte eben in manchen Regionen durchaus Variätäten geben, die eben doch eine Unverträglichkeit/Giftigkeit besitzen.
Ich erinnere mich mit Schrecken an den Vortrag einer Pilzexpertin (die gute Frau ist inzwischen um die 90 und hat sich ihr halbes Leben wissenschaftlich mit Pilzen beschäftigt), die eine !tötlich! giftige Form des Parasol in unserer Gegend gefunden hat.
Die Laborwerte ließen keinen Zweifel. So was gibt es (und ist auch in der Fachliteratur beschrieben).
Desweiteren gibt es Pilze, die erst nach mehrmaligem Genuss in Verbindung mit Alkohol eine giftige Wirkung entfalten.
Ich möchte nicht ausschließen, dass das Essverhalten in manchen Regionen erst eine Unverträglichkeit hervorbringt, die woanders "übersehen" wird.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 13. November 2011, 12:29:24
Wenn ich das so lese könnten Unverträglichkeiten bei Menschen in der Gegend für diese Überzeugung ursächlich sein. ;) 8)

 ;D ;D ;D
Als ich ihm das erste Mal einen Champignon auf den Tellerrand legte, hat er auch erst dreimal den Tisch umkreist, um den Verzehr möglichst lange aufzuschieben.
Mittlerweile hat er sogar zweimal Champignonomelettes selbst zubereitet, und die Kräuterseitlinge fand er delikat.
Endlich habe ich ihn soweit, habe ich so für mich gedacht, bis zu diesem Totaleinbruch mit den getrockneten Shiitake.
Er war wirklich bemitleidenswert käseweiß im Gesicht.
Die frisch geernteten hat er aber zuvor gut vertragen.
Das finde ich ein wenig rätselhaft.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 13. November 2011, 12:32:06

Ich möchte nicht ausschließen, dass das Essverhalten in manchen Regionen erst eine Unverträglichkeit hervorbringt, die woanders "übersehen" wird.

Das könnte des Rätsels Lösung sein.

Dass es giftige Varianten vom Parasol gibt, habe ich auch mal gelesen. Ich selbst hatte ja mal ein Problem mit demselben.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: wandersfranz am 13. November 2011, 12:38:10
Es ist schon ein schwieriges Thema und Pilze können für manche auch schon schwer verdaulich sein. Ich empfehle daher niemandem im Wald gerne einen Pilz.

Früher habe ich im Pfälzerwald auch einige Stellen gekannt, wo der Violette Lacktrichterling in Massen vorkam, da gabs aber als Blicke von den Leuten, wenn sie in meinen Sammelkorb blickten, ähnlich komisch wurde ich auch schon angeschaut bei Herbsttrompeten und Edelreizkern ;D

Allein die "Optik" ruft bei manchen Menschen schon Panik hervor, was ich durchaus auch verstehen kann.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Günther am 13. November 2011, 12:45:05
Es gibt Leute, die essen fast alles, was irgendwie nach Pilz ausschaut. Leider überleben zu viele davon-...
Jedenfalls sind alle Röhrlinge faktisch ungiftig, bestenfalls grauslich (Gallenröhrling...)
Von Fliegenpilzen soll es auch genießbare Varietäten geben, und Karbolchampignons sind auch nur grauslich.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 13. November 2011, 12:48:54
Den letzgenannten, den Edelreizker würde ich glatt für einen Knollenblätterpilz halten.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 13. November 2011, 13:04:03
Ich sage wer Pilze ißt sollte auf Alkohol verzichten wer zB. den Schopftintling im Garten hat und die auch ißt und dazu ein Bierchen trinkt wird wohl zum Magenauspumpen müssen oder gar den nächsten Tag nicht mehr erleben.

Tapete zu deinen getrockneten Shiitake und den nebenwirkungen die bei deinen Man auftraten kann ich nicht sagen. Jedoch lege ich jeden ans Herz Pilze aus Ländern wie Indien nicht zu essen die verwenden für ihr Substrat noch Mittel die schon seit 20 Jahren in Europa verboten sind.

Das es keine giftigen Röhrlinge gibt kann man so nicht sagen immer hin fällt mir da gleich der Satanspilz ein und den kann man acu schnell mal mit einen Hexenröhrling verwechseln außerdem sind einige auch roh giftig.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: partisanengärtner am 13. November 2011, 13:07:03
Im New Forrest gab es sehr hellhütige Varietäten vom Steinpilz. Der wirklich giftige Satanspilz Boletus satanas könnte im Jugendstadium leicht damit verwechselt werden, da die Poren jung noch gelb sein können.
Ob der allerdings in GB vorkommt ist mir nicht bekannt.
Den Gallenröhrling habe ich seltsamerweise auch nicht gefunden.
Mit ihrer Vorsicht gegenüber Pilzen ist dein Schotte ziemlich klug. Gerade Pilzeiweiß ist hochverderblich. Der Verzehr ist dann sicher gesundheitsschädlich.
Aas ist auch für die meisten Menschen nicht sehr zuträglich :-X :P.

Manche vertragen aber auch sehr angegammeltes Fleisch ohne merkliche Schäden.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: wandersfranz am 13. November 2011, 13:07:58
Es gibt Leute, die essen fast alles, was irgendwie nach Pilz ausschaut. Leider überleben zu viele davon-...
Auch eine interessante Meinung
Jedenfalls sind alle Röhrlinge faktisch ungiftig, bestenfalls grauslich (Gallenröhrling...)
Mahlzeit

Edith sagt, ihr wart schneller... ::)
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Günther am 13. November 2011, 18:23:57
Auch Satanspilz und Hexenröhrling sind nur roh giftig.
Bohnen sind auch roh giftig....
Knollenblätterpilze oder Rißpilz z.B. sind in jeder Zubereitungsform giftig.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 15. November 2011, 10:51:42

 Jedoch lege ich jeden ans Herz Pilze aus Ländern wie Indien nicht zu essen die verwenden für ihr Substrat noch Mittel die schon seit 20 Jahren in Europa verboten sind.

Meine getrockneten Shiitake kommen aus China.

Auf der Packung steht, man soll das Einweichwasser wegschütten und anschließend die Pilze unter frischem fließenden Wasser abwaschen.

Ich frage mich, warum.

ZU Pilzen aus Indien habe ich nichts gefunden, aber nach langer Suche
das.

Es reicht, sich das Resultat am Ende des Reports durchzulesen.

Ich esse die Bestände noch auf, beherzige die Anleitung und bestelle das nächste Mal in Deutschland.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 15. November 2011, 15:23:30
Da offen in Videos darüber berichtet wird kann ich es ja auch schreiben. Dort werden Zutaten für Substrate in Wasser mit Formaldehüt Zusatz eingeweicht. http://www.youtube.com/watch?v=sfpkPJw32f0&feature=related
Noch Lust auf solche Pilze?
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Quendula am 21. November 2011, 12:41:40
So, drei Wochen später sieht mein Versuch so aus.
Habe ich das richtige Mycel? oder züchte ich fröhlich irgendwelche Schimmelpilze?
Habe nach der Fotoaufnahme noch etwas Kaffeesatz drübergestreuselt und wieder abgedeckt. Dauert das echt soooo lange?

Quendula
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 21. November 2011, 17:57:22
Hallo Quendula
Schimmel ist das auf keinen Fall, sieht gut aus Gratulation :D
Wenn ich Petris ansetze dauert es etwa 3 Tage bevor man überhaupt einen kleinen Flaum sieht und etwas 2-3 Wochen bis die Schale voll bewachsen ist und die sind 8cm im Durchmesser.
Wenn du trotzdem noch Denkst das es zu langsam wächst über prüfe doch mal wie warm die kleine Schale steht 15- 20 °C wären passend.

Dein Mycel hat Fuß gefaßt und wird je größer es ist auch mehr Hunger bekommen.
Jetzt heißt es schön Füttern langsam auch etwas überbrühte Strohpeletts zur Not kleingeschnittenes Stroh und Buchenspäne (Heizbriketts) anbieten. Strohpeletts und Heizbriketts nur mit so viel Wasser übergießen das die gerade so auseinander fallen dies entspricht dann in etwa einen Feuchtigkeitsgehalt von 65-70% ja nicht zu naß sonst ertrinkt das Mycel.

Quendula Bitte Denke daran das hier User mitlesen die sich auch für deine Versuche Interessieren es wäre also nett wenn du deine Erfahrungen ihnen mitteilst.
Gruß Matthias
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 21. November 2011, 18:59:22

Die Zeitung, auf der ich meinen Pilzblock zum Trocknen und Pausieren aufbewahrt habe, ist nun unbeabsichtigt auch mit Mycel besiedelt. Braucht also tatsächlich nicht viel Feuchtigkeit. Dass das kein Schimmel ist, rieche ich.
Der Block badet nun schon den zweiten Tag. Dauert total lange, bis der vollgesogen ist, trotz Gewicht obendrauf.
 
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 21. November 2011, 21:53:23
Das ist echt ein Problem mit der Feuchtigkeit, hatte einen klein Versuch mit dem Pioppino und habe den auf Buchenhack versucht zu kultivieren die Späne also mit kochenden Wasser überbrüht eigentlich die kleinste Übung nur saugen die sich viel mehr voll als Sägespäne und geben hat auch viel mehr Wasser ab. Hatte zwar keinen Schimmel nur gewachsen ist auch nichts.
Na ja demnächst Startet ein neuer Versuch mal sehen ob es Besser läuft.

@Tapete ja stimmt man kann Pilzmycel riechen, sicherlich kennt manch ein stiller leser den Geruch wenn man in den Wald geht um Pilze zu suchen man riecht sie nur finden kann man keinen, nach ein paar Tagen gibt es die Pilze dann in rauen Mengen.
Ganz extrem scheint da ja der Etragonseitling zu sein, den hat aber nur ein Schweizer Züchter und der verkauft scheinbar nichts nach D
jedenfalls mir nichts vielleicht stinkt ja mein Geld ???
Ist aber auch egal man kann nicht alles probieren und haben.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 22. November 2011, 10:30:43
Hier steht aber klipp und klar, dass sie nach D versenden, oder mögen sie den Euro nicht mehr?
Urlaub machen in der Schweiz, um Pilzbrut zu kaufen, lohnt sich nicht, ausser man ist wirklich besessen.
Nur um ein Auto auf einen Campingplatz am See abzustellen, sollten wir zum Beispiel 45 € pro Nacht bezahlen.

Dieser Anbieter verkauft übrigens doch keine Pilzzuchten online. Ich hatte mich auf die gemischten Beimpfungen gefreut. Sie verkaufen nur vor Ort.
Habe mir daher bei hier nochmal ein Shiitake Block bestellt, damit ich die Familie mitfüttern kann. Bin doch ziemlich zufrieden mit diesem Versand gewesen :D.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 22. November 2011, 18:06:57
@ Tapete
Der Antwortet nicht mal auf Email also scheint der unser Geld doch nicht zu mögen.

Ich weiß aber das die schon einzelne Hölzer nach Bayern verschickt haben nur ist das ja auch sau teuer deshalb sehen die auch davon offiziel ab wenn man eine ganz Palette nimmt (ist aber mehr was für welche die einen kleinen Nebenerwerb machen wollen )wird es über eine Spedition angeliefert.

Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 26. November 2011, 02:08:26
Irgendwann wird es schon klappen mit dem Estragonseitling, da bin ich mir fast ganz sicher. :D

Ohne Werbeunfug machen zu wollen, bin ich begeistert von der Firma hier,
habe dort noch einmal eine Shiitake Kultur bestellt, und fast über Nacht zwei erhalten für den Preis für einen. Die Blöcke waren so voller Knuppel, dass ich mir Sorgen mache, dass sich die Pilze gegenseitig erdrücken :D.

Ich fühle mich in letzter Zeit ungewöhnlich fit.
Ob das mit dem regelmäßigen Verzehr von Shiitake zu tun haben könnte?

Ich vertrage keine Mehlprodukte, reagiere mit Hautausschlag darauf.
Deswegen esse ich öfters mal
Shiitake zum Frühstück.
(Auch die mit Formaldehyd aus China, habe jetzt aber Getrocknete aus Deutschland bestellt. Hier steht in der Anleitung, dass das Einweichwasser mitverwendet werden darf. Bei den Importierten soll man es verwerfen und die Pilze noch gründlich spülen).

Bin jetzt gerade, wie Quendula, am Anfüttern.
Habe Holzbrikett mit kleingeschnittenem Stroh gemischt. Ich probiere eins nach dem anderen aus, bis es klappt.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: inSekt am 26. November 2011, 08:41:52
Das ist ja eine tolle Adresse für Kulturpilze, da juckts mich doch auch mal es nach laaanger Zeit wieder zu probieren, danke Tapete :D :D :D
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 26. November 2011, 23:08:37
Im Moment ist nur ziemlich viel ausverkauft, vielleicht wegen der Winterzeit? Aber das steht dann auch bei den Produkten mit dabei.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: inSekt am 27. November 2011, 00:35:50
Im Moment ist nur ziemlich viel ausverkauft, vielleicht wegen der Winterzeit? Aber das steht dann auch bei den Produkten mit dabei.

Aber mein Doppelpack Shitake zum Preis von einem hab ich mir gesichert, Bestätigung kam schon
:D ;D :D ;D :D
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: inSekt am 01. Dezember 2011, 13:47:27
Gestern kam die "Brut" und wunderte mich, denn es waren wohl schnelle Brüter ;D

Die zwei Tüten waren bis zum platzen angespannt, so stark waren schon Pilze gewachsen. Dadurch waren sie doch etwas deformiert. Heute stellte ich fest, das die Hüte schnell bräunen, (zwei Pilze wahren auch faulig) und rief in der Firma an, da ich den Verdacht hatte, das dies schon die erste "Welle" war und nicht mehr viel nachkommen würde.
Der Mann am Telefon bestätigte dies und meinte, ich könnte sie nach der Ernte noch etwas stehen lassen. Vielleicht kämen noch ein paar Pilze nach, dann aber wäre Ruhephase von mindestens 2 Wochen einzuhalten.
Ich war etwas enttäuscht, da ich hoffte, das sie noch etwas größer werden.

So begann ich die Ernte von Block A und B einzuholen und war doch überrascht, das ich immerhin 900g Pilze abernten konnte, von zwei Blöcken.
Optisch sind sie halt nicht der Knaller, bin mal auf den Geschmack gespannt.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 01. Dezember 2011, 14:07:39
Als ich das erste Mal bestellt hatte, hatte ich schöne einzelne wohlgeformte Exemplare, die nach einander heraus gewachsen kamen.

Dieses mal waren die Blöcke so dicht mit Pilzen besiedelt, dass sie sich gegenseitig beim gedrängten Heranwachsen deformiert haben und sich nicht schön entwickelt haben. Ich habe deswegen die meisten abgeerntet und zwei Riesenportionen eingefroren. Der Rest ergibt noch ein paar Frühstücks.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: inSekt am 01. Dezember 2011, 14:16:56
Ich denke auch, das dies der Grund ist, warum die gerade zwei für einen Preis verkaufen. Wahrscheinlich werden die alten Blöcke jetzt weg müssen.

Aber das macht ja nichts, da ich ja doch fast ein Kilo Pilze geerntet habe und die Blöcke weiter kultivieren kann ist das ja schön, wie gesagt, nur "optisch" waren sie halt nicht so schön, aber ansonsten bin ich echt zufrieden.

Und was ich toll fand, die Kundenhotline ist kostenlos, das ist heutzutage ja eher selten und der Herr an der Leitung war sehr freundlich und kompetent :D

...Und heute Abend gibts ein schlichtes Pilzpfännchen mit Röstzwiebeln und Weisbrot, da freu ich mich schon drauf ;D ;D ;D
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 01. Dezember 2011, 14:57:50
Die Blöcke sind ja voll überreif, leider sind sie durch die Folie total deformiert Schade.
Passt auf das die Stielreste nicht schimmlig werden lieber so tief wie möglich die reste abkratzen.
Wenn ihr Glück habt kommen noch 4 Erntewellen.



Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: inSekt am 01. Dezember 2011, 16:28:37
Ich habe mich auch gefragt Greizer, wie tief die meinen mit abschneiden, damit´s nicht schimmelt.

Wenn man ganz tief popelt, dann entstehen so kleine "Krater" im Block, ansonsten ist doch immer noch ein Rest Stiel vorhanden, selbst wenn man ganz bündig abschneidet, oder was meinst du
???
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 01. Dezember 2011, 16:43:16
Es war nun bei deinen Blocken etwas ungünstig das die schon in der Folie voll gefruchtet haben, bei meinen Eigenbau Shiitake konnte man die ohne abschneiden ernten.
Ich würde die Stielreste schon so gut es geht entfernen, weit rein dürften die ja nicht gehen.
Die nächste Welle wird sicher Besser, eine kleine Anleitung habt ihr doch?
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: inSekt am 01. Dezember 2011, 20:15:59
Das war durch den Druck teilweise alles am Stück miteinander verwachsen und ich habe, wie du auf dem rechten Block sehen kannst, einfach mit dem Messer durchgezogen und flächig abgeschnitten, sonst wäre alles zerbröselt, da die Pilze ineinander verwachsen waren.. Das war schade gewesen.

Ich würde die Stielreste schon so gut es geht entfernen, weit rein dürften die ja nicht gehen.

Die kleinen "Krater" sind in der Mitte etwa 3-4mm tief, also man muss schon ziemlich popeln um alle Reste weg zu bekommen, aber ich werde es halt mal machen,Schimmel wäre auch blöd.

Ja, eine gute Anleitung war dabei und dieselbe gibts auch auf der Seite als PDF ;D
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 02. Dezember 2011, 13:59:01
Hm, schade, es sind keine schönen Pilz nachgewachsen, nur so formlose Masse, die dann innen auch noch leicht bräunlich war.
Erst geb' ich nen Tipp und dann sowas...
ist mir peinlich. 8)
Aber der erste Block war echt topp :D
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 03. Dezember 2011, 22:24:09
Hallo Tapete
Seh es so du hast deinen Tip nur gut gemeint!
Das Thema Pilzzucht ist von vielen Geheimnissen umgeben diese zu lüften ist mein anliegen
Nicht alles geht gleich so wie man es will, oftmals sind es kleine Fehler die alles zu nichte machen.
Es geht halt nicht alles auf einmal aber Schritt für Schritt kommt man seinen Ziel immer näher, nur nicht aufgeben.
Ich Experimentiere zur Zeit recht viel mir mit den Pleurotus feruale und nebrodensis das sind 2 Kräuterseitlingsarten die es nicht als Brut zu kaufen gibt. Es ist zum Haare ausraufen wenn die Brut fast fertig ist und sich dann Schimmel bildet aber ich gebe nicht auf und das obwohl ich 3 Schichten arbeite!
Ein Ziel vor Augen bringt den Erfolg auch wenn es Jahre dauert und man im Kopf noch einige Sorten hat!



Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: inSekt am 03. Dezember 2011, 22:51:22
Hey Tapete,

das ist schon alles Ok, ich glaube , du hast mich nur falsch verstanden.

Dein Tipp ist prima und wie gesagt, ich bekam ja zwei für einen Preis und das die Pilze optisch nicht schön waren macht mir nix. Geschmeckt haben sie prima, gerade noch eine Pizza davon gemacht heute ;D ;D ;D

Und nachdem ich die beiden Blöcke abgeerntet und nach Greizers Anweisung behandelt habe, wachsen jetzt noch einige wunderschöne Exemplare darauf und die kann ich auch schön abdrehen, anders als die ersten verwachsenen.

.......Also, Kopf hoch ;D ;D ;D Alles klar, Klasse Tipp 8) 8) 8)
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 06. Dezember 2011, 10:37:23
Trost und Zuspruch angenommen ;D

Hallo Leidensgenosse, wie man auf deinen Fotos sieht, klappt die Zucht ja trotz Schichtdienst :P außerordentlich gut. Ok, du fühlst dich schon zu höherem berufen ;)
Was ist an den Seitlngen Pleurotus feruale und nebrodensis eigentlich dran, dass du sie unbedingt haben musst? Wahrscheinlich ist diese Frage dämlich...wenn ich da an das Rosistenforum denke, welch unglaubliche Seltenheiten dort für Furore sorgen....
Ich finde, dass der Seitling ein sehr Ästhetischer ist.

Man müsste herausfinden, worin sich die Bedürfnisse von Schimmelpilzen zu Waldpilzen unterscheiden. Warum gibt es in meiner Komposttonne keinen Schimmel, aber sehr schnell im Brotkasten oder auf der Zitrone?

PS: Mein älterer Block bringt nach der "Reanimation" große Einzelpilze zum Vorschein. Das ist der Vierte nach zwei Wochen.
Vielleicht hat das damit zu tun, dass ich vor lauter Schichtdienst vergessen habe, vor dem Wässern hundert Löcher in den Block reinzubohren.


PC040019.JPG

Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 06. Dezember 2011, 11:44:47
Na ja haben muss man den feruale und nebrodensis nicht unbedingt, da kommt schon etwas Sammelleidenschaft durch. Der feruale scheint in geringen Mengen als Pilz verkauft zu werden entweder als Fenchelseitling oder als White elf. Vom nebrodesis habe ich noch nie gehört das da Pilze verkauft werden allerdings gibt es das Synonym White Crusader.
 Die Literatur die ich dazu kenne schweigt sich da aus, so richtig gibt es meines Wissens überhaupt kein Buch was sich vom klonen bis zum Anbau der verschieden Kulturpilze (Substrat Herstellung Zusammensetzung usw.) so richtig befasst. Da kauft man teure Bücher und dann steht da noch drin das der Kräuterseitling auf Holzstämme wächst, ja sicher das Mycel wächst schon in das Holz ein nur ernten tut man da nichts, also vergesst das schnell.

