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Garten- und Umwelt => Naturpark => Thema gestartet von: Suse am 03. Mai 2022, 09:04:53

Titel: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: Suse am 03. Mai 2022, 09:04:53
Im Naturschutzbereich darf nur noch gebietsheimisches Saatgut verwendet werden. Die Kehrseite davon ist, daß die einschlägigen Saatgutproduzenten nur häufigere Arten in ihren Mischungen anbieten. Das heißt, daß seltenere Pflanzenarten nicht mehr ausgebracht werden und damit die auf sie spezialisierten Insekten nicht gefördert werden.
Nachvollziehbar ist diese Studie der Uni Geisenheim:
https://idw-online.de/de/news791330
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: thuja thujon am 03. Mai 2022, 09:16:00
Hätte man wissen können, wenn man mal drüber nachgedacht hätte.
Naja, das museale konservieren wird noch an vielen Stellen mehr scheitern.

Danke fürs verlinken.
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: pearl am 03. Mai 2022, 13:15:57
obwohl autochthones Saatgut sehr weit gefasst ist. Nämlich umfasst es die Bundesländer. Was ein Witz ist.
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Außerdem bewegen sich die Klimazonengrenzen im Augenblick wieder nach Norden. Mediterrane Arten tun das auch und die Arten aus östlichen Steppen bewegen sich zunehmend nach Westen.
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Biologisch und genetisch betrachtet ist es ja so, dass Arten anpassungsfähig sind. In einer Population sind immer frühe, mittelfrühe und späte Individuen anzutreffen, die sich in ihrer Entwicklung in verschiedenen Stadien befinden. Einige Individuen können so heftigen Wettereinbrüchen in ihrer Saison ausweichen. .
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Arten sind genetisch elastisch, Ökotypen nicht starr auf Standorte geprägt.
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Aus biologisch/genetischer Sicht gibt es nicht so viele gute Gründe für autochthones Saatgut oder gegen Ansiedeln von fremden Arten wie unser verwalteter und bürokratischer Naturschutz seit Jahren anordnet.
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Es gibt andere Probleme, die wesentlich dringender sind um unsere immer mehr schrumpfenden natürlichen Lebensräume zu schützen. Dafür müssten drastischere Maßnahmen umgesetzt werden und da ist der verwaltete Naturschutz eben unglaublich langsam! Wenn er überhaupt was tut. Die Verordnungen für Ausgleichsmaßnahmen haben oft lächerliche Konsequenzen.

Die Landwirtschaft und die Waldwirtschaft sind zu wenig verzahnt mit einem effektiven Naturschutz, weil es an finanzieller Förderung fehlt und Landwirte, die Weidevieh halten, mit bekloppten Vorgaben ihre Wiesen "aufwerten" sollen. Ohne die Kenntnisse und genaue Planung können sie das aber nicht umsetzten, sie sind weder Botaniker noch Gärtner um nur ein Beispiel zu nennen.
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Also werden Wiesen völlig unsachgemäß beweidet und gepflegt. Hier gibt es Biogärtner, die ihre Tiere auf allen Weideflächen gleichzeitig stehen haben, mit der Konsequenz, dass garantiert keine Wiesenpflanze zur Samenreife hochkommt, die für irgendein Insekt von Nutzen wäre.
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: thuja thujon am 03. Mai 2022, 15:41:42
Guter Hinweis mit den Ausgleichsmaßnahmen.
Hier wird demnächst auch wieder zugebaut und dafür ein Gemüseacker aus der Produktion genommen. Dort ist Wiese geplant mit Obstbäumen.

Für die Wiese autochthones Saatgut und für die Bäume?
Eine Sorte aus dem Bundesland wegen des Grundgedanken `gebietsheimisch´? Oder doch eine die nicht aus der Eifel kommt sondern vom Weinbauklima in der Vorderpfalz? Oder sollte man vielleicht doch ein paar Apfelkerne in den Boden drücken damit sich die Bäume generativ an zukünftige Wetterunbilden anpassen können?

Sehr obskur das ganze. Und wenn man es nicht schon besser wüsste: die Bäume werden nicht fachgerecht gepflegt werden, die Wiese wird von Hunden zugekackt und die Vögel vertrieben, die Schwimmbadgäste werden ihren Plastikmüll auch weiterhin dort hinwerfen. Aber das sind andere Themen.
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: Staudo am 03. Mai 2022, 15:51:54
Nach meinen Erfahrungen gibt es durchaus Behördenmitarbeiter, die die Schwächen des behördlichen Naturschutzes kennen, von solchen Praktikern wie Frau frauenschuh mal ganz abgesehen.  ;)
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: Suse am 03. Mai 2022, 16:59:12
Jahrelang war ich in der Biotoppflege tätig. Was war das immer ein trara mit den 'Angesalbten'. Meine Meinung ist heute: die Pflanzen, die sich über Jahre ohne Pflege etablieren können, natürlich keine Invasiven, die sind in der Naturlandschaft richtig.

Passt nicht ganz zum Thema: das mit dem musealen Naturschutz spricht mir aus dem Herzen, hier bei uns das Nachahmen früherer Nutzungsformen auf 20 Flächen in Form von mähen, harken, Mähgut entfernen, mähen, harken........ Und natürlich die spontan auflaufenden Gehölze jedes Jahr entfernen. Bei Sahnestücken sicher nicht schlecht, z.B. auf feuchten Orchideenstandorten, aber muß man immer die Natur so am Gängelband nehmen und nach menschlicher Vorstellung gestalten? Zumal die Stickstoff-, Feuchtigkeit- und Temperaturverhältnisse sich verändert haben. Ta Panda Ri, alles fließt.
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: pearl am 03. Mai 2022, 18:44:17
 :D es gibt so "Projekte" zur Biotoppflege, egal ob Schule, NABU oder BUND, die sind echt niedlich. Aber gut, die Leute haben was zu tun und sind draußen in der Natur.  ;D Aktuell geht es hier um Krötenzäune mit Geschwindigkeitsbegrenzung über Nacht an der Landstraße zum Dorf. Ich hab in der gesamten Zeit in der ich da durchfahre noch nie irgendwelche Amphibien auf der Straße gesehen, weder lebende noch tote.  ;D Aber ein wahnsinns wichtiges Projekt hier. Aber ist auch klar, die wirklich wichtigen Dinge kann man nicht kleinräumig anleiern. Die Kläranlagenproblematik in Odenwaldtälern, das Gülle ausbringen auf bachbegleitenden Wiesen, die Versäumnisse in der Kanalisation und Wasserversorgung. Trennung von Brauch und Trinkwasser ... Aufbau kommunaler Wälder und stärkere ökologische Ausrichtung der Waldnutzung um dem Klimawandel etwas entgegen zu setzen und die Wetterkatastrophen abzumildern. ...
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: Wühlmaus am 03. Mai 2022, 19:26:48
Ist zwar eigentlich hier o.T.: In einer Teilgemeinde gibt es seit einigen Jahren ein Projekt "Krötentaxi", betrieben von Eltern und Kindern und Eimern. Seither gibt es auch keine Kadaver mehr auf der Straße 8)
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: pearl am 03. Mai 2022, 19:54:29
ja, aber hier gab es auch ohne "Krötentaxi" keine Kadaver auf der Straße.  ;D
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: Chica am 03. Mai 2022, 21:00:24
Nachvollziehbar ist diese Studie der Uni Geisenheim:
https://idw-online.de/de/news791330

