Die einheimische Narzisse wird man nicht auf Magerrasen finden.
D.h., sie brauchen schon ein höheres Nährstoffangebot im Boden - aber nicht mehr, als die anderen Blütenstauden aus dieser Wiesengesellschaft, und sie leiden unter zuviel Gras-Konkurrenz.
Irgendwann wird man vielleicht mit dem Abmagern einen Übergangszustand finden, in dem das Gras schlecht genug wächst, um den Narzissen Platz zu geben, ohne dass es den Narzissen zu karg wird. Ab diesem Zeitpunkt kann man ab und zu mulchmähen.
Falls es diesen Zustand im Einzelfall nicht gibt, dann ist es wohl kein geeigneter Narzissenstandort...
Allerdings: würde man heute überhaupt noch einen Boden zum Verarmen kriegen, wenn man immer nur Mähgut abtransportieren würde und nie düngte?
Schliesslich kommen in Europa mehr oder weniger flächendeckend viele Stickstoffe als Luftschadstoffe in die Böden.
Nach meiner Erfahrung klappt das Abmagern definitiv. Man muss dann nur wissen, wie weit man gehen will. D.h. irgendwann wird man mehr und mehr zum Mulchmähen übergehen.
Auch auf einem fetten Lehmboden???
Der hält ja eigentlich alles fest mit seinen Tonkomplexen, da wird nicht viel ausgewaschen.
Auch wenn die Gräser Stickstoff entziehen und abgemäht und abtransportiert werden, wird ja Stickstoff aus der Luft zugeführt und bindet sich im Lehm.
Aber natürlich ist Mulchmähen eine gute Lösung für einen Status Quo - da bin ich gestern gar nicht drauf gekommen
@potz:
ja, das ist auch meine Feststellung - allerdings ist Mooswachstum auch schon eine Folge einer Bodenabmagerung, und die grundsätzliche Frage ist grad, ob Böden durch Mahd mit Schnittabtransport über die Zeit für manche Wiesenpflanzen zuviel Nährstoffe verlieren können....
Ich bin froh über das Moos in der Wiese - übrigens auch in praller Sonne in der Tiefe zwischen den Grashorsten - weil es Aussaatbereiche für die gewünschten Blühkräuter, auch N. lobularis
, eröffnet