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Garten- und Umwelt => Naturpark => Thema gestartet von: catweazel am 06. September 2007, 12:42:13

Titel: Artensterben
Beitrag von: catweazel am 06. September 2007, 12:42:13
Vogelforscher warnen vor dramatischem Artensterben
http://www.nabu-winnenden.de/Presse/2006/2006_08_15_Vogelforscher_warnen.pdf
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: catweazel am 07. September 2007, 00:20:28
Schutzlose Wanderung durchs All
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/616904/

am Schluss des Artikel steht:
“Wenn die Arten auch in den nächsten hundert Jahren so schnell verschwinden wie jetzt, dann haben wir ein Massenaussterben, das genau so schlimm ist wie die größten der Erdgeschichte.“

Wenn? und die Hochrechnung stimmt,
ob die Enkel dann Kosmos oder Großeltern verfluchen? Ich werde es nie erfahren.

Was soll`s, die einen gehen – andere werden kommen
http://www.tagesspiegel.de/magazin/wissen/Chimaere-Stammzellenforschung;art304,2373837
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: catweazel am 09. September 2007, 15:43:20
Bauernopfer?

Überdüngung bedroht laut WWF Ostsee als Lebensraum
http://afp.google.com/article/ALeqM5i90DB-YBKedqFQKlOBA02q2gxBhA

Die Ostsee wird zur “Todeszone“
http://www.welt.de/hamburg/article1104622/Die_Ostsee_wird_zur_Todeszone.html

Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: max. am 10. September 2007, 20:56:01
wer soll denn das alles lesen? und warum?
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Gart am 11. September 2007, 08:40:27
wer soll denn das alles lesen? und warum?

Schon ein Link genügt, oder ein Teil davon.

Warum? Damit man die Tatsache in seinem täglichen Handeln berücksichtigen kann. Dann kauft man vielleicht wieder Hochstammobst aus Bioanbau statt makellose Plantagenäpfel.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: riesenweib am 11. September 2007, 08:44:06
weil wir (= die menschen) beim artensterben vielleicht/wahrscheinlich/eventuell/möglicherweise/ziemlichsicher dabeisein werden.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: 11vonZwerg am 11. September 2007, 09:00:49
>ot
Wenn man aus der Vergangenheit auf die Zukunft schliesst, werden wir dabei sein. Wir sind keine Lebewesen, die das Zeug zu lebenden Fossilien (z.B. Ginko-Baum) haben. Dazu sind wir zu zu hoch spezialisiert. Lebende Fossilien sind i.d.R. wenig spezialisiert und damit in der Lage auch in krass veraenderten Umweltbedingungen zu leben.
ot<
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Gart am 11. September 2007, 09:05:51
Möglich allerdings, dass wir Dank unserer Fähigkeiten etwas länger überleben als einige andere Tiere. Nur: Was wär das denn für ein Leben, in einer wüsten und leeren Umwelt?
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: 11vonZwerg am 11. September 2007, 09:12:59
Warst Du schon mal in der Wueste? Was heisst leer?
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: tomir am 11. September 2007, 09:15:06
>ot
 Dazu sind wir zu zu hoch spezialisiert. ot<

OT: Worin besteht den diese Spezialisierung? Eine Besiedlung derart grosser Bereiche auf der Erde spricht eigentlich dagegen - siehe zB. Ratten. OT Ende
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Gart am 11. September 2007, 09:19:44
Warst Du schon mal in der Wueste? Was heisst leer?

Ich sprach nicht von Wüste, sondern von wüst. Im Sinne von verlassen, unbewohnt. Trifft ja für Wüsten nicht zu, für atomar verseuchte Betonstädte vielleicht schon. Tschernobyl ist wüst und leer, z.B.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: tomir am 11. September 2007, 09:26:18
Trifft ja für Wüsten nicht zu, für atomar verseuchte Betonstädte vielleicht schon. Tschernobyl ist wüst und leer, z.B.

selbst das darf bezweifelt werden... ::) - schaetze mal, das weite Teile der heutigen mitteleuropaeischen Kulturlandschaft wesentlich artenaermer sind.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: catweazel am 11. September 2007, 12:43:29
wer soll denn das alles lesen? und warum?

Wer will @max – wer nicht will läst es
Ist aber doch interessant.
Die Ostsee zB – flach wie Flunder, bedingt durch den geringen Wasseraustausch bleibt was nicht sinkt, verfault und stinkt - erst mal 20/30 Jahre im System bevor es die Nordsee erfreut.

Oder das verschwinden der Artenvielfalt im ländlichen Raum. Wo sind sie geblieben?
Weggespritzt, Monokulturuntauglich, zubetoniert?

Muss doch nicht immer Tomate sein – schon da meine alle der Fäule …
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: max. am 11. September 2007, 12:53:24
@catweazle,
mein einwand bezog sich nicht auf evtl. inhalte, sondern auf die form.
kommentarlos und in vielzahl gepostete links machen wenig lust zu lesen. es macht ja wenig mühe, zumindest kurz zu erklären, warum denn so ein link wichtig ist.
was die tomaten angeht, stimme ich dir zu - aus dem gleichen grund.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: catweazel am 11. September 2007, 13:34:59
@catweazle,
mein einwand bezog sich nicht auf evtl. inhalte, sondern auf die form.
kommentarlos und in vielzahl gepostete links machen wenig lust zu lesen. es macht ja wenig mühe, zumindest kurz zu erklären, warum denn so ein link wichtig ist.
was die tomaten angeht, stimme ich dir zu - aus dem gleichen grund.

Hmm, überdenkenswert
Eventuell so wie … Tiertransport/Billig, billig im Futtertrog ;-)
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Gart am 17. September 2007, 11:06:12
Trifft ja für Wüsten nicht zu, für atomar verseuchte Betonstädte vielleicht schon. Tschernobyl ist wüst und leer, z.B.

selbst das darf bezweifelt werden... ::) - schaetze mal, das weite Teile der heutigen mitteleuropaeischen Kulturlandschaft wesentlich artenaermer sind.

Ich sprach von gesunden Arten, nicht von solchen, die im Strahlenmeer entstehen und mutieren...
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: tomir am 17. September 2007, 12:46:43
@gart -ich denke dort gibt es nachwievor "gesunde" Arten - allerdings ist das Thema das du da anschneidest auch recht spannend - hab vor einiger Zeit mal was ueber "neue" Arten bei Pflanzen - in der Region gelesen - da ging es vornehmlich um die Verdopplung der Chromosomenzahlen was ja auch in der Pflanzenzucht oft angestrebt wird (allerdings wohl meist duch Colchicin ausgeloesst) - leider sind Informationen aus der Region sehr mager...
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: fars am 17. September 2007, 12:50:54
Ich sprach von gesunden Arten

Ts, ts, ts...bedenke deine Wortwahl, lieber Gartmeisner ::)

Mutationen kamen und kommen in der Natur immer wieder vor. Und woher hast du die Information, dass in und um Tschernobyl keine "gesunde" Artenvielfalt mehr existiert?
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Amur am 17. September 2007, 12:58:33
Ich sprach von gesunden Arten

Ts, ts, ts...bedenke deine Wortwahl, lieber Gartmeisner ::)

...

Zum Glück heißt er ja nicht Herman (oder wars Hermann?) ;D
Sonst wärs ja ein Drama.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Minzen-Fan am 17. September 2007, 13:01:35
Trifft ja für Wüsten nicht zu, für atomar verseuchte Betonstädte vielleicht schon. Tschernobyl ist wüst und leer, z.B.

selbst das darf bezweifelt werden... ::) - schaetze mal, das weite Teile der heutigen mitteleuropaeischen Kulturlandschaft wesentlich artenaermer sind.

Da hast du sicherlich Recht. Es ist eigentlich erstaunlich, welche Artenvielfalt oft auf Extremstandorten zu finden ist. Beispielsweise dem Mittelstreifen der Autobahnen - Hauptsache der Mensch greift nicht groß ein. Mit erschwerten Bedingungen kann die Natur offensichtlich sehr gut zurecht kommen - notfalls auch mit Strahlung.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Gart am 17. September 2007, 13:29:43
Ich sprach von gesunden Arten

Ts, ts, ts...bedenke deine Wortwahl, lieber Gartmeisner ::)

Mutationen kamen und kommen in der Natur immer wieder vor. Und woher hast du die Information, dass in und um Tschernobyl keine "gesunde" Artenvielfalt mehr existiert?