Ich lese aus dieser Studie überhaupt nicht das Maß an Kritik, das Ihr darin offensichtlich findet. Da wird zitiert: „Wir möchten eine reflektierte interdisziplinäre Debatte anstoßen, um das wichtige Ziel genetischer Vielfalt innerhalb der einzelnen Pflanzenarten mit Auswirkungen auf die ganzheitlichen Aufgaben des Naturschutzes abzugleichen“. Das sehe ich überhaupt nicht problematisch. Es ist doch gut, wenn eine Änderung des Naturschutzgesetzes auf Praxistauglichkeit geprüft und ggf. angepasst wird. Eine Forderung aus dieser Studie ist meines Wissens bereits Realität:

"• Wildpflanzen-Saatgut muss durch spezialisierte Betriebe angebaut und vermarktet werden. Derzeit bestehen starke Lieferengpässe. Im Falle mangelnder Verfügbarkeit von Arten sollten daher ohne Genehmigungserfordernis standörtlich ähnliche, benachbarte Ursprungsgebiete zulässig sein. Zugleich ist dringend die Verfügbarkeit zu verbessern."

Es ist doch überaus begrüßenswert, dass in allen Regionen Deutschlands jetzt gezielt Wildpflanzensaatgut produziert und damit die Wichtigkeit dieser Naturschutzaufgabe unterstrichen wird. Die Ursprungsgebiete haben übrigens nichts mit den Bundesländern zu tun, sondern mit Landschaften/gleichem Boden/gleichem Klima usw.

Eurer Kritik an Naturschutzorganisationen kann ich auch nur bedingt zustimmen. Natürlich gibt es regionale Gruppen, denen es an Fachwissen fehlt und die aus Unkenntnis im Aktionismus stecken. Ich kann aber für die Fachgruppen des NABU in Berlin/Brandenburg aus persönlicher Erfahrung berichten, dass da von unbezahlten Laien wissenschaftliche Arbeit geleistet wird und nicht irgend etwas. In die Fachgruppe Lepidoptera sind permanent hochdotierte Wissenschaftler vom Senckenberg Institut und anderen Forschungseinrichtungen integriert. Ich befinde mich da unter promovierten, hochintelligenten (meist) Männern, die durchaus wissen was sie tun und die über ganz Deutschland vernetzt sind. Und die alle, mehr als 50 Mann, nicht einen Cent dafür bekommen, die da alle aus Idealismus mittun.
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: pearl am 03. Mai 2022, 21:06:23
... promovierten, hochintelligenten ...
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 ;D promoviert und hochintelligent bin ich auch.  ;D
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: Chica am 03. Mai 2022, 21:08:53
Ich weiß meine Liebe  8).
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: Ekwisetum am 03. Mai 2022, 21:20:35
Lokales Saatgut ist so eine Sache, es wird auch schon in Naturschutzvereinen diskutiert, ob die Wiesen, von denen das Saatgut gewonnen wird, nicht dadurch übernutzt werden, weil zur Saatgutgewinnung  Erntezyklen statt  Beweidungszyklen gelten, was eine andere Beweidung usw. ....
Alternativ  kann man aber auch Wildkrautäcker anlegen, die alle 2 Jahre z.B. mit Getreide eingesät werden und nach kurzer Zeit von ganz alleine eine beachtliche Artenvielfalt entwickeln, ohne zugekauftes Wildwiesen-Saatgut.
Wie oben schon erwähnt, die Bäume, die gepflanzt werden stammen bisher oft vom billigsten Anbieter im Ausschreibungsverfahren und der holt sie sich aus Italien.
Vor ein paar Jahren gab es z.B. nirgends Maulbeeren zu kaufen, weil die Lieferanten aus Italien Probleme mit Krankheiten hatten.
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: dmks am 12. Mai 2022, 22:48:20
Gebietsheimische Maulbeeren sind in D von Natur aus Mangelware! ;)
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: lerchenzorn am 22. März 2023, 07:36:00
Im Naturschutzbereich darf nur noch gebietsheimisches Saatgut verwendet werden. Die Kehrseite davon ist, daß die einschlägigen Saatgutproduzenten nur häufigere Arten in ihren Mischungen anbieten. Das heißt, daß seltenere Pflanzenarten nicht mehr ausgebracht werden und damit die auf sie spezialisierten Insekten nicht gefördert werden.
Nachvollziehbar ist diese Studie der Uni Geisenheim:
https://idw-online.de/de/news791330

Ich geh noch einmal an den Anfang dieses Fadens, in den ich mich damals nicht eingemischt hatte. Mir war das alles zu schnell und zu heiß gekocht.  ;)

Die ersten beiden Sätze des Eingangs-posts stimmen und dass es so ist, wie es da steht, ist gut und richtig. Pflanzen-Saatgut, das aus einere überschaubaren Zahl von Ausgangspopulationen geerntet und in großen Mengen vermehrt wird, sollte nur von solchen Arten abstammen, die in der jeweiligen Region häufig und weit verbreitet sind. Nur dann können die im Gebiet bereits vorhandenen Populationen dieser Arten ihre genetische Vielfalt behaupten.

Wenn aus sehr wenigen Herkünften massenhaft vermehrte und ausgebrachte Pflanzen der seltenen Arten in Kontakt zu den letzten, oft nur sehr kleinen natürlichen Restbeständen dieser selben Arten kommen, ist die Gefahr groß, dass die in diesen Restbeständen erhaltene genetische Vielfalt "aufgerieben" wird. Der Verlust ist nicht sichtbar, aber real. Der Rest von Vielfalt, der in diesen örtlichen Populationen steckt, "ertrinkt" in gut gemeinten, uniformierenden Massen-Ansiedelungen.

