garten-pur
Garten- und Umwelt => Komposthaufen => Thema gestartet von: Carl Robi am 23. Mai 2022, 21:11:50
-
Hallo miteinander,
ich hoffe, dass ich hier mit meiner Frage im richtigen Unterforum bin.
Ich habe hier einen kleinen Berg an Sägespäne von diversen Bäumen (Rubinie, Birke, Buche, etc. ...). Und ich habe ein Gemüsebeet, das gefühlt nur aus Zuckersand besteht. Ok, es ist schon etwas Erde drin, aber doll ist das nicht. Wenn man gießt, läuft das Wasser einfach obendrauf weg, statt einzusickern. Wenn es trocken ist und der Wind drüber fegt, gibt es n kleinen Sandsturm.
Meine Idee: die Sägespäne unter den Erd-Sand zu mischen. Ich hätte die Hoffnung, dass dadurch die Feuchtigkeit besser aufgenommen und gehalten wird und auch ein paar Nährstoffe in den Boden kommen.
Habt ihr mit so was Erfahrung? Klappt das? Ist das sinnvoll?
Grüße
Carl Robi
-
Wir haben regelmäßig Sägespäne vom Holzmachen, und ich verteile das als Mulch überall.
Hält so ca.6 Monate, dann ist das Erde.
-
Stickstoffmagel kann so ein Problem werden.
Stichwort C/N-Verhältnis
-
deswegen zusätzlich Hornspäne einarbeiten
-
Oder Federn, Haare, mit ASS nachdüngen - was auch immer. ;)
Wenn man es nicht übertreibt können Holzspäne/Sägespäne einem so leichten Boden eigentlich nur gut tun. Ist halt letztendlich Humus.
-
deswegen zusätzlich Hornspäne einarbeiten
In dem Fall wäre Horngrieß oder Hornmehl fast besser. Wirkt dann zeitgleich.
Mach mal, Carl :). Der von Starking angesprochene Stickstoffmangel ist auch nur am Anfang, wenn sich die Späne zersetzen. Danach steht der Stickstoff großteils auch dem allgemeinen Bodenleben wieder zur Verfügung. Deshalb für die Anfangsphase die zusätzliche Stickstoffgabe.
-
Wow, habt vielen Dank für eure tollen Tipps und Anregungen :)
Ok, dann werde ich mal mutig die Späne unterquirrlen.
-
Nicht zu viel quirlen, viele Böden vertragen das nicht. Wie Sahne unterheben reicht auch.
-
Link entfernt!1[/b]3875176#msg3875176 date=1653422669]
Nicht zu viel quirlen, viele Böden vertragen das nicht. Wie Sahne unterheben reicht auch.
Oh, das Erdreich nicht zu sehr bewegen? Ich dachte, einmal im Jahr das Beet einen Spaten tief durch graben, ist wichtig?
Vertragen das die Mikroorganismen nicht?
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
-
Man zerstört damit u a die Kapillare, die durch Pflanzenwurzeln und tierische Aktivitäten entstanden sind.
Tief umgraben kann sinnvoll sein, kann aber auch ungünstige Effekte haben.
-
...einmal im Jahr durchgraben....
Die Natur hat das in Millionen Jahren anders gelöst,
aber der Gärtner stört nun mal das Bodenleben gerne,
halbiert die Regenwürmer und wundert sich dass der Boden nicht locker wird.
Manuelles Lockern kann anfangs helfen, sollte dann aber immer schonender werden,
bis das Bodenleben dies übernommen hat.
Ist auch rückenschonender..........
Stickstoff beim Umsetzen holziger Materialien steht anschließend nur sehr reduziert wieder zur Verfügung,
da die zersetzenden Tierchen/Pilze/Bakterien den Veratmen, dh. als CO2-Gas mit der Atemluft in die Athmospäre
schicken. Da gibt es detaillierte Untersuchungen.
Der belebte Boden aber kann die Pflanzen sehr gut versorgen, so dass dieser trotz etwas geringerem N-Gehalt
genauso gute Wuchsergebnisse bringt wie steriler Boden mit reichlich N.
Eigene jahrzehntelange Erfahrung, mit vielen Bodenproben (auch N-Proben) untermauert.
-
Ich gärtnere auch in Sandboden. Oberste Regel: keine nackte Erde. Die ist - einmal ausgetrocknet - sehr wasserabweisend. Also mulche ich mit allem, was ich habe, und sei es Laub vom Vorjahr. Am besten ist aber Grasschnitt.
Wenn die Erde mal ausgetrocknet ist, sollte man nicht mit einem kräftigen Strahl gießen, sondern über längere Zeit beregnen. Dann lauft das Wasser nicht weg.
-
Link entfernt!1[/b]3875176#msg3875176 date=1653422669]
Nicht zu viel quirlen, viele Böden vertragen das nicht. Wie Sahne unterheben reicht auch.
Oh, das Erdreich nicht zu sehr bewegen? Ich dachte, einmal im Jahr das Beet einen Spaten tief durch graben, ist wichtig?
Vertragen das die Mikroorganismen nicht?
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
Lies dich mal durchs Forum bzgl. Sandbodenverbesserung.
Die Idee mit den Holzspänen den Dauerhumusgehalt zu erhöhen ist vom Grundsatz her nicht schlecht.
Regelmäßiges Umgraben macht bei Sandboden aber keinen Sinn. Frostgare gibt/braucht es nicht im Sand. Was dem Sandboden unter anderem fehlt, ist Struktur. Durch das Umgraben wird die durch Wurzeln entstandene Struktur jedes Mal von Neuem zerstört.
Es kann Sinn machen einmalig, z.B. zum tiefen Einarbeiten von Humus etwas tiefer umzugraben, damit auch in tieferen Schichten Nährstoffe freigesetzt werden können.
Was extrem wichtig ist, ist den Boden feucht zu halten. Also mulchen!
Sobald der humöse Sand trocken ist wird er hydrophob/wasserabweisend.
Und immer die Stickstoffversorgung im Blick haben.
Ich habe auch gute Erfahrung mit Tröpfchenbewässerung, ist aber nicht für jeden Garten etwas...
-
Wenn du sandigen Boden hast, kannst du ihn mit "Bentonit" toniger machen, damit er mehr Wasser bindet und hält. Suche dazu "Mostbentonit" oder "Weinbentonit" (wird in Weingegenden zur Klärung von Weinen und Mosten verwendet) . Oder "Agrarbentonit" (eben zur Bodenverbesserung). Ein 20kg-Sack kostet nicht die Welt.