Wieder auf die Person. Das ist viel zu einfach. Warum nicht Argumente? Es verleidet mir.

Polemik.

Um den Unfallstandort wurden mutierte Pflanzen entdeckt, und Tiere. Und nein, ich google jetzt nicht für euch.

Ach, was ist es doch toll, die weltweite Harmonie herbeizureden. Und wer am so definierten Glück nicht teilhaben will, dann aber kritiklos, ist selbst schuld.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Gart am 17. September 2007, 13:40:41
@gart -ich denke dort gibt es nachwievor "gesunde" Arten - allerdings ist das Thema das du da anschneidest auch recht spannend - hab vor einiger Zeit mal was ueber "neue" Arten bei Pflanzen - in der Region gelesen - da ging es vornehmlich um die Verdopplung der Chromosomenzahlen was ja auch in der Pflanzenzucht oft angestrebt wird (allerdings wohl meist duch Colchicin ausgeloesst) - leider sind Informationen aus der Region sehr mager...

Ich denke auch, dass die Gegend nicht nur von mutierten Pflanzen bewachsen wird. Dennoch ist der Vergleich wohl etwas unpassend. Also mir sind wenige gesunde Arten in einer Kulturlandschaft dann doch noch lieber als viele, mit radioaktiven Isotopen aufgeladene rund um den Schrottreaktor.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: tomir am 17. September 2007, 15:58:17
Ich denke auch, dass die Gegend nicht nur von mutierten Pflanzen bewachsen wird. Dennoch ist der Vergleich wohl etwas unpassend. Also mir sind wenige gesunde Arten in einer Kulturlandschaft dann doch noch lieber als viele, mit radioaktiven Isotopen aufgeladene rund um den Schrottreaktor.

Wer hatte noch mal mit Tschernobyl angefangen ::) ;)
- es geht hier doch nicht um lieber oder weniger lieb - es geht doch um Artenvielfalt, oder? ::)
Das Radioaktivitaet Erbgutveraendernd sein kann ist klar und im Falle von Mensch und Tier fatal - bei Pflanzen ist es eher spannend.
"Tschernobyl" ist sicher menschgemacht - aber erhoehte Radioaktivitaet gab es auf der Erde immer mal wieder. :P
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Gart am 17. September 2007, 16:08:15
Ok. Hohe Radioaktivität wie in Tschernobyl macht eine Landschaft aus meiner Optik eben wüst und leer. Es wachsen zwar Pflanzen, sie sind aber geschädigt. Nichts Erfreuliches jedenfalls.

Artenvielfalt wäre demgegenüber die in natürlicher (muss ich das jetzt auch noch definieren?) Umgebung gedeihende, möglichst artenreiche Flora. Und solche ist eben schon gefährdet, mangels natürlicher Umgebung. An sich simpel, aber man mag es nicht einsehen, bläst es in alle Richtungen auf. Dabei wärs wirklich simpel: wer einen Garten hat, sorge für Artenvielfalt. Und da meine ich jetzt nicht nur alle möglichen Varietäten der sattsam bekannten Rosen, sondern auch mal gefährdete Wildstauden.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: fars am 17. September 2007, 16:09:41
sondern auch mal gefährdete Wildstauden.

Nö, will ich nicht und tu ich nicht.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Gart am 17. September 2007, 16:11:24
Na dann, wirst dann anderswo Gutes tun.

Solls tun, wer mag. ;)
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Lilia am 17. September 2007, 16:18:45
Wo bitte liegt der Unterschied zwischen einer Pflanze, die werweißwarum mutiert ist und der strahlenverseucht-mutierten?
Wer erkennt diesen Unterschied überhaupt?

Woher weiß man/frau eigentlich, daß die Pflanze, die hier so leise vor sich hin wächst, nicht mutiert ist? Vielleicht hat sie im Laufe der Zeit schon etliche Mutationen unerkannterweise mitgemacht?
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Gart am 17. September 2007, 16:26:12
Wohl wahr.

Andere Annahmen stützen sich allein auf eine - konservative - Erfahrung. Als Gärtner weiss man, dass (halbwegs) natürliche Mutationen nicht über Nacht eintreten, sonst würden ja doch einige ihre Beete bestrahlen. Auch blieben Anbauschlachten rund um Tschernobyl aus. Obs nur an übertriebenem Misstrauen gegenüber künstlich erzeugten Isotopen liegt?
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: tomir am 17. September 2007, 16:36:36
In vielen Gaerten wimmelt es nur so von Mutanten! ::) - man brauch sich nur mal die tetraploiden Hemerocallis anzusehen - von Klonen wollen wir gar nicht erst anfangen ;).

@gart - ich glaube du waerst in meinem garten gluecklich - keine Mutanten und ein paar "gefaehrdete" Wildstauden aus aller Welt :D -essen kann man die allerdings nicht. ::)
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: altrosa am 17. September 2007, 16:53:57
Was versteht ihr unter Mutanten? Kommt mir vor wie aus einem Science fiction Roman. Alle bestehenden Lebewesen sind doch Folgen von Mutationen, sonst wären wir doch noch Affen ...Urtierchen....


Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Gart am 17. September 2007, 16:57:14
Ach, das ist mal wieder so eine bewusste Verwirrung. catweazle hatte den Thread ja angelegt, um über das bedauerliche Verschwinden von Vogelarten im Speziellen und von Tierarten allgemein zu diskutieren, aber dann ergab die blosse Nennung des begriffs Tschernobyl dem Ganzen eine - sagen wir mal - ineffiziente Wendung. ::)
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: tomir am 17. September 2007, 16:59:04
Ich verstehe in diesem Falle unter Mutanten Pflanzen die so in der Natur so nicht vorkommen - zB mit veraenderte Chromosomensaetzen die man kuenstlich auf verschiedene Arten produzieren kann.

Der Begriff Tschernobyl im Rahmen dieser Diskussion war wirklich nicht gluecklich gewaehlt.
Die Anregung Wildstauden mehr platz in Gaerten einzuraeumen, auf Torfprodukte und auf unnoetigen Gifteinsatz zu verzichten ist sicher ein Anfang eines Artenschutzes im eigenen Einflussbereich.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Gart am 18. September 2007, 08:47:57
Die Anregung Wildstauden mehr platz in Gaerten einzuraeumen,

Bei den essbaren, die ja in Fleischhauers Büchern beschreiben werden, ist das besonders motivierend: da kann man den Wildkrautsalat gleich vor der Türe ernten, ohne Wildbestände zu beeinträchtigen.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: altrosa am 18. September 2007, 15:49:15
Mich beunruhigt als aktive Naturschützerin das Artensterben auch, und in meinem Garten habe ich vorwiegend einheimische Gewächse, aber anzunehmen, dass ich damit das Artensterben beeinflussen kann, der Gedanke scheint mir schon vermessen. Ich sehe es am praktischen Beispiel: trotz vieler Pflanzen, die Schmetterlinge, Käfer... anziehen, ist die Artenvielfalt in meinem Garten deutlich kleiner geworden. Das Waldbrettspiel ist verschwunden, ebenso das Landkärtchen wie auch der Pinselkäfer und der Goldlaufkäfer und und und. Trotzdem habe ich das Konzept beibehalten, weil ich auch das Gesumse der "Allerweltsarten" schätze. Nur eben die Vielfalt - die lässt sich im eigenen Gärtchen nicht beeinflussen.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Gart am 18. September 2007, 15:52:57
Nicht beeinflussen ist nun doch etwas pessimistisch. Ein wenig kann man dem Artenschwund schon entgegenwirken, wenn man auf Artenreichtum setzt. Etwas Wesentliches ändern aber wohl nicht. Nun, das Wenige ists aber auch schon wert, finde ich.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: altrosa am 18. September 2007, 16:01:13
Pessimistisch bin ich nicht - ich mach ja weiter. Ich warne nur vor Erwartungen, die nicht in Erfüllung gehen, vor allem dann, wenn der Garten "die Welt retten soll". Ein viel befriedigenderes Motiv scheint mir die Neugier zu sehen, was denn nun gedeiht und kreucht und fleucht, selbst wenn es nur gemeine Feuerwanzen oder Ameisen oder Spatzen sind.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: tomir am 18. September 2007, 17:11:43
Sicherlich kann man durch die gezielte Kultivierung das aussterben einer Art verhindern - das gilt insbesondere fuer Arten mit sehr kleinem Verbreitungsgebiet wie zB. Inseln.

