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Garten- und Umwelt => Atelier => Thema gestartet von: Gartenplaner am 23. April 2012, 22:48:58

Titel: Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Gartenplaner am 23. April 2012, 22:48:58
Hallo allerseits,

da hier schon einige neuen Gartenprojekte für das Jahr 2012 vorgestellt wurden, möchte ich nicht hintenanstehen.
Über das letzte Jahr hin mit Schwerpunkt im Herbst entstand eine Idee für einen Gartenbereich meiner Obstwiese, der bis dahin eher langweilig war.



14 Blick Eibenhain.jpg



Er lag immer so ein bisschen ab vom Schuß, bis noch vor 2 Jahren von einer Reihe riesiger Fichten abgetrennt, die wahrscheinlich mal als "Hecke" gedacht waren.
Diese Fichtenreihe stand, vom Blickpunkt des Fotos ausgehend im Rücken, hinter dem Betrachter.
Die Fläche ist nach vorne offen, ein kleiner Geländeversprung markiert aber klar einen anderen "Bereich".
Die Obstwiese ist aus Grundstücken entstanden, die über Generationen zusammen getausch oder gekauft wurden und dieser Versprung zeigt eine alte Grundstücksgrenze.
Nach langem Zögern hatte ich 2010 die Fichtenreihe fällen lassen und in dem Bereich, von dem aus das Foto gemacht wurde, ein Plateau aufschütten lassen, um diesen Geländeversprung noch zu betonen und eine abstüzende Trockenmauer anlegen zu können.
Auch eher fließend, nach und nach, bekam dieser Bereich immer mehr einen "italienischen Renaissance-Touch" - links vom Fotostandpunkt steht ein Sandsteinobelisk von fast 4m, rechts an den beiden Enden der Trockenmauer jeweils eine Pinie.
Aber der Bereich zwischen Erdplateau und Eibenhain, den man hinten sieht, war recht leer.
Es stehen noch 3 ziemlich überalterte Pflaumen und Zwetschgenbäume da, dann hinten noch 4 oder 5 weitere Fichten - der "Eibenhain" war bis 2004 eine "Weihnachtsbaumpflanzung"!
Gleicher Blick wie erstes Foto von 2004:



43 Eibenhain-2004-2.jpg



Keine Ahnung, was sich der Pflanzer dabei gedacht hat, Fichten in Reih und Glied, viel zu dicht, völlig verkahlt und 2003/2004 fast komplett absterbend...
Da ich diesen höhlenartigen Raum als Kind so gemocht hatte, wollte ich ihn wieder anpflanzen, am liebsten auch wieder mit Koniferen, aber in vernünftigen Abständen.
Ich habe im Reich der Koniferen nur ganz wenige Lieblinge und weil sich gegenüber von dem Bereich auf der anderen Strassenseite die Dorfkapelle mit dem Dorffriedhof befindet, fiel meine Wahl auf Eiben, die ich sehr mag und die auch klassische Friedhofsbäume sind mit allem mythischem Geschnörkel.

Blieb nur noch der Mittelgrund zwischen Eiben und Plateau.

Durch den Wollemi-Pine-Hype angesteckt, hatte ich mir eine Wollemia 2007 zugelegt, die ich letztes Jahr genau in der Mitte des Plateaus ausgepflanzt habe.
Bei Recherchen bin ich dann auch über Cathaya argyrophylla gestolpert - ebenfalls ein lebendes Fossil und ein sehr, sehr rarer Baum in mitteleuropäischen Gärten.
Allerdings hatte ich das Glück, hier in der Nähe eine belgische Baumschule zu finden, die die Pflanze führte.

Nun hatte ich also 2 lebende Fossilien.
Da ich wusste, dass Ginkgo biloba und Metasequoia glyptostroboides auch zu den lebenden Fossilien gehörten und das auch noch Koniferen sind, die ich mag, wollte ich auch jeweils eine im Raster der ehemaligen Obstbäume anpflanzen.

Dann stellte ich fest, dass es noch eine ganze Reihe Koniferen gibt, die man als lebende Fossilien bezeichnen könnte, die zumindest schon im Mesozoikum (Trias, Jura, Kreide) existierten und die die heutigen Stein- und Braunkohle-Lagerstätten gebildet haben.
Dazu gehörten Araucaria-Arten, Sequoiadendron giganteum, Sequoia sempervirens, Sciadopitys verticillata (bildete sogenannte "Graskohle"), Taxodium-Arten, Pseudolarix amabilis, Cryptomeria japonica, Cunninghamia lanceolata, Cephalotaxus-Arten, Podocarpus-Arten.

Araucaria und Sequoiadendron fand ich schon immer faszinierend - wusste allerdings nie wirklich, wie man die bizarren Araucarien wirklich gestalterisch im Garten einsetzen könnte - außer als "lebende Skulptur" in einem hypermodernen Shäng-Pfui-Schottergarten ;)
Und so eine Art Arboretum mit einzelnen Baum-Individuen auf der grünen Wiese fand ich gestalterisch auch nicht so befriedigend - abgesehen davon, dass dieses Carrée von 180 m² dafür dann doch wieder zu klein war.

Daraus entstand der Gedanke, doch eine Art Wäldchen zu pflanzen - also nicht EIN Exemplar pro Gattung oder Art, sondern MEHRERE, und zwar unterschiedliche Altersstufen, wie das in einem sich natürlich entwickelnden Wald auch der Fall wäre und eben auch teilweise nahe beieinander, wie es bei zufälliger Aussamung eben passieren würde.

Ok, ich konnte keine alten Veteranen organisieren, aber immerhin ein 2-2,5m-Exemplar der Metasequoia, weitere mit 1,2m, 80cm, 30cm.
Ein 6m-Exemplar Ginkgo (konnte ich sogar hinten aus dem Kofferraum raushängend mit meinem Seat Ibiza transportieren, da er einen recht kleinen Topf hatte, der in den Beifahrerfußraum passte :o ) weitere 3m, 1,6m, 1,2m und 30cm.
Eine 1,4m-Araucaria, weiterhin 1x 1m, 1x 60cm, 1x 40cm, 1x 20cm.
Sequoiadendron: 2x 1,4m, 1x 1m, 1x 60cm und 1x 20cm.
Sequoia: 1x 1,2m, 1x 80cm, 1x 70cm.
Cryptomeria japonica: 1x 1,4m.
Taxodium distichum var. imbricatum: 1x 1,2m.
Pseudolarix amabilis: 1x 1m. und ein 1m-Exemplar von ,
Sciadopitys: 1x 50cm, 1x 30cm.
Dazu noch Cephalotus fortunei, C. harringtonia (extra nicht die Säulenform!), Podocarpus nivalis, P. lawrencei, P. macrophyllus.

Ich weiß, manch einer wird sich die Haare raufen wenn er oder sie sieht, dass ich Sequoiadendron so dicht pflanze, dass sie ein geschlossenes Kronendach bilden, gleiches für Sequoia und alle anderen Bäume.
Aber wie gesagt wollte ich kein Arboretum sondern einen Wald!
Und an ihren natürlichen Standorten wachsen die meisten meiner Bäume bestandsbildend und auch teilweise recht dicht beieinander, da braucht man sich nur Fotos von Mammutbaum-Wäldern in Kalifornien anzuschauen ;D

Die noch da stehenden Obstbaum-Veteranen lasse ich als "Ammenbäume" für Schatten stehen, solange alles drum rum sich nicht mit ihnen ins Gehege kriegt ;)

Der Bodenbewuchs ist noch nicht wirklich geplant - versuchsweise habe ich Equisetum hyemale als "Bodenbewuchs" ausgepflanzt, da wir einen sehr lehmigen Boden haben, auch wenn der Bereich schon etwas höher liegt und nicht mehr so grundwassernah ist.
Natürlich kommen, wenn der Boden schattiger wird, auch noch Farne dazu.