(Letztlich geht es beim Schutz der innerartlichen Vielfalt um den Schutz der evolutiven Prozesse: Was an langfristig entstandenen Ergebnissen der Sippenentwicklung, der Arealbildung und der örtlichen Anpassung in der Vielzahl weit verteilter Populationen steckt, soll als Basis der aktuellen und künftigen evolutiven Entwicklungen der jeweiligen Arten und Sippen erhalten bleiben.)

Der dritte Satz des Eingangs-posts ist diskussionswürdig. Niemand verbietet, dass Samen von seltenen Arten vor Ort besammelt, angezogen oder auch vermehrt und an geeignete Standorte in der örtlichen Umgebung ausgebracht werden. Für besonders geschützte Arten, die nicht genehmigungsfrei gesammelt werden dürfen, werden in solchen Fällen in der Regel Sammelgenehmigungen erteilt. Ebenso ist es nicht verboten, Mahdgut, Häckselgut oder Heudrusch, auch samenhaltigen Oberboden von artenreichen Flächen, die nicht aus jüngeren, unklaren Ansaaten stammen, auf andere Flächen in der näheren Umgebung zu übertragen, um diese in ihrer Artenvielfalt zu stärken.

Die Kombination aller dieser Methoden, mengenmäßige Ausbringung von Regio-Saatgut (regionales, hochwertig erzeugtes, aber genetisch bereits verengtes Saatgut) und örtliche Übertragung der selteneren Arten, sind ebenfalls denkbar und stoßen in der Regel nicht auf Widerstand.

Das Problem liegt in der Praxis: artenreiche Ansaaten werden in den meisten Fällen zur Erfüllung von Ausgleichs- und Ersatzpflichten bei baulichen Eingriffen durchgeführt. Egal, wie teuer und groß die Baumaßnahme ist: die Naturschutzmaßnahmen sollen immer vergleichsweise preiswert, vor allem aber schnell und einfach umzusetzen, möglichst auch nach ein, zwei Jahren abgeschlossen sein. (So ist das bei Investitionen: profitabel ist nur, was sich effizient und zügig abwickeln lässt.  :-X )
Unter diesen Rahmenbedingungen werden sinnvolle, örtliche Vermehrungen und Übertragungen meistens gar nicht erst in Betracht gezogen. Dennoch wird häufig lauthals geklagt, dass die Naturschutzbehörden eine schöne, bunte Artenvielfalt ("aus der Tüte") be- und verhindern.

Der verlinkte Beitrag tappt genau in diese Falle. Die AutorInnen beklagen das Fehlen einer "interdisziplinären" Betrachtung und eines "ganzheitlichen" Ansatzes. Sie meinen dabei aber nur, dass der Schutz von Tierartengruppen bitte durch weniger sorgsames und durch möglichst üppiges Ausbringen von Pflanzen in die Landschaft verbessert werden soll. Sie übersehen, dass artenreiche Ansiedelungen von Pflanzen nicht per sè verboten sind, aber an andere Voraussetzungen und höhere Anforderungen geknüpft werden müssen. - Ach ja: Was würden SchmetterlingsschützerInnen, BienenschützerInnen, SchwebfliegenschützerInnen usw. zu der Forderung sagen, dass zur Verbesserung der Komplexität unserer Biotope und Ökosysteme dringend große Mengen und viele Arten von künstlich vermehrten Schmetterlingen, Wildbienen und Fliegen in die Natur gekippt werden müssten. Vermutlich würden sie sich an die Stirn tippen und das zu recht.

(Dass der Beitrag von sehr namhaften Wissenschaftlern und auch Praktikern des deutschen Naturschutzes unterschrieben wurde, ist erstaunlich und fatal. Besser wird das Papier dadurch aber leider nicht.)
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: lerchenzorn am 22. März 2023, 07:52:01
Wie sorgfältig vorbereitete örtliche Maßnahmen der Pflanzenansiedelung funktionieren können, haben mehrere deutsche Botanischer Gärten und viele interssierte BügerInnen im Projekt "Urbanität & Vielfalt" ausprobiert. Ein aufschlussreicher und sehr attraktiv gestalteter Bericht ist online zu finden, aber auch als schönes, gedrucktes Buch zu haben: "Heute wird gepflanzt - Wildpflanzenschutz für alle". (Die Druckversion habe ich online noch nicht gefunden. Reiche ich nach.)

Mediathek des Projektes: Infoblätter, Steckbriefe, Presse und mehr.
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: martina 2 am 20. Juni 2023, 14:48:36
Da meine Wiese demnächst durch eine neu zu bauende Dreikammerkläranlage verwüstet werden wird  >:( (die alte, vor Jahrzehnten genehmigte entspricht nicht mehr den Vorschriften), komme ich dann in die Lage, Wildblumensaatgut aufzubringen. Zufällig gab es dazu gestern in Radio Ö1 eine Sendung, die ich in Erinnerung an diesen Faden hier mal festhalte (noch eine Woche nachzuhören). Nach meinem laienhaft praktizierenden Verständnis klang gut, was da gemacht wird, nach Überfliegen der vorangegangenen Posts bin ich mir allerdings nicht mehr so sicher, und eure Meinung täte mich interessieren  :)

Enzian ist nicht gleich Enzian

In dieser vormals kunstgedüngten Wiese auf Waldviertler Granit haben sich über Jahrzehnte viele Wildblumen eingefunden, von Margariten (auch "Margariten sind nicht gleich Margariten"!), Wiesenglockenblumen, Silene doica, Hahnenfuß, Augentrost, Johanniskraut, verschiedenen Gräsern u.v.a. an den trockenen Bereichen bis Schlangenknöterich und Vergißmeinnicht zum Wald hin (sorry, wenn ich jetzt nicht die botanischen Namen parat habe  ), da wird sich Saatgut aus Tirol wohl nicht eignen, ebensowenig aber wohl eine der im Handel erhältlichen Mischungen. Und ich möchte ja auch verstärkt Pflanzen für Schmetterlinge, Bienen und co etablieren, wenn sich schon quasi zwangsläufig eine solche  Gelegenheit ergibt.

Zunächst wird also gebaggert, mit der Auflage, die obersten Humusschichten möglichst tauglich für eine  Wiederverwendung abzutragen - wieweit das machbar ist bzw. der vorhandene Bestand erhalten werden kann, wird sich zeigen müssen. Jedenfalls aber soll um die Anlage Schilf gepflanzt werden, was halt mehr Burgenland als Waldviertel ist. Ihr ahnt es schon, ich bräuchte ein Quäntchen Trost  ::)

 

Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: thuja thujon am 20. Juni 2023, 15:01:01
Ohje, es gibt, Dinge, die braucht man nicht.
Genießt die Wiese irgendwelche Auflagen durch Vertragsnaturschutz oder ähnliches?