Auf den eigenen Garten uebertragen ist es aus Sicht des Artenschutzes sicher sinnvoll die Arten zu waehlen, die in dem Naturraum vorkommen (koennten) - (Pulsatilla vulgaris in ein ehemaliges Moorgebiet zu setzen macht keinen Sinn) - und sich auf weniger Arten aber in groesserer Zahl zu konzentrieren um eine Lebensgrundlage fuer andere zu schaffen.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: altrosa am 18. September 2007, 18:40:28
Vermutlich kann man während einiger Zeit einzelne Arten in Zoos oder botanischen Gärten erhalten. Ich hatte an den Hausgarten gedacht. Und auch an gewisse Angebote, die vorgaukeln (oft im wahrsten Sinne mit bunten Schmetterlingen), dass man sich mit der Mischung A ein kleines Paradies einrichten könne. Wenn in der Umgebung ausser Kohlweisslingen und einigen Wanderfaltern keine Schmetterlinge mehr vorkommen, dann hilft auch die beste Wiesenblumenmischung nicht. Aber spannender als ein Einheitsrasen ist sie allemal.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: fars am 18. September 2007, 19:00:11
Ich sehe das nicht so eng.

Mein garten ist ohenhin eine "Exoten"-Insel, oder besser: Neophyten-Enklave, in die ich mir nur die Gewächse hole, die ich haben will. Alle anderen werden nach möglichkeit entfernt und sind, so betrachtet, "Unkräuter".

Drumherum in unserem Dorf ist eine mehr oder minder intakte Landschaft. Wie intakt, vermag ich nicht zu sagen, da mir der Vergleich zu früher fehlt.

Nur wenn ich das, was angeblich fehlt, in meinem garten hole, dann stelle ich den Urzustand nicht wieder her. Vielleicht ist dieser Erhaltungswille ja auch eine Form des "Historismus", die die auch durch Menschen ausgelöste Evolution negieren möchte.

Vieles wird uns nicht erhalten bleiben. Neues kommt hinzu. Wer unserer Großeltern kannte das Taubenschwänzchen?
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: tomir am 18. September 2007, 19:01:01
Vermutlich kann man während einiger Zeit einzelne Arten in Zoos oder botanischen Gärten erhalten. Ich hatte an den Hausgarten gedacht.

Ich auch. Botanische Gaerten haben leider oft zu wenig Personal und zum anderen das Problem das oft verschiedene verwandte Arten nebeneinander stehen was zur Hybridisierung bzw Verwaschung der Arten fuehren kann.
Bei Pflanzen ist die Erhaltung einer Art so man den die geeigneten Bedingungen hat ungleich einfacher als bei Tieren. Um eine genetische Variabilitaet zu erhalten sollten man natuerlich mehrere Exemplare kultivieren und generativ vermehren.
Am besten ist es aber immer die Arten am eigentlichen Standort zu schuetzen/bewahren.
Kultiviere hier ein endemisches Limonium dem ich am Naturstandort wegen Habitatsveraenderung keine 10 Jahre mehr gebe ::) - und hier versamt er sich in den Pflasterfugen :D.
Mit einer Schmetterlingswiese habe ich auch mal angefangen... ::);)
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: sarastro am 18. September 2007, 19:15:00
Sehr richtig. Arterhaltung bedeutet doch gleichviel wie ein sinnvoller Biotopschutz, wo die schützenswerte Art auch bestehen bleiben kann und ein Überleben garantiert ist. Leider hatten viele Pflanzenarten wohl eher auf Truppenübungsplätzen und im Niemandsland zwischen früheren Grenzen reelle Chancen gehabt.

Alles andere wie gärtnerische Kultur und Horten in Botanischen Gärten betrachte ich eher als Konservierung oder vorläufige Rettungsaktion, vielleicht auch eine Art "Gewissensberuhigung".
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Amur am 19. September 2007, 07:43:43
Nur den meisten wirklich bedrohten Vogelarten z. Bsp. kann man nicht mit paar m² helfen.
Kampfläufer, Blaukehlchen, Großtrappe, Wiedehopf, Haselhuhn etc. leiden einfach an unserem generellen Landschaftsverbrauch bzw. der geänderten Landschaftsnutzung. Egal durch oder für was.
Insofern ist es eine nette Geste einheimische Büsche im Garten zu pflanzen und sich als der Naturguru zu fühlen. Es hilft vielleicht auch ein paar Tierarten, die übers ganze gesehen von der Individuenanzahl weniger wurden, aber kaum einer die wirklich im Bestand bedroht ist.

Insofern ist es relativ egal, ob einer Thuja oder Koreatannenfan ist oder lieber eine Hecke aus Pfaffenhütchen und anderen einheimischen Gewächsen hat. Wahrscheinlich macht es die Mischung aus allem aus, die letztendlich ein bischen den Allerweltsarten in den Gärten hilft.

mfg
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Gart am 19. September 2007, 08:12:35
Ein Garten allein bringt wohl keine Verbesserung, er kann aber zusammen mit anderen sowie zusammen mit Naturstandorten den Lebensraum für gewisse Arten verbessern, die dann zwischen diesen Inseln wandern, falls sie verbunden werden. Für Vögel können mehrere naturnahe Gärten in einem Dorf als Rastplätze sehr wertvoll sein.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Günther am 19. September 2007, 08:41:33
Ein Garten allein bringt wohl keine Verbesserung, er kann aber zusammen mit anderen sowie zusammen mit Naturstandorten den Lebensraum für gewisse Arten verbessern, die dann zwischen diesen Inseln wandern, falls sie verbunden werden. Für Vögel können mehrere naturnahe Gärten in einem Dorf als Rastplätze sehr wertvoll sein.

Dann kommen die Vogelgrippeapokalyptiker, DIESE gefährlichen Rastplätze... :o
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Gart am 19. September 2007, 08:45:49
 ;D
Rastplätze sind nun mal gefährlich.
Über meiner Tomate im Topf ruhen sich im Wein dauernd irgendwelche Vögel aus. Selbstverständlich muss man dann auch noch kurz austreten vor dem Weiterfliegen. Hab nur noch weisse Tomaten. :o
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Amur am 19. September 2007, 09:40:56
Guten Appetit
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Pinguin am 19. September 2007, 10:44:39

Insofern ist es relativ egal, ob einer Thuja oder Koreatannenfan ist oder lieber eine Hecke aus Pfaffenhütchen und anderen einheimischen Gewächsen hat. Wahrscheinlich macht es die Mischung aus allem aus, die letztendlich ein bischen den Allerweltsarten in den Gärten hilft.


leider können aus den "Allerweltsarten" ja auch ganz schnell bedrohte Arten werden! :(

ich glaube schon, dass wir durch die Gestaltung unserer Gärten vielen Arten beim Überleben helfen können (alle Gärten zusammen genommen machen 'ne ganz schön große Fläche aus !!), vieles, was wir in unseren Gärten machen, hat einen ganz unmittelbaren Einfluss, wenn ich mir vorstelle, hier bei uns im Dorf würden plötzlich alle ihre Laubbäume fällen, weil sie keine Lust mehr auf's Laubfegen haben - und dann all der Schatten! - da würden aber sehr viele Tiere Probleme bekommen, weil sie plötzlich ihren Lebensraum verlieren! - und einfach in die umliegenden Wälder abwandern geht auch nicht, denn da leben ja schon andere Tiere ...
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: altrosa am 19. September 2007, 14:25:05
Zitat
leider können aus den "Allerweltsarten" ja auch ganz schnell bedrohte Arten werden!