Spiele momentan auch noch mit dem Gedanken, am Ende der Trockenmauer noch Steine aufzuschichten oder eher aufzuschütten und einen ganz trocken-sandigen Standort für verschieden Ephedra-Arten zu schaffen, Ephedra distachya var. helvetica, E. equisetina, E. gigantea und wenn auftreibbar Ephedra major :o
Die gehören schliesslich auch zu den ganz "Alten" ;)

Hier nun der gleiche Standpunkt wie das erste Foto mit den schon gepflanzten Bäumen, da ich die Fotos im März gemacht habe und die Bäume ja auch teilweise nicht sehr groß sind, kann man leider noch nicht soooo viel erkennen, aber ich will Nachschub liefern, sobald verfügbar:



Blick zum Eibenhain



Und der Blick aus der anderen Richtung, vom Eibenhain zum Plateau:



Blick zum Plateau



Der Blick über den Bereich von weiter unten aus der Obstwiese:



Gesamtblick Fossiliengarten von unten



Und schliesslich der aktuelle, vorläufige Plan:



Fossiliensammlung 1 100.jpg



Soviel erst einmal von mir, würde mich über Kommentare und Anregungen - vielleicht auch Bezugsmöglichkeiten von Ephedra - sehr freuen!!

Beste Grüße,

Gartenplaner
Titel: Re:Mesophytischer Hain - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: potz am 24. April 2012, 08:52:49
spontaner erster Gedanke: Erlebst du es noch ?
Ansonsten : schöne Idee, tolles Gelände, Kompliment ;)
Titel: Re:Mesophytischer Hain - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: maculatum am 24. April 2012, 09:12:19
Ein "Urwald" im besonderen Wortsinn. Ausgehend von dieser Vorgabe sind Deine Gedankengänge nachvollziehbar. Mir gefällt eine wald- oder erstmal hainartige Gestaltung auch besser als ein rasterförmiges Arboretum. In fünf Jahren macht es sicher Eindruck. Man sieht den Pflanzen dann wohl auch ihre Fremdheit an. Eine Informationstafel für Passanten wäre sicher wertvoll.

Die unterschiedlichen Wuchshöhen werden sich dann aber bald relativieren. Bei 10 Meter hohen Bäumen merkt kein Mensch, wenn ein paar davon schon 13 Meter messen. Wenn Du dann noch Platz zum Nachpflanzen hättest, wäre der Effekt sicher dauerhafter.

Ein wenig Bauchschmerzen verursacht mir nur der Verlust der Streuobstwiesenfläche und die Fernwirkung der exotischen Koniferen im Landschaftsbild, aber beides kann ich von hier aus nicht beurteilen.

Die Unterpflanzung ist wohl erst dann ein Thema werden, wenn die Wiese zu schwächeln anfängt. Bis dahin heißt es mähen, oder?
Titel: Re:Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Gartenplaner am 24. April 2012, 10:05:36
Hallo allerseits,

vielen Dank schonmal für eure Anmerkungen und fürs Mitdenken!

@potz: Metasequoia, Sequoiadendron und Sequoia wachsen in der Jugend teilweise SEHR schnell :)

@maculatum: mir reicht der Alters/Höhenunterschied in den ersten Jahren als Wirkung aus - später wird die langsamere Wachstumsgeschwindigkeit von Araucaria, Ginkgo, Pseudolarix eh einen Höhenunterschied mit den Metasequoias, Sequoias und Sequoiadendron ausbilden.

Und was die Streuobstwiese angeht, brauchst du wirklich keine Bauchschmerzen zu haben - der Rest der 3700m² ist noch größtenteils Streuobstwiese mit vielen alten und auch nachgepflanzten neuen Hochstämmen alter Obstsorten ;)
Der Garten beherbergt Erdkröten,Blindschleichen, Eidechsen, Sieben- oder Gartenschläfer, eine Haselmaus ist mir selber begegnet, in abgestorbenen Stümpfen von ein paar Obstbäumen gibt es Wildbienen-Brutlöcher und Spechtspuren und in der Scheune in einem Nistkasten haben wir seit neuestem eine Schleiereule - also trotz skurriler Gestaltung kein Lebensraumverlust ;)

Und was die Fernwirkung angeht, unser Grundstück bildet die Dorfmitte, das Dorf schmiegt sich an eine kleine Erhebung (Dorf 274m, Hügel dahinter 312m).
Bisher waren die 4 Fichten, die ich beschrieben hab, mit 2 Pappeln aus einem Nachbarsgarten, die höchsten Bäume, die man sehen konnte, wenn man auf das Dorf zufährt - das wird sich dann eben ändern ;D
Aber eigentlich ist unser Garten sehr im Dorf eingebettet und von Häusern und Strassen umgeben - nur an der höchsten Stelle grenzt er an die Eisenbahnlinie und auf der anderen Seite kommen die Wiesen an der Hügelflanke, aber das ist ein gutes Stück höher schon als die Stelle des mesophytischen Hains :)

Und ja, mähen ist erst mal noch angesagt - wobei ich in den letzten Jahren die Wiese schon sehr ausgemagert habe und sie gottseidank nicht mehr so extrem ins Kraut schiesst.

Beste Grüße,

Gartenplaner
Titel: Re:Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Gartenplaner am 19. August 2012, 12:45:39
Update August 2012

Blick zum Eibenhain jetzt, vorne rechts ein großer und 3 kleinere Ginkgos
(http://up.picr.de/11549146jl.jpg)

links 4 Metasequoia glytostroboides
(http://up.picr.de/11549147zl.jpg)

im Mittelfeld 4 Araucaria araucana und 2 Taxodium distichum var. imbricatum (ascendens "nutans")
(http://up.picr.de/11549421tc.jpg)

weiter hinten links die 4 Sequoiadendron giganteum
(http://up.picr.de/11549422jn.jpg)

(http://up.picr.de/11549424zb.jpg)

rechts Araucaria, mittig vorm Pflaumenbaum Podocarpus macrophyllus, rechts hinten Cryptomeria japonica, mittig hinten erst 2 Cunninghamia lanceolata, ganz hinten Pseudolarix amabilis, links hinten 2 der 3 Sequoia sempervirens
(http://up.picr.de/11549427hf.jpg)

und der Blick aus der entgegengesetzten Richtung, vom Eibenhain aus, im Vordergrund Sequoia, links die größere Cunninghamia und ganz links die Cryptomeria
(http://up.picr.de/11549430hs.jpg)

und ein wenig weiter nach rechts geschaut, nochmal die Sequoia am linken Rand, vorne 2 Sciadopytis verticillata, dahinter die Sequoiadendron....die Baumfarnstrünke sind leider tot und nur Deko :-[
(http://up.picr.de/11549432pf.jpg)

Titel: Re:Mesophytischer Hain - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: pearl am 19. August 2012, 16:46:32
hm, Koniferen sind für dieses Stück Land kein Gewinn. :( Es sah vorher besser aus.
Titel: Re:Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Gartenplaner am 19. August 2012, 19:50:22
Die langweiligen Großkoniferen im Hintergrund, sprich Fichten, waren eh schon da und bleiben bis sie absterben, der Fichtenhain ganz hinten, der zum größten Teil 2003 abgestorben ist, habe ich durch den Eibenhain ersetzt, was auch eine schöne Korrespondenz mit der Kapelle und dem Friedhof gegenüber gibt - Eiben waren oft heilige Bäume und auf Friedhöfen in England sehr häufig anzutreffen und ich mag Eiben sehr.
Die Obstbaumruinen werden sehr bald ausfallen - ich hätte langweilige Obstbäume, wie es sie auf dem ganzen Rest des Grundstücks schon gibt, nachpflanzen können - mach ich auf dem Rest der Obstwiese ;)
Einzelexemplare dieser speziellen Koniferen - ist ja eher eine Sammlungsabteilung, die ich da gemacht habe, müsstest du doch eigentlich ganz gut nachvollziehen können, pearl ;) - hatte ich keine Lust zu setzen, das finde ich sehr künstlich.
Lieber ein kleiner "Wald" - auch wenn der sehr schräg aussehen wird - und vielleicht auch künstlich :D
Aber schräg aussehen tun andere Bereiche meines Gartens auch ;)
Und ich fand, wenn schon Koniferen, dann auch nur die, die ich mag oder spannend finde in einem Setting, das ich spannend finde auf einem Teil meines Gartens, der eh schon mal Koniferen beheimatet hat ;D
Titel: Re:Mesophytischer Hain - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: pearl am 19. August 2012, 20:02:20
hm, kann auch an meinem eigenen Klima heute liegen. Ich mag einfach keine Koniferen, wenn es heiß ist. ;) ;D Ich bin für Transpiration und die gibt es in ausreichender Menge nur im Laubwald. ;) ;D In kühlen Bergregionen und sehr nördlichen Breiten ist eine Ansammlung von Koniferen ja durchaus sinnvoll. Unter diesem Aspekt. ;) ;D
Titel: Re:Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Gartenplaner am 19. August 2012, 20:30:14
*lach*
Naja - Weihnachtsbaummonokulturen mag ich auch nicht - Kiefernwälder, die es in Nord- und Ostdeutschland ja häufiger gibt und auch hier im niederländischen Grenzgebiet, schon eher....