Wenn nicht, könnte man es doch so machen, wie man es im Hausgarten tun würde. Saatgut fast egal welcher Herkunft benutzen. Oder möchtest du unbedingt freiwillig gebietseigene Saatgut verwenden?
Ich würde aber tatsächlich die Regeneration aus dem Samenvorrat der Humusdecke abwarten. Und falls noch nicht gemäht, das Heu aufheben zum wieder ansalben.
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: Gartenplaner am 20. Juni 2023, 15:11:41
Wie Thuja schreibt, wenn möglich noch eigenes Saatgut in die Wiese pflücken gehen, als nächstes schauen, was nach Beendigung der Arbeiten wieder aus dem wieder aufgebrachten Oberboden sprießt.
Nächste Stufe wäre, auf Spaziergängen in der Gegend reife Samenstände zu sammeln, natürlich nur mit Erlaubnis des Eigentümers  :) und diese im Herbst aussäen.

Achte darauf, dass der Oberboden sauber vom Unterboden abgeschält und auf einem gesonderten Haufen gelagert wird.
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: dmks am 20. Juni 2023, 23:01:37
Was irgend geht wieder einbauen! Auch wenn es nur eine Schubkarre voll ist.
Jeder Eimer voll Bodenabtrag (obere Schicht) enthält Samen aus Jahrzehnten!!! Manche sind auch nach über 100 Jahren noch keimfähig.
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: Starking007 am 21. Juni 2023, 05:23:43
"......... Dreikammerkläranlage ...................soll um die Anlage Schilf gepflanzt werden....."

Wenn das ne geschlossene Anlage wird (?), wozu das Schilf????

Nur aus dem Boden regenerieren, wird nicht so gut klappen.
Denn unerwünschte Kräuter haben sich darauf spezialisiert.
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: lerchenzorn am 21. Juni 2023, 07:09:06
Trotzdem, Arthur, auch ich würde den Samenvorrat des Oberbodens nutzen. Daraus wird schon einiges wiederkommen. Die unerwünschten Arten müssen dann im Laufe der Jahre durch die Pflege begrenzt werden. Martina, wenn Du die Wiese in den letzten Jahren schon artenreicher entwickelt hast, dann war Deine Pflege vermutlich genau richtig. Darauf kannst Du dann weiter setzen.

Ansonsten: "funktionieren" wird vieles, egal woher das Saatgut kommt. Das örtliche Saatgut zu verwenden, ist einfach eine Möglichkeit, die örtlichen, über sehr lange Zeit am Ort entwickelten Pflanzenpopulationen zu stärken und ihre Vielfalt zu erhalten. Es ist aber meistens schwerer zu verwirklichen als die Aussaat "aus der Tüte". Falls es in der Nähe Wiesen gibt, die Dir gefallen und die im Boden ungefähr Deinem Standort entsprechen, könntest Du fragen, ob Du eine Teilfläche im späten Juni oder auch noch im Juli mähen und das Mähgut auf Deine Fläche übertragen darfst. (Mahd in taufeuchten Morgenstunden und Ausbringung auf Deiner Fläche bis zum Mittag.) Kann sein, dass der beste Termin in Deiner Höhenlage auch etwas später liegt.

Es gibt mindestens einen Betrieb am Rande des Waldviertels, der Saatgut von heimischen Wildpflanzen anbietet. Das wäre die nicht ganz so großartige, aber immer noch gute Variante.

Viel Glück, egal, wie Du es am Ende anstellst.
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: Gartenplaner am 21. Juni 2023, 08:24:27
Die österreichische Firma Voitsauer Wildblumensamen bieten auch regional abgestimmte Mischung an.
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: Staudo am 21. Juni 2023, 08:36:52
Ich würde etwas Oberboden reservieren und den anschließend wieder verteilen. Anfangs kommen vor allem einjährige Unkräuter. Bei zwei- bis dreimaliger Mahd im Jahr etablieren sich recht bald die vorhandenen Gräser und Kräuter.
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: martina 2 am 21. Juni 2023, 15:44:41
Ohje, es gibt, Dinge, die braucht man nicht.
Genießt die Wiese irgendwelche Auflagen durch Vertragsnaturschutz oder ähnliches?

Wenn nicht, könnte man es doch so machen, wie man es im Hausgarten tun würde. Saatgut fast egal welcher Herkunft benutzen. Oder möchtest du unbedingt freiwillig gebietseigene Saatgut verwenden?
Ich würde aber tatsächlich die Regeneration aus dem Samenvorrat der Humusdecke abwarten. Und falls noch nicht gemäht, das Heu aufheben zum wieder ansalben.

Danke zunächst mal an alle für eingehende Ratschläge  :) Und ja, thuja, gebraucht hätten wir das wirklich nicht. Gleich vorneweg muß ich gestehen, daß ich gar nicht in der Lage bin, es "wie im Hausgarten" zu machen, zum einen, weil die Wiese sehr groß ist  - ich such dann mal ein Bild - und ich den übrigen Garten grade noch so schaffe. Im Frühjahr hatte ich aufgrund massiver Rückenprobleme vorgehabt, heuer im Gemüsegarten nur Gründünger zu streuen, das hab ich natürlich nicht durchgehalten, und dann gibt es ja auch noch eine Menge Rosen und ein paar Stauden, die der Pflege bedürfen. Vor allem bin ich ja nur Juli/August immer da, was bedeutet, daß vorher und nachher sehr viel Arbeit auf einmal anfällt.

Die Wiese wird von einem Nachbarn zweimal im Jahr gemäht, der das Heu für seine Tiere brauchen kann, normalerweise Ende Juni/Anfang Juli, heuer stand sie aufgrund des vielen Regens schon mitte Juni hoch genug. Vorläufig werde ich also wohl auf "die Regeneration aus dem Samenvorrat der Humusdecke" setzen müssen und unabhängig davon Samen streuen - gewissermaßen auf gut Glück, so wie ich schon zwangsläufig mehr oder weniger alles dort handhaben muß. Ob etwas keimt, wird ja auch z.B. davon abhängen, ob es dann regnet...

Zitat
...Nächste Stufe wäre, auf Spaziergängen in der Gegend reife Samenstände zu sammeln, natürlich nur mit Erlaubnis des Eigentümers  :) und diese im Herbst aussäen.

Achte darauf, dass der Oberboden sauber vom Unterboden abgeschält und auf einem gesonderten Haufen gelagert wird.

Gartenplaner: 1. Ich glaube, meine Wiese ist in der Umgebung eh die artenreichste - dafür mußte ich nichts tun als ein paar Jahrzehnte zu warten  ;) 2. So ist es geplant, was die nicht unerheblichen Kosten nicht grade reduziert  :-\ Danke für den Link!

