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Garten- und Umwelt => Gartenküche => Thema gestartet von: Hortulanus am 26. November 2004, 09:53:44
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Ganz ernsthafte Frage: Woher weiß man denn so genau, dass Sauerkraut gesund ist? Die Russen z.B. essen sehr viel Weißkohl und Sauerkraut. Ja, und?
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Bei uns hier am Land gehörte das Sauerkraut (wie auch Apfelkompott) zu täglichen Essen! Ich weiß das von alten Nachbarn.... Die Leute wussten wohl, dass es in der vegetationslosen Jahreszeit ein sehr wichtiger Vitamin-C-Lieferant ist. Es ist außerdem noch eine sehr praktische Form der Vorratshaltung. Man lebte ja früher fast ausschließlich von dem, was der Boden gab.
LG Lisl
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Sauergraus mag gesund sein, wenn man sonst nix hat. In Mangelzeiten hat man auch Baumrinde und spezielle Erden gegessen.
Sogar vor dem Nachwuchs machte man nicht Halt - siehe Hänsel & Gretel ;D
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Sauerkraut kann so ungesund nicht sein, das war auch in Bayern den Winter über eins der hauptsächlichen Gerichte für die "einfachen Leut". Lt. meinem Onkel kriegte das Gesinde auf den großen Höfen ungefähr fünf bis sechsmal in der Woche Dampfnudeln mit Sauerkraut, evtl. mit wenig Speck drin. Wenn man davon überleben kann, kann's so ungesund nicht sein. Alternative Vitaminquelle im Winter: Steckrüben :-X
Es ist durch die Mikroorganismen recht vitaminreich und zudem besser verdaulich als unvergorenes Kraut; den verschiedenen Säuren (überwiegend Milchsäure) werden diverse positive Effekte auf den Stoffwechsel zugeschrieben, nahrhaft sind sie auf jeden Fall und dabei nicht diabetogen (falls man das Kraut nicht nachzuckert ;)). Außerdem sind die Mineralien ja noch drin, leckeres Kalium und so Zeug.
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Hat wer was gesagt, daß Sauergraus ungesund ist? Die Schweine werden dick vom Silofutter, und die Kühe geben davon besonders viel schlecht schmeckende Milch.
Wenn die Altvordern im Winter nix gehabt haben, und der Kühlschrank noch nicht erfunden war, haben sie eben so Zeug essen müssen.
Für Mineralien (und davon sind nicht so arg viel im Sauergraus, es sei denn vom Einstampfen mit dreckigen Füßen ;D) kann ich Staub fressen, wie die biblische Schlange. Jedenfalls hat so Grünzeug relativ wenig Asche=Mineralien.
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Hortu fragt doch ständig so Zeugs woher man denn wüsste ob was wirklich gesund ist.
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Tja, man weiß eben nicht genau, was gesund ist und was nicht, Eva. Das ist es ja.
Ich esse Sauerkraut sehr gerne, manchmal auch roh. Bei uns gibt es dazu immer Kasseler Lummerkotlett.
Dazu brate ich die Kasseler in der Pfanne an und röste noch ein paar kleingeschnittene Zwiebeln darin. Ich lösche alles mit etwas Wasser ab und gebe die Kasseler zusammen zum Sauerkraut in einen Topf. Das Sauerkraut habe ich mit Wacholderbeeren, Salz und etwas Zucker gewürzt. Alles eine halbe Stunde schmoren.
Das Kraut darf auf keinen Fall angedickt oder sämig gemacht werden. Das verdirbt ihn mir. Dazu gibt es Kartoffelbrei. Könnte ich mich reinlegen.
LG Silvia
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Früher haben die Leut' halt aus Überlieferung und Tradition vieles gegessen - Lebertran ist gesund - Mund auf, Sauerkraut ist vitaminreich -Mund auf, heute, im Zeitalter der vitaminisierten Margarine, kann man sowas ruhig mal überdenken.
Sauerkraut war auf Schiffen das einzige Mittel gegen Skorbut, was nicht nach 6 Wochen verdorben war - also gabs Sauerkraut.
Ohne Tiefkühler hält sich Kohl den Winter über, wenns kein frisches Gemüse gibt, so am besten.
Die Vitamine, von denen man im Mittelalter noch nix wußte, waren's nicht, die den Sauerkohl attraktiv gemacht haben.
Heute ist er jedenfalls nicht mehr nötig, allenfalls schmackhaft.
Auch Lebertran ist überholt, echte Vitaminmangelerscheinungen kommen - ausser in Entwicklungsländern - sowieso nicht mehr vor.
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:D
zur Zeit gibt's bei uns im Supermarkt wieder das frische Eferdinger Sauerkraut vom Fass zum Selbstabfüllen in der Gemüseabteilung. Superlecker!
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Ach ja, was bei mir auf keinen Fall im Sauerkraut sein darf: Kümmel. ::)
Ich glaube aber, das ist eher eine süddeutsche Variante.
LG Silvia
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Kümmel darf bei mir eigentlich sowieso nur im Brot sein, oder evtl noch im Krautsalat. Niemals nicht warm und quatschig gekocht in Sauerkraut, Pellkartoffeln oder Schweinsbraten.
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Kümmel soll Blähungen hintanhalten.
Nach diversen Sagen ist er auch bei bösen Geistern SEHR unbeliebt ;D
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Ach, du magst ihn auch nicht?
LG Silvia
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Im Brot nicht. Bei Kohl und Kraut gehört er dazu, nur reinbeißen mag ich dort auch nicht ;D
Viele bevorzugen ihn in anderer Form...
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mit eingeweichten Semmeln,
aber das heißt doch Brötchen :o ;)
Im Norden heißt es "Rundstücke".
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Ich esse Sauerkraut sehr gerne, manchmal auch roh.
Hoffentlich warnst du dann etwaige Besucher durch ein entsprechendes Türschild ;D
Sauerkraut kann sehr delikat sein. Ein köstliches Winteressen zusammen mit einer Schweinshaxe. Auch roh in die Linsensuppe!
Delikat sind auch Kalbsschnitzel (man kann gegegn Monatsende auch schweinerne nehmen), in die Sauerkraut eingerollt wird.
Kümmel ist auch nicht mein Fall, aber Lorbeer und Wacholder (anschließend durchaus auch flüssig) müssen aber sein.
Zurück zur Gesundheit: Ob der verbreitete alpenländische Kropf auf den Konsum von Sauerkraut zurückzuführen ist?