Aber einen Nadelwald, egal ob Kiefer auf sandigen Böden oder Fichte/Tanne im Gebirge kann man auch nicht wirklich mit meinem Sammelwäldchen vergleichen - ist ja eher ein Misch-Koniferenwald, bei dem man einige gar nicht als Koniferen erkennen kann 8)
Titel: Re:Mesophytischer Hain - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: chris_wb am 19. August 2012, 20:54:28
Also eins kann ich dir jetzt schon versichern: das ist alles viel zu dicht gepflanzt! Ich spreche da aus leidlicher Erfahrung, da ich früher aus mangelnder Weitsicht auch einiges zu nah beieinander gepflanzt habe - inzwischen musste bei einigem schon wieder die Motorsäge ran, damit sich nicht alles gegenseitig totwächst.
Titel: Re:Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Gartenplaner am 19. August 2012, 21:20:35
Naja.....EIGENTLICH möchte ich ja sowas:

Sequoiadendron in der Sequoiafarm Kaldenkirchen, 1947 gepflanzt...( man beachte den Besucher unten links  :o )
(http://up.picr.de/11557073gl.jpg)

oder eine Sequoia-Gruppe, auch in dem Alter....
(http://up.picr.de/11557083sm.jpg)

und von "innen"
(http://up.picr.de/11557074ko.jpg)

Und hier ein Beispiel von Stockausschlägen einer gefällten Sequoia
(http://up.picr.de/11557077rj.jpg)

Und eine "Allee" aus Metasequoia
(http://up.picr.de/11557246ol.jpg)

die kommen auch ganz gut mit dichtem Stand klar...

Ich will ja ganz klar einen Kronenschluß haben  ;D
Die Ginkgos bleiben recht sparrig, ebenso die Araucarien - und die Taxodium sehr schlank, das passt da schon irgendwie zusammen
Titel: Re:Mesophytischer Hain - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: pearl am 19. August 2012, 22:15:27
hoch hinaus auf der Streuobstwiese. ;D
Titel: Re:Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Gartenplaner am 19. August 2012, 22:25:59
Das müsse ein gar spröder Verstand sein, der sich nicht traut, auch etwas Weiteres zu erfinden, sondern liegt alwegen auf der alten Bahn, nur andere imitiert und nicht den Mut hat, weiter nachzudenken. - Albrecht Dürer

 ;D
Titel: Re:Mesophytischer Hain - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: maliko am 19. August 2012, 22:44:19
Deswegen fühle ich mich so spröd´beim schauen Deiner Fotos... Und ich dachte, es wäre die Hitze... ;)
Etwas Neues (etwas Weiteres erfinden) muss nicht zwingend auch gut sein...


Du hast Deine Idee realisiert bzw. bist dabei - und damit zufrieden. Weder Orts- noch Landschaftsbild werden beeinträchtigt wie Du sagst (wirklich nicht?) oder andere Interessen beeinträchtigt. Dann ist es doch in Ordnung - Du brauchst ja keinen Applaus dafür.

maliko
Titel: Re:Mesophytischer Hain - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: troll13 am 19. August 2012, 23:08:05
"Mesophytischer Hain" oder "Ostasiatischer Monsunwald"...

Die Idee zählt. :D Ich bin jedenfalls gespannt, wie sie weiter ausgebaut wird.

Vor allem darauf, wie sich die verschiedenen Nadelgehölze mit durchaus unterschiedlicher Wuchsgeschwindigkeit auf relativ engem Stand entwickeln.

Warum eigentlich nur Nadelgehölze? Eigentlich gehören hier doch auch Laubgehölze, wie Magnolia hinein. Oder verwechsele ich hier etwas? ???
Titel: Re:Mesophytischer Hain - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: pearl am 19. August 2012, 23:31:36
troll, ich sehe da qualitativ sehr große Unterschiede. Weder weiß ich was hier genau mit mesophytisch gemeint ist, noch sehe ich irgendetwas wie einen Hain entstehen. Es ist eine Weihnachtbaumplantage in einer exotischen Version. Lebende Fossilien sind für mich auch nicht zu erfassen, ich habe echte Schwierigkeiten mit dem Begriff. Es gibt Pflanzen, deren Baupläne den stammesgeschichtlichen Vorläufern ähneln, aber es sind heutige und moderne Pflanzen. Gut, ich bin auch kein Anhänger von Bildern, die Neandertaler in Börsenkluft zeigen, aber auch das ist ja nur eine Spielerei und Spielereien kann jeder nachhängen soviel er will!

Lot dem Kind dat Schockelpääd, et hät ja nur dat eeen! Wie meine Großmutter zu sagen pflegte.

Mein eigener Spleen sind keine Sammlungen, sondern Pflanzengesellschaften. Dass man keine ostasiatischen vom Monsun beeinflussten Laubwälder nachbauen kann, das ist mir auch klar und von niemandem beabsichtigt, hoffentlich. Schließlich wollen wir heute die in der wilhelminischen Zeit angelegten Alpinums in den Vorgärten genauso wenig sehen wie die Koniferengärten der 70er Jahre.


Titel: Re:Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Gartenplaner am 19. August 2012, 23:55:15
@pearl: Vielleicht solltest du dich dann mal mit den Begriffen beschäftigen?
Mesophytisch ist das auf Pflanzen fokussierte Pendant zum Mesozoikum ;)
Und lustigerweise ists ja genau eine Pflanzengesellschaft, um die es mir geht ;D

Hier gibts den Wissensbackground:
http://www.hubertus-nimsch.de/index.php/arboretum/braunkohle-wald


@troll:
Ich wollte schon immer mal ne Araucarie haben - aber nicht als skurrile "Einzelskulptur" im Vorgarten, wie man sie häufig sieht :-X
Und einen Ginkgo!
Und eine Bergmammutbaum!
Und auf jeden Fall eine Sumpfzypresse!!
Aber verteilt zwischen den Obstbäumen, wo Platz ist, mal hier, mal da??? :-X

Ich bin sozusagen Pflanze für Pflanze zur Thematik gekommen - von Araucaria und Ginkgo, die ich schon immer faszinierend fand zum größeren Kontext einer Waldgesellschaft, die so einmal in vielen Teilen der Erde existierte und völlig fremdartig aussah - für unser Empfinden.
So entstand die Idee, eine kleine Sammlung zusammenzutragen.
Die Beschränkung lag auf Koniferen, Kohlebildner, winterhart, möglichst ein unterschiedliches Erscheinungsbild.
Deswegen keine Laubbäume - troll, du hast ganz recht, Magnolia, Liquidambar, Liriodendron, Nyssa, Sophora, Stewartia und noch ein paar unbekanntere Laubgehölze würden eigentlich auch dazu gehören.
Es ist ganz klar eine Sammlung - Sammlungen sind immer ein bisschen schwierig in Gartendesigns zu integrieren - beeteweise Iris, Hemerocallis, Rosen o.Ä. in Reih und Glied macht noch keinen Garten, deswegen hab ich den waldartigen Ansatz gewählt und nicht arboretumartige Einzelbaumpflanzung

Es gibt Dino-Parks mit Plaste-Dinosaurier die ungeheuer beliebt sind, weil sich Groß und Klein so vorstellen können, wie das leben auf unserem Planeten mal aussah - ich fänds äußerst spannend, mal so einen richtigen "mesophytischen Wald" mit den speziellen Baumarten zu durchwandern.
Und die kann man heute noch lebendig erleben und nicht aus Plaste 8)

Anscheinend gibts sowas schon in Freiburg, siehe Link oben, hier nochmal extra:
http://www.hubertus-nimsch.de/index.php/arboretum/braunkohle-wald

Ich weiß allerdings nicht, ob diese Pflanzung wirklich gehäufter auch die speziellen Arten zeigt oder ob sie eher wieder mal nur aus representativen Einzelbäumen besteht.


