garten-pur

Pflanzenwelt => Obst-Forum => Thema gestartet von: Marion am 30. März 2011, 12:22:09

Titel: Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Marion am 30. März 2011, 12:22:09
Könntet Ihr mir bitte behilflich sein?

Ich würde gerne einen Sauerkirschbaum pflanzen.

Am liebsten wäre mir genau die, die bei einem Bekannten steht, eine uns leider unbekannte Sorte. Vielleicht nutzt die Beschreibung:

- Die Kirschen sind i.V. zu anderen Sorten recht groß und sehr dunkel, ein fast schwärzliches Rot. Das Fruchtfleisch ist eher fest. Der Geschmack ist vorzüglich, keineswegs nur sauer, eher süßlichoer süß-sauer und auffallend aromatisch.

- Das Blatt ist i.V. zu anderen Sorten größer und dunkler.

- Der Baum müsste vor etwa 25-40 Jahren gepflanzt worden sein, eine Neuzüchtung fällt also aus.

Welche Sorte könnte das sein?

Falls nicht identifizierbar: Welche Sorte käme alternativ in Betracht? Eine süßliche und aromatische Sorte soll es sein. Pilzresistent soll sie natürlich auch sein.

Ach ja, das Bäumchen soll entweder bei einer Freundin oder bei mir gepflanzt werden. In beiden Fällen ist der Boden eher sandig. > Kommen Sauerkirschen damit überhaupt zurecht?

Ich bin gespannt und danke Euch schon mal.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 30. März 2011, 19:12:43
Hallo Helga,

seit 6 Jahren bin ich ebenfalls auf der Suche nach DER Sauerkirschsorte.

Ich habe mich auf die wurzelechten Neuzüchtungen gestürzt, da ich denke, daß sie auf die Probleme der Zukunft am Besten vorbereitet sind.

Die Sorten, mit denen ich bislang gearbeitet habe, sind Morina, Safir, Ungarische Traubige, Jade und Achat.

Meine bisherigen Beurteilungen mit Schulnoten:

Ungarische Traubige (Wuchshöhe 5m (geschätzt)):

Geschmack: 1 (sie wird als die bestschmeckendste Sauerkirsche im Internet gehandelt, was ich vollkommen bestätigen kann. Sie ist für eine Sauerkirsche sehr süß.)

Baumaussehen: 2 (nur für windgeschütze Anlagen)

Moniliaanfälligkeit: 2 (zwei kleine Äste mußte ich bislang entfernen)

Sprühfleckenanfälligkeit: 2 (10% der Blätter sind befallen)

================

Morina (wurzelecht als Halbstamm):

Geschmack 2 (viel Zucker und viel Säure)

Baumaussehen: 3

Moniliaanfälligkeit: 1

Sprühfleckenkrankheitanfälligkeit: 1

===============

Safir (Wuchshöhe 4m)

Geschmack 4 (hat einen bitteren Nachgeschmack wie die Schattenmorelle)

Baumattraktivität: 3

Moniliaanfälligkeit: 1

Sprühfleckenkrankheitanfälligkeit: 5 (in den letzten drei Jahren waren alle Blätter befallen)

Ich habe beschlossen, die Safirbäume wieder auszupflanzen.

================

Jade und Achat (letzten Herbst gepflanzt)

Beiden Sorten wird bescheinigt, daß ihre Früchte so gut schmecken, wie die der Ungarischen Traubigen. Auch sollen sie ähnlich süß sein. Allerdings sollen die Kirschen der Sorten Achat und Jade groß sein; die Kirschen der Ungarischen Traubigen sind eher klein.

Die Moniliaanfälligkeit soll ebenfalls sehr gering sein.

Ich will testen, wie stark sie gegenüber dem Sprühfleckenpilz sind. Hier wird gesagt, daß sie hier Schwächen haben.

Wenn sie diesen Test bestehen, dann arbeite ich in der Zukunft mit den wurzelechten Sorten Ungarische Traubige, Achat, Jade und Morina.

P.S.: Zu älteren Sorten kann ich leider nix beitragen.




 
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Irisfool am 30. März 2011, 19:23:45
@ Konterkater. Da ich auch eine Sauerkirsche pflanzen will und noch keine andere stehen habe ( auch keinen Platz dafür ;D ;)), möchte ich dich fragen ob Jade oder Achat selbstbestäubend sind?
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 30. März 2011, 19:48:07
Nach diesem Link sind sie selbstfruchtbar.

http://www.gartenratgeber.de/Gartenratgeber/Archiv/Juni09/Obs06_09.html

Allerdings wird häufig geraten, zwei Sorten zu pflanzen, da der Ertrag durch eine zweite Sorte auf jeden Fall erhöht wird.

Es gibt die Möglichkeit, auch einen Baum mit zwei Sorten zu pflanzen. Ich habe schon die Kombination Ungarische Traubige/Topaz gesehen. Allerdings soll Topaz moniliaanfällig sein und weiterhin sollen Topazkirschen so sauer sein, daß sie einem die Schuhe ausziehen und daher nur zur Saftverwendung herangezogen werden.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Daniel - reloaded am 30. März 2011, 20:15:33
Ich bin absolut kein Obstexperte, habe aber gerade mit einem Kollegen gesprochen. Er empfiehlt hier (HH) vor Allem "Karneol". Die Früchte sollen dunkelrot und auch roh gut essbar sein (offenbar also nich allzu sauer).
Ich gestehe aber uneingeschränkt, dass ich weder zu Baumform noch zu Anfälligkeit gegenüber Monilia und Sprühflecken Angaben machen kann... allerdings will heute niemand mehr sein Obst (mehr oder weinger) regelmäßig spritzen, entsprechend gehe ich davon aus, dass sie soo anfällig nicht ist (bitte um Korrektur wenn ich falsch liege!).

Definitiv nicht empfehlen kann ich "Morellenfeuer" und das aus eigener Erfahrung. Zumindest auf eher sandigem Boden versagt sie als Halbstamm völlig. Und die damals versprochene Moniliawiderstandsfähigkeit (oder war gar von Resistenz die Rede?) unterschriebe ich nicht mal wenn mein Leben davon anhinge....



Liebe Grüße,

Daniel
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 30. März 2011, 20:33:13
Zu Karneol kann ich keine eigenen Angaben machen, nur gebe ich hier zu bedenken, daß die Schattenmorelle die Mutter ist, genauso wie bei der Safir. Bei der Safir konnte ich den bitteren Geschmack erfassen, wahrscheinlich geerbt von der Schattenmorelle.

Zu den Sorten Achat, Jade habe ich eben gerade einen weiteren interessanten Link gefunden:

http://admin.kleingarten-bund.de/_uploads/publikationen/schriften/2004_schriften/173_komplett.pdf

Hier die Seiten 34-37

Demnach wäre für Helga die Sorte Jade die geeigneteste Sorte, wenn auch die Angaben zur Sprühfleckenkrankheit fehlen.



Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Marion am 30. März 2011, 20:57:25
Dank an alle! Und ha! - wir haben eine Sauerkirschfachmann hier, super!

Konterkater jene Seiten aus o. Link habe ich ausgedruckt.

Zu Jade steht 'man könne sie als Spindel ziehen'. Was ist eine 'Spindel'? ???

Die Befruchtung! Mist, daran habe ich gar nicht gedacht. Hat dieser übernächste Nachbar tatsächlich die Schadtat begangen und seine Sauerkirsche gefällt, kann ich das Projekt in meinem kleinen Garten vergessen. Prüfe es morgen aber erstmal nach.

Wie ist das mit eher sandigem Boden? Ich bzw. meine Freundin und ich wollen ihn schon gerne mit etwas Kompost aufarbeiten. Doch reicht das auf Dauer für einen Baum?

Ach, am liebsten hätte ich diese unbekannte Sauerkirsche bei jenem Bekannten. Die ist dermaßen lecker! Zum Daniederknien. Da lässt man jede Süßkirsche hängen. Auch ist der Baum knackgesund, schon immer. (Dort hat es allerdings einen hervorragenden Boden.)

Eigentlich wollte ich diese traumhafte Unbekannte vermehren lassen, habe es aber immer wieder verdamelt.

Nun mal ernsthaft: Zu welchem Zeitpunkt im Jahr bringt man ein paar Zweiglein zum Vermehren zum Gärtner?

@ Irisfool, solltest du Interesse an dieser Unbekannten haben, - sag's nur, mach' ich gerne.

Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Marion am 30. März 2011, 21:05:19


Wie groß wird diese Jade eigentlich? Sooo riesig sollte der Baum nämlich nicht werden. :-\

Ich dachte sowieso an einen eher kurzen 'Stamm'. (Wie nennt man das?)
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: rotkäppchen am 30. März 2011, 21:25:26
Spindelbaum ist eine auf eine kleinwachsende Unterlage veredelte Sorte, das passt zu deinen Wünschen. Und falls du doch über die passende Veredelung nachdenkst bietet Eggert-Baumschulen übrigens auch Veredelungen an, du schickst einfach ´nen Reiser ein...
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: frankste am 30. März 2011, 21:41:54
... oder Du bittest / fragst jemanden wie Herrn Kruchem von hortensis ob er Dir eine wurzelechte Kopie macht.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 30. März 2011, 21:57:31
Meine wurzelechten Bäume Achat und Jade habe ich hier bezogen:

http://www.gartenversandhaus.de/websale7/Sauerkirsche-Achat.htm?shopid=chrestensen&act=product&prod_index=P932293&cat_index=001563

Dieser Gartencenter arbeitet - so glaube ich zumindest - mit dem Forschungszentrum in Dresden zusammen.

Die Bäume habe ich per Paketsendung (DPD) bekommen. Sie haben die Reise sehr gut überstanden.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 30. März 2011, 21:59:41
Ein möglichst niedriger Stamm wird als Busch bezeichnet.

Mit der Veredlung Gisela 5 werden die kleinsten Bäume gezüchtet (rund 3 Meter), allerdings bringt diese Veredlung auch gravierende Nachteile mit sich - wie jede Veredlung.

Wie hoch die wurzelechten Bäume werden, kann ich zurzeit nicht genau sagen.

Sie sind aber ebenfalls buschförmig und werden wohl so zwischen vier und fünf Meter groß werden.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 30. März 2011, 22:07:30
Eine Spindel ist ein buschförmiger Baum, dessen Äste allesamt - mit Ausnahme des Stammes natürlich - genau waagerecht gebunden werden.

Früchte, die an genau waagerechten Ästen reifen, haben die beste Fruchtqualität.

Früchte mit geringster Fruchtqualität finden sich an Fruchtästen, die nach unten wachsen. Diese werden im Erziehungsschnitt möglichst immer entfernt.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 30. März 2011, 22:09:58
Der Erziehungschnitt ist bei jeder Sauerkirschsorte anders.

Geschnitten werden sollen Kirschbäume generell NUR im Sommer, während oder nach der Ernte.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 30. März 2011, 22:27:26
Nur der Vollständigkeit halber ein Aspekt, der leider bei so gut wie keiner Baumschule berücksichtigt wird.

Bei kleineren Kirschbäumen, zu denen die Sauerkirschbäume zählen, hat es sich gezeigt, daß die Kirschen in den oberen Etagen am besten mit Nährstoffen versorgt werden, wenn der Stamm niemals gestutzt wird und es somit keine Stammverlängerung gibt (Central-Leader-System von Thomas Vogel).

Leider ist nur meine Ungarische Traubige mit durchgehendem Stamm ausgestattet.

Es sieht - so nebenbei - auch schöner aus, wenn der Stamm durchgehend ist.

Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Querkopf am 30. März 2011, 23:35:35
Hallo, Helga,

... das Bäumchen soll entweder bei einer Freundin oder bei mir gepflanzt werden. In beiden Fällen ist der Boden eher sandig. Kommen Sauerkirschen damit überhaupt zurecht? ...
so weit ich weiß, mögen Kirschen partout keine schweren Böden. Unsere beiden, von den Gartenvorgängern gepflanzt, bestätigen das: Sie haben Jahre gebraucht, um in tonigem Lehmboden aus Monilia- und Gummfluss-Gekränkel herauszuwachsen (das Gemicker war bei der Vogelkirsche moderat, bei der Sauerkirsche heftig).

Hieße im Umkehrschluss, dass leichte (Sand-)Böden kirschenfreundlich wären.

Sicherheitshalber sollte dazu aber noch ein Kirschenfachmensch was sagen ;).

Schöne Grüße
Querkopf
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 31. März 2011, 01:18:52
Wichtig ist, daß der Boden nährstoffreich und viel Wasser hat. Allerdings darf keine Staunässe vorhanden sein.

Das heißt, der Boden sollte so lehm- bzw. tonhaltig sein, daß er Nährstoffe zurückhält, aber keine Staunässe verursacht.

Wenn der Boden sandig ist, muß sehr viel gedüngt werden.

Weiterhin muß der Boden leicht sauer sein; ein pH-Wert von 5,5 bis 6,5 wäre sehr gut. Andernfalls müßte der Boden angesäuert werden.

===============

Wir haben einen Lehm-/Tonboden, über dem eine knapp 1m dicke Humusschicht liegt, die einen pH-Wert von 5,7 hat.

Im normalen Bereich würden die Kirschbäume aufgrund der Staunässe keine Chance haben, aber im aufgeschütteten Bereich (rund 0,5 Meter) gedeihen die Bäume prächtig.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 31. März 2011, 01:26:46
Und ein weiterer Hinweis:

Meinem ersten Safirbäumchen habe ich ins Pflanzloch gegeben: Humus und Kompost im Verhältnis 2:1 und ein wenig Sand.

Dieser Baum blühte im zweiten Standjahr etwas und lieferte uns im dritten Standjahr die ersten Kirschen.

Dem zweiten Safirbäumchen, der schon wieder ausgebuddelt ist, wurde ins Pflanzloch gegeben: Humus und Gehäckseltes im Volumenverhältnis 2:1 und rund 65 g gebrannter Kalk mit Stickstoffdünger.

Dabei wurde berücksichtigt, daß organisches Materal nicht tiefer als 35 cm eingearbeitet worden ist, da sonst Fäulnisgefahr besteht.

Dieses Bäumchen blühte bereits im ersten Standjahr und hatte im gleichen Jahr bereits 30 Kirschen für uns produziert.

Damit konnte ich einen Hinweis, den ich ebenfalls in diesem Forum bekommen habe, vollkommen umsetzen, nämlich daß Kirschbäume unbedingt Calcium brauchen. Es sollte ihnen bereits ins Pflanzloch gegeben werden.

P.S.: Der Stickstoffdünger war deshalb erforderlich, da bei der Verwendung von Gehäckseltem das Kohlenstoff/-Stickstoffverhältnis für die Bäume ungünstig zum Kohlenstoff verschoben wird.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 31. März 2011, 01:44:55
Last but not least:

Wer sich in Kirschfragen sehr tief einarbeiten möchte, beispielsweise um herauszufinden, warum der Boden für Kirschen sauer sein muß, dem empfehle ich folgendes Buch:

Feucht/Vogel/Schimmelpfeng/Treutter/Zinkernagel
Kirschen- und Zwetschenanbau
Ulmer-Verlag
ISBN: 3-8001-3268-0

Moderne Kirschsorten werden zwar nur am Rande behandelt, aber alle Aspekte zum Schnitt, Bodenbeschaffenheiten oder Krankheitssymptomen werden erschöpfend behandelt.

So bekommt der Kirschfreund zum Beispiel eine Ahnung davon, wie der Baum ihm mitteilt, daß es ihm zum Beispiel an Kalium mangelt.


habe mir erlaubt, Deine Buchempfehlung in einen Amazon-Link umzuwandeln; wer es bestellen mag hat so keine Mehrkosten, unterstützt aber das Forum; LG macrantha

Habe absolut nichts dagegen. Liebe Grüße aus Solingen
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Wattemaus am 31. März 2011, 07:44:26
Nachdem ich wegen der Monilaverbreitung meinen Wunsch nach einer Sauerkirsche "auf ewig" abgeschrieben hatte, stolperte ich vergangenen Samstag über eine "Safir", die ich mir auch sofort mitnahm.
Leider, weil ich jetzt lieber eine andere Sorte, wie die Achat hätte.
Von der Spritzfleckenkrankheit habe ich noch nie gehört, könnte mir aber vorstellen, dass es sich um die Pünktchen auf den Blättern handelt, die auch die Hedelfinger hat?
Wie wirkt sich diese Krankheit auf die Früchte aus?
Die Hedelfinger hat immer Würmer, die essen wir schon länger nicht mehr.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Starking007 am 31. März 2011, 08:24:01
Und ich bin immer noch ein Safir - Fan!
Aber die ganze "Halbedelstein - Serie" ist gut.

Sprühflecken heißt es richtig, sieht auch soo aus.
Schrotschusskrankheit gibt es auch, sieht auch soo aus!
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Wattemaus am 31. März 2011, 08:39:29
Das beruhigt, dass es auch Fans gibt, vielleicht sollte ich sie erst mal probieren.
Ändern kann ich jetzt eh nichts mehr, das Bäumchen ist gepflanzt.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Zuccalmaglio am 31. März 2011, 09:09:07
Die einige Beiträge vorher ausgesprochene Empfehlung für das Buch kann ich nur bestätigen.