Schimmel ist allgegen wärtig man muss in nicht sehen und riechen aber da ist wenn auch nur in ganz geringen Mengen. Wenn du jetzt eine Petrischale mit Nährboden 1 min offen hinstellst würde die in spätestens 3 Tagen schön grün sein.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Quendula am 08. Dezember 2011, 13:17:35
aktueller Stand meiner Pilzzucht:
Ein paar Tage nach meinem letzten Post (#116) verfärbte sich der Inhalt in ein melancholisches Grün. Habe die Schale etwa zwei Wochen mit Nichtbeachtung gestraft und vorgestern in den Kompost entleert >:( . Bei Gelegenheit suche ich mir frisches Material aus dem Supermarkt und setze einen neuen Versuch an.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 08. Dezember 2011, 13:46:38
DEine Stimmung beim Entleeren war wahrscheinlich weniger melancholisch ;D

Ich habe nu nur eine gaaanz kleine Menge Material zugefüttert und hoffe noch.
Das Mycel wächst aber ja sooo langsam, dass es schon weh tut.

Meine beiden Fertig-Blöcke stehen auf feuchter Wellpappe, dort wächst das Mycel auch ein und es schimmelt gar nichts (bis jetzt).
Das ist ein Fingerzeig.
Ich werde das nächste Mal ausschliesslich feuchte Pappe verwenden, erstmal als Starter-Menue.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Quendula am 08. Dezember 2011, 14:01:20
Das Mycel wächst aber ja sooo langsam, dass es schon weh tut.


Du sagst es. Da kann man gar nicht hingucken.

Wie feucht ist Deine Wellpappe? Ich bin am Grübeln, ob ich das nächste Mal feuchtes kleingeschnippseltes Stroh als Grundlage nehme. So feucht, wie ein Geschirrhandtuch nach dem Abtrocknen vielleicht. Die Wellpappe trocknete bei mir immer so schnell aus und nahm das Wasser nicht besonders
gut auf. Dadurch schwankte der Feuchteanteil einfach zu sehr.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Günther am 08. Dezember 2011, 15:12:53
Kommerziell wird das Substrat vor dem Animpfen mit Formaldehyd gegen Schimmel behandelt, liest man....
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: inSekt am 08. Dezember 2011, 15:33:29
Auch die mit Formaldehyd aus China
Kommerziell wird das Substrat vor dem Animpfen mit Formaldehyd gegen Schimmel behandelt, liest man....
Soso, mal wieder was schlimmes (das andere schon längst wissen) als erster erkannt, genial ::)


Ich habe inzwischen von meinen Blöcken nochmals eine Ernte gehabt, Block A 150g; Block B 350g

Wenn ich nur den linken Block A bekommen hätte, wäre das Ergebniss nicht so toll, mit beiden Blöcken konnte ich im ersten Durchgang jetzt 1,4 Kg Pilze ernten, das ist bei einem zu erwarteten Ergebniss von höchstens 2 Kg pro Block doch echt schon ordentlich ;D ;D ;D
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: inSekt am 08. Dezember 2011, 15:42:03
Wollte doch noch das Bild dazu stellen ::)

Da sieht man auch, das Block A deutlich kleiner ist und vielleicht auch deswegen nicht so viele Pilze produziert.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Günther am 08. Dezember 2011, 16:17:09
Auch die mit Formaldehyd aus China
Kommerziell wird das Substrat vor dem Animpfen mit Formaldehyd gegen Schimmel behandelt, liest man....
Soso, mal wieder was schlimmes (das andere schon längst wissen) als erster erkannt, genial ::)

Es geht nix über funktionelle Analphabeten.
Die begreifen nicht, daß ein Unterschied ist, ob ein Substrat vor Benutzung mit Formaldhyd "sterilisiert" wird - wobei Formaldehyd durchaus nicht so wild ist, wie er gerne verteufelt wird - oderob fertige (Trocken-)Pilze damit behandelt wird.
Von den fürchterlich giftigen Substanzen in Düngern, egal, ob biologisch oder nicht, oder in Zimmer- und Gartenpflanzen red ich erst gar nicht......
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: inSekt am 08. Dezember 2011, 17:25:49
.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 08. Dezember 2011, 23:22:08
Hallo Leute
Wollen wir uns doch nichts vormachen Formaldehyd ist Krebseregend.
 
Die Frage ist wie arbeiten ohne Schimmel zu bekommen?
Eure gekauften Blöcke sind im Autoglaven steril gemacht worden, bei 121 °C über Stunden den hat wohl keiner von uns.
Also wie kann man ohne so ein Teil sein Substrat so steril wie möglich bekommen?
Kleine Mengen kann man im Schnellkochtopf serilisieren, der bringt auch 121°C ich nutze das Teil aber nur um Petris und Körner für Brut steril zu machen.

Für Substrate kann man das Pasteurisieren Nutzen sprich mit kochenden Wasser übergießen, dies aber nur für schnell wachsende Mycelien wie zB. Austerseitling.
bei Mycelien die langsam ins Substrat wachsen Hilft bei dieser Methode nur viel Brut nehmen.

Fermentieren ist eine weitere Methode dabei werden Stroh oder Strohpeletts in Wasser eingeweicht und man läßt es bis zu 12 Tage gären geht aber nur für Seitlinge außer dem Kräuter der würde nur wenige oder keine Pilze bringen.
Aus beiden Methoden kann man noch einzelne davon abgeleitete Wege gehen.

Hier nur einen den ich für Sinnvoll finde und auch Erfolg bringt, das mit kochenden Wasser überbrühte Substrat nochmal kurz in der Microwelle erhitzen.

Für alle Pilzfreunde die ohne Autoglav bzw. Schnellkochttopf arbeiten heißt es Finger weg von zusätzen wie Kleie oder Mehl das ergibt sonst nur Schimmel arbeitet mit langsam wachsenden Sorten lieber mit mehr Körnerbrut.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Poison Ivy am 08. Dezember 2011, 23:26:57
OT
Hallo Leute
Wollen wir uns doch nichts vormachen Formaldehyd ist Krebseregend.
 

Ja, jedenfalls eingeatmet. Das ist aber nur die halbe Antwort.

Die krebserzeugende Wirkung von Formaldehyd hängt sehr stark von der Höhe der Konzentration ab, der man ausgesetzt ist.

Anders als bei vielen anderen krebserzeugenden Stoffen gilt hier:
Kurzzeitig hohe Konzentrationen sind gefährlicher als über längere Zeit einwirkende niedrige.

/OT

 
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 09. Dezember 2011, 01:31:40
Ich stecke jetzt lieber vorübergehend den Kopf in den Sand und hoffe, dass der Shiitake mit seiner wundersamen Heilkraft meinen Körper Formaldehydresistent macht :-X.
 
Zur Substratdesinfektion könnte man vielleicht das ungiftige Natriumchlorit versuchen, damit wird normalerweise Trinkwasser desinfiziert. Der Aufwand wäre sehr gering.
Infos zB hier. Ich frage mich nur, wozu der Stress mit dem steril machen, wenn nach drei Tagen sowieso eine Neuinfektion mit dem Schimmelpilz erfolgt?

Quendula, die Wellpappe ist richtig vollgesogen mit Wasser, und die Blöcke stehen in einem Plastikgewächshaus, an dessen Plastikwände feuchter Niederschlag hängt. Da trocknet auch nichts aus.

Hier sieht man mehr oder weniger, wie das Mycel aus dem Block in die Pappe reinkriecht.
Und obwohl schon zwei Wochen alt, nirgendwo Schimmel zu sehen.

Wellpapp.JPG



Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Günther am 09. Dezember 2011, 11:16:45
Bitte die Kirche imDorf zu lassen.

"In der Natur kommt Formaldehyd zum Beispiel in Säugetierzellen beim normalen Stoffwechsel als Zwischenprodukt vor: Im Menschen werden auf diese Weise pro Tag etwa 50 Gramm[5] gebildet und abgebaut. Das Blut von Säugetieren enthält pro Liter ständig zwei bis drei Milligramm Formaldehyd.[6] Weiterhin entsteht Formaldehyd auch bei der Photooxidation in der Atmosphäre. Auch in Früchten wie Äpfeln oder Weintrauben kommt Formaldehyd natürlicherweise vor."
(Wikipedia)
Und im Edelstahl sind jede Menge Chrom und Nickel, auch cancerogen.
Vom Tabakrauch ganz zu schweigen.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 09. Dezember 2011, 11:50:56
Die Kirche im Dorf lassen, das mache ich auf jedenfall ;D
Hier geht es aber darum wie man Kulturpilze anbauen kann und das speziel für uns kleine Gartenfreunde die nicht Tonnen von Pilzen ernten wollen sondern erfolg haben wollen.
Oftmals sind es nur Kleinigkeiten die alles zu nichte machen.

Von einer Desinfektion mit Kochsalzlösung im Pilzanbau habe ich nocht nichts gelesen, allerdings mit 5% Wasserstoffperoxid Lösung.
Es wird aber in der Hauptsache beim klonen auf Agar eingesetzt, das kleine Stück Pilz was aus dem inneren des Fruchtkörpers entnommen wird kann man 5 Sekunden in die H2O2 Lösung tauchen bevor es auf den Nährboden gebracht wird.
Habe ich auch schon probiert allerdings fand ich den Konti Befall höher als wenn ich die Tauchung weg lasse.

Aber nun zurück zu der Mycelpappe, was kann man da Wirklich sinnvoll versuchen.
Stellen wir erst mal fest Shiitake wächst langsam, er mag als Futter Eichenstämme als Substrat auch Buchenspäne. Die gekauften Blöcke bestehen aus Buchenspäne/ Hackspäne, etwas Gibs und Kleie.
Die Blöcke werden meist 3x für 1,5 Stunden im Autoglav sterilisiert, wegen der Kleie. Also Finger weg von Kleie!

Ein Versuch wäre das Stück Pappe aus zuschneiden in ein sauberes Glas zu geben und langsam mit Buchenspänen zu Füttern.
Die Buchenspäne würde ich einweichen und in der Microwelle ein paar Minuten erhitzen, man kann auch eine wenig Gibs dazu geben um den PH Wert niedrig zu halten.


Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Günther am 09. Dezember 2011, 12:21:12
Da wird nix mit Kochsalz desinfiziert, da wird Natriumchlorit empfohlen.
Ich bin nicht sicher, ob das überhaupt frei erhältlich ist, und die Wirkung ist analog zum bekannten Chlor - nur bequemer zu dosieren.
Bei allen Desinfektionen muß man aufpassen, daß nicht Rückstände die Zucht vermasseln. Da ist Wärme am ehesten frei von Rückständen 8).
Kleine Mengen kann man in der Mikrowelle sterilisieren (meist mit Gestank verbunden), ausreichend (!!!) langes Dämpfen kann ausreichen.
Vermutlich ists günstig, das Myzel erst in kleineren Portionen wachsen zu lassen und dann erst auf größere Substratmengen zu verteilen, so kanns nicht so leicht gleich von Störpilzen überwältigt werden.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Poison Ivy am 09. Dezember 2011, 12:26:08
Da wird nix mit Kochsalz desinfiziert, da wird Natriumchlorit empfohlen.
Ich bin nicht sicher, ob das überhaupt frei erhältlich ist, und die Wirkung ist analog zum bekannten Chlor - nur bequemer zu dosieren.

Es gibt Wasserdesinfektionsmittel auf Basis von Chloritlösungen. Bei Bedarf wird die Chloritlösung mit Phosphorsäure angesäuert, dabei entsteht u.a. Chlordioxid. Die Desinfektionswirkung ist etwas breiter als bei Chlor selbst.