P.S.:
So sah die Ecke aus, als die WIRKLICHE Weihnachtsbaumplantage noch lebte ;D

(http://up.picr.de/11559312po.jpg)

Schlimmer als vorher wird das Ortsbild meiner Meinung nach nicht verschandelt ;D
Titel: Re:Mesophytischer Hain - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: pearl am 20. August 2012, 00:05:04
@pearl: Vielleicht solltest du dich dann mal mit den Begriffen beschäftigen?
Mesophytisch ist das auf Pflanzen fokussierte Pendant zum Mesozoikum ;)
Und lustigerweise ists ja genau eine Pflanzengesellschaft, um die es mir geht ;D


 ;D echt, beschäftigen? Nee, ne? Mesophytisch - wer hat dir das denn erzählt, dass das Pflanzen sind, die was mit dem Mesozoikum zu tun hätten? ;D Eine Pflanzengesellschaft ist auch was völlig anderes. Ich meine damit etwas wie climax vegetation. Haine bestehen in meinen Augen aus Laubgehölzen ...

Ist der Garten eigentlich in Luxemburg oder in Düsseldorf?
Titel: Re:Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Gartenplaner am 20. August 2012, 00:14:25
*seufz*
Na gut, wenn du dir selber nicht die Mühe machst....

1) http://de.wikipedia.org/wiki/Mesophytikum

2)"Im Perm und vor allem im Mesozoikum nehmen die Anteile der Gymnospermen weiter zu.
An der Bildung tertiärer Kohlen waren die Gymnospermen zwar hauptsächlich beteiligt, doch waren auch schon die heute verbreiteten Angiospermen anteilig vertreten.
Die Braunkohlewälder wurden aus Baumarten des Tertiärs gebildet, deren Nachfahren auch in den Wäldern unserer Zeit noch verbreitet sind.
Zwar ging die Zahl der Arten in Europa später, bedingt durch die Eiszeiten, deutlich zurück, doch haben einige dieser „Tertiär-Baumarten“ in anderen Teilen der Welt überlebt.
Zu den „Tertiär-Baumarten“, die in Amerika, Ostasien und anderen Teilen der Welt überlebt haben, zählen die Nadelbaumgattungen Sequoia Mammutbaum), Taxodium (Sumpfzypresse), Metasequoia Urweltmammutbaum), Keteleeria (Stechfichte), Cunninghamia (Spießtanne), Pseudotsuga (Douglasie), Podocarpus (Steineibe), Cryptomeria (Sicheltanne), Sciadopitys (Schirmtanne), Pseudolarix (Goldlärche), Glyptostrobus (Wasserfichte), Widdringtonia (Afrikazypresse), Tetraclinis (Gliederzypresse), Libocedrites (Schuppenzeder), Callitritis, Ginkgo, Araucaria, Cathaya, Taiwania und die Laubbaumgattungen Liriodendron (Tulpenbaum), Nyssa (Tupelobaum), Styrax (Storaxbaum), Magnolia (Magnolie), Cyrilla (Lederholz), Sophora (Schnurbaum), Alsophila = Cyathea (Baumfarn), Kadsura (Kadsura-Liane), Lindera (Fieberstrauch), Liquidambar (Amberbaum), Stewartia (Scheinkamellie), Meliosma u.a.
Darüber hinaus gab es noch viele weitere Gattungen, die nachgewiesenermaßen ehemals in Europa wuchsen.
Diese Gattungen sind in Europa kaum bekannt oder werden wegen fehlender Winterhärte nicht angepflanzt." (Quelle: http://www.hubertus-nimsch.de/index.php/arboretum/braunkohle-wald)

Diese Bäume bildeten zu ihrer Zeit die climax vegetation ;)

Und von Pinienhainen hast du noch nie gehört? ::)

In Luxemburg.
Titel: Re:Mesophytischer Hain - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: pearl am 20. August 2012, 00:24:12
du brauchst die wiki Sachen hier nicht komplett reinkopieren, es reicht der link. ;) ;D

mesophytisch. Das ist ein völlig falsches Wort für das, was du meinst. Mesophytisch bezieht sich auf Mesophyten und da schaust du jetzt mal nach, was das nun wieder heißt! ;) ;D
Titel: Re:Mesophytischer Hain - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: pearl am 20. August 2012, 00:32:09
nicht? Wechselfeuchte Pflanzen.

So, jetzt die climax vegetation. Pflanzengesellschaften bestehen nicht nur aus Bäumen, es sei denn, es handelt sich um eine Stangenholzplantage und das waren die Braunkohlenwälder, die es dir so angetan haben, ja nun auch wieder nicht.
Titel: Re:Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Gartenplaner am 20. August 2012, 00:34:01
;D echt, beschäftigen? Nee, ne?

du brauchst die wiki Sachen hier nicht komplett reinkopieren, es reicht der link. ;) ;D

Und mit der Einstellung reicht dann wirklich nur der Link?
Ich weiß ja nicht..... :D

Hey, vielen Dank für den Hinweis auf die Verwechslungsgefahr!!! :-*

Ich glaub mesophytikumischer Hain klingt irgendwie doof ;D

Titel: Re:Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Gartenplaner am 20. August 2012, 00:43:54
*lach*
Zu Klimaxvegetation:
1) ich such grad nach schönen großen Farnen zum Unterpflanzen (und nein, es können keine Baumfarne sein...leider :-\ )
2) hab ich ja schon eine große Einschränkung gemacht, indem ich die Laubarten nicht mit rein genommen habe - ich richte den Fokus auf bestimmte Arten der Schlußwaldgesellschaft des Tertiärs und erhebe da keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Nichtsdestotrotz bilde ich eine Klimaxvegetation einer vergangenen Zeit in Teilen nach, beschäftige mich also mit Pflanzengesellschaften ;)
Titel: Re:Mesophytischer Hain - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: pearl am 20. August 2012, 00:51:16

Ich glaub mesophytikumischer Hain klingt irgendwie doof ;D


ach was! Immer nur zu, ich mach mich ja auch dauernd zum Affen! ;D

Genau! Ein Lebensraum wäre wirklich mit Affen und Cycas sehr schön komplett! ;D
Titel: Re:Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Gartenplaner am 20. August 2012, 01:00:04
Ne schöne große Cycas revoluta steht schon bereit, die werd ich nächstes Jahr an passender Stelle mit Topf den Sommer über im Hain einsenken ;)

Würd ja auch gerne Ephedra-Arten pflanzen, aber hab dafür nicht den trockenen Boden :-\
Titel: Re:Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: pearl am 20. August 2012, 01:00:43
mach das jetzt noch im Eingangspost und es wird auf ewig so heißen. ;)