Wie wahr! Deshalb den Blick nicht nur auf die akut bedrohten Arten richten, sondern auch die, die noch "gemein" erscheinen gut beobachten. Ich bin trotz meiner ersten Anmerkungen zu den begrenzten Möglichkeiten des eigenen Gärtchens überzeugt, dass man auch im Siedlungsgebiet einen Beitrag zur Artenvielfalt leisten kann - allerdings nur im Verbund mit anderen Gärtnern und der Gemeinde und mit klaren Vorstellungen, was sinnvoll und machbar ist.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: tomir am 19. September 2007, 20:44:13
Ich bin trotz meiner ersten Anmerkungen zu den begrenzten Möglichkeiten des eigenen Gärtchens überzeugt, dass man auch im Siedlungsgebiet einen Beitrag zur Artenvielfalt leisten kann - allerdings nur im Verbund mit anderen Gärtnern und der Gemeinde und mit klaren Vorstellungen, was sinnvoll und machbar ist.

Einspruch!
Ein Verbund ist natuerlich immer von Vorteil, ein Nichtverbund kann aber nicht als Entschuldigung dienen.
Sicher werden wohl die wenigstens jemals einen Grosstrappen oder auch nur ein Blaukehlchen im Reihenhausgarten antreffen - dafuer stimmen einfach die Dimensionen nicht - aber hier im Forum findet man immer wieder Kommentare zu Echsen, Amphibien, Spinnen und Insekten - ist das nichts?
Auch kleinere Broetchen koennen schmecken.

sG tomir
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Gart am 20. September 2007, 08:32:34
Jedenfalls können Masnnahmen wie Stein- und Asthaufen, im Herbst unabgeräumte Beete mit trockenen Stängeln als Überwinterungsmöglichkeit oder eine ungemähte "Schmuddelecke" auch in kleinen Gärten viel bewirken.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: altrosa am 21. September 2007, 13:55:22
@gart: also Schmuddelecken ist nicht mein Problem - sie machen einen Grossteil meines Gartens aus.

@tomir: ich suche nicht nach Entschuldigungen und auch nicht nach Grosstrappen! Zu deinen andern Beispielen: Eidechsen sind aus meinem Garten völlig verschwunden, weil die Katzenpopulation zu hoch geworden ist, die Erdkröte konnte ich in den letzten Jahren auch nicht mehr beobachten, vermutlich weil ihr Wanderweg zu Laichgewässer durch eine Neubausiedlung unterbrochen wurde. Für die Erhaltung der Glühwürmchen kämpfe ich - aber auch da ist ein einzelner Garten zu wenig, ein Verbund notwendig. Natürlich ist mein Garten (noch) nicht tot: Blindschleichen gibt es noch zuhauf, Wild- und Honigbienen, Spinnen en masse, nicht zu reden von den Wespen.....
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Gart am 21. September 2007, 14:05:56
Eben. Hättest du keinen naturnahen Garten, hättest du auch nur wenige Spinnenarten, weniger Bienenarten, usw. Das allein ists ja wert. Und wenn noch ein paar von der Neubausiedlung mitmachen, gibts vielleicht bald wieder einen Weg für die Erdkröte. Jeder Thuja-Rasen-Forsithien-"Garten" kann aufgewertet werden. Und es kommt auf jeden an. darum ärgert mich ja die Verstellung der meisten Gärten mit für die Natur wenig wertvollen Kunstpflanzen, die bloss das kindliche Empfinden des Gärtners befriedigen.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Pinguin am 21. September 2007, 14:20:53
die Verstellung der meisten Gärten mit für die Natur wenig wertvollen Kunstpflanzen, die bloss das kindliche Empfinden des Gärtners befriedigen.

ich glaub, es geht da eher um Repräsentativität und Ordnungswahn!
dabei haben Schmuddelecken im Garten doch so etwas herrlich Wild-Romantisches !!!
also, neue Werte braucht das Land, wir müssen endlich weg von den aufgeräumten, wie geleckt wirkenden Gärten - verwunschene Paradiese sind doch viel interessanter und schöner, und in ihnen ist auch viel mehr Leben!
ich hab nur irgendwie die Befürchtung, dass es vielen Menschen durchaus Recht ist, wenn bei ihnen nicht überall das grosse Krabbeln ausbricht, mittlerweile ekeln sich ja viele Leute vor Käfern und Kröten :o :(
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: fars am 21. September 2007, 14:48:28
ich glaub, es geht da eher um Repräsentativität und Ordnungswahn!

Warum nur müsst ihr immer die Gärtner/Gartenliebhaber beleidigen, die einen anderen Gartenstil pflegen als ihr ihn euch vorstellt?

Haben wir nicht so viel Toleranz, dass alles seinen gleichen Wert haben sollte?

Die eine Rose, die du ,Pinguin, in deinen Garten holst, hat möglicherweise in der "Herstellung" mehr ökologischen Unsinn verzapft, als ein "repräsentativer" Garten.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Gart am 21. September 2007, 14:55:00
Nun, mit Beleidigung hat das nichts zu tun. Einen Garten zu haben ist ein Privileg, aus dem eine soziale Verantwortung folgt. Wer ein Stück Land zum Exklusivgebrauch beansprucht, sollte darauf etwas für die Allgemeinheit tun, eben z.B. durch die Förderung der einheimischen Artenvielfalt. Wer nur Rasen mähen und Thuja schneiden will, verdient dass zunehmend rare Land nicht.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Pinguin am 21. September 2007, 14:57:38
fars, in diesem Thread geht es um Artensterben, und da ist es nunmal so, dass Tiere in super aufgeräumten Gärten kaum noch Lebensräume finden, was dann irgendwann einmal zu ihrem Aussterben führt, das ist nunmal leider eine Tatsache und hat wenig mit meiner Intoleranz gegenüber anderen Gartenstilen zu tun!
ausserdem weiß ich nicht, warum Du Dich gleich beleidigt fühlst?
jemanden zu beleidigen war jedenfalls nicht meine Absicht, ich wollte nur meine Meinung dazu äußern, was im Privatgarten getan werden könnte, um dem Artensterben Einhalt zu gebieten, nicht mehr - und nicht weniger!
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: tomir am 21. September 2007, 15:22:54
Ich sehe keinen Widerspruch in Ordnung und Repraesentativitaet und einer hohen Artenzahl im Garten ::) - ich denke mein Garten ist ordentlich gepflegt, trotzdem kann mich ueber den Artenreichtum weder von Pflanzen ;D noch von Tieren beschweren - und das obwohl ich gelegentlich gezielt mit "-Ziden" arbeite.
sG tomir
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Gart am 21. September 2007, 15:31:06
Du wirst ja dann wohl doch einige für deine Gegend typische Pflanzen angebaut haben, und ausserdem nicht alles fein säuberlich putzen. Wenn du nun noch die Zide weglässt, hast du womöglich ein noch besseres Ergebnis.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Pinguin am 21. September 2007, 15:36:21
hallo tomir,
ein wenig Ordnung im Garten halte ich auch! ;D
ich sprach deshalb ja auch von OrdnungsWAHN und nicht von OrdnungsSINN,
schließlich kann man alles übertreiben!
und natürlich kann auch ein repräsentativer Garten ökologisch wertvoll sein, man denke nur an die schönen Landschaftsgärten mit ihrer großen Vielfalt an Bäumen und Sträuchern,
ich meine halt nur, dass man bei der Gartenarbeit auch an die Tiere, die im Garten leben, denken und ihnen ein wenig "Wildnis" gönnen sollte
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: fars am 21. September 2007, 15:36:36
Einen Garten zu haben ist ein Privileg, aus dem eine soziale Verantwortung folgt.

Auch so ein eigenartiger, erzieherischer Ansatz.
Welche soziale Verantwortung sich aus einem Gartenstück ergeben soll, muss mir erst noch jemand erklären.