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Zurück zur Gesundheit: Ob der verbreitete alpenländische Kropf auf den Konsum von Sauerkraut zurückzuführen ist?
Na, den gibt ´s ja nicht mehr! Das war auf Jodmangel zurückzuführen. Seit aber dem Kochsalz (das in der heutigen Form eigentlich Abfall sein soll )Jod beigemischt wird, ist das auch im Salzkammergut kein Thema mehr .... :)!)
Macht von euch jemand selbst Sauerkraut ein? Ich habe das früher einige Mal probiert: nie gelungen :( !!!!
LG Lisl
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Hoffentlich warnst du dann etwaige Besucher durch ein entsprechendes Türschild ;D
Nie. Da müssen sie durch. 8)
Sauerkraut selber machen ist nicht soo einfach. Man braucht die richtigen Milchsäurebakterien. Von Natur aus halten sich zwar Milchsäurebakterien auf dem Kohl auf. Durch die langen Transport- und Lagerzeit von der Ernte bis zur Verwertung kommen eine Menge anderer Bakterien dazu, die eine Fermentierung erschweren. Könnte das Misslingen damit etwas zu tun haben, Lisl?
LG Silvia
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Das glaube ich nicht, Silvia, weil ich ja Kraut (Kohl) aus dem eigenen Anbau verwendet hatte. Ich habe entweder zu wenig oder zu viel Salz erwischt (obwohl es auch eins geben soll ohne Salz mit Milch oder so ...) und die Temperatur scheint nicht gepasst zu haben (zu kalt ...) Jedenfalls brachte ich es nie so hin, dass es jemandem geschmeckt hätte und mir tat ´s dann um die viele Arbeit Leid!
Ich fragte damals immer wieder bei den älteren Nachbarinnen, wie die das machten..... Es war ja bei uns vor 20, 30 Jahren noch in jedem Haus üblich , selbst welches einzumachen.....
LG Lisl
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Meine Mutter hat zumindest in den Nachkriegsjahren regelmäßig Sauerkraut selbe rgemacht. Als Kind hätte ich gerne verzichtete, aber ...("Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt!" - Nein: drei Ausrufezeichen !!! :) ).
Ich kann nicht mehr beurteilen, ob es gelungen ist. In der Familie schwirren aber noch die hölzernen Deckel herum, die mit einem Steinbeschwert wurden, und die Steinguttöpfe, die inzwischen - wie man es sehen will - zu Schirmständern degradiert oder aufgewertet wurden.
Da die Sauerkrautproduktion aber über viele Jahre anhielt, muss es wohl gelungen sein.
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Ja, Hortu, in den älteren Häusern gab es bei uns dazu auch die hölzernen Krautfässer mit den passenden Deckeln, die man beschweren musste, damit das Kraut ganz dicht lag und der eigene Saft heraus gepresst wurde (drum ja auch das Einstampfen mit bloßen Füßen :P ... ich hab das aber nie gemacht ;D, vielleicht war das der Fehler ;) ????) Möglicherweise war auch mein Plastikkübel nicht das Richtige - aber andere machten das auch manchmal in solchen .... :-\ .... (war oder ist sicher eh auch nicht das Gesündeste, wenn man an die Säuren denkt, die im Kraut enthalten sind!)
LG Lisl
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Doch. Sauerkraut ist trotz einiger Unkenrufe hier im Forum ;) sehr nahrhaft. Es enthält z.B. sehr viel Vitamin C. In früheren Zeiten war es eine der wenigen Möglichkeiten, in den Wintermonaten überhaupt an Vitamin C zu kommen, dessen Mangel zu Scorbut und letztendlich zum Tode führen kann. Auf langen Schiffsreisen war Skorbut sehr gefüchtet. Sauerkraut schaffte die segensreiche Abhilfe.
LG Silvia
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Als Kind hasste ich Sauerkraut, weil da diese schrecklichen kügelchen (Wacholder, senfkörner, Pfeffer) drinn waren, und manchmal wars auch extrem sauer. Dazu diese bleichen Salzkartoffeln und fettiger Speck - ein Alptraum.
Na ja, heute ess ich das ab und zu, hab eine milde Sorte ohne Gewürze entdeckt, und hab das letzthin in eine "sweetandsour"-Umgebung gebettet, mit Ananas, Zwiebel, roter Paprika, Reis.
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Auf langen Schiffsreisen war Skorbut sehr gefüchtet. Sauerkraut schaffte die segensreiche Abhilfe.
Skorbut kommt heute eher recht selten vor. Von der Main- oder Rheinschifffahrt sind in den letzten Jahren keine Fälle mehr gemeldet worden. ;)
Mag sein, dass in Zeiten des Vitaminmangels, die wir seit dem 2. Weltkrieg hinter uns gelassen haben, Sauerkraut ein gewisses Gegenmittel darstellte. Aber haftet ihm möglicherweise nicht auch ein ähnlicher Nimbus an, wie seinerzeit dem Spinat?
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Heute ißt "man" Sauergraus wegen der Milchsäurebakterien, am besten lange gekocht, damit sie hin sind, und wegen der Ballaststoffe. In gepreßter dehydrierter Form als Holzfaserplatten erhältlich... ;D
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sauerkraut ist für mich soso lala, also okay, aber nicht etwas zum nachlaufen.
beim neuentdeckten heurigen (kenn ich auch schon wieder über ein jahr ::), die zeit rennt...) allerdings freu ich mich schon, wenn er ausgsteckt hat, auf blunzn (selbergemacht) mit sauerkraut :P. das sind dann 4,5x im jahr, grad richtig.
lg, brigitte
ergänzung blunzn=blutwurst
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Sauerkraut= suurer kappes
köslich mit ananas und Speck, Kartoffelpuree und gebratenem Kasseler, oder als Champagnerkraut.
Ist auch vitamin C reich und gut für die Verdauung!
Netti
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Kleinen Weisskohl vierteln und gaanz fein schneiden (Storzen natürlich wegwerfen). Wenig Olivenöl (was denn sonst? Sicher nicht Schmalz, Schmand oder andere tierische Zweifelhaftigkeiten ;) ) erwärmen, Weisskohl rein und nach Belieben mit Sojasauce anziehen, dann halbweich braten. Ev. etwas Chilli drauf und servieren. Kalt auch auf Knusperbrot eine feine Sache.
heute gekocht, statt nachher mit chili würzen hab ich vorher weissenfkörner und kümmel im öl geröstet. ein sohn hats super gefunden :D (und ehegespons und ich auch). über die anderen beiden breite ich lieber den mantel des schweigens...
lg, brigitte
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Mit Öl oder mit Schmalz?