Zitat
Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
das meinte ich.
Titel: Re:Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: pearl am 20. August 2012, 01:10:16
ah, Gartenplaner hat eine Beziehung zu der Oberschicht. ;D Sämtliche topics sind jetzt aktualisiert. ;D Jetzt weiß man das auch. ;) ;D
Titel: Re:Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Gartenplaner am 20. August 2012, 01:16:29
*lach*
Ich hab nur die Überschriften aller Beiträge von mir korrigiert :)
Titel: Re:Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: pearl am 20. August 2012, 01:23:08
wenn das alles wäre, dann wären die Überschriften meiner posts nicht verändert. ;) ;D - ach, ich sehe es jetzt! Du warst schneller als ich dachte! ;D Mein letzter Beitrag in dieser Reihe.
Titel: Re:Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Staudo am 20. August 2012, 08:09:15
Im Park stand ein Sequoiadendron über 30 Jahre total eingezwängt zwischen anderen Koniferen. Mancher fünfzehnjähriger Baum in einem Vorgarten ist größer.
Titel: Re:Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Gartenplaner am 20. August 2012, 09:08:58
Seltsam - in der Sequoia-Farm in Kaldenkirchen ist dies nicht der Fall, siehe Fotos aus #10 - wahrscheinlich, weil die Sequoiadendron nicht mit anderen Arten konkurrieren nur mit sich selber.
In den Redwood-Wäldern in Kalifornien und Oregon stehen sie auch oft sehr dicht im natürlichen Bestand
Titel: Re:Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Gartenplaner am 07. Oktober 2012, 20:15:12
Ein erster zaghafter Herbstaspekt im Jahr der Pflanzung in meinem "Ur"-"Wald" von einem kleinen Ginkgo und den Taxodium ascendens nutans:


(http://up.picr.de/12087148ry.jpg)


Und ganz besonders intensiv, die Gelbfärbung der Goldlärche, Pseudolarix amabilis :o

(http://up.picr.de/12087160rz.jpg)
Titel: Re:Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Gartenplaner am 28. November 2012, 19:39:52
Hallo allerseits,
hab heute eine lustige Entdeckung gemacht - nach dem Motto: jede idee war schon irgendwie irgendwann mal da ;D

http://www.herrenkampergaerten.de/Park/ellerhoop/fossil.html

L.G.,
Gartenplaner
Titel: Re:Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Jayfox am 28. November 2012, 19:56:37
Seltsam - in der Sequoia-Farm in Kaldenkirchen ist dies nicht der Fall, siehe Fotos aus #10 - wahrscheinlich, weil die Sequoiadendron nicht mit anderen Arten konkurrieren nur mit sich selber.
In den Redwood-Wäldern in Kalifornien und Oregon stehen sie auch oft sehr dicht im natürlichen Bestand

Das gilt wie gesagt für Sequoia sempervirens, nicht für Sequoiadendron giganteum.
Titel: Re:Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Gartenplaner am 28. November 2012, 20:22:35
(http://up.picr.de/11557073gl.jpg)

In dieser Gruppe standen Sequioadendron teilweise weniger als 2m auseinander und nur ein Exemplar mittendrin war abgestorben - insofern bin ich entgegen meinem sonstigen Naturel optimistisch, das sich das schon zurecht wächst ;D
Titel: Re:Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Gartenplaner am 09. Dezember 2013, 18:22:43
Hallo allerseits,
für einen "Wald", auch wenn es ein stein/braunkohlezeitlicher ist - oder vielleicht grad dann? - reicht eine einmal jährlich stattfindende Bestandsaufnahme im Herbst - zumal ich dieses Jahr feststellte, dass die Herbstfärbung durch mein Wäldchen wandert :o :D
Nicht geplant, trotzdem sehr schön ;D

Ich hab dann auch im November die Cornus-Hecke hinter dem Bereich auf den Stock gesetzt, was also erstmal etwas mehr Luft für die Sequoiadendron bedeutet.
Erstaunlicherweise gab es einen Ausfall an sehr unerwarteter Stelle - in diesem Sommer ist die größte Metasequoia gewelkt, gerade die teuerste aus einer deutschen Baumschule :P
Keine Ahnung, was das Problem war, im Pflanzjahr letztes Jahr war sie saftig grün, ist aber nicht wirklich gewachsen, im Gegensatz zu den Sämlingen von ebay oder aus holländischen Gartencentern direkt drumrum, dann dieses Jahr die komplette Welke im Sommer....später hat sie ganz unten nochmal zaghaft ein paar Nadeln neu ausgetrieben, aber ich glaub, das lohnt nicht mehr.
Eine Araucaria hat auch Braunfärbungen an einigen Ästen, Recherchen ergaben, dass sie zuviel Nässe mit Pilzinfekten quittieren - und der Dauerregen im Mai und Juni kann man als zuviel Nässe qualifizieren.
Ich habe mit 2 Fungiziden behandelt, mal schaun, obs hilft und sies überlebt.
Die größte Sequoia von Eggert ist dieses Jahr nochmal ein gutes Stück gewachsen, bei 2 Sämlingen von ebay, wobei einer noch sonniger im Winter steht, hatte der lange Winter Spuren hinterlassen, aber sie haben überlebt, der sonnig stehende ist nur kaum gewachsen.

Aber zur Herbstfärbung:
Ich hab bemerkt, dass die 2 Taxodium distichum var. imbricatum "nutans" und die Pseudolarix amabilis Ende Oktober, um den 20. dieses Jahr, in Herbstfärbung sind, bronze (noch nicht voll ausgeprägt bei den Taxodium) und gelb (wobei ich letztes Jahr bei der Pseudolarix die Vollfärbung per Foto erwischt habe, dieses Jahr nicht), dann folgen die Gingko biloba Anfang bis Mitte November auch knallgelb (da war fast alles Laub runter als ich nach dem Oktoberbesuch nochmal am 16. November da war), zu dem Zeitpunkt sind die Metasequoia bronzefarben und die letzten noch voll benadelten :D

(http://up.picr.de/16690490re.jpg)

(http://up.picr.de/16690487jo.jpg)

(http://up.picr.de/16705995ef.jpg)

(http://up.picr.de/16690583je.jpg)

Gut, alles noch nicht so spektakulär, weil die Bäumchen noch klein sind, aber mich hats erfreut.
Titel: Re:Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Günther am 16. Dezember 2013, 21:55:34
Ginkgo - im Kübel - hab ich glücklicherweise schon, eine Metasequoia hab ich halbschweren Herzens rausgeschmissen.
Was mir überhaupt nicht dazu paßte, wären Araukarien. Jung schauen sie wie Plastik aus, und alt sind sie schöner, aber sooo viel anders wie schöne Kiefern schauen sie dann auch wieder nicht aus. Ich hab sie in allen Größen und jeder Menge in Südchile gesehen, dort passen sie hin, mit Nothofagus in tieferen Lagen, und mit Vulkanen im Hintergrund ;D
Cycas paßt viel besser, bei uns halt wirklich nur im Kübel....
Araukarien sind übrigens meist zweihäusig, und ihre Samen kannst Du Dir zu Gemüte führen.
Titel: Re:Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Gartenplaner am 17. Dezember 2013, 12:35:09
Naja, wenn man in einen Garten pflanzen würde, was dort "hinpasst" - wobei man das dann definieren müsste: nur einheimisch? Fremdländisch, aber nicht zu exotisch aussehend? - wären Gärten eher langweilig.
Aber du hast recht, bei uns waren Araukarien in den 60/70ern beliebt und standen in vielen kleinen, quadratischen Vorgärten wie eine Skulptur - was ziemlich seltsam bis scheußlich aussah.
Inzwischen sind es imposante Bäume, oft zu nah am Haus, aber in dieser seltsamen Positionierung immer noch nicht wirklich schön.
Viele davon fangen die letzten Jahre an, Zapfen auszubilden und da sie recht gleichmäßig verteilt in den Dörfern stehen, kann mancher Besitzer wahrscheinlich auch schon die Samen ernten - wobei die meisten kaum wissen, dass man sie wie Nüsse essen kann ;D

Aber trotz dieser skurrilen Einzelverwendung, in der ich die Bäume auch nicht schön finde, faszinierten sie mich trotzdem schon immer.