Ein Garten in einer Industrie- oder Dienstleistungsgesellschaft ist kein anderer Luxusgegenstand als ein Haus, ein "dickes" Auto, ein Segelboot oder der Skiurlaub mit allem Schnickschanck.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Gart am 21. September 2007, 15:44:34
Genau. Auch aus diesen anderen Privilegien folgt eine soziale Verantwortung. Das Haus soll energetisch optimiert werden, das Fahrzeug möglichst wenig in Einsatz sein, mit dem Segelboot fährt man nicht durch schilfreiche Uferpartien, und im Skiurlaub fährt man nicht abseits der markierten Pisten durch Wildschutzgebiete, meidet Destinationen, die künstlich beschneien.

Jeder soll halt etwas Gutes tun. Mehr oder weniger.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: knorbs am 21. September 2007, 15:44:55
Du wirst ja dann wohl doch einige für deine Gegend typische Pflanzen angebaut haben, und ausserdem nicht alles fein säuberlich putzen.

erzähl mal gart was "für deine gegend typische pflanzen" sind. soll ich dir's vorhersagen..."ruderalvegetation"...giersch, knoblauchrauke, wegerich, gräser, invasive neophyten, als blütenhighlight ein gartenflüchtiges silberblatt. :P
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Gart am 21. September 2007, 15:47:14
Ja, knorbs. So hab ich dann eine schon recht artenreiche, aber nicht grad blühfreudige Fettwiese statt eines öden Rasens, in der unzählige Grashüpferarten, und was weiss ich noch alles kreucht.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: fars am 21. September 2007, 15:50:05
Auch Wanzen im Haus?
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Gart am 21. September 2007, 15:53:29
Bis jetzt nicht. Oder meinst du die vom CIA? ;)

Darf ich bei dieser Gelegenheit noch klar stellen, dass ich wirklich nichts gegen exotische Gewächse habe. So gesehen bin ich durchaus teiltolerant, wenn also nicht der ganze Garten damit vollgepflanzt wird. Und selbst das wär ja noch besser als ein Parkplatz. Nur: ich finde halt, es lassen sich immer noch zu viele Gärtner von exotischen, ökologisch hier aber minderwertigen Blütenfarben oder propergrünen Rasenflächen betören. Der ganze Rosenhype ist ja auch bedenklich.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: tomir am 21. September 2007, 15:57:33
Du wirst ja dann wohl doch einige für deine Gegend typische Pflanzen angebaut haben, und ausserdem nicht alles fein säuberlich putzen. Wenn du nun noch die Zide weglässt, hast du womöglich ein noch besseres Ergebnis.

Die Pflanzenauswahl ist dem Klima angepasst, ob die fuer meine Gegend typisch ist laesst sich zumindest anzweifeln ::) - auch wenn heimische Vertreter vorhanden sind kommen sie doch in unmittelbarer Naehe meist nicht (mehr) vor. Da ich wie gesagt Zide nur sehr gezielt einsetze, bin ich ueberzeugt das der vollstaendige Verzicht keine positiven Auswirkungen haben koennte - und wenn ich ehrlich bin stehen mir doch meine Pflanzen naeher als die Wurzellaeuse.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Pinguin am 21. September 2007, 16:03:31
ich spritze ja gar nicht (bitte an dieser Stelle als wertfreie Information verstehen ;D) und habe die Erfahrung gemacht, dass mir eigentlich selten Pflanzen eingehen, meist sehen sie nur vorübergehend nicht so schön aus, aber dann erholen sie sich wieder, und die sogenannten Nützlinge halten dann die Läuse etc. in Schach
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: knorbs am 21. September 2007, 16:09:00
und die sogenannten Nützlinge halten dann die Läuse etc. in Schach

legende...die ameisen hegen + pflegen sie wie der bauer seine besten milchkühe.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Gart am 21. September 2007, 16:11:14
Viele Lausarten sind mittlerweile auf naturnähe Gärten angewiesen.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Pinguin am 21. September 2007, 16:19:55

legende...die ameisen hegen + pflegen sie wie der bauer seine besten milchkühe.

stimmt, das konnte ich hier sogar schon beobachten!
aber insgesamt haben die Läuse doch mehr natürliche Feinde als Freunde, von daher ist das kein Problem, ich find's eher faszinierend!
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: knorbs am 21. September 2007, 16:37:37
bei diesen freunden haben sie kaum mehr feinde ;D ...außer mich 8)
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Gart am 21. September 2007, 16:39:35
Mach dir nix draus: So bist du ja nur prominenter Teil der Artenvielfalt. In jedem Garten sollte mindestens ein knorbs gepflanzt werden ;)
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: altrosa am 21. September 2007, 16:45:33
Im Sinne einer ganzheitlichen Sicht: was täten die lieben hübschen Meislein ohne Blattläuse?
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Gart am 21. September 2007, 16:49:14
Worauf willst du raus? Mc D? ::) :o
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: altrosa am 21. September 2007, 16:51:41
Was ums Himmels Willen ist Mc D? Hat es etwas mit Blattläusen zu tun?
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Pinguin am 21. September 2007, 16:52:11
Im Sinne einer ganzheitlichen Sicht: was täten die lieben hübschen Meislein ohne Blattläuse?

wahrscheinlich aussterben :( - eben genau darum geht's ja!
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: tomir am 24. September 2007, 20:05:25
Im Sinne einer ganzheitlichen Sicht: was täten die lieben hübschen Meislein ohne Blattläuse?
wahrscheinlich aussterben :( - eben genau darum geht's ja!

Das taten auch schon die Dinosaurier, ob allerdings wegen eines Mangels an Blattlaeusen...? ::)

Das die Verwendung von Insektiziden nicht das gelbe vom Ei ist duerfte den Forumsteilnehmern doch eigentlich bekannt sein - besonders haeufig werden Insektizide ja im Kleingartenbereich bei Obst und Rosen verwendet - bei Stauden wohl weniger - grundsaetzlich kann man sagen je besser die Pflanzenauswahl an den Standort angepasst ist um so gesuender wachsen sie und um so weniger Eingriffe sind noetig.
Meine "Gartenapotheke" ist ganz gut bestueckt - brauche sie jedoch nur sehr selten.
Hab uebrigens keine Meisen im Garten :-\ - aber dafuer Schwarzkehlchen, Tamariskensaenger und Wiedehopf 8) ;D.

Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: fars am 24. September 2007, 20:08:25
Warum sollten sie gleich aussterben?
Denkbar wäre auch eine Nahrungsumstellung. Ich weiß jetzt nicht, was der Meisen-Speisezettel alles enthält, aber Blattläuse alleine sind es gewiss nicht.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: oile am 24. September 2007, 20:16:29
Zumindest die Blaumeisen jagen bei uns auch Kastanienminiermotten. Sie müssen aber m. E. noch ein bisschen üben ;D
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: tomir am 24. September 2007, 20:18:04
Raupen, und die werden zum Glueck nicht durch Ameisen beschuetzt.
Leider gibt es aber keine nachtaktiven Meisen die sich um Erdraupen oder den Dickmaulruesslern kuemmern koennten ::).
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Staudo am 28. September 2007, 08:24:03
Hallo,

alles wird immer schlimmer, manches wird auch besser. Seit ein paar Jahren leben wieder Wölfe in der Lausitz und tauchen mittlerweile in Niedersachsen auf. Dann wurde nach einer Meldung in diesem Jahr seit vermutlich 500 Jahren das erste Mal ein wildlebender Elch in Deutschland geboren (irgendwo in Brandenburg) und gestern gab es massive Behinderungen auf der A13 zwischen Dresden und Berlin weil Elche geruhten, einen Spaziergang zu machen.



Viele Grüße

Peter
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: catweazel am 30. September 2007, 13:03:12
Ein schlimmer Fall von Mensch
Humans
http://video.google.de/videoplay?docid=6594554782453026779
(schon klar, was kratzt es die Erde was auf ihr fleucht und keucht – sie dreht sich mit oder ohne Mensch)
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: catweazel am 01. Oktober 2007, 00:19:28
"Das Artensterben eskaliert"

Inzwischen sind mehr als 16.300 Tier- und Pflanzenarten offiziell vom Aussterben bedroht. Und die Artenvielfalt schwindet immer schneller, warnt die Weltnaturschutzunion.
Von Martin Kotynek
http://www.sueddeutsche.de/,tt5l1/wissen/artikel/909/132667/

Interessant wär mal zu wissen ob man schon so was wie “Schlüsselarten“ ausgemacht - die mit ihrem Verschwinden ein beschleunigtes artensterben weiterer arten in gang setzen könnten.