Safir in mehreren Jahren bei mir mit lediglich einem (!) Zweig Moniliabefall. Mithin zu vernachlässigen. Sprühflecken/Schrotschuß (was denn nun, bin mir auf einmal unsicher) nur marginal. Ohne erkennbare Beeichträchtigung der Gesamtvitalität.
Aroma nicht so gut wie Schattenmorelle, aber völlig o.K. Aber weniger sauer bzw. mit mehr Süße.

Sauerkirschen können auch von Süßkirschen bestäubt werden.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: cydorian am 31. März 2011, 09:34:53
Welcher Boden geeignet ist, hängt auch von der Unterlage ab. Meiner Erfahrung nach kommen starkwachsende Unterlagen mit leichten Sandböden erstklassig zurecht. Wir haben in der Gemeinde rund 50 Hektar Sauerkirschplantagen, die wachsen (ohne Bewässerung oder Netze!) auf einem trocknen, flachgründigen Boden mit Kalkschutt drin, der für andere Sachen oft zu schlecht ist. Wenn man Monilia und Vogelfrass im Griff hat, ist es eine der anspruchslosesten Obstarten.

Neben den modernen Sorten gibts auch alte Sortenschätze, die kein Problem mit Monilia haben. Die Besten zum frischessen sind Bastardkirschen, so wie es die Modernen meistens auch sind. Unterschätzt aber die sauren Sorten nicht, Marmelade und Kuchen schmecken mit den süsslichen nicht so gut.

Die mit Abstand beste Sauerkirschen, die ich je gegessen habe, kamen von meiner "Königin Hortense", ebenfalls recht krankheitsfest, aber bei mir zu schwach wachsend. Die sind unvergleichlich, eine unglaubliche Aromatik.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 31. März 2011, 09:46:32
Zum Thema Sprühflecken / Schrotschuß: Garantiert Sprühflecken.

Zwischen Sprühflecken- und der Schrotschußkrankheit gibt es einen signifikanten Unterschied. Schrotschuß konnte ich bislang an meinen Bäumen nicht bemerken.

Sprühfleckenkrankheit ist der Befall der Blätter mit einem bestimmten Pilz in luftfeuchten Sommern.

Dieser Pilz bewirkt, daß die Blätter erst violette Punkte bekommen, als ob der Baum mit violetter Farbe besprüht worden ist.

Im weiteren Verlauf werden die Blätter gelb und fallen dann ab.

Wenn der Befall nur in einzelnen Jahren auftaucht, dann steckt der Baum diesen Vorfall ohne langwierige Schäden weg.

Wenn der Befall über mehrere Jahre anhält, dann hat der Baum nicht mehr die Energie, Knospen für das nächste Jahr anzulegen, was vor dem Winter passiert.

Das heißt, daß der Baum für einige Zeit schlafen wird, wenn er nicht gar sterben wird.

Die Sprühfleckenkrankheit ist in den letzten Jahren aufgrund des Klimawandels ein ernstes Problem geworden.

Früher hatten wir im Sommer Azorenhochs, die uns mit trockener Ostluft verwöhnten. Jetzt haben wir im Sommer sehr häufig sehr warme Südwestströmung, die eine hohe Luftfeuchtigkeit mit sich bringt.

Meine Safirkirschen waren in den letzten drei Jahren bereits im August nahezu ohne Blätter. Aber es wird der Safir nachgesagt, daß sie wählerisch ist im Bezug auf den Boden. Vielleicht findet sie bei uns nicht alles, was sie braucht.



Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 31. März 2011, 10:10:16
Unterschätzt aber die sauren Sorten nicht, Marmelade und Kuchen schmecken mit den süsslichen nicht so gut.

Von den modernen Sorten ist im Hinblick auf die Verwertbarkeit die Morina wohl die Allrounderin.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Zuccalmaglio am 31. März 2011, 10:51:15
konterkater,

nach deiner Beschreibung ist es bei mir an der Safir dann Sprühfleckenkrankheit. Aber wie gesagt, bisher nur marginal.
(Boden sandiger Lehm).
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Lizzy am 31. März 2011, 11:09:42
Ich habe die "Gerema" auf Sämling. Viel Informationen gibt es ja nicht zur dieser Kirsche im Netz. Bin auch nicht so glücklich mit ihr. Der Baum ist mir doch etwas zu schwachwachsend und so widerstandsfähig gegen Pilzerkrankungen wie angepriesen ist sie auch nicht. Hatte letztes Jahr massiv die "Schrotschusskrankheit" wegen des feuchten Frühjahrs und Spätsommers bei uns. Also ich gehe mal davon aus dass es Schrotschuss war, weil mir zuerst aufgefallen ist, dass die meisten Blätter durchlöchert waren.
Als Boden haben wir Lehmboden mit Schiefer durchsetzt. Obendrüber ist eine Schicht Löß.

Gruss
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Wattemaus am 31. März 2011, 13:20:14
Da bei der Hedelfinger die Blätter nicht vorzeitg abgefallen sind, gehe ich mal von Schrotschuß aus.

Jetzt heisst es abwarten, ob die Safir mit unserem Boden zurechtkommt.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 31. März 2011, 17:46:45
Wenn Löcher in den Blättern sind, dann ist es die Schrotschußkrankheit.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 31. März 2011, 17:55:43
Da ich weiterhin nach geeigneten Sauerkirschsorten Ausschau halte, habe ich mich auch mit der Gerema befaßt. Irgendwo stand, daß sie anfällig ist gegenüber Monilia-Spitzendürre. Da habe ich es dann sein lassen.

Es stimmt jedoch: Ich mußte lange suchen, bis ich etwas Brauchbares über die Gerema fand.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Lizzy am 31. März 2011, 20:06:48
In den meisten Beiträgen über die "Gerema" steht, sie sei wenig anfällig gegenüber Monilia usw. Habe dann aber mal irgendeinen Beitrag gelesen, dass diese Toleranz gegenüber Monilia, Sprühfleckenkrankheit u.a. durch die Forschungsanstalt G. überbewertet worden sei und sie doch anfälliger ist als vorher behauptet. Nur Leider finde ich den Beitrag nicht mehr.

Gruss
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Daniel - reloaded am 31. März 2011, 21:33:01
Um Sprühflecken und Schrotschuss nochmals abzuhandeln:

Die Sprühfleckenkrankheit wird durch den Pilz Blumeriella jaapi verursacht.
Symptome: Violette bis rote unscharf begrenzte Flecken auf den Blättern die später oft zusammenfließen. Stärker befallene Blätter werden oft gelb und fallen vorzeitig ab. Auf der Battunterseite findet man oft wachsartige Beläge.
Befall an Früchten ist mir zumindest nicht bekannt.
Der Pilz überwintert an befallenen Blättern und reinfiziert junge Blätter meist ab Ende der Blüte über die Spaltöffnungen. Dem Entfernen und Vernichten befallenen Laubes kommt also eine große Bedeutung zu!

Die Schotschusskrankheit wird durch den Pilz Stigmina carpophila verursacht.
Symptome: Zuerst rote Flecken (die im Gegensatz zur Sprühfleckenkrankheit nicht zusammenfließen) die später verbräunen. Das braune, nekrotische Gewebe fällt aus und die Blätter sehen aus wie mit Schrot durchschossen (Name!). Schrotschuss findet man vor allem an Süß- und Sauerkirschen, aber auch gerne an Pfirsich, etwas seltener an Pflaumen und Zwetschen. Sehr stark befallene Blätter können vorzeitig abfallen.
Auch die Früchte werden bei stärkerem Befall infiziert. Hier zeigen sich braune, eingesunkene Flecken die die Früchte bei stärkerem Befall unbrauchbar machen (Früchte sind verkrüppelt, bleiben oft hart, stark befallene Früchte sind manchmal bitter (eigene bittere Erfahrungen... ;D >:( :'( )).
Die Überwinterung erfolgt hauptsächlich an Zweigen und Trieben, aber auch an befallenen Blättern und Früchten. Auch hier sollten also befallene Früchte (ggf. gesondert ernten!) und Falllaub vernichtet werden! Da die Überwinterung auch an Trieben erfolgt, erfolgt die Reinfektion schon an jungen Blättern früh im Jahr (bei niederschlagsreichen Jahren), ältere Blätter sind deutlich unempfindlicher. Da dieser Pilz auch und vor Allem an Trieben überwintert, könnte man versuchsweise die hier bei Pfirsichen so beliebte Essig-/Wasserstoffperoxyd-Mischung vor dem Austrieb testen...

Beide Pilze lassen sich durch Fungizide bekämpfen, wobei ich zur Zeit nicht weiß was im Kleingarten zugelassen ist. Früher nahm man Antracol (Propineb), heute wären Wirkstoffe wie Myclobutanil oder Difenoconazol denkbar (wie gesagt, ich habe keine Ahnung ob zur Zeit Zulassungen im Kleingarten bestehen!).
Wichtig ist in jedem Fall eine lockere Krone und ein luftiger Standort damit Blätter nach Niederschlägen schnell wieder abtrocknen können wowie eine ausreichende und ausgewogene Düngung. Soweit vorhanden selbstverständlich die Wahl widerstandsfähiger Sorten!


Liebe Grüße,


Daniel
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 31. März 2011, 22:23:28
Alle Angaben sind vollkommen korrekt. Danke Daniel für die Ausführungen.

Gegen die Sprühfleckenkrankheit ist noch nichts zugelassen. Im Hinblick auf die Schrotschußkrankheit weiß ich das nicht, da ich noch nicht betroffen war.

Laub entfernen ist in der Tat wichtig, und Sorten pflanzen, deren Immunsystem diese Pilze attakieren kann.

Und hier kann ich schreiben, daß ich bei der Morina nach violetten Punkten richtig suchen muß, und bei der Ungarischen Traubigen sind rund 10% der Blätter jährlich befallen, ein Wert, mit dem der Baum leben kann.

Bei Jade und Achat teste ich es dieses Jahr. Wenn sie den Test so gut bestehen wie die Ungarische Traubige, bin ich zufrieden und dann kann ich schreiben, daß ich meine Sauerkirschsorten wohl gefunden habe.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Daniel - reloaded am 31. März 2011, 22:41:12
Hab gerade nachgesehen.

Explizit zugelassen gegen Sprühflecken und Schrotschuss ist im Kleingarten nichts.

Wer allerdings unbedingt die chemische Keule schwingen will (wenn schon, dann bitte nur bei kleinen Bäumen!!!) kann über den Umweg der Nebenwirkung die genannten Wirkstoffe Myclobutanil und Difenoconazol einsetzen. Diese dürfen im Kleingarten gegen Monilia eingesetzt werden und erfassen sowohl Sprühflecken als auch Schrotschuss quasi nebenbei.

Aber nochmal: Wichtig vor Allem entfernen und vernichten von Falllaub und ggf. befallenen Früchten, ausreichende und ausgewogene Düngung (evtl. leicht kalibetont), widerstandsfähige Sorten, luftige Krone, freier, luftiger Standort! Es kann nicht sein, dass man eine Pflanze, was Standort, Düngung etc. angeht, vergewaltigt und dann mit der chemischen Keule Ertrag und Gesundheit erzwingen will!
Bei größeren Bäumen ist ein PSM-Einsatz im Kleingarten ohnehin technisch nicht machbar, das Zeug landet überall wo es nicht hin soll, aber der geringste Teil da wo er hin soll und gebraucht würde....


Liebe Grüße,

Daniel
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Dicentra am 31. März 2011, 22:58:10
[...] Er empfiehlt hier (HH) vor Allem "Karneol". Die Früchte sollen dunkelrot und auch roh gut essbar sein (offenbar also nich allzu sauer).
Ich gestehe aber uneingeschränkt, dass ich weder zu Baumform noch zu Anfälligkeit gegenüber Monilia und Sprühflecken Angaben machen kann... allerdings will heute niemand mehr sein Obst (mehr oder weinger) regelmäßig spritzen, entsprechend gehe ich davon aus, dass sie soo anfällig nicht ist (bitte um Korrektur wenn ich falsch liege!).
Ich hatte eine Karneol (Unterlage Prunus avium) auf lehmigem Boden, die hatte Beides, Sprühfleckenkrankheit und Monilia. Monilia hat ihr vergangenes Jahr den Garaus gemacht. Sie mag tolerant sein, aber wenn die Standortbedingungen nicht 100prozentig stimmen, hilft einem das auch nur begrenzt weiter. Ich hab's trotzdem noch mal mit einer wurzelechten Sauerkirsche versucht 8).

@Helga: Zur Ergänzung verlinke ich mal den Thread zur Sauerkirsche auf eigener Wurzel.

LG Dicentra
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 31. März 2011, 23:52:40
Hallo Dicentra,

jetzt weiß ich es wieder. Mit Eichenlaub kann der Boden angesäuert werden, Buchenlaub ist dafür nicht so geeignet.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Dicentra am 31. März 2011, 23:57:11
Genau!

Ich hatte für die Bodenvorbereitung unter anderem *sichvorsichtigumschaut* *flüstert* Torf benutzt.

Jedenfalls hatte ich, nachdem ich mir Obstbaumschnittbücher angeschaut habe und anschließend völlig ratlos war, Anfang Februar bei meiner Sauerkirsche den Pflanzschnitt vorgenommen. Herrjeh, Schneiden soll man nur im Sommer, aber das setzt doch voraus, dass sie schon mal geschnitten war, oder?
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 01. April 2011, 00:17:06
Ich zitiere einmal ganz frech aus dem Buch "Kirschen- und Zwetschenanbau" von den Autoren Feucht/Vogel und anderen Autoren, welches Du Dir ja gekauft hast:

"Um eine gute Fruchtholzentwicklung zu erreichen, braucht die Süßkirsche, im Gegensatz zum Kernobst, stets einen einjährigen Zuwachs von mindestens 15 bis 30 cm. Hierzu notwendige stimulative Schnitteingriffe werden am besten während oder nach der Ernte durchgeführt."

Warum im Sommer:

http://www.baumpflege-schweiz.ch/pdf/sommer_winterschnitt.pdf

Der Aspekt mit dem "Bluten" (Wechsel Seite 1/ Seite 2) gilt nicht nur für Ahorn und Birke, sondern auch für die Kirsche.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 01. April 2011, 00:22:11
Ich bin immer noch der Meinung, daß die Argumente auf dieser Seite aus der Schweiz eine schallende Ohrfeige für die meisten Obstbaumschnittautoren sind.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Starking007 am 01. April 2011, 18:13:33
Schnittzeitpunkt: Sah ich doch! Mitdenken und nicht stur nachmachen.

PS: Die alten Sauerkirschen hab ich gerne mit der elektrischen Heckenschere geschnitten,
klappte super!
Die neuen tragen und verzweigen anders.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Marion am 01. April 2011, 21:17:40
Demnach wäre für Helga die Sorte Jade die geeigneteste Sorte,

Ja! So mache ich das. Habe Eure Beiträge jetzt alle gelesen, die Jade wird es sein. Hach! Ich freu mich so.

Wo ich noch unsicher bin, ist, ob nun wurzelecht (dann über Konterkaters Kaufempfehlung in # 10) oder nicht.

Wachsen die wurzelecht denn langsamer? Die dürfte nämlich schon gerne zügig voranmachen. ::)

Eine sehr gute Nachricht auch die von Querkopf, dass Sauerkirschen unseren durchlässigen, eher sandigen Boden mögen. Uff!

Auf die Pflanzung selbst komme ich später nochmal zurück. Das ist nämlich der erste und allererste Baum, den ich pflanze. :)
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Dicentra am 01. April 2011, 21:51:10
Ich zitiere einmal ganz frech aus dem Buch "Kirschen- und Zwetschenanbau" von den Autoren Feucht/Vogel und anderen Autoren, welches Du Dir ja gekauft hast: [...]
*knurrt*
Ja, ich hab's gelesen, aber was mach ich mit einer im Herbst frisch gepflanzten Sauerkirsche mit elend langem Gezweig? Die treibt im Frühjahr oben aus und im Sommer darf ich dann den eben ausgetriebenen Kram wegschnippeln, weil's nicht passt und nächstes Jahr fängt sie von vorne an. Püh! ;)

@Helga: Prima, dann ist der wichtigste Schritt ja schon getan, Du hast Dich entschieden 8). Das Pflanzen ist einfach, schwierig finde ich den richtigen Schnitt.

LG Dicentra
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 01. April 2011, 21:55:49
Hallo Helga,

wurzelechte Bäume liefern die größeren und die süßeren Früchte, da die Wurzel genau das aus dem Boden holt, was der Baum oben haben will.

Meine Bäume wachsen recht schnell, die Ungarische Traubige wuchs in den ersten drei Jahren 1 Meter jährlich, die Safir 50cm.