Öl ist für ein alpenländisches Gericht eher ein Unfug. Welsche Eindringlinge mögen sowas gebrauchen... ;D
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was heisst da alpenländisch? Weisskohl ist auch in der Toscana erhältlich ;D
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Aber nicht genießbar zubereitet. "Kaffee" ist auch in Germanistan erhältlich, eine Flüssigkeit dieses Namen sogar in den USA.
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@Günther
... im öl geröstet. ..
lg, brigitte
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Mit Öl oder mit Schmalz?
Na, wer kocht denn heutzutage noch mit Schmalz? Kriegt man denn das noch zu kaufen oder hältst du dir die Lieferanten dafür selber?
Germanischer Kaffffe wird auch schon immer besser :D!
Liebe Grüße aus der Provinz
Lisl
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Hab Deine Sauerkraut-Frage grad erst gesehen, Lisl.
Selbst gemacht haben wir das auch nur zweimal, dann war es zuviel Arbeit. Und auch zuviel Sauerkraut - schmeckte zwar nicht schlecht, aber jede Woche zweimal wollten wir's dann doch nicht den ganzen Winter über. Und kleinerer Sauerkrauttopf war keiner da.
Meine Tante macht aber jeden Winter welches und das ist eigentlich immer sehr lecker. Bei Ihr kommt etwa soviel Salz dazu wie man Anfangs an einen Krautsalat geben würde, außerdem gleich ein paar Pfeffer- und Wacholderkörner, bisschen Zucker, es wird mit Gefühl gestampft, in Sauerkrauttöpfe gefüllt mit einem Leinentuch + Tonscheibe abgedeckt und dann die Deckel drauf. Ihre Gärtöpfe haben so eine Rille oben, die voll Wasser gefüllt wird und dann wird der Deckel reingesetzt, sozusagen eine Art Gärventil. Dann kommen die Töpfe ein paar Wochen beim Onkel in die Werkstatt (dort ist es warm, weil da die Heizung drin ist, und die entstehenden Aromen stören keinen - Sauerkraut stinkt erst mal fürchterlich). Über den Winter steht es dann normal im Keller, bei etwa 10 Grad schätze ich. Schmeckt am Anfang immer etwas wild, wird dann besser und zum Schluß nochmal eher saurer + bitter (wenn dann schon recht viel Luft mit im Topf ist).
Ich denke, dass die Tontöpfe zum Aroma und zum Gelingen beitragen (?).
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sind das glasierte Tontöpfe, Eva? Und das mit der anfangs warmen Umgebung ist sicher auch ein guter Hinweis ;)! Müsste es mal im Heizraum versuchen, wenn ich wieder mal eine Krautschwemme habe ::)!
Danke dir! Lisl
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Dass ich es bedaure, dass der edle Weisskohl hier so fleischlastig abgehandelt wird, wird euch nicht erstaunen. Lösen wir uns von überkommenen Vorstellungen, dass Sauerkraut nur in Begleitung von Rauchfleisch vollwertig ist. Sein Geschmack ist, möglichst unverfälscht, schon an sich ein Erlebnis. Warum ihn dann mit E 250-252 türken?
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Sauergraus ist für menschlichen "Genuß" zugelassene Silage.
Wennschon, dann gleich rohen Kohl direkt vom Felde mampfen. Ist für Vegetarier und Kühe auch bedeutend artgerechter. ;D
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Unverbesserlich ;D!
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mensch, fisalis, wollt grad schreiben hab kraut ala fisalis ohne fleisch gegessen, stimmt aber nicht, es gab gekochte fledermaus.
lg, brigitte
und weil jetzt wieder vom jemand die frage kommen muss, fisalis, wie bei den grammelpogatscherln, sag ich gleich: das ist ein stück vom rind, das auch in Ö fast neamt (niemand) mehr kennt. nicht gross, aber guut. wird als suppe gekocht. und ja davon hab ich eben auch gegessen. nicht viel, weil 1x fledermaus für 5 leut ist nicht viel, aber doch.
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Da mußt Du erst eine Fleischhacker finden, der das auch noch kennt ;D
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hab ich :P
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Macht von euch jemand selbst Sauerkraut ein?
Ja, allerdings lege ich nicht den großen Wintervorrat an, sondern schnibbel so im 4-Wochen-Rhythmus 10 bis 15 kg Weißkohl. Ich habe zwar einen wunderschönen Sauerkrauttopf, nehme aber stattdessen größere Gurkengläser mit Twistoff-Verschluss. Ab dem zweiten Tag verwende ich das Kraut für Weißkohlsalate, nach der zweiten Woche auch schon als mildes Sauerkraut.
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Ha, die Suche nach "Sauerkraut selber machen" führte mich in die Tiefen der Forumsarchäologie.
Ich habe letzes Wochenende zwei Gläser mit Sauergemüse gestartet, einmal klassisches Sauerkraut und ein Glas mit einer Mischung aus Roten Rüben, Karotte, Chili, Chinakohl, Knobi.
Während das Rüben-Glas schon fröhlich vor sich hin gärt und auch schon etwas säuerlich schmeckt, tut sich beim Sauerkraut noch ganz wenig, muss mich das beunruhigen, oder geht das Rübenzeug wegen höherem Zuckergehalt schneller los.
???
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Hab Deine Sauerkraut-Frage grad erst gesehen, Lisl.
Selbst gemacht haben wir das auch nur zweimal, dann war es zuviel Arbeit. Und auch zuviel Sauerkraut - schmeckte zwar nicht schlecht, aber jede Woche zweimal wollten wir's dann doch nicht den ganzen Winter über. Und kleinerer Sauerkrauttopf war keiner da.
Meine Tante macht aber jeden Winter welches und das ist eigentlich immer sehr lecker. Bei Ihr kommt etwa soviel Salz dazu wie man Anfangs an einen Krautsalat geben würde, außerdem gleich ein paar Pfeffer- und Wacholderkörner, bisschen Zucker, es wird mit Gefühl gestampft, in Sauerkrauttöpfe gefüllt mit einem Leinentuch + Tonscheibe abgedeckt und dann die Deckel drauf. Ihre Gärtöpfe haben so eine Rille oben, die voll Wasser gefüllt wird und dann wird der Deckel reingesetzt, sozusagen eine Art Gärventil. Dann kommen die Töpfe ein paar Wochen beim Onkel in die Werkstatt (dort ist es warm, weil da die Heizung drin ist, und die entstehenden Aromen stören keinen - Sauerkraut stinkt erst mal fürchterlich). Über den Winter steht es dann normal im Keller, bei etwa 10 Grad schätze ich. Schmeckt am Anfang immer etwas wild, wird dann besser und zum Schluß nochmal eher saurer + bitter (wenn dann schon recht viel Luft mit im Topf ist).