Denke da zB. an Bienen. Für Plantagen sicher kein Problem, kommt halt der Schraubhuber

Aber was passiert mit den für die Landwirtschaft oberflächlich betrachtet uninteressant und je nach weil Störfaktor bei der Gewinnmaximierung pro Hektar eh schon malträtierten Pflanzen/Tiere http://www.umweltbundesamt.at/umweltkontrolle/ukb2001/biozide1/
- welche Arten wären betroffen wenn Pflanzen die z.B. auf Bienen mehr oder weniger angewiesen auch in ihren letzten Rückzugsgebieten keine zukunft mehr hätten weil die Bienen schlicht … es gab einmal und ist nicht mehr

Wär mal interessant zu wissen … aber wie auch immer … vielleicht sind wir sind live dabei
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: catweazel am 08. Oktober 2007, 01:10:57
Moderator Max, die Ackerwinde und Banvel 4s bewog mich mal schnell zu schaun was lecker Stöffchen da so wirkt und der PESTizid oder Herbizid-Laie bei der Googlesuche so findet.
Dicamba scheint das Zauberwort im Gegensatz zu Glyphosat im RoundUp. von Monsanto.

Dicamba
http://de.wikipedia.org/wiki/Dicamba

RoundUp
http://de.wikipedia.org/wiki/RoundUp

interessant aber, - und jetzt isser beim Thema,
http://genfood.wordpress.com/2007/05/25/neue-gen-pflanzen-sind-resistent-gegen-gift-dicamba/

wenn ich sowas lese und stelle mir riesige Flächen bepflanzt mit Dicamba-resistenten Gen-Pflanzen vor > Albtraum
Wenn richtig verstanden: möglich wär, drüber mit der Spritze, rein mit der Pflanze und da wächst nix mehr außer der Sojabohne.
Sollten sowas schon jetzt, oder in Zukunft auch auf Mais/Raps/Kartoffel/ … zutreffen, zum Anbau zugelassen sein, - wärs dann endlich geschafft und kein störendes Wildkräutchen wächst mehr auf den weiten mit Dicamba-resistenten Pflanzen bestellt und Dicamba behandelten Flächen?
Andererseits, … letztendlich landen ja auch heute jährlich Tonnen von Agrargiften auf heimischem Böden … und nicht zum Vorteil der Arten im ländlichen Raum

Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Amur am 08. Oktober 2007, 09:35:01
Nun das ist in Kanada und USA ja schon Praxis.
Das Problem dort ist nicht der Genmais oder Gensoja. Sonst wären die in der neuen Welt schon längst ausgestorben. Bis jetzt ist aber die Geburtenrate drüben deutlich höher als im noch relativ gentechnikfreien D. ;D

Das Problem sind die von dir beschriebenen "Unkräuter" die eine Resistenz gegen Roundup bzw. eben die Wirkstoffe ausgebildet habne und dann mit nix mehr klein zu kriegen sind. Die wuchern dann noch viel mehr wie vorher und machen Äcker teilweise nicht mehr nutzbar.

mfg
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: catweazel am 08. Oktober 2007, 16:35:12
Sicher sind die wilden Kräutlein ein Problem, wem sagst du das.
Die finden ihren weg selbst in hochbeete und fühlen sich wohl - wenn sie da auch kein problem stellen.
Aber führt die erwähnte Resistenz gegen Pestizide nicht eben zu der Spirale?
Die Frage ist doch: will ich Masse mit immer höherem Einsatz oder Klasse und damit meine ich jetzt nicht Äußerlichkeiten sozusagen den Apfel aus der Werbung.

Naja, und hoffe mal Thema Geburtenrate Mensch und Artensterben hat noch etwas Zeit.
Wobei schon richtig
http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Kinderzahl_je_Frau_%282003%29_bezogen_auf_Landkreise_%282007-07%29.png

sieht schlecht aus für zukünftige Rentner ohne Privatvorsorge.
Besonders im Osten nördlich Bayern
Der Grund dafür hat aber dann doch nichts mit dem Artensterben zu tun ;-)

Auch nicht schön zu lesen und gar erschröcklich fällt des Laien Blick im zusammenhang mit Pestiziden auf sowas.

epochtimes.de
Wie wirken Pestizide?
Pestizide sind Gifte mit gesundheitliche Langzeitfolgen
http://www.epochtimes.de/articles/2006/02/20/10239.html
Zitat aus dem Artikel
Gesundheitsgefährdung durch Pestizide
Pestizide sind Gifte. Neben akuten Vergiftungen werden vermehrt gesundheitliche Langzeitfolgen beobachtet: Unfruchtbarkeit, Beeinträchtigungen des Immunsystems, Früh- und Fehlgeburten, Entwicklungs- und Verhaltensstörungen sowie chronische Schädigungen des Nervensystems und Krebserkrankungen werden wissenschaftlich dokumentiert.

Der Standard.at
Unfruchtbar und kinderlos
Die Zahl der unfruchtbaren Paare steigt - Umweltgifte werden als mögliche Ursache gerne totgeschwiegen. Der Umweltmediziner Klaus Rhomberg im derStandard.at-Interview
http://derstandard.at/?id=2676498


br-online.de
Chemikalien mit heimlicher Wirkung
Ein einziges Hormon ist es, das die Verwandlung von einer Kaulquappe zum Frosch bewirkt. Geringste Veränderungen im Hormonhaushalt können schwer wiegende Folgen haben - bei Menschen wie bei Tieren. Sorge bereiten Wissenschaftlern deshalb Chemikalien in unserer Umwelt, die ähnlich wie Hormone wirken. Diese könnten ganze Arten zum Aussterben bringen.
http://www.br-online.de/umwelt-gesundheit/unserland/landwirtschaft_forst/landw_verbraucher/pseudohormone.shtml

Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Günther am 08. Oktober 2007, 16:45:03
Kein Wort FÜR die diversen Pestizide.
Nur: Es gibt auch reichlichst Naturstoffe mit zweifelhafter Langzeitwirkung.
Und viele Langzeitwirkungen tauchen erst jetzt auf 1.) weil man sie erst letzt diagnostizieren kann, und 2.) weil die Leute einfach länger leben.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: catweazel am 08. Oktober 2007, 16:59:51
haste sicher Recht. Gifte wohin man schaut – auch in der Natur ohne des Menschen zutun.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Pinguin am 09. Oktober 2007, 18:28:05

Das Problem sind die von dir beschriebenen "Unkräuter" die eine Resistenz gegen Roundup bzw. eben die Wirkstoffe ausgebildet habne und dann mit nix mehr klein zu kriegen sind. Die wuchern dann noch viel mehr wie vorher und machen Äcker teilweise nicht mehr nutzbar.


da schlägt die Natur wohl mal zurück :D
ich fürchte, wir Menschen haben viele Zusammenhänge in der Natur noch gar nicht richtig begriffen und wurschteln - uns göttlich und allwissend wähnend - oftmals einfach so vor uns hin - und DAS ist sicher gefährlich!
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Günther am 09. Oktober 2007, 18:49:24
Siehe auch "Klimaschutz" und wie halt die einschlägigen Phrasen lauten.....
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: catweazel am 09. Oktober 2007, 23:02:51
Klimaschutz/Artenschutz – da erkenne ich durchaus parallelen
EU-Schutz/Naturpark
Gegen beide ist nix einzuwenden
Selbst in Fragen Pestizide muss ich da gleich an meine nie besessen aber geliebte Jutetasche früherer Zeiten denken

Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: catweazel am 10. Oktober 2007, 10:19:16
Greenpeace
Pestizide zerstören die Umwelt
Veröffentlicht von Michael Richter

Pestizide schädigen ganze Ökosysteme und beschleunigen das Artensterben. Sie sind in den entlegensten Winkeln der Welt zu finden. Trotzdem nimmt ihr Einsatz zu. Vom Kleingarten in Hamburg bis zum Gletschereis der Arktis, vom Grundwasser bis zum Regenwasser - Pestizide finden sich heute nahezu überall.

