Aber alle Strauchpaeonien kommen aus China. Und viele von steinigen oder lehmigen Plätzen, teilweise aus Felsspalten in schwindelerregender Höhe (P. ostii Z.B.)
P. rockii kommt u.a. aus Gansu, aus dem Gebirge. Das Klima ist teilweise wüstenartig trocken, P. rockii hat sich mit seinen langen Wurzeln an das trockene Klima angepasst.
P. ostii kommt aus subtropischem Klima mit mehr Niederschlag, allerdings wächst sie in Felsspalten.
P. delavayi kommt von nordseitigen Gebirgswiesen.
P. delavayii var. lutea kommt aus lichten Wäldern und Strauchdickichten in 3000 m Höhe.
P. ludlowii kommt aus relativ südlichen Breiten, bis 3500 m überm Meer auf trockenen Schotterterrassen.
Quelle: Rieck/Hertle "Strauchpfingstrosen"
Das klingt alles nicht nach humosem und besonders gutem Gartenboden.
Die Strauchpaeonienzüchtungen sind alle aus diesen (und anderen) Wildarten entstanden, die Bodenansprüche sollten also ähnlich sein.
Als ich die Bilder in dem Buch vom Anbau (teils auf Feldern) der Strauchpfingstrosen in China sah, hab ich ein ganz anderes Bild von der Pflanze bekommen. Aus der bei uns hochgehätschelten Pflanze ist in meiner Sicht eine sehr robuste Pflanze geworden, wenn sie nicht überdüngt und überpflegt wird.
Allerdings scheinen die sehr großblütigen alten europäischen Strauchpfingstrosen (welche ja in Wirklichkeit meist chinesische Importe der damaligen Zeit waren) durchaus mehr Ansprüche an den Boden zu stellen.
Und natürlich die schwierige Bewurzelungsphase einer frisch veredelten Pfingstrose ist sehr heikel. Wenn sie aber mal eigenes Wurzelwerk haben, dann sind sie sehr robust. Ich bin immer wieder fasziniert.