Zitat
Was irgend geht wieder einbauen! Auch wenn es nur eine Schubkarre voll ist.
Jeder Eimer voll Bodenabtrag (obere Schicht) enthält Samen aus Jahrzehnten!!! Manche sind auch nach über 100 Jahren noch keimfähig.

dmks, das klingt gut :D

Zitat
Wenn das ne geschlossene Anlage wird (?), wozu das Schilf????

Arthur, hier wird es erklärt:

Pflanzenkläranlage

Zitat
Ich würde etwas Oberboden reservieren und den anschließend wieder verteilen.

Staudo, wie oben  ;)

Zitat
Trotzdem, Arthur, auch ich würde den Samenvorrat des Oberbodens nutzen. Daraus wird schon einiges wiederkommen. Die unerwünschten Arten müssen dann im Laufe der Jahre durch die Pflege begrenzt werden. Martina, wenn Du die Wiese in den letzten Jahren schon artenreicher entwickelt hast, dann war Deine Pflege vermutlich genau richtig. Darauf kannst Du dann weiter setzen. ...

lerchenzorn, wie schon gesagt, ich habe, wie schon gesagt, entwickeln lassen  :), etwas anderes wäre unter den beschriebenen Umständen gar nicht möglich gewesen. Spannend dabei war die Beobachtung, daß je nach Wetter andere Pflanzen verstärkt aufgekommen sind - so hat sich z.B. der Schlangenknöterich in den vergangenen trockenen Sommern merklich reduziert, Johanniskraut dafür stark vermehrt... Danke für den Hinweis auf den Waldviertler Betrieb! Jedenfalls aber werde ich Samen vom Zittergras (Briza media) sammeln gehen, da gibt es eine einzige Stelle  :)




Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: martina 2 am 21. Juni 2023, 22:12:04
Dazu noch, hatte ich nicht beantwortet:

Zitat
Genießt die Wiese irgendwelche Auflagen durch Vertragsnaturschutz oder ähnliches?

Nein. Da herrscht Anarchie  8)
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: häwimädel am 22. Juni 2023, 11:38:26
... Die Wiese wird von einem Nachbarn zweimal im Jahr gemäht...

Bei uns s wurden für die Wuesensaat sogenannte "Heublumen" (auf gut fränkisch: Haiblummer) genommen. Dafür wurde der Heuboden gekehrt, das Zusammengekehrte ergibt dann das Saatgut. Vielleicht kann Dein Nachbar Dir hier helfen?
Viel Erfolg, Kraft und gute Nerven!

Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: Kasbek am 22. Juni 2023, 12:45:09
Genau. „Heusamen“ heißt das hier im Sächsischen. Struktureller Nachteil ist, daß man sowas längerfristig strategisch planen muß – das Auskehren wurde hier üblicherweise im Frühjahr gemacht, wenn das alte Heu weitgehend verbraucht und das neue noch nicht eingefahren war. Wenn Dein Nachbar das diesjährige noch nicht eingefahren hat, könntest Du Glück haben, müßtest aber schnell handeln.
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: häwimädel am 22. Juni 2023, 12:57:02
Vielleicht könnte der Nachbar ja kehren bevor er den zweiten Schnitt einbringt?  ;)
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: Nox am 22. Juni 2023, 13:57:39
Ich versuche es gerne mit Anpflanzen: einige Wiesenpflanzen könntest Du doch ausgraben und auf die kahlen Stellen pflanzen. Wenn es ihnen passt, werden sie sich ausbreiten. So ist es mir mit Campanula rotundifolia gelungen. Aus Samen hatte ich etliche Pflanzen herangezogen und ausgepflanzt. Nur eine hat sich wirklich etabliert, dafür ist sie richtig stark geworden. Bin gespannt, ob sie die Wiese besiedelt mit der Zeit.
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: Cryptomeria am 22. Juni 2023, 14:19:23
Bei uns hier oben im Norden gibt es auch einige spezielle Wildstaudengärtnereien, die aussäen, anziehen und dort kann man dann Einheimische z.B. Wiesenpflanzen in Töpfen erwerben und auch gleich auspflanzen. Zur Zeit ist es bei uns so trocken, da geht im Moment nichts, sonst hätte ich mir schon Natternkopf geholt, der ist mir abhanden gekommen. Aber ich ernte auch bei mir im Umfeld und glätte die Maulwurfshügel in der Wiese und säe dort aus. Klappt ganz gut.
VG Wolfgang
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: frauenschuh am 22. Juni 2023, 18:24:15
Sorry, aber das Ausbringen von Wiesendrusch ist ein Aussäen und das ist auf Förderflächen verboten. Ob das sinnvoll ist... mag man diskutieren. Fest steht, dass ich sehr gerne auf eine frisch freigestellte Fläche Wiesendrusch ausbringen würde. Das aber nicht darf. Also nicht von der Nachbarfläche mal eben übern Bach.

Ich selber "pflege" eine angesalbte Arnika, die schon vor den neuen Gesetzen dort - nicht durch mich - gepflanzt wurde. Da kann man nun munter diskutieren und sollte man durchaus aus auch. Das ist "Gärtnern". Das hätte draußen nichts zu suchen, selbst wenn historisch dort Arnika war.

Warum ich trotzdem an dieser Pflanze hänge und auch dringend für sie plädiere:
Es gibt hier Wiederansiedelungsprojekte. Eine Fläche - ganz neu eingesät - wird von uns beweidet. Durch die angesalbte Pflanze konnte ich im Vorfeld viele Erfahrungen sammeln: Was mag die Pflanze, was findet sie doof. Im Wiederansiedelungsprojekt hört man raus, dass die lokale Arnika kein Selbstläufer ist. Also wenn sie etabliert ist, ja. Aber vorher "schwächelt" sie gerne. Dazu muss man wissen, dass die verbliebenen Exemplare zahlenmäßig sehr übersichtlich war. Also genetische Varianz... kopfwackel. Mögen andere beurteilen.

Wenn man sich die Mühe macht und tief im Internet wühlt, dann liest man von Arnikawiesen, die nur noch aus einer genetischen Version bestehen. Sie vermehrt sich ja auch unterirdisch. Innerlich bewegt mich die Frage, ob nicht eine "Auffrischung" hier eher helfen könnte.

