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Pflanzenwelt => Obst-Forum => Thema gestartet von: Frühling am 21. Januar 2018, 17:52:24
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Ich haette sehr gerne einen Apfelbaum mit hängender Krone. Habe gelesen, dass manche Sorten auf natuerlicher Weise so wachsen. Ich finde das sehr dekorativ und das sollte auch praktisch bei der Ernte sein. Eine der Sorten, die angeblich diesen Wuchs haben ist "Le Grand Locard". Kennt ihr diesen Apfel oder andere Sorten mit diesem "Trauerweiden look"?? Ich meine natuerlich nicht Zieraepfel sondern gute essbare Sorten. Danke euch fuer eure Ratschlaege.
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Trauerapfelbäume sind mir unbekannt. Am ehesten kenne ich es noch von seit vielen Jahren nicht geschnittenen Hochstämmen, dass die Fruchtäste nach unten hängen.
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Der Bohnapfel entwickelt imAlter eine typische hängende Krone.
Ist ein Most-Basis-Apfel
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Ja, kann ich für den Bohnapfel bestätigen, welcher aber eher für Saft geeignet ist.
Er wuchs sehr breit, hatte immer sehr reich getragen, die Äpfel waren eher klein und zum naschen nicht so lecker.
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Er wuchs sehr breit, hatte immer sehr reich getragen
Koennte es sein, dass viele breit wachsende Sorten, besonders wenn sie viele Fruechte tragen, diese haengende Form annehmen? Der Bohnapfel ist leider nicht die Art von Apfel, die ich suche. Sollte doch eher einer zum rohen Verzehr sein, obwohl Backapfel waere noch in Ordnung.
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Hab ganz vergessen zu erwaehnen, dass "Elise Rathke" diesen Wuchs haben soll. Hat jemand hier Erfahrung mit dieser Sorte?
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Boskop, Lohrer Rambur oder Gravensteiner machen auch gerne hängendes Fruchtholz. Da muss man unter dem Baum nicht mehr mähen.
Gruss
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Jakob Fischer auch, man sollte nur nicht verschweigen, dass so runterhängende Äste beim Schnitt weggenommen werden. Wenn man sie am Baum lässt, neigen sich neue Äste über die alten, die dann igendwann verkahlen und absterben.
Man braucht auch Platz für so einen Baum, 10m Durchmesser, und es dauert Jahrzehnte, bis er ein alter malerischer Baum wird, dessen Äste unter der Fruchtlast runterhängen.
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Hab ganz vergessen zu erwaehnen, dass "Elise Rathke" diesen Wuchs haben soll. Hat jemand hier Erfahrung mit dieser Sorte?
Im botanischen Garten in Hohenheim gibt es ein paar Bäume dieser Sorte. Die Äpfel sind grünlich und rot gestreift mit etwa 5-6 cm im Durchmesser. Geschacklich kann ich nichts dazu sagen. Die Bäume waren aller relativ klein, vermutlich zumindest auch durch den hängenden Wuchs, aber ich kenne ja auch die Unterlage nicht.
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Viele Zieräpfel wachsen ziemlich hängend, z.B. "Red Jade", aber die willst du nicht. Zu hängenden Ästen tendierend und deshalb nicht für Strassenrandbepflanzung geeignet gibts noch einige andere Sorten. So hängt der Glockenapfel gerne ab, Blutstreiflinge, Kardinal Bea, Tumanga, der geflammte Kardinal, Gehrers Rambur (der wird aber auch sehr hoch, ist mein wuchsstärkster Baum) und noch mehr.
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Unser alter Gelber Edel (ungepflegt) hat auch hängende Fruchtäste bis ganz weit runter. Unter diesem Baum ist mähen auch nicht erforderlich. Allerdings nicht gerade der Hand-in-den-Mund Apfel ;D - für Verarbeitung aber ideal!
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Ich habe letztes Jahr eine Elise Rathke veredelt. Man sieht sehr früh, dass sie anders wächst. iCh poste mal Bilder bzw. ich müsste schon eins gepostet haben.
Lubera hat auch eine Sorte gezüchtet.
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Dort habe ich ein Bild im Sommer, im Veredelungsjahr gemacht:
https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,61086.msg2888196.html#msg2888196
Während alle anderen veredelten Sorten strack nach oben wuchsen, krümmten sich die Äste der Elise Rathke. Dabei waren sie noch keine 40 cm lang und somit früher hängend als mein Steckling von einer Trauerweide. Die Äste sind aber nicht flexibel, sondern so wie bei normalen Äpfeln.