Ich denke, dass die Tontöpfe zum Aroma und zum Gelingen beitragen (?).
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so tief hättest du nicht tauchen müssen, wenn auch der inzwischen verstoßene erste user dieses forums das immer mit besonderer bravour tat. auf der ersten seite der gartenküche findet sich ein weiterer thread zum thema sauerkraut-herstellung, unser darin angesprochenes am 6. november getopftes diesjähriges sauerkraut hat nach ein paar tagen meditativen blubbens dann auch bald aufgegeben, maximal zwei wochen, seitdem stille. aus dem topf holen muss ich es noch, eigentlich wollte ich heute. :-\
allerdings, das blubben begann bereits am folgetag. hast du ggf. zuviel salz drin?
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Ja, das ist eine Möglichkeit. Ich hab gestern mal noch einen Ticken Joghurtwasser drauf zum Starten, mal sehen, was es bis Sonntag macht :-)
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Großes Malheur !? Hatte vor einigen Wochen ein 2ltr.Glas mit Spitzkohl angesetzt, ist vorzüglich geworden. Dann habe ich es mit Weißkraut probiert, nach wenigen Tagen entstand aus der Flüssigkeit eine schleimige Masse. Der Geruch war aber Sauerkrauttypisch gut, habs trotzdem weggeschüttet und einen neuen Topf angesetzt, das gleiche wieder. Nun bin ich ratlos, was könnte die Ursache sein ?
Alles mit heißem Wasser gut gereinigt, pro Kilo=1El Salz, kein Sauerstoff zutritt, 21°C.
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Was für Salz hast Du genommen? Wichtig, Salz ohne Jod.
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Warum eigentlich ohne Jod? Ich lese immer, dass man jodfreies Salz nehmen soll, aber nirgends, warum das so ist.
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vielleicht stört jod die richtigen bakterien?
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Wird bei Kimchi auch immer gesagt.
Hab Kimchi aber auch schonmal mit Jodsalz gemacht, war nicht anders als sonst.
Allerdings wäscht man beim Kimchi das Salz ja auch wieder ab.
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Auf die schnelle habe ich diese Info gefunden:
https://blog.lavita.de/fermentieren/
Beitrag 23.7.17
Mir wurden die Salzgurken mit Jodsalz innerhalb kurzer Zeit breiig weich. Es könnte also schon etwas dran sein kein Jodsalz zu nehmen.
Auf anderen Seiten habe ich gelesen, daß Jod die Milchsäurebakterien behindert oder sogar abtötet.
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Was Jod auslöst, weiß ich leider auch nicht. Bei mir aber nichts. Habe heuer Salzgurken mit jodiertem Salz eingelegt und gemäß einem Rezept eine größere Menge Weinblätter dazu: sie sind heute noch knackig, hab letztens eine probiert.
Seltsam, dass es mit zwei Krautsorten misslungen ist, Elro. Hier ist es mal mit Braunschweiger Kraut schiefgegangen, hat einfach nicht gesäuert und ist matschig geworden.
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Naja, Jod wird in der Medizin als Desinfektionsmittel eingesetzt. Es wirkt u.a. bakterizid. Insofern ist es logisch, dass es den Fermentierungsprozess nicht gerade beschleunigt. Aber bisher ging ich davon aus, dass die vergleichsweise geringe Menge an Jod in jodiertem Speisesalz die Fermentierung auch nicht nennenswert beeinträchtigt.
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Ich verwende immer Himalaya-Salz, also ohne Jod. Jod soll aber auch giftiger sein, als es eine gute Wirkung erbringt. Was die Ursache der Gurkenmatschigkeit ist, hat auch noch keiner festgestellt. Einige im Glas sind zur Hälfte matschig und die anderen Gurken sind knackig, muß also an der Frucht selber liegen !?
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Warum eigentlich ohne Jod? Ich lese immer, dass man jodfreies Salz nehmen soll, aber nirgends, warum das so ist.
Ich finde auch keine vernünftige Begründung. Vermutlich ist das eine Mär.
Im jodierten Speisesalz ist kein elementares Jod - nur dieses wirkt antimikrobiell - sondern Jodat (umgerechnet auf dessen Jodgehalt etwa 20 mg/kg Salz).
In dieser Konzentration ist eine Wirkung auf Mikroorganismen unwahrscheinlich.
Da es kein Problem ist, hierzulande unjodiertes Speisesalz zu bekommen - das auch noch billiger als jodiertes Salz ist - würde ich im Zweifelsfall nicht lange Ursachenforschung betreiben und einfach unjodiertes Salz nehmen.
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Warum eigentlich ohne Jod? Ich lese immer, dass man jodfreies Salz nehmen soll, aber nirgends, warum das so ist.
Ich finde auch keine vernünftige Begründung.
Influence of iodized table salt on fermentation characteristics and bacterial diversity during sauerkraut fermentation
Zitat: "The use of iodized salt did not statistically significantly influence microbial populations in the fermentation. Thus, there is no basis for the popular held belief that the use of iodized salt inhibits the growth of the bacteria important for the sauerkraut fermentation. A statistically near significant effect (p = 0.06), however, was noted for the effect of iodine on yeasts and mould populations in the fermentations performed without starter cultures. As sauerkraut is usually produced without starters, this should be further investigated."
Also keine Anzeichen dafür, dass iodiertes Salz die zur Bildung von Sauerkraut erforderlichen Fermentierungsprozesse - im Wesentlichen die Milchsäuregärung - hemmt.
Vielleicht aber ein Effekt auf Hefen und Schimmel.
Zur Frage nach einem Einfluss von Jodsalz siehe auch hier
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Danke Bristlecone,
dann lag ich mit meiner Vermutung, dass da mal wieder einer vom anderen abschreibt, nicht falsch. :D
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Hat eigentlich schon mal jemand hier Erfahrungen mit Milchsäuregärung im Vakuumbeutel gemacht? Das scheint zu funktionieren... Klick
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...Selbst wenn es funktionieren sollte !?? - so hätte ich keine Lust, wegen 100g sauren Gemüse, jede Woche so ein Gematsche zu veranstalten. :-X
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Naja, ich hab mal ein paar Muster eingetütet, so als Experiment. Matsch war da nix. ;D
Ich finde solche Blackboxzubereitungen spannend: Man bereitet was vor, lässt es wochenlang liegen und - zack! - ist es mutiert. Wenns dann auch noch schmeckt, umso besser.