Auch haben alle Kirschbäume spätestens im dritten Standjahr die ersten Kirschen geliefert, zwei Bäume waren bereits im ersten Standjahr spendabel (mit gebranntem Kalk im Pflanzloch).

Der einzige Grund, sich für Gisela 5 anstatt für wurzelecht zu entscheiden, ist die Größe. Einen auf Gisela 5 veredelten Baum kannst Du sehr leicht mit einem Netz versehen, ein wurzelechter Baum wird rund 4-5 Meter hoch.

Wurzelechte Bäume leben darüberhinaus länger und sind auch widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten.

Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 01. April 2011, 22:03:09
Hallo Dicentra,

Ich werde Kirschen ausschließlich im Sommer schneiden. Auch die Jade und die Achat werden erst im Sommer zum ersten Mal geschnitten.

Bislang sind alle sechs wurzelechten Bäume, die ich gepflanzt habe, damit zurecht gekommen, daß ich sie erst nach neun Monaten zum ersten Mal geschnitten habe.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 01. April 2011, 22:07:15
Und richtig. Mit dem Schnitt tue ich mich auch schwer. Jede Sorte muß anders geschnitten werden.

Es hängt zum Beispiel davon ab, ob die Früchte nur am einjährigen Holz (wie bei der Schattenmorelle) oder am mehrjährigen Holz (wie bei der Achat) fruchten.

Weiterhin ist wichtig, wie der Baum wächst. So spärlich wie die Morina oder so dicht verzweigt wie die Safir.

Auf jeden Fall muß alles, was senkrecht nach oben geht, weg. Weiterhin entferne ich die nach unten und die nach innen gewachsenen Äste.

Und dieses Jahr werde ich wohl mutig den einen oder anderen Leitast der Ungarischen Traubigen entfernen, damit mehr Licht in den Baum kommt, obwohl die Äste gar nicht so dicht beianderliegen.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Dicentra am 01. April 2011, 22:22:02
Auch die Jade und die Achat werden erst im Sommer zum ersten Mal geschnitten.
Da muss meine jetzt eben durch, dafür habe ich mehr als ein Jahr Zeit, mir zu überlegen, wie ich sie künftig schneiden will bzw. soll, sofern sie bis dahin nicht aufgegeben haben sollte. Bis dahin werde ich sie beobachten, ob und an welchem Holz sie fruchtet.

Wie schneidest Du die spärlich wachsende Morina? Ähm, ich glaube, wir werden hier OT :-[.

LG Dicentra
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 01. April 2011, 22:30:26
Bei der Morina, die seit zweieinhalb Jahren bei mir steht, war ich sehr zurückhaltend. Nur das Grundlegende habe ich entfernt, bislang

Ein wenig irrtiert war ich, als ich sah, daß sie kurze, sehr dünne und trockene Äste hatte, die irgendwie nicht zum Baum paßten.

Diese habe ich vorsichtshalber entfernt.

Ich weiß auch nicht, ob ich sie stehen lasse, da meine Baumschule vor Ort sie wurzelecht nur als Halbstamm bekommen konnte, und mein Kirschnetz der Zukunft höchstens 5 Meter über der Erde schweben wird.

Vielleicht bekomme ich sie woanders auch als Busch wurzelecht.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Dicentra am 01. April 2011, 22:45:58
Aha, danke. Meine ist nicht mal ein Halbstamm, eher ein Viertelstamm, aber das hat natürlich Vorteile für meine Größe ;). Und ich darf nicht vergessen, dass die untere Sorte, also der wurzelechte Teil, die 'Vowi' ist. Wird schon schiefgehen...

LG Dicentra
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Marion am 02. April 2011, 13:32:16
@Helga: Prima, dann ist der wichtigste Schritt ja schon getan, Du hast Dich entschieden 8). Das Pflanzen ist einfach, schwierig finde ich den richtigen Schnitt

Jaaa! ;D :D

wurzelechte Bäume liefern die größeren und die süßeren Früchte, da die Wurzel genau das aus dem Boden holt, was der Baum oben haben will.

Meine Bäume wachsen recht schnell, die Ungarische Traubige wuchs in den ersten drei Jahren 1 Meter jährlich, die Safir 50cm.

Auch haben alle Kirschbäume spätestens im dritten Standjahr die ersten Kirschen geliefert, zwei Bäume waren bereits im ersten Standjahr spendabel (mit gebranntem Kalk im Pflanzloch).

Der einzige Grund, sich für Gisela 5 anstatt für wurzelecht zu entscheiden, ist die Größe. Einen auf Gisela 5 veredelten Baum kannst Du sehr leicht mit einem Netz versehen, ein wurzelechter Baum wird rund 4-5 Meter hoch.

Wurzelechte Bäume leben darüberhinaus länger und sind auch widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten.

Okay, alles gut zu wissen. Danke!

Nur sehe ich 'wurzelecht' immernoch nicht vor mir. Ich kenne 'wurzelechte' Rosen, bei der einen Sorte funzt es prima, die andere dümpelt. Die eine Sorte schlägt schön nach allen Seiten aus, bei der anderen kommen nur 2-3 Triebe wie Besenstiele mit Bömmel dran.

Wie sieht so eine wurzelechte Sauerkirsche denn aus? Wie ein Baum, ich meine mit Stamm? Oder wird das ein Busch, eben ohne Stamm und Zweigen nach allen Seiten schon von der Basis aus?

Und was ist 'Gisela 5'? ???

Und wieso 'ein Netz'? ??? Werden Sauerkirschen etwa von den Vögeln weggefuttert? Himmel, ich dachte immer, die mögen nur Süßkirschen.

Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Dicentra am 02. April 2011, 22:30:40
Helga, wurzelechte Sauerkirschbäume sind auch ganz normale Obstbäume, nur eben nicht veredelt.

GiSelA 5 ist eine Unterlage, der Name leitet sich aus Gießener Selektion ab.

Hehe, Stare mögen durchaus Sauerkirschen. bei uns hatten es die geflügelten Kirschdiebe nicht gerafft, dass die Sauerkirschen gar nicht so sauer waren, wir hatten also zwei Jahre lang Glück und konnten sie selbst essen. Aber die Vögel sind auch noch nicht auf den Trichter gekommen, dass es hier Früchte der Felsenbirne zu holen gibt. Ich vermute, es ist nur eine Frage der Zeit...

LG Dicentra
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 03. April 2011, 00:18:44
Hallo Helga,

zur Frage eins hat sich Dicentra schon richtig geäußert.

Sauerkirschen können wurzelecht gezogen werden. Bei Süßkirschen funktioniert dieses leider noch nicht.

Da die Vorteile der wurzelechten Bäume überwältigend sind, wird versucht, Birnbäume wurzelecht zu ziehen, um die Feuerbrandkrankheit eindämmen zu können.

Wir haben in unserem Garten weiterhin noch einen wurzelechten Apfelbaum. Dessen Äpfel haben wir im September letzten Jahres gepflückt und können diese Äpfel immer noch zu Apfelkuchen, Apfelmus und frisch essen verwenden.

zur Frage zwei:

Hier hat Dicentra ebenfalls schon geantwortet. Ergänzend kann ich dazu schreiben, daß es folgende Unterlagen für Kirschen gibt:

F12/1 (Vogelkirsche), Weiroot 13, Weiroot 154, Gisela 5 und Weiroot 158, Gisela 4 und Weiroot 53 und Weiroot 72.

Gisela 5 wird dabei sehr häufig verwendet.

Zur Frage 3:

Unsere Vögel sind wohl schlauer. Erst werden die Süßkirschen gefuttert von den Amseln und den Eichhörnchen, bis schließlich die Stare kommen, die dann alles wegfuttern.

In einer zweiten Welle werden alle Safirkirschen und Kirschen der Ungarischen Traubigen gefuttert. Da alle Kirschen geerntet werden, gehen wir davon aus, daß hier ebenfalls die Stare am Werk sind.

Jetzt hängen nur noch die Kirschen der sauren Morinakirsche. Aber bevor diese Kirschen richtig reif sind, werden in einer dritten Welle auch diese gefuttert.



Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 03. April 2011, 00:24:15
Und liebe Helga,

es gibt noch ein Problem.

Die Kirschfruchtfliege. Diese hübsche Fliege, ich habe sie schon einmal gesehen, wie sie die Ungarische Traubige abgeflogen ist, eine wirklich hübsche Fliege,

bevorzugt zwar auch Süßkirschen, ist aber dazu bereit, ihre Eier in Sauerkirschen abzulegen.

Das Netz müßte also sehr engmaschig sein und dazu noch in blauer Farbe möglichst.

Dieses Netz müßte also von Anfang Mai bis Anfang August hängen.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 03. April 2011, 00:26:20
Und da wäre noch die Bestäubung zu erwähnen.

Bienen sind eigentlich Pflicht.

Es ist hier aber auch möglich, mit einem geeigneten Pinsel selber die Biene zu spielen.

Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Marion am 03. April 2011, 10:03:23
Vogelfraß und Fruchtfliegen, Konterkater, du wirst mir die Sauerkirsche nicht madig machen. Ich bleibe dabei. ;D ;D

Erst spät realisiert: Ein 3-5 m hoher (wurzelechter) Baum ist zu groß, so nehme ich an, da muss ich nochmal mit meiner Freundin reden.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Marion am 03. April 2011, 10:16:14
GiSelA 5

Danke für den Link, Dicentra, jetzt sehe ich das vor mir.

Die Sauerkirsche auf dem Foto sieht doch ganz putzig aus. ;D

Im Ernst, entscheidende Frage: Bleiben die tatsächlich so klein? Weil nämlich, neben dem Argument mit dem Netz:

- Ein solch kleiner Baum meiner - behinderten, alsbald sogar schwerbehinderten - Freundin entgegen käme; das Pflücken fiele ihr wesentlich leichter. (Für die Erledigung der schweren Arbeiten ist dort plusminus gesorgt.)

- Und ich selbst könnte dann in meinem - kleinen - Garten vielleicht einfach 2 verschiedene Sauerkirschen pflanzen, womit ich das Befruchtungsproblem gelöst hätte.

- Somit hätten wir 3 Sauerkirschbäume. :D

Also, bleiben die wirklich so klein, etwa 2 Meter hoch???

Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Lizzy am 03. April 2011, 11:01:37
Kennt denn jemand eine Bezugsquelle für Kirschen auf Gisela 5 ? Das würde mich auch interessieren. So wie es aussieht würden ja dann sogar Süsskirschen diesen Zwergenwuchs haben. Bisher bin ich bei Süsskirschenbäume wegen der riesigen Endgrösse zurückgeschreckt. Aber wir sind ja hier bei Sauerkirschen. Wenn ich das lese dann spiele ich mit dem Gedanken die Gerema den Schwiegereltern zu geben und mir zwei Sauerkirschen zu holen, da ich dann das Bestäuberproblem nicht mehr hätte und in den Genuss von zwei verschiedenen Sorten käme.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 03. April 2011, 13:31:23
Guten Tag Helga,

ich wollte Dir die Sauerkirschen nicht madig machen, sondern Dich darauf vorbereiten, daß es nicht ganz so einfach ist, Kirschen zu bekommen.

Zumindest dann nicht, wenn sich ein Waldausläufer rund 100 Meter entfernt befindet :D >:( :D.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 03. April 2011, 13:31:37
Und nun ebenso an Lizzy:

Ein Zitat aus dem oben mehrfach genannten Buch:

"Gisela 5 und Weiroot 158 ...

Beide Unterlagen besitzen fast die gleiche mittlere Wuchsstärke, haben einen frühen Ertragsbeginn, gute Fruchtqualität, starken Fruchtbehang und sind in windgeschützten Lagen ausreichend standfest. In ungeschützten Lagen ist für die erste Standjahre ein Pfahl zu empfehlen. Die mögliche Baumhöhe beträgt 3,5 bis 5 Meter."

Wer noch kleinere Bäume haben möchte, sollte die Unterlagen Gisela 4, Weiroot 53 und Weiroot 72 wählen ...

... aber hier steht: nur "... auf besten Kirschböden. Sie benötigen eine optimale Baum- und Bodenpflege bei guter Wasserversorgung. Die mögliche Baumhöhe beträgt 2 bis 3 Meter..."

Generell gilt, daß Sauerkirschen kleiner sind als Süßkirschen. Daher dürfte die Verwendung der genannten Unterlagen bei Sauerkirschen zu der jeweils kleineren genannten Baumgröße führen.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 03. April 2011, 13:41:48
Und die Frage, welche Baumschule mit welchen Unterlagen arbeitet.

Einfach die Baumschule fragen. Ich habe schon mehrere Baumschulen angerufen und bislang immer gute Erfahrungen dabei gemacht.

Von einem Mitarbeiter einer Baumschule aus Lünen habe ich dabei sogar einiges lernen können.

P,S.: Bei einer Baumschule anzurufen, dürfte erfolgsversprechender sein als zu der Baumschule hinzugehen. Beim Verkauf sind die Mitarbeiter häufig nicht so gut informiert ;).
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 03. April 2011, 15:07:25
Da bei der Behandlung der Unterlage Gisela 5 der Baumpfahl erwähnt wurde, ein weiterer Tip:

Es wird generell empfohlen, diesen rund zwei Jahre in der Erde zu lassen, damit die Wurzeln sich weiter ausbreiten können und die dünnen Wurzelausläufer bei Windstößen nicht abreissen.

Dabei allerdings den Pfahl nach Möglichkeit lieber einen Tag früher als später ausbuddeln. Bei meinen Kirschbäumen habe ich den Pfahl nach eineinhalb Jahren im Frühjahr entfernt, ...

... denn der Pfahl verhindert, daß sich der Baum einen kräftigen Stamm wachsen läßt.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Wattemaus am 04. April 2011, 07:37:53
Nochmal zum Schnitt: wird die Safir schon im ersten Jahr geschnitten?
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 04. April 2011, 20:09:40
Ich würde die Safir im ersten Sommer stark beschneiden, denn sie wächst sehr stark verzweigt.

Es ist zum Einen wichtig, daß Licht in die Krone kommt und zum Anderen, daß die Blätter schnell trocknen, wenn sie einmal naß werden. Also ruhig auch einen Leitast entfernen.

***************

Heute war ich wieder in unserem Garten und habe gesehen, daß die Safir die letzten drei Jahre ohne Blätter ab August locker wegzustecken scheint.

Sie hat eine Blätter- und Blütendichte wie die Ungarische Traubige auch (beide sind im fünften Standjahr).

Mal sehen, ob das noch lange gut geht. Vielleicht lasse ich sie ja doch noch stehen.

Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 04. April 2011, 20:13:17
Und an alle neuen Freundinnen und Freunden der aus meiner Sicht neuen Hoffnungsträgersorten Achat und Jade.

Beide Bäume treffen ihre letzten Vorbereitungen, ihre Blätter und ihre Blüten (!) in Position zu bringen.

P.S.: Alle fünf Sauerkirschsorten sind im gleichen Entwicklungsstadium. Alle fünf Bäume blühen noch nicht. Aber sie beginnen damit, ihre Blätter- und Blütenknospen zu öffnen.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Marion am 04. April 2011, 20:43:18
P.S.: Alle fünf Sauerkirschsorten sind im gleichen Entwicklungsstadium. Alle fünf Bäume blühen noch nicht. Aber sie beginnen damit, ihre Blätter- und Blütenknospen zu öffnen.

Schön! :D

Konterkater, wenn du davon ein Foto hättest - das wäre hervorragendphantastischtoll! Frau Jade und Frau Achat wären natürlich von besonderem Interesse. :)
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Marion am 04. April 2011, 20:58:07

Unsere Vögel sind wohl schlauer. Erst werden die Süßkirschen gefuttert von den Amseln und den Eichhörnchen, bis schließlich die Stare kommen, die dann alles wegfuttern.

Dazu. ;D

Diese unbekannte Traumsauerkirsche jenes Bekannten steht in einem riesigen Obst- und Gemüsegarten von etwa 3000 m2. Neben 5-6 weiteren Sauerkirschen gibt es dazwischen auch 2 immense Süßkirschen von stattlichen 8-10 m Höhe.

Diese Süßkirschen tragen sehr gut. Doch sind sie ausschließlich für die Vögel. Jener Bekannter kann sich nicht entsinnen, jemals in diesen Jahrzehnten mehr als ein Händchen voll davon abbekommen zu haben. ;D

Dafür jedoch, lassen die Vögel jene Traumsauerkirsche völlig in Ruhe, freundlicherweise. So sind alle zufrieden.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 04. April 2011, 22:13:53
Guten Abend Helga,

ich habe schöne Photos gemacht, muß allerdings noch warten, bis ich an einen Computer komme, bei dem ich die Pixelzahl reduzieren kann.

*****************

Ich werde irgendwann ein Netzgerüst aufbauen mit Vierkantpfosten, die ich mir extra dafür vom Schreiner fertigen lassen.

Das wird teuer, aber ich rechne damit, daß mir jeder Baum rund 10 kg pro Saison spendieren wird, vielleicht sogar noch mehr.