Und in meinem Konzept für den Bereich fügen sie sich jetzt ein und ich hoffe, dadurch, dass es mehrere sind und alles zu einem Kronendach zusammenwachsen soll, dass es irgendwann ein interessantes Bild ergibt.
Die Kiefernfamilie ist in dem Gartenbereich daneben durch Pinien vertreten ;)

Titel: Re: Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Wühlmaus am 07. Dezember 2018, 19:34:31
Aus gegebenem Anlass...
Aus gegebenem Anlass.....  ;D ;D ;D

Also eins kann ich dir jetzt schon versichern: das ist alles viel zu dicht gepflanzt! Ich spreche da aus leidlicher Erfahrung, da ich früher aus mangelnder Weitsicht auch einiges zu nah beieinander gepflanzt habe - inzwischen musste bei einigem schon wieder die Motorsäge ran, damit sich nicht alles gegenseitig totwächst.
...könntest du doch hier mal ein (aktuelles) Update zeigen 8) Es müsste doch bereits eine merkliche Verdichtung zu erkennen sein ;)
Titel: Re: Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Gartenplaner am 07. Dezember 2018, 19:52:46
Bin gerade am Formulieren und Fotos sichten  ;)
Titel: Re: Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Gartenplaner am 07. Dezember 2018, 21:13:05
Definitiv ist es nicht so befriedigend, eine Baumpflanzung mit einem Thread zu begleiten, wie Staudenpflanzungen  ;D

So sehr furchtbar viel in Punkto Wachstum hat sich teilweise noch nicht getan, naja, der Hain hat sich von alleine etwas gelichtet:
eine Araucaria araucana hat es nicht geschafft, die erste ist in einem nassen Sommer wohl an einem Pilzinfekt eingegangen, der Ersatz, etwas ab vom ersten Platz gepflanzt, zwei Jahre später ebenfalls, da war die Ursache nicht endeutig, die Pseudolarix amabilis ist vor 2 oder 3 Jahren im Sommer vertrocknet, die 2 Cunninghamia lanceolata letzten Sommer, diesen Sommer sind zwei schon länger stehende Cryptomeria japonica-Sämlinge wohl vertrocknet.
Ich muss ganz knapp zu spät dran gewesen sein, als ich im August vor Ort war und treegator-Bewässerungstüten an einigen Metasequoias packte und genau diese Cryptomerias eindringlich goss, da waren sie auch noch wunderbar grün.
Aber die Tage darauf wurden sie gelblich und schließlich braun  :'(

(https://up.picr.de/33627056yx.jpg)

Aber zurück zu den Lebenden.
Die Ginkgos scheinen mir kaum verändert, seit ihrer Pflanzung, einer hat letztes Jahr zum ersten Mal einen längeren neuen Spitzentrieb geschoben.
Auch die Taxodium distichum ascendens nutans sind noch nicht wirklich gewachsen.
Aber wie meinte StephanHH mal - Koniferen brauchen so 5-8 Jahre, wo sie rumdümpeln, dann legen sie los?
Eine der Metasequoias, die am längsten stehende, kommt hingegen langsam in Fahrt:

(https://up.picr.de/34219653pg.jpg)

(https://up.picr.de/34522212hq.jpg)

(https://up.picr.de/34219650wy.jpg)

(https://up.picr.de/34522394gu.jpg)

Die letzten zwei Jahre sind auf jeden Fall die Sequoiadendron merklich gewachsen, bei den Sequoias die, die nicht so extrem im Unterstand unter den jetzt im September entfernten Fichten standen.
Hier im Juni noch mit Fichten im Hintergrund:

(https://up.picr.de/34115929hj.jpg)

und hier nun im Oktober ohne Fichten dahinter:

(https://up.picr.de/34522723if.jpg)

Aus der Gegenperspektive wirkt es auch schon ein ganz klein bisschen hainartig  :)

(https://up.picr.de/34522485an.jpg)

(https://up.picr.de/34522769lk.jpg)

(https://up.picr.de/34522748xw.jpg)
Titel: Re: Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: neo am 08. Dezember 2018, 19:11:51
Der Thread ist, war anschaulich zum Durchlesen für mich, weil er was erzählt über die Lage deines Gartens, was ich bisher nicht wusste.
Die verstorbenen Bäume; pflanzt du nach oder ist es am Ende gar nicht so schlecht haben sie sich gelichtet? (Aufgrund von  :'( wohl eher nicht. :-\)
Die Wasserversorgung von frisch Gepflanzten wird ja auch zukünftig ein Thema bleiben. Also müsste eine gute Wasserlösung her, die Bewässerungssäcke gehen sicher in diese Richtung.
Titel: Re: Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Gartenplaner am 08. Dezember 2018, 21:33:36
Naja, da wohnen zwei Seelen, ach, in meiner Brust.
Einerseits finde ich es natürlich sehr schade, dass beide Cunninghamias ausgefallen sind, weil die doch auch noch einen spezielleren Habitus hatten, andererseits hab ich ja inzwischen gesehen, wie die Sequoiadendrons und Sequoias breiter wurden.
auf dem Gelände der Sequoiafarm Kaldenkirchen habe ich damals auch recht große Cunninghamias gesehen, trotzdem waren die kleiner als die umgebenden Bäume und wuchsen ein bisschen schief und krumm dem Licht hinterher, das hätte ihnen hier auch geblüht. (und so richtig "schön" waren sie da nicht wirklich....)
Cunninghamias bevorzugen wohl auch generell einen gleichmäßiger feuchten Boden
Da die Araucarien recht teuer in einer gewissen Größe sind, hab ich es da nach 2 Versuchen darauf beruhen lassen.
Von den vertrockneten Cryptomerias hab ich jedenfalls eine ersetzt.
Die sind recht wüchsig, könnten auch mit der Mammutbaumkonkurrenz zurecht kommen, ich denke, das Vertrocknen war auch eher Pech.

Die Wasserversorgung ist augenscheinlich so lange ein Problem, bis die Wurzeln der Bäumchen eine gewisse Tiefe erreicht haben.
Dieser Sommer mit seiner Dürre von Anfang Juni bis Oktober hat mir gezeigt, dass mein Grundwasserspiegel auch bei solchen Wetterbedingungen so in 2-3m Tiefe bleibt, je nach Geländehöhe.
Da der Boden sehr kompakter Lehm ist, ist seine Kapillarität groß, ich denke, im Boden wird das Wasser des Grundwasserspiegels bestimmt einen Meter, vielleicht mehr, nach oben "gesaugt".
Baumwurzeln, die tief genug gelangt sind, profitieren davon.
Alle Sequoias und Sequoiadendrons sind auch dieses Jahr teilweise 30-40cm gewachsen, die haben wohl den "Wasseranschluss" in der Tiefe gefunden.
Bei den Metasequoias haben die noch nicht so lange stehenden viele vertrocknete Nadeln gehabt und nach Bewässerung mit Treegator wieder neu ausgetrieben, die älteste war völlig unbeeindruckt die ganze Zeit saftig grün.

Mein "Learning" aus diesem Sommer und diesem Verhalten von Gehölzen auf meinem Boden ist, bei Neupflanzungen auf jeden Fall nun immer Stockosorb 660 bei Neupflanzungen unter die Aushuberde und im Boden des Pflanzloches unterzumischen.
Ich hoffe, dass dieses Wasserspeichergranulat die Wasserversorgungsproblematik in trockenen Jahren so lange abpuffert, bis Bäume und Gehölze den unterirdischen Wasseranschluss gefunden haben.
Das Granulat wirkt so 5 Jahre lang.
Die neue Cryptomeria hab ich schon so ausgerüstet gepflanzt.