Wenn nicht, schraube ich an den Parametern. Oder auch nicht, mal sehen...
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Spannend!
Nach acht Tagen scheint nichts faul zu sein, Schimmel habe ich auch nicht sehen können.
Farblich ist das allessehr schön: Peperoni, Gurkenstücke, Rotkohl, Radieschen und Fenche. Mal gibt es viel Saft, mal fast keinen, dasselbe mit der Gasbildung.
Ans Probieren habe ich mich noch nicht getraut.
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Als Dunkelkammer dient eine grosse Schüssel, darauf liegt normalerweise ein umgedrehtes Tablett.
Erst stand die Chose ein paar Tage vor der Heizung, jetzt in einer kühlen Schlafzimmerecke.
Notvorrat zweipunktnull, wenns klappt... ;D
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Großes Malheur !? Hatte vor einigen Wochen ein 2ltr.Glas mit Spitzkohl angesetzt, ist vorzüglich geworden. Dann habe ich es mit Weißkraut probiert, nach wenigen Tagen entstand aus der Flüssigkeit eine schleimige Masse. Der Geruch war aber Sauerkrauttypisch gut, habs trotzdem weggeschüttet und einen neuen Topf angesetzt, das gleiche wieder. Nun bin ich ratlos, was könnte die Ursache sein ?
Alles mit heißem Wasser gut gereinigt, pro Kilo=1El Salz, kein Sauerstoff zutritt, 21°C.
Wenn man keine Starterkulturen(bekommt man in jedem Bioladen und Reformhaus) für milchsaure Gärung verwendet, sondern eine "wilde" Gärung mit den in der Umgebung vorhandenen natürlichen Milchsäurebakterien vornimmt, oder Molke von bestimmten Joghurtsorten zum Starten verwendet, kann durchaus mal genau solch ein Unglück passieren.
Was eigentlich kein richtiges Unglück ist: Viele lieben "cremig gerührtes" Joghurt. Das ist nicht nur im grossen Tank gerührt, sondern enthält auch einen hohen Anteil an Leuconostoc-Milchsäurebakterien.
Diese Bakterien sind Schleimbakterien. Sind völlig unproblematisch und geniessbar.
Auch Sauergemüse wird dadurch nicht ungeniessbar, nur etwas eklig.
Wenn man Molke von Joghurt zum starten verwendet, nur solche von "stichfestem" Joghurt =Streptococcus thermophilus und Lactobacillus bulgaricus verwenden
Wir haben früher oft saure Bohnen im Gärtopf gemacht. Nachdem wir mal einen schleimigen Topf hatten, haben wir in der Folge immer nur noch mit Starterkulturen gearbeitet und auch kein Leitungswaser, sondern Mineralwasser mit Gas verwendet, um sofort eine anerobe Atmosphäre im Gärtopf zu haben.
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Interessante Beschreibung, bea.
Jahrelang habe ich bei Gurken keine Starter verwendet, nie Schleimbildung. Deshalb war ich bei dem Sauerkraut so verwundert. Hab ich dann beim nächsten Kraut Brotdrunk reingekippt, hat gut funktioniert, kein Schleim mehr.
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Ich habe diesen Winter einige Male Sauergemüse gemacht, ohne Starterkultur.
Spitzkohl mit Möhren, Kimchi, Rotkohl und Weißkohl ...
Sehr lecker war auch Rote Bete mit Apfel. Das war das einzige, wo ich mit einem Glas Probleme hatte. Da hatte ich nämlich eine alkoholische Gärung ;D
Ich habe 1 - Liter Einmachgläser genommen, das wurde immer nur eine Portion für zwei.
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Kohl mit Apfel probiere ich auch, wenn das bisherige Experiment klappt.
Und mit Ingwer. :D
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Apfel hat viel Zucker, da liegt die alkoholische Gärung nahe..., wenns schmeckt ! 8)
Alkohol macht den Kopf hohl, ist der Kopf hohl, ist wieder Platz für Alkohol. ;D
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Der Rdieschenversuch ist geglückt, aber sowas von! Ich bin ja kein Fan von saurem Gemüse, aber diese Radieschen... Schärfe war weg, das Aroma eher verstärkt und dermassen gut! Der entstandene Saft gab eine fast vollwertige Salatsosse, und mit kleinen Gurken und etwas Zwiebel wars es prima. Am besten hätten die Radieschen aber alleine geschmeckt.
Tags drauf habe ich die Peperonitüte geöffnet, da sie weichlich geworden sind mit trübem Saft, viel Gas und einer ominösen Schicht. Aber die waren auch sehr gut, hatten neue Geschmacksnoten und eine ganz leichte Säure.
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Die Experimente gehen weiter, ich bin begeistert: Kein Hygienebohei, rohes Gemüse und Salz vakuumieren und Ruhe is.
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Macht von euch jemand selbst Sauerkraut ein?
Ja, allerdings lege ich nicht den großen Wintervorrat an, sondern schnibbel so im 4-Wochen-Rhythmus 10 bis 15 kg Weißkohl. Ich habe zwar einen wunderschönen Sauerkrauttopf, nehme aber stattdessen größere Gurkengläser mit Twistoff-Verschluss. Ab dem zweiten Tag verwende ich das Kraut für Weißkohlsalate, nach der zweiten Woche auch schon als mildes Sauerkraut.
Und das klappt mit den einfachen Twistoff-Gläsern? Muss man da irgendwas speziell beachten?
Das Sauerkrauttopf-Konstrukt scheint mir darauf ausgelegt, dass die bei der Gärung entstehenden Gase irgendwo hinkönnen. Beim Glas können sie dann ja nirgends hin. ???
Da hab ich ein bisschen Sorge, dass mir sowas um die Ohren fliegen könnte.
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... geglückt, aber sowas von! ... Die Experimente gehen weiter, ich bin begeistert ...
und die radieschen auf deinem foto sehen so lecker aus wie die von susanne vögeli. :D :P :D
es bräuchte jetzt eigentlich nur noch wiederverwendbare beutel, das verfahren ist sonst eine ganz schöne ressourcenschleuder...