Aber für die Zwecke, um die es hier geht, erscheint mir das nicht geeignet.
Formaldehydlösung wird man übrigens als Privatperson schwerlich bekommen.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 09. Dezember 2011, 12:36:01
Greizer, es ist das Natriumchlorit, also keine Kochsalzlösung.
Wenn man der Natriumchloritlösung Säure zusetzt, bildet sich Chlordioxid. Das ist ein hochwirksamer Bakterien-, Pilz- Virenkiller. Nach Katrina hat man damit die verschimmelten Innenräume saniert, wie hier in dem ausführlicheren Bericht nachzulesen ist (sechster Abschnitt).
Da ich das Zeugs zufällig zu Hause habe, mache ich mal spasseshalber nen Schimmelblindtest. Ist zumindest weniger kräftezerrend, als Kirchen durch die Gegend zu schleppen
  (http://www.smiliemania.de/smilie.php?smile_ID=8355)
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Poison Ivy am 09. Dezember 2011, 12:40:25
Jetzt geht's durcheinander:

Natriumchlorid = Kochsalz = NaCl.
Wenn ich in Kochsalzlösung (Salzwasser) Säure hineinschütte, entsteht mitnichten Chlor, allenfalls entweicht Chlorwasserstoff (in Wasser gelöst ist das Salzsäure).
Nur wenn ich Kochsalzlösung mit konzentrierter Salpetersäure versetze, erhalte ich Chlor, aber darum geht es hier nicht.

Natriumchlorit = NaClO2

Beim Ansäuren entsteht daraus Chlordioxid = ClO2, ein sehr reaktionsfähiges Gas, das man zu Desinfektionszwecken einsetzen kann, siehe oben.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Günther am 09. Dezember 2011, 12:42:29
Greizer, es ist das Natriumchlorid, also keine Kochsalzlösung.
Wenn man der Natriumchloridlösung Säure zusetzt, bildet sich Chlordioxid. Das ist ein hochwirksamer Bakterien-, Pilz- Virenkiller. Nach Katrina hat man damit die verschimmelten Innenräume saniert, wie hier in dem ausführlicheren Bericht nachzulesen ist (sechster Abschnitt).
Da ich das Zeugs zufällig zu Hause habe, mache ich mal spasseshalber nen Schimmelblindtest. Ist zumindest weniger kräftezerrend, als Kirchen durch die Gegend zu schleppen
  (http://www.smiliemania.de/smilie.php?smile_ID=8355)

Natriumchlorid ist ganz gewöhnliches Kochsalz. Da tut sich mit Säure nix, mit viel konzentrierter Säure gibts Salzsäure.
Nochmals: Zum Desinfizieren braucht man NatriumCHLORIT.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 09. Dezember 2011, 12:52:05
Vermutlich ists günstig, das Myzel erst in kleineren Portionen wachsen zu lassen und dann erst auf größere Substratmengen zu verteilen, so kanns nicht so leicht gleich von Störpilzen überwältigt werden.

Da sind wir uns alle einig. :)

Das Natriumchlorit oxidiert anderes Material oder bestimmte Organismen und zerfällt peu à peu zu Wasser, Kohlendioxid, Kohlenstoff, Salz. Letztendlich also in ungiftige Stoffe.

Ist ja nur so ne Idee von mir, die Mikrowellentechnik steht mir nämlich nicht zur Verfügung.

Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 09. Dezember 2011, 12:54:30
Jetzt geht's durcheinander

Sorry, sorry, hab's schleunigst korrigiert!!!
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Günther am 09. Dezember 2011, 13:12:51

Das Natriumchlorit oxidiert anderes Material oder bestimmte Organismen und zerfällt peu à peu zu Wasser, Kohlendioxid, Kohlenstoff, Salz. Letztendlich also in ungiftige Stoffe.


Im Natriumchlorit ist kein Kohlenstoff.....

Nebenbei: Trinkwasser kann in fernen Gegenden mit Kaliumpermanganat desiniziert werden, ich habs noch nicht gebraucht, nehms aber immer mit. Jodlösung/-tinktur ismir unsympathisch und unpraktischer.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 09. Dezember 2011, 13:55:20


Im Natriumchlorit ist kein Kohlenstoff.....


Stimmt. DEr Sauerstoff im Natriumchlorit holt sich den Kohlenstoff während der Reaktion von außen (organisches Material).
Daraus entsteht Kohlendioxid.


Das Kaliumpermanganat benutzen gerne alte Leute, um darin ihre infizierten, offenen Beine zu baden. Ist das immer noch so preiswert wie früher?
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Günther am 09. Dezember 2011, 15:08:46
Als Nebenreaktion bei (fast allen) Reaktionen mit Chlor und organischem Material entstehen Spuren Dioxine - sogar im Komposthaufen, wenn salzhaltiges Material dazu kommt.

Permanganat ist nach wie vor nicht arg teuer - wenn man es überhaupt kriegt. Die Terrorhysterie hat überall ihre blödsinnigen Auswirkungen....
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Poison Ivy am 09. Dezember 2011, 15:12:13
[size=10]Luuuuuuna![/size]

Den Lift bitte!
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 09. Dezember 2011, 22:59:21
Das wird hier langsam zum Chemiebaukasten, ich Dachte wir reden über Pilzanbau?
Solche Spezialfragen passen ins Kulturpilzforum mal schauen wie die dort ankommen?

So zurück zu den Pilzen, wenn ich Glück habe kommt Morgen mein Weihnachtsgeschenk. Habe mir auch mal ein paar Blöcke mit verschiedenen Pilzen bestellt ;D.



Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Quendula am 21. Dezember 2011, 12:17:48
Der zweite Versuch wurde am 17. Dezember angesetzt. Diesmal auf abgekochtem Stroh. Ich habe mich bemüht, möglichst nichts mit den Fingern anzupatschen (nur die Pilze beim Mycelabschneiden) und gleich eine Folientüte drübergemacht. Die Schale stand jetzt ein paar Tage im Keller, so daß ich auch nicht neugierig nachschauen konnte. Heute sieht die Sache ziemlich optimistisch aus und ich habe gleich nochmal etwas Stroh gekocht und (nat. abgekühlt und leicht getrocknet) drumrum drappiert.
Jetzt heißt es wieder "warten" und "bloß die Finger weglassen". ;)
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 30. Dezember 2011, 18:57:34
Heute habe ich es endlich mal geschafft in den Wald zu gehen um speziell nach Samtfüßen zu suchen.
Ganz ehrlich habe noch nie im Winter Pilze gesucht, also gesagt getan und Zielstrebig in ein Waldstück gelaufen wo viele Laubbäume stehen.
Kaum 50m war ich rein gelaufen als ich eine Bache mit reichlich Frischlingen aufscheuchte, nun das war mir dann nicht mehr ganz einerlei vor allen weil die Bache auf die Wiese flüchtete und die Jungen in unmittelbarer Nähe im Gebüsch blieben.
Was soll ich schreiben, Feige trat ich den Rückzug an, fand aber noch einen Stumpen wo ein paar frische Rauchblättrige Schwefelköpfe wuchsen.

Da es noch nicht zu spät war bin ich halt noch zu einen anderen Waldstück gefahren wo viel Laubholz steht dort drehte ich eine große Runde ohne Erfolg. Eigentlich wollte ich abbrechen, setzte mich ins Auto und fuhr los ungefähr 1 Km immer am Waldrand lang mit prüfenden Blick nach umgefallen Bäumen.
Und da lagen welche, schnell eine Stelle zum Parken gesucht und rein. Kaum 20 Meter von der Straße weg lag eine große Birke, zuerst sah ich nur die Birkenporlinge die zu Massen an den noch stehenden aber auch an den abgebrochenen liegenden Stamm wuchsen und da ich traute meinen Augen kaum Austerseitlinge.
Meine wirklich ersten Wilden Austern, nun schnell wieder zum Auto und die Einkaufsbox geholt und alle geerntet.

Auf dem Heimweg gleich noch zum Pilzberater weil ich mir nicht 100% sicher war ob es auch der Rauchblättrige Schwefelkopf ist und natürlich alles erzählt was ich so erlebt habe
Natürlich auch von der Suche nach Samtfüßen, er schaute mich an und meinte 200m von hier am Dorfbach stehen Weiden dort sind welche dran und beim Sägewerk liegt seit Jahren ein großer Wurzelstock dort habe ich auch welche gesehen, wau sagte ich mir der Tag hat sich gelohnt und nun mache ich mich ans klonen.

  (http://img3.fotos-hochladen.net/uploads/pict02775jqdsnz1km.jpg)
Die ganze Beute, rechts Birkenporline (Özipilz)
(http://img3.fotos-hochladen.net/uploads/pict0278eyhk9liut1.jpg)
Die Samtfüße
(http://img3.fotos-hochladen.net/uploads/pict027932v6qj9tnc.jpg)
Rauchblättriger Schwefelkopf
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 02. Januar 2012, 12:00:59
Hm, habe gerade über deine Pilze nachgelesen.

Also mit dem Samtfuß kannst du Wäsche färben, den rauchblättrigen Schwefelkopf essen, den Seitling ebenso.
Der Birkenporling hat heilende und evt. psychoaktive Wirkung.
Also für jeded Lebenssituation der richtige Pilz im Korb ;D.

Sag mal, warum ist der Birkenporling (Ötzipilz) auf deinem Foto so dunkel, fast schwärlich angehaucht? Bei der Goggle Suche ist er auf allen Bildern fast weiß.


Mein Versuch mit Shiitake Mycel zwischen Pappe ist gescheitert. Es bildete sich grüner Schimmel dort, wo die Pappe den Glasbehälter berührte. Das Shiitake Mycel ist dabei nicht weitergewachsen.


Inzwischen habe ich einen Seitlinge Block. Dieser war nicht überreif, sondern frisch, mit schneeweißem Pelz und roch gut nach Camembert. Der sieht inzwischen nach eineinhalb Wochen einfach urkomisch aus. Ich frage mich, warum sich die Pilze beim Herauswachsen wie Bananen verbiegen. Wissen sie, dass der Platz in der Treibbox begrenzt ist sie machen bevor sie an der Box anstossen eine Kehrtwendung. ???

Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 02. Januar 2012, 12:06:15
So sieht das aus


Seitling 1

Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 02. Januar 2012, 12:08:57
und andere Entwicklungsstadien am gleichen Block, am gleichen Tag fotografiert. Spricht für einen längeren Erntezeitraum - wie schön.


Seitling 3




Seitling 4




Seitling 5




Seitling2



auf dem letzten Bild sehe ich, dass ein abgebrochenes Stückchen "Füße" kriegt.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Quendula am 02. Januar 2012, 12:35:26
auf dem letzten Bild sehe ich, dass ein abgebrochenes Stückchen "Füße" kriegt.

 :D dann bring ihm mal das Laufen bei. ;)
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 02. Januar 2012, 18:36:10
Hallo
Gesundes neues wünsche ich euch noch.
Deine Austern stehen eindeutig zu dunkel, Bitte stelle sie heller.