Apropos abgestorbene Bäume:
...
Die noch da stehenden Obstbaum-Veteranen lasse ich als "Ammenbäume" für Schatten stehen, solange alles drum rum sich nicht mit ihnen ins Gehege kriegt  ;)
...
Das hat auch einigermaßen funktioniert.
Die ziemlich mittig im Hain stehende Pflaume lebt noch so ein bisschen, also, ein Ast seitlich, die ganze Kronenspitze treibt nicht mehr.
Die andere Pflaume in der Cornus-Hecke - und ziemlich dicht am Nachbarn - wurde uns zu unsicher und mit den Fichten im September gefällt, nachdem 2017 zwei Zwetschgen unten in der Obstwiese bei einem Wintersturm einfach umgefallen waren, die eigentlich gar nicht danach ausgesehen hatten, und diese Pflaume hatte einen ausgehöhlten Stamm und größere Astlöcher.
Die Mirabelle schliesslich hat sich mit einem großen Knall verabschiedet - als ich im August in Luxemburg ankam, sah sie so aus:

(https://up.picr.de/33635164md.jpg)

Drunter versteckt die größte Sequoia  :o :o :o

(https://up.picr.de/33635092ks.jpg)

Die Säge holen und die Krone in Einzeläste zerlegen war das allererste, was ich nach 3 Stunden Autofahrt tat.
Glücklicherweise hatte sich das Gebilde regelrecht auf den Spitzen der Äste "abgestützt" und war nicht flach auf den Boden gekracht.
So sah dann die befreite Sequoia aus, man erkennt es auf dem Foto schlecht, aber die Triebspitze war um fast 90 Grad abgebogen - allerdings nicht gerissen oder gebrochen!

(https://up.picr.de/33635114ag.jpg)

(https://up.picr.de/33635141oc.jpg)

Ich hab das Malheur mit einem Bambusstab geschient und gehofft, dass die Spitze so wieder verwachsen würde.
Sequoias sind sehr austriebswillig, aber fast einen Meter Wachstum zu verlieren wär doch schade gewesen.

Übrigens hab ich abgestorbene Äste und Stämme gezielt in den Fossilienhain geschleppt und lass auch die Ruinen der Mirabelle und der Pflaume stehen - schliesslich haben die Bäume, die ich dort zusammengetragen habe, bzw deren abgestorbenen Reste, Stein- und Braunkohle gebildet  ;D



Titel: Re: Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Quendula am 08. Dezember 2018, 21:38:49
Diese Einstellung gefällt mir, Gartenplaner. Ich lasse die Baumruinen bei mir auch stehen; meist bis sie selber in die Waagerechte fallen.
Titel: Re: Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Gartenplaner am 08. Dezember 2018, 21:51:20
Hier passt es konzeptionell so wunderbar.

Aber ich habe auch an anderen Stellen abgestorbene Obstbaumskelette erstmal stehen lassen.
Umso mehr, nachdem ich einmal um einen solchen Strunk unzählige Wildbienen schwirren sah, die wohl grad entweder Nisthöhlen suchten, bauten oder befüllten - Wildbienennisthilfen in Form von gelöcherten Holzstückchen kann ich mir sparen  ;D
Allerdings, wenn ich das Raster der ursprünglichen Obstbaumpflanzung erhalten will, stehen einige Neupflanzungen im Weg.
Die Pecans hab ich versetzt zum alten Raster gepflanzt, da können auf jeden Fall zwei Strünke stehen bleiben, so lange sie wollen.
Titel: Re: Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: neo am 08. Dezember 2018, 22:29:33
Die Strünke mit den Wildbienen müssen wahrscheinlich sonnig stehen? (Weil diese Nisthilfen ja auch glaub`ich.)
Titel: Re: Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Gartenplaner am 08. Dezember 2018, 22:33:58
Da die Kronen dann auch immer abgestorben sind und die Obstbäume vorher ja voll besonnt gestanden haben, ist der Stamm von Osten bis Westen der Sonne ausgesetzt, nur die Nordseite ist schattiger.
Die Bienen können sich mehr oder weniger ihre Ausrichtung aussuchen.
Titel: Re: Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: neo am 08. Dezember 2018, 22:48:00
ja voll besonnt

Ja eben. Muss mal nachschauen, ob sich bei Strünken im Schatten gar nichts tut, habe mich noch nie geachtet.
Und sonst finde ich deine Fossilienbäume interessant und welche Gedankengänge du machst, in näherem und weiterem Zusammenhang.
Bezüglich dem dicht Pflanzen, ich mag`s persönlich nicht so, wenn sich Bäume zu sehr bedrängen, wir haben so eine Ecke. Aber die wurde sicher auch nicht so geplant gepflanzt mit Blick auf das Endresultat, werden auch wild Aufgekommene dabeisein.
Da kann man dann direkt froh sein, wenn einer mal abstirbt. ;)
Titel: Re: Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Gartenplaner am 08. Dezember 2018, 23:23:01
Hängt davon ab, wieviel oder wenig Feuchtigkeit, Wärme für die Entwicklung von Eiern, Larven gebraucht wird, ich könnte mir vorstellen, dass sich das Artenspektrum dann Richtung Käfer o. Ä. verschiebt - Leben gibt es auch im Schatten an und in abgestorbenen Stämmen  :)
Apropos Leben in abgestorbenem Holz:
"...Unsere wichtigste Erkenntnis war, dass sich die Fähigkeit zum Holzabbau nur einmal entwickelt hat, und zwar vor rund 300 Millionen Jahren.“

Dieses Datum lässt aufhorchen. Denn es fällt erdgeschichtlich zusammen mit dem Ende des Karbonzeitalters. 60 Millionen Jahre lang hatten riesige Sumpfwälder große Teile der Erde dominiert. Abgestorbene Bäume wurden im morastigen, sauerstoffarmen Untergrund nicht abgebaut. So bildeten sich mächtige Schichten organischen Materials, aus denen mit der Zeit die typischen Steinkohleflöze wurden. Nach der bisher gängigen Theorie legten deutliche Klimaveränderungen die Sümpfe trocken. Damit endete das Karbon. Möglicherweise haben aber auch die Pilze eine entscheidende Rolle gespielt. ..."

Zu der Thematik der dichten oder lichten Baumpflanzung:
Was viele nicht wissen - die englischen Landschaftsgärten, und später die Stadtparks nach dem Vorbild, wurden so angelegt, dass am Anfang zuviele Bäume zu dicht gepflanzt wurden, um schneller die erwünschten Blickwirkungen zu haben.
Fest eingeplant war eine "Durchforstung" nach 30 Jahren, um auszulichten und den schönsten Exemplaren mehr Entfaltungsraum zu gewähren.
Das passierte leider häufig nicht, so dass Baumpflanzungen viel zu dicht wurden und auch Blickachsen zu wuchsen.
Wenn heute dann Gartendenkmalpfleger oder Grünflächenämter das nachholen wollen, sind Bürgerproteste nicht weit  ;D
Baumpflanzungen in Parks sind aber nun mal keine "Naturwälder", in denen es durch natürliche Aussaat auch mal sehr "gedrängt" zugehen kann.
Aber geplant, gepflanzt und natürlich gewachsen sind drei verschiedene Dinge  ;D
Titel: Re: Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Gartenplaner am 24. August 2021, 13:29:41
Mal wieder ein Update, erst ein paar Herbstaspekte vom letzten Jahr:

(https://up.picr.de/39695635xp.jpg)

(https://up.picr.de/39695584hp.jpg)

(https://up.picr.de/39695583wj.jpg)

(https://up.picr.de/39695582od.jpg)

Die Sequoiadendron und Sequoia kommen richtig in Fahrt, da ist der Durchgang schon "waldähnlich" und ich muss wohl ein paar Äste beschneiden, damit man noch gut durchkommt  8)

(https://up.picr.de/41901687ll.jpg)

(https://up.picr.de/41901691rn.jpg)

(https://up.picr.de/41901692fc.jpg)

(https://up.picr.de/41901693zq.jpg)

(https://up.picr.de/41901694wp.jpg)

Interessante Beobachtung - trotz viel "Druck" durch die ständig auch in die Breite wachsende Cornus-sanguinea-Hecke lassen sich die Sequoiadendron dadurch nicht allzu sehr beeindrucken:

(https://up.picr.de/41901546tm.jpg)

(https://up.picr.de/41901552pa.jpg)

Fotos hab ich nach ein bisschen Freischneiden gemacht, also sie waren noch bedrängter vorher.