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Der Rdieschenversuch ist geglückt, aber sowas von! Ich bin ja kein Fan von saurem Gemüse, aber diese Radieschen... Schärfe war weg, das Aroma eher verstärkt und dermassen gut! Der entstandene Saft gab eine fast vollwertige Salatsosse, und mit kleinen Gurken und etwas Zwiebel wars es prima. Am besten hätten die Radieschen aber alleine geschmeckt.
Tags drauf habe ich die Peperonitüte geöffnet, da sie weichlich geworden sind mit trübem Saft, viel Gas und einer ominösen Schicht. Aber die waren auch sehr gut, hatten neue Geschmacksnoten und eine ganz leichte Säure.
Die Experimente gehen weiter, ich bin begeistert: Kein Hygienebohei, rohes Gemüse und Salz vakuumieren und Ruhe is.
Deine Erfahrung macht Lust zum Nachmachen ! :) Muß ich doch gleich mal 3 Plastetüten der Ressourcenverschwendung zuführen, falls es noch mal Radieschen gibt...ist ja keiner mehr da, der sie ernten darf.
Wie wäre es, die Radieschen in einen Topf wie milchsaure Gurken anzusetzen ? Ich sehe da jetzt zum Vakuumieren keinen Unterschied !?
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Soweit ich weiss, kommt es darauf an, keinen Sauerstoff zu haben und etwa 1 bis 2 % Salz, die Milchsäurebakterien verändern dann das Milieu so, dass andere Keime sich nicht entwickeln können. Dabei gibt es mehr oder weniger Gas, welches irgendwohin muss. Wie diese Bedingungen erfüllt werden, ist egal.
Vielleicht funktioniert das auch mit Reissverschlusssäcken, wenn man die Luft da rauskriegt. und sie einigermassen dicht sind. Vielleicht wären für grössere Mengen auch diese Vakuum-Aufbewahrungssäcke für Textilien eine Option. Die Welt ist voll von Experimenten. :D
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Aktuell bin ich ganz froh um diese Möglichkeit, da ich aus aktuellem Anlass Geschäfte meide und die Lieferdienste ausgebucht sind bis ins siebte Glied.
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Der Rettich von Mitte März war jedenfalls sehr essbar.
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Heute wurden Rüebli (Karotten) vom 23.3. geöffnet: Voller Erfolg! Konsistenz wie kurz erhitzt, aber noch guter Biss. Aroma rüeblitypisch, kein abartiger Geruch, angenehm würzige Säure. Sie waren in dünnen Scheiben.
Wir haben die Dinger ohne weitere Behandlung als Salat gegessen, mit dem grössten Vergnügen.
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Fazit: Davon werde ich noch viele Portionen machen.
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wieviel salz auf wieviel rüebli?
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1 - 2%Salz, hatte ich gelesen. Da ich ein Gramm nicht gut abwiegen kann, habe ich geschätzt. Es waren ca 272 g Rūebli und ca drei g Salz.
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... Es waren ca 272 g Rūebli ...
:o ;D
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Schweiz halt.
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ne, die "ca. 272g" sind universal. 8)
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Kohlrabi! Die sahen verdächtig aus, sehr trübe Flüssigkeit und beim Öffnen eigenartiger Geruch. Ich war auf alles gefasst... und dann haben sie sich entpuppr. Kohlrabitypischer Geschmack, knackig, köstlich - wie die Karotten ohne weitere Behandlung als Knabbersalat.
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Nach noch einigen köstlichen Säckchen war doch noch was anderes dabei. Karotten fast ohne Saft-, dafür aber mit exzessiver Gasbildung. Kugelfisch seit ein paar Tagen, und heute Pockpffffschschsch...
Die Rüebli sahen noch ganz frisch aus und habennach Rüebli geduftet, aber beim Probieren war keine Spur von Säure zu schmecken. Ich habe sie vorsichtshalber nicht gegessen - irgendwas hat da drin gelebt, aber ich glaube nicht an Milchsäurebakterien.
Alle andern Säcke blähen auch, aber im normalen Mass.
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pörks!
ich werde morgen mein neuestes kimchi probieren, aber nächste woche wird vakuumiert!
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Nix war pörks, das hat geduftet und geschmeckt. Aber als eidg. dipl. Bangebüx hab ich mich nicht getraut.
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... irgendwas hat da drin gelebt, aber ich glaube nicht an Milchsäurebakterien. ...
:-X
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Nach den Kimchi-Versuchen letzten Winter muss ich hier mal fragen: wie steht es mit den Gerüchen, wenn man Sauergemüse in Plastik schweißt? Müffelt das durchs Plastik durch, so wie das ein anständiger Stinkekäse nach einem halben Tag tut, oder könnte man auch einen Versuch wagen, wenn man nicht wirklich luftig lagern kaann?
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bei meinem karottenscheibenversuch hat nichts durchgemüffelt – aufgemacht und probiert habe ich die aber noch nicht. :-X
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Nach den Kimchi-Versuchen letzten Winter muss ich hier mal fragen: wie steht es mit den Gerüchen, wenn man Sauergemüse in Plastik schweißt? Müffelt das durchs Plastik durch, so wie das ein anständiger Stinkekäse nach einem halben Tag tut, oder könnte man auch einen Versuch wagen, wenn man nicht wirklich luftig lagern kaann?
Man riecht es ein wenig, vor allem Rettich. Aber nicht stark.
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Was Jod auslöst, weiß ich leider auch nicht. Bei mir aber nichts. Habe heuer Salzgurken mit jodiertem Salz eingelegt und gemäß einem Rezept eine größere Menge Weinblätter dazu: sie sind heute noch knackig, hab letztens eine probiert.
Die Weinblätter sollen für die Knackigkeit verantwortlich sein.
Ich habe jetzt ein großes Glas mit schön fermentierten Gurken (in Scheiben). Wie gehe ich weiter vor? Wie lange ist das alles haltbar? Muss ich noch sterilisieren oder soll ich alles abgießen, einmal aufkochen und wieder über die Gurken gießen? Bei der Gelegenheit könnte ich sie auch in handlichere Gläser umfüllen.
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Tönt nach guten Konzept.
Bei der Gelegenheit könnte ich sie auch in handlichere Gläser umfüllen.
👍
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Ich habe mein Salzgurkenglas mit zwei Salzgurken drin ungekühlt im Vorzimmer vergessen (im Winterhalbjahr kalt, im Sommer eher warm). Letztens habe ich es wiedergefunden und die Gurken entfernt, weil ich das Glas brauchte: Die wären immer noch ok gewesen, einen Tick weniger knackig, aber keine Verderbnis erkennbar.