Die Ungarische Traubige bestimmt dabei die Höhe des Netzes. Dieser Baum ist nicht nur der erste Baum, den ich gepflanzt habe, er ist auch in vielerlei Hinsicht ein bemerkenswerter Baum.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Wattemaus am 05. April 2011, 07:31:44
Dann suche ich mir schon mal einen Thread über Obstbaumschnitt.

Die Safir hat übrigens schon einige Blütenknospen, da hoffe ich auf ein paar Probekirschen in diesem Jahr.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Zuccalmaglio am 05. April 2011, 09:03:37
konterkater,

woher nimmst du die Erkenntnis, daß Bäume bei Anbindung an einen Pfahl keinen so kräftigen Stamm ausbilden (siehe #60)?
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 05. April 2011, 11:52:32
Aus einem anderen fabelhaften Buch, welches aber im Moment im Garten liegt.

Das ist ein Prüfungsbuch für angehende Agrarspezialisten. Es enthält ausschließlich Fragen und Antworten und behandelt viele Fragen rund um den Garten (Boden, Rasen, Wiese, Rosen, Stauden, Obstbaum, Teichbau ...), aber auch rund um den Bau von Straßen.

Ein ebenfalls hervorragendes Buch.

Hier steht, daß, wenn der Baum sich nicht bewegen kann, dann kann er auch keinen Bedarf darin erkennen, Energie für einen kräftigen Stamm aufzuwenden.

Deshalb sollte der Pfahl nicht länger als unbedingt nötig verwendet werden.

 
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 05. April 2011, 11:58:49
Bei der Ungarischen Traubigen hatte ich dabei ein Problem.

Es steht in Obstfachbüchern, daß dieser Baum nur in windgeschützten Gegenden verwendet werden sollte, und was das heißt, sollte und habe ich erfahren.

Der Baum wächst sehr schnell in die Höhe und beläßt es zunächst dabei, einen sehr dünnen Stamm besitzen zu wollen.

Als ich den Pfahl entfernte, spielte der Wind so mit dem Baum, daß die Ungarische Traubige bei starken Windstößen fast mit der Spitze den Boden berührte und ich ernsthaft befürchtete, daß der Stamm abbrechen wird.

Ich habe dann zwei Bodenhülsen mit handelsüblichen Vierkantpfosten östlich und westlich vom Baum so verwendet, daß ich den Baum mit zwei Kordeln so anbinden konnte, daß er sich nur geringfügig bewegen konnte.

Nach einem Jahr hatte er dann einen hinreichend kräftigen Stamm.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Zuccalmaglio am 05. April 2011, 13:11:31
konterkater,

danke. So etwas ähnliches hatte ich mir schon gedacht. Menschliche Knochen sollen ja auch stabiler werden, wenn sie von Kindheit an kräftig beansprucht werden.
Wobei man die jungen Obstbäume ja durch das Anbinden auch nicht stranguliert und somit eine gewisse Beweglichkeit des Baumes erhalten bleibt.
Bäume auf schwachen Unterlagen brauchen auch ein leben lang eine Anbindung, sonst sie sie bei starken Stürmen über den Jordan.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 05. April 2011, 14:44:46
Auch ein Grund dafür, daß ich mich für wurzelechte Bäume bei den Sauerkirschen entschieden habe, wo dieses schon möglich ist.

Ein Baum ohne Pfahl sieht irgendwie kräftiger und gesünder aus, und das ist er ja dann auch schließlich.

Nur bin ich gespannt, wie hoch die einzelnen Bäume noch werden.

Bei der Baumschule wollte ich wurzelechte Bäume haben, die so 3 Meter hoch werden. Beim Verkauf sagten mir die Mitarbeiter schließlich , daß sie auch 4 Meter groß werden können.

Die Ungarische Traubige hat jetzt 5 Meter erreicht, und ich hoffe, daß sie den Höhenwuchs beendet hat und jetzt in die Breite geht. Im Moment sieht es auch ganz danach aus.

Die Achat soll die 5 Meter auch erreichen, das steht irgendwo im Internet; die Safir und die Jade bleiben wohl deutlich unter dieser Marke.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Marion am 06. April 2011, 17:35:42
So. Da ich am liebsten beim 'Gärtner bzw. Baumschuler um die Ecke' kaufe, habe ich dort auch angerufen.

Was er hat ist:

- die Ungarische Traubige
und
- Zengödi. so it's richtig/ Edit: Csengödi.

Wären diese Sorten auch in Ordnung?

Wenn ihr jetzt euer Veto einlegt, dann bestelle ich eben Jade (und wahrscheinlich Achat) übers Internet.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Marion am 06. April 2011, 18:34:47
Zu Csengödi fand ich hier etwas. Bei Planten steht in einem kurzen Nebensatz (#1), dass sie 'zu wenig tragen' würde. Mh.

Na, was meint ihr?
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 06. April 2011, 21:03:51
Guten Abend Helga,

die Csengödi kenne ich nicht.

Die Ungarische Traubige ist etwas für Liebhaber, und sie wird vergleichsweise groß und es wird ihr nachgesagt, daß sie viele Früchte tragen soll - mit einem zusätzlichen Bestäuber.

Die Jade und die Achat befinden sich in der Erprobungsphase bei mir, daher kann ich im Moment eigentlich nur meine Erwartungshaltung beschreiben.

Die beiden Sorten sollen alle Vorteile der Ungarischen Traubigen haben und zusätzlich größere Früchte produzieren.

+++++++++++++++++

Ich habe mich von der örtlichen Baumschule weitestgehend gelöst. Neben den Kirschsorten Jade und Achat gibt es auch meinen favorisierten Apfelbaum, die Rubinola. dort nicht.

Und der Versand über den Paketdienst war bei mir anstandslos, allerdings erst Ende Oktober ohne Blätter während der beginnenden Winterruhe der Pflanzen.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 08. April 2011, 18:50:13
Heute ist in diesem Jahr der Tag, an dem meine modernen und wurzelechten Sauerkirschen ihre Blüten in der Grenzregion Solingen/Langenfeld langsam öffnen.

Dieses Photo stammt von der Safir, die ebenso wie die Ungarische Traubige eine Blüte geöffnet hat, während die anderen Blüten kurz davor sind sich zu öffnen.

Die Jade und die Achat werden im ersten Standjahr mit jeweils einer handvoll Blüten ins Rennen gehen.

Die Ungarische Traubige, die Morina, die Safir, die Jade und die Achat starten ihre Blühperioden allesamt geschlossen und vor allen Dingen spät, so daß eine Spätfrostgefahr bei den modernen Sauerkirschen vergleichsweise unwahrscheinlich ist.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 08. April 2011, 18:56:57
Hier ist ein Bild der Jade, welches vor einer Woche aufgenommen worden ist.

Siehe nächster Beitrag.

Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 08. April 2011, 19:04:50
Hier die Jade im Querformat.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 08. April 2011, 19:06:46
Und ein Foto von der Achat.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 08. April 2011, 19:14:46
Ein Bild von der Ungarischen Traubigen (der Baum im Vordergrund) und der Safir, kurz nachdem ich sie nach eineinhalb Jahren Standzeit vom Pfahl befreit habe.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 08. April 2011, 19:18:04
Und hier ein Bild von der Ungarischen Traubigen mit durchgehendem Stamm nach viereinhalb Jahren Standzeit.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 08. April 2011, 19:24:59
Und ein Bild von dem zweiten Safirbäumchen im ersten Standjahr (mit gebranntem Kalk im Pflanzloch ausgestattet).
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Marion am 13. April 2011, 19:06:38
Jetzt aber endlich.

Hallo Konterkater,

danke für die Fotos. Die sehen ja schnuckelig aus, deine Bäumchen, sehr überzeugend. Die Stütze quer zu setzen ist eine pfiffige Idee, das werde ich dir gleich tun.

Du hast ja eine richtige, kleine Obstwiese, wie schön. :D

Meine Bestellung kam heute an. Zweimal Jade. Einmal für meine Freundin, einmal für mich. Super! Ich freu mich so! :D

Dann, oh Schreck, was ist das peinlich. Ich weiß überhaupt nicht wie bzw. wie tief ich den Baum setzen soll. ::)

Leider habe ich kein Foto zur Hand, und versuche mal es zu beschreiben.

Das Bäumchen besteht aus 4 Teilen:

1. Die Wurzel mit den Wurzelarmen.
2. Aus der Wurzel kommt aus dem gleichen Gehölz ein ca. 4 cm dicker Stamm hervor. An diesem ca. 20 cm langen Stamm befindet sich oben ein Knubbel.
3. Auf dem Knubbel sitzt ein anderer Stamm, etwa 60 cm lang.
4. Die Baumkrone.

Frage: Wie tief muss das in die Erde? Muss dieser erste Knubbel herausschauen? ::)

Macht's gnädig, kein Geläster, das ist der erste Baum, den ich pflanze. Ja.

Ha! - noch etwas. Konterkater, was ist 'gebrannter Kalk'? Wo kriegt man das zu kaufen?








Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 14. April 2011, 00:07:20
Guten Abend Helga,

alles kein Problem, jeder und jede fängt einmal klein an 8).

So wie Du den Baum beschreibst, ist es ein veredelter Baum, wobei die Veredelungsstelle 20 cm hoch liegt.

Wichtig ist, daß diese Veredelungsstelle, ähemm ... also der erste Knubbel ::), am Ende der Pflanzhandlung aus dem Boden rausschaut, weil die Jade sonst selber Wurzeln bilden würde; Du hättest dann einen ungewollten wurzelechten Baum :o.

Ich würde den Baum so pflanzen, daß der kompakte Wurzelraum so eben gerade unter der Bodendecke verschwindet :).

*****************

Gebrannter Kalk ist thermisch behandeltes Calciumcarbonat. Während der Hitzebehandlung geht das Calciumcarbonat unter Freisetzung von Kohlendioxid in Calciumoxid (gebrannter Kalk) über ???.

Gebrannter Kalk hat den Vorteil, daß das Calcium schwer löslich ist. Die Pflanze ist allerdings in der Lage, das Calcium aus dem hinreichend löslichen Calciumoxid zu gewinnen :-*.

Aufgrund der schweren Löslichkeit verbleibt das nicht benötigte Calcium im Boden und wird nicht so leicht aus diesem herausgewaschen :D.

*****************

Ich habe gebrannten Kalk bei einem Bauhandwerkmarkt (Baumarkt, Obi ...) gekauft. Einfach fragen, ob der betreffende Laden gebrannten Kalk für Düngungszwecke vorrätig hat :-*.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Günther am 14. April 2011, 00:11:13
Vorsicht, gebrannter Kalk (auch gelöschter Kalk bzw. Kalkhydrat) ist STARK ÄTZEND !
Ein Spritzer im Auge ruiniert die Hornhaut, und in direktem Kontakt mit Pflanzen werden diese kaputt!
(Und Kalziumkarbonat ist noch schwerer löslich als gebrannter Kalk...)
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 14. April 2011, 00:19:07
Bitte nicht so leicht vom Vorschreiber bange machen lassen. Gebrannter Kalk ist ein Feststoff, der auch als Feststoff in den sauren Boden gelangt. Einen Spritzer kann es eigentlich nicht geben.

Aber es stimmt, daß unvorsichtiges bzw. tolpatschiges Handhaben von gebranntem Kalk gefährlich werden kann. Bei einer Gärtnerin setze ich allerdings voraus, daß sie es versteht, mit festen Substanzen bei Bedarf sorgfältig umzugehen.

Ich habe einmal versucht, für Düngungszwecke gebrannten Kalk mit Wasser zu lösen. Als Chemiker traute ich mir das durchaus zu. Da tat sich über einen Tag lang praktisch gar nix.

Und dieses feste Kalk (sehr wahrscheinlich Hartbranntkalk) ist für die Düngung nahezu aller Pflanzen zugelassen - es wird sogar empfohlen, dieses anzuwenden:

"Kalkdünger werden in Form von kohlensaurem Kalk (Kalkmergel, gemahlener Kalkstein oder Abfallkalk der Zuckerfabriken, dann Scheideschlamm genannt) oder als gebrannter Kalk (Ätzkalk) zur Anwendung gebracht."

http://www.wissen.de/wde/generator/wissen/ressorts/finanzen/wirtschaft/index,page=1087768.html

Allerdings natürlich bitte die Gebrauchsanweisung vorher lesen. Es steht auf der Packung unter anderem genau drauf, wieviel Gramm pro Quadratmeter verstreut werden soll.

P.S.: Ich würde auch keine Cola ins Auge sprühen. Die in der Cola enthaltene Phosphorsäure macht sich dort auch nicht gut.

Und Kirschbäume benötigen Calcium, es ist das Schlüsselelement bei diesen hübschen Pflanzen.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Marion am 14. April 2011, 08:37:11
Danke beisammen. :D

Ich würde den Baum so pflanzen, daß der kompakte Wurzelraum so eben gerade unter der Bodendecke verschwindet :).

Wäre es ebenfalls in Ordnung, wenn ich das Bäumchen etwas tiefer pflanze, so dass die Veredlungsstelle gerade noch herausschaut?




Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Marion am 14. April 2011, 08:47:39
Bitte nicht so leicht vom Vorschreiber bange machen lassen.

Keine Sorge, Konterkater. Da Eure chemischen Erörterungen bei mir sowieso keinerlei Chancen haben, Verständnis zu finden, mache ich das ergebnisorientiert. ;D Brav und stumpf folge ich Euren Anweisungen, dankbar und Wort für Wort. ;D

Also:

Das Pflanzloch hebe ich etwa 70 cm tief und 70 cm breit aus (uff!). Die Erde mische ich mit Kompost im Verhältnis 1/4 Kompost, 3/4 Erde. Seid ihr damit einverstanden?

Nun zum gebrannten Kalk: Wieviel davon mische ich unter die Pflanzerde?
(Vorausgesetzt natürlich, dass ich welchen bekomme.)
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Günther am 14. April 2011, 08:53:51
Bitte nicht so leicht vom Vorschreiber bange machen lassen. Gebrannter Kalk ist ein Feststoff, der auch als Feststoff in den sauren Boden gelangt. Einen Spritzer kann es eigentlich nicht geben.

Aber es stimmt, daß unvorsichtiges bzw. tolpatschiges Handhaben von gebranntem Kalk gefährlich werden kann. Bei einer Gärtnerin setze ich allerdings voraus, daß sie es versteht, mit festen Substanzen bei Bedarf sorgfältig umzugehen.

Ich habe einmal versucht, für Düngungszwecke gebrannten Kalk mit Wasser zu lösen. Als Chemiker traute ich mir das durchaus zu. Da tat sich über einen Tag lang praktisch gar nix.

Und dieses feste Kalk (sehr wahrscheinlich Hartbranntkalk) ist für die Düngung nahezu aller Pflanzen zugelassen - es wird sogar empfohlen, dieses anzuwenden:

"Kalkdünger werden in Form von kohlensaurem Kalk (Kalkmergel, gemahlener Kalkstein oder Abfallkalk der Zuckerfabriken, dann Scheideschlamm genannt) oder als gebrannter Kalk (Ätzkalk) zur Anwendung gebracht."

http://www.wissen.de/wde/generator/wissen/ressorts/finanzen/wirtschaft/index,page=1087768.html

Allerdings natürlich bitte die Gebrauchsanweisung vorher lesen. Es steht auf der Packung unter anderem genau drauf, wieviel Gramm pro Quadratmeter verstreut werden soll.

P.S.: Ich würde auch keine Cola ins Auge sprühen. Die in der Cola enthaltene Phosphorsäure macht sich dort auch nicht gut.

Und Kirschbäume benötigen Calcium, es ist das Schlüsselelement bei diesen hübschen Pflanzen.

Gebrannter Kalk, Kalziumoxid, ist ein Feststoff, der mit Wasser heftig, unter starker Wärmeentwicklung, reagiert. Konnte man früher auf jeder Baustelle beobachten. Die Wärmeentwicklung wurde schon in der Antike als Zündquelle für das Griechische Feuer verwendet (entzündete sich von selbst bei Berührung mit Wasser).
"Gebrannter Kalk" im Wasser unlöslich? Da stimmt was nicht. Das klappt kaum mit totgebranntem, gesintertem Kalk, und den gibts nicht im Handel. Auch für "Chemiker" - ich kenn ihn nur aus Mustersammlungen....
Für mich gibts kaum einen vernünftigen Grund, gebrannten Kalk als Dünger zu verwenden - es sei denn zur gleichzeitigen Bodendesinfektion.
Und generell zur Löslichkeit (in Gramm/100 Gramm Wasser bei Raumtemperatur):
Kalziumhydroxid (Oxid ist nicht unumgesetzt in Wasser löslich..): 0,1238g
Kalziumsulfat, Hydrat (Gips): 0,2036g
Kalziumkarbonat (~Kalkstein): 1,5 mal 10 hoch -3 g, also um Größenordnungen weniger.