http://www.greenpeace.de/themen/chemie/pestizide_lebensmittel/detail/artikel/pestizide_zerstoeren/

Zitat aus dem Artikel
“Laut Industrieverband Agrar (IVA) wurden 2006 in Deutschland 29.580 Tonnen Agrargifte verkauft. Achtzig Prozent aller Pestizide werden heute im Ackerbau sowie auf Obst- und Gemüsekulturen versprüht.“



… 80% aller Pestizide landen also im Ackerbau sowie Obst-und Gemüsekulturen, schon witzig - wär’s nicht zum Heulen denke zurück an die Lagerung und Vernichtung der gewaltigen Überschüsse

Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Gart am 10. Oktober 2007, 10:23:10
Vor allem langlebige Gifte wie PCB sind ein grosses Problem. Der Substanz ist der dramatische Rückgang des Fischotters zu "verdanken".
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Günther am 10. Oktober 2007, 10:30:00
“Laut Industrieverband Agrar (IVA) wurden 2006 in Deutschland 29.580 Tonnen Agrargifte verkauft. Achtzig Prozent aller Pestizide werden heute im Ackerbau sowie auf Obst- und Gemüsekulturen versprüht.“



80% aller Pestizide landen also im Ackerbau sowie Obst-und Gemüsekulturen, schon witzig - wär’s nicht zum Heulen denke zurück an die Lagerung und Vernichtung der gewaltigen Überschüsse



Das ist schließlich ihr Zweck.
Die Erzeugung der Pestizide ist nicht Selbstzweck.
ALLES, was produziert wird, landet früher oder später in der Umwelt, sogar die Menschen ::)
Die Archäologie lebt sogar von der Umweltverschmutzung unserer Urururururahnen.
Eine Statistik über Produktion, Vertrieb und Lagerung OHNE Pestizide wär auch mal interessant.
"Wenn Du den Geschmack der Birne erfahren möchtest, musst Du sie selbst essen."
Und eine ausreichende Produktion usw. ohne Pestizide ist zumindest zweifelhaft. Selbst vollbiologisch erzeugte Ware bleibt manchmal liegen, wird manchmal von Ungeziefer und Pilzen udgl. zerstört, und ist manchmal einfach zu viel und muß vernichtet werden (Salat ist ein beliebtes Beispiel).
Daß zu viel Pestizide eingesetzt werden, und vor allem vom Kleinverbraucher oft SEHR unsachgemäß, das steht auf einem anderen Blatt...
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Pinguin am 10. Oktober 2007, 11:40:48

“Laut Industrieverband Agrar (IVA) wurden 2006 in Deutschland 29.580 Tonnen Agrargifte verkauft. Achtzig Prozent aller Pestizide werden heute im Ackerbau sowie auf Obst- und Gemüsekulturen versprüht.“

interessant ist hier, wo die anderen 20 % verbleiben, ich tippe mal auf die Privatgärten, und das ist dann der eigentliche Skandal!

in Bezug auf die Spritzmittel in der Landwirtschaft bin ich ziemlich zwiegespalten, zum einen bin ich natürlich für einen verantwortlicheren Umgang (und nicht "viel hilft viel") und für eine drastische Reduzierung des Einsatzes insgesamt, andererseits konnte man in diesem Sommer hier bei uns in der Region sehr gut sehen, welche Felder "Bio" bewirtschaftet wurden, da sind nämlich alle Kartoffen an Krautfäule kaputt gegangen, weil's so nass war, und welche nicht, da gab's 'ne normale Ernte, mit anderen Worten: ohne den konventionellen Landbau hätte es dieses Jahr wohl keine Kartoffelernte bei uns gegeben, das ist eben das Risiko bei der Bioproduktion (die ich trotzdem sehr begrüße!) - es hat eben immer alles seine zwei Seiten!
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: catweazel am 16. Oktober 2007, 15:18:35
Stark wirksame Nervengifte im Schneckenkorn?
Liest sich auch nicht Artenfreundlich

Haller-kreisblatt.de

Borgholzhausen: Lotte spielt und tobt wieder 01.10.07
 Hündin fraß hochgiftiges Schneckenkorn
http://www.haller-kreisblatt.de/hk-templates/nachrichtendetails/datum/2007/10/01/borgholzhausen-lotte-spielt-und-tobt-wieder/

umweltbundesamt.at
Maßnahmen gegen die Schneckenplage
Zitat
Wirkstoff METHIOCARB und THIODICARB:
Wirkungsweise: Methiocarb und Thiodicarb gehören chemisch zur Gruppe der Carbamate und sind stark wirksame Nervengifte, mit einem breiten Wirkungsspektrum auf Insekten, Spinnentiere und Schnecken. Weiters wird Methiocarb als Vogelrepellent (Abwehr landwirtschaftlicher Schadvögel) eingesetzt.
 
Auswirkungen auf den Menschen: Carbamatvergiftungen führen beim Menschen zu Erbrechen, Speichelfluss, Schwitzen, Durchfall, Atemnot und Lungenödem. Gemäß VELVART (1993) geht von Cabamatwirkstoffen eine erhebliche Gefährdung für den Menschen (Cholinesterase-Inhibition) aus. Das Gegenmittel ist Atropin, 2 mg intravenös.
 
Umweltauswirkungen: Beide Wirkstoffe sind im Boden mäßig beständig und zeigen geringe Tendenz zur Versickerung, sie sind sehr giftig für Wasserorganismen. Auch Bodenorganismen (z.B. Regenwürmer), Nützlinge - insbesondere Bienen und Säuger (Igel) und Haustiere, wie Hunde und Katzen, können gefährdet sein. Da dem Schneckenkorn Substanzen beigemengt sind, die abschreckenden Geruch und Geschmack aufweisen, wird es von Vögeln weitgehend gemieden.
Quelle
www.umweltbundesamt.at/umweltschutz/landwirtschaft/pflanzenschutz/schnecken/masznahmen/
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Günther am 16. Oktober 2007, 15:46:57
Um DIESES Schneckenkorn mach ich auch einen weiten Bogen. Entweder das wohlfeile mit Metaldehyd oder das luxuriöse mit Eisenphosphat - das größtenteils von den Vögeln gefressen wird...
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Gart am 16. Oktober 2007, 15:51:52
Oder dann eben den schicken Schneckenzaun und die coole Schneckenzange. Gifteln ist eines Gärtners unwürdig.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Gart am 17. Oktober 2007, 09:43:05
Bis du sicher, dass du weisst, was eine Schneckenzange ist?

Hier eine Abbildung. Die Löcher am Zangenende ermöglichen ein schmerzfreies Aufnehmen der Kriecher.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Staudo am 17. Oktober 2007, 09:46:10
Und warum nimmst Du nicht einfach die Finger?
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Gart am 17. Oktober 2007, 09:47:55
Nehm ich schon, vor allem wenn die Zange mal grad woanders liegt. Den Schleim kriegt man dann halt nicht mehr so gut von den Fingern.

Hier noch der Link des Shops, der sie verkauft. Kann man aber gut auch selbst basteln.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Staudo am 17. Oktober 2007, 09:56:21
Naja, ich nehme dann doch lieber Metaldehyd - und wenn grad keins in Reichweite ist die Finger und dann ab übern Zaun.
Gehst Du eigentlich manchmal auf Reisen? Hast Du schon mal drüber nachgedacht, wie viel Insekten pro Kilometer von Auto oder Zug erwischt werden?

Peter
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Gart am 17. Oktober 2007, 16:15:13
Was meinst du nun zu meiner Zange, Waltraud? Hast ja dein Post, wo du mir Tierquälerei vorwirfst, einfach klamheimlich gelöscht. ICH habs noch, sicherheitshalber gespeichert.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Gart am 17. Oktober 2007, 16:35:53
Wohin ist denn nun unversehens die Waltraud verschwunden? Ob ich ihr gelöschtes Post der Nachwelt zugänglich machen soll?
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Staudo am 18. Oktober 2007, 09:54:14
Was meinst du nun zu meiner Zange, Waltraud? Hast ja dein Post, wo du mir Tierquälerei vorwirfst, einfach klamheimlich gelöscht. ICH habs noch, sicherheitshalber gespeichert.