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Mein erster Gedanke beim Anschauen Deiner Verdlung war Mehltau, aber ohne Brille kann ich das nicht so richtig erkennen. Aber die Wuchsform ist doch sortenspezifisch. Die Blüte ist übrigens auch recht hübsch.
Um einen schönen Trauerbaum zu bekommen, würde ich eine Hochveredlung also so bei mind. 1,8-2 m auf einer hochgezogenen Sämlingsunterlage oder mit Stammbildner als Zwischenveredlung machen.
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Schlechtes Handyfoto :)
Nein, die Sorte war komplett gesund, da war kein Mehltau. Die Neutriebe sind auch recht haarig. Ich mach mal heute ein Bild, wie er jetzt aussieht, da sieht man, dass da kein Mehltau dran ist.
Mit dem Stammbildner hast du Recht. Eigendlich wollte ich ursprünglich aus der Edelsorte noch einen Stamm ziehen aber nun habe ich mich entschlossen ihn recht klein zu belassen.
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Dank euch fuer eure Antworten - jetzt hab ich eine bessere Idee welche Sorten in Frage kommen wuerden. Vor zwei Jahren hab ich einen Gravensteiner gepflanzt und fand es interessant zu hoeren, dass diese Sorte auch haengendes Fruchtholz hat. Die anderen Sorten, die ihr nennt, werde ich googeln um zu sehen wie gut die Aepfel sind und wie die anderen Eigenschaften ausschaun.
@Rib-Huftier: bin mir nicht sicher ob ich dich richtig verstanden hab. Du sagst "Ich habe letztes Jahr eine Elise Rathke veredelt", heisst das du hast eine E Rathke als Unterlage verwendet?? (habe persoenlich leider, leider, fast keine Ahnung vom Veredeln..). Wenn ja, warum? Sind ihre Aepfel nicht gut?
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@Rib-Huftier: bin mir nicht sicher ob ich dich richtig verstanden hab. Du sagst "Ich habe letztes Jahr eine Elise Rathke veredelt", heisst das du hast eine E Rathke als Unterlage verwendet?? (habe persoenlich leider, leider, fast keine Ahnung vom Veredeln..). Wenn ja, warum? Sind ihre Aepfel nicht gut?
Ich habe im Frühjahr 2017 ein Edelreis der Elise Rathke gekauft und ihn auf m26 (eine Unterlage, also die Wurzel des Baums) veredelt. Ich wollte also den Baum haben.
hier ist ein Bild meiner Rathke:
Elise Rathke Jungpflanze
Die Pflanze ist 50cm groß; der längste Neutrieb ist 26cm lang. Die Pflanze wurde mit anderen veredelten Pflanzen in einem Topf gehalten und erst im letzten Herbst ausgepflanzt. Daher ist das Wachstum nicht all so riesig. Ich habe hier zwei Veredelungen an der Unterlage vorgenommen (waren mal drei; ist aber abgebrochen), eine Kopulation und eine (zwei) Anplatterung.
Hier kann man genau sehen, dass die Pflanze von sich aus einen flachen Astwinkel bildet und sich früh nach unten krümmt. Hier sieht man, dass das Sortentypische ist: Link
Und hier der Beweis, dass die Triebe kein Mehltau haben. Allemals ist die Spitze nicht gut ausgereift. :) :)
Elise Rathke Trieb
Hier eine kleine interessante Seite über die Wuchsformen. Der Browser kann herum meckern, dass die Seite nicht sicher sein könnte, da der Besitzer nicht bekann sei. Aber auf der gibt es noch nicht einmal (oder kaum) Java-scripte.
https://sortenvielfalt.at/obstsorten/be_sortenvielfalt/iframe_hilfe_malus.php?set=wuchsform
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Klingt richtig gut. Ich glaube ich moechte die Elise Rathke versuchen. Sie sollte auch mit unserem Bergklima zurechtkommen. Dank dir fuer all die Erklaerungen und ich wuensche dir, dass dein Baeumchen weiterhin blueht und gedeiht. :D
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Äpfel von Elise Rathke
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Das Bäumchen.
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Gesehen habe ich ein Baum von Elise Rathke auch schon, wirklich stark hängend, wie eine Trauerweise, genetisch bedingt und nicht durch starken Fruchtbehang. Geschmacklich sind die Früchte mittelmäßig.
Luxemburger Triumph hängt auch sehr stark.
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Die Eigenschaft der hängenden Triebe, ist ähnlich wie bei Säulenbäumen, vererbbar. 40 % der Sämlinge sollen diese Eigenschaft erhalten. Ich werde die Samen der zwei Äpfel aussäen.
Elise Rathke ist eher als Wirtschaftsapfel zu sehen.