Ich habe die Pflanze übrigens nicht gesetzt. Sehr wohl bin ich aber die "Ursache". Weil ich immer gesagt habe: Nachdem die Arnika hier historisch nachweisbar vor Ort war und Begleitpflanzen da sind, wäre doch eine Wiederansiedlung nicht nur im Bereich Neuhaus/Silberborn wünschenswert. Schwupp saß die Pfanze. Zugegeben nicht optimal. Der Befürworter im Kielwasser ist bereits verstorben  :'( Heute würde ich sagen: Eh, sie hätte oben in die Ecke gehört, wo das Harzer Labkraut wächst. Egal. Ich glaube, die Pflanze schadet nicht und tut niemandem weh. Ob sie sich, die tatsächlich ein ansehnliches Exemplar mit 6 Blüten geworden ist, auch mal auf die Walz begibt... naja. Die Nachbarfläche ist gut gegülllt. Dahin sicher nicht. Damit wird sie ein lokales Phänomen bleiben. Auch weil ich dort im Juni nicht mit den Weidetieren arbeiten kann. Da wären wir dann wieder bei verordneten Weidezeitpunkten. Dazu könnte ich so dermaßen viel und ziemlich Wütiges schreiben. Aber das wird den Bürokratiehengst nicht aufhalten. Wir sind hier später, als für die Arnika gut wäre. Könnten wir hier früher beweiden... würde ich wetten, dass die fertile Pflanzen ihre Schirmchen erfolgreich ausschicken würde.

Egal. Fakt ist: Ich rode sie nicht. Ich bin ihr sehr dankbar für jahrelange Erfahrung, die sie mir geschenkt hat.
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: Trapa am 22. Juni 2023, 19:15:52
Ich versuche es gerne mit Anpflanzen: einige Wiesenpflanzen könntest Du doch ausgraben und auf die kahlen Stellen pflanzen.

Wenn es klappt: Glück gehabt! Aber falls die betreffende Pflanze einen Schutzstatus hast, ist das Verfahren illegal.
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: Nox am 22. Juni 2023, 20:26:52
Ich versuche es gerne mit Anpflanzen: einige Wiesenpflanzen könntest Du doch ausgraben und auf die kahlen Stellen pflanzen.

Wenn es klappt: Glück gehabt! Aber falls die betreffende Pflanze einen Schutzstatus hast, ist das Verfahren illegal.

Liebe Trapa, das muss man im Zusammenhang betrachten. Der Tipp ging an ein pur-Mitglied, das eine individuelle Abwasseranlage auf ihrer Wiese bauen muss und dem ich empfahl, aus ebendieser, ihrer eigenen Wiese Stauden zu entnehmen, um sie auf der blanken Erdfläche nach der Baumassnahme wieder anzusiedeln.
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Ich selbst gärtnere hier auf Gartenland ohne Schutzstatus und mit Pflanzen ohne Schutzstatus. Liebe aber bunte Magerwiesen. Also bekommen die dort vorkommenden Blumen meinen persönlichen Schutz und ich versuche auch, die biologische Vielfalt zu fördern.
Und jetzt komme mir nicht mit illegal und Paragraphen: ich weiss was ich tue, brauche dafür keine behördliche Kontrolle (da müsste schon ein Doktor in Biologie o.ä. kommen, damit ich einen Gesprächspartner auf Augenhöhe hätte) und ich möchte anmerken, dass ich über Jahrzehnte Erfahrung und Erfolge habe.

Illegal ? Ja wer schert sich in der letzten Zeit in Deutschland denn darum, die Klimakleber etwa ? Dann wäre ich im schlimmsten Falle eine Ansalberin für die Artenvielfalt oder was ?

Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: Hyla am 22. Juni 2023, 21:40:36
Das Pflücken von geschützten Arten zu verbieten, finde ich aber reichlich schwierig, wenn die Gemeinden größere Bestände einfach abmähen. Ich sehe da irgendwie keinen großen Unterschied, außer daß die Gemeinde mehr Schaden anrichtet.
Bei uns kommt die Sand-Grasnelke häufig an Wegrändern vor. Da wird gern rigoros gemäht. https://www.pflanzen-deutschland.de/Armeria_maritima_subsp._elongata.html
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: oile am 22. Juni 2023, 21:54:40
Die zählt in meinen Gärten schon fast zu den invasiven Arten.  8)
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: Hyla am 22. Juni 2023, 22:02:32
Ja, ist hier nicht selten.  :)
Ich überlege schon, ob ich Samen klaue, bevor der Rasenmähermann wieder vorbeikommt. Bei mir fehlt sie im Garten.
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: Nox am 22. Juni 2023, 22:25:20
Ich hoffe, nicht missverstanden zu werden. Natürlich soll man seltene Pflanzen schützen. Und Biotope.
Ich habe halt seit Jungendzeiten ein Problem mit Autoritäten und das bedeutet: wer mich nicht überzeugen kann, dem wird nicht gehorcht.

Es ist schwierig. Botanisch kundige Gärtner können viel retten und bewirken, Laien dagegen, die Pflanzen entnehmen und im Garten auf ungeeignete Plätze setzen, schwächen sinnloserweise die Naturstandorte. Gibt es denn in Deutschland genügend Fachleute in den Behörden, um mit Augenmass zu wirken ? Wenn ich so an die Vorschriften für einige Neubaugebiete denke, in denen Waldbäume auf Minigrundstücken vorgeschrieben werden, habe ich heftige Zweifel.

In einer meiner Wiesen wachsen Knabenkräuter - und vermehren sich neuerdings sogar. Vor vielen Jahren habe ich mal Asphodelus albus von der Küste mitgenommen, die breitet sich nun bei mir aus. An den Strassenböschungen dagegen werden sie von den Mäh-Traktoren unterschiedslos abgemäht, bevor die Samen reif sind.
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: Trapa am 23. Juni 2023, 17:29:13
Ich selbst gärtnere hier auf Gartenland ohne Schutzstatus und mit Pflanzen ohne Schutzstatus. Liebe aber bunte Magerwiesen. Also bekommen die dort vorkommenden Blumen meinen persönlichen Schutz und ich versuche auch, die biologische Vielfalt zu fördern.
Und jetzt komme mir nicht mit illegal und Paragraphen: ich weiss was ich tue, brauche dafür keine behördliche Kontrolle (da müsste schon ein Doktor in Biologie o.ä. kommen, damit ich einen Gesprächspartner auf Augenhöhe hätte) und ich möchte anmerken, dass ich über Jahrzehnte Erfahrung und Erfolge habe.

