Radieschen, das Bändchengewebe wird in Gärtnereien und Baumschulen verwendet, es ist sehr reißfest.
Die Gründe es auszulegen, waren folgende:
- Die Strohschicht war von Anfang an nicht sehr gleichmäßig (Arbeit musste schnell gehen). An zu dünn gemulchten Stellen - und auch da wo die (gebrauchte) Plane Löcher hatte - kamen sofort wieder Nesseln durch. Pflanzen brauchen Lichtimpulse zum Wachsen, die wollte ich ihnen nehmen.
- Das Gelände ist ziemlich stark dem Wind ausgesetzt. Da wir dort Neulinge sind, wollte ich nicht gleich in den ersten Tagen jede Menge Stroh in die Nachbargärten verwehen lassen.
- Unter der Plane bildet sich ein erheblicher Wärmestau. Da das Auslegen schon im August erfolgte, hatte ich die Hoffnung, auch durch Überwärmung einigen Nesseln den Garaus zu machen. (Im Winter hat Plane den gegenteiligen Effekt - sie schützt Empfindliches, auch Tiere fühlen sich darunter eher wohl).
- Ein gut und dauerhaft (organisches Material zersetzt sich, unterschiedlich schnell) bedeckter, nicht zu schmaler Beetrandstreifen sollte das Einwachsen unerwünschter Pflanzen (Gras, Nesseln, Giersch,...) in das Beet verhindern können - da überlege ich aber noch, wie ich das mache. Das winsichere Festlegen von Folie ist nicht immer einfach und lohnt sich auf Randstreifen wohl weniger als bei Beetflächen.
- In weniger kritischen Fällen als meinem Brennesselacker hat sich das reine Mulchen mit organischem Material bewährt. Im Kleingarten, den wir vorige Saison bewirtschafteteten, wurde nur mit Heu gemulcht - ein brachliegendes Beetstück sowie ein Rasenstück, auf dem wir Kartoffeln ausgebracht hatten. Beide Flächen hatten hervorragende Gemüseernten (wobei ich jetzt nicht von der Braunfäule rede :-().
- Totos obiger Einwand, die Brennesseln würden wiederkommen, ist sicherlich nicht unberechtigt - ich behaupte auch nicht, alle Probleme für immer gelöst zu haben. Aber das Verhältnis von Arbeitsaufwand zu Nutzen (bestellfähiger Boden ohne Graben, Jäten) spricht aus meiner Sicht sehr für das gründliche Mulchen.
Die Frage nach Plastik im Garten und überhaupt im Leben ist eine geschmackliche. Sicherlich fände ich es ansprechender, z. B. dickes Sisalgewebe zu haben, aber schon Gießkannen aus Metall wären mir zu schwer, Wasserfässer aus Holz wohl kaum zu beschaffen, Schläuche aus Naturkautschuk - gibt es die überhaupt? oder gar Leder (!), Anzuchtgefäße aus Ton zu schwer und unpraktisch, Gewächshäuser aus Glas zu teuer und zu empfindlich, Zwiebelnetze aus Baumwolle kenne ich auch nicht, Gummi(?)stiefel und Regenjacke aus künstlichem Stoff mag ich nicht missen.....aber das ist ja ein anderes Thema.
auf dem Weg in den Garten - gülisar