Ja, die Weinblätter sind offenbar für die Knackigkeit verantwortlich, die Gerbsäure solls sein. Ich lege jetzt immer auch ein paar in Gewürz- und Essiggurkengläser mit dazu: Schaut hübsch aus und hilft es nix, so schadet es auch nicht.
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Die Fermentierung gelingt gut. Nun habe ich aber ein Problem mit der Lagerung. Mein Keller ist nicht so kühl, dass dort der Gärprozess gestoppt würde und in meinem Kühlschrank hat es nicht so viel Platz. Wie handhabt Ihr das?
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In Gläsern einfrieren.
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>:( eigentlich wollte ich unabhängiger von der Gefriere werden.
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Die Fermentierung gelingt gut. Nun habe ich aber ein Problem mit der Lagerung. Mein Keller ist nicht so kühl, dass dort der Gärprozess gestoppt würde und in meinem Kühlschrank hat es nicht so viel Platz. Wie handhabt Ihr das?
Geht es um die Salzgurken in Scheiben und in dem großen Glas?
Ich hätte sie in kleinere Gläser umgefüllt und entweder so gestopft, dass nichts später an der Oberflächen schwimmen wird, oder in Folie, samt der ursprünglichen Flüssigkeit, eingeschweißt.
Oder, ganz schlicht, den großen Behäter, so wie er ist ins Keller gestellt und gut ist. Der Gärungsprozess wird zwar weiter laufen, aber nicht unendlich und auch nicht im dem anfänglichen Tempo. Das nachträgliche Sterilisieren oder Abkochen der Flüssigkeit wird den Geschmack zu stark beeinflussen und alles kann viel zu fade schmecken.
Ganz allgemein: Die Umgebungstemperatur ist nicht so entscheidend, wenn es keine 25° sind.
Viel wichtiger ist, dass die Gurken, auch im offenen größeren Behälter, nicht nach oben schwimmen können und aus der Flüssigkeit ragen, sonst werden sie zuerst weich, dann matschig und dann gibt es Schimmel.
Ich kenne es (in der 3. Generation) so, dass man entweder den Inhalt von geöffneten großen Behälter beschwert hat (mit Brettchen + passenden Stein obendrauf; beides vorher im Kochwasser sterilisiert).
.... oder – wenn Du es noch einmal machst - man direkt kleinere Gläser genommen hat, alle Zutaten und Gurken ins Glas, sehr warm übergossen, Glas sofort zugemacht und ab ins Keller. Ich bevorzuge – statt Scheiben – eine Variante mit kleineren, 8-12cm langen Gurken die man hochkant nebeneinander in den Glas so herein quetschen kann, dass sie einander blockieren und unten bleiben. Ganzen Gurken sind deutlich haltbarer als Scheiben. Man kann die Gläser auch gerne 2-3 Jahre im gar-nicht-so-kühlen Keller stehen haben. Knackig bleiben sie (die gurken, nicht Gläser ;D) wie eh und je. Mit der Zeit bloß salziger als anfangs.
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Gurken habe in Scheiben, zusammen mit etwas Möhre. Die erste Chargé ist in kleine Gläschen um gepackt, das sieht alles gut aus. Die zweite Chargé blubbert noch und wird auch umgepackt werden. Dann gäbe ich kleine Tomaten in einem Glas (die Haut angrstochen). Die entwickeln sich zu aufsteigenden Ballons, und außerdem seit vorgestern Knoblauch. Der legte - obwohl geschält - ganz schnell los. ;D
Ich finde alles gut gelungen, GG leider nicht, er bevorzugt süßsauer Eingelegtes.
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Hast Du die Möglichkeit, es in Folie zu vakuumiert? Das wäre wohl das Einfachste.
Die Tüten können dann auch im Keller aufbewahrt werden.
Was hast Du bei den Gurkenscheiben dazu gegeben?
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Bisher habe ich nie vakumiiert. Aber was nicht ist... ;D
Was hast Du bei den Gurkenscheiben dazu gegeben?
Etwas frischen Chili, Zwiebeln, Knoblauch, Lorbeer, Pfeffer- und Senfkörner.
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Klingt lecker! ;D
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Meine vakuumierten Experimente liegen bei Zimmertemperatur im Küchenschrank, schmecken immer noch gut und haben das bei der Fermentation entwickelte Gas völlig zurückgebildet. Die Farben sind weniger leuchtend.
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meine vakuumierten karotten liegen seit fsm-weiß-wann in der biofresh-kühlung und sehen immer noch karottenorange aus... ob ich mal kosten sollte?! :-\
irgendwann demnächst muss ich die letzten stoppelmöhren verarbeiten, vielleicht mal mit etwas frischem chili, zwiebeln, knoblauch, lorbeer, pfeffer- und senfkörnern?! 8) ;)
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Schwefelhaltige Gemüse sollen zu eher unerwünschten Nuancen führen. Ich würde erst mal nur die Rüebli fermentieren und nur ein, zwei Portionen mit Allium versetzen.
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Ich habe ja zwei Abende lang Knoblauchzehen geschält ( mit einem durch einen Kakteendorn leicht perforierten Finger, was zu heftigen Irritationen führte). Diese habe ich fermentiert und heute 9 schmale Tütenstreifen gefüllt und vakumiiert. Zwei kleine Zehen wanderten ins Abendessen (Spinat mit Lachswürfeln). Sie fielen zumindest nicht unangenehm auf. ;D
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Gestern gabs schwarzen Rettich, den ich im Mai mit ein paar Tropfen Joghurtwasser vakuumiert hatte. Der Geruch beim Öffnen liess mich Übles ahnen, aber geschmeckt haben sie. Sogar recht gut.
Ich war zu faul gewesen, Essiggurken aus dem Keller zu holen, der Rettich war ein guter Ersatz.
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Boah! Du machst ja spannende Sachen! :o :D
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Hallo zusammen, ich liebe Sauerkraut und lernte von meiner Oma, dass Sauerkraut gesund ist und immer mit Kümmel, für die Verdauung, gegessen werden soll. Am meisten liebe ich es mit Bratwurst und Bratkartoffeln.
LG
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Soso. Aha. Je nun...
Ich finde es unfassbar. Also das Vakuumieren. Nur rohes Gemüse, Salz, ein bisschen Unhygiene und keine Luft, und dann bläht es sich auf, schrumpft zu fast gaslos - uns schmecken tuts auch irgendwie.
