@Beerenträume. Vielen Dank für das Kompliment, die Anerkennung für mein Werk tut richtig gut. Man muss an dieser Stelle aber dem Jakob einen Lob aussprechen, ich habe vieles von ihm gelernt.
Ich kenne ja nun auch die älteren Beiträge im Forum, so eine Anlage hat hier noch keiner der "normalen" Foren Teilnehmer gezeigt. Der verstorbene Eugen (dessen Sammlung glücklicherweise von Weinbauer fortgeführt wird), Jakob und unter Glas BriTrau oder früher Traubenfreund sind für mich etwas außer Konkurrenz. Bei Jakob hat die Beschäftigung mit Tafeltrauben in gewisser Weise das rein Hobbymäßige ja schon etwas hinter sich gelassen.
Ich verfolge ja lagebedingt auch etwas anderer Anliegen, bin aber natürlich auch bereit zur Not Lehrgeld zu zahlen, bei 100 Reben kann man auch damit leben, wenn mal die eine oder andere weniger tragen sollte. Meine Beerenträume sind ja ohnehin dank Suzukii zerplatzt, mehr als 1000 Organzabeutel möchte ich nicht irgendwo drüber stülpen. Das wird mich voraussichtlich dazu zwingen, bei einigen Reben Ertragsreduzierungen in der Größenordnung über 80 Prozent vornehmen zu müssen.
Durch die lange Vegetationsperiode 2014, die ich bei mir mit düngen und wässern auch noch für Jungreben etwas künstlich verlängert habe, sind dieses Jahr relativ viele zweijährige Reben mit Gescheinen unterwegs, letztes Jahr war es anders, die kurze Vegetationsperiode 2013 hatte bei den Jungpflanzen in 2014 für reduzierte Fruchtansätze gesorgt.
Da werde ich dann dieses Jahr schon einmal ungefähr 80 Sorten vergleichen können. Der etwas zweifelhafte Vorteil hier im Norden bei Hamburg ist im Vergleich zu den südlichen Gefilden, dass wir hier nicht nur über wenige Wochen sondern über einen deutlich längeren Zeitraum teilweise zwischen elf und 15 Grad, mal ein einziger Tag höher, herumeiern. Dadurch zeigt sich deutlicher, welche Rebe auch noch mit einer etwas reduzierten Temperatur schneller loslegt. Positiv vermerke ich hier u.a. Preobaschenie und JubNow.
Wenn man Reben nur an einem Standort oder nur an vergleichbaren Standorten stehen hat, ist das mit einer Beurteilung immer etwas schwierig. Gerade im Hausgarten sind Vergleiche sehr schwer, eine Lakemont, die bei mir auf einer sehr hohen Humusschicht steht, macht für mich nicht den Eindruck, dass das irgendwann richtig hin hauen könnte, eine Lakemont habe ich zwischen Hauswand und einer 100 Kilo schweren Granitplatte gequetscht, die sieht so aus, als ob sie sich dort nach zwei jahren Eingewöhnung richtig wohl fühlt.
Das Vorziehen von Reben werde ich wohl in Zukunft unterlassen, es setzt bei meiner Lage voraus, dass es schon mal Ende März oder im April ein paar etwas wärmere Tage gibt, an denen man die Reben geschützt raus stellen kann, diese gibt es aber nur so alle drei Jahre, dann lohnt sich das ganze für mich nicht.
Frostschäden sind hier glücklicherweise bislang minimal geblieben. Im Vergleich zu den nicht so hohen offiziellen Temperaturen ist der Austrieb hier gar nicht so schlecht, gegenüber DIdi bin ich vielleicht vier fünf Tage zurück, im frostigeren Teil des Gartens ein paar Tage mehr.
Allen ein gutes Traubenjahr.