Wenn Kalkdünger im Hausgarten, dann Kalksteinmehl in irgendeiner Form, eventuell Gipsmehl (Schwefel ist bisweilen auch Mangelelement), noch milder Mergel.
Mit entsprechender Vorsicht auch handelsübliches Kalkhydrat (Baustoffhandel).

Kalkspritzer (generell Alkalispritzer) im Auge sind wesentlich gefährlicher als Säurespritzer.
Haut wird halt von Alkali angegriffen.
Steck Deinen Finger in eine Kalkbrühe und steck ihn in Cola - der Vergleich macht sicher.

Prinzipiell sollten Bäume nur in Ausnahmefällen tiefer gesetzt werden, als sie gewachsen sind. Manche vertragen das, viele sind zumindest stark beleidigt.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Marion am 14. April 2011, 10:13:12
Prinzipiell sollten Bäume nur in Ausnahmefällen tiefer gesetzt werden, als sie gewachsen sind. Manche vertragen das, viele sind zumindest stark beleidigt.

Aber dieses 20 cm lange Stämmchen wächst doch aus der Wurzel heraus, müsste ihr insofern also zugehörig sein. ???

Hintergrund. Die Bäumchen sind viel größer als ich erwartet hätte. Jene Freundin (für die eine der beiden Kirschen ist) ist motorisch schon ernsthaft behindert. Sich 20 cm weniger recken und strecken zu müssen, wäre für sie eine große Erleichterung.

Also, letzter Verhandlungsversuch: Der Knubbel schaut 5 cm aus der Erde heraus. Einverstanden?
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 14. April 2011, 12:06:00
Guten Tag Helga,

ich denke, daß 5 cm in Ordnung sind. Und einen Baumpfahl brauchst Du noch, damit die Wurzel optimal wachsen kann.

Sehr wichtig: Organisches Material nicht tiefer als 35 cm eingraben wegen der Fäulnisgefahr.

Und mir ist noch eingefallen, daß Du ja einen sandigen Boden hast. Da ist vielleicht ein Universaldünger sinnvoller als bei uns mit einem Lehm-Tonboden.

Der Gartencenter in Erfurt hat mir bei der Versendung der beiden Bäume solch einen Dünger als Probe mitgeliefert.

Packung mit gebranntem Kalk habe ich nur in einer 10kg-Version erhalten. Ist vielleicht ein bischen viel für zwei kleine Kirschbäume, wenn vielleicht 50g jährlich angewendet werden müssen.



Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 14. April 2011, 12:08:32
Und an Günther,

ich kenne die theoretischen Grundlagen auch, aber der praktische Versuch zeigte ein für mich erstaunliches Ergebnis.

Ich erkläre mir das so, daß andere Bestandteile, die die Wasserlöslichkeit weiter herabsetzen, beigemischt sind. Der Boden darf ja auch nicht alkalisch werden, sondern er muß sauer bleiben. Das Problem ist offenkundig gelöst worden.

Auf jeden Fall hat die Verwendung von diesem Kalk bei mir mit einem Boden mit einem pH-Wert unter sechs dazu geführt, daß die damit behandelten Bäume im ersten Jahr blühten und bislang auch schon die ersten Kirschen hatten - ohne den Baumswuchs zu vernachlässigen.

Und nochmals: Eine Form des gebrannten Kalks ist für die Düngung zugelassen. Und es muß nur einmal jährlich wenig gedüngt werden. Bitte die Packungsbeilage immer beachten.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 14. April 2011, 12:27:12
Und bei bestimmten Chemikalien muß halt vorsichtig vorgegangen werden.

Wenn eines Tages der Wunsch umgesetzt wird, selber einmal Imker zu werden, dann wirst Du darauf hingewiesen, die Beute einmal jährlich mit konzentrierter Natronlauge zu waschen. Und das spritzt.

Da ist die Handhabung mit festem Kalk eigentlich kein Problem.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Gänselieschen am 14. April 2011, 12:49:37
Frage - kann Kalk auch ausbleibenden oder niedrigen Ertrag von Zwetschgen erhöhen??

L.G.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 14. April 2011, 15:59:22
Hallo Gänselieschen,

ich war gerade im Garten, unter anderem, um mir die Packungsbeschreibung des Düngers noch einmal durchzulesen.

Es gibt Hinweise zur Dosierung bei Steinobst, Kernobst, Erdbeeren und Kompost und Beetpflanzen allgemein.

Es käme also auf einen Versuch an.

Beziehungsweise ich lese nochmals in meinem Buch "Kirschen- und Zwetschenanbau" nach, welches ich im Moment nicht zur Hand habe.

Spätestens morgen kann ich eine Empfehlung aussprechen.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 14. April 2011, 16:09:28

Gebrannter Kalk, Kalziumoxid, ist ein Feststoff, der mit Wasser heftig, unter starker Wärmeentwicklung, reagiert. Konnte man früher auf jeder Baustelle beobachten. Die Wärmeentwicklung wurde schon in der Antike als Zündquelle für das Griechische Feuer verwendet (entzündete sich von selbst bei Berührung mit Wasser).
"Gebrannter Kalk" im Wasser unlöslich? Da stimmt was nicht. Das klappt kaum mit totgebranntem, gesintertem Kalk, und den gibts nicht im Handel. Auch für "Chemiker" - ich kenn ihn nur aus Mustersammlungen....

Und nun zu Günther:

Also bei dem Dünger handelt es sich offiziell um einen Stickstoffdünger. Er wurde chemisch und durch Vermischung hergestellt.

Er enthält 55% Calciumoxid (CaO).

Darüberhinaus 22% Stickstoffverbindungen.

Es steht unter anderem auf der Packung, daß die Stickstoffverbindungen einen optimalen pH-Wert sicherstellen sollen.

Wahrscheinlich sind die Kalkkörner so sauer eingestellt, daß Calciumhydroxid (CaOH) sich nicht so leicht bilden kann.

Damit wäre das Problem gelöst, daß das Calciumoxid sich zu schnell auflöst mit der Gefahr des pH-Wertanstiegs.

Und es bestätigt meine Lösungsversuche, wobei ich nicht mehr weiß, ob ich Regenwasser oder Grundwasser verwendet habe.

Höchstwahrscheinlich ist die Löslichkeit des Calciums so genau eingestellt, daß es sich zum Einen möglichst lange im Boden aufhält und zum Anderen von der Pflanze aufgenommen werden kann.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 14. April 2011, 16:14:15
Und darüberhinaus.

Die Gefahrstoffeinordnung ist Xn (mindergiftig).

Die Körner müssen von Kindern und Tieren ferngehalten werden, d. h. die Körner müssen in den Boden eingearbeitet werden, was bei der Pflanzung natürlich einfach ist.

In Naturschutzgebieten darf der Stickstoffkalk, die offizielle Bezeichnung für diesen Dünger, nicht angewendet werden.

Bei unsachgemäßer Handhabung ist eine Gefahr für die Haut, die Augen und für die Pflanzen gegeben.

Es sollte also keine Lauge mit den Körnern vermengt werden.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 14. April 2011, 16:15:36
Für die Kirschbäume, denen ich diesen Dünger gegeben haben, sind diese Körner eine große Wohltat gewesen.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Günther am 14. April 2011, 17:06:12

Also bei dem Dünger handelt es sich offiziell um einen Stickstoffdünger.

Er enthält 55% Calciumoxid (CaO).

Darüberhinaus 22% Stickstoffverbindungen.

Es steht unter anderem auf der Packung, daß die Stickstoffverbindungen einen optimalen pH-Wert sicherstellen sollen.

Wahrscheinlich sind die Kalkkörner so sauer eingestellt, daß Calciumhydroxid (CaOH) sich nicht so leicht bilden kann.

Damit wäre das Problem gelöst, daß das Calciumoxid sich zu schnell auflöst mit der Gefahr des pH-Wertanstiegs.


In dem Dünger ist sicher KEIN Kalziumoxid, es wird, wie üblich, der Kalziumgehalt als Oxid angegeben.
Phosphordünger haben Gehaltsangaben als P2O5, obwohl sicher kein Phosphorpentoxid als solches drin ist, Kalidünger haben Gehaltsangaben als K2O, analog.
Ich nehme fast an, der Stickstoffgehalt ist auch als N angegeben - N ist als Gas in der Luft.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 14. April 2011, 17:09:14
Gebrannter Kalk ist Calciumoxid.

Und es wurden zwei Stickstoffverbindungen genannt, einer davon war Cyanostickstoff Gehalt: 2%, die andere Stickstoffverbindung hatte einen Gehalt von 20%.

Und Stickstoff ist nicht als N, sondern als N2 in der Luft.

Günther, Du hast verloren - wieder einmal.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Günther am 14. April 2011, 17:38:25
Gebrannter Kalk ist Calciumoxid.

Und es wurden zwei Stickstoffverbindungen genannt, einer davon war Cyanostickstoff Gehalt: 2%, die andere Stickstoffverbindung hatte einen Gehalt von 20%.

Und Stickstoff ist nicht als N, sondern als N2 in der Luft.

Günther, Du hast verloren - wieder einmal.

Gebrannter Kalk ist Kalziumoxid - nie bestritten, nur ist eben kein gebrannter Kalk = Kalziumoxid in Deiner Mixtur drinnen.
Deine Angabe "Cyanostickstoff" läßt darauf schließen, daß Kalkstickstoff in dem Dünger drin ist - daher, auch, der Kalziumgehalt.
Die N2-Weisheit - geschenkt.
Jedenfalls ist der Stickstoff im Dünger nicht elementar, wie in der Luft.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 14. April 2011, 18:04:49
Kalkstickstoff ist CaCN2

Das molare Verhältnis ist 40,08 zu 28,0134 zugunsten von Calcium gegenüber von Stickstoff in dieser Verbindung.

Im Moment habe ich noch keine Lust, genau auszurechnen, wie das zu 55% CaO und 22% Stickstoffverbindungen paßt.

Da aber der Stickstoffanteil in einer Stickstoffverbindung sehr viel geringer ist als der Calciumanteil in CaO, setze ich voraus, daß gebrannter Kalk enthalten ist, wahrscheinlich sogar zu 55%.




Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Marion am 14. April 2011, 18:09:50
Darf ich nochmal um Eure Fernsteuerung bitten? :)

Im Keller habe ich noch 1 kg "Azet Vitalkalk". Schaut Ihr mal bitte in den Link rein. Das ist doch nicht 'gebrannter Kalk'. Oder?

Okay, dann nehme ich diesen ominösen Kalk auch zum Düngen. Jedoch dachte ich, ich soll das Zeugs unter die Pflanzerde mischen. Falsch?

Mein Garten ist recht klein, mit dem Standort bin ich unsicher. Am Liebsten würde ich Frau Jade in den Halbschatten setzen.

Das heißt konkret:
Im Winter gar keine Sonne, vollschattig.
Jetzt im April ab 11 Uhr 30 vormittags bis knapp 18 Uhr.
Im Hochsommer gibts zunehmend mehr davon.
Dann immer weniger.

Was meint ihr? Gefällt es der Kirsche an einem solchen Standort? Werden die Früchte dann trotzdem lecka?
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Günther am 14. April 2011, 18:19:14
Darf ich nochmal um Eure Fernsteuerung bitten? :)

Im Keller habe ich noch 1 kg "Azet Vitalkalk". Schaut Ihr mal bitte in den Link rein. Das ist doch nicht 'gebrannter Kalk'. Oder?


Nein, das ist kein gebrannter Kalk, laut Angabe:
"kohlensaurer Kalk (85 %) mit Magnesium und Eisen"
Eben für Düngezwecke....
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 14. April 2011, 18:40:48
Hallo Helga,

mit Sandböden kenne ich mich nicht so aus, allerdings könnte dieses Material für einen Sandboden genau richtig sein.

Ich habe damals vor ungefähr drei Jahren in diesem Forum den Tip bekommen, Kalk unter die Erde zu mischen, während der Pflanzung. Ich habe es ausprobiert und sehr gute Erfahrungen damit gemacht.

Und an Günther:

Tatsächlich wird der Calciumgehalt in Kalkstickstoff als CaO angegeben. Ist für mich zwar merkwürdig, aber okay, jetzt bin ich schlauer.

Calciumoxid ist lediglich ein Ausgangsstoff für Kalkstickstoff.

P.S.: Was das für Rückschlüsse auf die Gesellschaft zuläßt ...

Da steht auf einer Packung, daß etwas in ihr enthalten ist, was überhaupt nicht drin ist.

Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 14. April 2011, 18:46:34
Also, ab heute schreibe ich nicht mehr, gebrannten Kalk (CaO) unter die Erde zu mischen sondern Kalkstickstoff (CaCN2).
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Gänselieschen am 15. April 2011, 10:52:10
Ich habe gestern jemanden in die Spur geschickt - gebrannten Kalk kaufen - gibts nicht :(
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Marion am 15. April 2011, 11:48:59
So wird es mir auch gleich ergehen, vermute ich mal. ;D
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 15. April 2011, 13:50:25
Nach meinem gestrigen Aha-Erlebnis, welches ich immer noch nicht ganz verdaut habe,

ist es auch nicht gebrannter Kalk, sondern Kalkstickstoff, obwohl auf der Packung steht, daß gebrannter Kalk drin ist.
 
Ich habe den Kalkstickstoff bei Obi gekauft. Es ist auch ein Produkt von Obi gewesen.

Andere Hersteller vertreiben dieses Produkt ebenfalls und im folgenden Link wird Kalkstickstoff gut vorgestellt.

http://www.kalkstickstoff.de

Es ist also wirklich ein langsam wirkender Dünger, das Calciumdepot ist stabil und biologisch sollen alle Restbestandteile zu ebenfalls wertvollem Harnstoff umgesetzt werden.

Ich kann nur bescheinigien, daß ich mit diesem Dünger sehr gute Erfahrungen gemacht habe.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Günther am 15. April 2011, 13:53:19
Branntkalk gibts im Baustoffhandel, in großen Säcken...
Besser zu manipulieren und mit weniger Risiko ist Kalkhydrat, detto im Baustoffhandel.
Notwendig ist im Normalgarten beides nicht.

Kalkstickstoff ist nix für Alkoholiker - Alkoholgenuß ist bei der Anwendung strikte zu vermeiden 8)
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 15. April 2011, 13:55:45
Hallo Gänselieschen,

so weit ich das dem Buch "Kirschen- und Zwetschenanbau" entnehmen konnte, ist Calcium ebenfalls sehr wichtig für Zwetschenbäume, wenn es hier wohl auch nicht so sehr das Schlüsselelement ist wie bei den Kirschen.

Ob allerdings Kalkstickstoff Deine Ernteerträge steigern kann, kann ich mit den Informationen nicht sagen.

Liegt zum Beispiel Gummifluß vor, soll das ein Anzeichen von Bormangel sein, was widerum ein Indiz für nicht hinreichend sauren Boden wäre.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 15. April 2011, 13:57:35
Kalkstickstoff ist nix für Alkoholiker - Alkoholgenuß ist bei der Anwendung strikte zu vermeiden 8)

Das würde zur Kalkstickstoffkrankheit führen.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Günther am 15. April 2011, 14:17:01
Gummifluß ist eher bei Stickstoffüberschuß. Bormangel ist relativ selten, manche Kommerzgemüsefabriken verwenden allerdings borhaltige Düngemittel.....
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 15. April 2011, 14:22:56
Bei Zwetschenbäumen kann ich mich nur auf meine Literatur stützen, die allerdings erstklassig ist.

Da steht, daß Stickstoffsymptome sich an den Blättern erkennen lassen, während Gummifluß mit Bormangel in Verbindung gebracht wird;

nicht, weil das chemisch überaus interessante Bor nicht im Boden wäre, sondern weil der Boden nicht hinreichend sauer ist, so daß der Zwetschenbaum das im Boden vorhandene Bor auch aufnehmen kann.
Titel: Jade etwas zurückhaltend
Beitrag von: Konterkater am 16. April 2011, 18:38:26
Während die Achat drei von knapp zehn Blüten geöffnet hat, zieht es die Jade vor, alle mehr als 20 Blüten noch geschlossen zu halten (beide im letzten Herbst gepflanzt).

Die älteren Bäume (fünf bzw. drei Jahre) stehen voll in ihrer Blüte.

Titel: Achat hat sieben Blüten geöffnet
Beitrag von: Konterkater am 17. April 2011, 17:31:51
Die Achat hat nun alle sieben Blüten geöffnet, während die Jade jetzt immerhin die ersten drei Blüten öffnete.

Allerdings hat die Achat mehr Energie ins Wachstums verlagert. Waren beide Bäume bei der Ankunft annähernd gleich groß, so ist die Achat schon signifikant größer als die Jade.
Titel: Re:Achat hat sieben Blüten geöffnet
Beitrag von: Marion am 19. April 2011, 09:40:59
Es ist sooo spannend, Konterkater. Bin richtig am mitfiebern. ;D :D
Und drücke auch alle Daumen, dass aus den Blüten auch Früchte werden. Jessas! ;D

während die Jade jetzt immerhin die ersten drei Blüten öffnete.