Die Birkenporlinge sind schon recht alt gewesen. den Samtfuß kann man auch essen gibt da sogar fertige Blöcke zu kaufen wird auch Enoki genannt.
Mycel wächst aus Samtfuß und Schwefelkopf, die Auster zeigt noch nichts genau so der Birkenporling.

Habe auch gekaufte Braune Champis geklont. Das Mycel ist schon sauber auf Petri, wenn ich da Körnerbrut zusammen bekomme werde ich mal tests starten.
Der Substrat Gedanke ist folgender, besorge mir Pferdedung Peletts die sind bei 130°C gepreßt, loses Stroh und setze 3%Gibs vom gesammt Gewicht zu um den PH Wert zu drücken.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 03. Januar 2012, 09:54:37
Hallo Greizer, gibt's bei dir noch etwas anderes auf den Tisch als Pilzgerichte ;D?


Deine Austern stehen eindeutig zu dunkel, Bitte stelle sie heller.

Jetzt habe ich ein Problem. Ich fahr mal in den Baumarkt und suche nach einer Leuchtstoffröhre. Die Seitlinge quälen sich zunehmend in der Box. Sie wölben ihre Lamellen nach außen, die Hüte der kleinen Pilze scheinen abzusterben. Habe mal den Vorhang vom Fenster entfernt, muss sowieso gewaschen werden :-X sowie den Deckel von der Box, für den Fall, dass es am erhöhten CO2 Gehalt liegen könnte, was in einem anderen Forum diskutiert wurde.

Eine Frage tauchte dort auf, die ich sehr interessant finde: Braucht ein Pilz Licht, wenn er doch keine Fotosynthese macht? Ich denke, vielleicht braucht er schon Licht, sonst würde er ja nicht Richtung Himmelwärts wachsen. Aber warum braucht der Champignon kein Licht?

Quendula, ja ich probier's mal, obwohl ich keine Lust habe, wollte ja beim Shiitake bleiben. Aber vielleicht klappt es gerade dann, wenn man's lustlos macht :P.

Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 03. Januar 2012, 10:07:35
Hier sieht man das Dilemma mit den Missgebildeten:


KS7

Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 03. Januar 2012, 19:26:51
Oh ja Hecht, Barsch und Zander vom letzten Urlaub in Meck Pom.
Filetiert und schön in Butter gebraten dazu Kartoffelbrei 8)

Vom geklonten Samtfuß und Schwefelkopf wächst Mycel Birkenporlin evt. geht da was los, die Auster wird nichts werde aber mal noch ein paar Tage warten eh ich die entsorge.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 03. Januar 2012, 21:07:19
Ich noch mal,
Nun schreibe ich hier im Garten Pur Forum was von klonen und der eine oder andere stille Leser will Wissen wie so was funktioniert.
Ich habe zu diesen Thema in einen neuen Forum einige Ausführungen gemacht. Nein ihr braucht euch da jetzt nicht anzumelden um zu lesen und ich will auch keine Schleichwerbung machen nur diese Thema passt nicht in ein Gartenforum.
Dem neugierigen Leser hier der Link http://pilzforen.de/
Natürlich werde ich hier weiter über anbau Experimente Berichten den fertige Brut bekommt man ja zu kaufen.
Gruß Matthias
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 03. Januar 2012, 22:04:22
Lecker! Vom letzten Urlaub? Hast du vielleicht auch noch selbst geangelt.
Machst wohl alles selber ;)

Glückwunsch und guten Start zu deiner neuen Internet Seite!
(http://www.smiliemania.de/smilie.php?smile_ID=10662)
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 04. Januar 2012, 18:21:58
Ja habe die selber gefangen im Nebelsee bei Mirow, gehe aber nur im Urlaub angeln, fast nur ;)

Ist nicht mein Forum, eine Programiererin die sich mit dem Pilzanbau beschäfftigt hat es gemacht und mich gebeten ein paar Anleitungen zu schreiben. Nicht ganz einfach gewesen, es soll ja auch normal verständlich sein und nicht im Fach Chinesich enden.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 04. Januar 2012, 22:35:37
Ich befürchte, dass damit deine Arbeit dort nicht beendet sein wird ;D.

Meine Kräuterseitlinge kriegen seit heute voll Stoff. 72 Watt Leuchtstoffröhre.
Das leuchtet bis auf die Strasse raus.
Trotz regelmäßigem Befeuchten war der Block ausgetrocknet :(.
Die kleinen pilze fingen auch schon zu verdorzeln an. Habe ihn durchlöchert, kalt gebadet und rasiert. Mal sehen, was er vom Reset hält.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 08. Januar 2012, 15:44:44
Unter der Leuchtstoffröhre wachsen die Kräuterseitlinge bisher gerade heraus.

Habe aus der Not eine Tugend gemacht.
Ein Stück vom Block ist abgebrochen.
Habe es zerbröselt und mit infizierter Pappe und Pilzstückchen gemischt.
Hier das erfreuliche Ergebnis:


KSMyc1.JPG

Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 08. Januar 2012, 15:48:24
Habe dies auseinandergebröselt und mit Stroh, Weizenkleie, Pappe, Pressholzbrikett, eine Spur Kaffeesatz gemischt.


KSMyc2.JPG



Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 10. Januar 2012, 16:46:17
Hallo Tapete
Ja so wie du das machst geht es auch, kenne einen aus einem anderen Forum der nur so arbeitet.
Er trocknet sogar keine Mengen Brut und belebt sie nach bedarf wieder. Allerdings mit sterilen Substraten.
Weit reichende Erfahrung mit dieser Methode habe ich aber nicht weil ich mich gleich für den Weg mit sterilen Nährboden entschieden habe.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 10. Januar 2012, 17:00:54
Hallo
Nun will ich mal berichten was aus meinen klon Versuchen von den Dezember Pilzen geworden ist.
Die Auster und der Birkenporling waren wohl zu alt da ist nur Schimmel geworden aber den Rauchblättrigen Schwefelkopf und den Samptfuß habe ich schon sauber auf Petri.

Nun heute habe ich das schöne Wetter genutzt um mal nach Holunderschwämmen auch Judasohr oder Mu err geschaut.
Die habe ich auch noch nie gesucht, weiß aber das die am Holunder wachsen. Also zielstrebig zu einen Feldrain wo reichlich große Holunder Büsche stehen. Nach wenigen Minuten der Suche war ich schon erfolgreich.
Vor allen kleine Fruchtkörper zeigten mir das es erst Richtig losgehen wird, fand aber auch ein paar Exemplare die schon groß satt zum klonen waren.
Leider aber keines der recht seltenen Albinos, wäre auch zu schön gewesen.
(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/pict0281kib02og4s1.jpg)
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: partisanengärtner am 10. Januar 2012, 17:09:03
Die wollte ich schon lange haben, auf welchem Substrat willst Du die ziehen?
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 10. Januar 2012, 18:09:40
Gute Frage, werde Versuche mit einen Gemisch aus 80% Buchenspäne und 20 % Stroh machen. Besser wären wohl Birkenspäne wie sie zur Zucht in Asien genutzt werden nur die müsste man selber Herstellen.

Aber jetzt heißt es erst mal sauberes Mycel zu selektieren.
Gruß Matthias
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: partisanengärtner am 10. Januar 2012, 18:40:55
Lässt sich aus den Trockenpilzen (Mu Err) noch was machen?
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 10. Januar 2012, 19:04:03
Diese Frage hatte mich allgemein auch schon mal Interessiert.
Hier mal ein Link was andere speziel mit dem Judaspilz probiert haben.
http://kulturpilz.de/viewtopic.php?f=82&t=962
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: July am 12. Januar 2012, 15:57:45
So nun komme ich mal mit einer Frage.....
ich verfolge ja das Pilzthema immer, es ist sehr interessant!
Gerade habe ich an unseren Holunderbüschen jede Menge von den Holunderschwämmchen, Judasohr, gesichtet, viele ganz kleine, auch schon große Exemplare.....Ich habe ja nicht gewusst, daß die hier so wachsen.....kenne mich nur mit meinen Shitakes aus....
Kann ich die so essen oder trocknen oder wie??? Und kann ich mir sicher sein, daß es die richtigen sind oder wachsen auf Holunder auch noch giftige Arten, die verwechselbar sind??
Habe noch nicht alle Holunderbüsche durchgesehen, aber fast jeder hat sie!!!
Fragende LG July
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 12. Januar 2012, 22:53:45
Das ist schade mit dem Birkenporling.
Beim Judasohr hatte ich auch gegoggelt nach Verwechslungspilzen, aber nichts besonders Aufschlussreiches gefunden.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 13. Januar 2012, 15:05:56
Wenn man sich wirklich nicht sicher ist welchen Pilz man gefunden hat immer zum Pilzberater, habe den Rauchblättrigen Schwefelkopf auch bestimmen lassen.
So viel wie ich weiß gibt es nur einen Pilz oder Schwamm der den Judasohr ähnelt und der wächst nicht am Holunder.
http://de.wikipedia.org/wiki/Judasohr

Den Pilz kann man trocknen und auch eingefrieren nur ob ein Gericht nur aus diesen Pilz schmeckt habe ich noch nicht probiert, wer aber gerne Asiatisch kocht würde froh sein die gleich vor der Haustüre ernten zu können.

Mein klonversuch hat auch geklappt, von den 2 Petris die ich mit jeweils 4 kleinen Stücken belegt habe ist bei 2 Mycel gewachsen.
Am Wochenende gieße ich neue Petris und werde Überimpfen um eine saubere Kultur zu bekommen.

Zur Zeit wachsen bei mir allerdings auf gekauften Blöcken, Samptfüße und Pioppino.
 
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: July am 14. Januar 2012, 07:47:07
Danke Greizer,
ich habe nachgelesen und verglichen. Es ist das Judasohr, die beiden Pilzarten, die ähnlich sein sollen.....nein die sind es nicht. Und er wächst bei uns nur auf abgestorbenem Holunder. Und er ist dunkelbraun und nicht hell. Ich werde heute mal ein Teil ernten und noch einmal genau untersuchen....und mal sehen, ob vielleicht auch Albinos finde....
LG von July
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 14. Januar 2012, 18:49:36
Der ein oder andere Leser wird bei der Internet Suche schon mal über Mycelspritzen oder gar Sporenspritzen gestolpert sein und sich nun Fragen wie werden die denn verwendet.

Mit diesen Teilen werden sterile Medien beimpft vor Zugsweise Körner.
Die Mycelspritzen enthalten eine Nährlösung in die Pilzmycel eingewachsen ist, bei Sporenspritzen handelt es sich nur um Sporen von Pilzen die in destillierten Wasser gelagert sind.

Also werde ich euch heute mal erklären wie man Körnerbrut herstellt.
Für die Herstellung von Körnerbrut nimmt man Roggen, Weizen, Gerste, Triticale, geschälte Hirse u.a.

