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Pflanzenwelt => Botanik => Thema gestartet von: Henning am 23. März 2019, 14:33:09

Titel: Düngung
Beitrag von: Henning am 23. März 2019, 14:33:09
was bedeutet real: humusarm, aber mit etwas Nährstoffen - welche sind das dann?
Titel: Re: Düngung
Beitrag von: Hyla am 23. März 2019, 20:39:13
Das könnte z.B. ein Sandboden sein. Der 'frißt' den Humus sehr schnell und enthält danach etwas Dünger. Er kann aber aufgrund seiner Struktur den Dünger nicht gut halten.
Wenn's um eine spezielle Pflanze geht, guck mal wie trocken die es möchte.
Titel: Re: Düngung
Beitrag von: dmks am 23. März 2019, 23:06:21
Der Humusanteil eines "gesunden" Bodens beträgt im Schnitt etwa 3%. Bei Sandböden weniger - bei Lehmboden höher.
"Humusarm" läßt sich dementsprechend ganz gut nach oben anpassen ;)
Titel: Re: Düngung
Beitrag von: Henning am 24. März 2019, 09:43:32
sorry:"humusarm" ist mir klar, aber was bedeutet dann "mit etwas Nährstoffen"?
Titel: Re: Düngung
Beitrag von: Staudo am 24. März 2019, 09:47:05
Nährstoffe sind nicht zwingend an Humus gebunden. Die können auch an Tonmineralen anliegen oder als schwer lösliche Salze im Boden vorhanden sein.
Titel: Re: Düngung
Beitrag von: Henning am 24. März 2019, 14:02:02
Ich verstehe immer noch nicht:
Im Humus sind Nährstoffe enthalten, aber Humus soll es nicht sein ..... warum, denn Nährtoffe sollen es sein (so der Hinweis vom Pflanzenversand)
Titel: Re: Düngung
Beitrag von: pearl am 24. März 2019, 15:28:35
was bedeutet real: humusarm, aber mit etwas Nährstoffen - welche sind das dann?

worum genau geht es denn? Ich vermute du willst eine bestimmte Pflanzenart kultivieren und die Ansprüche an den Standort sind so. Welche ist es?
Titel: Re: Düngung
Beitrag von: Snape am 24. März 2019, 15:38:28
Also, so wie ich es verstehe, Humus besteht aus den organischen Molekülen, die entstehen, wenn sich Pflanzen zersetzen, Zuckermoleküle, Proteine, sowas, und als Normalmensch zählt man auch nur halbzersetztes Pflanzenmaterial dazu (und zahlreiche Mikroorganismen wieseln drin rum).
Nährstoffe sind die weniger komplex aufgebauten Moleküle, Stickstoff, Eisen, Kalium, Phosphat (in den Flüssigdüngern sind z.B. bloss die-> also, kein Humus, aber Nährstoffe).
Beantwortet das in irgendeiner Weise die Frage?
Titel: Re: Düngung
Beitrag von: pearl am 24. März 2019, 16:40:06
irgendwie schon. Es geht wahrscheinlich um eine Pflanze, die am besten auf Verwitterungsböden wächst. Mineralisches Substrat, lehmhaltig und basenreich. Keine Sandböden. Also ein Boden mit hoher Kationenaustauschkapazität.
Titel: Re: Düngung
Beitrag von: dmks am 24. März 2019, 21:36:43
Ich verstehe immer noch nicht:
Im Humus sind Nährstoffe enthalten, aber Humus soll es nicht sein ..... warum, denn Nährtoffe sollen es sein (so der Hinweis vom Pflanzenversand)
"Humus ist abgestorbene organische Substanz im Boden" so die Definition.
Humus selbst ist noch kein pflanzenverfügbarer Nährstoff - erst wenn er zersetzt wird und mineralisiert, also in seine Bestandteile in Ionenform zerlegt ist. Nährstoffe - also Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium, Kalzium, Eisen, Schwefel....Mangan, Bor... können auch schon in mineralischer form zugeführt werden. Das nennt sich Dünger.
Ionisierte Mineralien werden unterschiedlich schnell ausgewaschen. Negativ geladene Ionen schneller als positiv geladene; da das Bodenkolloid (Ton-Humus-Komplexe) negativ geladen sind und daher positive Ladung binden während sie negative abstoßen.
Dadurch wird beispielsweise der meist neg. Stickstoff schneller ausgewaschen als Phosphor und Kali.
Titel: Re: Düngung
Beitrag von: thuja thujon am 24. März 2019, 21:53:13
Humusarme Böden wollen oft Pflanzen haben, die Probleme mit Fäulnis haben.

Etwas Nährstoffe ist sehr schwammig, kann auch bedeuten, dass zB Kakteen eher humusarmen Boden mögen (wegen Wurzelfäulnis), aber im Frühjahr für eine mäßige Düngung mit Stickstoff dankbar sind, was im Sommer aber ein fataler Fehler wäre. 
Titel: Re: Düngung
Beitrag von: Henning am 25. März 2019, 08:43:11
Danke für die Antworten ..... hätte ich die Frage doch nur schon früher gestellt.
Ich habe jetzt spontan etwas Humus auf die Fläche gestreut, das ist wahrscheinlich nicht gerade schädlich, denn ich denke, daß der Schaden durch Humus bei speziellen Pflanem durch die Fäulnis entseht. Es handelt sich in diesem Falle übrigens um Geranium cinereum 'Ballerina'. Ich habe sie bisher nicht genannt, weil es mir um ein grundsätzliches Verständnis ging und das hatte ich bitter nötig.
Titel: Re: Düngung
Beitrag von: lerchenzorn am 25. März 2019, 09:09:27
Wenn Du den Kompost auf die Fläche gestreut hast, wird das den Storchschnabel nicht gleich umbringen. Der Regen wird die enthaltenen Nährstoffe einwaschen und für die Pflanze nutzbar machen.

Geranium cinereum ist nach meiner Erfahrung eine Art mit geringen Nährstoffansprüchen und vermutlich auch gegen zu viel organische Substanz und stauende Nässe im Wurzelraum empfindlich. Hattest Du den Eindruck, dass Deine Pflanzen Nährstoffmangel zeigen?
Titel: Re: Düngung
Beitrag von: pearl am 25. März 2019, 10:13:14
es musste eine Pflanze der Gesellschaften der Magerrasen und alpinen Matten sein. Mediterrane Maccien und Garigues. Da geht es um die geringe Toleranz gegenüber Feuchtigkeit im Sommer. Weil diese Arten keine zellulären Abwehrstrategien gegenüber Pilzen brauchen, sind sie in unserer Klimazone anfällig gegenüber Pilzbefall.

In meinem Garten kultiviere ich diese Arten in Lehmboden mit Splittauflage - feiner Rheinkieselsplitt - und füge Jurakalksplitt um die Pflanzen herum hinzu. Der dadurch konstant hohe pH sorgt dafür, dass die sauren Boden und Humus liebenden Pilze nicht so energisch wachsen.
Titel: Re: Düngung
Beitrag von: RosaRot am 25. März 2019, 11:47:04
Bei mir kommt profaner Straßenschotter(fein) um solche Pflanzen, gedüngt wird mineralisch, das fällt ab beim Düngen der Zwiebelpflanzen.
Absolut unkompliziert, Geranium 'Ballerina' steht hier schon viele Jahre. War schon fast weg, da überwuchert, letztes Jahr freigelegt und schon geht es ihr wieder gut.
Standort: Trocken, sonnig, Sandboden. Der Schotter dient dazu, den Pflanzen etwas mehr Feuchtigkeit im Boden zu halten.