Illegal ? Ja wer schert sich in der letzten Zeit in Deutschland denn darum, die Klimakleber etwa ? Dann wäre ich im schlimmsten Falle eine Ansalberin für die Artenvielfalt oder was ?
Ich glaube Dir sofort, dass Du ziemlich viel richtig machst, vielleicht alles. Und du hast völlig Recht, wenn es dich stört, dass nicht immer alles so läuft, wie es laufen sollte. Dennoch gibt es Gesetze und man sollte sie kennen. Wächst z.B. die Trollblume in deinem Garten, kannst du mit der machen, was du willst. Hast du ein Wiesengrundstück, auf dem sie wild wächst, darfst du nichts tun, was sie gefährden könnte. Jedenfalls in Deutschland und Österreich. Das kann uns gefallen oder nicht, es ist die Rechtslage. Ich sage ausdrücklich nicht, dass alles, was irgendwo geschrieben steht, immer der Weisheit letzter Schluss ist. Und ich bin sehr dafür, dass man Gesetze auch mal brechen kann, wenn man es intelligent tut. Aber das setzt zumindest voraus, dass man sich der Lage bewusst ist. Ob dann jeder, der wissentlich Gesetze bricht, das intelligent und vor allem nutzbringend tut, steht wieder auf einem ganz anderen Blatt.
Übrigens habe ich in den letzten Jahren manchmal schmunzeln müssen, wie stolz mancher auf die Überschwemmungsflächen des Oderhaffs ist. Es sei ein Juwel Europas. Ich weiß zufällig aus erster Hand, dass die Entstehung dieses Juwels auf einen bewussten Sabotageakt zurückgeht. Die Saboteure hätten seinerzeit eigentlich mit hohen Geldstrafen belegt werden müssen. Heute könnten sie sich zu erkennen geben und würden vielleicht das Bundesverdienstkreuz bekommen. Da legen sie aber wahrscheinlich keinen Wert drauf - sie freuen sich einfach an den wunderbaren Folgen illegaler Akte der Vergangenheit.
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: Trapa am 23. Juni 2023, 17:38:48
Das Pflücken von geschützten Arten zu verbieten, finde ich aber reichlich schwierig, wenn die Gemeinden größere Bestände einfach abmähen. Ich sehe da irgendwie keinen großen Unterschied, außer daß die Gemeinde mehr Schaden anrichtet.
Bei uns kommt die Sand-Grasnelke häufig an Wegrändern vor. Da wird gern rigoros gemäht. https://www.pflanzen-deutschland.de/Armeria_maritima_subsp._elongata.html

Wer immer damit Bestände gefährdet, verstößt damit gegen das Bundesnaturschutzgesetz. Es ist möglich, dass Gemeinden das nicht wissen oder nicht wissen wollen. Dann muss man es ihnen mitteilen, notfalls mit Nachdruck. Und vielleicht mit Unterstützung des NABU (oder BUND usw.,), die auch das Recht zur Klage haben. https://de.wikipedia.org/wiki/Strand-Grasnelke#Vorkommen_und_Gef%C3%A4hrdung
Im Hinterkopf muss man dabei aber immer behalten, dass Wiesen gemäht werden MÜSSEN, um Wiesenpflanzen zu erhalten. Da sind allerdings die Kompetenzniveaus durchaus unterschiedlich. Und manchmal muss vielleicht zwischen Deibel und Beelzebub entschieden werden. Aber Vorgänge einfach deshalb weiter zu dulden, weil sie nunmal da sind, ist sicher der falsche Weg.
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: Nox am 24. Juni 2023, 08:54:58
So differenziert klingt das doch alles schon viel versöhnlicher, Trapa. Da bin ich ganz bei Dir. Mit einem kleinen Seufzer über Gesetze:
Jeder Computer würde sofort abstürzen, wenn seine Programme so widersprüchlich wären wie unser Gesetzteswerk heute.
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: martina 2 am 24. Juni 2023, 15:43:05
... Die Wiese wird von einem Nachbarn zweimal im Jahr gemäht...

Bei uns s wurden für die Wuesensaat sogenannte "Heublumen" (auf gut fränkisch: Haiblummer) genommen. Dafür wurde der Heuboden gekehrt, das Zusammengekehrte ergibt dann das Saatgut. Vielleicht kann Dein Nachbar Dir hier helfen?
Viel Erfolg, Kraft und gute Nerven!

Danke dir, Kasbek, Cryptomeria und nox fürs Überlegen und Raten  :) Nun ja, die Bauern hatten hier alle Hände voll zu tun, um ihr Heu zwischen zwei Regengüssen einzubringen, und ich kann froh und dankbar sein, daß meine Wiese überhaupt noch gemäht wird - in den vergangenen trockenen Sommern war das anders. Und abgesehen davon ist es ja für heuer gelaufen. "Strategisch planen"  :-\ - sie kommen plötzlich, und dann muß es meist schnell gehen. Ich stell mir grade die Gesichter vor bei einem derartigen Ansinnen  8)

Jedenfalls kann ich auf meiner Wiese machen, was ich will, da schert sich keiner drum. Sonst wäre auch nicht die Arnika vom Waldrand bis auf wenige Pflanzen verschwunden  >:(, die die Bauern immer schon in Korn angesetzt hatten - das Waldviertler Allheilmittel. Ausgraben und in den Garten versetzen hat naturgemäß nicht geklappt. Da und dort soll es noch welche geben...

Zunächst bleibt mir nur abzuwarten, wie es aussehen wird, nachdem die Bagger abgezogen sind, und ich hoffe, daß das noch im August sein wird. Wobei die Sache umso kostspieliger wird, je feiner "nachgearbeitet" werden wird. Das kann zum Teil ein Nachbar, der über geeignete Geräte verfügt, machen.

Hier mal ein Bild von der Wiese:
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: martina 2 am 24. Juni 2023, 15:45:24
Der Teil ums Haus wird von uns gemäht:
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: martina 2 am 24. Juni 2023, 15:47:06
... dort finden sich Zitate aus der Wiese  :)
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: martina 2 am 08. September 2023, 15:11:24
...
Zunächst bleibt mir nur abzuwarten, wie es aussehen wird, nachdem die Bagger abgezogen sind, und ich hoffe, daß das noch im August sein wird. Wobei die Sache umso kostspieliger wird, je feiner "nachgearbeitet" werden wird. Das kann zum Teil ein Nachbar, der über geeignete Geräte verfügt, machen.

Hier mal ein Bild von der Wiese:

Nun ja. Zwischenzeitlich habe ich öfters an eure Ratschläge gedacht, aber nun hat mir die Wirklichkeit erstmal ziemlich den Schwung genommen. Es ist alles planmäßig fertig geworden, aber es sieht schlimmer aus als ich es befürchtet hatte. Man kann sich das erforderliche Maß an Erdverschiebungen nicht wirklich vorstellen, bevor man nicht diese Kisten gesehen hat, der Aushub mußte schließlich über das ganze Gelände verteilt werden. Der Bagger hat zunächst die obere Humusschlicht abgetragen, auf einen Haufen gebracht und am Ende wieder verteilt, nun wird noch Feinarbeit gemacht und gesät. Das gnadenlos heiße, trockene Wetter ist wohl auch nicht optimal ...