Zubehör:
Benötigt werden ein Schnellkochtopf, Gläser mit Schraubverschluss und Filterwatte (Zooladen)
Schritt 1:
Die gewünschte Menge Körner 15 min bei schwacher Hitze kochen, ab und zu Umrühren.
Ich setze noch etwa 3% Gibs dem Kochwasser zu um den PH Wert zu verbessern.
Die Körner sollten nicht aufplatzen, das würde nur einen Brei geben den man gar nicht erst weiter verwenden kann.
Das Kochwasser abgießen und die Körner in Gläser max. zu 2/3 einfüllen.
In die Schraubdeckel der Gläser machen wir ein kleines Loch 2-3mm reicht.
(http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/pict02876ly7ce1gbq.jpg)
Das Loch dient beim sterilisieren als Druckausgleich und später zur Belüftung.

Danach wickeln wir noch Alufolie um das Glas um es vor dem Kochwasser bzw. Kondenswasser zu schützen.
(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/pict0289af0smolh4d.jpg)

Jetzt sterilisieren wie die Körner mindestens 1 Stunde, nicht den Einsatz für den Topf vergessen sonst würden die Gläser zerspringen.
Die Zeit messen wir ab den Punkt wenn der Topf Druck aufgebaut hat, diese hört man durch deutliches zischen.
Wenn die Zeit um ist ziehen wir den Topf von der Kochplatte, sobald das zischen vom Druckventiel nach lässt legen wir auf dieses ein zusammen gefaltetes und angefeuchtetes Stück Küchenpapier.
Der Sinn darin ist es das wir ja einen Überdruck im inneren des Topfes haben sobald dieser sich wieder Normalisiert wird Luft in den Topf gesogen und durch das feuchte Küchenpapier wenigstens etwas gefiltert.
Ich lasse den Topf mit den Gläsern meist über Nacht erkalten.

Durch die Öffnung im Deckel spritzen wir nun etwas flüssig Mycel, die Spritze vorher schütteln!
Tipp, ich mache lieber mehre kleine Gläser und wenn diese ohne Schimmel durchwachsen sind beimpfe ich mit der kleinen Menge große Gläser. Dies heißt auch Grain to Grain, ebenso kann man gekaufte Körnerbrut so weiter vermehren.
Zum Schluss stecken wir in das Loch vom Deckel noch etwas Filterwatte (siehe Bild linkes Glas). Der Sinn ist das Mycel mit sauber Luft zu versorgen, ohne Belüftung würde es nur schwerlich bzw. gar nicht einwachsen.

Das oder die Gläser nun warm und dunkel stellen 20-25°C sind optimal. Sobald das Mycel zu wachsen anfängt schüttelt man nun das Glas so das sich die schon bewachsen Körner mit den noch nicht bewachsen vermischen und damit schneller alles besiedelt wird.



 
 



Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 14. Januar 2012, 19:02:06
Mal ein kleines Up Date von meinen gekauften Blöcken.
(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/pict0290rcyvknhqej.jpg)
Pioppino, schauen echt Super aus die hellen Stiele und im Kontrast die dunklen Kappen und so dicht als Traube. Mal sehen ob die wirklich so gut schmecken wie darüber geschrieben wird.
(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/pict029216af5e34xi.jpg)
Das sind Enoki, besser als Samptfuß Rübling bekannt sehen ganz anders aus als die in der freien Natur vorkommen ist aber das selbe.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 15. Januar 2012, 13:04:55
Heute habe ich meine ersten 3 Pilz Substrate angesetzt.
Beimpft habe ich mit Kräuterseitling, den Fenchelseitling (White elf) und den nebrodensis (White Crusader).
Das Substrat besteht aus 750g Buchen Heizbriketts, 250g Strohpeletts und wurde mit 1,5L kochenden Wasser überbrüht.
Danach in Microwellen Beutel verpackt und noch mal für 3 Minuten in der Microwelle erhitzt.
Habe von allen 3 Sorten noch Gläser mit Körnerbrut stehen die noch nicht ganz fertig ist, für die werde ich noch eine andere Mischung testen.

Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 17. Januar 2012, 12:40:21
Unbedingt erzählen, wie der Pioppino schmeckt!

Der Kräuterseitling gibt geschmacklich nicht so viel her, dafür wächst sein Mycel in meiner Mischung wie bekloppt, heute habe ich schon einen kleinen Eimer abgefüllt. WEnn das Mycel die Mischung durchwachsen hat, pappt alles schön zusammen, als wenn Tapetenkleister mit reingemischt wäre. Man hat dann einen Klumpen und keine Sauerei.

Mir wär's lieber, der Shitake täte so gut wachsen.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 17. Januar 2012, 22:52:43
Hier der Beweis, die bröselige Masse hält nach dem Durchwachsen zusammen.
Schade, dass der Mensch nicht diese Fähigkeit besitzt. Würde den Chirurgen eine Menge Arbeit ersparen;D.



KS Mycel 3.JPG



und hier habe ich einen Kräuterseitling zerstückelt und auf feuchte Pappe gelegt. Alle Stücke sind von Flaum umgeben und kleben an der Pappe fest.



KS Pilzkstillone.JPG





Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 17. Januar 2012, 22:57:37
Pssst und OT:
Ich habe jetzt auch angefangen, Sauerteig zu züchten :-X.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: inSekt am 18. Januar 2012, 05:56:04
Pssst und OT:
Ich habe jetzt auch angefangen, Sauerteig zu züchten :-X.
OTTO fragt: Und wie sehen da die Fruchtkörper aus? ;D
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 18. Januar 2012, 18:18:36
Wenn welche kommen sollten, dann habe ich etwas falsch gemacht ;D
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 18. Januar 2012, 23:15:21
@ Tapete
Habe die Pilze am Sonntag zum Abendbrot verspeißt, Hat gut geschmeckt nur die Bessere Hälfte wollte keine mit essen so musste ich sie halt alleine vernichten.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: inSekt am 18. Januar 2012, 23:26:11
Wenn welche kommen sollten, dann habe ich etwas falsch gemacht ;D

OTTO sagt: Ich habe früher regelmässig Sauerteigbrot gebacken, das funktioniert nur, wenn man wenigstens alle Woche einmal backt.
Ansonsten wird der stocksauer, dass sich niemand mit ihm beschäftigt und dann will er nicht mehr so richtig.
Einmal hatte ich einen, der war schon -zig Jahre alt, aber einen Umzug hat er mir krumm genommen.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 19. Januar 2012, 22:18:14
@Insect oder wer ist Otto ???
Wenn er nervt, kommt er für ein paar Wochen in den Kühlschrank.
Er gerät dann in einen Ruhezustand.
Ich will auch Einfrieren probieren.
Weil Hefeteig habe ich auch immer eingefroren, auf Vorrat. Das hat gut funktioniert.
Ist ja alles Pilz. Vielleicht klappt es bei Sauerteig und bei allen übrigen Pilzen auch mit dem Haltbarmachen durch einfrieren..

@Greizer
habe mir aus dem Wald einen Ahornbaum geholt.
Ist total schief gewachsen und wäre sowieso früher oder später gefällt worden.
Jetzt habe ich endlich Futter für Outdoor Shiitake.

Der Pioppino war mir auch durch die Beschreibung "sehr wohlschmeckend" aufgefallen. Du schreibst, er hat gut geschmeckt. Klingt nicht so begeistert...



Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 22. Januar 2012, 13:44:40
@ Tapete
Habe die Pioppinos zusammen mit den Samtfüssen gegessen, geschmeckt haben sie schon nur war es einfach zu viel für eine Person.

Shitake mag hohen Kernholzanteil, weiß aber nicht wie es bei Ahorn aussieht. Eiche hat so einen hohen Anteil da reichen schon 10-15 cm dicke aus.
Nach den durch wachsen dauert es mindestens 1 Jahr bis die tragen also gedult muss man da schon haben.
Gruß Matthias
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 23. Januar 2012, 19:49:04
geschmeckt haben sie schon nur war es einfach zu viel für eine Person.
Sie wird die Nase schon voll haben mit deinen Pilzen ;D :-X
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 23. Januar 2012, 20:49:30
Glaube eher was der Bauer nicht kennt fr... er nicht ;D
Werde sie mit Chronischen Shitake entzug bestrafen, bedeutet aber viel aufpassen den wenn welche an den Stämmen wachsen nascht sie auch gleich mal einen roh.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 04. Februar 2012, 17:14:01


KS Mycel Klon 7.JPG


Das Bild ist arg dunkel geworden, der Pilz steht aber direkt am Fenster.
Dem Kräuterseitling scheint mein Menue zu schmecken.
Absolut keine Probleme mit Schimmel und wächst gut.
Hat aber Probleme mit zu geringer Feuchte. Nachdem ich die feuchte Pappeabdeckung weggenommen hatte, ist das Mycel eingebrochen. Deswegen habe ich jetzt Frischhaltefolie über den Eimer gespannt. Seitdem geht es wieder vorwärts und es bilden sich winzige Vorstufen. Wahrscheinlich werden sie absterben, da es nicht kalt genug ist, in meiner Wohnung, dass sich daraud Fruchtkörper entwickeln. Ich überlege aber, die Brut am Leben zu erhalten und im Frühjahr im Garten einzugraben.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 05. Februar 2012, 10:28:03
Das Bild ist wirklich recht dunkel, was man erkennt sieht aber nach Austernseitling aus?
Beim Kräuter gibt es auch verschiedene Zuchtformen, die halt auch bei verschiedenen Temperaturen fruchten.

Meine angesetzten KS vom 15.1. haben das Substrat voll besiedelt,
der White Crusader halb und etwas weniger der White elf. Jedenfalls kein Schimmel und das stimmt mich schon positiv.

Habe letzte Woche etwas Brut von verschiedenen Sorten angesetzt, die konnte ich heute fast komplett entsorgen weil sich Schimmel breit gemacht hat. Ich Denke die Brut stand zu kalt, hab zur Zeit kein Platz in meiner beheizten Zuchtbox.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 05. Februar 2012, 15:34:30


KS KLon 8.JPG


Hier ein besserers Foto von heute.
Hatte das Original eigentlich als Kräuterseitling erstanden. Erinnerst dich an das Foto mit den deformierten Pilzen? Davon hatte ich zur Vermehrung genommen.
Jetzt muss ich glatt mal nachschauen, wie Austernbabys aussehen im Vergleich ???.
Zum Durchwachsen hatte ich den Eimer in eine warme Kammer gestellt und diesesmal sehr viel Mycel untergemischt. (Fehler macht klug).
Scheint jedenfalls ein Einsteigerfreundlicher Pilz zu sein.
Bei dir ja auch ganz ohne Schimmel.
Was mir auffällt ist, dass die Primordien (?) auf den Pilzschnipseln wachsen, die ich ganz obenauf das Substrat gelegt hatte.
Bei dir ja auch ganz ohne Schimmel.

PS: Meinen Sauerteig schiebe ich immer nach hinten auf den Kühlschrank, da ist es schön warm. Vielleicht merkt deine Frau ja nix, wenn da ein paar Sachen mehr rumstehen. ;).
Aber ich weiß natürlich nicht, wie viel Zentner Pilze bei dir in Vorbereitung sind.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 07. Februar 2012, 11:44:52
Glaube, ich kenne jetzt den Hauptunterschied zwischen Kräuter- und Austernseitling.
Beim Austern liegt der Stil tendentiell nicht im Zentrum. Die Kappe ist mehr seitlich angesetzt.
Also habe ich doch den Kräuterseitling.
Auf einigen Fotos sehen sie sich aber verdammt ähnlich.
Und: Es wachsen tatsächlich Pilze aus dem Eimer. :D
Dass ich so schnell Erfolg haben werde, habe ich nicht zu hoffen gewagt.