Lösche es bitte auch von Deinem Rechner. Waltraud hat ihren Irrtum offensichtlich eingesehen.


Peter
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Waltraud am 18. Oktober 2007, 10:22:27
Nun lieber Gart,

wie es hier aussieht, scheinen Sie ja Daten über andere User auf Ihrem Rechner zu speichern, ein verhängnisvoller Fehler. Spätestens jetzt sollten die Betreiber des Forums reagieren, denn Sie sind ganz einfach eine datenschutzrechtliche Gefahr.

Die Löschung meines eigenen Postings steht mir nun mal frei, da brauche ich Sie vorher nicht zu fragen.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Günther am 18. Oktober 2007, 10:25:21
Ein reichlich kindisches Argument, eigene Fehler hinter "datenschutzrechtlichen" Bedenken zu verstecken.
Das Faktum bleibt, und dank diverser Caches und anderer Internetspeicher ists nicht mehr ungeschehen zu machen.
Heimliches Löschen ist jedenfalls keine Lösung.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Waltraud am 18. Oktober 2007, 10:35:48
Ein reichlich kindisches Argument, eigene Fehler hinter "datenschutzrechtlichen" Bedenken zu verstecken.
Das Faktum bleibt, und dank diverser Caches und anderer Internetspeicher ists nicht mehr ungeschehen zu machen.

Ob ich nun kindlich bin oder andere User Größenwahnsinnig ist sicher Ansichtssache.

Heimliches Löschen ist jedenfalls keine Lösung.

Nun gut, das ist schon richtig, aber einen Irrtum kann man auch lautlos zu den Akten legen. Das System läßt es zu und interne Probleme lassen sich auch per PN lösen.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Gart am 18. Oktober 2007, 10:35:55
Ein reichlich kindisches Argument, eigene Fehler hinter "datenschutzrechtlichen" Bedenken zu verstecken.
Das Faktum bleibt, und dank diverser Caches und anderer Internetspeicher ists nicht mehr ungeschehen zu machen.
Heimliches Löschen ist jedenfalls keine Lösung.

Yep. ;)

Waltraud - unter uns - DU darfst mir DU sagen.

Die Schneckenzange kann ich dir weiterhin empfehlen. Sie tut keiner Schnecke was zuleid.

Es war einfach nicht aufrichtig, dein verfehltes Post zu löschen. Du musst zur Grösse finden, einen Fehler einzugestehen. Du hast den Begriff Schneckenzange offenbar aus Unkenntnis über dieses Werkzeug falsch verstanden (was ist da dabei?) und mir, den du nun mal nicht zu mögen scheinst, Tierquälerei vorgeworfen. Wut macht blind.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Staudo am 18. Oktober 2007, 10:39:36
Bleibt bitte friedlich. Für mich ist es eine Frage des Anstandes Posts, die offensichtlich vom Absender nicht gewünscht nicht an dritter Stelle zu speichern.
Gibt es einen Unterschied zwischen heimlichem und öffentlichem Löschen? Eigentlich macht man doch nur klick, und dann ist die Sache erledigt. Auch ich habe schon gelöscht, wenn ich der Meinung war, mich geirrt oder Unsinn geschrieben zu haben.


Peter
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Gart am 18. Oktober 2007, 10:44:47
Bleibt bitte friedlich. Für mich ist es eine Frage des Anstandes Posts, die offensichtlich vom Absender nicht gewünscht nicht an dritter Stelle zu speichern.
Gibt es einen Unterschied zwischen heimlichem und öffentlichem Löschen? Eigentlich macht man doch nur klick, und dann ist die Sache erledigt. Auch ich habe schon gelöscht, wenn ich der Meinung war, mich geirrt oder Unsinn geschrieben zu haben.


Peter

Nein, du siehst da jetzt nicht klar: erstens darf ich alles aus dem Internet speichern. Allenfalls ist die anschliessende Verwendung problematisch. Eine solche hat bislang nicht stattgefunden.

Klar kann man löschen. Wenn man damit aber bezweckt, einen eigenen Fehler zu vertuschen, ist das nicht anständig. Hier ists mir egal, lass mir die Gelegenheit aber natürlich nicht entgehen, einen Kommentar abzugeben. Und nächstes mal werde ich sowas im Ziermodus beantworten, dann kann die Urheberin lange löschen.

Merke: Was hier erst veröffentlicht ist, bleibt öffentlich.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Staudo am 18. Oktober 2007, 10:48:35
Für mich ist es eine Frage des Anstandes Posts, die offensichtlich vom Absender nicht gewünscht nicht an dritter Stelle zu speichern.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: callis am 18. Oktober 2007, 10:48:41
Zitat
Merke: Was hier erst veröffentlicht ist, bleibt öffentlich.

Wer entscheidet darüber?

Es steht jedem frei, Beiträge zu löschen, die er nicht mehr für angebracht hält.

Natürlich können sich Kriminalisten Kopien von Beiträgen machen, ehe sie gelöscht werden. Wie juristisch damit umzugehen ist, weiß ich nicht.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Gart am 18. Oktober 2007, 10:54:10
Für mich ist es eine Frage des Anstandes Posts, die offensichtlich vom Absender nicht gewünscht nicht an dritter Stelle zu speichern.

Ja, und? Ich habs gelesen. Dann ist in deinen Augen halt die Mehrheit der Internetnutzer unanständig. Oder deren Computer. Die speichern nämlich alles von sich aus erst im Cache, der History, und Google und andere Seiten geben fast alles Preis, was je war im WWW.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: Gart am 18. Oktober 2007, 10:57:30
Zitat
Merke: Was hier erst veröffentlicht ist, bleibt öffentlich.

Wer entscheidet darüber?

Es steht jedem frei, Beiträge zu löschen, die er nicht mehr für angebracht hält.

Natürlich können sich Kriminalisten Kopien von Beiträgen machen, ehe sie gelöscht werden. Wie juristisch damit umzugehen ist, weiß ich nicht.

Juristisch gibts keine Probleme. Hätte ich in der Zitatfunktion auf Waltraud - DU Waltraud ;) - geantwortet, wärs sichtbar. Die Pur Server werden alles in mindesten zweifacher Ausführung lagern, auch das Gelöschte. Und Google. Und ein Dutzend Seiten mehr, die das Internet online dokumentieren. Letzthin mal wieder mit Spass in alten Planten-Files gestöbert, die gibts bei Planten schon lange nicht mehr.
Titel: Re:Artensterben
Beitrag von: catweazel am 30. Dezember 2007, 19:22:58
Die Schneckenzange in Ehren - war aber nicht mein Anliegen

Bevor Catweazle etwas verspätet nach Avalon übersetzt … ein Schlusswort zum Thema
Nein, nicht sowas http://www.umweltschutz-news.de/246artikel1914.html ist mein Thema,
auch hiervon http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=30778 wie davon http://www.lifepr.de/pressemeldungen/greenpeace-e-v/boxid-26931.html weit entfernt.
Ich bleibe im Kreis meiner “Lieben vergangener Tage“ wenn auch der ernsten Lage –Thema Artenschutz nicht angemessen. Musste aber bei … wessen Brot ich esse … doch leise
lächeln ;-)

Deshalb, sollte demnächst wer Behaupten:
Die Gattung der Katzenhaie seien schuld am Populationsrückgang
der fliegenden Fische, von Kabeljau/Thunfisch/Heringbeständen - dann!
Ja dann denke ich an die armen Altersschwach oder kranken Vögel - die von grausam, mordlüstern, gierigen Katzen als Quälfleisch erbeutet/ausgepresst/durch die Gegend geschleift/gefressen – in ihrer Art gefährdet oder gar Ausgerottet werden.

Logo, witzle gmacht ;-) Selbstverständlich betrachte ich eine Mitschuld des Katzenhais ebenso als Witz wie die Schuld der Katze am Rückgang einzelner Vogelpopulationen
… und wünsche allen

Ein Guten Rutsch und ein frohes, glückliches Neues Jahr

Wenns alte Jahr erfolgreich war, Mensch freue dich aufs neue, und war es schlecht, ja, dann erst recht. (K-H Söhler)

In dem Sinn
Catweazle