Und wenn dann mal was platzt... egal. ;D
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In meinem Gärtopf war heute ein aus der Lake herausragender Beschwerungsring aus Ton mit grünem Schimmel befallen. Das Kraut selbst war mit Wasser bedeckt. Muss ich den ganzen Topf entsorgen?
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Warum willst du den Topf wegschmeißen, wenn der Schimmel nur am Tonstein ist ?
Solch Dilemma passiert nicht, wenn mit Folie bis an die Wasserfläche abgedeckt wird und evtl. der Stein auf die Folie gelegt wird.
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Ich finde es unfassbar. Also das Vakuumieren. Nur rohes Gemüse, Salz, ein bisschen Unhygiene und keine Luft, und dann bläht es sich auf, schrumpft zu fast gaslos - uns schmecken tuts auch irgendwie.
Und wenn dann mal was platzt... egal. ;D
Ich habe vor ein paar Tagen Experimente mit Paprika und Chili gestartet. Die ersten Tage blubberte es etwas, jetzt sehe ich vor allem viel Flüssigkeit. Aufgebläht ist bisher noch nichts.
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Warum willst du den Topf wegschmeißen, wenn der Schimmel nur am Tonstein ist ?
Solch Dilemma passiert nicht, wenn mit Folie bis an die Wasserfläche abgedeckt wird und evtl. der Stein auf die Folie gelegt wird.
Meine Sorge gilt der gesundheitsschädlichen Wirkung von Schimmelpilzen. Eine befreundete Toxikologin hat die gleiche Einschätzung.
Solange nur der Stein befallen ist, solle ich beobachten. Eine darüber hinaus gehende Kontamination würde wieder kommen.
Zur Giftigkeit: sie meint Sporen sind bei Inhalation problematisch, im Magen und Darm wären die Stoffwechselprodukte des Schimmelpilzes gefährlich. Schwarze Schimmelpilze sind in diesem Zusammenhang besonders giftig.
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Und danke für den Tipp mit der Folie! Ich hab zwei Halbkreisförmige Tonsteine unter Wasser und einen, der aus dem Wasser ragt. Vielleicht dazwischen?
Und noch ein Tipp von mir. In die Rinne von Gärtöpfen Salzwasser geben, damit sich dort keine Schleimbakterien bilden.
Eine Ergänzung zu meiner Frage zur Kontamination: ich meinte den Inhalt des Topfes, nicht den Topf samt Inhalt wegwerfen.
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Heute wieder grün am Stein und auch auf der Lake. Ich habe keine Lust das ständig zu reinigen und hab das Kraut kompostiert...
Nächstes Mal achte ich darauf, dass genug Wasser in der Rinne ist und kein Sauerstoff dazu kommt. Und die Frischhaltefolie setze ich auch ein. Wobei ich da nicht weiß, wie ich sie anbringen soll. Immerhin müssen ja die Gärgase entweichen können.
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Heute wieder grün am Stein und auch auf der Lake. Ich habe keine Lust das ständig zu reinigen und hab das Kraut kompostiert...
Nächstes Mal achte ich darauf, dass genug Wasser in der Rinne ist und kein Sauerstoff dazu kommt. Und die Frischhaltefolie setze ich auch ein. Wobei ich da nicht weiß, wie ich sie anbringen soll. Immerhin müssen ja die Gärgase entweichen können.
Du sollst die Folie ja nicht anleimen. ;D Bei anfangs dicht aufliegender Folie bilden sich mit der Zeit natürlich Blasen und der Rest entweicht ganz heimlich...aber es kommt kein Sauerstoff rein und das ist ja die Absicht des Anliegens !
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Kohlrabi von Ende März waren inzwischen ockerfarbig, aber tatsächlich wohlschmeckend. Ich fasses nicht.
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Ich finde es unfassbar. Also das Vakuumieren. Nur rohes Gemüse, Salz, ein bisschen Unhygiene und keine Luft, und dann bläht es sich auf, schrumpft zu fast gaslos - uns schmecken tuts auch irgendwie.
Und wenn dann mal was platzt... egal. ;D
Ich habe vor ein paar Tagen Experimente mit Paprika und Chili gestartet. Die ersten Tage blubberte es etwas, jetzt sehe ich vor allem viel Flüssigkeit. Aufgebläht ist bisher noch nichts.
Es fehlte Wärme. Jetzt blähen sich die Tūten.
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Kohlrabi von Ende März waren inzwischen ockerfarbig, aber tatsächlich wohlschmeckend. Ich fasses nicht.
Und Du lebst noch. 8)
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Natürlich!
Anfangs war das Zeug hier auch gebläht, jetzt nicht mehr.
Ich denke, dass es geniessbar ist, wenn das Zeug sauer ist. Sauerkraut mag ich ja nicht so, aber der Prozess ist toll. Und die Möglichkeiten... *hat wieder diesen Blick...*
An die Choggia-Randen trau ich mich noch nicht ran, aber wenigstens haben sie diese Hautfarbe verloren. :P
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Eine Packung Rüebli von Ende April: Der Länge nach geviertelt und ca 4 cm lange Stücke. Noch knackig, interessantes, aber gutes Aroma und die Farbe wie frisch geerntet. Zu klein schneiden bringt es nicht.
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So weit ich weiß ist Sauerkraut deswegen so gesund, weil es haufenweise Vitamin C enthält. Gut für das Immunsystem :)
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Wow, Wahnsinn. Konnte ich nicht ahnen...
Vor ziemlich genau einem Jahr hatte ich unter anderem Chioggia-Randen (Unrote Rote Bete) vakuumiert. Da ich das Zeug nicht sonderlich mag und es ein paar Monate lang eine seltsame Hautfarbe hatte (inzwischen ist fast alles bräunlich, ausser Rüebli und Radieschen), hatte ich mich nie drangetraut.
Und dabei war es eins der besten Ergebnisse von datt Janze. Toller Geschmack.
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datt Janze
;D Kiek ma an.
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Ich habe ja auch immer jeden Winter meinen 15 Liter Steinguttopf im Keller mit Sauerkraut,
letzten Herbst habe ich mal das Türkische Weoßkraut genommen, es ist etwas feiner und zarter wie das andere, aber
ich kann nur sagen:Ein Traum, so zart und fein, ich nehme das nur noch, schmeckt viel besser
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Hier ist es fertig gestampft und im Topf,
da lege ich noch die Kohlblätter drauf und Steine rein
Deckel drauf und Wasser in die Rinne.
Nach einer Woche stelle ich es in den Keller