Über den White Crusader findet man nichts im Net, muss wohl was ganz Ungewöhnlices sein.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 07. Februar 2012, 23:19:49
Wenn ich ganz ehrlich bin sieht es für mich wie eine Auster aus? Will mich aber wirklich nicht festlegen, beim Kräuter sehen die mini Pilze wie soll ich mich jetzt bloß gut ausdrücken? Ja kleine dicke Stiele mit fast keiner Kappe so könnte man es passend sagen.

Das du den White Crusader nicht findest ist mir schon fast klar, der Botanische Name ist Pleurotus eryngii var. nebrodensis. Übrigens meiner ist aus Australien von dort nach Berlin und dann zu mir nach Thüringen.
Glaube nicht das der und Pleurotus eryngii var. feruale (White elf) große Erfolge bringen ist echt nur ein Test und mehr als vergleich gedacht.
Es ist sowie so nicht ganz einfach weil ich zur Zeit so mit 20 Sorten rum mache jedenfalls was das Mycel angeht. Ich arbeite ja auch 3 Schichten und zu guter letzt geht Familie und Arbeit vor erst dann kommt der Rest.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 19. Februar 2012, 10:45:22
Hallo Leser und Experimentierfreudige, mal ein kurzes Update.
Nach fast 3 Monaten hat endlich mein Block mit den Stockschwämmchen gefruchtet.
 (http://www.fotos-hochladen.net/uploads/pict0175ep6y2s953q.jpg)
Das ist das bei uns einheimische und nicht der Nameko, auch Japanisches Stockschwämmchen genannt.
Bei meinen Kräuterseitlings versuchen tut sich auch was, habe gestern die ersten kleinen Pilzchen entdeckt und zwar am normalen Kräuter wie auch am nebrodensis (white Crusader).
Am White elf (Fenchelseitling) war noch nichts zu sehen.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Tapete am 28. Februar 2012, 19:05:52
Die sehen schön knackig aus!

Zwei Pilze habe ich nur geerntet. Die kleinen haben sich nicht weiterentwickelt, Jetzt ist Ruhe im Karton, es tut sich nix, außer wunderbar nach Pilzmycel duften.

Ob sich wohl die uralt eingetrocknetetn Shiitake Blöcke aus dem Keller reanimieren lassen?
Heute Abend versenke ich sie mal unter Wasser.
Frische Pilze schmecken um Längen besser, als getrocknete.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 04. März 2012, 11:57:33
So sehen heute meine Kleinversuche vom Kräuterseitling aus.
(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/pict0296nthlcz9k7d.jpg)
Und so klein ist noch der nebrodensis.
(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/pict02995g8qns3d7p.jpg)
Nun es sind ja 2 Wochen vergangen bis die Pilze bzw. die Pilzchen so groß geworden sind.
Möglicher weise ist es doch für meine Varianten zu kalt im Keller (ca.15°C). Da käme es auf mehrere Versuche mit unterschiedlichen Temperaturen an.
Nachteilig ist auch die hohe Menge Körnerbrut die ich eingesetzt habe, wenn man nur mit gekaufter Körnerbrut arbeitet denn 1 L kostet etwa 12€. Aus diesem Grund hatte ich auch weiter zurück erklärt wie man Körnerbrut selber herstellen kann, so kann man aus 1L schon 10L machen und mehr. Das aber nur als Randbemerkung.
Für Auster und co. ist aber ein so hoher Anteil von Körnerbrut nicht nötig, denn diese sind ja reine Holzzersetzter und bauen das Lignin was in Holz und Stroh ist ab. Der KS ist aber ein Schmarotzer der in der Natur die Wurzen/Knollen von Doldenfüßlern zersetzt somit braucht man auch höhere Energie um den auf Substraten zum fruchten zu bringen.

Nun hoffe ich, das euch meine Ausführungen zum Thema Pilzanbau gefallen haben und ich euch auch aufklären konnte. Das Substrat was ich für den KS benutzt habe eignet sich übrigens für viele Kulturpilze so auch für Austern und ihre verwanden Arten, Stockschwämmchen, Shiitake, Pioppino u.a.
Auf was ihr beim nach machen unbedingt beachten solltet sind die Temperaturen vom einwachsen des Mycel ins Substrat, zur Erinnerung 20°- 25°C, und die Temperatur zum fruchten die aber je nach Art variiert.
Beim Anbau im freien folgt meist bei einem Wetterwechsel die Fruchtung.
Wer im Haus Pilze anbauen will muss etwas Experimentieren, wenn also nach 5-6 Wochen nachdem das Substrat durchwachsen ist keine Pilze kommen etwas wärmer oder kälter stellen, das ist der ganze Trick.
Viel Spaß beim nach machen und wenn ihr Fragen hab her damit.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: anja1411 am 13. Mai 2013, 13:21:01
Hallo, ich muß dieses Thema mal ausgraben, da ich nichts anderes gefunden habe. Ich möchte gern Braunkappen in einem Pilzbeet anlegen, die Brut ist schon da. Hat das jemand von euch schonmal gemacht? Ich bin mir nicht sicher, ich habe einen kleineren Haufen Pferdemist, könnte ich die Braunkappen dort drauf tun, natürlich noch mit Komposterde vermischt? Stroh hätte ich auch da, könnte ich auch noch druntermischen. Hat da jemand Erfahrung?
Liebe Grüsse
Anja :)
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: July am 06. März 2014, 19:29:26
Ich brauche mal Ratschläge:)
Ich habe 2 Strohrundballen.....sie waren Überbleibsel beim Befüllen meiner Hochbeete.....und nun hat GG sie unter die Baume gestellt, wo es schattig ist.
So nun möchte ich dort Pilze ernten.
Erst einmal muss ich ja den Strohballen richtig durchfeuchten und dann beimpfen.
Welche Erfahrungen habt Ihr mit Stroh und welche Pilzarten habt Ihr ausprobiert??

Ich kenne bisher nur Pilzanbau auf Holz (Eiche)....da habe ich 10 Jahre von den Shiitakes geerntet:) Dann war das Holz verbraucht.

Unsere alte Eiche, die beim Orkan Christian umgeworfen wurde hat einen sehr dicken Stumpen hinterlassen und ich überlege auch hier Pilze anzusiedeln.
Wie lange muss ich damit warten? Abgesägt wurde die Eiche Ende Oktober.
Muss ich jetzt beimpfen? Oder noch warten weil zu frisch?

Ich hoffe auf viele Antworten:)!
LG von July
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 12. März 2014, 18:17:13
Hallo, an sich spricht nichts gegen einen anbau von Austerseitlingen und co auf Stroh allerdings nicht auf großen Rundballen die sind im inneren viel zu heiß und die Brut würde absterben. Außerdem braucht man auch gewisse Temperaturen für den anbau, einwachs Temperatur 20-24°C, Fruchtungstemperatur 14-20°C je nach Art.

Weiterhin wachsen Braunkappen und Schopftintling auf Stroh allerdings brauchen die wieder eine Deckerde aus Torf.

Zur Eiche, ja Shiitake wäre eine Möglichkeit. In den USA werden zur Stockrodung auch der Klapperschwamm eingesetzt allerdings kenne ich hier keinen Händler der den als Brut anbietet.
Zum beimpfen des Stumpfes ist es jetzt aber auch noch zu kalt, jedenfalls in der Nacht.
Gruß Matthias



 
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: July am 12. März 2014, 18:27:34
Vielen Dank Greizer:)!!
Du hast mir sehr geholfen bei der Entscheidung.
LG von July
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Aku.Ankka am 16. März 2014, 20:59:22
Nach langem Suchen hab' ich den Artikel in der Zeitschrift 'Natürlich Gärtnern' gefunden.
Es war die Ausgabe 02/2012 und der Autor ist Willy J. Hawlik

http://www.amazon.de/Waldpilzzucht-f%C3%BCr-Jedermann-Willy-Hawlik/dp/3923090072

Ich würde den Artikel ja gerne einscannen und hochladen, aber da bekomme ich sicherlich Schwierigkeiten mit dem Copyright, oder ?

Hier noch ein Artikel aus dem Hamburger Abendblatt:

http://www.abendblatt.de/vermischtes/journal/article234132/Pilze-aus-dem-eigenen-Garten.html
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: joebusch am 16. April 2014, 10:47:08
Hallo,

ich trage mich mit dem Gedanken Pilze im Garten zu kultivieren ;D . Da es eine Gartenanlage ist, mache ich mir ein wenig Sorgen , das dort Bäume , speziell der Nachbarn , durch Pilzsporen "verstoffwechselt" werden könnten. Bei Inhouse Ansatz konnte ich schon den teilweise erhebliche Sporenauswurf entsorgen. Sollte man sich da einen Brutkasten, Folienschrank etc. fertigen. Oder kann man den Folienschlauch offen hinhängen ?
Wie sieht die Sonnenempfindlichkeit aus, sollte man, wie (oft) giessen, befeuchten ? Auf dem Balkon sind mir schon Pilze vertrocknet.
Eventuell dachte ich noch an ein Hochbeet oder Pilzregal oder sowas, denn können aber Seitlinge nicht mehr seitlich... (sind das dann Obenlinge ?)
 
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 21. April 2014, 11:21:24
Hallo
Deine Fragen sind sehr komplex aber durch aus voll berechtigt.
Das Pilze aussporen kann man nur durch zeitiges ernten verhindern und leider kann es passieren das gerade schon kranke Bäume von Austern befallen werden. Bei gesunden Bäumen ist es aber fast unmöglich dazu gab es in den 60er oder 70er Jahren mal versuche im Thüringer Wald.

Bei der Pilzzucht spielen einige Faktoren eine Rolle so als 1 die Temperatur.
Gehe ich jetzt von den Sorten aus die man bei Händlern in D bekommt ist bei ca. 25°C Schluß. Also fällt für mich schon mal der Sommer als anbau Zeit aus.
Das wird auch der Grund sein warum deine Pilze auf dem Balkon vertrocknet sind.
Da Hilft dann auch kein besprühen.

Ich züchte zur Zeit nur noch im Keller, dort stehen meine Blöcke in einen Anzuchtgewächshaus. Licht bekommen die Pilze genügend durch das Kellerfenster.
Befeuchten tue ich mit Hilfe eines Verneblers aus dem Zooladen.
Allerdings ist der Platz den ich im Keller habe zu gering und so kann ich auch nicht alles probieren was sich über die Jahre so an Sorten angesammelt hat.

Deshalb plante ich auch schon im Garten ein höheres Frühbeet zu bauen, bis jetzt hatte ich aber noch keine Zeit für die Konstuktion. Da ich wenig schattige Plätze im Garten habe wollte ich es an der Ostseite meines Gewächshauses aufstellen.
Länge 4m aber aus Platzmangel nur 60cm breit. Fertigen wollte ich es aus Terassendiele, da bekomme ich 1Brett aus Douglasie 2m lang für 3,99 €.
Zum GW zu wollte ich 3 Bretter in der höhe nehmen vorne nur 2 Bretter.
Unten rein Hasenstalldraht, um die Mäuse fern zu halten. Die Seiten wollte ich mit Teichfolie verkleiden um die Haltbarkeit des Holzes zu erhöhen und natürlich eine Abdeckung um es vor starken Regen zu Schützen. Die Beschattung erfolgt dann mit Schilfmatten.
In dieser Kostruktion wollte ich ohne Beutel Braunkappen, Schopftintling und sogar den ABM probieren da diese Arten eine Deckerde brauchen (ok, Braunkappen gehen auch ohne aber mit geht es schneller und die erträge sind etwas höher).
Außerdem hätte ich noch genug Platz für einige Säcke bzw. Filterbeutel.




 
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: cimicifuga am 04. August 2014, 20:34:00
greizer, mich würde ja interessieren woher du dein umfassendes wissen hast, wie lange du schon pilzzucht betreibst und ob du ein buch empfehlen kannst für anfänger

ich habe zur verfügung:

luftfeuchten standort im garten, alten feuchten mostkeller immer temperiert -sommer wie winter

substrat könnte ich folgendes leicht beschaffen: eschenstämme (wächst auf meinem grund), buchenstämme, strohballen, rindermist mit stroh, hühnermist mit nadelholzsspänen oder heu

ich esse alle pilze gerne, möchte aber auf jeden fall erfolgserlebnisse haben. ausserdem will nach dem einmaligen kaufen der pilzbrut dann länger was davon haben bzw diese auch selbst weitervermehren.

was schlägst du vor? ich weiß ehrlich gesagt nicht so recht wo ich anfangen soll :-[
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 10. August 2014, 19:45:54
Hi
Mein Wissen habe ich mir im Netz angelesen, daraus mach ich kein Geheimnis.
Meine erste anlaufstelle war http://kulturpilz.de/, man muss aber gut sortieren von "guten Beiträgen" und absoluten Quatsch.
Auch gut ist http://www.pilz-kultur.at/Forum/ vor allen weil der Betreiber selbst Brut von vielen Arten anbietet, auch ist es sehr gepflegt sprich man erhält Antworten.
Beide Foren sind natürlich Kostenlos!
Was das Klonen und erhalten von Mycel angeht https://www.youtube.com/results?search_query=pilzonkel ein paar Videos zum Thema von meiner Person.
Wollte das zwar noch weiter ausbauen allerdings fehlt mir echt die Zeit dazu.

Literatur kenne ich nur ein umfassendes Buch und das gibt es nur in englisch, es ist von Paul Stamets "Growing Gourmet an Medicinal Mushrooms" . Kaufen würde ich es aber wirklich nur wenn du erste Anbauerfolge hast und dir richtig sicher bist bei diesen Hobby zu bleiben.

Substrat, Buchenholz ist gut zu Esche kann ich so aus dem stehgreif nichts sagen geht aber sicher auch einiges.
Für Buche ist geeignet: Auster,Lungen, Limonenseitling, Stockschwämchen, Nameko
und andere. Für Stroh eigenen sich fast alle Seitlingsarten außerdem im Kübel oder als Beet Schopftintling und Kulturträuchling allerdings muss dann mir Erde abgedeckt werden.
Rindermist ist was für den ABM allerdings ist der nichts für Anfänger also erst mal klein mit z.B. austern anfangen.
Mit Nadelholzspänen kannst du auch was anstellen, mehr dazu kannst du bei Pilz-Kultur nachlesen.
Das sind so meine Vorschläge, ich hoffe ich konnte etwas Hilfe leisten.

Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: cimicifuga am 11. August 2014, 09:49:19
danke, der tipp mit den foren ist super!

was ist "ABM" ???
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Staudo am 11. August 2014, 10:00:38
Arbeitsbeschaffungsmaßnahme.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 11. August 2014, 10:04:12
Arbeitsbeschaffungsmaßnahme;D oder Brasilianischer Mandelengerling ich meinte natürlich letzteren:D
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: zwerggarten am 11. August 2014, 16:06:01
... Brasilianischer Mandelengerling ...

engerling? :P das wäre hier ot und sowieso pörks! ;D

und auch brasilianischen mandel-egerling würde ich nun nicht mit "abm" abkürzen, die gattung agaricus hin oder her! ;)
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 11. August 2014, 19:01:29
Stimmt zwerg ;D natürlich egerling!
Agaricus blazei murrill, daher ABM 8) angeblich ein Wunderpilz der bei Krebs Hilft.
Soll auch sehr gut schmecken mit leichten Mandelarome allerdings da er aus den Tropen kommt braucht er gut 30°C zum wachsen.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: erhama am 15. März 2015, 13:15:16
Heute habe ich meine ersten 3 Pilz Substrate angesetzt.
Beimpft habe ich mit Kräuterseitling, den Fenchelseitling (White elf) und den nebrodensis (White Crusader).
Das Substrat besteht aus 750g Buchen Heizbriketts, 250g Strohpeletts und wurde mit 1,5L kochenden Wasser überbrüht.


Hallo Greizer,

ich habe mir auch Mycel vom Kräuterseitling gezogen und möchte Körnerbrut daraus machen.
Wieviel Körnerbrut nimmst Du für die oben angegebene Menge Substrat?

LG erhama
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 16. März 2015, 11:19:25
Hallo, ist dein Mycel auf einen sterilen Nährboden gewachsen oder hast du den Pilz auf Pappe geklont?
Denn nur Mycel was auf einen sterilen Nährboden gewachsen ist kann man zur Herstellung für Körnerbrut verweden.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Martina777 am 16. März 2015, 11:23:16
Sagt mal: Ich habe bereits eine ... äh ... Struktur im Garten, die vielleicht zum Pilzkultivieren geeignet ist - verrottendes Holz, alte Wurzelstöcke.

Kann man das grundsätzlich auch für Speisepilze nutzen, und wenn ja, für welche?
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: lord waldemoor am 16. März 2015, 11:36:55
nein
auf verrott.holz sind schon pilze
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Martina777 am 16. März 2015, 11:43:08
Das stimmt allerdings ...
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 16. März 2015, 23:32:59
Ja genau da sind schon Pilze am Werk.
Die Natur macht aber gern auch positve Überraschungen, so auf wachsen auf Rindenkompost oder gar Häufen von gehäckselten Holz gern mal die als Kulturträuschling bekannten Riesenträuschlinge.
Oder gar auf Kiefernrindenmulch Spitz und Speisemorcheln.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: lord waldemoor am 17. März 2015, 06:55:41
so ist es
speisemorchel wuchsen jahrelang im garten
die träuschlinge kenne ich nicht so genau, deshalb esse ich sie nicht, bin mir auch nicht sicher ob es braunkappen waren
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Martina777 am 17. März 2015, 07:10:07
Ja, stimmt :D einmal hatte ich Morcheln im Garten - die waren super! Leider aber nur ein Jahr lang, sie wuchsen auf dem Rindenmulch (diese Sorte Mulch hätt ich gern nochmal, was aber leider unmöglich ist).

Mit dem Thema Pilz muß ich mich noch genau beschäftigen, sobald ich den Garten (irgendwann) soweit fertig habe. Ein bisschen bei Euch mitlesen ist aber auch schön.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: lord waldemoor am 17. März 2015, 07:28:43
die morchelsaison wird bald anfangen hier, falls es heuer mal regnet
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: erhama am 17. März 2015, 20:37:00
Hallo, ist dein Mycel auf einen sterilen Nährboden gewachsen oder hast du den Pilz auf Pappe geklont?
Denn nur Mycel was auf einen sterilen Nährboden gewachsen ist kann man zur Herstellung für Körnerbrut verweden.


Ich habe den Pilz auf Papier geklont (da gerade keine sicher schadstofffreie Wellpappe zur Hand war) und es hat auch gut geklappt, das Mycel wächst und gedeiht. Allerdings hatte ich Behälter und Papier vorher weitgehend sterilisiert: eine in Schnipsel gerissene Papiertüte aus dem Bioladen in eine verschließbare Plastdose getan, leicht angefeuchtet und das ganze eine Stunde lang in Wasser gekocht.

Wie kriege ich denn dann jetzt mein Pilzmycel auf das Substrat - wenn Körnerbrut nur mit auf sterilem Nährboden gezogenen Kulturen funktioniert?
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Greizer am 17. März 2015, 23:28:30
Hallo erhama
Sterilisieren kann man mit kochenden Wasser nicht, das ist wohl eher ein pasteurisieren. Aber das nur am Rand.
Schon mal was von Pilzen auf Kaffesatz gehört?
Das Funktioniert mit etwas Glück auch mit deinen unsterilen Klonversuch und ist eigentlich auch nicht sooo schwer.
Im Prinzip fütterst du mit etwas (kalten) Kaffesatz und eingeweichten Stroh (besser gekocht oder wenigstens mit kochenden Wasser übergossen) dein Mycel weiter. Immer wenn alles durchwachsen ist, wieder was zufüttern bis du ein größeres Glas voll durchwachsen hast. Das stellst du dann etwas kälter so etwa 16-18°C um den Pilz zum Fruchten zu bringen.
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Bock-Gärtner am 22. Oktober 2018, 17:29:52
Meine Schwiegereltern schenkten mir ein Set zum Pilze züchten. Obwohl ich das Pilzbeet regelmäßig gewässert habe,  ist nicht ein einziger an der Oberfläche erschienen.
8 Wochen Wartezeit waren angegeben, ob da noch was kommt? (Anfang August angelegt. )
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Quendula am 22. Oktober 2018, 17:31:52
Wenn genug Substrat da ist und auch die sonstige Bedingungen stimmen, kannst Du vlt auch nächstes Jahr ernten. Welche Pilze sind es denn?
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Bock-Gärtner am 23. Oktober 2018, 06:25:58
Braunkappe und Parasol (wobei ich eine Sorte eh erst nächstes Jahr erwarte).
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Quendula am 23. Oktober 2018, 07:49:36
Die beiden dürften auch nächstes Jahr wiederkommen  :). Ist das Substrat lose? Ich frage deshalb, weil ich in diesem Fall was lose drüberdecken/legen würde, damit die schwarzen Vandalen nicht das ganze Myzel zerrupfen und sonstwo verteilen  :(. Ich drücke Dir die Daumen für eine reichliche Ernte  :D.

Das psst nun mittlerweile gar nicht mehr zur Dürre und wäre besser bei den Kulturpilzen im Garten aufgehoben  ;).
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: Bock-Gärtner am 08. November 2018, 17:48:27
Habe jetzt erst deine Antwort gelesen. Danke dir!
Bei einer Sorte habe ich oben Rindenmulch, bei den anderen lehmige Erde oben drüber, bis jetzt noch keine Probleme mit dem "schwarzen Block"  ;D gehabt. Gut zu wissen, dass sie dann eben nächstes Jahr kommen. Die Pilze, nicht die Amseln.  ;D)
Titel: Re: Kulturpilze im Garten
Beitrag von: thuja thujon am 15. September 2021, 11:25:42
Limonensaitling auf Walnuss. Foto ist schon älter, vom 30.7.
An meinen Shiitakestämmen ist noch nichts zu sehen, wie sieht es bei euch aus?