Die Ginkgos verharren weiterhin regungslos, naja, der größte hauptsächlich, die beiden kleineren machen doch auch mal Neutriebe, einzelne.
Der Große kriegt brav sein Laub, wächst aber null.
Titel: Re: Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Gartenplaner am 17. März 2023, 22:40:22
Und wieder mal Bilder, die Küstenmammutbäume rechts haben inzwischen die Nase vorn  8)

(https://up.picr.de/45351194li.jpg)

Vom Renaissanceplateau aus:

(https://up.picr.de/45351199bj.jpg)

(https://up.picr.de/45351200xs.jpg)

(https://up.picr.de/45351201nw.jpg)

(https://up.picr.de/45351203ix.jpg)

Von Cephalotaxus sollte ich laut damaligem Anbieter harringtonia und fortunei bekommen haben, allerdings ist nur eine der älteren wirklich etwas anders in der Wuchsform:

(https://up.picr.de/45351204pe.jpg)

Die restlichen haben alle diese kugelige Form.

(https://up.picr.de/45351205dl.jpg)

Wachsen aber genausogut in glühender Sonne wie tiefem Schatten....

(https://up.picr.de/45351197vh.jpg)

Von Herrenkamp hab ich noch zwei sinensis dazu gepflanzt, die sind allerdings noch klein und unscheinbar.
Aber robust und zäh, den ersten Dürresommer haben auch die Minipflänzchen gut überstanden.
Im Gegensatz zu sowohl der alteingesessenen Sciadopitys verticillata, die seit gut 10 Jahren und schattig stand, als auch der letztes Frühjahr neugepflanzten, die den Sommer nicht überlebt haben:

(https://up.picr.de/45351264yd.jpg)

(https://up.picr.de/45351265ja.jpg)
Titel: Re: Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Immer-grün am 18. März 2023, 09:55:09
Die Mammutbäume werden wohl bald das Nachbarhaus sehr gut abdecken.
Was ist das Renaissanceplateau?
Der grosse laublose Baum, tot oder lebendig? ( Ich dachte nur, nicht dass der dir auf die Immergrünen fällt.;))
Titel: Re: Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Gartenplaner am 18. März 2023, 11:15:38
Den Namen hab ich mir gestern erst überlegt  ;D
Links vom ersten Bild schließt das Erdplateau an, eine Reminiszenz an terrassierte italienische Renaissancegärten, deshalb auch an jeder Ecke eine Pinie, es ist aber ebenso die Möglichkeit gewesen, die Neigung des Geländes deutlich zu machen und eine Gelegenheit, eine Trockenmauer im Garten sinnvoll zu integrieren.

Mit den Pinien klingt dort auch das Koniferenthema des Fossilienhains aus und in die Mauer konnte ich noch Ephedra major integrieren, ebenfalls eine “urtümliche” Pflanzengruppe.  8)

Die Obstbaum(ruinen) hatte ich damals als “Ammenbäume”, Schattierer, stehen lassen.
Und die Gefahr eines Absturzes der (toten) Krone ist real, die Pflaume hat aber unten seitlich noch einen lebenden (und Früchte tragenden) Ast.
Allerdings ist es bei Pflaumen/Zwetschgen etwas schwierig, rauszufinden, was passieren könnte….die lebende Mirabellenkrone ganz rechts brach unter zu großem Fruchtbehang und verbog die Spitze der größten Sequoia, die ich aber wieder gerade geschient bekam.
An anderer Stelle steht seit fast 15 Jahren der tote, nackte Stamm einer Zwetschge und scheint immer noch standfest.
Es scheint, wenn bei so abgestorbenen Partien die dünneren Äste bis runtergebröckelt sind, die Windangriffsfläche gering ist und der Strunk lange stabil bleibt.

Hingegen fielen bei einem Wintersturm 2017 mehrere noch sehr vital scheinende Zwetschgen, mit viel Laub im Sommer davor, einfach um.
Titel: Re: Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Immer-grün am 18. März 2023, 18:03:18
Den Namen hab ich mir gestern erst überlegt  ;D
Vermutlich inspiriert dein Gelände einfach auch zu Namen? ;)
Der Schneeglöckchen-, Winterlingedurchgang im anderen Thread ist übrigens sehr schön!

Zitat
An anderer Stelle steht seit fast 15 Jahren der tote, nackte Stamm einer Zwetschge und scheint immer noch standfest.
Es scheint, wenn bei so abgestorbenen Partien die dünneren Äste bis runtergebröckelt sind, die Windangriffsfläche gering ist und der Strunk lange stabil bleibt.
Ich hoffe, das ist bei toten Fichtenstämmen ebenso, die ich für "die Viecher" habe stehen lassen. An der Stelle steht mein einzigster Sequoiadendron. Stell`dir vor, der wird gross und dann kracht so ein Stamm drauf. ::) Bleibt wohl nur immer wieder zu überprüfen, ob die toten Stämme noch sicher stehen (wobei sie wahrscheinlich sehr schnell umfallen können, wenn die Zeit gekommen ist.)

Titel: Re: Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Gartenplaner am 18. März 2023, 19:08:35
Naja, aus den Themen, Ideen meines Gestaltungskonzeptes, den Inspirationsquellen desselbigen, entspringen immer mal wieder "Namen" für Gartenräume....eigentlich war ich selber etwas verwundert, dass ich bisher nur immer "Erdplateau" dazu geschrieben hatte, wo es doch damals ganz klar auch aus der Inspiration an Gartenkunstepochen heraus enstanden war.

Dankeschön  :)

Tote Fichten stehen auch noch eine Weile.....ich glaube aber, nicht so lange wie Obsthölzer  :-\
In der nachbarlichen "Wilderness" starben vor Jahren 2 Fichten ab, auch noch recht nah am Bahndamm, ich hab einmal zufällig mitgekriegt, dass Arbeiter der Eisenbahn, die den Damm entbuschten, zueinander meinten, dass die dringend weg müssten, Nachbarin hats aber anscheinend ausgesessen - sie fielen dann um 2016 vom Bahndamm weg auf ihr Grundstück um....

Titel: Re: Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Immer-grün am 19. März 2023, 14:50:06
Tote Fichten stehen auch noch eine Weile.....ich glaube aber, nicht so lange wie Obsthölzer  :-\
Manchmal weiss man es ja irgendwie, auch wenn man es nicht genau weiss. ;) Ich hatte nie ein besonders gutes Gefühl bei der Sache. Der kleine Baum kam halt erst nachdem die Fichten auf 3,4 m Höhe abgesägt worden waren. Ich werde sie so weit runter nehmen lassen, bis sie keine Gefahr mehr sind, wenn ich wieder mal Männer mit Motorsägen im Garten habe.
.
Ephreda major habe ich grade noch schnell gegoogelt, gefällt mir gut! (Ist der Meerträubel nicht ganz so urtümlich, dass du bei dem Sonnenbrille trägst? ;))
Titel: Re: Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Gartenplaner am 20. März 2023, 22:17:12
Naja, 3-4m sind nun meinem Empfinden nach noch nicht so dramatisch  :)

Den  8) weil in diesem Fall eine Pflanze 2 Gestaltungsinspirationslayer - Gartenkunstgeschichte, Pflanzenentwicklungsgeschichte - und 2 Gestaltungsräume - Renaissanceterrasse, Fossilienhain - durch geografische Herkunft und ihre entwicklungsgeschichtliche Stellung miteinander verzahnt und dabei noch den für sie perfekten Standort hat.
Sowas bereitet mir Freude :D
Titel: Re: Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Immer-grün am 21. März 2023, 19:45:59
Sowas bereitet mir Freude :D
Die sei dir doch von Herzen gegönnt!
Mir fehlt da der Wissenshintergrund. So bin ich schon zufrieden, wenn die Pflanze den Standort hat, wo's ihr passt, und mein Auge auch findet, es passt. ;)
Titel: Re: Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: delmiss am 21. März 2023, 23:36:20
spontaner erster Gedanke: Erlebst du es noch ?
Titel: Re: Ab ins Mesophytikum! - oder "lebende Fossilien" unter sich
Beitrag von: Gartenplaner am 22. März 2023, 11:31:32
Och....

2012:

(http://up.picr.de/11549424zb.jpg)

2022:

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Ja!  :D