Damit ihr euch eine Vorstellung machen könnt, ein paar Bilder:
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: martina 2 am 08. September 2023, 15:13:01
 ::)
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: martina 2 am 08. September 2023, 15:13:46
...
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: martina 2 am 08. September 2023, 15:14:08
...
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: martina 2 am 08. September 2023, 15:14:31
...
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: martina 2 am 08. September 2023, 15:14:49
...
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: martina 2 am 08. September 2023, 15:15:13
...
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: martina 2 am 08. September 2023, 15:15:35
...
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: martina 2 am 08. September 2023, 15:16:10
Das war erst der Anfang :-X
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: martina 2 am 08. September 2023, 15:17:49
...

Die Qualität der Fotos entspricht meiner Gemütslage  :(
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: Conni am 08. September 2023, 15:44:17
Oh je, Du Arme.  :-\ Diese Baggerwüstenei sieht wirklich fürchterlich aus. Wenn ich da an die früheren, zauberhaften Bilder aus Deinem Garten denke ...  :'(
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Aber ich bin sicher, dass es nach Ende der Bauarbeiten und Neueinsaat nicht so sehr lange dauern wird, bis die Fläche wieder grün und schön ist. Ich drück Dir die Daumen, dass es schnell geht!
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: Cryptomeria am 08. September 2023, 16:26:59
Sieh es positiv. Der Bagger kommt überall sehr gut hin. Die Erde ist locker, ohne größere Felsbrocken. Es ist alles " nur " Wiese. d.h. du musstest keinen wertvollen Baumbestand schädigen. Die Natur holt sich sehr schnell offenes Land zurück und das offene Land bietet eine große Chance, nämlich Samen zu säen, die sonst im Wiesen-/Grasbestand nicht keimen würden. Also hier könntet du Natternkopf, Knabenkraut ,Kornblume, Kornrade, Mohn usw. aussäen und versch. Versuche starten.
Mir würde Spaß machen zu experimentieren.
VG Wolfgang
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: Lilia am 08. September 2023, 16:55:27
umpf  :-X .
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: Gartenplaner am 08. September 2023, 17:05:59
Ich sehe es genauso wie Cryptomeria.
Ehrlich gesagt sah meine Wiese letzten November flächendeckend so aus, weil während einer viel zu nassen Phase gemäht werden musste, da eine Blockierung des Zugangs durch Strassenbauarbeiten drohte.
Das war schon im Februar kaum noch zu sehen.

Jetzt Anfang August war es auch wieder etwas Schlammschlacht, weil grad da die Regenphase nach der langen Trockenheit eingesetzt hatte  :P
Da war die nackte Erde der Fahrspuren des Mähers nach 2 Wochen grün vor Sämlingen.

Wär alles, was sich um diese Bauarbeiten in der Wiese dreht, nicht besser in einem Wiesenthread aufgehoben?
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: martina 2 am 09. September 2023, 14:13:41
Danke euch für den Zuspruch  :)

Conni, der Garten als solcher, also innerhalb des Wildschutzzaunes, ist ja - fast - unverändert, wenn ihm auch in diesem Sommer die unterschiedlichsten Wetterkapriolen stark zugesetzt haben.

Zitat
Wär alles, was sich um diese Bauarbeiten in der Wiese dreht, nicht besser in einem Wiesenthread aufgehoben?

Ja, sicher, aber ursprünglich ging es mir eigentlich nur um Saatgut, deshalb hab ich hier gefragt. Das hätte wohl nur Sinn in einem eigenen Tread bzw., sofern ich weiterhin darüber berichte :-\
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: martina 2 am 02. Oktober 2023, 18:50:08
Nun ist alles fertig. Es wurde noch geeggt und gesät - Grassamen-Kräutermischung -, nun sollte es regnen... Ganz so schlecht sieht es jetzt nicht mehr aus, mir sind Wackelsteine von der Seele gefallen. Im Frühjahr werde ich hoffentlich die Zeit finden, mich noch näher mit speziellen Pflanzen zu beschäftigen  :)
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: thuja thujon am 02. Oktober 2023, 22:41:38
Und war die Kräuter Gras Mischung nun Gebietsheimisch?
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: borragine am 03. Oktober 2023, 12:22:55
Schön, martina  :D
Das sieht doch jetzt schon wieder wesentlich besser aus als noch vor einigen Wochen!
Du kannst dich also auf das nächste Frühjahr freuen  ;) :D
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: martina 2 am 05. Oktober 2023, 15:01:04
Ja, borragine, vor allem aber bin ich gespannt  :) 

Nein, thuja, da gibt es nichts Gscheites. Hatte ja schon vorher im Netz gesucht (Im Waldviertel habe ich kein Internet) und nur Mischungen gefunden, die bei uns nicht passen. Außerdem, nur ein Beispiel: Kornblumen wachsen nicht auf der Wiese, sondern im Feld (nebenan ;) ), der wilde rote Mohn kommt nur in weniger hoch gelegenen Gebieten vor, der Violette wird da feldmäßig angebaut. Der Nachbar, der den Feinschliff gemacht hat, hat mir zu einer "Pferdewiese mit Kräutern" - verschiedene Gräser und Kräuter/Blumen, von denen manche hier nicht vorkommen - geraten, weil die hiesigen Mischungen allesamt viel weissen Klee enthalten. Die kommt zwar von einer Tiroler Firma, schien aber noch am geeignetsten. Mal sehen, ob das im böhmischen Granit etwas wird. 

Ein anderer Nachbar hat mir erzählt, daß jemand von der Wiener BOKU (sein Sohn hat da studiert) auf seinem Grund Samen von einer sehr seltenen Pflanze genommen hat, er konnte mir aber nicht sagen, um welche es sich handelte. Die Situation bei uns dürfte doch etwas speziell sein... Jetzt wird es erstmal interessant, was noch aus dem Altbestand hochkommt - von trocken bis feucht zum Waldrand hin: Da waren Margariten, Ehrenpreis, WIesenglockenblumen, Silenen, Hahnenfuß, Braunellen, Augentrost, Schlangenknöterich, Vergißmeinnicht, am Rain Eselsdisteln, Steinnelken und Quendel; mit den Gräsern kenn ich mich nicht so aus.
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: Gartenplaner am 05. Oktober 2023, 15:55:35
Kornblumen und Klatschmohn mischen heutzutage auch die professionellen Anbieter in ihre Mischungen - damit schon im ersten Jahr was blüht und es nicht so nach Ruderalfläche aussieht.
Titel: Re: Kehrseite des gebietsheimischen Saatgutes
Beitrag von: martina 2 am 05. Oktober 2023, 16:05:39
Naja. Hinter dem Haus  :)