Wenn du davon vielleicht ein klitzekleines Foto hättest? :) So als Vorfreude auf nächstes Jahr.

Die beiden Bäumchen sind gepflanzt. :)

Für Deine und Eure Mithilfe auch nochmal ganz herzlichen Dank! :)
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Gänselieschen am 19. April 2011, 10:15:52
@ Konterkater,

ich habe jetzt nur ganz normalen Gartenkalk, den hat mir jemand mitgebracht. Was genau sieht man denn an den Blättern bei Stickstoffüberschuss (was ich eigentlich für unmöglich halte). Mein Baum hatte in den letzten Jahren öfter mal ganz extremen Blattfall wegen der sogenannten - Schrotschusskrankheit - da bin ich aber auch hier im Forum mit einem Hilferuf nicht viel weiter gekommen. Kann das auch auf irgendeinen Mangel zurückzuführen sein??

Oder sollte ich langsam in ein Zwetschenthema umziehen??

L.G.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 19. April 2011, 12:59:16
Hallo zusammen,

@ Helga,

ein Photo werde ich noch machen, bzw. habe ich schon gemacht von der ganzen Kirschanlage. Es ist ein wunderschönes Gefühl, vor blühenden Kirschbäumen zu stehen, vor allen Dingen dann, wenn sie von einem selbst groß gezogen worden sind.

@ Gänselieschen,

noch brauchst Du nicht umzuziehen, denn die Fragen, die Du hast, gelten für Kirsch- und Zwetschenbäume gleichermaßen.

Stickstoffsymptome kann offenkundig nur ein sehr geübtes Auge erkennen. Das Blattgrün variiert gemäß den Stickstoffkonditionen.

Im Hinblick auf Stickstoff soll die Düngung auch nicht schematisch erfolgen, da der Stickstoffgehalt im selben Boden stark variieren kann.

Das hängt von der Bodenfeuchte oder von der Wärme des letzten Herbstes ab.

Bei der Schrotschußkrankheit hilft eigentlich nur die Maßnahme, Teile des Baumes zu entfernen, so daß die Blätter sehr schnell abtrocknen können.

Es gibt offensichtlich Präparate, die direkt gegen den Schrotschußerreger eingesetzt werden, die nach meiner Kenntnis allerdings zumindest im Privatgarten nicht zugelassen sind.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Gänselieschen am 19. April 2011, 13:10:57
Aha, das war es also. Ich habe den Baum vor zwei Jahren gut ausgelichtet, und glaube auch, dass es im letzten Jahr nicht so doll war.

Habe jetzt grad mal bei Zwetschgen bissel gelesen - die Sorte 'Hanita', die ich habe ist bekannt für ziemlich steilen Wuchs und Brüchigkeit. Und da habe ich mich gewundert, dass bei einer Wildattacke vor einigen Jahren die Zweige nur so runtergebrochen sind, die die Tiere erreicht hatten. Seit dem machte der Baum nicht so viel Freude. Letztes Jahr war fast nichts, das kann aber an dem Schnitt vom Vorjahr gelegen haben. Jetzt blüht er gut - mal sehen.

Danke Dir,
L.G.
Gänselieschen
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 19. April 2011, 16:21:15
Die Sorte Hanita gilt wirklich als problematisch im Baumwuchs.

Ich will in diesem Jahr auch zwei Zwetschenbäume pflanzen und habe hier die Sorten Katinka und Toptaste im Moment ins Auge gefaßt. Ich muß nur noch herausfinden, ob die sich gegenseitig befruchten können.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Gänselieschen am 19. April 2011, 16:24:48
Da gibt es, glaub ich, ein Thema zu. Die Sortennamen kommen mir bekannt vor. Die habe ich heute gelesen.

Bei mir wird die Hanita ggf. mal die Große Grüne Reneklode befruchten - das wäre auch schon mal was.

L.G.
Titel: Ungarische Traubige mit längster Blühzeit
Beitrag von: Konterkater am 21. April 2011, 00:10:47
Die Ungariche Traubige hatte zusammen mit der Safir zuerst jeweils eine Blüte geöffnet, die Morina war ein Tag später dran.

Während die Safir und die Morina mittlerweile ihre Blühperiode langsam einstellen, steht die Ungarische Traubige immer noch in voller Blüte.

Währenddessen hat die zierliche Jade nun ebenfalls wie zuvor die Achat ihre Blüten geöffnet.

Photos werde ich nachreichen.
 
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Lizzy am 21. April 2011, 14:31:19
Die Gerema hat jetzt im ersten Standjahr nach der Pflanzung 11 Blüten.

Gruss
Titel: Voll in Blüte
Beitrag von: Konterkater am 21. April 2011, 18:38:56
Dieses Bild wurde am 16. April 11 aufgenommen.

Im Vordergrund die beiden jungen Bäume der Sorten Achat und Jade.

Die blühenden Bäume sind die Ungarische Traubige (links), die Safir (hinten) und die Morina (rechts).
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 21. April 2011, 18:40:53
Anmerkung: Bei dem rotlaubigen Baum handelt es sich um eine robuste Haselnuß, links im Hintergrund ist eine Quitte zu sehen, die an diesem Tag noch nicht blühte.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 21. April 2011, 18:44:33
Dieses Bild wurde heute aufgenommen.

Zu sehen ist im Vordergrund die jetzt blühende Jade.

Von den älteren Bäumen steht nur noch die Ungarische Traubige voll in Blüte.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 21. April 2011, 18:47:38
Dieses Photo wurde von einem etwas veränderten Standort aufgenommen.

Mit etwas Glück kann beim stark pixelreduzierten Bild erkannt werden, daß die Quitte jetzt damit beginnt zu blühen.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 21. April 2011, 18:48:29
Hier ist das Bild.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 21. April 2011, 18:50:35
Und zum heutigen Abschluß ein größeres Bild von der Jade, welches ebenfalls heute aufgenommen worden ist.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 25. April 2011, 23:18:49
Heute habe ich sowohl bei der Jade als auch bei der Achat zwei Leitäste mit Hilfe von Jute und Plastikheringen so dauerhaft "verbogen", daß der Baum Leitäste nach möglichst vielen Seiten haben wird.

Ursprünglich wollen alle Äste in eine Richtung. Im Moment ist es nur bei der Achat geplant, im Sommer einen Leitast zu entfernen.

Für diese Art der Erziehung gibt es so nebenbei verschiedene Möglichkeiten.

Photos folgen.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 28. April 2011, 19:03:35
Heute war ich außerplanmässig im Garten, und hatte daher keine Kamera dabei.

Allerdings habe ich heute gesehen, daß die Ungarische Traubige im fünften Standjahr richtig loslegt mit der Kirschenproduktion.

Bei der Achat ist von sieben Blüten eine befruchtet worden, bei der Jade bilden sich einige Kirschen.

Entweder hat die Jade sich selbst befruchtet, oder die Ungarische Traubige oder die Achat haben ihren Beitrag dazu geleistet.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 25. Mai 2011, 01:28:41
Nachdem ich bemerkt habe, daß in diesem Jahr unsere Brombeeren bereits im Mai blühen, mußte ich auch schon jetzt im Mai die ersten Srühflecken zur Kenntnis nehmen.

Und zwar wie gewohnt bei der Safir, aber leider auch bei der Jade und der Achat.

Weiterhin ist bei der Achat die Schrotschußkrankheit zu erkennen, während sich bei der Jade einige Blätter einfarbig rot gefärbt haben.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: cydorian am 25. Mai 2011, 10:35:45
Alle Fruchtansätze der Sauerkirschen unserer Gegend sind in der katastrophalen Frostnacht Anfang Mai erforen (Äpfel ebenso, unsere Ernte hat sich für dieses Jahr bereits erledigt). Bei Süsskirschen ist das je nach Lage nur zu 20% passiert. Sauerkirschen sind offenbar deutlich frostempfindlicher.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Zuccalmaglio am 26. Mai 2011, 09:09:59
O weh,

wieviel Grad Minus waren es denn ca. bei euch?

Wir sind mit 1-2 Plus davongekommen. Keine erkennbaren Einbußen.

Nicht weit von Colonia bzw. südlich von Bonn in der Baumschul- und Obstgegend um Meckenheim/Rheinbach soll es aber kräftige Verluste gegeben haben.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Zuccalmaglio am 26. Mai 2011, 09:14:23
Ganz vergessen. Wir sind ja bei den Sauerkirschen.

Safir ist bei mir noch ohne Sprühflecken nach marginalem Befall in den Vorjahren. Der Baum wurde letztes Jahr kräftig zurückgenommen.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: cydorian am 26. Mai 2011, 09:33:33
Die Region um Köln, der Nordwesten hatte Glück. Bei uns waren es jedoch bis zu Minus 5 Grad. Nur eine Nacht. Die Nacht, in der alles zu Ende ging. Für den Weinbau wars eine Katastrophe, 80% der Flächen stark frostgeschädigt, teilweise Totalausfall.

Es hat mich jedenfalls überrascht, dass sich die Sauerkirschen durchweg als viel weniger frostfest erwiesen haben wie Süsskirschen. Diese Erkenntnis passt schon in den Thread. Es gab noch mehr solche Überraschungen, Myrobalane sind z.B. auch komplett erfroren (sah aus wie Rosinen, die an den Ästen hängen), Zwetschgen jedoch nicht. Äpfel - weitgehend erforen, Birnen jedoch nicht, wie sich jetzt herausstellt.

Da wir auch Sauerkirsch-Plantagen haben, ist das für die Kommerziellen ganz schön bitter. Damit hat keiner gerechnet, es gibt keine Beregnungsanlagen, Sauerkirschen werden noch relativ häufig mit extensiven Anbautechniken angebaut.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: obstler am 26. Mai 2011, 11:21:44
Alle Fruchtansätze der Sauerkirschen unserer Gegend sind in der katastrophalen Frostnacht Anfang Mai erforen (Äpfel ebenso, unsere Ernte hat sich für dieses Jahr bereits erledigt). Bei Süsskirschen ist das je nach Lage nur zu 20% passiert. Sauerkirschen sind offenbar deutlich frostempfindlicher.

Kann ich so nicht bestätigen. Die Süßkirschen hatten einen Verlust von ca. 20 %, Schattenmorelle und Morina ca 10% (kleine grüne Früchte ca 1cm), Williams Christ, 2-3cm große Früchte 50% und Kuresia mit 2 cm großen Früchten Totalausfall. Temperatur in der Frostnacht ca. 2-3 Grad minus.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: cydorian am 26. Mai 2011, 12:49:37
Sauerkirschen auf einem Grundstück waren es vier Sorten, darunter Ungarische Traubige und Königin Hortense. Alle Fruchtansätze, auch die Grossen, sind ausnahmslos erforen. Süsskirschen fünf Sorten, geringe Schäden (stark jedoch durch den üblichen verdammten Frostspannerfrass). Williams Christ und die zehn anderen Birnen ohne Frostschäden, Aprikosen und Pfirsiche Totalausfall.

Ich sage absichtlich "auf einem Grundstück", weil es in der Region auch nahe beieinanderliegende Zonen gab, auf denen die Schäden mal stark, mal schwach waren. Nur am selben Platz sind die Erfahrungen vergleichbar, nicht jedoch auf verschiedenen Grundstücken. In freier Höhenlage ist z.B. kaum etwas erfroren. Dort trägt auch die Sauerkirsche, sogar die Walnüsse haben vereinzelt überlebt, 200m entfernt und tiefer ist sie erfroren. In Tallagen sind auch die Süsskirschen draufgegangen. Dort war sowohl Dauer als auch Tiefpunkt des Kaltluftstroms (es war kein Strahlungsfrost) stärker.

Die Sauerkirsche mit ihrem verhältnismässig geringen Wasserbedarf ist wohl besser für Hang und Spitze, aber nicht fürs Tal, eine ältere Erkenntnis.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 26. Mai 2011, 13:16:47
Nur die Ungarische Traubige würde wohl auf einem Hang nicht überleben ;).

Vergleiche zwischen Regionen sind auch interessant.

So zeigt es sich ja wiederholt bei der Safir, daß sie sich bei mir wohl nicht so wohl fühlt wie auf dem Grundstück von Zuccalmaglio.

Ungeachtet der Vorkommnisse im Hinblick auf die Sprühflecken- und Schrotschußkrankheit wachsen die Jade und vor allem die Achat sehr gut.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: obstler am 26. Mai 2011, 13:58:07
Sauerkirschen auf einem Grundstück waren es vier Sorten, darunter Ungarische Traubige und Königin Hortense. Alle Fruchtansätze, auch die Grossen, sind ausnahmslos erforen. Süsskirschen fünf Sorten, geringe Schäden (stark jedoch durch den üblichen verdammten Frostspannerfrass). Williams Christ und die zehn anderen Birnen ohne Frostschäden, Aprikosen und Pfirsiche Totalausfall.

Ich sage absichtlich "auf einem Grundstück", weil es in der Region auch nahe beieinanderliegende Zonen gab, auf denen die Schäden mal stark, mal schwach waren. Nur am selben Platz sind die Erfahrungen vergleichbar, nicht jedoch auf verschiedenen Grundstücken. In freier Höhenlage ist z.B. kaum etwas erfroren. Dort trägt auch die Sauerkirsche, sogar die Walnüsse haben vereinzelt überlebt, 200m entfernt und tiefer ist sie erfroren. In Tallagen sind auch die Süsskirschen draufgegangen. Dort war sowohl Dauer als auch Tiefpunkt des Kaltluftstroms (es war kein Strahlungsfrost) stärker.


Objektive Ergebnisse sind wahrscheinlich nur unter Laborbedingungen zu erreichen. Nicht zu vernachlässigen ist auch die Höhe der Bäume. Grundsätzlich war ich nur erstaunt, dass Fruchtansätze bzw. kleine Frücht noch so frostempfindlich sind. Wähnte mich immer in "Sicherheit" wenn die Blüte den Frost überstanden hat und war wirklich geschockt über die verheerenden Folgen nur einer Frostnacht >:(
Es gibt auch kaum Angaben zu Sorten und deren Frostbeständigkeit nach der Blüte, zumindest hab ich nix gefunden bis jetzt.
Hoffentlich wirds nächstes Jahr besser. Möglichst ohne Frost und Aschewolke.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 26. Mai 2011, 14:40:00
Ich habe ein leider schon etwas älteres Buch mit dem Namen "Taschenatlas Obst", Untertitel "216 Arten und Sorten" von Manfred Fischer, Hans-Joachim Albrecht und Martin Geibel.

Hier gibt es Angaben zur Blütenfrostempfindlichkeit.

Bei der Ungarischen Traubigen steht, daß sie empfindlich auf Blütenfrost reagiert, genauso wie die Schattenmorelle.

Mäßig gegen Blütenfrost geschützt ist die Safir und die Sorten Fanal und Morina sind wenig empfindlich gegenüber Blütenfrost.

Das würde bedeuten, daß die Blütenfrostempfindlichkeit sortenspezifisch ist, und nicht generell auf Sauer- und Süßkirschen übertragen werden kann.

Leider ist das oben erwähnte Buch schon etwas älter. Es berücksichtigt aber so gut wie alle Obstsorten - es gibt auch Angaben zur japnbischen Weinbeere und zur Vitamin-Rose 'Pi Ro 3'.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: cydorian am 26. Mai 2011, 15:33:15
Hier gibt es Angaben zur Blütenfrostempfindlichkeit.

Die Besonderheit war, dass überall schon Fruchtansätze der Sauerkirsche waren, teilweise schon recht gross. Es war kein Blütenfrost mehr. Über diese "Nach-Blütenfrostempfindlichkeit" der Sauerkirschen finde ich nichts genaues in der Literatur.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 26. Mai 2011, 15:56:58
Da muß ich auch passen.

Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Marion am 08. Juni 2011, 16:43:33
Unbedarften Blickes konnte ich bei Lieferung der beiden Jade-Bäume nicht einschätzen, ob das nun gebont ist oder nicht. Suspekt war es mir schon, die sahen nicht gut aus.

Dann wuchsen sie nur rückwärts, beide, saft- und kraftlos.

Heute habe ich reklamiert, im Herbst schicken sie uns Ersatz.

Blöd, das.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Marion am 08. Juni 2011, 16:48:27
Die Bäumchen sind aus dieser Baumschule. Gibt es damit Erfahrungswerte?

Die anderen Pflanzen, Himbeeren und Heidelbeeren waren alle in Ordnung.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: BigBee am 08. Juni 2011, 16:50:57
Schade. Kirschen hätt ich wohl auch gerne, aber da trau ich mich echt nicht ran. Viel Glück Dir.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 08. Juni 2011, 17:03:56
Für Kirschen brauchen wir allerdings Mut.

Bei der Jade ist mir aufgefallen, daß sie gut als Spindel erzogen werden kann. Die Äste konnten nach einem Tag verbiegen bereits von den Biegehilfsmaßnahmen befreit werden.

Bei uns wächst die Jade - etwas langsamer als die Achat. Die anfänglichen Sprühflecken konnten sich in den heißen und trockenen Tagen nicht vermehren.

Und gestern Abend habe ich in der Abenddämmerung registrieren können, daß die Jade auffallend helle Blätter hat, die gelbgrün - fast neonfarbend - sind, während alle anderen Sauerkirschbäume eher dunkelgrüne Blätter haben.

Und immer noch trägt die Jade als einziger Sauerkirschbaum einfarbig rote Blätter, die fest verankert sind wie die anderen Blätter.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: gartengogel am 11. Juni 2011, 22:38:57
Hallo,

im März 2009 habe ich bei mir verschiedene Sauerkirschsorten aufveredelt (Karneol, Gerema, Montmorency, Rote Maikirsche), die in diesem Jahr alle erstmals Früchte angesetzt haben.
Doch keine der genannten Sorten steht so gut im Ertrag wie die 'Rote Maikirsche'. Das Bild zeigt eine umveredelte Sunburst, die ich 1993 vom Quelle-Versand bezogen hatte.
Auch eine Vogelkirschen-Sämlings-Unterlage, die ich im gleichen Jahr veredelt hatte, trägt reichlich Früchte.

Allerdings, die Monilia-Spitzendürre, m. E. der größte Feind des Sauerkirschanbaus, ist bei uns in diesem Jahr komplett ausgeblieben. Selbst die Schattenmorellen haben keinerlei Befall.
Deshalb sollte ich eigentlich nicht zu früh jubeln!

Gruß GG

 
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 12. Juni 2011, 17:33:52
Hallo Gartengogel,

die rote Maikirsche ist wohl eine Süßkirsche. Der Link funktioniert bei mir leider nicht, wahrscheinlich deshalb, weil ich mich hier einloggen müßte.

Über die Gerema wurde hier bislang fast nur Negatives berichtet, die Karneol, vom Geschmack her sehr überzeugend, soll wohl auch ihre Tücken haben.

Über die Montmorency habe ich bislang Gutes gelesen, aber noch keine Obstbaumschule gefunden, die diese Sorte auf wurzelechter Basis liefern kann.

*****************

Eine weitere Sorte, die ich gerne ausprobieren würde, ist die Stevnsbaer. Aber auch hier fehlt mir noch die Baumschule, die diese Sorte wurzelecht liefern könnte.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: gartengogel am 12. Juni 2011, 21:54:28
Hallo Konterkater,

unter dem Namen "Rote Maikirsche" gibt es sowohl eine Süß-, als auch eine Sauerkirsche, wobei die Süßkirschen-Version sicher häufiger anzutreffen ist.
Meine Exemplare jedoch sind mit Sicherheit Sauerkirschen!

Die Pflanzendatenbanken "pflanzen-im-web" sowie "Bund-Lemgo" (Nr. 022) führen sie in ihren Listen.

Kaufen kann man sie z. B. bei Ahornblatt .

Gruß GG
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 13. Juni 2011, 02:51:56
Danke Gartengogel,

ich lerne auch täglich gerne dazu.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 26. Juni 2011, 21:46:28
Nachdem ich berufsmässig eine Woche vom Garten nichts gesehen habe, habe ich heute eine Wildnis vorgefunden. Vieles ist kräftig gewachsen in der letzten Woche.

Und die Sauerkirschen sind dunkelrot und waren nur noch an den unteren Ästen zu finden.

Die oberen Etagen waren wie die Süßkirschen komplett weggeräumt.

Deswegen habe ich heute einen großen Teil der übriggebliebenen Kirschen geerntet und habe nun 800g Ungarische Traubige, 300 g Safir und 125g Morinakirschen.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 26. Juni 2011, 21:50:51
Die Safirkirsche muß ich aufwerten, denn der bittere Nachgeschmack ist dieses Jahr kaum noch zu schmecken.

Die Kirschen der Ungarischen Traubige und die Morina schmecken jetzt schon einfach lecker, obwohl sie eigentlich erst Anfang August geerntet werden sollen.

Und so klein sind die Kirschen der Ungarischen Traubigen gar nicht. Sie bringen getrocknet etwas mehr als 7g auf die Waage, die Morinakirsche ebenso, die Safirkirsche ist mit 7,5g etwas schwerer im Durchschnitt.

Daher kann ich ungeachtet des Abschneidens der Sorten Safir und Achat bereits zwei wundervolle Sorten mein Eigen nennen.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 26. Juni 2011, 21:52:19
Und im Hinblick auf die Sprühfleckenkrankheit:

Nachdem ich Ende Mai alle verdächtigen Blätter entfernt habe, hat sich im Juni der Erreger nicht durchsetzten können. Alle fünf Sorten zeigen keinen signifikanten Befall.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Gänselieschen am 27. Juni 2011, 16:59:48
Ich lese hier fleißig mit - eine neue Sorte soll ja auch noch her. Schwanke grad zwischen Ungarischer Traubiger und Morina. Letztere soll aber sehr langsam wachsen und auch zu Peitschen neigen - habe ich das richtig gelesen??

Wenn ich doch bloß das Etikett meiner Sauerkirsche irgendwann wiederfinden würde - ich sehe es noch richtig deutlich vor mir. Sie hatte in den ersten Jahren - dies Jahr nicht - intensiv die Sprühfleckenkrankheit - zwei Jahre fast alle Blätter im Juli/August verloren. Moniliaresistent, selbstfruchtbar. Rel. kleine Kirschen, aber das kann viele Gründe haben. Die Kirschen waren - und sind - tw. bissel verkrüppelt.
Der Wuchs oben im Baum ist fast ohne Peitschen, unten bilden sich Peitschen, aber nicht übermäßig viele. Der Baum ist nach ca. 8-10 Jahren jetzt ca. 4-5 m hoch.

L.G.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 28. Juni 2011, 01:22:59
Jetzt habe ich die meisten Kirschen gegessen - roh, mit Schokoladeneis und mit Magerquack (natürlich mit Zucker gesüßt).

Die Morina ist saftig und sauersüß.

Der Baum sieht nicht so schön aus. Recht mager, die Äste hängen kraftlos herunter und Peitschen sind überdeutlich zu sehen.

Die Kirsche dagegen ist excellent. Saftig und ohne bitteren Nachgeschmack - ideal für die Verarbeitung.

Dieser bittere Nachgeschmack ist störend bei der Safirkirsche.

Vielleicht kann den nicht jeder bzw. jede schmecken. Wer dazu zählt, kann sich bei der Safir über die saftigste Kirsche innerhalb der drei Sorten freuen. Aber für mich ist der bittere Nachgeschmack wohl ausschlaggebend dafür, auch die zweite Safir wieder auszubuddeln.

Die ungarische Traubige ist süßsauer - in vier Wochen in der siebten Kirschwoche würde sie wohl richtig süß sein. Wenn mein Netz einmal stehen sollte, werde ich das wissen.

Sie ist allerdings leider nicht so saftig wie die Safir oder die Morina. Aber sonst zeichnet sie sich aus durch einen ausgezeichneten Geschmack.

Und der Baum dazu ist aufrecht wachsend, ein richtig schöner Kirschbaum.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Zuccalmaglio am 28. Juni 2011, 09:04:01
Ein Bitterton ist bei einigen Sorten von Süß- und Sauerkirschen nicht ungewöhnlich.

Ich schmecke das aber bei der Safir allenfalls als dezente Note im Hintergrund. In keiner Weise dominant oder im Vordergrund.

Dafür einen gesunden Baum, große und saftige Früchte.
Im Aroma bleiben sie, natürlich, hinter der Referenzsorte Schattenmorelle zurück. Aber welche Sauerkirsche kommt da schon ran. Aber lieber etwas Abstriche im Geschmack als dauernd Monilia & Co. im Baum.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 28. Juni 2011, 14:24:44
Ich würde die Safir der Schattenmorelle eindeutig vorziehen, allerdings ist das natürlich Geschmackssache.

Denn als ich einmal Schattenmorellen gepflückt habe, habe ich nach dem ersten Probieren erst wieder aufgeatmet, als ich eine reife Brombeere im Mund hatte - der bittere Geschmack der frischen Schattenmorelle ist für mich dominant - dagegen hält sich dieser bittere Geschmack bei der Safir in Grenzen.

Und ein weiterer Vorteil der Safir ist es natürlich, daß der Baum reich trägt, wenn er nicht vom Sprühfleckenerreger wie bei mir beeinträchtigt wird, und daß der Baum kleiner bleibt als die Ungarische Traubige.

Allerdings bevorzuge ich es, wenn eine süße Sauerkirsche keinen bitteren Nachgeschmack hat - wie bei der Ungarischen Traubigen und der Morina.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Gänselieschen am 28. Juni 2011, 14:36:46
Nach allem, was da so steht würde ich beinahe denken, dass es eine Safir bei mir sein könnte.

Moniliaresistent, empfindlich für Sprühflecken, ca. 4m, leicht bitterer Nachgeschmack, kaum Peitschentriebe, der Aufbau der Krone ist wirklich gut - allerdings habe ich auch zweimal richtig eingegriffen.

Wie gesagt - ich war überrascht - habe gestern knapp 2 kg Kirschen abgemacht - das erste Mal überhaupt, mit Leiter und so. Bin nicht ganz bis oben in den Baum gekommen.
Die Kirschen waren überwiegend knapp vor der Reife - aber länger hat keinen Sinn - dann haben die Vögel alles geschafft.

Diese kleine Ernte kam so unerwartet, dass ich ganz spontan gestern Saft gemacht habe, mit paar weißen Johannisbeeren dazu. Ist schön rot, nicht ganz dunkel natürlich und schmeckt gut. Mein erster eigener Kirschsaft.

Nun sind immer noch einige zum Naschen dran, mal sehen, ob ich mal eine reife große Kirsche finde - zum Wiegen ;)

L.G.

PS: Sprühfleckenkrankheit habe ich beim Pflücken doch auch wieder gesehen. Mehr im oberen Bereich - soll ich die befallenen Zweige/Blätter entfernen?? Wahrscheinlich eher nicht.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Kirschfreund am 28. Juni 2011, 16:46:57
Ich glaube, das Problem bei den Sauerkirschen ist einfach Folgendes:
Früher hatte sich die geschmacklich wertvollste Sorte aus einem Zufallssämling oder aus der mühevollen und zeitintensiven Auslese dergleichen etabliert. Diese etablierten Sorten existieren z.T. bis Heute und sind die Grundlage der Neuzüchtungen. Das Ziel der Neuzüchtungen ist eindeutig: Verbinde die Positiven Eigenschaften zweier Elternsorten und beachte 1) Ertrag, 2) Krankheitsresistenz 3) maschinelle Erntefähigkeit 4) Fruchtaussehen und natürlich auch der Geschmack (als Zucker-Säure Verhältnis definiert, Bittermandelaroma läßt sich wahrscheinlich nicht so einfach in Zahlen ausdrücken). Eine wirklich in allen Punkten befriedigende Sorte gibt es wohl noch nicht, und es kommt auch auf den Verwendungszweck an. Eine leicht herbe und bittere Kirsche entfaltet z.B. erst nach dem Kochen den vollen Geschmack; und dann mehr davon als diese süßen roh essbaren...

Krankheitsresistenz ist immer wichtiger, da z.B. Monilia stärker als früher auftritt. Ob Karneol, Saphir, Ungarische Traubige oder .... ich bin auch der Meinung, dass man mit Geschmackseinbußen zu rechnen hat. Aber das ist, wie Konterkater ja schon angemerkt hat, natürlich Geschmackssache ;)



Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Gänselieschen am 28. Juni 2011, 16:57:17
So sehr in die Tiefe des Geschmacks bin ich eigentlich nicht vorgedrungen - es gab noch nie Sauerkirschen, die ich nicht mochte - dafür aber reichlich geschmack-, farb- und saftlose Süßkirschen. Untauglich für Kuchen, Saft, Marmelade oder Einwecken. Süßkirschen - nur zum Frischverzehr und wenn man dann noch ne Sorte erwischt, die nicht lecker ist - na Pech. Dies alles kann einem eigentlich bei keiner Sauerkirsche passieren.

Tragen sollte sie - viel und regelmäßig und nicht so extrem krankheitsanfällig sein - das sind meine Anforderungen - Geschmack kommt immer beim Verarbeiten.

L.G.
Gänselieschen
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Kirschfreund am 28. Juni 2011, 17:03:12
Mit den Süßkirschen hast Du vollkommen recht. Hier ist es viel schlimmer, da die Züchtungsziele noch mehr nach Fruchtaussehen, Platzfestigkeit und dergleichen ausgelegt sind (gerade eben deshalb, weil Sie gerne frisch gegessen werden und weniger für industrielle Verarbeitung vorgesehen sind). Da hilft nur selbst im Garten anbauen....

...und natürlich ist nicht jede alte Sorte gut.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Gänselieschen am 28. Juni 2011, 18:00:52
Bekommen Süßkirschen eigentlich auch Monilia und Sprühfleckenkrankheit?
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 28. Juni 2011, 18:10:22
Sprühfleckenkrankheit gibt es auch bei den Süßkirschen und anderen Steinobstarten, allerdings breitet sich der Erreger am liebsten auf Sauerkirschbäumen aus.

Monilia gibt es auch bei Süßkirschen, hier allerdings eher Fruchtfäule als Spitzendürre.

Und wenn Blätter mit dem Sprühfleckenerreger befallen sind, dann diese nach Möglichkeit entfernen - die Blätter fallen sowieso irgendwann ab.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Gänselieschen am 28. Juni 2011, 18:23:36
Danke - gestern wurde es langsam dunkel - aber ich will sowieso noch bissel sägen und schneiden nach der Ernte - habe einige lohnende Äste gesehen. Bin aber ohne Probleme durch den Baum ins Innere gekommen - natürlich auf der Leiter.

Kirschbäume zum Reinklettern gehören ganz weit weg in meine Kindheit - sich im Kirschbaum einen guten Sitz suchen und dann solange futtern, bis nichts mehr reinpasst.

L.G.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 29. Juni 2011, 12:02:39
Das war sicherlich nicht nur sehr schön, sondern auch sehr gesund.

Schließlich gehören Kirschen - vor allem die Sauerkirschen - zum gesündesten Obst überhaupt.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Gänselieschen am 30. Juni 2011, 10:51:42
Es war für uns ein Paradies - diese Sauerkirschbäume standen an der Ostsee - ich gehe mal von etwas lehmigem Boden aus - die waren auch unglaublich groß. 5 Stück in einer Reihe, ziemlich dicht miteinander verwoben - geschnitten hat da vermutlich auch niemand mehr bei der Größe. Die haben dort eimerweise Kirschen gehabt.


L.G.
Gänselieschen
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 30. Juni 2011, 16:18:29
... u.a. weil da wohl keine Starenschwärme als Nahrungsverwerter anwesend waren ;).

Viele und richtig reife Kirschen werde ich wohl erst in fünf Jahren geniessen können, ...

... derweil habe ich herausgefunden, daß noch nicht ganz reife Ungarische Traubige hervorragend zu mit mittelaltem Goudakäse und mit Schokoladenplättchen belegte Weizen-/ Roggenmischbrote passen 8).
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 03. Juli 2011, 15:47:57
Mittlerweile habe ich gestern die übriggebliebenen Safirkirschen (200g) zu Marmelade verarbeitet.

Die Hoffnung hat sich bestätigt, der bittere Nachgeschmack ist in der Marmelade tatsächlich nicht mehr vorhanden.

Erklärt werden könnte dieser Umstand dadurch, daß Blausäure (Cyanwasserstoff) den bitteren Nachgeschmack hervorruft.

Blausäure hat eine Siedetemperatur von 25,6°C, so daß sie beim Kochen der Marmelade direkt zu Beginn verdampft (also schön lüften beim Kochen).
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 03. Juli 2011, 15:48:20
Somit wäre die Safirmarmelade vielleicht nicht so reich an Vitaminen wie die Früchte selbst (Mineralien gehen beim Kochen so gut wie nicht verloren), allerdings ist die Marmelade auch etwas ungiftiger, ...

auch wenn die Blausäuremengen wahrscheinlich im Hinblick auf die Giftigkeit vernachlässigbar sind, aber immerhin so hoch sind, daß unser Körper alamiert wird beim Frischverzehr.

Die Marmelade schmeckt wunderbar fruchtig.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: plantboy am 01. Oktober 2011, 09:06:55
Hallo,


Erfahrung mit Karneol:

Karneol kann ich nicht empfehlen, da zwar groß und geschmacklich durchschnittlich(nur vollreif süß, aber eher wenig Aroma) jedoch ist der Ertrag sehr unterdurchschnittlich. Trotz vielen Blüten und Nachbarsauerkirschen bleiben nur wenige(1/3 gegenüber Morellenfeuer)Kirschen am Baum und reifen aus. Wuchs: sehr gesund, ohne jeglichen Probleme





Meine Bisherigen Favoriten(Frischverzehr) die ich herrausgesucht habe:
Ungarische traubige
Köröser Weichsel
Königin Hortense
Achat
Jade



Hat schon vielleicht jemand den direkten Vergleich im Geschmack zwischen jade und Achat machen können?






Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 01. Oktober 2011, 20:26:46
Die Sorten Achat und Jade sind bei mir in der Testphase - erstes Standjahr ist Ende Oktober abgeschlossen.

Bei der Jade bin ich im Moment sehr skeptisch, denn der Baum wuchs nur mäßig und weiterhin warf der Baum ohne ersichtlichen Grund alle Blätter im August ab.

Die Achat ist gut gewachsen, allerdings sind alle Blätter im Gegensatz zu den Sorten Ungarische Traubige, Morina und Safir mit der Schrotschußkrankheit befallen.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 07. November 2011, 09:12:06
Die zweite Achat, die ich mir gekauft hatte, war Ende Oktober mit allen Blättern ausgestattet, die auch nicht einen einzigen Fleck hatten - im Gegensatz zu der Achat, die bei mir schon ein Jahr lang stand. Diese hatte im September nur Blätter mit Schrotschußlöchern und Ende Oktober hatte sie kein Blatt mehr.

Nun steht die zweite Achat zwei Wochen in unserem Garten - und leider sind nun auch hier alle Blätter intensiv mit Schrotschußlöchern behaftet.

Sie stand wohl an einem Ort in der Baumschule bzw. bei dessem Lieferanten, wo Schrotschußerreger keinen Zutritt hatten.

Die Sorte Achat ist die erste und bisher einzige Sorte, bei der ich mir ernsthaft Gedanken um die Schrotschußkrankheit machen muß.

Mit Sprühflecken hat diese Sorte offenkundig kein größeres Problem.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Konterkater am 07. November 2011, 09:21:43
Ich überlege mir, im nächsten Jahr Saprol von der Firma Celaflor einzusetzen.

Wäre das sinnvoll oder nicht?
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: mikie am 25. November 2018, 03:07:55
Zitat von: Konterkater link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]1410515#msg1410515 date=1307892832]
Hallo Gartengogel,



Über die Montmorency habe ich bislang Gutes gelesen, aber noch keine Obstbaumschule gefunden, die diese Sorte auf wurzelechter Basis liefern kann.



sorry wenn ich einen den alten thread hochhole - aber ist Montmorency wirklich eine eigene Sorte? Oder doch eher ein "Werbegag" für Kapseln und Drinks?
habe heute gehört das die Sorte besonders gesund sein soll, aber bin ein wenig skeptisch....
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
Titel: Re: Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: obst am 25. November 2018, 18:49:38
Unter diesem Link "https://www.pflanzmich.de/produkt/14616/sauerkirsche-montmorency.html" wird eine angeboten.

Die Sorte hat anscheinend sehr viele Synonyme. Sh. hierzu auch "https://www.arche-noah.at/files/grosser_gobet.pdf"
Titel: Re: Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: mikie am 26. November 2018, 16:42:16
danke für die Links  :)
Titel: Re: Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: plantboy am 26. November 2018, 22:39:46
Ich bin momentan bei der Sorte Jade und Achat hängen geblieben, weil sie mir am besten geschmacklich zusagen.
Ich hatte auch die Sorte Ungarische Traubige, jedoch fand ich den Geschmack nicht überragend, da irgenwie das Aroma fehlte. Es kann aber auch sein, dass diese Sorte, wie viele andere ältere einfach nicht echt war (obwohl bei einem guten Versandbaumschale bestellt).

Die Achat schmeckt etwas süßer als die Jade. Die Sorte Jade jedoch auf keinen Fall sauer, dass es stört. Es ist ein sehr angenehmer Süßsaurer Geschmack. Ich mag eher süße Früchte, aber bei den Beiden könnte ich mich nicht wirklich entscheiden, welche ich nehmen würde. Am besten beide Sorten auf einem Baum haben (was ich auch für meinen Nachbarn gemacht habe). Gesundheitlich hab ich bisher nach ein Paar Jahren keine großen Probleme mit den Bäumen, werde aber weiter berichten, wie es aussieht.
Titel: Re: Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Hero49 am 26. November 2018, 22:52:05
Habt ihr keine Probleme mit der Kirschessigfliege?
Meinen Baum habe ich vor drei Jahren abgesägt und mein Sohn hat seinen Sauerkirschbaum, der sehr gute Früchte trug, letzte Woche zu Brennholz verarbeitet.
Die Kirschen waren alle voll mit Maden.
Titel: Re: Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: thuja thujon am 26. November 2018, 22:56:53
Hier ists ähnlich. Hatte super Ernten, hätte gerne wieder eine.
Ist nicht möglich.
Sauerkirschen stehen hier nur noch in Gärten, wo sie nicht abgeerntet werden.
Titel: Re: Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Hyla am 27. November 2018, 01:02:42
Mit Netz abdecken geht nicht?
Meine Sauerkirschen wachsen eher rückwärts, aber ich kenne insgesamt eigentlich nur kleinere Bäume.
Ich habe ja noch Hoffnung, daß unsere Wespen, Hornissen und die Spatzenhundertschaft die Plage im Zaum halten.  ::)


Die Köröser Weichsel ist mir mal vor Jahren von einer Baumschule als moniliaresistent verkauft worden.
Die Resistenz hielt genau einen Winter lang an. Im Sommer war sie schon vorbei.  >:(
Titel: Re: Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Aromasüß am 27. November 2018, 07:01:44
Meine Nachbarn netzen ihre kleineren Bäume ein und haben Ernte.
Ich selber habe eine wurzelechte Sauerkirsche (Ostheimer) gepflanzt, die ich in der Größe gut begrenzen kann. Als wurzelechte braucht sie noch etwas, bis sie "groß" ist, und wird dann ebenfalls eingenetzt.
Achat ist bei mir nach 2 Jahren eingegangen.
Titel: Re: Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: cydorian am 27. November 2018, 18:10:27
Macht wie manch Anderes keinen Spass mehr. Einnetzen gegen die Kirschessigfliegenkatastrophe geht bestenfalls bei Zwergbäumen. Aber Sauerkirschen brauchen dringend Wachstum, um weggeschnittene Moniliaäste zu kompensieren. Mit schwachen Unterlagen nicht zu machen. Sonst hat man irgendwann nur noch einen Besenstiel. Jade und Achat sind zwar nicht besonders anfällig, aber auch an denen habe ich verwelkende Äste. Am gesündesten ist noch die ungarische Traubige, kann aber auch am Kleinklima liegen, sie steht etwas freier. Sogar eine Handvoll dieses Jahr geerntet, weil es der Kirschessigfliege ausnahmsweise zu heiss war. Toll. Von den drei Jahren vorher zwei mit Totalschaden Kirschessigfliege, eins Totalschaden wegen Frost.

Schafft man Erträge, bringta eigentlich nichts, die Sorten nur nach Geschmack zu bewerten. Besser nach Geschmack hinsichtlich der jeweiligen Verwendung. Die süsseren Sorten kommen im Frischgenuss gut an, aber für die Verarbeitung wünscht man sich oft mehr Säure. Und beim Saft kommen die Sorten auch wieder unterschiedlich raus.
Titel: Re: Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Starking007 am 27. November 2018, 18:44:51
Ich laß die Sauerkirschen, gute kernechte.
Würmer sind auch Insekten,
der Baum ist schön, blüht, und die Vögel freuen sich.
Platz spielt da keine Rolle.
Titel: Re: Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Hyla am 27. November 2018, 19:02:10
Die Sauerkirschen haben zwar ab und zu mal einen Moniliazweig, aber es ist nicht so gravierend.
Bei der Köröser hat mich das nur extrem geärgert, weil ich mal keine aus dem Baumarkt gekauft habe, sondern aus einer Baumschule. >:(

An einer Zierkirsche habe ich massiv Monilia. Die Sorte heißt 'Brilliant', eine Prunus kurilensis. Es gibt dazu eine rosa Schwestersorte, die auch stark befallen war.
Inzwischen haben wir schon eine rosa und eine weiße gerodet. Eine 'Brilliant' steht noch als Testobjekt.
Titel: Re: Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: thuja thujon am 27. November 2018, 19:46:23
Einnetzen ist toll.
3 Netze a 4x5m pro Baum, wie zusammenmachen? Wäscheklammer lässt zuviele Löcher.
Was machen die Triebe darunter, die noch mitwachsen wollen?
Erst später einnetzen, es darf außer Rapsöl nix mehr gegen die Blattläuse gespritzt werden, das ist völlig Sinnfrei und reicht nicht um zu ernten.
Die feinen Netze an Hitzetagen mit Hitzestau sind nochmal ein Thema für sich.

Ich bin einfach nicht mehr bereit einen Baum zu verhätscheln und von 5 Jahren nur in höchstens einem was brauchbares zu ernten.

Hätte ich eine Wiese, würde wahrscheinlich ein Netzhaus um eine Reihe Bäume stehen.
Titel: Re: Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: cydorian am 27. November 2018, 20:07:48
Würmer sind auch Insekten

Kirschfruchtfliegenmaden interessieren mich nicht. Die ess ich in Süsskirschen einfach mit, solange die Frucht noch halbwegs schmeckt. Sauerkirschen werden sowieso kaum davon befallen.

Aber probier mal von der Kirschessigfliege abgestochene Früchte der Sauerkirsche. Egal welche Sorte. Schmecken sofort eklig, nach Aceton, Essig, Schimmel. Der Verderb passiert innerhalb niedriger zweistellinger Stundenzahl. Ausgereifte essbare Früchte gibts überhaupt nicht mehr. Ich hab auch nichts gegen dekorative Bäume ohne Ertrag. Bei meinen Obstbäumen spielt allerdings auch der nutzbare Ertrag eine Rolle. Und da haben wir ein Problem bei Sauerkirschen.

Fürs Einnetzen bin ich eh zu blöd, auch wenn der Baum dafür geeignet erscheint. Selbst zu zweit nicht einfach, ein Wahnsinnsgefummel. Und dann biegt es doch Äste böse runter bis zum Bruch (die feinmaschigen Netze sind nicht gerade leicht) , man kann nicht mehr folgernd ernten, die Erntemenge ist bei kleinen Bäumen den Aufwand nicht wert. Ich bewundere jeden, der das gut hinbekommt. Geredet wird immer unheimlich viel drüber, aber ein paar Jahre lang erfolgreich praktizieren tut es dann doch kaum jemand.
Titel: Re: Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: 555Nase am 01. Dezember 2018, 03:23:17

...es darf außer Rapsöl nix mehr gegen die Blattläuse gespritzt werden,

Steht das auf der "Sprayflasche und Bi58 gegen saugende Insekten" drauf  ???
Titel: Re: Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: thuja thujon am 01. Dezember 2018, 07:59:35
Du hast die Pflicht am Tag einer geplanten Anwendung dich über den aktuellen Zulassungsstatus plus die Indikation zu informieren. Also die bvl.bund-Datenbank abzufragen.

Wer den Zulassungsstatus über die Jahre verfolgt hat wird feststellen, dass nicht nur Bi58 so gut wie komplett raus ist, sondern dass auch Mittel wie Schwefel zunehmend wegfallen.
Man darf eigentlich nichtmal mehr den Rest einer vorhandenen Schwefelpackung gegen x an y aufbrauchen wenn x an y nicht in der Datenbank steht, sondern nur bei einem anderen Schwefelmittel x an y bewilligt ist.
Also Netzschwefel WG ist anders einzusetzen als Thiovit.

Unterm Strich ergibt sich daraus die Frage, welche Pilzkrankheiten man mit den verbliebenen 2-3 Mitteln (oft garkeins mehr) behandeln kann und wann man von unten und wann man von oben den Baum gegen Insekten abschotten sollte.

Im Erwerbsanbau ist die Entwicklung ähnlich. In Norditalien gibts wohl grad Ärger weil die ihre Obstanlagen eingenetzt haben. Angeblich leiden bestimmte Vögel, die Tourismusbranche hat auch was dagegen. Gegen KEF mit nur einem Insektizid ist halt aber auch keine Strategie.
Ähnlich dürfte es sich auch hier in Deutschland entwickeln. Nicht nur für den Beerenanbau. Heimisches Obst wird selten werden wenn die Entwicklung so weitergeht.

Das was in normalen KEF-Jahren fast hundertprozentig befallen wird, wächst bei mir im Garten nicht mehr.
Titel: Re: Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: 555Nase am 02. Dezember 2018, 08:34:17
Danke deiner aufklärenden Antwort. :)  Da werde ich wohl schnell noch einen Karton Bi58 kaufen müssen, so lange es noch was gibt. (Hauptsache die Produktion von Panzern und Bomben wird nicht eingestellt !)
Titel: Re: Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: thuja thujon am 02. Dezember 2018, 19:33:01
Das habe ich jetzt nicht gelesen und Bi58 ist nicht erste Wahl, wenn nicht wegen der Bienengefährlichkeit dann wegen verbreiteter Resistenzen.
Mospilan ist noch so ein Mittel das man gegen recht vieles im Garten einsetzen kann, neben Blattläusen bei systemischer und einer recht lange anhaltenden Wirkung erfasst es auch Kartoffelkäfer zuverlässig und ist zudem nicht Bienengefährlich. Zumindest solange man es nicht mit Azolfungiziden mischt.
Titel: Re: Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: dmks am 02. Dezember 2018, 19:44:16
An Kleingärtner Bi 58 zu verkaufen ist wie Kleinkindern einen geladenen Colt zum spielen zu geben.
Es kann gut gehen.

Lieber bei der Sauerkirsche bleiben.

'Koröser Weichsel' ist weitestgehend Monilia-tolerant, nicht resistent. Das heißt sie bekommt Monilia und es sterben auch Zweige ab (hatte dieses Jahr auch ziemlich viele dran) aber der Pilz geht nicht so weit in des Holz wie beispielsweise bei Schattenmorelle. Koröser übersteht das recht gut und fruchtet auch. Schäden an stärkerem holz bleiben bisher aus.
Titel: Re: Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: thuja thujon am 02. Dezember 2018, 19:54:59
Monilia (Triebspitzendürre) ist hier nur rund alle 5 Jahre Thema. Dazu muss es in die Blüte regnen und das wird bei zunehmender Frühjahrstrockenheit immer seltener.
Fruchtmonilia tritt stattdessen meist erst nach der Fäulnis durch KEF auf.
Titel: Re: Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: dmks am 02. Dezember 2018, 19:56:38
KEF ist dagegen hier (noch) kein Thema 8)
Spitzendürre jährlich!
Titel: Re: Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: Flora1957 am 11. Mai 2019, 15:25:04
Heutiges Bild meiner selbstfruchtenden Sauerkirsche Morina (auf Gisela5). Für einen verbesserten Ertrag steht daneben die als Befruchter geeignete Süßkirsche Regina.
Morina ist sehr fruchtig mit einem (für eine Sauerkirsche) hohen Zuckergehalt - sehr lecker :)
Titel: Re: Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: durone am 11. Mai 2019, 17:58:01
Meine Achat ist im 3. Standjahr. Im ersten Jahr hat sie die Blätter relativ früh begonnen zu entsorgen, wobei das letzte Blatt bis November gehalten hat. Spitzendürre habe ich noch nicht beobachtet. Letztes Jahr war sie wie die anderen Süßkirchenbäume auch, also kein verfrühter Blattverlust, und die einzige Kirsche haben die Vögel geholt. Dieses Jahr könnte es die erste Ernte geben, ein paar 100g vielleicht. Ob ich sie einnetzen soll bin ich noch am überlegen. Vermutlich sind die Vögel die gefährlichsten Zeitgenossen für die Früchte. Mal sehn, ob die Kirschen am Baum bleiben und ob ich dann ein Netz frei habe.
Mir fällt auf, dass jetzt im dritten Jahr die Zweige beginnen, sich abzusenken und ihrer Eigenlast.
Titel: Re:Eine Sauerkirsche soll her
Beitrag von: chrichrichri am 21. September 2021, 18:10:48
Zitat von: mikie link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3201349#msg3201349 date=1543111675]


sorry wenn ich einen den alten thread hochhole - aber ist Montmorency wirklich eine eigene Sorte? Oder doch eher ein "Werbegag" für Kapseln und Drinks?
habe heute gehört das die Sorte besonders gesund sein soll, aber bin ein wenig skeptisch....
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht

Wir hatten früher eine 70-100 Jahre alte Montmorency / Großer Gobet in unserem Garten. Die war sicher kein Werbegag und schon etwas Besonderes. Leider ist sie vor 10-15 Jahren eingegangen. Wir wollten sie schon seit längerer Zeit nachsetzen. Nur sind wir etwas unsicher - seit 3 Jahren ist bei uns die Moniliaspitzendürre stark verbreitet, die es vorher bei uns nicht gegeben hat. Eine andere Sauerkirsche leidet sehr darunter und hat seither praktisch keine Früchte mehr. Hat hier jemand Erfahrung mit der Montmorency und Monillia?
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht