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Garten- und Umwelt => Naturpark => Thema gestartet von: we-went-to-goe am 02. August 2012, 19:05:40

Titel: Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 02. August 2012, 19:05:40
Nabend!

Heute möchte ich ein paar Bilder zeigen. Sie tragen jeweils den Titel "mein". Ich bitte das nicht fehl zu interpretieren. Mir gehört dieses Stück Natur nicht. Aber ich habe ein großes Stück Verantwortung für diesen Standort sehr gerne übernommen und in diesem Sinne, sei es jetzt "mein Ding". Ich beginne mit:

Meine Klippe 8)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 02. August 2012, 19:08:39
Klippen waren zu umschiffen, kann man sagen ;D

Es ist ein Magerrasenstandort, aber wie so viele ist es nur ein kleines Relikt. Für große Schäfereien ein Witz. Nach Absprache mit Eigentümer und Behörde, habe ich einen Schafhalterkurs absolviert und mittlerweile gehören meinem Freund und mir 6 Schafe und 2 Ziegen.

Und wie man sieht, ein Hund. ;D
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 02. August 2012, 19:11:05
Derzeit bin ich täglich oben und scheide frei, damit ich den Zaun stellen kann. Unser anderes Beweidungprojekt im NSG ist bereits seit einigen Wochen am laufen - jetzt kommen wir auch hier in die heisse Endphase!

Diesen Ausblick geniesse ich bei meiner Arbeit.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 02. August 2012, 19:12:38
auch hier geht es drumherum.. 8)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 02. August 2012, 19:15:29
Heute sahen wir ein großes Heupferd und eine Blindschleiche. Vorkommen tun da auch Zauneidechse und diverse seltene Schmetterlinge -von der großartigen Botanik ganz zu schweigen!

In den kommenden Wochen werde ich mal Bilder einstellen, wie sich das Ganze entwickelt. Ich hoffe, Ihr werdet daran auch Freude haben!
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Nina am 02. August 2012, 19:17:47
Da bin ich ganz sicher! :D
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Krümel am 02. August 2012, 19:20:51
Ein toller Thread, danke! Ich freu mich auf die nächsten Berichte!
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 02. August 2012, 21:46:32
Manche reden von Naturschutz, manche praktizieren ihn. Letztere sind mir sympathischer. ;)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Katrin am 02. August 2012, 23:27:24
Arbeitet ihr dort mit Förderungen oder habt ihr da keinen Anspruch? Ich helfe hier mit, ca. 10ha Magerrasen zu heuen und zu mähen; unser Verein bekommt dafür Pflegeausgleich.

Ich freue mich auch auf weitere Berichte! Der Ausblick ist wunderschön, ich verstehe, dass du gerne dort bist :D .
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: uliginosa am 03. August 2012, 00:05:37
 (http://cosgan.de/images/smilie/froehlich/g015.gif) (http://cosgan.de/images/smilie/froehlich/g015.gif) (http://cosgan.de/images/smilie/froehlich/g015.gif)

Gute Idee - und wirklich nötig, die Fläche wieder zu nutzen oder zu pflegen.
Wenn da noch Magerrasenarten sind, dann gut versteckt hinter Möhren, Rainfarn und Beifuß ...
Und alles so hoch, dass der Hund kaum drüber gucken kann.
Wollt ihr da demnächst die Schafe drauf schicken? Trampeln die nicht mehr nieder, wenn die Vegetation schon so hoch ist? Eine Nachmahd - oder Mahd vor der Beweidung wäre seeehr günstig - wahrscheinlich zumindest teilweise schwierig, wegen Hanglage/Abbrüchen?

Respekt, da habt ihr euch etwas vorgenommen! :D
Aber wenn es klappt müssten auch ziemlich schnell Erfolge zu sehen sein.
Ich bin gespannt!

Edit meinte, da fehlt noch ein s
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 03. August 2012, 07:03:21
 ;) Der Hund steht unterhalb des Magerrasens. Oben ist es seeeehr mager - aber auch da haben Erlen und Eschen ihre Freude dran :P Mähen ist ausgeschlossen. Unterhalb des Bruchs liegen sehr viele Steine - da wird es schon ein Abenteuer den Zaun zu stellen. Und ja, wir bekommen dafür eine kleine Förderung. So klein, wie eben auch die Fläche ist. Der eigentliche Magerrasen hat 700 qm ;D

Nein, die Schafe trampeln nicht alles nieder. Das sind bewährte Landschaftspfleger, die auch Strauchwerk verspeisen. Und im Notfall bekommen sie die Ziegen dazu, die im NSG schon beachtlich gearbeitet haben.

Wichtig ist nach dem ersten Jahr ein Beweidungsmanagement. Im ersten Jahr steht erst einmal Strauchverbiss im Vordergrund. Es gibt noch so viele kleine Flächen... die Arbeit wird in den nächsten Jahren nicht ausgehen 8) Auch da oben gibt es noch einen weiteren Bereich - der ist aber so zu... da kannst fast schon von Wald sprechen. Wie wir den reaktivieren... we will see. Das ist kein Projekt mehr für dieses Jahr. Ich muss derzeit täglich 3 Weiden kontrollieren - mehr wäre mir zu viel.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: uliginosa am 03. August 2012, 07:38:01
Erlen und Eschen im Magerrasen am Hang? :o
Hab ich noch nie gesehen - sind das die Gehölze oberhalb der Kante auf dem Foto?

Das klingt wirklich, als ob ihr Ziegen bräuchtet - ohne euren Schafen zu nahe treten zu wollen. ;)

Wie machen sich denn die Schafe auf dem steinigen Untergrund?
Ziegen einzuzäunen ist auch schwieriger, als Schafe ...

Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Viel Erfolg! :)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Gartenlady am 03. August 2012, 08:18:38
Das ist wirklich toll und mutig, Hut ab.

Ich bin auch sehr gespannt wie es weitergeht.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 03. August 2012, 20:59:01
Wenn Du das Bild "meine Abbruchkante" ansiehst, dann sind die Eschen dort oben rechts tatsächlich auf dem Magerrasen stehend. Ebenso - hier nicht mehr sichtbar - in dem Bereich, wo der Wald hinten anschliesst. Man sieht es noch an der Rest- Botanik. Die Schwarzerlen stehen da irre dicht und sind geraaaade noch so, dass ich sie mit der Fiskars und viel Kraft "erlegen" kann. Da geh ich auch gnadenlos mit dem Zaun durch. Wie das die Schafe da anstellen sollen ::) Da werden selbst meine kleinen Schäfchen schon Mühe haben durchzukommen. Haben sie aber ein Interesse dran, denn darunter sind zwei Schwarze und die brauchen Schatten. An der Stelle sind wir auch darauf gefasst im Winterhalbjahr größeren Kahlschlag selber tätigen zu müssen. Sonst sind das keine realen 700 qm Magerrasen mehr.

Unterhalb ist das Buschwerk noch kleiner - aber ebenso massiv am kommen. Und das wäre auch sehr schade, auch wenn es für den Bereich keine Förderung gibt. Dann stünde dauerhaft eben die Abbruchkante im Wald und all die Eidechsen und Co hätten keinen Lebensraum mehr.

Die Ziegen sind eine echte Aufgabe - ich weiß nicht, welchen Smilie ich hier nehmen soll. Irgendwas zwischen ;D ::) :-X :P ;D Ich bin Gott sei Dank ein humorvoller Mensch und kann auch über mich selber lachen. Ziegen sind... eine Bekannte, selber langjährige Ziegenhalterin nannte es: Verhaltenskreativ. Das hat was mit Zoff untereinander, dem Trend grundsätzlcih das bessere Grün hinter dem Zaun zu vermuten, Vorlieben und Abneigungen zu tun... es dauert auch, bis man seine Tiere einschätzen kann. Meine beiden sind extrem schreckhaft und haben die Spitznamen "wilde Gazellen". Dabei sind es Buren und die müssten eigentlich eher ruhig sein. Davon haben sie leider nur noch nie was gehört. Meine Schafe wiederum sind Skudden und denen hätte ich eigentlich mehr Probleme per se unterstellt als den Buren. Es kam genau anders herum ::) Da aber Ziegen so unschlagbar im Strauchverbiss sind ( haben sie die Wahl zwischen Strauch und Gras - nehmen sie immer den Strauch), kämpfen wir uns tapfer durch 8)

Ach so... die Abbruchkante ist nicht so mörderisch wie sie aussieht. Um meine kleinen Schafe habe ich keine Sorgen. Die Ziegen würden da eh rauf und runter rennen ohne anzuhalten.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 03. August 2012, 21:04:09
Ach so... noch als Ergänzung. Meine Ziegen stehen doppelt gezäunt. Ein Wahnsinnsaufwand, der sich aber schon bewährt hat. Die waren schon in Panik durch den 4-fach Litzenzaun gebrochen - aber am Netz war dann Schluss. Umgekehrt haben schon Wildtiere den Einbruch versucht - und sind am durchgerissenen Netz gescheitert. Hätte es da keine Litze innen gehabt, wären mir wiederum die Ziegen verloren gegangen. Für eine 25 m Erweiterung in dem schwierigen NSG Gelände brauche ich sage und schreibe 3 Stunden. Auch dort hat es einen steilen Hang und das Material muss alles zu Fuss erst rauf und dann auf der anderen Seite wieder runter getragen werden. Völlig unerklärlich, warum die Untere Naturschutzbehörde da noch keinen fand, der da beweiden wollte ;D Da sind allein 80 Weidepfähle verbaut, plus Netze. Und ja, auch das Wasser wird dorthin getragen. Bergauf und bergab. 8)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Poison Ivy am 03. August 2012, 21:12:52
Sind die Schwarzerlen dort gepflanzt worden, weil es dort feucht ist, oder sind die wegen der Feuchtigkeit dort spontan aufgekommen?
Sonst finde ich es seltsam, dass an so einer Stelle Schwarzerlen wachsen.

Oder sind's Grauerlen, die dort jemand mal zur "Ödlandbegrünung" und Böschungsbefestigung gepflanzt hat?
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 03. August 2012, 21:22:58
Nagel mich bitte nicht fest, welche Erlenart, können wir sehr gerne die nächsten Tage an Bildern erschliessen. Aber sie sind nicht gepflanzt, sondern selbst aufgelaufen. Habe extra seinerzeit nachgefragt, wo die aufgeforstete Fläche beginnt ( will ja keinen Forstschaden erzeugen ;D) und die ist weit weg. Es ist ein Berg mit wechselnden Gesteinsschichten. Das schwankt zwischen den artenreichen Kalkflächen und dem Röth. Dazu kann durch die Schlucht Wasser ablaufen ( das kommt dann auch aus dem Erlenbereich). Unter der Abbruchkante hat sich durch die Verfüllung zudem sicher so manches im Wasserhaushalt verändert. Feucht ist es aber durchaus an einigen Ecken auf diesem Berg auch. Es gibt etwas weiter eine Stelle, wo die Behörde uns auch gerne sehen würde, sollte sich das Projekt als Erfolg erweisen. Ich habe da wenig Zweifel. Wir sind Überzeugungstäter ;D Dort hat es sogar eine Quelle - aber in der Nähe ebenfalls Abbruchkanten und damit auch trockene Bereiche Alles in allem ein sehr spannendes Gelände.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 03. August 2012, 21:31:37
... und hier ist ein Bild meiner Schäfchen ;) derzeit noch nicht auf dem Magerrasen hier oben. Umzug hoffentlich nächste Woche.
Sie stehen hier übrigens auf einer als "Huteweide" konzipierten Fläche.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 04. August 2012, 18:43:23
Heute Bilder aus meinem anderen Beweidungsprojekt.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 04. August 2012, 18:45:16
Ich war mal ein schöner runder Strauch!
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 04. August 2012, 18:48:25
Leider sieht man gar nicht, wie steil es dort ist. Das Foto ist oben vom Damm aufgenommen.

Da haben wir übrigens das Problem, dass die Ziegen offensichtlich weder Kiefern noch Pappeln mögen. Wären meine Schäfchen schon etwas routinierter im Umgang mit uns, würde ich sie gerne im Herbst auch noch darauf schicken. Aber ich muss die Wollies ja auch wieder runter bekommen und diese Fläche ist wirklich von der Geländestruktur her sehr anspruchsvoll.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 04. August 2012, 18:49:56
ah, aber ein Detail erkennt man doch. Rechts neben dem abgenagten Strauch sieht man ein Seil. Das ist allen Ernstes das Halteseil für uns Menschen, damit wir nicht abwärts purzeln. ;D
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Günther am 04. August 2012, 19:07:35
Ich war mal ein schöner runder Strauch!

Verbiß durch Schafe oder durch Ziegen?
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 04. August 2012, 19:12:39
Dort stehen Ziegen ;)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Günther am 04. August 2012, 19:14:42
Eben.
Die ärgsten Flurschädlinge ::)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 04. August 2012, 19:18:20
und da habe ich noch ein Bild von VOR dem Beginn der Beweidung, die ja erst wenige Wochen läuft.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 04. August 2012, 19:18:56
Tja, wenn Du Wald haben willst, dann schon.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Günther am 04. August 2012, 19:56:38
Tja, wenn Du Wald haben willst, dann schon.

Nicht nur Wald...
Ich war in so manchen Gegenden Nordafrikas, des Nahen und Mittleren Ostens, Zentralasiens, udgl., und von dort überall sagen die Lokalen: Ziegen sind DIE Tiere für arme Leute, die arm bleiben wollen.
Ziegen schädigen auch die Bodenvegetation mehr als Schafe, nicht nur Jungbäume und Sträucher.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 04. August 2012, 20:50:53
Bei Zugvogels Projekt geht es ja gerade darum, den Standort offen zu halten. ::)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Tara am 04. August 2012, 20:56:21
das Halteseil für uns Menschen, damit wir nicht abwärts purzeln. ;D

Huch! Wenn man das weiß, kann man die Böschung schon erkennen.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Günther am 04. August 2012, 21:19:51
Bei Zugvogels Projekt geht es ja gerade darum, den Standort offen zu halten. ::)

Ich weiß.
Aber bei Ziegen besteht eine gewisse Gefahr, daß stellenweise der gesamte Bodenbewuchs verschwindet und der blanke Untergrund hervorkommt.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 04. August 2012, 21:36:58
Wir sind ja dem Himmel sei Dank nicht eine Familie, die ihr Vieh zu Ernährungszwecken da ganzjährig stehen hat und keine anderen Fläche wählen kann. Die Ziegen bleiben solange, wie sie die Büsche ausreichend bekämpft haben. Die minimale Bodenverletzung ist übrigens erwünscht, nachzulesen in Fachliteratur, wie z.B. Biotoppflege durch Schafbeweidung ( in der die Ziegen auch extra erwähnt sind). Das kann nämlich kein Naturschutzverband immitieren. Man kann zwar schneiden und freischneiden... aber eben jene Bodenverletzungen brauchen manche Pflanzen um überhaupt keimen zu können.
Wie schon gesagt... im Fortlauf der nächsten Jahre gibt es dann extra einen Managementplan, der berücksichtig, wann was blüht und Samen bildet. Es kann auch sein, dass manche Flächen nur im 2 Jahresrhytmus beweidet werden. Oder ein Jahr Schaf, ein Jahr Ziege im Wechsel. Wir haben die Tiere eben nicht zum Broterwerb - sondern für die Landschaftspflege und uns angeschafft.

Ich komme gerade von den Schäfchen ;D Wir haben die erste 4 m Hürde gestellt. Oh oooooh, sagten die Blicke meiner Wollies. Brot? Ja, nein, ja, nein... es wogte hin und her. Sie entschieden sich dann doch für ja. ;D War eine gute Entscheidung nach Fertigstellung der Hürde das gute Stück gleich zu stellen. Schafe sind ja doch nicht so wirklich für Veränderungen...
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 05. August 2012, 21:15:11
Stück für Stück zum Glück ::) Immerhin stehen jetzt schon 6 Hürden bei den Schäfchen. Morgen soll der Feinschliff oben auf der Fläche unter Zuhilfenahme unserer Treckerantiquität ( ;D ) erfolgen. Dienstag - so das Wetter mitspielt, kann ich den Zaun stellen - ab dann muss er auch unter Strom stehen, damit kein Reh drin hängen bleibt. Der Countdown läuft sozusagen...
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 05. August 2012, 21:16:30
Mich dünkt, die ganze Plackerei macht einen Heidenspaß.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 05. August 2012, 21:18:53
Sonst täten wir es nicht. Mein Freund fährt seinen Oldie-Trecker gerne spazieren. So hoppelten ja auch die Hürden 3 Orte weiter ;D
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 06. August 2012, 11:58:00
Er weiß einfach, dass er schön ist! Mein Schafbock Theodor...
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Katrin am 06. August 2012, 12:42:34
Schafe und Ziegen werden auch in einigen Nationalparks im Alpenraum eingesetzt, um aufgrund von Verwaldung und damit verbundener vermehrter Nährstoffeinträge (Laub, Pflanzenreste,....) zu fett gewordene Wiesen abzumagern, da die Tiere im Steilen zwar fressen, Kot aber fast nur an Ruheplätzen absetzen. Dadurch und durch den erwünschten Vertritt werden steile Magerflächen als solche erhalten.

Habt ihr angedacht, botanisch besonders reiche Flächen per Hand zu mähen oder richten die Tiere da keinen Schaden an? Ich bin immer etwas unsicher, ob Schafe und Ziegen Orchideen wie etwa Knabenkräuter nicht doch verdrängen, aber anscheinend ist das im Vergleich zur Verwaldung das kleinere Übel.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 06. August 2012, 12:55:50
Gerade dazu gibt es Untersuchungen und darum geht es eben auch in der schon erwähnten Fachliteratur. Das ist ein Frage des "wann" und "wieviel" beweidet wird. Bei richtigem Management nimmt die Zahl als auch Vielfalt gerade bei den Orchideen zu. Das ist dann teilweise scheinbar paradox, denn die fressen sehr gerne Orchideen. Das ist aber eben nicht etwa das Todeurteil für die Pflanzen. Es darf nur eben nicht jedes Jahr erfolgen und über einen längeren Weidezeitraum.

Der Magerrasen in O., wo derzeit die Ziegen drauf stehen, wurde durch einen Naturschutzverband freigeschnitten. Die Fläche wurde dennoch kleiner ( man bringt einfach die Helferzahlen nicht zustande um solche Flächen, die nicht maschinentauglich sind, zu erhalten. Die Artenzahl nahm auch ab. Der Hintergund ist einfach darin zu sehen, dass diese Flächen ursprünglich durch Beweidung entstanden sind. Nicht durch die Intensivbeweidung, die wir heute kennen. Die Viecher sind getrieben worden - was auch im Verbiss nochmal was anderes ist, als wenn sie eingekoppelt stehen. Um das jetzt möglichst nah nachzuahmen... braucht es eben den Beweidungsplan. Klar. Stellst nur Viecher drauf und lässt die da vom Frühling bis zum Herbst - dann hast Du auch keine Artenvielfalt mehr. Eine offene Struktur ja. Aber hier ist das Ziel eben tatsächlich der Erhalt der Orchideenvielfalt. Mir tat zwar auch jede Mückenhändelwurz weh, die mit sichtlichem Appetit verspeist wurde - aber schlussendlich dient es auch ihr.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 06. August 2012, 18:46:45
Bild von heute ;)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 06. August 2012, 18:51:25
mit Bläulingen kenne ich mich leider nicht aus ::)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 06. August 2012, 18:53:32
...weiter geht es...
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 06. August 2012, 18:55:46
und dann wollten wir ja noch den Erlen Namen geben...
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 06. August 2012, 19:01:26
und der kurze Bericht von heute: Zu dritt haben wir an der Zuwegung gearbeitet ( nicht, dass der Hänger aufsetzt) und mein Töchterlein hat wieder Greiskraut entfernt. Und mit offenem Mund dem Schwalbenschwanz hinterher geschaut und den Waldeidechsen und der kleinen Erdkröte...
einfach schön! :D
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: marygold am 06. August 2012, 19:03:05

einfach schön! :D


 :D :D :D
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: RosaRot am 06. August 2012, 19:12:54
Gerade dazu gibt es Untersuchungen und darum geht es eben auch in der schon erwähnten Fachliteratur. Das ist ein Frage des "wann" und "wieviel" beweidet wird. Bei richtigem Management nimmt die Zahl als auch Vielfalt gerade bei den Orchideen zu. Das ist dann teilweise scheinbar paradox, denn die fressen sehr gerne Orchideen. Das ist aber eben nicht etwa das Todeurteil für die Pflanzen. Es darf nur eben nicht jedes Jahr erfolgen und über einen längeren Weidezeitraum.

Der Magerrasen in O., wo derzeit die Ziegen drauf stehen, wurde durch einen Naturschutzverband freigeschnitten. Die Fläche wurde dennoch kleiner ( man bringt einfach die Helferzahlen nicht zustande um solche Flächen, die nicht maschinentauglich sind, zu erhalten. Die Artenzahl nahm auch ab. Der Hintergund ist einfach darin zu sehen, dass diese Flächen ursprünglich durch Beweidung entstanden sind. Nicht durch die Intensivbeweidung, die wir heute kennen. Die Viecher sind getrieben worden - was auch im Verbiss nochmal was anderes ist, als wenn sie eingekoppelt stehen. Um das jetzt möglichst nah nachzuahmen... braucht es eben den Beweidungsplan. Klar. Stellst nur Viecher drauf und lässt die da vom Frühling bis zum Herbst - dann hast Du auch keine Artenvielfalt mehr. Eine offene Struktur ja. Aber hier ist das Ziel eben tatsächlich der Erhalt der Orchideenvielfalt. Mir tat zwar auch jede Mückenhändelwurz weh, die mit sichtlichem Appetit verspeist wurde - aber schlussendlich dient es auch ihr.

Ja genau, es wurde getrieben.
Ich sehe mit Trauer im Herzen, das hier an den Hängen die Büsche nur so wuchern (Robinien, Liguster und anderes) was früher einfach frei blieb, weil die Schafe bis kurz nach 1990 regelmäßig ein-zweimal im Jahr darüber hinzogen. Einige Flächen wurden auch abgebrannt von den Anliegern.
Nun wird nur noch ein kleines Stück ab und an frei geschnitten.
Die Nachbarn ließen früher hier auch ihre Schafe relativ frei herumweiden, das war sehr hilfreich.
Heute fährt einmal im Jahr eine wilde Mäh-Maschine vorbei und zerstört die Wegränder, die noch eine sehr schöne Trockenrasenflur aufweisen- muß ja gemäht werden, wegen dem Straßenverkehr (an einem Feldweg....).
Es gibt noch einen Schäfer, der betreibt Koppelwirtschaft und ist gelegentlich auf einigen größeren Flächen, aber die kleinen haben wohl verloren... Sehr schade.

Gut was Ihr macht!
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Günther am 06. August 2012, 19:18:01
Eine schöne Landschaft!
Nur, man muß sich im klaren darüber sein, daß hier mit künstlichen Methoden eine künstlich entstandene Landschaft erhalten werden soll.
Analog zur Lüneburger Heide oder zu den Almen.
Natürlich wäre Wald - der versucht eh diese Flächen zurückzuerobern.
Das Ergebnis schaut aber gut aus....
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 06. August 2012, 19:28:28
Kulturlandschaft nennt man das 8)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 06. August 2012, 21:09:30
Eben. Ohne den Menschen wäre Mitteleuropa größtenteils von Buchenwald bedeckt und es gäbe weder Heide noch Alm.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 08. August 2012, 21:18:45
Heute nachmittag habe ich mit meinem Töchterlein 4 Stunden in O. verbarcht, um den Zaun ( doppelt) zu erweitern. Ich kann mich aktuell nicht mehr rühren. Aber das Ergebnis ist nun so, dass ich nächste Woche anrufen kann und man das weitere Procedere auf dieser Fläche besprechen kann. Sozusagen: Habe fertig! Rundrum :-X Nur der Eichenberg... der wartet noch. Es kamen ein paar Wildkatzen sozusagen dazwischen. Nein, nicht auf dem Eichenberg. Aber als Naturschutzvereinsmitglieder sind nicht alle Baustellen planbar ::)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: baeckus am 10. August 2012, 15:28:49
Derzeit bin ich täglich oben und scheide frei, damit ich den Zaun stellen kann. Unser anderes Beweidungprojekt im NSG ist bereits seit einigen Wochen am laufen - jetzt kommen wir auch hier in die heisse Endphase!

Diesen Ausblick geniesse ich bei meiner Arbeit.

Hallo!
Ist das auf dem Bild die ehemalige Bahnlinie nach HaMü?
Ciaobaeckus
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 10. August 2012, 21:00:23
so it isnt! Aber das Beweidungsprojekt in O. ist da ;)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 10. August 2012, 21:03:00
Stand von heute: Zufahrt fast fertig!
Die Schäfchen kamen in den Hürdenbereich um Brot zu naschen. Der Countdown läuft!
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 10. August 2012, 21:46:59
Pass bloß auf. Schafe kann man mit Brot umbringen.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 10. August 2012, 21:49:09
Weiß ich. ;) alles im richtigen Verhältnis
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 14. August 2012, 19:02:40
Wieder ein deutliches Stück weiter... der Zaun steht. 4 Stunden für 200 m Zaun sind ein wahrlich schlechter Wert. Das auf und ab ist einfach nervig mit dem Netz. Dann hängt es oben durch oder unten klafft eine Lücke... :P Ich muss jetzt gleich noch mal hoch - Strom drauflegen. Damit sich kein Wildtier drin verfängt. Das nutze ich aber gleich und nehme einen Neugierigen mit ;D

Uns ist übrigens eine Sense abhanden gekommen. Und mein Rucksack bekam auch Beine. War aber nichts verlockendes drin. Nur meine uralt Kamera ( billig), Wasser und Insektenschutz. Da hat man nur rein geschaut und dankend verzichtet und ihn ein Stück weiter wieder abgelegt. Bleibt zu überlegen, ob man dem Weidegerät eine Kamera verpasst...
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 14. August 2012, 21:49:46
Es ist eine bodenlose Frechheit, Ausrüstung zu klauen oder klauen zu wollen. :P
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 14. August 2012, 22:07:50
Ist bei Schäfern leider ein bekanntes Übel. Besonders Weidegeräte sind beliebt. Der Gipfel war aber ein Bericht über gestohlene Zäune. Die Schafen waren sonstwo unterwegs...
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Conni am 14. August 2012, 22:13:21
Die Schäferin, von der unsere Schafe sind, erzählte das auch. Mir fehlen zu soviel Blöd- und Miesheit die Worte. Sabine, ich wünsch Dir, dass die Zäune bleiben, wo sie sind.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 14. August 2012, 22:37:25
Es wäre ja das eine, wenn die Schafe in erreichbarer Weite wieder zusammen getrieben werden müssten. Aber in der Nähe von Landstraßen ist das schon eine echte Zitterpartie. Eine Schäferin erzählte auch von jemandem, dem die Tiere gleich nach dem Kauf abgehauen sind. Er sucht sie immernoch 8) Da kannst dann nur noch den Jäger alarmieren und auch der muss nicht unbedingt Jagdglück haben. Glück ist da ja sehr relativ. Aber bevor sie irgendwo auf der Bahnlinie stehen ::)

Wenn das Weidegerät geklaut wird, kannst ja noch Glück haben, dass Schaf und Ziege das verpennt haben. Aber Zaun klauen... no chance, no way.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: lerchenzorn am 14. August 2012, 22:39:24
Glückwunsch und alle Achtung, was Ihr da zustande bringt. Und viel Glück weiterhin, und Verschonung von Langfingern. (Strauchdiebe habt Ihr ja selbst, zum Glück).

Und alle Märchen vom ewig finster schweigenden deutschen Wald müssen wir auch nicht glauben. So künstlich ist Euer Ergebnis nicht, jedenfalls nicht in den Arten und Strukturen, die auch schon lange vor dem siedelnden Menschen in Mitteleuropa und in den Magerrasen zuhause waren. Eine Vegetationsform ist heutzutage allerdings so naturfern wie selten zuvor: es sind die meisten deutschen Wälder, in denen so ziemlich alles fehlt, was hierzulande einmal Vielfalt verursacht hat. "Natürlich" ist eben nicht "unberührt". Und mir ist ein Schaf als aushilfsweiser "Wildnisfaktor" lieber als tausend Hektar Flächenkompostierung im "Totalreservat".
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 15. August 2012, 15:53:21
Fortschritt mit Hindernissen. Der Trecker meines Freundes ist liegen geblieben - aber der Viehanhänger ist nun auf der Fläche der Wollies. Und... meine Schäfchen haben ihn schon von innen inspiziert! ;D Es besteht ja immerhin Grund zur Hoffnung, dass sie am Umzugstag ebenfalls da drinnen Brot naschen wollen... das wäre das entspannteste Umstellen, das ich je erlebt habe. Na... man soll den Tag nicht vor dem Abend loben - wobei der Umzug durch die Treckerbastelei sich nochmal verzögern wird. :P Aber das kann man nicht ändern. Höhere Gewalt.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: uliginosa am 15. August 2012, 17:03:46
und dann wollten wir ja noch den Erlen Namen geben...

Grau-Erle, Alnus incana, die brauchen es nicht so nass, wie Schwarz-Erlen. Und wenn der Hang quellig ist, ist es offensichtlich feucht genug.

Hier in Sachsen-Anhalt gibt es Orchideenstandorte, die totgepflegt wurden, weil niemand, schon gar kein Schaf, sie betreten durfte. Magerrasen auf waldfähigen Standorten sind durch Beweidung entstanden, das waren aber tatsächlich keine Standweiden. Früher gab es die Mittel gar nicht, solche Zäune zu bauen.

Was die Ziegen betrifft - einer überweideten Landschaft können sie gewiss noch den Rest geben - das Gegenteil ist aber hier meist das Problem, vor allem kleine und unwegsame Flächen in Hanglagen wachsen zu, weil sich keiner die Mühe macht, sie beweiden zu lassen. Da ist eure Initiative schon ganz klasse! :D
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 15. August 2012, 17:50:31
Stimmt es, dass die Grauerlen Stickstoff im Boden anreichern? ::)

Ja, die Flächen, die nicht mehr betreten, geschweige denn beweidet werden durften... da hat es in O. noch ganz viele Kleinhabitate. Wir wollen versuchen die Stück für Stück wieder zurück zu entwickeln. Ich habe ja auch ein Grundstück direkt am NSG gepachtet - sozusagen als festen Stützpunkt. Vom dortigen Grünland aus ( sind auch nur 900 qm) sind wir in Absprache mit der UNB auch schon mit dem Zaun den Hang hochgewandert. ich glaube, so eigenartige Zaunwege hat man selten gesehen. Achtung, Haken schlagen! Um so manche geschützte Pflanze schlängelten wir uns drumherum. Ich konnte zwar nicht vermeiden, dass da auch das ein oder andere abgeweidet wurde - aber andere Pflanzen Individuen standen direkt hinter dem Zaun und haben jetzt diiiicke Samenkapseln. Den Unterschied von vor/nach der Beweidung sieht man an diesem Hang besonders deutlich. Das war defintiv nur noch Wald. Das Grünland war stark verbuscht. In Teilen ist es das noch. Also bis die zwei Ziegen da eine Überweidung hinbekämen... da müsste ich sie schon die ganze Saison da belassen. Und nicht nur diese. Denn in dieser Saison werden wir mindestens noch zweimal den Zaun am Hang versetzen und da kommt die Ziege vor lauter Busch und Baum schlicht gar nicht durch. Auch da war und ist es eine Herausforderung die Zäune zu stellen. Und was ich da für Müll raushole :P Es scheint ein begeisterter Zeitvertreib gewesen zu sein Flaschen zu zerdeppern. Metallteile eines Autos, Plastikblumentöpfe, Hacke, Handschuhe... Ziegengehörn :-X
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 15. August 2012, 21:38:42
Tolle Sache, die ihr da macht. ;)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 18. August 2012, 21:55:23
JUCHU!

Eigentlich "schreit" man im forum nicht, ich bitte um Nachsicht. Es ist ein Jubelschrei!

Wir haben in den Abendstunden die Schafe auf den Eichenberg gebracht. Es war ein ruhiger Fang! Es war eine ruhige Überführung - im Abschluss mussten wir noch einmal improvisieren, weil der abgemilderte Graben vor der Fläche immer noch zu tief für den Anhänger war. Ein rasch zusätzlich verwendetes Netz schuf einen Korridor und zauberhafter Weise ging der Hänger auf und meine Schäfchen schauten erneut unschlüssig raus. "Hopp meine Schäfchen", sagte mein Freund und hopp hopp hopp... hüpften alle 6 auf die Fläche und.... begannen wie beim letzten mal umgehend zu grasen. Die Zeit bis zum Dunkelwerden reichte auch noch, damit alle 6 sich auf der anspruchsvolleren Fläche orientieren konnten.

Wir sind sehr glücklich! Und meine Schafe wirkten auch angenehm überrascht. Sehr viel Buschwerk... mal eine Abwechslung zur letzten Fläche.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 19. August 2012, 16:24:18
Heute war schon wieder ein "großer Tag". Wir hatten sozusagen Begehung durch einen Fachmann. Das verlief alles sehr erfreulich. Man kann sagen... wir wanderten von den derzeitigen Beweidungsprojekten zu den zukünftig möglichen. Und derer Kleinflächen gibt es ja noch sooooo viele 8) Da meine Bereitschaft für weitere Flächen durchaus groß zu nennen ist und die auch mehr oder minder wie eine Perlenschnur aufgereiht sind zwischen den drei Orten, die ich aus privaten und beruflichen Gründen eh ständig ansteuere... freu ich mich jetzt schon sehr darauf!

Meine Skudden sagten auch brav kurz Guten Tag - nachdem wir ihre Siesta unter einem Baum gestört haben. Wenn die im hohen Bwuchs liegen, hat man wirklich keine Chance die zu sehen. Da klopfte mein Herz dann schon einen Takt schneller... sie werden doch wohl nicht... nein, ganz artig pennten sie unterhalb der Abbruchkante unter einer Erle. Alle wohlauf und zufrieden.

Und ich bin es auch ;)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 19. August 2012, 16:29:04
Hoffentlich hält Dein Elan noch eine Weile an. ;)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 19. August 2012, 16:41:59
 8) davon kann man ruhig ausgehen. Mir gibt das wirklich sehr viel. Es sind ja überwiegend Plätze abseits allen Trubels. Wenn ich nach meinem Job mit dem Hund auf den Eichenberg gehe... das ist für mich ein Abschalten allen Stresses. Wenn es den Tieren dann gut geht... ist die Arbeit da oben keine Arbeit im Sinne von Belastung. Das ist wie Gartenarbeit eine Beschäftigung, die den Kopf frei macht und die Seele baumeln lässt. Auch körperlich mal an die Grenzen zu kommen... eh, da zahlen andere im Fitnessstudio viel Geld für ;D Stressig sind die Umstelltage. Aber wenn wie zuletzt alles gut geht, dann fällt das schlagartig ab wenn die Tiere auf der neuen Fläche grasen.

Ja. Der Winter, das Futter, die Lammzeit... das ist dann schon nicht mehr so gemütlich. Lammzeit hätte ich aber eh wieder durch die Pachtziegen, die wir ja auch füttern, Zaun kontrollieren ect.. So what... es hat sich hier vieles sehr glücklich gefunden.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Krümel am 19. August 2012, 17:05:03
Auch wenn ich nicht permanent kommentiere, so liegt das bloss daran, dass mich euer Projekt schlicht sprachlos macht.
Grandios, Zugvogel! Ebenso grandios kommentiert!
Und ja, deine Skudden sind herrliche Prachtdinger - alle. Nicht nur der Pascha. :)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: pearl am 19. August 2012, 17:12:20
So what... es hat sich hier vieles sehr glücklich gefunden.

na, da wünsche ich euch ganz viel Glück, dass es so weiter geht! Wunderbares Unterfangen und wie ich hier in der Gegend sehe, kann es sehr gut gelingen. Die Postagentin betreibt an ihren 2 freien Tagen Viehzucht. Ziegen, irgendeine spezielle Sorte Schafe und Gänse hat sie, glaube ich, auch. Ich habe schon seit Jahren vor mir das mal an einem Mittwoch genauer anzusehen. Spannend!
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 20. August 2012, 10:14:41
Ein Foto von heute morgen 8)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 20. August 2012, 10:18:33
...und ganz versteckt fand ich heute einen einsamen Fransenenzian. Immerhin!
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 21. August 2012, 17:59:48
Zwei Nachrichten von heute.

Die Gute zuerst ;) Wer aufmerksam beim Auto fahren den Eichenberg ansah... konnte heute tatsächlich Schafe sehen 8) Nicht vergessen auf die Straße zu sehen! ;D
Das ist deswegen nicht jeden Tag möglich, weil sie dazu oberhalb der Abbruchkante unterwegs sein müssen. Im unteren Bereich verschwinden die kleinen Skudden im Bewuchs. Aber ist schon ein tolles feeling, wenn das Projekt auch mal sichtbar ist. Manch einer wird seinen Augen nicht trauen. Da standen seit Menschen Gedenken keine Weidetiere.

Die schlechte Nachricht: Unterhalb meines Beweidungsprojektes auf eben jener Straße hatte ich einen Totfund einer Zauneidechse. Schade ::) Sie wärmen sich halt zu gern auf dem Asphalt.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 21. August 2012, 18:01:34
Ach ja. Und meine Tagesleistung für diese Projekte war ein weiterer Freischnitt in O. um den Zaun weiter versetzen zu können.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Tara am 21. August 2012, 18:02:12
Fransenenzian.

 :D
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 21. August 2012, 19:14:18
bitte schön! :)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Tara am 21. August 2012, 19:33:12
Toll! :)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 24. August 2012, 19:32:01
Heute mal ein Suchbild mit Schafen. Man muss dazu sagen... sie stehen da im Magerrasenbereich :-X
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 24. August 2012, 19:35:46
das sieht man hier schon besser 8)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: oile am 24. August 2012, 20:36:20
Schön!
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 27. August 2012, 21:08:22
Heute war ein Freund mit optimaler Kamera auf dem Eichenberg. Die zutraulichen Skudden lächelten in die Kamera.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 27. August 2012, 21:13:44
Nun... Neuigkeiten gab es auch. Der Zaun war heute an mehreren Stellen sozusagen inexistent. Die Skudden machten ihrem Ruf ortstreu zu sein, alle Ehre. Sie warteten schon an ihrem Stammplatz um etwas Brot zu erhaschen. Ich habe den Zaun versetzt, mein Freund läuft gerade noch mal Streife.

In O. tauchen jetzt die ersten Herbstzeitlosen auf. Die Ernte ist leider am benachbarten Feld noch nicht erfolgt. Sehr ungünstig. Wenn es dumm läuft, muss ich die Aktion da unterbrechen und später im Jahr mit den Skudden nacharbeiten.

Bei Liese und Lotte ist dagegen alles friedlich. Sie beissen an den Sträuchern und ich räume hinterher ( totes Astholz, an das ich dann rankomme).

Ich bitte mir kräftig die Daumen zu drücken... wir werden versuchen ein weiteres Gelände zu ergattern. Mal sehen, wie das Gespräch in den nächsten Tagen läuft. Es wäre ebenfalls ein Magerrasen.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 27. August 2012, 21:18:27
Ach ja... und es verdichten sich die Hinweise, dass wir weitere Skudden demchst übernehmen ;)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Quendula am 27. August 2012, 21:25:57
Schöne Neuigkeiten, Zugvogel :) . Das klingt alles so optimal.
'Übernehmen' heißt in Pflege nehmen? Oder kaufen?
Sag Deinem Freund, dass er ein tolles Bild schoss. Man sieht sogar die weichen Wimpern im verträumten Blick :D .

*drückt die Daumen und versteckt den Waschbären hinter dem Rücken* ;)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 27. August 2012, 21:36:43
Ich nehme keine Waschbaeren ( sorry, mein ae auf der Tastatur ist kapputt). Weder vorn herum noch hinten! 8)

Hat man mir schon... angeboten ist fast der falsche Ausdruck. Na aber sie sind doch vom Naturschutz!!!!

Eben :-X

Aber ja, die Skudden sind traumhaft schön. Die Neuen wären tatsächlich ( boah, das ae ging mal - schon wieder vorbei ::) ) in Besitzübernahme.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Nina am 27. August 2012, 21:40:09
Die zutraulichen Skudden lächelten in die Kamera.
Zum Dahinschmelzen! :D
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 27. August 2012, 21:52:50
Wenn ich Schafe sehe, denke ich ans Essen. :-\


Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: pearl am 27. August 2012, 22:15:07
geht mir auch so! :D
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 27. August 2012, 22:16:20
why not?! 8)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 27. August 2012, 22:19:15
Der Verzehr heimischen(!) Schaffleisches ist gelebter Umweltschutz und das meine ich ernst. ;)

Nur wenn sich die Schafhaltung lohnt, ziehen Herden durch die Landschaft und verbeißen Strauch und Baum.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 27. August 2012, 22:23:54
So ist es!
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: pearl am 27. August 2012, 23:16:54
Der Verzehr heimischen(!) Schaffleisches ist gelebter Umweltschutz und das meine ich ernst. ;)

Nur wenn sich die Schafhaltung lohnt, ziehen Herden durch die Landschaft und verbeißen Strauch und Baum.

schön sind sie und Hunger machen sie einem auch. Für mich ist das kein Widerspruch. Für Große Tochter auch. Ihr geht es genauso! ;D



Geranium pratense 1



Geranium pratense 2



Geranium pratense 3



Geranium pratense 4



Geranium pratense 5



Geranium pratense 6

Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 28. August 2012, 11:09:37
Ah ;D Noch ein paar Suchbildermit Schaaaaf!

Es war eine ruhige Nacht! Der Zaun hatte sich an einer Stelle öffnen wollen - schlicht weil er dort enorm unter Spannung steht ( ich schlage ja X Haken). Dank mehrfacher Sicherung hat er aber gehalten. Und meine Skudden standen schon wieder am vereinbarten Platz :) Morgen Abend sehen wir uns die andere kleine Herde an. Ich bin gespannt!
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 29. August 2012, 22:27:02
7 auf einen Streich!

In 2,5 Wochen übernehmen wir 7 weitere Skudden! Wir werden auch den daraus folgenden Hürden sehenden Auges entgegen sehen. Wir haben damit zwei Herden - da zwei Böcke. Die neue Herde ist Netze nicht gewohnt. Aber sie kommen geimpft und mit Ohrmarke - ready to work in der Landschaftspflege. Den Anfang setzen wir somit wieder auf einer Vereinsfläche - komplett eingezäunt zum gegenseitigen Beschnuppern. Wobei die handzahm sind. Aber sie kennen keinen Hänger...

Der Bock ist die absolute Härte. Braun mit imposantem Schneckengehörn... gut, man wird versuchen ihn mit zwei seiner nicht mit ihm verwandten Damen mit Liese und Lotte zu vergesellschaften. Ich sehe ein, dass man den Kerl ungern zu Schlachter karren will. Da Liese und Lotte nicht boxen... muss eigentlich nur der angeblich verträgliche Bock sich benehmen...
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Quendula am 29. August 2012, 22:30:53
 :D
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Tara am 29. August 2012, 22:37:38
Bald hast Du so eine Herde und keinen festen Wohnsitz mehr. ;)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 29. August 2012, 22:51:36
Tara... heute vormittag war ich zwei Stunden bei den Ziegen im Einsatz, heute nachmittag zwei Stunden auf dem Eichenberg bei meiner Skuddenherde ( Zaunumstellen). Wenn jetzt nochmal Tiere dazu kommen... bin ich irgendwie definitiv auf dem Weg in eine Großherde oder -familie, wie man es nennen will.

Ich wollte keinen zweiten Bock. Aber wenn man den Kerl sieht und mal ganz realistisch überlegt... wegen der Inzucht macht ein Böckewechsel ja Sinn. Aber eben auch mehr Arbeit, denn zusammen... kann man die beiden nicht halten. Im Optimlafall klappt die geplante Vergesellschaftung. :-X Die unbekannte Komponente ist eben Liese und Lotte. We will see... die beiden stehen ja nicht so auf Veränderungen. Aber es gibt ja gemischte Herden, die sehr gut funktionieren. Bei den Pachtziegen stehen derzeit auch zwei Schafe - völlig integriert.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Tara am 29. August 2012, 23:04:06
Was machst Du im Winter mit ihnen?
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 30. August 2012, 08:29:52
Im Idealfall klappt ja die Vergesellschaftung mit Liese und Lotte. Die sind eh nicht gruppenkompatibel. Ich kenne soooo viele Ziegen - aber keine, die gemeinsam gleichzeitig an einem Stück Brot kauen. Die kennen kein boxen. Würde ich die hier an die Mühle stellen, dürften die nicht in den Stall - da würden sie wie gehabt mit Motte weggeboxt werden und rangunterst seien. Und das, obwohl ich bewusst Hornträger geholt habe. Die Hütte in O. ist jetzt schon innen vertäfelt - ich muss noch die beiden von den Vandalen zerdepperten Scheiben erneuern und einen Plastikvorhang für die Tür "stricken" ( festes Plastik, das man als Ziege aufmachen muss)

Der Rest der Schafe kann hier an der Mühle überwintern - hier hat es einen kleinen Offenstall.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 30. August 2012, 20:32:07
Nachtrag: Wir haben übrigens auch ein kleines Nebengebäude, das in der Historie als Schafstall genutzt wurde. Dahin können lammende Tiere. Ist schon ausgeräumt - reicht aber nur für kleine Mengen Mütter. Wir wollen ja keine Großbauern werden ;)

Heute war Tag der Tage in O. Das Feld am NSG war beerntet und damit fiel der Startschuss zur Beweidung der Nordeite. 5 Stunden habe ich geackert und mein Zeitmanagement hat versagt. Ein Termin platzte - bzw. kam dann erst mit über einer Stunde Verspätung zustande. Sehr krass alles. Dieses auf und ab im Gelände, der zweifache Zaun. Erst zurück, dann raus bauen... ich war und bin fix und alle. Der Lohn waren zwei sehr glückliche Ziegen. Nur der Bock meckerte ab und an, weil im dichten Bewuchs seine Dame vollkommen verschwand. Nun bleibt nur ein halbiertes Risiko für auftretende Colchicümmer. Heute habe ich einen gefunden und gezogen. Sie sind nur in der Talsohle ansässig. Süd- und Nordhang sind frei davon.

Dankbar war ich, dass das Megagewitter 10 Minuten nach Einstieg ins Auto losbrach. Aber sonst... boah eh... also das Projekt muss man wirklich lieben um so stur dabei zu bleiben! Wie gut, dass ich gestern schon 2 Stunden auf dem Eichenberg umgestellt habe. Da fiel heute nur Kontrollgang an.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 01. September 2012, 11:51:56
Und weil die Zaunanzahl ja begrenzt ist, hat das Umstellen immer einen Dominoeffekt. Während in O. einmal 50 m zurück gebaut wurden, kamen auf dem Eichenberg heute 50 m dazu. Mein Freund hat den Zaun gesteckt ( im hüfthohen Bewuchs ist das keine Freude) und ich habe Stunde um Stunde Greiskraut gezogen. Der Zaun steht nun noch nicht perfekt, aber durch die enorm größere Fläche ( sind ja nur 6 Skudden drauf, man muss das im Verhältnis sehen) sind die standorttreuen Schafe nicht ansatzweise versucht das Weite zu suchen. Damit können wir die heiße Mittagszeit für eine Pause nutzen und später dann in aller Ruhe weiter machen.

Ich kann übrigens bestätigen, dass meine Tiere freiwillig kein Greiskraut fressen. Alerdings gehen sie eben auch an die befallenen Flächen nicht ran. Ich kontrolliere also auch ständig die in der Beweidung befindliche Fläche und ziehe die übersehenen bzw. verspäteten bzw. durch meinen Abriss wieder durchgetriebenen Pflanzen raus. Nächsten Tag sind die Schafe dann auch in den Bereichen unterwegs.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 01. September 2012, 13:25:23
Auf meiner okkupierten Streuobstwiese steht der Bewuchs anderthalb Meter hoch. Mein Mäher ist immer noch kaputt. >:(
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 01. September 2012, 20:01:26
Das wäre, wie wenn meine Schafe Magenverstimmung hätten 8)

Haben sie aber nicht. Selbst der Weidegerätwechsel ( der lange Zaun braucht ja das stärkere Gerät) mit "Mut zur Lücke" ( wie sonst?!) verlief problemlos. Alle Skudden waren im neuen Gelände - wiederkäuend. Man zeigte sich ausgesprochen begeistert, lag da im Bewuchs und stand nicht mal auf, als ich den Zaun kontrollierte.

Mir gefällt die Fläche auch ;D

Very well! Die Ziegen in O. waren auch alle wohlauf - mein Partner arbeitet da aber immer noch ::) Sie haben jetzt den alten Stacheldrahtzaun rausgearbeitet. Dazu noch alten Hasendraht - durchwachsen. Ein Albtraum, ehrlich! Da fragst Dich dann kopfkratzend, wie ich, wie mit der Behörde vereinbahrt, den Damm mit beweiden lassen soll. Also muss der Krempel weg. Wenn ich auf dem Eichenberg schon witzel: Mein täglich Greiskraut gib mir heute - dann müsste es in O. auf meiner Hazienda zudem heissen: Mein täglichen Schlehenfreischnitt...

Immerhin wissen wir jetzt, woher der Platten am PKW letztes Jahr kam. Mir war nicht bewusst, was für lange stabile Dornen alte Schlehen haben.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 02. September 2012, 10:44:28
Heute ist definitiv ein guter Tag.

Nach einer Runde Klauenpflege auf dem Schlehengrundstück gab es zufällig zwei Gespräche. Und das klang vielversprechend nach neuen Biotopflächen. Nicht, dass den Tieren und uns die Arbeit ausgeht. Das geht ja gaaaar nicht! ;D
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 02. September 2012, 12:04:54
Zweimal einen Hektar hätte ich auch zu vergeben. ;D
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 02. September 2012, 15:08:19
Hier noch ein Bild vom Donnerstag. Der Damm in O., seineszeichens Naturschutzgebiet. Bis Donnerstag waren sie dahinter im NSG unterwegs - nun also auch auf der Nordseite. Noch ausbaufähig, aber selbst das hat wegen der 2 Zaunbauweise schon 5 Stunden gedauert. Diese Ziegen sind Pioniere. Ihrer wichtigen Aufgabe bewusst, trohnen sie seitdem zum wiederkäuen und dösen immer ganz oben und schauen huldvoll auf uns Fussvolk herab ;D
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 02. September 2012, 15:08:54
oh, Bild vergessen
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 02. September 2012, 18:32:13
 8) einer von 5 Ablageplätzen. Anfangs habe ich das noch extra entsorgt - das schaffe ich mittlerweile nicht mehr.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 03. September 2012, 20:04:12
Heute gab es einen Weidevorfall. Bei der Kontrolle der Schafe befanden sie sich auf der falschen Seite des Zauns. Es nahm ein vergleichsweise sehr schnelles Happy End. Auch der Verursacher war schnell befreit und er blieb unbeschadet 8) Und meine Skudden befanden auch flott, dass es auf der heimischesn Fläche doch viel gemütlicher sei. Die Grundursache wurde auch gefunden. Der Erdungsstab hatte im furztrockenen Boden Saft drauf...

Häufiger brauche ich das defintiv nicht. Aber so ganz vermeiden lässt sich das bei aller Sorgfalt nicht. Wir haben jetzt unten im Gelände zusätzlich Litze gezogen. Von aussen. Die Skudden kennen und respektieren das Netz...
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 07. September 2012, 14:18:09
Und ein wenig Glück braucht man auch...

Unerwartet darf ich heute nachmittag frei nehmen und das wiederum heisst, dass ich einen 50 m Zaun im Dammbereich von O. stellen werde. Damit meine unerwartet hitzig gewordenen Ziegen Liese und Lotte zum Bock ziehen können. Ich bitte die Daumen zu drücken. Die beiden sind noch nie gezogen ( der Weg ist nicht weit, das ist nicht das Problem). Die beiden sind auch wahrlich nicht die einfachsten Ziegen auf dieser Welt ;D Manch einer kennt schon die Storys, die die beiden geliefert haben. Und... sie vertragen sich eigentlich nicht mit meiner Motte. Aber das kann ja zyklusbedingt nun anders sein. Versuch macht kluch 8)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 07. September 2012, 20:55:47
Das sollte nicht sein...

 ::) oh man. Hindernislauf. Erst musste ich feststellen, dass ich zwar genug Zaun habe - aber in dem Riesen-Schlehengestrüpp ist irgendein großer Bau! Ich tippe mal auf Dachs. Da konnte ich nun nicht einzäunen - sonst tobt der dachs in der Nacht und mein Netz ist hin und die Ziegen futsch.

Dann stellte ich den Zaun - nun leider eher ein schmaler Schlauch auf der Grundfläche zusätzlich. Und dann gibt es halt immer den Moment, wo man den bestehenden Zaun umstellt und anbindet. Und das nutzte meine schlaue Ziege Motte schamlos aus! Lallalaaaaa und mit kleinen Tripselschritten zog sie grazil den Steilhang abwärts ( da, wo seinerzeit zwei Kühe zu Tode gestürzt sein sollen). Ähm... meine Ziegen sind da nicht gefährdet. Wenn "die Leute" wüssten, wie Ziegen klettern können. Das war also nicht mein Problem. Nur ich... äh, bin eben keine Ziege. Sie zog ( ich schwöre grinsend) ausser Sicht und frass beglückt Büsche.

Ja, da stand ich nun, ich armer Tor...

Ich rief meinen Freund zu Hilfe - der prompt mit seiner Treckerantiquität liegen blieb. Es brauchte Stunden, bis das Töff wieder lief.

Derweil rief ich mein Töchterlein an, das mit Brot in der Tasche kam.
Der Bock Emil plärrte indes jämmerlichst - er hatte den Moment natürlich wieder verpasst und sass artig innerhalb der Fläche fest. Das Gejammer rief Motte wieder hoch und mein Töchterlein lockte, ich hob den Zaun... na mit sehr gutem Zureden und tükischem Zurückziehen vom Brot klappte es im dritten Anlauf.

UFFF!

Tja. Nun sitzen Liese und Lotte immer noch ohne Bock auf der alten Fläche. Was soll`s... Montag Nachmittag habe ich die nächste Gelegenheit...

Beweidung ist ein hartes Brot! Auf dem Ziegen gerne kauen ;D
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 09. September 2012, 20:31:16
Heute habe ich sehr viel gelernt!

Wir waren mit einem erfahrenen Schäfer auf Exkursion. Mit den nun erhaltenen Informationen wird die Woche ein großes Wechselspielchen ablaufen. Das ist auch dringend nötig, denn die Flächen sind so wie sie jetzt sind, durch mit der Beweidung mit DEN Tieren, die jetzt drauf stehen. So wird keiner mehr satt und es gibt auch wenig Verbesserung mehr im Abfrass. Aber das will mit Bedacht erledigt werden...

Die Schafe ziehen zurück auf eine Vereinsfläche. Die ist gut durchgewachsen, hat gutes Gras und moppelt die Magerrasen diätierenden Skudden eine Runde auf. Nur... auch hier will ich nicht reiben, sondern hoffe auf ein entspanntes Umstellen. Das ist für alle besser und das geht erst Dienstag. Sie haben heute nochmal eine neue Ecke dazu bekommen. Das sollte reichen.

Die Ziegen... ziehen auf den Eichenberg, da die Skudden die Grauerlen nicht angerührt haben. May be ist auch unter dem Rest Bewuchs noch was, was den Ziegen schmeckt. Nur..... dafür braucht die Fläche nicht nur Netz wie gehabt - sondern zusätzlich Litze! Das dauert ein paar Tage nach Abzug der Schäfchen.

Die Fläche in O. wiederum, die von den Ziegen geräumt wird... wird das Netz verlieren - aber die Litze wird bleiben. Begeistert haben wir heute gesehen, dass er die Schafe nur mit Litze hält. Das ist DIE Lösung für den mutmaßlichen Dachsbau! Dem Jäger wird es nicht recht sein. Er wird um das Leben der Schafe fürchten. Aber ich muss ja die gesamte Fläche beweiden und das geht nur, wenn ich das Riesenschlehengebüsch mit einzäune. Sonst ist auch gute andere Fläche vergeudet.

Ah... und beim Umstellen auf dem Eichenberg habe ich auch schon eine Teilfläche raus genommen - auf dem verfüllten Gelände zeigte sich doch ein Fransenenzian. Na so was... hätschel, tätschel...
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Günther am 09. September 2012, 22:36:36
Fundstück:

http://assets.amuniversal.com/6407a210da45012fe714001dd8b71c47
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 10. September 2012, 06:25:19
 ::) tja, für die Wolle gibt es in D mehr oder minder keinen Markt. Weswegen ja manch einer auch Kameruner Schafe hat, die brauchen nicht geschoren werden. Skudden müssen. Aber das nicht dieses Jahr auch noch...

Edit: weil sie es schon sind.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 11. September 2012, 13:26:59
Gestern haben wir in unserer Mittagspause ( Akkord!) 50 m Zaun bei der Hazienda ergänzt und dann Motte als auch Bock zu meinen Ziegen gestellt. Die Damen haben wie erwartet wieder etwas aneinander auszusetzen. Damit müssen sie sich eben auseiander setzen. Der Bock soll die Woche das tun, was Böcke tun solln. Bislang sieht es aber eher so aus, als hätte der Bock keinen Bock 8)

Heute ist für meine Schäfchen Umstelltag. Premiere! Ein Bekannter mit seinem ausgebildeten Border wird uns helfen. Zum fangen ist der Eichenberg noch suboptimal :P Der Viehanhänger kann nicht ganz ran, die Hürden können nicht ganz gestellt werden und zu allem Überfluss hat es ja noch die Abbruchkante. Ich bin sehr neugierig, wie das klappen wird und werde berichten!
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Quendula am 11. September 2012, 13:35:27
... haben wir ...
Zu wievielt seid ihr? Das klingt nach viel Arbeit für viele Leute.
Ich drücke die Daumen für eure "Bäumchen, Bäumchen wechsel dich"-Aktion.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 13. September 2012, 20:44:15
So, jetzt habe ich endlich mal wieder Zeit zu berichten...

Also das mit dem Hund hat nicht geklappt. Bei diesen Felsen kann der Hund nicht treiben. Nun stehen 3 Schafe in O. und 3 noch auf dem Eichenberg. Es gibt Schlimmeres. Es war ja auch ein furchtbares Unwetter - da wären noch Tiere und Menschen zu Schaden gekommen, hätten wir bei der Nässe weiter gemacht. Am Sonntag wird der nächste Anlauf gestartet - aber diesmal wird nach bewährter Methode gearbeitet. Es ist nur noch ein scheues Schaf dabei ( das konnte man nicht alleine lassen, weswegen 2 Schafe wieder aussteigen mussten. We will see. Die Ziegen ziehen dann am Sonntag um auf den Eichenberg.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 14. September 2012, 13:40:48
Kleiner Scherz am Rande:

Ein befreundeter Ziegenhalter hat uns eine Ziege angeboten. Für ummasonst ;D Haken? Och... sie ist halt überwiegend unterwegs...
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 14. September 2012, 13:44:44
Die würde prima zu Deinen beiden Damen passen.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 14. September 2012, 13:48:35
 8) Ich hab ja mittlerweile 3. Eine hat er mir ja schon geschenkt. Sie verträgt sich nur leider nicht mit meinen beiden. Aber jetzt kommt der ausgeliehene Deckbock weg... mal sehen, was sie dann macht. Alleine in der Hütte liegen... kann einsam sein.

Ja das wäre das Dreamteam. Die ausbruchstarke Motte - die aber immerhin sehr zutraulich ist, mit der nicht zäunbaren Dauermä(h)erin, noch ohne Namen, und das Dreamteam Liese und Lotte. Jetzt darfst mal raten, warum alle meine Ziegen Glocken tragen ;D Nä... ich will die Vierte nicht. Mehr - werden sie von allein!
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 16. September 2012, 20:19:27
YEAH!

 ;D

Very well done!

Meine Schafe sind ohne Stress auf den Bahndamm gezogen. Meine Ziegen sind ohne Vorkommnisse auf den Eichenberg gezogen. Die Hazienda ist geräumt.

Morgen folgt Zaunabbau auf der Hazienda und Zaunerweiterung auf dem Bahndamm.

Das sind schlichte Sätze. Die wenigsten werden erahnen können, wieviel unglaublich viele Arbeit dahinter steckt. Und wie glücklich wir heute Abend sind!
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: oile am 16. September 2012, 20:22:47
Ich ahne es. Und ich komme völlig außer Atem beim bloßen Gedanken daran. Ich weiß nicht, ob ich das packen würde - naja: mit Partner möglicherweise schon. Aber so etwas müsste ich ganz alleine durchziehen.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 16. September 2012, 20:28:19
Das geht alleine nicht! No chance. No way!

Etwas atemlos waren wir zwischendrin auch. Es brauchte heute auch mal wieder Mut zur Lücke. Zaun öffnen, Hürden zum Hänger bauen und dann zeigen einem die Schäfchen die lange Nase. Da war dann bis zum Nachmittag der Zaun lückenhaft, nur durch Litze gesichert. Das geht bei anderen Schäfern, wie zuletzt gesehen. Abe rfür uns ist das Neuland und dann fährst unten am Berg längs und siehst die Schafe nicht... da klopft die Pumpe schon einen Gang höher... ::)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 18. September 2012, 12:34:58
Nachdem ich gestern konzentriert satte 7 Stunden gearbeitet habe, sind alle Zäune der Hazienda zurück gebaut und auf dem Bahndamm wurde die Fläche erweitert. Davon will ich jetzt ein paar Bilder zeigen:
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 18. September 2012, 12:36:40
Da stehen sie also auf dem bereits von Ziegen und ihnen beweideten Magerrasen. Den man da sogar schon erkennen kann ;D

Hier... stehen sie vor einer Wand
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 18. September 2012, 12:37:12
Die Wand besteht aus dem Bewuchs der nun neu eingegrenzten Fläche. Also links alte Fläche, ab Wand neue Fläche.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 18. September 2012, 12:40:52
Auch hier müssen sie durch. Was? Ihr seht da keinen Magerrasen???
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 18. September 2012, 12:44:51
Und das letzte für heute. Einer der Ausgänge des mutmaßlichen Dachsbaus. Die Variante: Schlehengebüsch als natürliche Grenze plus Litze hat zumindest letzte Nacht schon mal funktioniert. Da, wo die Litze über Kreuz geht, konnte "das Tier" letzte Nacht durchschlüpfen. Die Skudden werden derzeit hauptsächlich durch den Bewuchs aufgehalten. Sie müssten da durch um an die Litze zu kommen. Das werden sie eher nicht tun. Es ist genug zu fressen auf der Fläche und meine Skudden sind ja ortstreu. Nicht täuschen lassen... von dieser Seite ist keine Schlehe zu sehen. Aber an allen Seiten, an denen die Schafe ran kommen, ist es wehrhafte Schlehe.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 18. September 2012, 12:48:41
Und um es noch zu ergänzen... neben der Litze läuft ein stark begangener Wildpfad. Oben ist der durch das Netz abgeschnitten. Es war schon ein angespannter Morgen, bis ich alles kontrolliert hatte und feststellen konnte, dass auch das Wild sich einen neuen Weg gesucht hat ( den wir auch bewusst offen gehalten haben). Auf der anderen Seite des Bahndamms ist ein Maisfeld. Es dürfte somit Schwarzwild sein, das es abzuhalten gilt. Also alles schon etwas verschärfte Bedingungen.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Günther am 18. September 2012, 13:27:00
Ein ordentlicher Dachs läßt sich nicht so leicht aufhalten. Sogar ein Maschendrahtzaun ist nur bedingt ein Hindernis.
Wenn ich - selten genug - "unserem" Dachs auf den Leib rücke, hab ich immer einen festen Holzprügel und lasse ihm immer einen Notausgang offen.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 18. September 2012, 14:19:08
Eben ;) Wenn ich nun wie bei den Schäfchen gewohnt das Netz genommen hätte, wäre das am nächsten morgen inexistent und meine Schäfchen täten mal die nähere Umgebung erkunden ::)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Günther am 18. September 2012, 15:42:40
Freie Weide für freie Schafe! 8)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 20. September 2012, 12:01:43
Heute nun Bilder von der "Weidebaustelle", mit der dieser ganze Faden anfing. Vom Eichenberg. Erstmal eine "Totale"
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 20. September 2012, 12:03:35
Man sieht drei Punkte, davon zwei Weiße. Liese, Lotte und Motte ;D

Und hier ein Bild von Motte at work!
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 20. September 2012, 12:05:57
Das arbeitet sie an den Bäumen auf der Abbruchkante.

Und... wer noch die Bilder vom Anfang in Erinnerung hat: Das ist nun der Zustand unterhalb der Abbruchkante.

Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 20. September 2012, 12:08:05
Da sieht man schon, lange können sie da nicht mehr bleiben. Sie müssen aber wiederum etwas Schmacht bekommen, denn auch diese drei verweigern bislang die Grauerlen. Und die müssen nun defintiv bearbeitet werden!

Nächste Woche stell ich aber den Zaun um - dann geht die Abbruchkante aus der Beweidung raus - und die Tiere ziehen den Berg abwärts. Wie weit wir da genau runter dürfen, kläre ich am Montag noch mit dem Besitzer. Auf jeden Fall sind sie da dann aber wieder eine ganze Weile beschäftigt. ich auch. die Fläche steht nämlich noch voller Greiskruat :P
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 20. September 2012, 12:11:03
Ach ja... und heimgefahren bin ich dann mit 5 Bierflaschen einer Marke, die im Ökotest sehr gut abgeschnitten hat. Ausgetrunken und mit Verpackung lagen sie in der Hecke :P Na wenigstens gibt es Pfand... ::)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Günther am 21. September 2012, 13:59:09
"Schafe stürmten Sportgeschäft"

http://tirol.orf.at/news/stories/2550960/
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 21. September 2012, 19:23:33
Wir übernehmen ja nächstes Wochenende weitere 7 Schafe. Deren Ahnen hielten ihre Besitzerin auch schon mal auf Trab. Anruf: Ihre Schafe stehen beim R..e in der Gemüseabteilung...

Haste Tiere, kannste was erleben 8)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Günther am 21. September 2012, 19:51:32
Besser als: "... sie liegen schon in der Fleischabteilung in der Kühlvitrine." ::)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Pewe am 21. September 2012, 19:52:49
 ;D
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Tara am 21. September 2012, 19:53:25
Ihre Schafe stehen beim R..e in der Gemüseabteilung...

 ;D
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Knusperhäuschen am 21. September 2012, 19:58:37
 ;D
Den Kamerunschafbock meines Onkels hat die Polizei erschossen, er hatte ihn verkauft und dann ist er ausgebrochen und hat auf einer Bundesstraße den Verkehr gefährdet...

Verkauft wurden die Schafe, weil sie furchtbare Brüller, Blöker und Bettler waren und auch das Damwild im gleichen Gehege nahezu "tyrannisiert" haben, vom Futter vertrieben und stehend im Futtertrog reingekackt, die waren wirklich schrecklich, obwohl ich damals im Teenageralter wirklich alle Tierchen toll fand.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 21. September 2012, 21:50:21
Meine Skudden sind aber ehrlich nur reiner Quell von Freude! Und hoffentlich sind sie noch lange nicht in der Kühltruhe 8)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 23. September 2012, 18:36:09
wenn meinem Text heute häufiger das R fehlt... die Tastatur klemmt mal wieder...

Gestern vormittag habe ich gearbeitet, nachmittags hat ein Freund die Tiere kontrolliert. Und weil das Schäferinnenherz aber erst ruht, wenn sie alle Wollies duchgezählt und die Zäune ect. kontrolliert hat, bin ich abends noch mal rüber. Und habe mich sehr erschocken. Das war die neue Situation:
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 23. September 2012, 18:41:15
Nun geht das Gelände erst den Hang hoch, dann den Hang abwäts, dann hat es ein winziges Plateau und dann... geht es schroff abwärts in die Tiefe. Wenn sich so ein Schaf beim Schuss nachts erschreckt - und sie lagen gerne oben auf de Kante- also ich wagte mir nicht auszudenken, was hätte passieren können. Deswegen wurde heute das Beweidungsprojekt an diesem Ende des Damms gestoppt. Sehr schade, denn die Schäfchen waren artig mit Brennesselbeseitigung beschäftigt. ::) Sei es drum. Dem Vertragswerk ist genüge getan, das schreibt mindestens einen Beweidungsgang pro Jahr vor - da steht aber nicht wie lange und die Köttel weisen nach, dass sie auch in der äussersten Ecke waren. ;D

Nicht nur das. Die Schlingel waren tatsächlich im Tiefang durchs Schlehengestrüpp gekrochen - womit die zusätzliche Litzenlösung überm Dachsbau als Grenze nötig war und auch gehalten hat.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 23. September 2012, 18:44:16
Nachdem sie nun heute ganz ans andere Ende des Damms umziehen mussten, habe ich erst einen Treibegang aus Litze gebaut und dann das restliche Zaunmaterial verbaut. 3 Netze waren noch frei, der Rest wurde - Premiere für uns - nur aus Litze gebaut. Man hat das als Schaf schon sehr interessiert beäugt und ich hoffe, es hält einer näheren Erkundung stand. :-X

Meine Schafe sind nunmehr nicht mehr Bergschafe, wie ich auf dem Eichenbeg gewitzelt habe, sondern Waldschafe 8)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 23. September 2012, 18:45:33
 8) kleiner Scherz. Nein, auf der anderen Seitehat es noch ein Stück Magerrasen. Wobei sie an den Büschen auch gerne knuspern werden und bei Regen sind ihnen Bäume eh sehr recht. Alles in allem ein sehr großes Stück, von dem ich hoffe, dass es bis Ende Oktobert reicht. Dann muss ich die NSG Fläche eh räumen.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 29. September 2012, 14:21:11
Derzeit sind es ruhige Tage - ausser den täglichen Kontrollen steht nichts an. Bis heute. Da haben wir die zweite Schafherde geholt. Natürlich ebenfalls Skudden, aber hornlose. Die Herde 2 sei hiermit die Herde rund um "Siegfried".
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 30. September 2012, 19:23:36
aber auch wenn Siegfried handzahm und super weich ist... Theodor hat einen festen Platz in meinem Herzen. Ist der Kerl nicht wunderhübsch?
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: oile am 30. September 2012, 19:28:20
Boah. Der ist ja hinreißend. Wenn das ein Menschenmann wäre... 8)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 30. September 2012, 19:49:09
Das Bild ist heute von meiner Backfisch-Tochter aufgenommen worden. Auch an sie geht er mittlerweile sehr dicht ran. In guter Absicht, wohlgemerkt ;) Wenn man bedenkt, dass er aus der großen Landschaftspflege kommt, sprich engen Kontakt gar nicht so gewohnt war, dann bin ich doppelt glücklich über diesen imposanten jungen Herrn. Er ist gemeinsam mit Toastie nun der Zutraulichste der Gruppe. Womit auch der Rest inzwischen fast auf Berührungsnähe ran kommt.

Kontrastprogramm sind die derzeitigen Pachtschafe hier direkt am Haus. Also da ist bei 25 m Nähe Schluss. Gut, die müssen auch mit den boxenden Ziegen klar kommen. Aber ein enges Verhältnis so wie zu unseren Skudden... daran wäre gar nicht zu denken. Also mit der Rasse als auch mit den Haltungsbedingungen liegen wir optimal. Die tägliche Zeit, die man mit den Tieren verbringt, die man sich schlicht die Zeit auch nimmt... ist spielentscheidend.

Und hier noch ein Bild meiner Ziegen von heute. Sozusagen mit wehenden Ohren zu mir unterwegs - wer die Anfangszeit mit den Hornträgern hier nachgelesen hat... das hätte man nicht zu träumen gewagt. Auch die sind glücklich, wenn ich komme. Oder mein Freund. Oder meine Tochter. Auch der Verwalter Anfang der Woche wurde aktiv untersucht... Happy End mit Liese und Lotte 8)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 30. September 2012, 19:51:00
ach ja... sozusagen am Horizont gallopiert auch Motte in meine Richtung. Aber meine Buren bekommen häufig schneller mit, dass ich auf der Fläche bin ;)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 01. Oktober 2012, 15:26:58
 8) Ich habe eine Marken-Astschere. Dolles Ding, auch hier im Forum wohlbekannt.

 ;D Eigentlich ist es super ärgerlich, aber mir liefen heute morgen Lachtränen übers Gesicht. Offensichtlich ist auch für dieses Gerät unsere Landschaftspflege grenzlastig. Sie ist beim schneiden gebrochen! Ich werde mal die Firma anschreiben... vielleicht war es ja ein Materialfehler?

Ich bin auf jeden Fall schnell zu einem Freund gedüst und habe mir dessen Astschere des gleichen Herstellers ausgeliehen. Konventionell geht bei meinen Mengen nichts mehr. Die Zeiten von billigen Supermarktastscheren sind längst vorbei. Und so schaffte ich auch den Riesenasthaufen auf meiner Hazienda so gut es eben machbar ist, auf einen Ort zu konzentrieren. Jede Menge Brennholz ist ebenso angefallen. Donnerstag haben wir wieder eine Begehung... also schnell etwas Ordnung schaffen ;) Leider ist hinten auf dem Grundstück noch ein solcher Einsatz nötig. Na ich schlummer jetzt eine Runde. Vielleicht wache ich mit sprühender Energie wieder auf :-\ Aber man muss auch mal regenerieren - sonst bricht man wie die Astschere ;D


Ah.... und was sah ich da auf dem Grundstück meiner Hazienda??? Einen Fransenenzian! Na bitte, ist auch botanisch gar nicht sooo uninteressant, mein Gartengrundstück. :D
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 01. Oktober 2012, 15:28:33
Ach ja... ich stellte zuletzt fest, dass die Schafe sich ihre Weide mit einem Hornissennest teilen. Offensichtlich kommen sie aber alle miteinander klar.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Gänselieschen am 01. Oktober 2012, 17:08:05
So, jetzt bin ich einigermaßen im Bilde.

Und sofort kommen mir wieder die Gedanken, ob ich mir nicht doch 2/3 Schafe leasen könnte für meinen Vorgarten, der langsam verwaldet. Inzwischen habe ich dort auch einige Pflanzen gepflanzt, die dort bleiben könnten. Die könnte ich aber zur Not auch nochmal umpflanzen.

die Fläche ist ca. 16 x 25 m groß - da gibt es ne Menge zu futtern. aber auch einige erhaltenswerte Pflanzen, 2 Rhodos, eine Stechpalme, 2 Hechtrosen und richtig große Bäume. Keine unslösbare Aufgabe, die kleineren Neuankömmlinge woanders hinzusetzen.

Ich hätte dort auch gern Magerrasen mit einer großen Artenvielfalt. Habe dort ca. 2002 das Mähen eingestell - und irgendwann bemerkte ich dann die Sämlinge. Nun hab ich mich mal bissel durchgekämpft und auch etwas gerodet - aber der Traum Schafe dort zu halten wurde grad wieder ans Licht geholt.

Fressen Ziegen wirklich alles?

L.G.

Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 01. Oktober 2012, 17:15:26
Was Du bräuchtest, wäre eine Mietschafherde ;D Wobei wir ja witzeln... erst die Heckenscheren, dann die Rasenmäher, gelle? Ziegen fressen fast alles. Was sie nicht mögen, sind Tannen und Kiefern. Nur... eine Bekannte erklärt ganz richtig: Schafe sind keine Häcksler.

Ziegen eben auch nicht. Sie verbeißen prima. Aber es bleiben eben die Stängel stehen. Wenn es schon eine verwaldete Fläche ist, wie die, wo meine Schafe jetzt stehen, dann fressen sie das Buschwerk und die unteren Äste kahl. Das heisst nicht, dass das ganze Grünzeug nicht munter wieder austreiben würde. Nur kommen sie Vierbeiner im näcfhsten Jahr ja wieder. Und selbst wir müssen zu Pflegemaßnahmen mit Astschere und im Winter auch Motorsäge hinterher...
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Martina777 am 01. Oktober 2012, 17:15:29
Fressen Ziegen wirklich alles?


Ich kenne die eher so, dass sie alles fräßen, was sie grad nicht erreichen oder nicht fressen sollen (inclusive Gulasch und Reithandschuhen) und die schönste Wiese, auf der sie grad stehen, verschmähen.

Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 01. Oktober 2012, 17:30:26
Nä, also das ist ja auch das Modell Heckenschere. Heckenscheren kann man zwar auch zum Rasenmähen nehmen, aber das fusselige Zeug ist doch eher suboptimal ;D ;D ;D
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Martina777 am 01. Oktober 2012, 17:39:56
Nä, also das ist ja auch das Modell Heckenschere. Heckenscheren kann man zwar auch zum Rasenmähen nehmen, aber das fusselige Zeug ist doch eher suboptimal ;D ;D ;D

 ;D ;D ;D

Danke auch für den Satz "Schafe sind keine Häcksler"!
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Gänselieschen am 01. Oktober 2012, 17:50:27
 ;D , ja drei Mietschafe - das wäre was Feines über den Sommer. Es ist erstaunlich, wie schwer z.B. Eichen und Buchensämlinge rausgehen, auch Ahorn, Ulme und Haselnuss ist nicht schlecht, aber auch Brennnesseln und Goldruten bis 2 m Höhe sind ein schöner Wald. Dazu reichlich wilder Wein, Efeu und Hopfen - ein schönes Gemisch. ;D klingt eher nach Ziegen...
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 01. Oktober 2012, 18:12:05
Tja siehst... ich täte solche Flächen gerne nehmen ;) Nach dem 30.10. darf ich mit den Tieren nicht mehr auf Biotopflächen. Das heisst noch lange nicht, dass sie dann in den Stall müssen. Eingezäunte Flächen ohne Giftpflanzen ( respektive welchen, die meine Schafe meiden) und Pflanzen geschützt, die sie nicht fressen sollen... das wäre für mich eine schöne Überbrückungslösung. Nur wie so oft hier im Forum... Du bist zu weit weg! ::)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 01. Oktober 2012, 18:13:41
och, sag das nicht. Meine Schafe knuspern gerne an Brennesseln und Büschen. Nur die Goldrute... habe sie fein säuberlich ausgespart. Die werden derzeit von den Ziegen gemetzelt. ;)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Eva am 01. Oktober 2012, 18:16:22
Oh, da gibt es doch bestimmt noch die ein oder andere Streuobstwiese, die noch vor dem Winter gemäht werden soll.

Bleibt zu bedenken, ob das Fallobst den Schafen zuzumuten ist.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 01. Oktober 2012, 18:21:16
Na das ist weniger das Problem. Du musst am Ende aber Deine Schafe selber essen 8) Das ist das Problem von landwirtschaftlicher Bürokratie. Betriebsnummern von Flächen, von denen Nahrungsmittel gewonnen werden ect. Aber das könnt man ja auch regeln. Es gibt ja genügend Menschen, die den Sommer über Jungschafe haben und die dann hinterher eben jene verzehren.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Günther am 01. Oktober 2012, 18:24:59
Wie wir - SEHR vorübergehend - ein Schaf im Garten hatten, kamen immer wieder Türken vorbei, ob wir ihnen das Schaf nicht verkaufen wollten....
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 01. Oktober 2012, 18:34:36
 :-X
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: oile am 01. Oktober 2012, 21:52:49
Zugvogel, warum darfst Du nach dem 31. 10. nicht mehr auf Biotopflächen?
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 01. Oktober 2012, 21:59:20
Das legt der Vertrag mit der Behörde so fest.

Hintergrund wird sein, dass im Winterhalbjahr zugefüttert wird. Und das bedeutet einerseits Nährstoffeintrag, andererseits aber auch starke Beanspruchung der Trittnarbe. Es mag Jahre geben, wo man locker noch 4 Wochen länger ohneZufütterung draussen stehen lassen könnte. Gerade auch noch so genügsame Rassen wie unsere Skudden. Aber da man ja nicht Anfang des Jahres das Wetter vom Oktober wissen kann, lautet der Vertrag eben so. Es ist auch in Ordnung. Das weiß man vorher.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: agarökonom am 01. Oktober 2012, 22:01:40
Ziegen fressen schon Kiefern und Fichten , aber eben lieber im Winter . ( und dann riechen sie beim Wiederkäuen wie Erkältungsdrops ;D )
Meine Ziegen sollten damals die Weihnachtsbaumplantage meines Vaters von Unkraut befreien ..... leider gab es keinen Markt für Hochstammweihnachtsbäume ;D
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Gänselieschen am 02. Oktober 2012, 14:09:49
 ;D ;D das ist so die Beschreibung meines Freundes - Savanne ;D. Inzwischen wächst bei mir doch einiges, was ich auch ungern abgefressen sehen würde - aber man darf ja mal nachdenken.

Ein Arbeitseinsatz - 10 Leute - würde den Baumsämlingen schnell zeigen, wo es lang geht. Ich mache auch immer mal was raus und würde auch direkt jetzt gern einmal mähen und liegen lassen. Allerdings wäre das dann sehr viel - zu viel Nährstoffe, oder??

L.G.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Günther am 02. Oktober 2012, 14:55:18
.... würde auch direkt jetzt gern einmal mähen und liegen lassen. Allerdings wäre das dann sehr viel - zu viel Nährstoffe, oder??

L.G.

Wenn Du nur das liegen läßt, was - ohne zusätzliche Düngung - von selbst gewachsen ist, dann kommen nur die Nährstoffe in den Boden zurück, die schon vorher drin waren (eventuell mit geringen Stickstoffverlusten).
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 02. Oktober 2012, 15:16:14
 ;) na im Winter ist man selbstverständlich nicht wählerisch. Da treibt es der Hunger rein. Da müssen meine aber ja runter von der Fläche sein und so haben wir die undankbare Aufgabe im Winter die Motorsäge zu schwingen. Die jungen Kiefern sind sehr wohl beknabbert worden. Aber die Fichten und älteren Kiefern, no thanks. Na ist vielleicht auch nicht verkehrt. Eine Runde Weihnachtsbäume wird da auch anfallen. Mitte des Monats werden wir die Feinheiten besprechen und ein Tannenbaum scheint mir persönlich für die Kirche geeignet. Ich fände es ganz gelungen, wenn der Ort auch was von dem Projekt hätte. Aber das ist bislang nur so ein Gedanke.

Für Gänselieschen ist eine dauerhafte Haltung über den Winter nicht geeignet. Mein Freund hat gerade voller Stolz erzählt, er habe nach H. wo Herde 2 überwintern wird, schon 20 Heuballen gebracht. Mein trockener Kommentar: Schön. Für 20 Tage Futter! Er hat spontan aufgehört zu lächeln...
Der Winter ist lang!
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Günther am 11. Oktober 2012, 19:12:35
"Diebe stehlen 15 Schafe"

http://burgenland.orf.at/news/stories/2554094/
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 11. Oktober 2012, 22:00:03
und auch noch seltene Zackelschafe. Wenn sie lebend wo auftauchen, müsste man sie erkennen 8)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 11. Oktober 2012, 22:19:38
Um den Stand der Dinge noch zu beschreiben: Es nähert sich das Ende der Beweidungssaison.
Und mir ist jetzt schon ganz wehmütig. Erst zum 1.6. dürfen die Tiere wieder auf die Biotopflächen. Und auch auf neue und das tröstet nicht nur, sondern freut uns richtig. Das ist nur möglich, weil uns ein befreundeter Naturschutzverein ( nicht der, der nebenstehend als "Verein, der mir am Herzen liegt" zu lesen ist) uns beim Freischnitt hilft. Die Fläche bei O., die wir dieses Jahr in der Beweidung hatten, wird überpflegt ( Zitat: Dass, was die Ziegen übrig liessen ;D ) und eine neue Fläche wird erschlossen. Es sind Flächen, die dieser Verein seit Jahren pflegt - und eben teilweise nicht mehr, weil die Helferzahlen nicht mehr zu erreichen sind. Wir kämpfen uns da durch. Gemeinsam und mir kribbelt es schon förmlich in den Fingern.

Und der Eichenberg, der neuerdings Riesenberg genannt werden soll ( die Behörde hat darum gebeten)? Da ist gerade erst mein Freund mit der Motorsäge über die Steilkante "geschrubbt". Ja jesses. Da habe ich noch Tage zu tun um da aufzuräumen. Aber er hat sehr sauber unten geschnitten, so dass nicht mal Stolperfallen bleiben.

Nächste Woche beginnt dann der "Abzug". Die Ziegen wandern den Riesenberg abwärts und die Schafe werden zu uns gebracht, wo sie an der Mühle überwintern.

Es folgen nächste Woche auch schon weitere Kartierungen... langweilig wird uns auch im Winterhalbjahr nicht ;)

Nach dem "Abzug" werde ich noch Bilder einstellen, um zu dokumentieren, wie sich die Flächen entwickelt haben...
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: uliginosa am 11. Oktober 2012, 22:24:05
Hier gibt es inzwischen manchmal solche Nachrichten, wenn Schafe von Wölfen gerissen werden. Manchmal waren es tatsächlich Wölfe, manchmal aber auch "nur" Hunde.

Ein 1 m hoher Zaun ist für einen Wolf auf jeden Fall keine Hürde!
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 11. Oktober 2012, 22:32:50
Nö. Wäre er wirklich nicht. Derzeit sind die Schafe bei uns "nur" mit Litze gesichert. Die oberste Litze ist aber bei ca. 1.50 m. Und WUMMS muss auf dem Zaun sein. Mein Freund hatte heute das zweifelhafte Vergnügen eine gewischt zu bekommen. Den hättst hören sollen ;D
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Gänselieschen am 12. Oktober 2012, 12:50:33
Auweia - mein Mitgefühl.

1m wäre für Schafe ja sowieso zu niedrig - jedenfalls ohne Strom. Die können prima springen. Und wenn sie es erst raushaben, ist es sowieso vorbei - los las ich mal. Das Schaf, was mit so etwas anfing, wurde früher sofort geschlachtet, damit die anderen es nicht nachmachen können.

Und Glückwunsch zu Zuwachs;)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 19. Oktober 2012, 20:31:36
So. Meine Schafherde 1 ist seit gestern im Winterquartier bei uns an der Mühle. Sie schauen von der derzeitig eingezäunten Fläche ( halber Garten mit dabei, wozu habe ich Rasenmäher? ;D ) übrigens sehr neugierig auf den Grill oder eher auf uns, die wir Brot zur Wurst verzehrten. Man merkt, dass sie noch schwanken zwischen Neugier und dem doch vorhandenem Gefühl zu dichter Nähe zu uns. Sie standen ja nun doch eher abgeschieden, auch wenn ich sie täglich besucht habe und auch Kontakt mit Ihnen gesucht und gepflegt habe. Aber Gänse, Katze, anschlagender Wachhund, turbulenter Haushalt... da haben sie noch dran zu knabbern. Was sie können. Man kann sich als Schaf hinter Brennesseln verstecken und selbiges Versteck dann auffressen ;D Wir sind sehr froh sie nun so dicht bei uns zu haben.

Ich habe Fotos versprochen von der beweideten Fläche. Ich habe auch heute wieder abgebaut ( durfte mir nachmittags frei nehmen), bin aber immer noch nicht fertig geworden. Man sieht also noch Reste von der Zäunung auf den Bildern. Anmerkung: Auch diese Reste stehen nach wie vor unter Strom, damit sich Wildtiere nicht verfangen können.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 19. Oktober 2012, 20:32:22
So. Auf dem Bild standen links zuletzt die Schafe. Rechts war die Fläche vor einigen Wochen in der Beweidung
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 19. Oktober 2012, 20:34:20
Und hier sieht man, dass sie Nadeln verschmähen ;)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 19. Oktober 2012, 20:35:40
und auch Autoreifen schmecken ihnen nicht :P
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 19. Oktober 2012, 20:37:19
dafür aber Gilbweiderich 8)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 21. Oktober 2012, 13:45:10
Der Zaun in O. ist seit heute komplett zurück gebaut. An der Mühle habe ich die Fläche nun etwas erweitert und dann ziegensicher gezäunt. Der Almabtrieb naht. Damit endet dann das Beweidungsprojekt 2012. To be continued ;)

 8) Die Schafe machen sich hier übrigens prächtig. Inzwischen rennt man, wenn der Hund bellt. Nicht weg, sondern hin: Was gibt es Neues???? Und... den frisch geputzten Hänger hat man zu fünft ( !) bereits inspiziert.

Na schaun wir mal, wie die Vergesellschaftung mit den drei Ziegen klappt. Eventuell müssen wir da rangieren bis es passt. Motte ist ja eine dominante Ziege...
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Gänselieschen am 06. Dezember 2012, 14:27:52
Wir erfahren ja immer mal im Café, wie es bei Dir voran geht - aber den status quo könntest du für die fachliche Interessierten Puristen auch mal niederschreiben. Oder meinst Du, das Beweidungsprojekt macht jetzt einfach Winterruhe?

L.G.
Gänselieschen
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 06. Dezember 2012, 16:08:47
Eben beim Gespräch hier habe ich noche erzählt: Ich kann sie halt nicht bedarfsorientiert aus der Tasche ziehen. Sie müssen das ganze Jahr versorgt werden. ;)

So ist der Stand: Die Ziegen wanderten erst zu Fuss ins Tal und die Vergesellschaftung klappte prima. Dann konnten wir Grünland in der Umgebung anpachten und das Futter stand noch so hoch... so stellten wir die Schafe, die noch auf einer Vereinsfläche standen ( zur Erinerung, ich habe zwei kleine Herden) da drauf. Als nächstes kamen Liese und Lotte extra gezäunt ebenfalls dorthin. Das war ein sehr eindrucksvolles Bild: Die Ziegen stiegen aus und der Schafbock rannte um sein Leben. ALIENS! Aliens mit HÖRNERN!
Eine Woche später hob ich die Trennung auf und die Ziegen rannten etwas zu flott rüber. Das hat Siegfried übel vermerkt - er war fortan Chef im Ring. Liese und Lotte kuschten... da die Schafe aber kein Interesse am Wagen haben ( Skudden haben sehr viel Wolle, auch am Bauch), konnten sie nachts und bei Regenwetter rein. Das war eine Verbesserung zu hier, denn hier hatte Motte mal wieder Anwandlungen und hatte die beiden gemobbt.

Motte indes beschloß zu den Pachtziegen zu wechseln. Sie kommt das sehr gut klar ( Chef) - ich finde es etwas mühsam ihr dort extra Futter zu bringen. 8) Aber da muss ich durch - im wahrsten Sinne des Wortes.

Als der Wintereinbruch angekündigt wurde, zogen Liese und Lotte zu Fuss immerhin stattliche 1,6 km heimwärts zu uns an die Mühle. Wieder zu den Schafen rund um Theodor. Das klaptt absolut harmonisch. Die Ziegen würden zwar auch gerne zu den Pachtziegen wechseln, aber die hätten da drüben keine Chance. Es reicht nicht Hörner zu haben. Man muss auch wissen wie man sie benutzt. Liese und Lotte sind indes vollkommen überzeugte Pazifisten.

Die Schafe rund um Siegfried zogen dann noch ins andere Winterquartier, wo meine "Lebensabschnittsschwiegereltern" einen Blick drauf haben. Wobei man bei den alten Herrschaften schon vorsichtig sein muss. Blick drauf werfen lassen ja, aber Verantwortung kann man dahin nicht mehr abgeben.

Ja, das ist der Stand der Rasenmäher der Beweidungsprojekte ;D Jeder Morgen beginnt mit der Fütterung und der Kontrolle. Dafür sehe ich auch ausserordentlich zufrieden auf meine Wollies wenn ich aus dem Küchenfenster blicke. Es ist schön sie jetzt so dicht am Haus zu haben. Wobei sich auch dort die Alleinlage als günstig erweist. Sobald ich die Nase vor die Tür strecke, blökt die halbe Weide ;D
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Zuccalmaglio am 07. Dezember 2012, 08:53:41
Wenn es eine Wahl zum Thread des Jahres gäbe, würde ich den wählen.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 07. Dezember 2012, 18:33:50
Dankeschön :-*
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Gänselieschen am 11. Dezember 2012, 13:52:49
Jetzt habe ich auch ein viel runderes (bzw. gehörntes) Gesamtbild zur Winterlage ;).

Mir muss der Schafgeruch meiner neuen Schafwolle beim stricken reichen - die hat ganz viel Lanolin noch drin und riecht herrlich nach Schaf. Fremdfüttern gehen und stricken - aber der Wunsch bleibt!

Lassen sich die Tiere auch mal einschneien? Das habe ich am WE bei einem Puter gesehen. Er hätte ins Haus gekonnt - hat sich aber hingelegt und einschneien lasse - ich dachte schon, der wäre tot. Der Besitzer sagt, das mache der öfter und bei genauem Hinsehen, sah man ihn auch atmen.

L.G.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 22. Dezember 2012, 18:16:29
Heute waren wir auf der einen Fläche. Eine Fichte fehlte und unser Halteseil wurde gemopst.

Dabei hätt man ja einfach mal fragen können. Die Fläche wird im zeitigen Frühjahr ja eh gepflegt, sprich freigeschnitten. Es geht somit nicht um den "Verlust" von etwas, was eh demnächst gefallen wäre. Es geht mehr um das Prinzip und... auch um das Seil. Das ist dann defintiv Diebstahl. ::)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 22. Dezember 2012, 18:52:35
Idioten. :P
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Günther am 22. Dezember 2012, 19:04:11
Von der Sorte gibt es mehr als genug.
"Res derelicta" - und schon ists mitgenommen....
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Cara am 22. Dezember 2012, 22:15:09
Ich habe diesen Fred heute erst entdeckt und konnte gar nicht aufhören zu lesen, bis ich durch war :D
vielen Dank für diesen vergnüglichen Bericht, meine Stimme bekäme er ebenfalls

Ich wünsche weiterhin viel Freude, unerschöpfliche Energie und Glück ohne Verluste
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 23. Dezember 2012, 09:48:25
Dankeschön ;)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 04. Februar 2013, 20:49:14
Am kommenden Wochenende planen wir einen Freischnitt. Nachzulesen hier:
Termin
Falls jemand von Euch mit dabei sein will... es wäre mir eine Freude! :)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 25. Februar 2013, 12:36:11
Da fehlt ja noch der Vollständigkeit halber folgender Link

Obstbaumschnitt auf Beweidungswiese

und dann folgen gleich noch die news von heute :D
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 25. Februar 2013, 12:42:17
Heute haben wir weitere Schafe übernommen. Skudden selbstverständlich. 4 weibliche Tiere plus 4 Lämmer. Bei Schneelage in einem Ausläufertal vom Harz angeholt und langsam und vorsichtig nach O. gezuckelt, wo sie jetzt erstmal eine ordnungsgemäße Quarantänezeit verbringen um dann einer unserer Herden ( vermutlich rund um Theodor) dazu gesellt zu werden. Das Herbstlamm aus H. wird die nächsten Tage ebenso den neuen Tieren dazu gestellt. Auch unter denen befindet sich ein Lamm vom letzten Sommer.

Der Bestand der Tiere ist somit auf 21 Schafe und 6 Ziegen gestiegen. 8)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 25. Februar 2013, 12:51:28
na da fehlt ja noch das Bild!
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Gänselieschen am 25. Februar 2013, 15:25:37
Na das sieht aber recht kalt aus - aber die kommen ja aus dem Schnee und werden sich eher nicht so erschrecken. Futter finden die aber nicht unter dem Schnee, oder scharren die da nach Futter rum??

Gratuliere jedenfalls - geht immer weiter vorwärts bei Euch - mich stören die Schlehen ja nicht, aber wenn die so mistig sind - klingt nach ner unerfreulichen Arbeit.

L.G.
Gänselieschen
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 25. Februar 2013, 15:52:14
Nö, groß Fressbares ist auf der Fläche nicht drauf. Rumknuspern geht aber immer.

Der Energiebedarf der Tiere wird durch Heu gedeckt. Kannst sagen, pro Tag ein Ballen. Weswegen da jetzt auch noch vorne ein Hänger auf der Fläche steht - sozusagen als mobiles Heulager. Und Wasser... muss hingeschleppt werden. Leider hat es um 0 Grad, so dass ich gleich nochmal rausfahren werde. Es sind ja säugende Muttertiere.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 17. Juni 2013, 16:39:27
So! Lange nicht mehr geschrieben... 8)

Manch einer hat im Café schon die aufregenden vergangenen Tage mitbekommen.
Mittlerweile bin ich doch sehr stolz sagen zu können, dass das Beweidungsprojekt im NSG seine Fortsetzung findet. Alle meine Tiere befinden sich seit gestern dort.

Auch mein Flaschenlamm Mina

Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 17. Juni 2013, 16:40:36
Und das ist die erste Zäunung im NSG. Äh.... vergleichsweise kuschelig, sprich klein, für die Tiere. Das Problem ist das Colchicum auf der anderen Hangseite. Das ist noch nicht abgereift und so kann ich da noch nicht die Tiere raufstellen.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 17. Juni 2013, 16:43:43
Na rechts oben erkennt man vielleicht mit gutem Willen, dass unter dem Wildwuchs Magerrasen steckt. Vorne durch Nährstoffeintrag der Landwirtschaft ein Wildwuchs aus Brennnesseln und Goldrute :P Und warum sieht man kein Tier... Die Ziegen weilen gerade oben und "machen Gebüsch nieder". Die Schafe sind noch etwas out of order, weil es gestern eine doch recht dramatische Geburt gab. Mutter und Lamm sind aber wohlauf. Der Rest der Herde schart sich aber um sie - möglicherweise um sie von den Ziegen abzuschirmen. Man kennt sich zwar aus der Überwinterung, aber fairer Weise muss man sagen, dass eine boxende Ziege bei einem Frischling schon ernsten Schaden anrichten könnte.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Gänselieschen am 17. Juni 2013, 16:44:37
Hauptsache der Zaun hält die Schafe ab - wenn erst eins drüber ist, dann soll sich das ja immer wiederholen.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 17. Juni 2013, 16:56:24
Spielst auf ihren Freigang vorgestern an? ;D Der Unterschied ist, dass ich im NSG mit einem schlagstarken Gerät zäune. Da hat es wilde Säue und wenn man dem Jäger glauben darf Wolf und Luchs 8) Direkt daneben hat es leider auch einen Fuchsbau - die Erweiterung gestern musste ich eine Nacht geschlossen lassen um zu sehen, ob Reineke noch aus dem Bau schliefen kann.
Daher also Fort Knox in der Zäunung.
Ich kann auch hier nicht ausschließen, dass Hunde hetzen. Liegt ja wieder direkt am Weg. Aber wenn Waldi an DEN Zaun kommt, dann braucht der doch einen Moment, bis er wieder einen klaren Kopf hat. Meine Schafe stünden derweil auf dem Damm oben und kicherten. I hope so :-X
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: pearl am 17. Juni 2013, 17:26:43
deine Berichte genieße ich! :D Der Schäfer, der die Flächen rechts und links von meinem Streifen Streuobswiese beweidet, der ist maulfaul und spricht mit mir nur das nötigste ab. Daher ist eine weibliche Sicht auf die Dinge immer interessant, wenn sie kommuniziert wird. :D
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 17. Juni 2013, 17:49:47
Danke ;)

Wenn ich letztes Jahr gewusst hätte, auf was für ein Abenteuer ich mich einlasse - bin nicht sicher, ob ich es gewagt hätte. Aber bei all den Erlebnissen grinse ich doch jedes mal wieder breit, wenn ich bei meinen Tieren arbeite. Ich zäune gerne. Hat was meditatives ;D Und ich bin in den schönsten Ecken unterwegs. Derzeit erfreue ich mich am Anblick etlicher Waldhyazinthen, Waldvögelein, Zweiblätter, Stendelwurzen, Mückhändelwurzen und Nestwurzen. Gewürzt mit etwas Klappertopf und Skabiosen... und und und... Magerrasen sind tolle Standorte.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: pearl am 17. Juni 2013, 17:55:54
ja, du sprichst als hättest du Thoreau gelesen. ;D Der würde sprechen: weiter so und nicht zu viel an einem Tag arbeiten, auch der Vogel kann nicht mehr als ein Ei am Tag legen. ;) ;D
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 17. Juni 2013, 19:03:30
Hat er Recht! Wenn ich ins Hühnernest schaue und mehr als ein frisches Ei neben den Gipseiern finde, dass weiß ich, dass ich gestern was vergessen hab ;D

Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 23. Juni 2013, 21:34:15
Die Tage ziehen ins Land... oder wie die Schafe so sagen würden: Man beißt sich durch ;D

Hier ein kleines Stimmungsbild. Im Bild unterhält sich mein Bock Theodor mit seinem nun eine Woche alten Sohn. Im Vordergrund noch die schwarze Pauline und ihr diesjähriges Lamm Nera - die mittlerweile fast so groß ist wie sie selbst.

Bevor Protestrufe kommen: Nein, den Teil kann man wirklich nicht als Magerrasen bezeichnen. Ich habe immer noch Mühe mit dem Colchicum auf der anderen Seite sowie mit doch etlichen Mückenhändelwurzen, die mir die Zäunung erschweren und dem elendigen Fuchsbau unter dem riesigen Schlehengebüsch (da muss ich im Winter in der Pflege ran, das mache ich so kein Jahr mehr mit!). Wir sind jetzt mittlerweile durch die Brennnesseln durch. Morgen früh stehe ich wieder ab 6 Uhr im NSG und erklimme mit dem Zaun endlich mal wieder ein Stück Magerrasen. Ich mache dann mal ein Foto der Vorderseite, wo das beweidete Stück Magerrasen und der neue Teil im Bild sein werden. Dann sieht man mal den gravierenden Unterschied...
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Nina am 22. Oktober 2013, 17:02:23
Morgen früh stehe ich wieder ab 6 Uhr im NSG und erklimme mit dem Zaun endlich mal wieder ein Stück Magerrasen. Ich mache dann mal ein Foto der Vorderseite, wo das beweidete Stück Magerrasen und der neue Teil im Bild sein werden. Dann sieht man mal den gravierenden Unterschied...

Hier steht noch ein Foto aus. ;) :)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 19. Januar 2014, 13:08:41
Die Beweidungsprojekte stehen weiter auf soliden Füßen und das hat sich bereits in diesem noch jungen Jahr bemerkbar gemacht. Letztes Jahr berichtete ich, dass ich massiv Probleme mit einem Dachsbau hatte. Auch noch haben werde. Dieser Bau ist riesig groß und flächig von Schlehe und Co bedeckt. Teilweise bleibt unten nur ein enger Gang, den ich für die Tiere zäunen kann. Ganz besonders schwierig war die Situation, weil ich schräg Drumherum zäunen musste und dies in der Steilhanglage zu gefährlichen Situationen führte. Da der Bau so riesig ist, haben 7 Helfer und 4 Stunden nicht gereicht, das Schlehgebüsch in Absprache mit der UNB zu entfernen, damit ich zukünftig den Bau gerade auszäunen kann. Aber dennoch sind wir weit gekommen und im März steht noch ein Pflegetermin eines befreundeten Naturschutzverbandes an. Ich bin zuversichtlich, dass wir das Ding zumindest auf quadratisch praktisch gekürzt bekommen.

Folgende Kleinfläche wurde ja durch eben jenen Naturschutzverband im letzten Jahr vorderseits freigestellt
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 19. Januar 2014, 13:14:05
in einer weiteren Aktion in diesem Jahresanfang hat sie wohl die größte Veränderung bekommen. Selbstredend ebenfalls in Absprache mit der UNB. Es sind diverse Pappeln geflogen - nunmehr auf der Rückseite des Damms. Ziel ist die Weiterentwicklung des ehemaligen Magerrasens. Auch wenn es sich auch weiter nur um eine Kleinstfläche handelt. Für 2 Tiere reicht so was keine Woche. Nur, damit man den Zäunungsaufwand mal ins Verhältnis setzen kann ;)

PS: Dieses Jahr sieht man nur deswegen vorderseits das Holz liegen, weil die Bäume so hoch waren, dass sie sich teilweise über den Damm legten
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: lerchenzorn am 19. Januar 2014, 13:16:08
zu #212:
Schöner Happen Arbeit :)
Mussten die Bäumchen und Bäume über den Schlehen stehen bleiben? Gefühlsmäßig hätte ich da stärker eingegriffen?

(Esel sind Meister im Durchtunneln und allmählichen Auflösen von Dornstrauchhecken.)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 19. Januar 2014, 14:21:54
ich bin mir nicht sicher was Du meinst. ich nehme an, Du meinst die Pappeln dahinter. Die stehen aber nicht "über" 8) Vielleicht erklärt das nächste Bild da einiges.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 19. Januar 2014, 14:26:42
zusammenfassend:

Es geht in Steilhanglage rauf. Dann geht es genauso wieder ab. Ein kleines Plateau und danach kommt eine Schlucht. Die dortige Talsohle kann ich leider nicht in die Beweidung nehmen, da die Straße dahin entwässert wird. Sprich, bei Starkregen würden mir die Tiere absaufen, was indiskutabel ist. Ach so. Und auf der anderen Seite gibt es dann ebenso noch einen Damm.

Wenn man (zu Recht) sagt, das ist alles nur Flickwerk, da das nur Kleinstflächen sind und mit mehr Arbeit da alles rückführbar wäre... ich bin schon eine Idealistin, die ein gutes Stück ihres Lebens diesem Naturschutzprojekt zuführt. Dies ist nur durchführbar, weil ich liebe Freunde habe, die mich dabei unterstützen. Noch mehr... ginge nur, wenn der Landkreis gehörig Geld in die Hand nehmen würde. Also... nicht, dass ich was dagegen hätte mit meinen Tieren zwischen O. und D. zu ziehen... ;D Aber das wird wohl ein Wunschdenken bleiben.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 19. Januar 2014, 14:32:29
Und hier noch ein Bild von der größeren Fläche, das Dachsbau-Problem. Leider ist am hinteren Rand nur zu erahnen, dass selbiger Bau dort die Hangseite wechselt und auch dort noch das gleiche Ausmaß hat. Aber gut... es geht eben nur Stück für Stück.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 19. Januar 2014, 14:38:14
ach so. Auch hier kann man die Struktur gut erkennen. Ist ja auch auf der Seite gleich aufgebaut. Damm hoch, Damm runter und danach ein schmales Plateau, dann wieder Schlucht - hier halt auf der anderen Seite des ehemaligen Bahndamms.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 19. Januar 2014, 16:13:36
Das ist eine prima Sache. ;)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: lerchenzorn am 19. Januar 2014, 16:30:45
ich bin mir nicht sicher was Du meinst. ich nehme an, Du meinst die Pappeln dahinter. Die stehen aber nicht "über" 8) Vielleicht erklärt das nächste Bild da einiges.

 :D Ja. Das erklärt es.

Ich wollte keinesweg sagen, dass Ihr "noch mehr" machen solltet, hatte nur gedacht, dass es komplizierter sei, zwischen den Bäumen extra das Gesträuch raus zu hacken.

Das ist ein gewaltiges Stück Arbeit, nach dem, was zu sehen ist. Ich weiß, wie hart und lange an so klein erscheinenden Ecken zu arbeiten ist. Das ist toll.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 19. Januar 2014, 17:20:08
 ;)
da mach Dir keinen Kopf. Es ist eher eine Diskussion im eigenen Kopf, die bei jeder Diskussion Nahrung bekommt und wohl auch niemals enden wird. Nicht, solange ich das Projekt voran treibe und das wird hoffentlich noch etliche Jahre sein.

Im vergangenen Jahr hat mich schon jemand gefragt, warum wir auf der großen Fläche da "nicht mal eben" die Bäume fällen. Sei ja so ein Irrsinn mit der Zäunung. Das täte er so nie. Jetzt ist das sogar von jemandem gesagt worden, der selber viel mit der Motorsäge arbeitet. Aber fällen allein... damit ist ja auch nicht getan. In diesem Falle flögen die Bäume auf einen Acker. ich möchte nicht wissen, was der Landwirt dazu sagen würde. Wie ich das Problem löse... ich weiß es noch nicht. Vielleicht kann die UNB mal vermitteln. Denn immer wenn Schnittsaison ist, ist das Feld schon wieder bestellt. Ich kann ja nicht mal sagen.... ich fälle akut 10 Bäume und räume die weg. Ich weiß ja nie, wie viele Helfer ich motivieren kann. Und ein Jahr, ein Baum... bekäme ja jeder die Krise, wenn jeden Winter der Acker aussehen würde, als sei eine Horde Wildschweine drüber her gefallen ::)

Auf meiner Kleinfläche liegt jetzt auch noch eine Pappel, die noch "zerlegt" werden muss. Ich hoffe, das kann noch im März erfolgen. So dann jemand dabei ist, der die Motorsäge schwingen darf. Kann mir genauso passieren, dass ich nur Motorsensen zur Verfügung habe. Dann haben die Ziegen was zum klettern :-X
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 19. Januar 2014, 17:41:13
Bei gefrorenem Boden sind die Schäden durch Fällarbeiten gering. Vielleicht gelingt es Dir mit Deinem Elan, den Bauern zu überzeugen? Ich halte es sogar für möglich, dass der Bauer "der Kleenen mit den Schafen" sogar mit Säge, Traktor und Hänger hilft. ;)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 19. Januar 2014, 18:10:21
Man könnte zumindest mit Schattenwurf argumentieren.

Zur Erinnerung, so sieht das Teilstück aus:

Verwaldeter Magerrasen
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: lerchenzorn am 19. Januar 2014, 20:28:38
Wenn ich mir im Winter das "störende" Laub wegdenke, wären hier fast immer und überall Leute bereit, das als Brennholz selbst zu werben - kostenfrei. Halbwegs freie Anfahrt und nicht allzu weite Wege vorausgesetzt. Bleiben noch die Stubben, die wieder ausschlagen könnten. Aber dafür sind die Ziegen und ein wenig die Schafe ja Spezialisten?
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 19. Januar 2014, 20:34:11
 ::) ja wenn es Buche oder Eiche wäre... aber Weide, Fichte und Pappel :P Mein Freund hat hektisch abgewunken. Bloß nicht. ::)Bei dem kommt nur ordentliche Buche in den Ofen.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 20. Januar 2014, 12:45:18
ach so... was den Austrieb angeht, ist die Antwort ein entschiedenes Jein ::) Haseln, Weiden, Buchen, auch die dornigen Schlehen, solange sie vergleichsweise jung und zu durchdringen sind - wenn es ganz arg kommt und die Truppe gerade mag, dann auch das Nadelgehölz - wird als Sämling, Ausschlag ect. alles willig verbissen. Da stehen die Schafe in der Verbissfreude übrigens nicht nach - liegt wohl an der Rasse(n, hab ja neuerdings auch gehörnte weiße Heidschnucken). Die fressen auch Brennnesseln. Aber Pappeln: Pörks, meine Suppe ess ich nicht. In keinem Stadium. Ich hoffe immer noch, dass auf der Überwinterungsfläche der Ziegen da mal ein Umschwung kommt und man vor Langeweile an die Dinger geht - bislang ist das leider nicht der Fall. Ja gut, im Austrieb gab es noch keinen Versuch. Allerdings kann es den auch nur auf meiner "Hazienda" genannten Pachtfläche geben. Ins NSG darf ich mit den Tieren ja erst wieder im Juni. Da sind die Schösslinge schon ein gutes Stück gewachsen.

Ja. Wer da jetzt fein hingelesen hat, der ahnt schon, dass ich da ebenfalls allein schon mit der Heckenschere auf der Kleinfläche nachgearbeitet habe. Man gönnt sich ja sonst nix. Ist aber erst auf einem Drittel der Fläche durch. Ich hoffe, dass mir demnächst eine Freundin hilft. Rechne um Himmels Willen nie einer die Arbeitsstunden zusammen. Ich will es gar nicht wissen :-X
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 20. Januar 2014, 12:58:29
Zeit und Geld darf man bei Hobbys nicht zusammenzählen. Sonst macht das keine Freude mehr. ;)

(Hybrid-)Pappeln sind auch für die Vogelwelt weitgehend wertlos. Die können noch so morsch sein, kein Specht hackt freiwillig ein Loch in die Bäume. Vermutlich gilt für Pappeln das gleiche wie für Weiden. Ein radikaler Rückschnitt im August schwächt sie noch am stärksten.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 20. Januar 2014, 13:09:59
 :P nur darf ich da nicht schneiden.

Weiden wären mir dagegen sehr recht. Die sind Schokolade für die Tiere. Da kann man die Blätter schnabulieren, die Rinde runter beißen.... mal so richtig die destruktive S.. rauslassen ;D Für Weide machen die Ziegen auch bereitwillig "Räuberleiter"
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Floris am 20. Januar 2014, 13:36:11
Ich habe mehrmals Zitterpappeln im Winter entfernt.
Im Frühjahr treiben die Wurtzelschösslinge. Diese wurden mit Heuschnitt im Juni gemäht, ein Nachtrieb mit dem zweiten Schnitt im September oder Oktober. Danach haben sie aufgegeben, ganz im Gegensatz z. B. zu Schlehe und Hartriegel.
Es könnte sich also lohnen, im Jahr nach dem Fällen konsequent hinter denen her zu sein.
Wenn man die Bäume im Winter ringelt sterben sie innerhalb 1 - 3 Jahren ab ohne Wurzelschösslinge zu bilden. Man weiß allerdings nie so genau wann sie dann umfallen. Letztens taten sie das mal schon nach einem Jahr, bevor ich sie entdgültig umsägen konnte.
Die Bäume auf dem Hang entlang des Feldes sehen mir allerdings so aus, als könnte man die beim Umsägen der Reihe nach parallel entlang des Weges fallen lassen, so dass der Acker nicht beeinträchtigt wird.

Grüße, Floris

Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 22. Januar 2014, 20:49:13
I will do my very best ;) Danke für Deinen Erfahrungsbericht!
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Amur am 22. Januar 2014, 21:14:56
::) ja wenn es Buche oder Eiche wäre... aber Weide, Fichte und Pappel :P Mein Freund hat hektisch abgewunken. Bloß nicht. ::)Bei dem kommt nur ordentliche Buche in den Ofen.

Scheint reichlich verwöhnt zu sein. Hier verkauft die Realgemeinde Weide z. T. um 40€ den Raummeter. Meterholz gescheitet.
Fichte russt etwas, aber bei Pappel und Weide muß man halt etwas öfter nachlegen und die Fichte mit guter Hitze verbrennen und nicht nur kokeln lassen.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 22. Januar 2014, 21:19:28
ofenfertig oder m...
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: lerchenzorn am 22. Januar 2014, 21:22:46
... auch hierzulande geht bei vielen fast alles durch den Ofen (an Gehölzarten, lackiertes nur noch ausnahmsweise :-X )
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: andreasNB am 22. Januar 2014, 21:46:50
Jep.
alte Paletten, Dielen, "gesammelte Werke" aus alten Schuppen.
Hauptsache der Brennwert stimmt ;D
40,-€ für Weide finde ich aber schon recht ordentlich...
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Amur am 22. Januar 2014, 22:30:02
Am WE bei der DJ hat ein Förster von 90€ für den FM bei Polterholz bei einer Versteigerung berichtet. Aber das ist OT hier.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 14. März 2014, 11:51:25
Die Saison hat gewissermaßen begonnen :D

Nach weiteren Pflegeinsätzen wird das NSG vermutlich ab Juni (hängt vom Colchicum ab) wieder beweidet werden. Durch 9 Schafe und 6 Lämmer! ;D Das ist deswegen ein sehr guter Schnitt, weil 4 der Schafe noch Jungschafe sind, also nicht belegt.

Der Startschuss fiel heute, weil sie heute das erste mal zu Fuß ausgezogen sind. Nicht weit. Nur auf die Nachbarfläche. Aber man musste eben durchs kleine Törchen auf den Weg, am Feld vorbei ein ganzes Stück, bis man dann durchs andere Tor einfädeln musste. Skudden sind keine Treibe- sondern Koppelschafe. Ich darf sie heute aber sehr loben. Auch wenn Pauline 3 Umwege genommen hat und Sirene gar nicht runter wollte und schließlich nur durch Kindesentführung mit ging 8) Fürs erste mal im Jahr und dafür, dass ich mich ganz allein getraut habe... well done!

Und so zeigt sich jetzt dieses Bild
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 14. März 2014, 11:52:44
Schön!

Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Quendula am 14. März 2014, 12:18:06
Gut gemacht :D .
Und ganz schön mutig, alleine die Bande da rüber zu führen. Da hast Du großes Vertrauen in Deine Schäfchen gehabt :) .
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Gänselieschen am 14. März 2014, 12:33:51
Und ich weiß jetzt endlich, wie viele Lämmer es sind. 6 Stück - wieviel Mütter gehören dazu?
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 14. März 2014, 12:40:21
4 ;)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: we-went-to-goe am 14. März 2014, 12:43:54
 ;D ja eigentlich sollte ich auf den Anruf meines Freundes warten. Aber nachdem sie irgendwie so erwartungsvoll blökend vor mir standen, habe ich kurz entschlossen Futter geholt und es einfach mal gewagt. Auto quer auf den Weg gestellt, Tor so weit auf wie irgend möglich und dann schallte das Kooooomm schnuckischnuckschnuck durchs Tal. Ich weiß, völlig alberner Ruf. Und es sind ja nur zwei Schnucken dabei. War aber von Abfang an ihr Lockruf und dann passiert irgendwas, das wissen sie.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Frauenschuh am 13. Mai 2014, 21:02:48
Nun geht die Fläche im dritten Jahr in Folge in die Beweidung. Am 1.6, ist es wieder so weit. Die Vorbereitungen laufen. Dazu gehört es wie alle Jahr das Colchicum zu ziehen. Eine Vereinskollegin war so nett und hat mir heute 2 Stunden geholfen.

Ich bin nicht ganz zufrieden mit der Fläche. Nur eine einzige Mückenhändelwurz habe ich bislang gefunden. Auch die anderen sind zurückhaltender, bzw. sind dieses Jahr deutlich angefressen. Von Schnecken??? Immerhin sind alle Arten noch da. Kurioser Weise sind tatsächlich da, wo die Tiere ihr Lager hatten - also alles platt war, die sozusagen mit Vornamen bekannten Exemplare (weil sie mir da so auffallen, kenne ich jeden Standort da) wieder da. Also schadet die harte Beweidung nicht. Die ausgezäunte Mückenhändelwurz... ist nicht auffindbar. Gut. Ein Ort weiter ist der Orchideenstandort dieses Jahr auch mau. In Nordhessen dagegen ist es dieses Jahr üppiger als letztes Jahr. Vielleicht mehr Niederschlag im Frühjahr? ???

Aber... das hier... ist der erste Nachweis seit ich weiß nicht wie langer Zeit :D

Und ohne Foto, aber in Anwesenheit eben jener Vereinskollegin zeigte sich heute eine Zauneidechse. Nicht die 101. Waldeidechse. Leider lag - weil zu warm, Jacke hingeworfen - die Kamera am anderen Ende der Fläche.

Also...ich kann mich schwer entscheiden. Bin ich mit der Fläche zufrieden oder nicht. Ich werde berichten. 8)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Frauenschuh am 13. Mai 2014, 21:04:08
ah. Verbleibt der Bericht der neueren kleineren Fläche. Auch dort weniger Epipactis - dafür teppichgleich die Zweiblätter.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 13. Mai 2014, 21:12:31
Also...ich kann mich schwer entscheiden. Bin ich mit der Fläche zufrieden oder nicht


Bist Du vielleicht ein klitzekleines bisschen unbescheiden? ;D
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Frauenschuh am 13. Mai 2014, 21:21:54
 ::) Ich weiß eben auch, dass demnächst der eine Orchideenliebhaber wieder auftaucht, der deutlich seine Meinung über die nachlassende Zahle von Mücken äußern wird. Auf der Fläche herrscht reger Tourismus. Für mich total nervig. Wenn dann noch Diskussionen kommen über Sinn und Unsinn der Beweidung... ist das wenig erfreulich. Ich war heute auf dem Dörnberg bei Kassel. Da wird hart beweidet. Die Fliegen standen zu Hunderten rum. Ich weiß, warum ich das mache. Aber es ist nicht immer leicht zu vermitteln. ::)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Katrin am 13. Mai 2014, 22:41:37
Wie war der Sommer letztes Jahr bei euch? Hier lassen die Mückenhändelwurze nach heißen, trockenen Sommern häufig (also auch von mir beobachtet) aus. Vielleicht treiben sie nur Laub, das dann keiner entdecken kann außer man hat echt gute Augen oder sie bleiben überhaupt in der Erde und pausieren.

Hier sind die Mücken unglaublich selten. Ich kontrolliere öfters eine Wiese, in der ein paar sind. Ihre Zahl variiert von Jahr zu Jahr, aber es sind immer die gleichen Pflanzen, die auftauchen. Mal schon, mal nicht. Man muss sowas länger beobachten.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: lerchenzorn am 13. Mai 2014, 23:09:09
Nacktschnecken scheinen da eine verheerende Rolle spielen zu können. In Feuchtwiesen vielleicht noch stärker. Bei regereichen Wetterlagen aber sicher auch in den Trockenrasen.

In einer Nasswiese hatten wir in einem Jahr einmal die sich über nur 2 bis 3 Wochen erstreckende Beobachtungsreihe einer einzigen Orchideen-Art: 300 - 50 - 3 blühende. Die abgeschleimten Stümpfe finden sich ja nur sehr zufällig.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Frauenschuh am 14. Mai 2014, 05:47:32
Letztes Jahr war wohl ziemlich trocken. Und ich bin auch ziemlich sicher, dass das Schnecken sind, die die Blütenstängel meucheln. Vor allem bei den Waldhyazinthen. "Einmalig" klingt dafür aber wunderbar. Ich habe auch schon gegrübelt... weil die Schnecken durch den milden Winter früher aktiv wurden? Es sind derzeit auch auffallend viele Weinbergschnecken unterwegs. Kannte ich sonst auch nicht. Und ja, wir haben jetzt wirklich viel Regen - nach einem furztrockenem Frühjahr.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Frauenschuh am 19. Mai 2014, 22:49:06
Gestern lief eine Exkursion zu meinen Beweidungsprojekten. Bewusst in der Anzahl der Teilnehmer beschränkt, da die Erlaubnis nicht für eine "Busladung" erteilt wurde ;D Das passte recht gut. 16 Leute sind für den kleinen Magerrasen genug. Auch der letzte machte noch den vorne erwähnten Bogen um Einzelexemplare hier seltenerer Orchideen. Heute kam auch Rückmeldung von der Jugendgruppe, die immerhin 3 Teilnehmer gestellt hatte. Schön war`s 8) Ich bin sehr zufrieden:
Exkursion
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: michaelbasso am 30. Mai 2014, 21:52:32
hallo we went to goe, vielleicht hab ichs überlesen, aber wo ist dein Beweidungsprojekt? bei Göttingen?
Ein Foto kam mir so bekannt vor, ich hatte sofort das Gartetal zwischen Diemarden und der Reinhäuser Landstraße (B27) im Sinn. kann das sein?
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Frauenschuh am 30. Mai 2014, 22:01:52
Bei Göttingen, ja. Aber nicht im Gartetal :)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: michaelbasso am 30. Mai 2014, 22:05:32
na immerhin. knapp daneben :)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Frauenschuh am 01. Juni 2014, 11:31:48
Noch drehen sie Warteschleifen in L. Aber der Countdown läuft nun endgültig. Die Ziegen gehen diese Woche bereits ins NSG und wenn die 3 Flächen in L. abgeweidet sind, rücken die Schafe nach. Das geht flott. 15 Tiere hauen schon was weg!
Danach haben wir das Colchicum auch hoffentlich im Griff und die Herausforderung des Jahres wird wieder angenommen ;D ich freu mich darauf!
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Frauenschuh am 01. Juni 2014, 11:32:39
Bild vergessen ;)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Frauenschuh am 03. Juni 2014, 22:29:39
Der Startschuss ist gefallen! :) Die kleine Fläche ist bereits gezäunt. Die erste Nacht gilt den Wildtieren (2 Rehbette waren auf der Fläche, zudem ist dort ein reger Wechsel). Nichts passiert. Die Ziegen hätten also heute wechseln sollen. Aber es kam abends eine dicke Gewitterwolke. Morgen sind Unwetter angesagt. Ich verschiebe das Umstelle damit auf Donnerstag früh. Es wäre falsch verstandener Ehrgeiz hier gleich zum frühest möglichen Termin auf biegen und brechen umstellen zu wollen. Anbei ein Bild der Fläche. Rückwärtig sieht man... das ist noch nichts zum beweiden. Ich rechne somit mit einer Verweildauer von 5 Tagen von 2 Tieren. ::) 2,5 Stunden Zäunungsaufwand. Rückwärtig sind diesen Winter aber 15 Bäume geflogen. Es ist irre wie viel mehr Licht da jetzt hin kommt. Das wird schon noch werden...
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Frauenschuh am 03. Juni 2014, 22:33:05
Ach so... manch einer mag denken... wie langsam ist sie mit dem E-Netz... im NSG zäune ich ausschließlich doppelt. Sprich, in das hier bereits erkennbare Netz kommt noch einmal je ein Weidepfahl mittig (auch wegen der unebenen Handlage erforderlich, es fixiert das Netz auf halbem Weg noch einmal am Boden) und oben drüber hängt noch einmal Litze. Das heißt: Ziegensicher und zumindest der offizielle Weg für Raubtiersicherheit. Der Luchs ist auch jeden Fall nicht sehr weit weg.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Frauenschuh am 05. Juni 2014, 20:55:13
sie sind drin! 8)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Frauenschuh am 15. Juni 2014, 13:31:37
Noch 1 oder 2 Tage, dann müssen die Ziegen schon wieder runter. Womit sie aber dieses Jahr dann doch doppelt so lange drin waren wie letztes Jahr. Mindestens 10 Tage! Das darf man ja schon fast Weide nennen ;D

Ab morgen mittag zäune ich einen Teilbereich der größeren Fläche. Das wird noch nicht der große Rundumschlag. Aber erst mal rein mit den Tieren... der Rest findet sich dann. Sehr viel Colchicum ist bereits gezogen. Viel Colchicum ist noch da - deswegen eben erst Zäunung auf einem Teilbereich ::)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Mediterraneus am 15. Juni 2014, 14:37:07
Bravo! :D

Solche wie euch bräuchten wir noch viele in diesem Land. Das gehört mehr gefördert als Raps, Mais und Co.
Freut mich sehr, diesen Thread zu lesen (hab ihn irgendwie erst jetzt registriert).
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Günther am 15. Juni 2014, 15:38:18
Fräßen die Tiere überhaupt Colchicum?
Auf den "wilden" Weiden wächst auch oft Colchicum, und nix wird gezogen.
Möglicherweise wächst das auch auf Wiesen zur Heugewinnung....
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Frauenschuh am 15. Juni 2014, 21:17:34
Jaja. Ich hörte auch von jemandem, der Heu von einer Greiskraut-verseuchten Wiese macht, auf der ein Beweider mal Schafe kieloben liegen hatte. Das Heu wird weiter verkauft. Augen auf beim Heukauf.

Es gibt so nette Flurbezeichnungen wie z.B. Teufelsgrund... in einer Zeit, als es keine z.B. Botanikusdatenbank gab, war es für die Menschen häufig nicht zu erkennen, warum Tiere plötzlich verendeten und so war es halt die böse Macht. Es gibt auch immer noch Menschen, die die Wirkung solcher Gifte bestreiten bzw. verbreiten, dass sie von Tieren nicht gefressen werden. Meine Schafe fressen z.B. kein Greiskraut. Meine Ziegen sind da völlig unkritisch. Es mag Menschen geben, die no risk no fun einfach agieren und hinterher die Tiere halt aus dem Bestand streichen. Dann war es vielleicht auch unerklärlich oder der böse Nachbar, giftiges Wasser oder die falsche Mondphase.

Ich setze da fachlich begründete Grenzen im Vorfeld. Mir ist der Naturschutz sehr wichtig. Aber er geht nicht über das Wohl meiner Tiere. Sie sind auf meine Umsicht angewiesen.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Mediterraneus am 16. Juni 2014, 10:33:22
Wenn die Wiese gemäht wird, wenn Samen ausfallen kann, also Ende Juni/Juli, dann ist die Herbstzeitlose eingezogen.
Sie taucht im Heu also auch nicht auf.

Bei Beweidung im Frühjahr/Frühsommer ist die Herbstzeitlose natürlich mit Laub präsent.
Inwiefern man eine Beweidung auf den hier gezeigten Flächen wegen den Orchideen unbedingt im Frühsommer machen muss, weiß ich nicht. Dann ist Colchicum natürlich erst mal ein Problem.

Ich hab hier auch schon Weiden gesehen, wo die Colchicum als Solitärpflanzen übrigblieben.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Frauenschuh am 16. Juni 2014, 11:50:16
Die Beweidung ab Juni ist Auflage der UNB. Der Magerrasen ist aufgrund der steilen Hanglage nicht zu mähen.
Vertrocknete Colchicumblätter verlieren ihren Geruch, nicht aber ihre Giftigkeit. Ist beim Greiskraut ebenso. Das kann man aber m.E. in Schäferforen besser diskutieren als hier. Wer sich schlau machen will, kann das im Netz tun. Warnen würde ich eben vor Aussagen wie: Werden von den Tieren nicht gefressen. Wer da verallgemeinert spielt mit dem Leben seiner Tiere. Dass Schafe, die aus einer Biotoppflege stammen wissen, was giftig ist und was nicht, mag in meinem Fall beim Greiskraut so sein. Darauf zu schließen, dass alle anderen Schafe das auch meiden, kann ich sogar ganz sicher verneinen. Beim Colchicum sind übrigens auch nicht nur die Samen giftig. Also ob die ausgefallen sind oder nicht ist völlig unerheblich. Ob Schafe daran direkt verenden oder nur ihre Lämmer durch die Milch - ist mir ehrlich gesagt auch herzlich egal - meine Mutterschafe führen alle Lämmer.

Jeder hält das Leben seiner Tiere in den Händen. Ich spiele damit nicht.

Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Mediterraneus am 16. Juni 2014, 11:57:38
Das ist mir schon klar, dass die Tiere wichtig sind.

Wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass die Colchicumblätter im Sommer einfach nicht mehr da sind.
Die sind auch nicht getrocknet, sondern einfach zersetzt, verschwunden eben.

Eine Beweidung in stark colchicumbestandenen Wiesen wäre dann im Sommer gefahrlos möglich. Ich denke nicht, dass die Tiere wie Trüffelschweine nach den Knollen graben ;)

Hier wäre übrigens eine Mahd und Verfütterung sonst gar nicht möglich, da die Herbstzeitlose sehr verbreitet vorkommt.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Frauenschuh am 16. Juni 2014, 15:11:55
Es ist immer wieder rührend, wie sich Nichtschafhalter - davon gehe ich hier mal aus, ist es anders, dann korrigier mich - sich den Kopf darüber zerbrechen, was geht und was nicht.

Dann also noch mal von vorne. Ich habe 20 Weidetiere. Davon 18 Schafe und 2 Ziegen. Für die Giftigkeit des Colchicums hochsensibel sind die Ziegen. Die Schafe würden selber keine Vergiftungssymptome zeigen, dafür das Gift über die Milch aber an ihre Lämmer geben.

Ebenfalls weniger empfindlich sind möglicherweise Rinder, deren Milch auch zu allermeist nicht dazu verwendet wird Kälber hoch zu ziehen, dafür werden Michaustauscher genommen. Wer also in einer Gegend mit Mahd von Colchicumflächen wohnt, der schaue doch bitte genau hin, welche Tiere damit versorgt werden. Insbesondere, bevor er "Wissen" über Foren verbreitet. Erfahrene Schäfer auf dem hiesigen Schäferstammtisch haben mir dringend abgeraten und würden so eine Fläche nicht beweiden lassen. Vielleicht könnte man die Erfahrung dieser Profis hier einfach zur Kenntnis nehmen.

Dass das Laub sich in Luft auflöst bevor die Blüten erscheinen ist schlicht nicht wahr. Die Fläche muss "hart" beweidet werden. Das wünscht die UNB. Das heißt, die Tiere müssen weit runter fressen und getrocknete Bestandteile des Colchicums wären sehr wohl noch da.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Frauenschuh am 16. Juni 2014, 15:31:21
und dann kommen wir mal zu den eigentlich interessanten Bildern des Tages

Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Frauenschuh am 16. Juni 2014, 15:34:42
und dieses Exemplar hatte ich schon schmerzlich vermisst, weil ich letztes Jahr extra einen Haken mit dem Zaun geschlagen hatte um es zu schützen. "Willi" ist wieder da. "Waldi" auch. Das ist eine Waldhyazinthe, die sich hartnäckig in bester Qualität auf einem Trampelpfad der Tiere jedes Jahr erneut durchkämpft. Warum die Mücke jetzt ein Willi ist, bleibt offen. 8)

Willi hat tatsächlich sogar noch einen Bruder bekommen. Auf diesem Ende gab es die Mücke bis vergangenes Jahr noch nicht. Die waren alle am anderen Ende.

Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Frauenschuh am 16. Juni 2014, 15:38:01
das eine Ende der Fläche und auch jenes, was wieder zuerst in die Beweidung kommt, von vorne
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Frauenschuh am 16. Juni 2014, 15:41:15
und die Rückseite. Nicht befahrbar oder mähbar. Die ehemalig Trasse sieht man unten. Wer Probleme hat sich vorzustellen, dass da mal die Bahn fuhr... das liegt daran, dass die Erosion schon Teile der Fläche in die Schlucht befördert hat. Es gibt auch sehr große Löcher auf der Fläche, die ich markiert habe und jeweils mit einer Steinplatte belege, wenn die Tiere da sind.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Mediterraneus am 16. Juni 2014, 15:43:32
Komisch, dass es dann auch Beweidungsprojekte gibt, bei denen nicht vorher eine einheimische Pflanzenart ausgerottet werden muss, bevor die Schäflein auf die Weide dürfen. Jahrhundertelang wurde das irgendwie hingekriegt. Wie und was bei euch genau vorgeschrieben ist, weiß ich ja nicht. Man sollte aber nicht allgemein verteufeln.

Es gäbe ja z.B auch noch Rinder auf der Weide. Neben den Schafen und Ziegen. Und die lassen Herbstzeitlose stehen. Vielleicht gibt's hier ja noch ein paar Rinderhalter. Wie macht ihr das mit dem Heu, der Weide und den Herbstzeitlosen? Würd mich jetzt mal allgemein interessieren. Hat man früher die Herbstzeitlosen auch bekämpft?

Aber da du ja weitreichende Erfahrungen hast, wird es schon stimmen, was du sagst.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: lerchenzorn am 16. Juni 2014, 15:58:25
... und wer weiß schon wirklich, welcher Aufwand "früher" getrieben wurde, um die Weide "rein" zu halten. Der Schäfer war nicht umsonst einer der ersten landwirtschaftlichen Ausbildungsberufe. Ein schlechter Schäfer konnte eine Herde an einem einzigen Tag zugrunde richten, ist so ein alter Spruch. Ich glaub der Praktikerin. 8)

Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Mediterraneus am 16. Juni 2014, 16:07:08
Wie gesagt, hier ist alles voll mit Herbstzeitlosen. Im September sind die Wiesen lila.
Sie werden gemäht und verfüttert. Da müssten doch die Kühe hier alle zugrunde gegangen sein.

Mein Onkel hat schottisches Hochlandrind. Auf der Weide. Mit Herbstzeitlosen. Schon Jahrzehnte.

Meine Oma hatte Kühe, die waren heilig, weil nur 2 Stück. Ich kann mich aber nicht erinnern, dass da auf den Wiesen was ausgestochen wurde.

Deshalb frage ich ja.

Frauenschuh hat gleich extrem "tierlieb" reagiert. Meine Erfahrung sagt mir halt, dass bei sowas dann keine neutrale Antwort kommt.

Trotzdem Respekt vor dem dortigen Beweidungsprojekt. Find ich Klasse! Vielleicht ist die Herbstzeitlose dort normal nicht üblich und darf deshalb auch vom Naturschutz her "bekämpft" werden.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Günther am 16. Juni 2014, 16:09:58
Wer weiß auch wirklich, OB so ein Aufwand getrieben wurde....

Die Literatur sagt beispielsweise:

" Erwachsene Rinder und Pferde meiden die Pflanze nicht nur auf der Weide, sondern auch im Futtertrog. Deshalb gehen meist nur junge und unerfahrene Tiere daran zugrunde. Schafe und Ziegen sind nach Hegi (1912/1982) und Buff & Dunk (1988) gegenüber der Zeitlose weniger empfindlich; sie können sogar ohne Schaden größere Mengen vertragen."

http://www.lazbw.de/pb/,Lde/Startseite/Gruenlandwirtschaft+und+Futterbau/Herbstzeitlose+und+ihre+Bekaempfung

Wobei mir der Ausdruck "unerfahrene" irgendwie gefällt.....

Etwas sicherere Aussagen kann nur eine aktuelle Praxis geben, so Überlieferungen aus grauer Vorzeit sind eher zweifelhaft.
Hätte ich Tiere, womöglich nur wenige, wären sie mir für Versuche wohl auch zu schade.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Gänselieschen am 16. Juni 2014, 16:13:19
Welche Pflanzen für ihre Tiere giftig sind, haben die Landwirte früher bestimmt auch schon gewusst. Anderes kann ich mir eigentlich nicht denken.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Mediterraneus am 16. Juni 2014, 16:20:41
Ich weiß nur noch, dass Ampfer (heißt hier "Halbe Gäul") ausgestochen wurde.

Richtige Weiden draußen gabs hier traditionell nicht. Die Kühe standen im Stall und wurden vor den Wagen gespannt (Pferde waren zu teuer).
Schweine wurden in den Wald zur Weide getrieben.
Der Schäfer zog über Äcker und Wiesen. Kann aber sein, dass so ein Schäfer hie und da was ausgestochen hat. Kann auch sein, dass es damals nicht so viele Herbstzeitlosen gab.

Die Wiesen wurden 2 mal gemäht und eingelagert. Für die Wintermonate.

Momentan werden unsere Wiesen auch von einem Bauern für Futter gemäht. Da sind nicht viele, aber auch einzelne Herbstzeitlosen drauf. Muss ihn bei Gelegenheit mal drauf ansprechen.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: lerchenzorn am 16. Juni 2014, 16:22:12
Wer weiß auch wirklich, OB so ein Aufwand getrieben wurde....

ich nich 8)

"Neutral", nach Hegi oder nach Buff & Dunk verstorbene Tiere sind trotzdem Mist.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Mediterraneus am 16. Juni 2014, 16:27:23
Natürlich sind verendete Tiere Mist. Egal wie. Ich verstehe auch die Liebe zu den eigenen Tieren. Ich weiß auch nicht, wie andere routinierte Schafhalter das sehen. Ob da ein "natürlicher Ausfall" einfach dabei ist.

Und wir wissen ja gar nicht, ob und wieso Tiere verendet sind. Es wurde ja vorher alles an Colchicum ausgestochen.

Wie läuft das in anderen Weideprojekten, wo eben Colchicum typischerweise im Habitat vorkommt. Irgendwie widerspricht sich doch dann der Naturschutz und die Beweidung, oder?

Oder muss man das Weidetier austauschen. Was weiß ich, Wasserbüffel oder Lama oder colchische Bergziege?

Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 16. Juni 2014, 16:34:56
Frauenschuh bekämpft die Colchicum doch nicht. Sie zieht nur das absterbende Laub aus der Wiese.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Mediterraneus am 16. Juni 2014, 16:36:32
Frauenschuh bekämpft die Colchicum doch nicht. Sie zieht nur das absterbende Laub aus der Wiese.

Aso.
also das wurde früher mit Sicherheit dann nicht so gemacht. Wenn, dann hat man nachhaltig geschafft.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Eva am 16. Juni 2014, 16:39:09
Zitat
Wobei mir der Ausdruck "unerfahrene" irgendwie gefällt.....

Wir haben im Studium gelernt, dass viele Pflanzenfresser vom Muttertier oder von anderen "erfahrenen" Tieren, die mit auf der Weide sind, lernen, was essbar ist und was man besser stehen lässt (soll heißen: ich habe gerade nicht nochmal nach Literaturbeleg gegoogelt).
Bei Tieren, die möglicherweise in der prägenden Zeit auf einer Weide ohne Herbstzeitlose waren oder überhaupt "zeitlos" aufgewachsen sind ist also unerfahren durchaus der richtige Ausdruck.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Mediterraneus am 16. Juni 2014, 16:44:15
Wie bringt man das dann so einem Stadtschaf bei?

Muss erst eines umfallen, bevor die andern lernen?
Oder sollte man sich erfahrene Schafe irgendwo beschaffen und die lernen es dann weiter. Interessant.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: lerchenzorn am 16. Juni 2014, 16:49:08
Wasserbüffel oder Lama oder colchische Bergziege?

je nach Art, Rasse und Gift oder Krankheit könne die alle sehr empfindlich sein
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Günther am 16. Juni 2014, 16:50:48
"Erfahrung" ist entweder eigene Erfahrung oder von auswärts weitergegebene.
Eigene Erfahrung hieße, man frißt etwas nicht, weil man nachher tot ist. Das wirkt nur sehr kurzfristig. Oder man frißt etwas nicht, weil es nicht geschmeckt HAT - vielleicht, weil ein lästiger Käfer grad droben gesessen ist. Auch keine brauchbare Aussage für Außenstehende.
Weitergeben heißt, daß die alte Kuh dem Kalb sagt: Friß das nicht, ich bin schon zweimal daran gestorben. Eher unwahrscheinlich. Oder es heißt: Was die anderen nicht fressen, freß ich auch nicht. Grund unbekannt, oder "Was der Bauer nicht kennt, frißt er nicht.". Gibt auch wenig brauchbare Aussagen.
Was drüber hinaus geht, gehört meist in den Bereich der Esoterik.

Nebenbei: Nach meinen Beobachtungen fressen Kühe auch das üppige Gras um eine Kuhfladen nicht oder kaum. Also: ????
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Nina am 16. Juni 2014, 17:56:37
...
Eigene Erfahrung hieße, man frißt etwas nicht, weil man nachher tot ist. Das wirkt nur sehr kurzfristig. Oder man frißt etwas nicht, weil es nicht geschmeckt HAT - vielleicht, weil ein lästiger Käfer grad droben gesessen ist. Auch keine brauchbare Aussage für Außenstehende.

Man stirbt ja nicht gleich n allem was nicht gut für einen ist. Kleines Beispiel auf den Mensch bezogen: Alkohol
1-2 Gläser Wein mögen gut bekommen. Aber 1-2 Flaschen eventuell etwas zuviel sein ... Wenn der Wein nicht gut war, gibt es dann noch einen Kater. ;)
Genauso kann ein Schaf etwas fressen, was schmeckt aber nicht bekömmlich ist.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Günther am 16. Juni 2014, 18:26:08
Setzte voraus, daß das Tier sich alles merkte, was es gefressen hat UND daß es einen Kausalzusammenhang herstellen kann.
Halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Eva am 16. Juni 2014, 18:42:07
Nagut. Dann eben doch nach Literatur gegoogelt.

Abstract "Diet learning"

lAbstract "food aversion learning"

Noch einer "eat the best and leave the rest"

Selbst weiter klicken
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Eva am 16. Juni 2014, 18:49:14
Noch was zum Thema "in welchem Alter lernen die Lämmer das"
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Günther am 16. Juni 2014, 19:26:25
Herzig.
Und besagt im hiesigen Zusammenhang gar nix.
Die Tiere fressen - bevorzugt - was ihnen schmeckt, und der Nachwuchs schauts ihnen ab. Trivial, Binsenweisheit. Detto, was halt nicht gefressen wird....
Ob das für das Individuum besonders günstig ist - keine Rolle. Findets was besser schmeckendes, durch Zufall, wird das gefressen. Auch trivial.
Wenn Klee schmeckt, wird Klee gefressen. Wenn das Tier nachher, nach einiger Zeit, eine Kolik kriegt - kein Zusammenhang wird ihm bewußt. Beim nächsten Mall wird wieder zu viel Klee gefressen.
Im menschlichen Bereich:
Kind sieht Himbeere, pflückt und steckt sie in den Mund. Drauf saß eine Blattwanze - Himbeere bäääh. Gefährten wahrscheinlich auch: Himbeere bäääh.
Die aufgelisteten Experimente liefern faktisch vorhersehbare Ergebnisse - sie sind notwendigerweise zu sehr vereinfacht.
Wenn eine Ziege zu viel Colchicum frißt und nach einiger Zeit alle Viere von sich streckt - die anderen Ziegen werden nicht daraus lernen.

Andere Frage: Wurden die Flächen schon früher mal beweidet? Welche Tiere, Umstände, Zeiten, ... ?
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Eva am 16. Juni 2014, 19:33:39
Also jetzt mal über den Daumen gepeilt: Überleben in Anwesenheit von Giftpflanzen muss irgendwie lernbar sein, sonst wär die Evolution ja schön blöd. ;) In der Regel wird einem ja auch relativ schnell schlecht. Das mit dem Sterben dauert u.U. etwas länger. Gipftpflanzen produzieren das Gift ja auch nicht deswegen, dass möglichst viele dran eingehen, sondern damit sie möglichst nicht gefressen werden - deswegen muss es auch ein Lernkonzept geben, das dazu passt.

Aber wenn "Radikalweide" ein gewünschtes Konzept ist, also die Weide möglichst bis auf die Grasnabe abgeweidet werden soll, müssen die Tiere halt auch so lang drauf bleiben, bis sie möglichst alles verdrückt haben. Wenn dann die Colchicum bis zum Schluss übrigbleiben und der Hunger zu groß wird...
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Günther am 16. Juni 2014, 19:41:16
So aus dem Bauch: Viele Giftpflanzen sind primär gegen kleine Freßfeinde, Raupen, Käfer, udgl., eingerichtet. Gegen Großtiere helfen oft nicht einmal feste Dornen...
Möglicherweise haben sie auch Warngeruch und -Geschmack - das scheint mir allerdings schon etwas sehr vermenschlicht.
Außerdem: Gift und Gift sind zwei Paar Schuhe. Schnecken fressen Giftpilze ratzeputz (ist zu generalisiert), Schokolade ist für Katzen schädlich, es gäbe der Beispiele noch genug.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Floris am 16. Juni 2014, 20:06:26
Wie und wann die Tiere das lernen, weiß ich auch nicht. Es gibt aber erhebliche persönliche Unterschiede im Verhalten.
Herbstzeitlose auf Wiesen und Weiden ist bei uns auch zunehmend ein Thema. Ab einer gewissen Anzahl (mehrere pro Quadratmeter) macht der Bauer sich Sorgen.
Bei der Heumahd jetzt Mitte Juni landet die Pflanze noch in voller Größe im Heu, incl. der besonders giftigen Samenkapsel. Das Gift wird durch die Trocknung nicht inaktiv. Im zweiten Schnitt ist dann nichts mehr drin weil die Zeitlose im Sommer nicht mehr nachwächst.
Ein Pferdehalter hat mir mal erzählt, dass es viele Pferde gibt, die das kritiklos fressen und daran krank werden oder eingehen. Dagegen hatte der auch ein Pferd dem er das Heu auf dem Boden legte und das dann fein säuberlich jede Zeitlose rauszuppelte.
Ein mir bekannter Landwirt hatte mehrere unerklärliche Todesfälle bei Galloways, die Veterinäre haben aufgrund von Zerstörungen innerer Organe die Herbstzeitlose als Ursache nicht ausgeschlossen.
Sie ist also ein Thema und war das früher auch, findet man in alten Fachbüchern. Sie wird auch als "Weideunkraut" bezeichnet, da viele Tiere selektiv fressen, sie stehen lassen und ihre Vermehrung dadurch begünstigen. Der Begriff besagt nicht, dass sie auf Weiden vorkommt, sondern dass sie durch Beweidung gefördert wird.

Der Naturschutz steht heute in weiten Teilen nicht mehr auf dem Standpunkt, dass man gar nicht eingreifen sollte. Viele Pflegemaßnahmen in Schutzgebieten bestehen darin, unerwünschte Pflanzen zu bekämpfen, auch viele einheimische Arten. Wenn die zunehmende Herbstzeitlose die Nutzung (und damit kostengünstige Pflege) einer Fläche gefährdet, wird sie halt bekämpft, sie selbst ist ja nicht gefährdet. Am besten durch Auszupfen zeitig im Frühjahr, da sie früher treibt als das Gras und zur richtigen Zeit dann gut zu greifen ist.
Auf großen Flächen gibt es auch schon mal einen maschinellen Mulchgang zu dieser Zeit.

Was sagen denn deine Schafe und Ziegen zu den Orchideen? Bei mir in der Nähe gibt es eine Fläche mit viel Bocksriemenzunge, da fressen die Schafe auch drum rum.



Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Frauenschuh am 16. Juni 2014, 21:00:11
Ich meine, ich habe es vorher mal in diesem Faden geschrieben und Staudo hat es auch richtig erinnert: Ich bekämpfe das Colchicum nicht. Ich ziehe es jetzt in der Abreife. Die Knolle wird dabei nicht beschädigt. Das dürfte ich auch gar nicht, denn das Colchicum ist im Verordnungstext des NSG aufgeführt.

Das wird es früher nicht gegeben haben, da gehen wir konform. Der Grund liegt eben darin, dass ich diese Fläche nicht beweide, damit die Tiere was zu beißen haben, sondern weil ich Tiere angeschafft habe um eben diese Fläche zu pflegen. Und zu der gehört nun mal das Colchicum dazu.

Wer übrigens mal nach "Schäferstab" googelt, der wird sehen, dass wie früher auch dieser Stab gleichzeitig eine Art Kelle hat. Damit sind schon immer giftige Pflanzen auf der Weide ausgestochen worden. Es fehlt heute eher daran, dass viele Hobbytierhalter das Wissen um die Pflanzen nicht haben. Die Profis, die die Ausbildung und den Meisterbrief haben... die wissen darum.

Die frühere Nutzungsart dieser Fläche war übrigens keine Schaf- sondern eine Rinderbeweidung. 2 Gründe führten zum erlöschen dieser Nutzungsart. Grund 1 war der Absturz eines Rindes in die Schlucht. Die kann man auf dem einen Bild erahnen. Das Rind brach sich wohl mindestens ein Bein. War vor meiner Zeit, ich kann nur wiedergeben, was die Leute erzählen. Grund 2: Als der ehemalige Bahndamm NSG wurde, mussten die Beweider raus. Schlicht, weil man die Zusammenhänge nicht kannte.

Was zu der Frage überleitet: Fressen Schafe und Ziegen Orchideen. Also zur Bocksriemenzunge kann ich nichts sagen. Die ist auf der Fläche nicht drauf. Stinkt aber wohl auch, oder? Die hier vorhandenen Orchideen werden gerne gefressen.

Und dann sollte man aber auch hintenan schieben: Und obwohl sie sie fressen, sind sie gut für die Orchideen. Das funktioniert aber nur, wenn die Regeln eingehalten werden:
e wie einfach scheidet aus. Beweidung vor dem Colchicum ist nicht statthaft. ich darf erst zum 1.6. auf die Flächen im NSG. Es darf keine Zufütterung erfolgen. Die Beweidung muss hart sein - aber es darf keine Dauerweide sein. Auch keine Überwinterungsweide. Im Herbst muss ich wieder runter. Auf dieser Fläche eh schwierig, weil ja das Colchicum wieder auftaucht - dann in Form der Blüte.

Eine Kombination von Ziegen und Schafen ist erwünscht. So lange es mir möglich ist, werde ich das durch ziehen. Wackelkandidaten sind die Ziegen. Die benötigen ungleich mehr Aufwand. Sie werden daher auch nicht belegt. 2 Ziegen sind für mich derzeit das Maximum der Gefühle. Bei den Schafen sehe ich noch Potential. Mehr Tiere heißt kürzere Beweidungsdauer - das dient der Fläche.

Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Günther am 16. Juni 2014, 21:31:24
Wer übrigens mal nach "Schäferstab" googelt, der wird sehen, dass wie früher auch dieser Stab gleichzeitig eine Art Kelle hat. Damit sind schon immer giftige Pflanzen auf der Weide ausgestochen worden. Es fehlt heute eher daran, dass viele Hobbytierhalter das Wissen um die Pflanzen nicht haben. Die Profis, die die Ausbildung und den Meisterbrief haben... die wissen darum.


DAS dürfte die geringste Verwendung der Kelle/Schippe gewesen sein...
Aus dem Oman - hauptsächlich bei Ziegenhaltung - kenne ich beispielsweise ausschließlich Stäbe mit Haken (ich hab selber einen mitgenommen). Giftpflanzen wird's dort sicher auch geben....

Das heißt, Schafe und Ziegen waren nie dort?
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Frauenschuh am 16. Juni 2014, 21:56:21
komisch, habe ich auf meinem zertifizierten Schafhalterlehrgang des Landesbetriebes Hessen so gelernt. Aber das weißt Du bestimmt besser. Haken hat der Schäferstab oben. Zum Fang.

Wo waren keine Schafe? Im Oman oder im NSG? Also ich kann nur sagen, dass die letzte langjährige Nutzung eine Rinderbeweidung war, die in den 80er Jahren endete. Auf der Trasse, wo das Colchicum zu 90 % steht, werden davor nie Tiere gestanden haben. Hoffe ich für die Bahn und die Tiere. Den Bahndamm gibt es seit 1856. Ob es vor der Rinderhaltung dort Schafe gab, entzieht sich meiner Kenntnis ebenso, wie seit wann es dort Colchicum gibt. Auf dem Damm sind es eh nur Einzelexemplare.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Günther am 16. Juni 2014, 23:11:10
Herden mit Hirten mit schönen Krummstäben hab ich im Oman gesehen, hauptsächlich Ziegen. Aber sicher gibt es auch reichlich Schafe dort, Hammel ist auf der Speisekarte sehr beliebt.

Aus dem Internet:
"Und dann tauchten schon mal so Fragen auf wie, warum der Schäferstab Schippe und Haken habe. Die Schippe brauche der Hirte, um damit kleine Erdbrocken zu werfen, wenn die Tiere der Straße oder einer gefährlichen Stelle zu nahe kämen, und der Haken sei notwendig, um einzelne Schafe aus der Herde zu fangen, erklärt der Hobbyschäfer."
 http://osthessen-news.de/n1229246/eiterfeld-warum-hat-der-sch-ferstab-schippe-haken-fragen-an-sch-ferei-mit-herz-.html
Ob das so richtig ist, weiß ich nicht, wahrscheinlich gibt's auch lokale Unterschiede. Der Krummstab der Bischöfe, auch ein "Hirtenstab", hat auch unten nix dran...
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Frauenschuh am 17. Juni 2014, 07:24:30
Ich stelle mir eine bewachsene Grasnarbe oder den hiesigen Lehmboden vor und versuche mit der kleinen Schippe schnell! da was auszustechen um mit dem kleinen Ding bei einer großen Herde wie früher üblich ein einzelnes Schaf oder Hund zu treffen, das gerade in eine gefährlich Situation ( früher sicher nicht Straße) kommt, und habe dabei Mühe. Weißt Du wie groß Herden früher waren? Da kam der Schäfer und holte die wenigen Schafe der einzelnen Familie ab und zog dann mit all denen in die Beweidungsgebiete. So lief das früher hier und ich vermute, dass das wohl Methode hatte. Von wenigen Schafen konnte man nämlich schlecht leben. Der Schäfer hat die mit den Hunden ganztags gehütet und schlief auch bei denen. Mit den heutigen Hobbyhaltungen hat das nix mehr zu tun. Wer mal so eine Herde mit round abaut 850 Tieren beim Zug erlebt hat (ich schon 2 verschiedene), der weiß schon allein, dass die Wurfdistanz eines Weltmeisters hier nicht ausreichen würde ::)

Dass die Krummstäbe zum Fang dienten und bis heute dienen ist dagegen unstrittig. Ich weiß zwar immer noch nicht, warum diese Diskussionen nicht bei "Schafhaltung" im Keller oder in einschlägigen foren läuft, aber bitte. Große Krummstäbe dienen dem Halsfang und wer im Internet schmale Varianten sieht, die dienen dem Beinfang.

Entbehrt eigentlich nicht einer gewissen Situationskomik. Im ersten Jahr der Beweidung im NSG bekam ich einen Anruf auf den AB: Ich müsse SOFORT die Tiere da runter holen. Da wächst Colchicum!

Ältere Menschen von heute hatten früher Weidetiere. Denen muss ich geduldig erklären, dass ich darum weiß und dass ich das zu gegebener Zeit da runter sammele und einige Nichttierhalter wissen es besser. Mir fehlt für Letztere etwas die Geduld. Ich weiß auch, dass manch ein Bienenfreund damit liebäugelt Colchicum auf Grünland anzusiedeln, weil es zu einer Zeit blüht, wenn die Bienen hungern. Das ist der Tod von Kleinflächen. Für Rinderhaltung zu klein, kann das ein Schäfer versuchen und wenn der Ausfälle hat, stellt er das Unterfangen ein. Dazu muss der gar nicht besonders tierlieb sein. Es dürfte ziemlich widerlich sein ein aufgeblähtes verwesendes Schaf vcn der Weide zu holen. Wer 120 kg Schafe in Hanglage hat täte dann übrigens was? Keine Ahnung. Und nach so einem Beweidungsfehlversuch verbuscht die nächste Fläche. Passiert derzeit eh zu Hauf. Aber da hatten wir ja auch schon mal die Diskussion, gelle? Ein paar Seiten vorher kann man nachlesen, ob Kulturland überhaupt erhaltenswert/nicht erhaltenswert ist. Ab und an verliert der Faden hier mal den Grund warum er angelegt wurde. Ich wiederum widme mich heute wieder genau diesem Thema praktisch und zäune vor Ort. Übrigens nicht allein, da andere meiner Argumentation folgen können.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Mediterraneus am 17. Juni 2014, 09:06:32
Also dass der Schäfer früher mit seinem "Werkzeug" auch Pflanzen ausgestochen hat, kommt mir irgendwie wieder in Erinnerung.

Die Besitzverhältnisse an Grund und Boden waren auch anders. Viele kleine Parzellen. Jeder kümmerte sich um seine. Möglich, dass man da auch mehr auf Weideunkräuter achtete. Zumindest Ampfer wurde auch aus Wiesen ausgestochen, wahrscheinlich dann auch sowas wie Herbstzeitlose (und vielleicht auch Orchideen???).

Ich werde auf unserer Wiese mal schauen, wieviel Colchicum da wächst (und vielleicht nehm ich ein Schäufelchen mit (Meinen Schäferstab find ich grad nicht mehr ;) )

Nochwas zu Giftpflanzen: Die meisten giftigen Pflanzen (für den Menschen) schmecken ja gar nicht gut. D.H. kleine Kinder, die sowas in den Mund nehmen, spucken es meist wieder aus.
Vielleicht ist das ja auch bei einigen Giftpflanzen auf der Weide der Fall. Das Gift soll ja vor Fraßschäden an der Pflanze schützen. Ein "einheimischer" Fresser würde es dann vielleicht nicht fressen.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Günther am 17. Juni 2014, 10:11:37
Nun, die kleinen Parzellen wurden nicht getrennt beweidet, dafür gabs meist eine große Hutweide, wo die Tiere des ganzen Dorfes gemeinsam weideten. Der Hirte (oder Schäfer...) wurde jedenfalls nicht reich davon, er konnte meist grad sein bescheidenes Leben fristen...
Das "Bröckerln"-Werfen ist aus einem angeblich kompetenten Artikel - link ist dabei - und nicht auf meinen Mist gewachsen. Soviel ich weiß, hatten Hirten eher eine simple Schleuder dabei.

Ist die Beweidung mit Schafen UND Ziegen so vorgeschrieben? Womöglich besondere Rassen?
Von anderswo kenne ich den Versuch, durch Schafbeweidung die Verbuschung eines Naturschutzgebietes zu verhindern. Viel früher gabs dort Kühe, heute hat kaum jemand mehr Kühe in der Gegend, und die Beweidung dürfte auch nicht wunschgemäß verlaufen sein...
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Eva am 17. Juni 2014, 10:26:16
Ich glaube Ziegen sind wichtig, wenn schon hoziges Zeug da ist, weil Schafe das nicht mögen, Ziegen aber auch bei Schlehen u.ä. die Rinde runterknabbern bis zum Boden.

Meine Oma hat erzählt, dass ihre Mutter mit dem Fahrrad rumgefahren ist und sich durchgefragt hat, ob sie Straßenrand-Böschungen für ihre Ziege mähen darf.
Das Gras wurde dann nach Hause gefahren und entweder verfüttert oder für den Winter geheut.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Frauenschuh am 17. Juni 2014, 10:29:02
Das Internet ist geduldig. Schleuder... klingt zweifelsohne auf die Distanzen praktikabler. Wird aber den heutigen Erziehungsmethoden von Hunden dem Himmel sei Dank auch nicht mehr gerecht. Dennoch werden immer noch Schäferstäbe mit Schäufelchen produziert und abgesetzt...

Wie ich schrieb ist die Kombination vom Schafen und Ziegen von der UNB erwünscht. Die Diskussion um die Ziegen hatten wir ja im vergangenen Jahr schon. War es da auch der Oman auf den Du verwiesen hast, Günther?

Dass ich zur Beweidung keine Zwergziegen verwende, mag einleuchten. Ziel ist ein möglichst umfassender Strauchverbiss. Es handelt sich dabei nicht um Zwergsträucher. Dass ich Skudden und Weiße Gehörnte Heidschnucken verwende, liegt daran, dass diese Rassen fressen, was andere Schafe verschmähen. Brennnesseln z.B. Allerdings auch nur in einer gewissen Reife. Dann aber sehr ordentlich. Dazu habe ich auch schon Bilder im vergangenen Jahr eingestellt. Die Skudden sind für den Magerrasen einfach ideal. Die Schnucken schon weniger, denn deren Lämmer wachsen nicht optimal, wenn sie auf magerer Kost stehend groß werden. Möglich, dass ich die daher nach der ersten Runde runter nehme und separat stelle. Muss man sehen. Diese Woche sind sie erst noch hier bei mir und wissen kaum, wie sie dem ganzen Gras Herr werden sollen.

Hab heute vormittag erst einmal alle Weidepfähle der zuletzt verlassenen Fläche eingesammelt (Hanglage, da weiß man, was man getan hat) und werde mich langsam aber sich Richtung NSG auf den Weg machen.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Frauenschuh am 17. Juni 2014, 10:42:29
Eva, so war es. Die Gräben waren viel gepflegter als heute, da wurde kein Futter verschwendet. Im schmalen Streifen neben meiner Scheune weidete früher "die Gemeindeziege" - was auch immer das für ein Konstrukt war. ;D Vielleicht gab es ein dörflichen Ziegenbraten am Spieß?
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Frauenschuh am 17. Juni 2014, 10:44:58
Ach so... das war nicht für jeden verständlich. Eine Skudde hat ausgewachsen 30 kg Körpergewicht. Eine Fleischschafrasse (wozu die Schnucken auch nicht gehören, sie sind aber deutlich größer als die Skudden) locker 120 kg. Daher kommen die Skudden noch auf Flächen zurecht, die solche wandelnden Fleischberge nicht mehr satt werden lassen.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Günther am 17. Juni 2014, 10:45:50
Ziegen gibt's als "Allesfresser" im ganzen nordafrikanischen Raum und im Nahen Osten. Und, wie früher schon gesagt, Ziegen sid Tiere für arme Leute, die arm bleiben wollen...

Vergrößert der Nachwuchs die Herde oder kommt er in die Küche?
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Mediterraneus am 17. Juni 2014, 10:49:35
Hier wurde auch nicht beweidet, sondern gemäht und in den Stall gebracht.

Im letzten Jahr hat die Gemeinde erstmals Kühe auf verbuschte Streuobstwiesen gelassen (bzw. ein Bauer hat das erledigt.)
Das Ergebnis war erstaunlich. Vorher undurchdringlich mit Brombeeren und Schlehen bewachsen, nach der Beweidung war alles Grün in Kuhhöhe weggefressen. Auch herabhängende Streuobstäste.
Nach der Beweidung sah man plötzlich die Bäume wieder.

Ok, dicke Schlehen und wilde Zwetschgenstämme blieben stehen. Die muss man halt per Hand raussägen.

Insgesamt ein toller Erfolg.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Günther am 17. Juni 2014, 10:55:15
Dort wuchsen/wachsen keine "Giftpflanzen" ?
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Mediterraneus am 17. Juni 2014, 11:01:12
Herbstzeitlose wachsen dort mit Sicherheit ein paar. ;)
Die Beweidung war aber eher später im Jahr, weil kurz danach hab ich runtergefallene Birnen dort aufgelesen. August/Anfang September oder so.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Eva am 17. Juni 2014, 11:16:29
Auf Kuba hab ich mich zunächst gewundert, warum überall auf den Mittelstreifen von Autobahnen und Stadtautobahnen gepflegter Golfrasen ist. Bis ich ein paar mal gesehen hab, dass dort ein Hirt seine fünf Schafe an der Leine hinführt und weidet. Das waren meistens ältere Männer, die da ihre Tiere durchgefüttert haben.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Günther am 17. Juni 2014, 11:54:28
Erinnert an die "Eisenbahnerkuh" (=Ziege), die früher mal die Bahndämme abgeweidet hat.
Heute wird das Grünzeug totgespritzt....
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: tomir am 17. Juni 2014, 12:06:41
Herbstzeitlose wachsen dort mit Sicherheit ein paar. ;)
Die Beweidung war aber eher später im Jahr, weil kurz danach hab ich runtergefallene Birnen dort aufgelesen. August/Anfang September oder so.

Ich habe da so meine Zweifel das Colchicum eine ernsthafte Gefahr für Schafe darstellen - im mittleren Osten habe ich grosse Colchicumbestände auf gerade beweideten Flächen, gesehen - die Schäfer haben sich offensichtlich nicht daran gestört.
Auch hier auf den Balearen gibt es zahlreiche Giftpflanzen auf den Weiden - gepflanzte Colchicum die die Schafe hier natürlicherweise nicht kennen haben sie nicht angerührt.
Heu wird hier auf diesen Flächen nicht gewonnen.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Frauenschuh am 17. Juni 2014, 12:36:44
Also noch mal. Die Profischäfer warnen, es kann auch jeder Laie sich auf entsprechenden Seiten belesen. Ich finde es immer noch unverantwortlich, wie Nicht-Tierhalter im Netz ihre nicht wissenschaftlichen Meinungen verbreiten. Ich werde das hier gebetsmühlenartig wederholen. Einfach weil Hobbytierhalter oder angehende Tierhalter (weil z.B. beim Kauf eine Hauses wie meinem Hanglagengrünland dazu gehörte) sich nicht zwangsläufig mit Pflanzen auskennen und die so einfach mal zur Tat schreiten.

Und auch noch mal wiederholt: Es gibt Schafe, die z.B. kein Greiskraut fressen. Es gibt Schafe, die sind daran eingegangen. Sich verallgemeinernd zu äußern, eine Tierart fräße grundsätzlich kein XY, halte ich für sehr bedenklich. Zwischen tierlieb und den Tod von Tieren wissentlich in Kauf nehmen ist übrigens auch ein Unterschied.

Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Günther am 17. Juni 2014, 12:44:39
Daß Du mit Deinen Tieren vorsichtig bist, ist sicher gut.
Ob diese Vorsicht in allen Fällen begründet ist, darüber kann man streiten.
Ich persönlich würde mich jedenfalls heftigst wehren, als "Profi", "Fachmann", oder gar "Experte" bezeichnet zu werden.
Was ich weiß, weiß ich. Über andere Sachen versuche ich mich bei Bedarf zu informieren, aus VERSCHIEDENSTEN Quellen.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Frauenschuh am 17. Juni 2014, 13:01:48
Eben.
Die ärgsten Flurschädlinge ::)

Und Du weißt eine Menge. Das ist Deine Meinung zu Ziegen z.B.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Frauenschuh am 17. Juni 2014, 13:01:56
Tja, wenn Du Wald haben willst, dann schon.

Ziegen schädigen auch die Bodenvegetation mehr als Schafe, nicht nur Jungbäume und Sträucher.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Frauenschuh am 17. Juni 2014, 13:05:01
Ist ja mittlerweile nebensächlich scheinbar. Aber ich hatte da zuletzt ein paar Fotos eingestellt, wo es um das Beweidungsprojekt ging und nicht um die Meinung verschiedener Menschen zu weidegiftigen Pflanzen. Aber falls sich doch jemand noch die Bilder anschauen mag, dann kann er sich eine Meinung bilden z.B. über die Meinung, ob Ziegen die Bodennarbe mehr verletzen und ob es Flurschädlinge sind. Wir sind hier nicht im Oman. Wir sind hier auch nicht in ärmeren Regionen, wo die Menschen darauf angewiesen sind absolut alles beweiden zu lassen. Meinungen pauschal auf hiesige Tierhaltung zu übertragen kann zu haarsträubenden Ergebnissen führen.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: lerchenzorn am 17. Juni 2014, 13:24:50
 ;D 8)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Paw paw am 17. Juni 2014, 13:41:08
Zuerst muß unter Beweidung und Überweidung unterschieden werden. Weder Schafe noch Ziegen schaden der Bodenvegetation.
Selbstverständlich gibt es einen Unterschied im Speiseplan der einzelnen Tiergruppen. Die Ziegen werden doch gezielt mit den Schafen auf verbuschten und verwilderten Flächen eingesetzt, damit sie das Dornengestrüpp und die unerwünschten Sträucher und Bäume fressen, bzw. zum Absterben bringen. Auch die Wanderschäfer auf der Schwäbischen Alb führen in ihren großen Herden ein paar Ziegen deshalb mit.
Diese gewünschten Blumenwiesen, offene Landschaften sind doch sonst nur mit aufwendigen Einsatz durch Mensch plus Maschine (Motorsäge, -sense) zu erreichen.
Fast alle offene Flächen sind erst nach Bewirtschaftung durch den Menschen geschaffen worden. Seitdem die Landwirtschaft sich nur noch auf einfach zu bearbeitenden, ertragreichen Flächen beschränkt, droht immer mehr Kulturlandschaft zu verbuschen und Verwalden. Nicht umsonst wird im Schwarzwald das Abweiden landwirtschaftlich nicht mehr genutzter Flächen durch Ziegen gefördert. Das sind halt die mehr oder weniger steilen Hänge. Die Touristen möchten doch die Aussicht geniesen. Zu viel Bäume wären auch im Schwarzwald störend.

Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Mediterraneus am 17. Juni 2014, 14:06:41
Deshalb macht es Frauenschuh ja mit der Beweidung.

Ich denke auch, dass dieses Beweidungsprojekt nicht mit anderen Projekten verglichen werden kann. Hier geht's ja speziell auch um Orchideen.

Je nachdem, welche Flächen freigehalten werden sollen, ist ein anderes Weidetier und andere Weidezeiten erforderlich.

Das mit den Giftpflanzen war etwas von diesem Projekt abgeschweift. Vielleicht sollte man da einen anderen Thread aufmachen.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Günther am 17. Juni 2014, 15:59:24
HIER sind Ziegen vermutlich sinnvoll, um weitgehende Verbuschung - bei eher überreichlichem Nahrungsangebot - einzudämmen. In nahrungsarmen Gebieten schauts aber ganz anders aus, da bleib ich bei meiner Meinung (und es ist durchaus nicht nur meine Meinung).
Da hilft die Unterstellung, ich hätte das bezüglich HIER gesagt, gar nichts.

Zurück zur früheren Frage: Was geschieht mit dem Zuwachs an Tieren?
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Frauenschuh am 17. Juni 2014, 17:28:22
Entschuldige, aber das hast Du HIER in diesem thread geschrieben. Kannst ja mal auf Seite 3 nachlesen. Da ging es nicht um nahrungsarme Gebiete.

Zuwachs an Tieren? Lämmer? Jungböcke gehen in die Schlachtung zwecks Eigenbedarf (keine Landwirtschaft, nur Betriebsnummer). Jungzibben bleiben vorderhand zum weiteren Aufbau der Herde. In den Winter werden mutmaßlich maximal 18 Tiere gehen. Es sei denn,, ich schaffe mir noch einen WGH-Bock für die beiden Schnucken an.

Wir sind indes so gut wie fertig für heute. Anbei ein Bild. Verbesserung zum letzten Jahr: In dem Schlehengebüsch war ein Dachsbau. Zumindest auf der vorderen Seite scheint er nach den Pflegemaßnahmen des Winters (Gebüsch wurde gestutzt und oben eine Schneise reingeschlagen) nicht längs zu laufen. Habe keinen Eingang ins Gebüsch (Bauloch sah man auf der Vorderseite nie) mehr gefunden. Daher ist nun die vordere Hälfte komplett gezäunt. Nun wird der Zaun aber bis Donnerstag ohne Tiere "laufen". Das ist nötig um sicher zu sein, dass Wildschweine, Rehe (Rehwechsel geht ungefähr da durch, wo ich fotografiert habe) und eben Dachs/Fuchs das Hindernis akzeptiert haben.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Frauenschuh am 17. Juni 2014, 17:29:07
Bild vergessen 8)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Günther am 17. Juni 2014, 18:19:59
Entschuldige, aber das hast Du HIER in diesem thread geschrieben. Kannst ja mal auf Seite 3 nachlesen. Da ging es nicht um nahrungsarme Gebiete.

Solange ich keine Information über den Untergrund hatte...
Auch hier, bisweilen im alpinen Bereich, kann zu intensive Ziegenbeweidung eine dünne Bewuchsmatte auf Gestein ruinieren.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: tomir am 17. Juni 2014, 21:34:07
Also noch mal. Die Profischäfer warnen, es kann auch jeder Laie sich auf entsprechenden Seiten belesen. Ich finde es immer noch unverantwortlich, wie Nicht-Tierhalter im Netz ihre nicht wissenschaftlichen Meinungen verbreiten. Ich werde das hier gebetsmühlenartig wederholen. Einfach weil Hobbytierhalter oder angehende Tierhalter (weil z.B. beim Kauf eine Hauses wie meinem Hanglagengrünland dazu gehörte) sich nicht zwangsläufig mit Pflanzen auskennen und die so einfach mal zur Tat schreiten.

Und auch noch mal wiederholt: Es gibt Schafe, die z.B. kein Greiskraut fressen. Es gibt Schafe, die sind daran eingegangen. Sich verallgemeinernd zu äußern, eine Tierart fräße grundsätzlich kein XY, halte ich für sehr bedenklich. Zwischen tierlieb und den Tod von Tieren wissentlich in Kauf nehmen ist übrigens auch ein Unterschied.

Nur damit keine Missverständnisse entstehen: ich finde dein Projekt ganz ausgezeichnet und hoffe das dadurch noch mehr Leute ermutigt werden ähnliches zu tun!

Da der oben gemachte Kommentar als Reaktion auf meine Aussage interpretiert werden könnte:
Ich betreue hier auf den Balearen ein ähnlich gelagertes Projekt - einen mehrere 100 Jahre alten stark verbuschten Olivenhain haben wir wieder hergestellt. Insbesondere Aleppokiefern hatten sich hier die letzten 30-40 stark vermehrt und drohten die alten Olivenbäume zu ersticken - mittlerweile haben wir um die 12 ha wiederhergestellt und die meisten Olivenbäume sind dabei sich zu erholen. Rothuhn, Triel, Wiedehopf, Rotmilan, Schwarzkehlchen ua. kann man hier wieder beobachten.
Zur Pflege und Erhalt dienen Esel und Schafe. Orchideenreiche Standorte werden gemäht, die Zunahme von Orchideen in Anzahl und Arten ist bemerkenswert, allein dieses Jahr habe ich drei "neue" Arten entdecken können.
Insgesamt gibt es auf dem grossen Anwesen ca 80 Schafe (2 Rassen) und 12 Esel - zumindest die Schafe sind auch von wirtschaftlicher Bedeutung.
Einen leichtfertigen Versuch mit Colchicum der den Tod eines Schafes verursachen könnte würde ich sicher nicht wagen, es tut mir Leid wenn es so rübergekommen sein sollte.
Das Colchicum im Heu für viele Tiere giftig ist ist hinlänglich bekannt. Andererseits kommen Colchicumarten besonders zahlreich in beweideten Flächen vor wo sie durch das Beweiden einen Konkurrenzvorteil erhalten- vom Weidevieh angefressenes Colchicumlaub ist mir beim studieren üppiger Naturbestände in Armenien oder Iran bisher nicht untergekommen, obwohl die Bereiche um die Pflanzen kurz abgefressen waren. Von daher und aufgrund eigener Erfahrungen mit der Schafhaltung halte ich nichts von der Verdammung dieser Pflanzengattung, solange sie nicht ins Heu gelangt.
Es ist zu erwähnen das es nicht die einzige giftige Pflanze ist die hier wächst (kein Greiskraut, dafür allerlei Euphorbien, Oleander, Zwergölbölbäume etc.)- sie werden hier nicht angerührt, und gestorben sind bisher nur sehr alte Schafe. ;)

Ps: Es handelt sich hier um persönliche Beobachtungen und sind nicht übertragbar - HIER wird Colchicum von ortsüblichen Schafen gemieden, woanders kann es ganz anders sein.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Frauenschuh am 17. Juni 2014, 21:52:10
Dann noch die letzte Frage. Du wirtschaftest nicht in Deutschland. Colchicümmer gibt es viele verschiedene. Ist das Colchicum autumnale gewesen? Sind die alle Zeitlosen gleich giftig? Habt Ihr Datenbanken? Riechen/schmecken die für Tiere alle gleich. Was ist wenn nicht. Muss ich mich das fragen oder mache ich einfach mein Ding?! Ich wirtschafte nicht im Oman und nicht in Spanien. Gebt mal bei Google Spanien und Colchicum ein... entscheide jeder selbst.

Mir ist auch bisher kein Schaf gestorben und hoffe sehr, dass das so bleibt. Tierlieb oder schlicht auf dem Boden der Tatsachen.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: lerchenzorn am 17. Juni 2014, 21:58:46
Colchicum sind sicher alle gleich giftig. Und Du tust sicher gut daran, für Deine Schafe, Deine Freude an der Sache und überhaupt lieber etwas vorsichtiger als zu leichtsinnig zu sein. Viel Glück und Spaß und Kraft zum Durchhalten, wenns mal nötig ist. :)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: tomir am 17. Juni 2014, 22:36:58
Mach bitte dein Ding! ;)
Es handelt sich um C. bivonae und zwei alte mallorquinische Schafrassen.
Sie grasen um die Pflanzen drumherum. Die Schafe waren die ersten Tage nur unter ständiger Beobachtung auf die Fläche mit einigen wenigen Colchicum gelassen worden, ein sofortiges Eingreifen wäre jederzeit möglich gewesen. Keines der Schafe hat auch nur versucht zu naschen.
Hätte ich wie gesagt nicht grosse Schafherden durch Colchicumwiesen ziehen sehen, wäre mir so etwas sicher im Traum nicht eingefallen.

Hier ist das bisher bei zwei Rassen problemlos verlaufen. Eine Allgemeingültigkeit für alle Schafrassen lässt sich davon aber sicher nicht ableiten und will es ausdrücklich nicht empfehlen. Ich wollte nur darlegen das Colchicum in einer Weide nicht zwingend schädlich sein muss.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: oile am 17. Juni 2014, 23:45:38
Och menno, nun hat sie sich schon wieder in den Gästestatus gebeamt. :-\

Dabei dachte gerade bewundernd, wie wacker Du Dich schlägst!
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: pearl am 17. Juni 2014, 23:56:15
interessantes Thema aber. Ich werde den Schäfer hier mal fragen, wie der das macht. Mit den Herbstzeitlosen Beständen hier auf den Streuobstwiesen. Ob der bestimmte Bereiche ausspart beim Zäunen?
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Lilia am 18. Juni 2014, 00:11:31
oile, um es mal so auszudrücken : frauenschuh wollte garnicht in die position kommen, sich wacker schlagen zu müssen.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Silvia am 18. Juni 2014, 18:25:38
@Lilia, du bringst es auf den Punkt. Nun werden wir leider nicht mehr lesen, was aus den Wiesen wird. Ich würde gern erfahren, wie es weitergeht, denn ich würde mir die Orchideenwiese gern anschauen.

Göttingen und die Umgebung ist bekannt als guter Standort für Wildorchideen. Wenn es gelungen ist, sie bei sich zu etablieren, hat Frauenschuh sicher eine Menge richtig gemacht.

Zum Thema Colchicum: Es ist um Göttingen herum nicht selten. Ich erinnere mich an einen großen Bestand oben am Kehr in den Wildgehegen. Dort wird es vom Damwild gemieden und wächst eigentlich auch nur, weil dort das Gras ständig kurz gehalten wird. Es ist sicher keine Bestandsbedrohung, wenn man auf einer kleinen Fläche aus Sorge und zum Schutz der Tiere das Colchicum entfernt.

Hier gibt es noch Colchicum im Garten. Es hat noch nicht eingezogen, aber die Mahd auf den Wiesen hat bereits begonnen. Unsere Wiese ist schon lange gemäht. Insofern ist es durchaus möglich, dass Colchicum, wo es wild wächst, im Heu landet.

Gefahr besteht aber wohl eher für den Menschen, weil es mit Bärlauch verwechselt wird.

HIER sind Ziegen vermutlich sinnvoll, um weitgehende Verbuschung - bei eher überreichlichem Nahrungsangebot - einzudämmen.

In der Gegend um Göttingen auch. Hier wächst Wald wie detsch und alles verbuscht sehr schnell. Im nahen Thüringen gibt es wunderschöne Orchideenstandorte auf alten Weideflächen in unwegsamem Gelände, die nur deshalb überleben, weil die Flächen vom Menschen freigehalten werden. Dazu ist viel freiwilliges Engagement nötig.

http://forum.garten-pur.de/galerie/thumbnails.php?album=277

(Sorry für Doppelpost aus dem Abgetrennten, aber alles war nicht unsachlich, was ich geschrieben habe.)
Titel: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Eva am 18. Juni 2014, 18:46:40
Ich wüßte gerne, ob es ((hier...?) Tierärzte mit EIGENER ERFAHRUNG bezüglich "Giftpflanzen" auf beweideten Flächen gibt, nicht nur mit Schulwissen und Literatur.

Da Schafe leider Tiere sind, an denen kaum was zu verdienen ist, wirst du nicht viel tierärztliche Betreuung hierzulande finden. Es ist schon gar nicht so leicht einen Tierarzt zu finden, der sich mit den kleinen Wiederkäuern gut auskennt (das heißt nicht, dass es keine gibt, aber man kann nicht erwarten, dass der nächstgelegene Praktiker auch schon der richtige ist). Auch Schafhalter, die sich gut auskennen sind in Deutschland und Österreich deutlich dünner gesät als z.B. in Großbrittannien - einfach weil viel weniger Schafe gehalten werden. Insofern würde ich nicht auf einen Tierarzt pochen, der Erfahrung mit der Vergiftung von Weideschafen in genau der richtigen Gegend hat.

Häufig treffen unerfahrene Schafhalter auf unerfahrene Tierärzte. Und das bei einer Tierart, die im genetischen Programm drin hat "bloß nicht krank erscheinen, bloß nicht aus der Herde herausfallen, sonst holt dich der Wolf". D.h. Anfänger sehen zu spät, dass ein Schaf ein Problem kriegt, und selbst wenn, wird erst mal selbst probiert, das in den Griff zu kriegen, denn ein Tierarztbesuch kostet uU mehr, als man an diesem Einzeltier verdienen könnte.
Nicht nur einmal hab ich (als junge Praktikantin in der Rinderpraxis) gesehen, dass wir zu Schafen gerufen wurden, bei denen schon Hopfen und Malz verloren war. Und da ist dann weder Zeit noch Geld da um vernünftige Diagnostik zu betreiben. Wenn ich nicht vorher drei Monate in England (in James Herriotts Gegend :D ) als Praktikantin gewesen wäre, hätt ich dazu gar nix gewusst, so konnte ich wenigstens mit ein paar Griffen rauskriegen, ob das Schaf schon bis auf die Knochen abgemagert war, vernünftig auskulieren etc. ..

Wir kriegen im Labor immer mal Vergiftungsdiagnostik. Aber am häufigsten von Hunden, gefolgt von Katzen und Pferden. Seltener Rinder, kleine Wiederkäuer fast nie. Pferde mit Herbstzeitlosen-Vergiftung gibt es, Kreuzkraut- und Adlerfarn auch immer mal. Auch Calzinosen durch Goldhafer auf der Weide. Aber mit welchen Strategien man Weiden bewirtschaftet, das wissen wohl erfahrene Schäfer besser als Tierärzte, die von den kleinen Wiederkäuer alle zwei Monate mal einen als Patient haben. Insofern denke ich, Frauenschuh macht es richtig, wenn sie Berufsschäfer aus ihrer Gegend interviewt.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: tomir am 18. Juni 2014, 20:16:24
 Ich finde es auch sehr schade die weitere Entwicklung nicht weiter verfolgen zu können.

interessantes Thema aber. Ich werde den Schäfer hier mal fragen, wie der das macht. Mit den Herbstzeitlosen Beständen hier auf den Streuobstwiesen. Ob der bestimmte Bereiche ausspart beim Zäunen?
Die Meinungen gehen da wohl sehr auseinander, hier ein Zitat eines Moderators aus Schaf-Foren.de: "auf der Weide ist die Herbstzeitlose kaum gefährlich, weil sie im frischen zustand von den Tieren gemieden wird. Von Flächen mit Herbstzeitlose sollte man allerdings kein Heu werben, denn im Heu wird die H. nicht erkannt, gefressen und dabei kommt es dann zu Vergiftungen mit nicht selten tödlichem Ausgang." (http://www.schaf-foren.de/forum/index.php?showtopic=7837&view=findpost&p=73255)
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Mediterraneus am 18. Juni 2014, 20:56:01
Dann noch die letzte Frage. Du wirtschaftest nicht in Deutschland. Colchicümmer gibt es viele verschiedene. Ist das Colchicum autumnale gewesen? Sind die alle Zeitlosen gleich giftig? Habt Ihr Datenbanken? Riechen/schmecken die für Tiere alle gleich. Was ist wenn nicht. Muss ich mich das fragen oder mache ich einfach mein Ding?! Ich wirtschafte nicht im Oman und nicht in Spanien. Gebt mal bei Google Spanien und Colchicum ein... entscheide jeder selbst.

Mir ist auch bisher kein Schaf gestorben und hoffe sehr, dass das so bleibt. Tierlieb oder schlicht auf dem Boden der Tatsachen.

Klar machst du einfach dein Ding. Und wie hier schon mehrfach von vielen erwähnt, ist das auch eine tolle Sache.

Die verschiedenen Fragen zu den Giftpflanzen waren doch eher allgemeiner Art gestellt und sollten dich doch in keiner Weise irgendwie kritisieren.

Es ist hier halt mal ein öffentliches Forum, wo jeder mitdiskutieren kann. Wenn du dein Projekt ohne spontane Reaktionen vorstellen willst, solltest du einen Flyer verteilen. Aber auch da kommen Reaktionen. Auch da überwiegend Bewunderung und positive Zustimmung, wie hier im Forum auch.

Was machst du denn, wenn dich bei deiner Arbeit ein Nachbarbauer oder ein Passant befragt zu dem Thema und eine andere Meinung hat oder sogar andere Erfahrungen gemacht hat? Rennst du dann schreiend davon? ;)

Zudem kann man dein Trockenrasenprojekt nicht mit anderen Gebieten und anderen Weiden vergleichen, auch das wurde erwähnt. Doch andernorts auf anderen Standorten (Feuchtwiesen, Streuobstwiesen, Waldwiesen) gibt es auch die Problematik mit Giftpflanzen. Und genau das war es, was mich persönlich jetzt interessierte.
Sorry, wenn ich dich dadurch vergrault haben sollte.

Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: zwerggarten am 18. Juni 2014, 22:29:27
fachinfos aus dem in den keller verlagerten teil:

Ich wüßte gerne, ob es ((hier...?) Tierärzte mit EIGENER ERFAHRUNG bezüglich "Giftpflanzen" auf beweideten Flächen gibt, nicht nur mit Schulwissen und Literatur.

Da Schafe leider Tiere sind, an denen kaum was zu verdienen ist, wirst du nicht viel tierärztliche Betreuung hierzulande finden. Es ist schon gar nicht so leicht einen Tierarzt zu finden, der sich mit den kleinen Wiederkäuern gut auskennt (das heißt nicht, dass es keine gibt, aber man kann nicht erwarten, dass der nächstgelegene Praktiker auch schon der richtige ist). Auch Schafhalter, die sich gut auskennen sind in Deutschland und Österreich deutlich dünner gesät als z.B. in Großbrittannien - einfach weil viel weniger Schafe gehalten werden. Insofern würde ich nicht auf einen Tierarzt pochen, der Erfahrung mit der Vergiftung von Weideschafen in genau der richtigen Gegend hat.

Häufig treffen unerfahrene Schafhalter auf unerfahrene Tierärzte. Und das bei einer Tierart, die im genetischen Programm drin hat "bloß nicht krank erscheinen, bloß nicht aus der Herde herausfallen, sonst holt dich der Wolf". D.h. Anfänger sehen zu spät, dass ein Schaf ein Problem kriegt, und selbst wenn, wird erst mal selbst probiert, das in den Griff zu kriegen, denn ein Tierarztbesuch kostet uU mehr, als man an diesem Einzeltier verdienen könnte.
Nicht nur einmal hab ich (als junge Praktikantin in der Rinderpraxis) gesehen, dass wir zu Schafen gerufen wurden, bei denen schon Hopfen und Malz verloren war. Und da ist dann weder Zeit noch Geld da um vernünftige Diagnostik zu betreiben. Wenn ich nicht vorher drei Monate in England (in James Herriotts Gegend :D ) als Praktikantin gewesen wäre, hätt ich dazu gar nix gewusst, so konnte ich wenigstens mit ein paar Griffen rauskriegen, ob das Schaf schon bis auf die Knochen abgemagert war, vernünftig auskulieren etc. ..

Wir kriegen im Labor immer mal Vergiftungsdiagnostik. Aber am häufigsten von Hunden, gefolgt von Katzen und Pferden. Seltener Rinder, kleine Wiederkäuer fast nie. Pferde mit Herbstzeitlosen-Vergiftung gibt es, Kreuzkraut- und Adlerfarn auch immer mal. Auch Calzinosen durch Goldhafer auf der Weide. Aber mit welchen Strategien man Weiden bewirtschaftet, das wissen wohl erfahrene Schäfer besser als Tierärzte, die von den kleinen Wiederkäuer alle zwei Monate mal einen als Patient haben. Insofern denke ich, Frauenschuh macht es richtig, wenn sie Berufsschäfer aus ihrer Gegend interviewt.

Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: Wiesentheo am 18. Juni 2014, 22:40:24
Ich hab letztens ein Text gelesen und jetzt in diesem Thema gdenke ich gerade dran.

"Oh Herr laß Gras wachsen. Die Herde der Rindviecher wird immer größer" ;D
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: pearl am 18. Juni 2014, 23:40:50
Ich finde es auch sehr schade die weitere Entwicklung nicht weiter verfolgen zu können.

interessantes Thema aber. Ich werde den Schäfer hier mal fragen, wie der das macht. Mit den Herbstzeitlosen Beständen hier auf den Streuobstwiesen. Ob der bestimmte Bereiche ausspart beim Zäunen?
Die Meinungen gehen da wohl sehr auseinander, hier ein Zitat eines Moderators aus Schaf-Foren.de: "auf der Weide ist die Herbstzeitlose kaum gefährlich, weil sie im frischen zustand von den Tieren gemieden wird. Von Flächen mit Herbstzeitlose sollte man allerdings kein Heu werben, denn im Heu wird die H. nicht erkannt, gefressen und dabei kommt es dann zu Vergiftungen mit nicht selten tödlichem Ausgang." (http://www.schaf-foren.de/forum/index.php?showtopic=7837&view=findpost&p=73255)


soweit war ich mit meinem Informationsstand auch gewesen, als ich den Beitrag schrieb. Nun hat aber der Schäfer hier in großem Stil gerade Heu gemacht. Dann auf ungemähten und gemähten Wiesen gezäunt und die Schafe stehen jetzt auf den Streuobstwiesen. Ich weiß nicht, ob er an die Problematik mit den Herbstzeitlosen überhaupt gedacht hat. Deshalb werde ich ihn fragen, wenn ich ihn sehe.
Titel: Re:Beweidungsprojekt
Beitrag von: pearl am 18. Juni 2014, 23:42:04
fachinfos aus dem in den keller verlagerten teil:

Ich wüßte gerne, ob es ((hier...?) Tierärzte mit EIGENER ERFAHRUNG bezüglich "Giftpflanzen" auf beweideten Flächen gibt, nicht nur mit Schulwissen und Literatur.

Aber mit welchen Strategien man Weiden bewirtschaftet, das wissen wohl erfahrene Schäfer besser als Tierärzte, die von den kleinen Wiederkäuer alle zwei Monate mal einen als Patient haben.


eben, das ist eine Sache der Erfahrung und sicher auch abhängig von lokalen Gegebenheiten.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 15. Juli 2015, 23:02:31
Übrigens.  8)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Nina am 18. Juli 2015, 16:49:55
Das ist ja grandios!!!  :D
Zitat
Wiederkäuer können die Borrelien nicht aufnehmen. Und noch besser: Eine infizierte Zecke verliert durch das Saugen an einem Wiederkäuer ihre eigene Infektiosität.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: pearl am 18. Juli 2015, 19:42:05
ein ganz kleines bisschen gemein seid ihr ja schon.  ;) ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 19. Juli 2015, 09:00:03
warum?

Ich hätte hier gerne einen Link gesetzt. Das geht nicht wegen Mindestbeitragszahl nicht erreicht. Bitte bemüht Euch doch Stiftung Baden Württemberg , Borreliose, Forschung in den Suchmaschinen einzugeben.

Sehr gerne würde ich die Diskussion im Keller fortsetzen. Mit den hier erwähnten Beweidungsprojekten hat das nämlich praktisch nichts zu tun. Oder sieht das jemand anders?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Crambe am 19. Juli 2015, 09:08:53
Hier ist der Link  :)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 19. Juli 2015, 09:11:42
Danke.

Könnten wir die Diskussion bitte in den Keller verlegen?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: michaelbasso am 19. Juli 2015, 09:28:31
Hallo Frauenschuh,

kommt das bei Skudden öfters vor, das die Lämmer gescheckt sind so wie Karuso?
Sind die schwarzgrauen Schafe die auf einigen Bildern zu sehen sind auch Skudden?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Isatis blau am 19. Juli 2015, 09:53:08
 :D Schön, dass Du Dich wieder angemeldet hast, ich habe immer gern über Dein Projekt mitgelesen.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: michaelbasso am 19. Juli 2015, 10:21:29
Ich finde es auch ganz toll, was Du da machst!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 19. Juli 2015, 10:58:10
Bei mir war es über die Jahre jetzt das zweite "karierte" Lamm. Die sind sozusagen fehlfarben. Macht aber was her  8) Nutzt ihm aber auch nicht, auch die Skudden sollen nah am Standard bleiben, also Schlachttier.

Die Schwarzgraue, die da zu sehen ist, ist Pauline. Ja, reinrassige Skudde aus Herdbuchzucht - auch wenn ich die Skudden nicht in Herdbuch führe. Die ist noch eine der Ersten, die ich gekauft habe. Sie war mal einfarbig schwarz. Ihre Tochter Nera auch. Und auch die wird nun 3 jährig auch leicht grau. Ist jetzt so seit 4 Wochen erkennbar. Es gibt übrigens auch silbergraue Skudden. Ist allerdings persönlicher Geschmack... genauso, wie es auch braune gibt. So haben von meinen Schwarzen auch einige einen Braunanteil, der je nach Licht mal deutlicher zu sehen ist. Hörner haben meine nach wie vor fast alle. Nur diese Lammsaison waren drei Hornlose dabei. Bislang zeigen sich die Lämmer vom Verhalten her alle sehr gut. Wir spekulieren, ob es daran liegt, dass die Problemmütter wie Pauline inzwischen länger auf einzelnen Flächen stehen können. Problemmutter übrigens deshalb, weil sie das Hängerfahren hasst. Sie ist sonst sehr zutraulich, nur wenn der Hänger vorfährt kratzt sie all ihre Intelligenz zusammen  ;D Und davon hat sie nicht wenig. Die Flächen sind inzwischen mehr und größer geworden. Damit ist die Standzeit der Schafe auch länger geworden. Und auf die Kleinflächen nehme ich solche Schafe erst gar nicht mehr mit.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: marygold am 19. Juli 2015, 11:02:31
Sehr gerne würde ich die Diskussion im Keller fortsetzen. Mit den hier erwähnten Beweidungsprojekten hat das nämlich praktisch nichts zu tun. Oder sieht das jemand anders?


In einen extra Thread ja, aber nicht in den Keller. Zu Zecken und Borreolose gibt es ja schon mehrere Fäden. Dahin vielleicht.


Ich fand das, was du schreibst, sehr erstaunlich aber in der Schlussfolgerung auch einleuchtend.

Schön, dass du wieder dabei bist.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Gartenplaner am 19. Juli 2015, 12:19:01
Gibts schon den Extra-Thread?

Wie gehen die Empfehlungen für Kommunen aus dem Flyer denn mit dem Schutz oder der Förderung artenreicher Wiesen zusammen?
Regelmäßiges Mähen, Mulchen oder Ziegenbeweidung im Wechsel mit Mahd (ganzjährig?) läuft dem zuwider, und gerade Gemeindeflächen im Gegensatz zu landwirtschaftlichen Nutzwiesen böten noch Möglichkeiten, artenreiche Wiesen zu schaffen/erhalten.

Eine Frage, die mir schon so seit 2 Jahren durch den Kopf geht ist, ob es in einer artenreicheren Wiese, sowohl, was Pflanzen als auch Insekten angeht, natürliche Gegenspieler zu den Zecken gibt?
Ich hab bei mir in der Obstwiese die "empirische" Beobachtung gemacht, dass ich seit mindestens 5 Jahren keine Zecke in der Wiese mehr "aufgelesen" habe, davor, als sie noch fast reine Fett-Graswiese war, war das immer wieder mal der Fall  ???
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Crambe am 19. Juli 2015, 12:36:02
Gibts schon den Extra-Thread?


Ich habe vorher den Link hier gesetzt, aber der Thread ist bei den Gartenmenschen  ::)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: michaelbasso am 19. Juli 2015, 16:24:07
Silbergraue Skudden kannte ich noch nicht. Sieht ja fast wie Heidschnucke oder Guteschaf aus.
Wir hatten früher Guteschafe, größtenteils silbergraue ein paar schwarze nachdem wir einen schwarzen Bock aus Schweden geholt haben, irgendwann tauchten dann auch braune auf, die sich dann ziemlich doll durchgesetzt haben.

Anfangs hatten viele der Tiere auch schlechte bis gar keine Hörner, das hat sich mit der Zeit und entsprechender Auslese geändert.
Bei Skudden fällt mir immer wieder auf, das die Hörner recht klein und dünn sind, ganz oft auch verkrüppelt, Dein Bock hat richtig schöne Hörner.
Dein Karuso sieht richtig schön aus, vielleicht kannst Du noch einmal ein Foto einstellen wenn er "erwachsen" wird, mich interessiert, ob er dann noch gescheckt ist.
Bei Guteschafen in Schweden, wir hatten immer nur schwarze gibt es öfters auch gescheckte Lämmer, die jedoch später, bis aufs Gesicht alle einfarbig werden.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 19. Juli 2015, 17:57:28
Skudden sollen ja eigentlich gar keine Hörner haben. sie sind aber statthaft. Und das liegt mit Sicherheit daran, dass die Hornqualität nicht mit beispielsweise der der Heidschnucken zu vergleichen ist. Ich habe gezielt Hornträger haben wollen und auch bis auf eine, die seinerzeit Leitschaf war und mit Sicherheit deswegen mit von der Schäferin ausgesucht wurde, bekommen. Sie hat die schon selten gut ausgesucht, denn bis auf ausgerechnet mein ehemaliges Flascehnlamm Mina (Mutter von Karuso), sind die Hörner gut bis sehr gut. Minette (Tochter von Mina) hat sich als ganz Kleines mal ein Hörnchen an einem Festzaun abgestriffen, aber das sieht man heute fast nicht mehr. 2 cm kürzer als das andere Horn reicht kaum zur Identifizierung der mittlerweile doch recht großen Gruppe.

Aber schaun wir doch mal ins NSG. Dafür... war ja der thread mal gedacht:
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 19. Juli 2015, 18:05:48
Das war ein Bild aus der vergangenen Pflegesaison. Man fing ganz normal an... stellte aber fest, dass wir wegen größerer Helferzahlen doch einen Punkt erreichten, bei dem wir das Material nicht mehr von der Fläche bekommen würden. Wenn das Ziel Rückentwicklung eines MAGERrasens heißt... was tun, sprach Zeus.

Die UNB hat uns dann einen Hackschnitzelverwerter benannt und der kam auch. Und sprach seinerseits: Ja, wenn da das 10 fache liegen würde... dann käme er auch.

Das hörte mein Freund indes nur einmal. Fragte noch mal nach, wie dick die Bäume denn sein dürften, damit der Greifarm die noch zu fassen bekommt... und legte los.

Am Ende bekam der Verwerter gar nicht alles mit. Einer holte noch die letzte Fichte, die der Niedersächsische Landesforst wegen schwierigster Fällbedingungen "erlegte" als Brennholz und der wenige Rest konnte dann nun wirklich verbleiben. Darunter ein schöner Holzstapel für die Eidechsen, die dort mit Wald- und Zauneidechse vertreten sind. So wurde der Wunsch der UNB sämtliche Fichten verschwinden zu lassen, tatsächlich Wirklichkeit. ich konnte es kaum glauben. Auch heute ist der Anblick noch ungewohnt.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 19. Juli 2015, 18:16:10
 ::) man sieht natürlich... viel zu fressen ist da in diesem Jahr noch nicht. Das ist ja aber auch nicht das Ziel. Abzielen tut das Beweidungsprojekt überwiegend auf die Botanik. Und die... hat sich in den letzten Jahren rasant weiter entwickelt:

Eine Orchideenart ist neu aufgetaucht. Die war in den 80ern aber auch schon mal kartiert: Die Fliegenragwurz. Letztes Jahr mit einem Exemplar, dieses Jahr mit dreien.

In den Fällbereichen hatten wir dieses Jahr ganz reichlich die Waldvögelein stehen - ganz typisch, wenn irgendwo plötzlich Licht hinfällt, wo sie in wenigen Exemplaren schon vorkommt. Ebenfalls reichlich waren Nestwurz, Stendelwurzen (2 Arten) und die Waldhyazinthe vertreten.

Dann kam die Trockenheit, der Südhang verbrannte und der Mückenhändelwurz fehlte die Feuchtigkeit. Sie ist mit etlichen Exemplaren vertreten, aber ich bin sicher... das hätte sich mit einem Regenschauer ab und ab noch anders gezeigt.

Dass die Fläche so ihre Probleme hat, das hatten wir ja schon ausführlichst geschildert. Die gibt es auch weiterhin und wir finden nach wie vor mit List und Tücke immer eine Lösung. Denn wie meine Tochter sagt: Wäre es einfach... würden es andere machen.

Dieses Jahr ist aufgrund der verbrannten Südseite die Beweidung spät. Das wird auch die UNB nicht freuen, moch auch nicht. Sie sind aber sehr gründlich und man merkt den Unterschied zu anderen Schafrassen. Sie schälen unerbittlich. Einzig bei der Schlehe ist das nicht möglich, da werden wir im nächsten Winter wieder nacharbeiten.

Ob es wirklich für andere zu ermessen ist, was man leistet, wenn man den Balkenmäher hangauf- und vor allem hangabwärts kutschiert... ich bin nicht sicher. Aber wenn diejenigen, die sich auskennen, ganz begeistert die Schmetterlingsvielfalt sehen und mir schreiben, dann denke ich eben doch... nicht nur ich sehe, wie gut die Beweidung der Fläche tut. Man hat aber eben auch die anderen, die nach der Beweidung wieder trotz Betretungsverbot auf die Fläche ziehen, weil sie die Vernichtung der Orchideen mit der Kamera dokumentieren wollen.

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 19. Juli 2015, 20:56:00
was zu den Beweidungsprojekten noch dazu kam, sind Weidegänge auf Biotopflächen des Niedersächsischen Landesforstes. Wiesental im Solling. Möglich, weil ich mit 2 Betriebsnummern agiere (was übrigens MEGA Bürokratie nach sich zieht, Die Tiere müssen immer umgemeldet werden, wenn sie einen Betrieb verlassen. Online UND per Kartei. Da bekommst Blasen an den Fingern, die Nummern jedes Tieres sind ja ellenlang). Mein Umzug in den Solling hat auch die Suche nach einem neuen Winterquartier eröffnet - auch hier fand sich praktisch sofort eine Optimallösung. Nunmehr werden die zwei Herden getrennt am gleichen Ort überwintern. Die Heidschnucken drinnen, die Skudden mit Offenstall - zusätzlich zwei weitere Bereiche im Stall um komplett getrennt zu halten. Stromanschluss vorhanden. Was will die Schäferin mehr.

Jetzt mag sich mancher fragen.... Moment, wie macht sie das dann mit der täglichen Tierkontrolle im NSG? Das ist ja nun doch eine Distanz... klappt auch problemlos. Wenn ich wirklich mal nicht kann, macht das meine Tochter, die da wohnt.

Ah... Theodor wurde übrigens ersetzt durch Mephisto. Der WGH-Bock ging in die Schlachtung - da suche ich händeringend aus Herdbuchzucht... ist nicht so einfach. Die bewusste Auktion dazu kann ich knicken, da habe ich einen Betriebsausflug. Einen verlegten, weil u.a. ich nicht konnte  ::) Je seltener eine Rasse ist, desto schwieriger wird das...
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 19. Juli 2015, 21:11:02
Ach so... in die Überwinterung werden zwischen 20 und 25 gehen. Derzeit sind es mit Lämmern (das sind eher Halbstarke) 31. Die Vorstellung mancher, das/die Projekt/e noch weiter auszudehnen scheitert an den gesetzlichen Bestimmungen. Ich habe keinerlei Einnahmen durch die Schafe. Nur Kosten. Selbst die Herdbuchzucht erfüllt nicht den Mindestfördersatz - auch da zählt offensichtlich hauptsächlich Masse. Es wäre mir nicht möglich zusätzlich zur Berufsgenossenschaft, die ich selbstredend zahle, auch noch Rente und Krankenkasse zu stemmen. Überall hören die Schäfer auf. Flächen bekommt man an jeder Ecke angeboten. Nur... rechnen tut sich das eben nicht.

Ich war gerade erst auf einer Exkursion in der Rhön. Um einen Schäfer sinngemäß zu zitieren: Die Menschen lieben die Rhön. Und die Landschaft. Und das Rhönschaf. Nur... essen... tun sie es nicht. Da zählt nur der billige Preis im Supermarkt.
----------------
Und dass der Preis unserer Schafe nicht mit einem Neuseeland-Lamm konkurrieren könnte, das das ganze Jahr auf grünen Wiesen weidet und nicht wie unser eins im Sommer dem Heu hinterher rennt... müsste jedem einleuchten. Tut es wohl auch. Aber der Supersonderpreis gefrorene Neuseelandware lässt das wieder vergessen.

Wir hatten heute Schafkeule. Nein. Kein Lamm. Wir haben uns an einen ausgewachsenen Bock getraut. Wir waren zu fünft, waren hinterher "schwanger" und können bestätigen, was slow Food längst weiß: WGH´s sind einfach nur lecker.
Wir haben hier mittlerweile alles im Haus, was der Hausstand so braucht. Eingefroren Wienerle, Bratwürste, ein Rücken müsste noch da sein - sonstige Schlachtteile vom letzten Herbst sind weg gegessen- Dosen mit Schafmett. Schon weg sind Keulen, Rippchen (vom Grill-hmmmm), Schultern, Suppenfleisch... und wenn ich das billige Supermarktfleisch sehe, könnt ich zunehmend würgen. Mein Fleisch ist teurer, auch und sogar für mich. Schlachten, zerlegen und verarbeiten - das kostet enorm. Aber was für ein Unterschied... habt Ihr einen Schnuckenhalter in der Nähe der verkauft, dann probiert mal. Einfach toll! Skudde auch! Nur halt deutlich kleiner. Wobei Deutschlands Haushalte ja auch zunehmend kleiner werden. Also warum nicht mal Skuddenkeule für 2?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Waldschrat am 19. Juli 2015, 21:20:38
Schön, dass Du wieder da bist.  :D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 19. Juli 2015, 21:36:24
Danke, Petra  ;)

Vielleicht darf so viel Werbung gestattet sein, da sie keinerlei Profit beinhaltet: Am 23.8.2015 bieten wir eine Exkursion zu den Wohlkopfswiesen bei Dassel/Sievershausen (eben jenes Wiesental im Solling):

10 Uhr Treffpunkt kleiner Parkplatz in unmittelbarer Nähe zum Sievershäuser Feuerlöschteich/Waldweg zu den Büwiesen. Exkursion zu den Beweidungsprojekten der Wohlkopfswiesen bei Sievershausen.  Rundgang mit den ein oder anderen interessanten Details zu verschiedenen Themengebieten. Höhepunkt nach der halben Runde: die Weideflächen mit den bedrohten Haustierrassen Skudden und Weiße Gehörnte Heidschnucken samt „Schaufütterung“. Hinterher Einkehr auf der Abbecke. Um Anmeldung wird gebeten (hier geht es ja per PN) - sonst ist die Gaststätte überfordert.

Veranstalter ist der NABU Dassel-Einbeck, dessen 1. Vorsitzende ich mittlerweile bin:
Link entfernt!1.com
also noch einmal das gleiche Problem wie gehabt:
Aufgepasst, es gibt eine alte und eine neue Homepage des Vereins: Man nehme nabudasseleinbeck und nehme dazu .wordpress und com dann funktionierts  ;)

Nun haben sich schon mindestens 49  Purler auf den Mündener Blog begeben - Staudos Link hat es ausgelöst  8). Da sollt man doch den anderen Verein nicht vernachlässigen  ;D Wer sich fragt, wie das nun angeht... die Mündener Ortsgruppe ist eine klitzekleine Gruppe, die aber ihre Bühne in der jetzigen Vorstandszusammensetzung weiß der Himmel rockt. Never change a running System. Ich setze nach wie vor sehr viel Herzblut in diesen Verein. Mein Freund fährt dieses Konzept ebenso zu 100% mit. Auch mein liebevoll "Bruchbüdchen" genanntes Haus habe ich behalten (das will eh keiner, hihi). Aber hier im Solling zu leben ohne sich in den örtlichen NABU einzubringen... war auch irgendwie nur schwer vorstellbar. Der Posten war vacant, einen neuen Vorstand fand ich... und so hat diese wirklich große Gruppe auch wieder eine funktionierende Struktur. Grund des Umzugs war übrigens der Betreuungsnotstand der behinderten Tochter meines Freundes.
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 19. Juli 2015, 22:23:02
Veranstalter ist der NABU Dassel-Einbeck, dessen 1. Vorsitzende ich mittlerweile bin:

Die hat Langeweile.  ::)
Hier gibt es den Link.

Bei uns gibt es "verschießende" Flächen, die aus Sandkuppen und Sumpfflächen bestehen. Eine größere davon gehört der Kommune. Die lässt die Fläche als Naturschutzausgleichsmaßnahme stückchenweise mit Sträuchern zupflanzen.  ::)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 19. Juli 2015, 22:26:45
Das schimpft sich praktisch  ::)

Aber ich kann Dir versichern: Langeweile... kenn ich nicht. Du übrigens auch nicht  ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 29. Juli 2015, 22:18:42
Heute war der letzte Tag im NSG. Nach der Arbeit noch kurz vorbei geschaut... und dann der Schock. 50 m Zaun waren eingedrückt.

 :-X

 ;D Ich habe die nettesten Schafe der Welt. I´m sure. 3 Minuten nach dem Entsetzen schaute das erste über die Kuppe. BÖÖÖÖÖH, wir sind ja da. ein, zwei, drei... alle 10 vollständig und wohlbehalten.

Wie gut, dass ich Anfang der Woche die Ziegen runter gepflückt hatte. Sonst wäre keiner mehr da gewesen.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 29. Juli 2015, 22:59:49
Weißt Du, wieso der Zaun eingedrückt war?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 29. Juli 2015, 23:57:06
Nein. Der Zaun war sowohl ein- als auch ausgedrückt. Begann vorne am Weg, zog sich aber auch bis hinten ins NSG. Damit ist jedes Szenario möglich. Schafe raus und wieder rein (Strom an,  wohlgemerkt), Hund rein, Schafe raus und wieder rein. Wildschweine rein und wieder raus, Schafe schauen sensationslüstern zu. Schafe ohne Anlass raus und rein... halte ich für leidlich unwahrscheinlich, denn die Fläche ist "durch". Wenn sie deswegen draußen gewesen wären, wären sie nicht wieder rein gegangen. In der Umgebung gibt es genug Leckeres. Hund und Wildschwein sind am wahrscheinlichsten.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 31. Juli 2015, 07:57:50
Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Warum auch immer, sie wollten gestern noch nicht umziehen. Und ich frage meine Schafe - lieber freiwillig hinein spaziert als in großer Hatz Verdruss auf beiden Seiten erzeugt. 4 hatte ich drin, das Leitschaf setzten wir wieder raus - nachdem wir alle Kletten ausgeschnitten hatten. Ein weiteres Schaf wurde ebenso behandelt und es bekam zusätzlich die Hörner wieder mal gekürzt (würden sonst einwachsen)... wollte meine Tochter es zum Klauenschnitt auf den Poppes setzen, schwupp weg war es.

Schultern zuck, Stress mach ich da schon lang keinem mehr. Nicht den Schafen und nicht mir. Die beiden anderen hübsch gemütlich umgezogen und dann die Versöhnung mit dem Tag: Statt dessen wollten endlich die beiden verbliebenen Jungböcke aus der großen Herde ziehen. Fein. Auch die Vergesellschaftung in der Bockgruppe lief problemlos.

Wenn alle aus dem NSG sind und wir abgezäunt haben, stelle ich Fotos von der Fläche ein.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 31. Juli 2015, 22:59:57
Seehr müde, aber glücklich. So fühlt sich die Schäferei meistens an. So auch heute. Alle Schafe wollten umziehen. Nach einer gewaltigen Kletten-Schnittaktion plus obligatorischer Klauenpflege (im NSG wimmelt es von Schlehe, die ist wenig klauenfreundlich) also wieder zurück und immerhin haben wir bis zum letzten Büchsenlicht die Hälfte des Zauns abgezäunt. Der Rset steht selbstverständlich weiter unter Strom.

Staudo, mittlerweile kann ich gesichert sagen, dass es Wild war, das den Zaunschaden verursacht hat. Was erst beim Abzäunen zu sehen war, war eine regelrechte Wildautobahn unter Buschwerk auf der Seite, wo der Schaden war. Das ist positiv zu bewerten. Hund oder Absicht sind der worst case. Wild... ist nicht immer vermeidbar. Dass der Strom nicht geholfen hat... jjjja. Gibt zu denken. Der Zaun war sehr lang, umfasst ausser dem unfreiwilligen Schnetterlingskorridor die gesamte Fläche, sprich round abaout 1 ha. Dennoch hängt ein schlagstarkes Gerät dran und der Akku war voll. Dass es so glimpflich ausging... Schaf hätte immer noch hüpfen müssen um raus zu kommen (die Ziegen hätte das nicht im mindesten gehindert und wären sie vor Ort gewesen, wären die Schafe begeistert hinterher gehüpft) ... lag an meiner Angewohnheit jedes Zaunelement zusätzlich mit einem Weidepfahl zu sichern. Im Hang auch mal mit mehreren. Dass der Strom entsprechend surrt... bewies eine tote Maus am Rand. das ist leider nicht so ungewöhnlich. Kleine Tiere überleben den Zaun nicht.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 31. Juli 2015, 23:04:03
Ich hatte Bilder versprochen. Die sind wegen des schwindenden Lichts nicht so doll. Aber hier ein erster Einblick ins NSG nach der diesjährigen Beweidungssaison.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 31. Juli 2015, 23:10:47
rechts unten übrigens der unfreiwillige Schmetterlingskorridor.  ;)
Es ist ein sehr schwer erklärbares Gefühl. Man sitzt teilweise im NSG, vollkommen platt, die Knochen melden sich und man grinst trotzdem von einem Ohr zum anderen. Wir haben es wieder geschafft, Über Stock und Stein, trotz Hang, trotz Colchicum und Co, trotz Wild samt Dachs...

2 Stürze hatte ich dieses Jahr im NSG - man wird dankbar, wenn Begleitung dabei ist. Empfang Handy? Nö! Ist nichts passiert. Ohne Bergschuhe gehe ich nicht auf den Hang, bin ja nicht irre.

Mumpe, man lacht glücklich über so was:
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 31. Juli 2015, 23:11:29
 8) ungewöhnliche Farbe, nicht?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 31. Juli 2015, 23:17:48
Das Bild ins NSG zeigt m.E. einiges an Astwerk... das sind tatsächlich ehemalige Pappelausschläge, die mittlerweile den geist aufgegeben haben. Aber man muss auch kritisch sagen... das hat nicht überall funktioniert. Auf der Kleinfläche ist pappel ein Problem, auf der jetzt geräumten großen Fläche die Schlehe. Warum... man kann nicht alles gleichzeitig. Wir haben die Fläche letzten Winter enorm vergrößert. Da kann man nicht noch wie gewohnt die Fläche nachpflegen. Das muss nachgearbeitet werden. Keine Frage. und Kletten... nach dem Kraftakt heute dulde ich die nicht mehr auf der Fläche. da geht manches Schaf halb nackig in die Kalte Saison.  ::)

Dennoch... vor so manchem Teilstück stand ich heute höchst zufrieden. Kiefer, Pappel, Hasel... so manches hat den Löffel abgegeben, weil wir in diesen Kernbereichen ja nun schon ein paar Jahre drauf sind.

Ah, ein Hornissennest ist auch wieder auf der Fläche. Wie immer keinerlei Probleme. Man kennt sich? Direkt daneben wurde ebenfalls ordnungsgemäß beweidet. Stiche waren für mich nicht erkennbar.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 31. Juli 2015, 23:22:36
ach so,,, wer sich wundert wegen der Klette - die ist ja nun wirklich keine direkte Magerrasenbewohnerin... die besiedelt einen Bereich, der stark zurück geschnitten wurde und zudem leider beschattet liegt. Aus der Schlucht drängen große Bäume nach... die Arbeit geht nicht aus  ::)

So viel zu denen, die mich mit Sätzen beglücken wie: Hier müsste viel mehr passieren!

Selbige Personen sah man indes noch nicht bei Pflegeeinsätzen. Wäre ja naheliegend, nicht? Dann würde ja mehr geschafft.  ::)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 31. Juli 2015, 23:25:23
da sieht man das "Astwerk" besser
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 31. Juli 2015, 23:26:23
Auch hier mag verwundern, dass das "Gras" noch recht hoch steht. Es ist Schattengras. Das schmeckt widerlich.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 31. Juli 2015, 23:31:20
ein anderes Bild aus sonnigerem Bereich. Samt Schmetterling.

Deutlich kürzere Grasnarbe 8) Ein Spagat zwischen Überweidung in den sonnigen Bereichen und Untätigkeit im Schatten

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 31. Juli 2015, 23:35:06
Die Damen waren heute übrigens in Aufruhr. Man merkt, dass der Herbst naht. Man führt Rangkämpfe aus. Mit Nachdruck. Gut, dass die Jungböcke raus sind. 24 Damen stehen nun zusammen. Zweifelsohne ein Hingucker. Doch die Freude der einfachen Kontrolle währt nicht lang. Wenn die jetzige Fläche durch ist, separiere ich nach Alttieren und Jungzibben. Und es wird Zeit nach einem neuen WGH Bock zu sehen...
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: lubuli am 01. August 2015, 00:19:45
total interressant und für mich eine relativ fremde welt. aber spannend, das mitzuverfolgen.

und ich erinner mich noch an eine S., die mal bedenken hatte, aus dem süden soweit nördlich zu ziehen. war wohl ein weiter weg bis hierhin. :D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 01. August 2015, 08:26:27
Das war ein vollkommen anderer Lebensabschnitt  ;D Ja, da hatte ich noch ein Schulkind und einen Garten  ::) Äh... also einen Garten habe ich immer noch. Nur nie Zeit darin zu werkeln...  ::) Hätte man mir damals gesagt, ich hätte mal Schafe und Ziegen... ich hätte mir diskret an die Stirn getippt. Sicher nicht. Schon körperlich hatte ich gar nicht die Voraussetzung... heute habe ich zwar öfter mal Muskelkater und die Gelenke merken mal an, dass Skudden handlicher als WGH´s sind. Aber Rückenschmerzen - kenne ich nicht mehr. Seit Jahren nicht mehr. Die Arbeit ist sehr vielseitig und beansprucht alle Körperpartien. Zäune rauf und runter schleppen, Netze hoch halten beim zusammen legen, weil da 101 Ästchen sich verhaken könnten, Tiere auf den Po setzen, Gymnastik um an alle 4 Klauen zu kommen  ;D Ich brauche keine Mukkibude. Früher dachte ich allen Ernstes, weil ich viel Fahrrad fuhr, hätte ich genug Bewegung.

Ich darf anmerken, dass Niedersachsen ein sehr schönes Land ist. Mit offenen Menschen. Lohnt sich hier her zu ziehen  ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 01. August 2015, 08:46:21
Staudo, mittlerweile kann ich gesichert sagen, dass es Wild war, das den Zaunschaden verursacht hat. Was erst beim Abzäunen zu sehen war, war eine regelrechte Wildautobahn unter Buschwerk auf der Seite, wo der Schaden war.

Hier sind neulich Hirsche entlang eines Weges gezogen und haben sich aufgeführt wie angetrunkende menschliche Jugendliche.  ::)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 02. August 2015, 01:29:51
Ich bin zufrieden mit dem heutigen Tag: Es ist komplett abgezäunt!

Bei der Besichtigung der Bestandsflächen hat sich ergeben, dass es einen zweiten Weidedurchgang geben wird. Das ist für das NSG höchst erfreulich, auch wenn es für mich Aufwand bedeutet.  8)

Das Leben ist kein Wunschkonzert - sage ich. Das NSG jubiliert: YEAH! Das Leben IST ein Wunschkonzert!

 ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 02. August 2015, 08:49:33
Man braucht weder Weltreisen noch schnelle Autos, um glücklich zu sein.  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 03. August 2015, 20:07:17
Mein Reden  ;) Wir haben nur ein Leben. Dieses eine, wunderbare Leben!

Heute nur ein Bild eines Leitschafes: Grete, WGH (Weiße Gehörnte Heidschnucken). Zeit der Erholung für uns alle. Wie man sieht, stehen sie derzeit nur Festzaun-geschützt... für mich sehr untypisch. Aber selbst ich bin froh, wenn ich es mir mal 2 Wochen etwas einfacher machen kann, auch wenn schon etwas Unruhe hinein spielt. Sie stehen praktisch im Wald...
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 03. August 2015, 20:24:00
Leitschaf heißt dabei zweierlei  ;D Es ist ein sogenanntes Elite-Schaf. Schafe, die besonders zutraulich sind und sich auch nach erschreckenden Situationen schnell wieder fangen. Es ist auch ein Treibeschaf und kein Koppelschaf. Leitschaf heißt aber auch... sie entscheidet sich zuweilen anders als ich es will  8) Da wird schon mal am Rand gefressen, wenn ich schnell vom Feldweg runter will. Oder sie überholt mich, weil sie den Weg kennt. Da sie aber bestechlich ist, gehört sie eben zu den Schafen, die auch den zweiten Weidedurchgang mitmachen werden. Ich ziehe dabei zu Fuß mit ihnen in die Ecken, die eine Nachpflege benötigen. Das heißt nicht, dass sie da in Garten-Eden-Abteilungen ziehen. Das ist schon Zug für Fortgeschrittene. Fusseliges Schattengras... Schlehenecken...
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Gänselieschen am 06. August 2015, 09:57:58
Hallo Frauenschuh - das klingt, als ob es dir jetzt richtig gut geht. Das freut mich zu lesen!

L.G.
Gänselieschen

..und dass Schattengras widerlich schmeckt, hätte ich nicht gedacht. Das sieht doch besonders saftig aus.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 07. August 2015, 20:04:33
Bestens. Trennungen sind nie einfach. Bestenfalls geht man dauerhaft gestärkt aus so einer Lebensphase  8) Allein kann ich 7 Schafe und 2 Ziegen halten. Dafür habe ich genügend Überwinterungsfläche und Scheune fürs Heu. Das geht ganz bequem. Und es reicht knapp fürs NSG. Zu zweit geht mehr  ;D Das macht auch mehr Spaß  ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 07. August 2015, 20:14:00
Ich muss übrigens den Ort der anstehenden Exkursion aufgrund eines Absprachefehlers verlegen. Nunmehr führt die Exkursion am 23.8.2015 zu den Sandbornwiesen. Dort beweiden meine Tiere ebenfalls eine Biotopfläche, rund 1 ha groß. Treffpunkt 10 Uhr "auf Abbecke". Um Anmeldung wird wie gehabt gebeten  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Quendula am 16. August 2015, 15:29:05
Hallo Frauenschuh  :). Du klingst sehr begeistert über die Fortschritte, die die Flächen machen (als Laie  :-[ erkenne ich da leider nur, dass die Wiese magerer erscheint und das Gesträuch nach und nach verschwindet :D , die vielen kleinen Details lassen sich über gelegentliche Fotos wohl nur schwer vermitteln). Dabei frage ich mich, ob diese Flächen, außer von Dir und den örtlichen Vereinsmitgliedern, noch von anderen Stellen/Institutionen geprüft werden? Wie oft? Nach welchen Merkmalen? Und macht jemand die weiteren Pflege/Weidepläne? Oder hast Du, als Fachfrau quasi, freie Hand?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 16. August 2015, 21:50:22
Am 5.8.2915 hatte ich die letzte Besichtigung mit einem Experten auf der Fläche (kein Vereinsmitglied  ;) ). Da wurden die Erfolge und Probleme der Beweidung (trifft hier die Schattenbereiche als auch die "Kletten-Zone") sowie deren Lösungsansätze als auch die Ziele der nächsten Pflegesaison besprochen. Es ist mir wichtig, dass man engen Kontakt hält.
Auch die Absprache mit der UNB ist eng. Die Beseitigung der Fichten war z.B. Wunsch der UNB.
Dazu gibt es selbstverständlich Auflagen bei der Beweidung durch die UNB, die ich einhalten muss.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 16. August 2015, 22:05:21
ach so. Das Gebüsch verschwindet... ist so übrigens nicht korrekt. Es hat nach wie vor Sträucher und Bäume AUF der Fläche. Fotos, da gebe ich Dir recht, sind immer nur ein Teilausschnitt. Da ist auch ein sehr großer Schlehenkomplex - auch hierin kann man z.B. gefahrlos als Vogel brüten. Die Hornissen sind sonst gerne in einem der Walnussbäume...  ;D das ist kein steriler Rasen, sondern ein Biotoptyp

 8) der genaue Zustand ist immer nur für die Helfer sichtbar. Oder auf den Exkursionen, die allerdings in Absprache mit der UNB in ihrer Teilnehmerzahl begrenzt sind.

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Mediterraneus am 18. August 2015, 14:54:21
Dieser Thread ist wie ein Buch. Man liest und blättert immer wieder gern. Von Frauenschuhen und Leitschafen. Schön    :D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 24. August 2015, 20:12:40
und Zimtzicken  ;D

Bild von der gestrigen Exkursion. Die beiden Schwestern haben wieder alles gegeben, um den Schafen die Show zu stehlen  ;)
War übrigens ein wunderschöner Termin  8)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Mediterraneus am 25. August 2015, 16:09:20
Sei froh, dass du (noch?) keine Kühe hast  8)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 25. August 2015, 18:28:07
Ganz sicher nicht. Die einzigen Zugeständnisse, die ich an die Regel: "Nur Tiere, die ich selber pflegen kann" sind der kommende WGH- und der nachfolgende Ziegenbock. Der neue WGH Bock soll im September kommen. Und ich suche ihn nicht aus  :P Der Ziegenbock nächstes Jahr. Den suche ich aus und der kommt aus genau einer Quelle.  :D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 21. September 2015, 15:00:15
Der "Neue" wurde ja schon bei "Schafe halten" gezeigt. Die Woche darf er dann zu den Damen bzw. umgekehrt. Einmal vorher Füßchen kontrolliert, nicht dass er was mitgebracht hat - den muss allerdings wirklich mein Freund auf den Poppes setzen. Ansgar übersteigt meine körperlichen Fähigkeiten  8) Dafür ist er sehr umgänglich, so dass auch ich im Alltag mit ihm prima auskomme.

Der eigentliche Grund des heutigen Eintrags ist, dass der zweite Weidedurchgang in vollem Gang ist. Der zweite Teilbereich ist seit gestern in der Beweidung. Zum ersten mal hielten auch Autofahrer an, als ich mit den Schafen ums Eck kam. Die Helfer wurden wohl deutlicher als zuletzt  ;D War auf jeden Fall sehr nett. Ich mache das eh schon nur sonntags, wenn der normale Verkehr weg ist.

Im NSG blüht jetzt das Colchicum und der Enzian. Schön ist es da immer  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 21. September 2015, 15:45:41
Ich habe gestern unseren Schäfer gefragt, ob er im Winter wieder in unsere Ecke kommt. Dann könnte er nämlich ein paar Splitterflächen hinterm Park beweiden lassen.  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 22. September 2015, 15:07:29
Die Splitterflächen sind hier nicht so gern genommen. Ist auch zu verstehen. 250 Schafe rauf, halben Tag später wieder runter, ziehen über Straßen - Ärger wegen Verschmutzung. ziehen über Felder - Ärger wegen Schaden, Ziehen über Grünland - Ärger mit örtlichen Schäfern wegen Infektionsgefahr. Vielleicht ist bei Euch der Umgang mit den Schäfern noch entspannter.

Ich habe zwar ein buntes Potpourri an Flächen, aber ich nehme jetzt auch nur noch Flächen, die irgendeinen Vorteil haben. Strategisch günstig gelegen oder ökologisch besonders wertvoll, sprich Magerrasenrelikte oder so. 0,5 ha schaue ich mir demnächst mal an. Gucken kostet nicht  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 22. September 2015, 15:38:39
Es sind Flächen, die direkt an eine große Wiese grenzen. Der Schäfer bräuchte die Zäune nur weiterzurücken. Blöd ist allerdings die diesjährige allgemeine Futterknappheit. Die Agrargenossenschaft wird die Wiese noch einmal sehr spät mähen und ob sich die Wanderei für den Schäfer danach lohnt, kann er noch nicht sagen.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 27. September 2015, 21:03:14
Diese Biotopfläche kam als Letztes zu mir in die Beweidung: Suchspiel mit Ziegen.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 27. September 2015, 21:06:22
Trotz schlagstarkem Gerät ist gleich die erste Woche schon zweimal Wild durchgebrochen. Was man auch erkennen dürfte...  8) äh... eine nicht ganz untypische Fläche für mich: Nah dran an undurchführbar.
Eigentümer sind die Landesforsten.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 27. September 2015, 21:14:04
Schafe sind da auch drauf.  8)

Sehr fiese... die kleinen Ziegen verlieren regelmäßig die großen in hohen Hainbuchenaufwuchs. Und plärren erbärmlich. Da sie nicht nervenstark sind, überkommt sie dann die Panik auf dieser "unheimlichen" Wiese tief im Wald. Und zu allem Überfluss hat der Schafbock die Ziegen nicht lieb  :-X Das ist das erste mal, dass ich meine großen Ziegen auf der Flucht erlebe. Mephisto macht sich indes einen Spaß daraus hinter ihnen her zu laufen. Die können sich schon wehren. Aber ich finde es erstaunlich, dass sie trotz des Wildwechsels und den damit nieder liegenden Zaun vor Ort bleiben.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 06. Oktober 2015, 08:26:58
Zurück zum NSG: Die Beweidung 2015 ist abgeschlossen. Ich muss nur heute noch die Kleinfläche abzäunen. Das wird vermutlich abends  ::) Leider werden die Tage kürzer...

Hier also ein Blick auf die große Fläche nach dem zweiten Weidedurchgang in Teilbereichen:
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 06. Oktober 2015, 08:32:52
 :-X jetzt frage mich bitte keiner, wer die Pappel links so weit oben gekürzt hat, wir waren es nicht. Wir haben keine Leiter bei den Pflegeeinsätzen dabei. Schön aber ist das Ergebnis der Weide, die nun schön durchgetrieben hat und zukünftig als Kopfbaum gepflegt wird. Ich denke, hier sieht man auch ganz schön, dass wir durchaus Bäume stehen lassen. Bei dem letztjährigen vermeintlichen "Kahlschlag" sah das für manchen ja danach aus. Strukturgebende Bäume bleiben indes unbehelligt. Aber die Pappel...  :-X also neee, die geht gaaar nicht.

Hier noch ein Bild zweier WGH Jungzibben, als sie noch im NSG standen.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 06. Oktober 2015, 08:36:35
Und ein Bild der herbstlichen Enzianblüte. Nächstes Jahr wird die Exkursion ins NSG in den Herbst geschoben. Da ist es auch jetzt noch wunderschön. Vor dem Vergnügen steht indes die nächste Pflegesaison. Wir scharren schon mit den Hufen  ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 06. Oktober 2015, 09:08:05
das Bild der Jungzibben zeigt die Kleinfläche. Auf der liegt diese Pflegesaison der Hauptfokus. Auf der Rückseite ist mangels Licht noch fast gar nichts.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Bienchen99 am 14. Oktober 2015, 21:08:28
frauenschuh, das ist alles wirklich sehr schön geworden  :D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 15. Oktober 2015, 22:08:05
Heute zwei Bilder von dem neuen Beweidungsprojekt. Auf der Weide befinden sich 8 Tiere. Das scheint nicht viel.

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 15. Oktober 2015, 22:09:57
 ;D und so sieht es nach meinen Landschaftspflegern aus
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Sternrenette am 15. Oktober 2015, 22:13:07
Brave Tiere  :D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 15. Oktober 2015, 22:18:12
Dass das kein herbstlicher Laubfall ist, sieht man oben am Bildrand.

Es ist jede einzelne der jungen Hainbuchen verbissen worden. Das machen wir 2, 3 Jahre und dann ist die Weide wieder in Schuss. Unter den 8 Tieren sind 4 Ziegen. Der Rest sind Jungböcke. Überwiegend Skudden. Die waren auch eher an den Hainbuchen als am Gras interessiert.  ;)

Die Weiterzäunung heute machte nur 50 m Strecke - dann mussten wir stoppen. Brombeeren. Da müssen wir vorarbeiten, sonst hängen die Schafe fest. Aber wir haben ja noch bis Dezember Zeit... die Weide bekommen sie platt!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 15. Oktober 2015, 22:26:47
 ;) für die Tiere ist das die interessantere Weide als die schnöde Grasweide. Die Landschafrassen werden bei dieser Kost auch satt. Sonst täten sie die regelmäßigen Durchmärsche des Hirschen nutzen  :-X Die Weide hält mit 3:1 den Rekord.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 15. Oktober 2015, 22:37:12
Die Ziegenattentäter  ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: lubuli am 15. Oktober 2015, 22:38:36
deine tiere leisten ja ordentliche arbeit!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 15. Oktober 2015, 22:41:56
Das soll wohl sein. Deswegen habe ich sie ja. 2 und 4-Beiner sind zufrieden.  :)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 16. Oktober 2015, 07:02:47
So werden im Namen des Naturschutzes Bäume und Sträucher zerstört.  :'(



 ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: lerchenzorn am 16. Oktober 2015, 11:48:26
Den Tierchen scheint es gut zu gehen bei Dir.  :D

(Fragt sich, ob die reine Weidehaltung ohne Laubheu, Rinde und Baumknospen überhaupt eine artgerechte Haltung ist.
Die Schädlichkeit des allgegenwärtigen Baumwuchses wird hierzulande sehr unterschätzt ;))
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 20. Oktober 2015, 06:42:12
Es gehört auch dazu, mal kleine Niederlagen einzuräumen. Wir wollten im Wald Brombeeren schneiden - statt dessen werden wir den Zaun heute oben herum führen. Gut. Im ersten Jahr ist nur das obere Drittel der Beweidung vereinbart, aber wenn man schon dabei ist...

Dafür eilt mir heute Hilfe zur Seite, damit wir heute die letzten meter fertig zäunen um dann sagen zu können: Halbzeit  :-\

Die anschließende Zäunung wird ein kleiner Höllentrip. Das heißt nämlich erstmal 250 m abzäunen  :P

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 25. Oktober 2015, 10:22:20
es sind doch schon knapp 2/3. Aber das Projekt ist schon echt grenzlastig. 4:1 steht es nun für dieses "Grünland". Gestern morgen war der Zaun wieder mehrfach platt, wieder eingedrückt, also wieder Hirsch. Die Ziegen auf der Walz, die Schafe dem Himmel sei Dank noch vor Ort. Es wird Zeit, dass die Jungböcke in die Schlachtung gehen. Der Rest der Weide dann mit Ziegen. Dann sind auch die Brombeeren kein Problem.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 15. November 2015, 09:20:38
Nachdem die Genehmigung von der UNB nun erteilt wurde, fangen wir heute wieder an das NSG zu pflegen. Die Motorsäge wartet schon im Auto. Dieses Jahr sind es zwar im Vergleich wenig Bäume, die fliegen werden, aber schon sprach die UNB, dass die Birken ja auch nicht hingehören würden wo sie stehen. Mitten auf dem Magerrasen. Man wird sehen. Von uns aus gerne. Die stehen nur ziemlich dumm zum Weg und einem dort vorhandenen Zaun. Aber was machbar ist, das wird getan. Notfalls zu einem späteren Termin mit Seilzug. Und vorher hübsch grübeln, welchen Landschaftsprägenden Baum man davon stehen lässt...

Letzte Woche hatte ich noch ein paar Fotos gemacht. Darunter ein verspäteter Enzian auf der Nordseite des Damms. Auch die Seite entwickelt sich. Langsam zwar, aber es kommt...
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 15. November 2015, 14:44:30
Das klingt prima und ich bin angenehm überrascht über Eure UNB.  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 15. November 2015, 19:19:40
 ;)

Der erste Termin lief zufriedenstellend.  ::) Eigentlich störte nur das Wetter. Man ist bei Nässe froh, wenn man den Hang heil rauf und runter kommt. Da Vorsicht besser als Nachsicht ist, bin ich wohl eher unästhetisch den Hang auf allen vieren seitlich rückwärts runter. Modell Krabbe...  ;D

Die im Sommer bei einem Gewitter gebrochene Weide ist gefällt , eine andere, die bei den Fällarbeiten letztes Jahr diverse Astbrüche erlitten hat (in der Nähe zum Weg), ist nun als Kopfbaum getrimmt. Eine Fichte im Jugendalter hatten wir übersehen, die flog auch pflichtschuldigst. War ein guter Anfang. Vieles ist schon entsorgt, aber es liegt eben auch einiges, was ich mir so gewünscht hatte. Wenn ich des Wegs bin, kann ich so friedlich jeweils ein Stündchen räumen. Dennoch muss noch ein Schnitttermin folgen als Vorbereitung für den Arbeitseinsatz. Da will ich keine großen Fällarbeiten mehr haben, sondern nur noch das "Räumkommando"  ;) Sicher ist sicher.

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 16. November 2015, 08:44:50
das sind nur Handyfotos. Keine Ahnung ob das taugt...
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 16. November 2015, 08:46:41
 ;D überraschend gut. Neben dem Suchobjekt kann man zweierlei erkennen... viiiiel Moos und viiiiele Birkenblätter.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 16. November 2015, 08:49:22
das ist die Ursache, die jetzt ins Visier rückt.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 16. November 2015, 08:50:16
Ganz links geht nur mit Seilzug. Die zweite von links ist gedanklich schon weg.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 16. November 2015, 08:51:42
das ist eh eine recht bunte Gruppe. Rechts steht eine Eiche. Hinten steht eine Weide. Wie das dann letztendlich aussehen wird... steht noch nicht fest. Wir tasten uns ran...
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 16. November 2015, 08:56:41
Bevor es so aussieht, als würden wir alles einfach umnieten... hier eine freigestellte Eiche

Man erkennt m.E. hier auch die Struktur: Eiche auf dem Damm, unten kleine Ebene der ehemaligen Bahntrasse, dann Schlucht.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 16. November 2015, 08:59:04
rechts vor der Gruppe übrigens Walnüsse, die im Wachstum stocken. Die kenne ich nur genau so. Wie sie da wohl mal hinkamen... ein Walnusbäumchen (bewusst die Verniedlichung gewählt) ist auch auf der Fläche. Innen schon hohl - da sind sehr gerne die Hornissen drin.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Wühlmaus am 16. November 2015, 09:02:50
Das ist ja ein abenteuerliches Steilgelände  :o
Krabbengang klingt gut ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 16. November 2015, 11:14:54
Mein Körper weigert sich standhaft daran zu glauben, im letzten Leben sei ich eine Gemse gewesen  8)

Hier noch ein Blick auf die Kleinfläche. Die ist auf der anderen Seite der Schlucht, die Straße rüber... deswegen immer der "Zug" der Schafe. Im Sommer zieht eine kleine Gruppe Schafe dann rüber auf die große Fläche, auf die dann noch mehr Tiere gebracht werden.

Die Kleinfläche steht dieses mal im Fokus des Vereinsarbeitseinsatzes - hier müssen Pappelausschläge gemäht und abtransportiert werden. Warum... es ist schlicht ein Fehler meinerseits. Das nennt man auch Erfahrung  8) Ich hatte immer die Ziegen rauf gebracht um dann gefrustet festzustellen, dass die Pappel auf den Tod nicht mögen. Da kann ich den Weidedruck noch so erhöhen... die gehen da nicht ran. Die Schafe allerdings... ich staunte nicht schlecht: Die gehen ran. Die Skudden noch besser als die Heidschnucken. Gut, weiß ich jetzt. Also die Ziegen nicht mehr rauf, statt dessen ein Trupp Schafe. Mahd um einen Verbiss weit unten zu gewährleisten. Sonst hab ich da lauter Pappelbüsche  ;)

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 16. November 2015, 11:20:15
seitlich nehmen wir noch Pappeljungbäume weg. Oben auf stellen wir weiter die beiden alten Bäume frei. Ziel hier dringend noch mehr Licht auf die Rückseite zu bringen.

Die Kleinfläche ist botanisch ärmer als die Großfläche. Wünschenswert wäre eigentlich nach dem ersten Weidedurchgang beider Flächen noch einmal wieder zurück zu ziehen. Dann kann man Glück haben, dass sich die Fläche deutlich besser entwickelt. I will do my very best  :P Die Agenda für 2016 ist schon lang.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 16. November 2015, 17:15:51
Schrieb ich schon mal, dass ich Dein Engagement klasse finde?  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: maigrün am 16. November 2015, 17:24:30
du schon, ich leider bisher noch nicht.  :-[

sabine,

I will do my very best.

ist einfach nur großartig.

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Gänselieschen am 16. November 2015, 17:41:49
@ Frauenschuh - ich lasse mal einen Gruß da und werde in den nächsten Tage mal in Ruhe bisschen nachstudieren. Der Hang sieht prima abgeweidet aus!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 25. Januar 2016, 18:31:17
Im Herbst habe ich bereits ein paar Zeilen zu dem anderen Beweidungsprojekt geschrieben. Folgender Artikel bezieht sich darauf:

Lummerke
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Rosenfee am 25. Januar 2016, 18:39:45
Ein toller Erfolg Deines großartigen Einsatzes :D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Natternkopf am 25. Januar 2016, 19:01:46
Salü frauenschuh

Dieser Kurzbericht von der Chilligen Ossenfelder "Wächter-Hornisse" gefällt mir auch.

Grüsse Natternkopf

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 25. Januar 2016, 22:59:19
Das bin nicht ich alleine. Alleine wäre das nicht möglich. Richtig ist nur, dass sich einer am Anfang solcher Projekte einen Ruck gibt, und anstatt "man müsste mal" sagt: Ich mach das. Je nach Größe eines Projektes müssen das eben auch mehr sagen  ;)

Die Wächterhornisse ist eine von unendlich vielen Eindrücken eines Weidejahres, die einen für die Mühen belohnen. Und kein Kaffee schmeckt so gut, wie der bei einem Picknick auf der Lummerke nach der Hälfte einer Zäunung.  ;D In den gemeinsamen Stunden gibt es viele interessante Unterhaltungen und in den unzähligen Stunden, die man alleine auf den Biotopflächen arbeitet, können die Gedanken so frei laufen wie sie wollen. Wenn ich beruflich arbeite, geht das gar nicht. Aber da draußen auf den Weiden... komme ich zur Ruhe und innerlich weiter. Und am Ende, wenn man die Flächen mit den Tieren verlässt... ist es eine große Zufriedenheit, die man fühlt.

Eine Anmerkung noch zum Artikel: Da steht, dass die Tiere bevorzugt Brombeeren gefressen haben. 2/3 der Fläche waren vergleichsweise Brombeer-arm. Da konnten die Schafe noch in der Gruppe bleiben. Das letzte Drittel haben die Ziegen alleine bearbeitet, denn wer hier mitliest, der weiß, dass Brombeeren und Schafe nicht zusammen passen. Die hängen hast dich nicht versehen sonst fest und kommen nicht mehr vor uns zurück. Wir haben da schließlich durch die Schlachtung der Böcke die Notbremse gezogen, auch wenn sich der Rest dann logischerweise zäher zog. Ich bin froh, dass die Brombeeren jetzt gemäht werden - dann geht die Beweidung  da nächstes Jahr zügiger.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 25. Januar 2016, 23:30:46
Ach so... und die Ziegen, ja, die Ziegen standen wirklich bevorzugt in den sehr dichten Brombeergebüschen. Mit fusseligem Gras lässt sich so eine Meckertante eher nicht locken  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 26. Januar 2016, 08:18:04
Richtig ist nur, dass sich einer am Anfang solcher Projekte einen Ruck gibt, und anstatt "man müsste mal" sagt: Ich mach das.

 ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 26. Januar 2016, 20:39:36
Eigentlich ist die Kapazität für Großprojekte erschöpft. Wenn es denn nur endlich andere gäbe, die mal in die last Minute situations rein grätschen würden.  ::)
Ich zeige einerseits etwas resigniert diese Fläche
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 26. Januar 2016, 20:43:15
Hier kommt vielleicht die Hanglage noch besser zur Geltung. Im letzten Leben war ich eine Gemse. Im nächsten nicht mehr!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 26. Januar 2016, 20:46:01
ich kenne diesen Hang allerdings vorher. Und so sah er da komplett aus!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 26. Januar 2016, 20:48:44
Ist ja schön, dass er jetzt freigestellt ist  ::) Aber der kann ja nicht einfach wieder zuwachsen. Also?!

Wenn ich es positiv nehme... dann ist es die zweite Orchideenfläche im Bestand und das mit unterschiedlichen Arten. Das kann spannend werden! Aber schöner wäre zweifelsohne, wenn sich vor Ort wer fände.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 26. Januar 2016, 20:51:58
ich hatte böse Bauchweh, als wir zur Fläche fuhren. Aber diese Firma, die für den Landkreis gearbeitet hat, darf man besten Gewissens weiter empfehlen. Real good job! Dies ist keine Werbung  ;D ich kenne nicht mal den Namen der Firma. Aber falls von denen mal hier landen sollte, kann er sich in die Brust werfen. Ich hatte 30 cm Stubbel und geschredderte Schehdornen befürchtet. Stattdessen war die Fläche pikobello!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Wühlmaus am 26. Januar 2016, 20:59:07
Und dieses Steilgelände soll dein neues Projekt werden :o
Es scheint aber eine große Fläche zu sein, so dass du deine Tiere dann eine Weile stehen lassen kannst/könntest?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 26. Januar 2016, 21:07:10
 :P ähm... also schon im vergangenen Jahr hatte ich nicht das Problem Tiere umstellen zu müssen, weil sie dringend neues Futter bräuchten. Auch da galt es Fläche machen, aber zack zack! Diese Situation wird sich erneut verschärfen. Freuen wird es die Berufsgenossenschaft. Der Tierbestand und damit der Beitrag wird erneut steigen. Die Woche werde ich hoffentlich noch mal den neuen Ziegenbock Lepakko besuchen, der mit einer Tante im April zu uns kommt. Ansonsten hoffe ich auf eine gute Lammsaison. Mädels, strengt Euch an! Hier wird jede Schnute gebraucht!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Wühlmaus am 26. Januar 2016, 21:28:22
 :o
 8)
Und dann müssen sie auch noch im Akkord arbeiten. Nicht dass der Tierschutz noch aktiv werden muss ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 26. Januar 2016, 21:28:43
Ich hoffe, dass Du zumindest eine Aufwandsentschädigung für Vertragsnaturschutz bekommst.  :-\
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 27. Januar 2016, 05:59:01
Für die jetzt freigestellte Fläche leider nein. Nicht mal Fahrtkosten. Die rettet jetzt sozusagen nur, dass zwei Mitglieder aus dem Ort helfen wollen. Mit Wasserwagen und mit Kontrolle an meinen Arbeitstagen, denn das gute Stück liegt leider nicht auf meinem Arbeitsweg.  ::) Tiefer Seufzer... ich hoffe innerlich immer noch leise, es fände sich wer anders. Aber gestern fuhren wir auf dem Hügel an Flächen vorbei, die ebenfalls so aussahen, als wenn da letztes Jahr nichts mehr an Beeidung gelaufen wäre  :P
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Floris am 27. Januar 2016, 06:24:07
Ist ja schön, dass er jetzt freigestellt ist  ::) Aber der kann ja nicht einfach wieder zuwachsen. Also?!
So eine Entbuschung ist ja nicht billig, das zahlt doch keiner mal so freiwillig.
Wenn es eine Kompensationsmaßnahme war, gibt es eine Pflegeverpflichtung, ist es ein Schutzgebiet, ebenfalls.
Wenns der Landkreis aus dem Naturschutzetat bezahlt hat und es kein Konzept (Geld) für die weitere Offenhaltung gibt, ist es ein Fall für den Rechnungshof.

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 27. Januar 2016, 08:07:45
Manchmal blutet einem behördlichen Naturschützer das Herz und er ist froh, mit seinen bescheidenen finanziellen Mitteln einen winzigen Schritt gehen zu können.  ;) Bilden die Gehölze erst einmal etwas waldähnliches, wird es schwer, die Flächen wieder frei zu bekommen. Trotzdem kann es nicht sein, dass sich Frauenschuh mehr oder weniger allein um solche Flächen kümmert. Die Leute vor Ort kann man kaum verdonnern, die haben andere Hobbys. Da müssen die Naturschutzbehörden ran und Geld organisieren.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: lerchenzorn am 27. Januar 2016, 09:02:30
... Fall für den Rechnungshof.

Starker Spruch in Zeiten alljährlich neu gefasster Haushaltszuweisungen.  ;)

Die Realitäten für das hiesige Bundesland in der ELER-Förderung, einem der wesentlichen Finanzierungsmittel für die Landschaftspflege:
ELER-Richtlinie (Mittel für die Förderperiode 2014-2020 und die Veränderung zur vorhergehenden Förderperiode in Zeile D)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: lerchenzorn am 27. Januar 2016, 09:04:10
... nicht nur deshalb bleiben Ehrenamt und alle, die anpacken, unverzichtbar.  :D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Floris am 27. Januar 2016, 09:56:43
in Zeiten alljährlich neu gefasster Haushaltszuweisungen.
... kann natürlich immer wieder mal was schiefgehen, d. h. beantragte Mittel auch mal ausbleiben.

Wenn jetzt im Januar aber schon klar ist, dass es keine Pflegemittel geben wird, waren sie wohl gar nicht erst beantragt und das wundert mich.

Das gibt aus der Entfernung natürlich reichlich Raum für Spekulationen.
Bei uns werden Entbuschungen und anschließende Pflege aus dem gleichen Topf gefördert und die Mittel sind auch gegenseitig deckungsfähig. Wenn also, wie ich es aus Frauenschuhs Bemerkungen herauslese, da eine Fläche entbuscht wurde und eine Nachbarfläche gleichzeitig nicht gepflegt, würde ich da einen Fehler im Pflegemanagement vermuten.
Auch andere Gedanken kommen mir dazu: Es könnte ja auch eine Kompensationsmaßnahme der Gemeinde oder eines sonstigen Eingreifers gewesen sein, mit Pflegeverpflichtung aber ohne vorgesehene Mittel, nach dem Motto: Das wird schon jemand machen und wenn nicht, machts auch nichts. Wenn dann die zuständige Behörde nicht kontrolliert, funktioniert das sogar (oft genug).

Ich könnte an Frauenschuhs Stelle also durchaus auf den Gedanken kommen, bei der für Eingriffskompensation zuständigen Stelle mal nach dem Status der Fläche zu fragen.

Vielleicht ist aber auch alles in Ordnung, denn es mag auch Flächen geben die aus fachlichen Gründen in mehrjährigen Abständen bearbeitet und dazwischen der Sukzession überlassen werden.
Wie gesagt, ich spekuliere.




Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 27. Januar 2016, 20:01:26
Mit Verlaub, das merkt man.  ;)

Das wäre jetzt ehrlich gesagt in der Erläuterung den Rahmen sprengend. Schlussendlich sind es Flächen in Privatbesitz. Wie eine benachbarte private, ins Kraut schießende Fläche ein fehlendes Management bedeutet, darf sich jeder mal so persönlich vorstellen: Da hat man eine Grünlandfläche - ich spekuliere jetzt auch mal - geerbt, mit einem Resthof erworben oder im betagten Alter nach Abschaffung eigener Weidetiere, oder als Vollerwerbsbetrieb, für die sich Weidetierhaltung nun wirklich nicht mehr rechnet, in Besitz und die ist tatsächlich am zuwachsen. Ich würde da ganz viele Worte für finden können. Aber sicher keine "Managementfehler". Das geht an der Realität schlicht vorbei.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Floris am 27. Januar 2016, 20:09:40
Du schriebst von einer Firma, die auf der Fläche für den Kreis gearbeitet, diese also mit öffentlichen Geldern hergerichtet hat.
Weiterhin schreibst du, dass für die Folgepflege kein Geld vorhanden ist.
Diese Kombination meine ich mit Managementfehler. Anderswo sind auch Behörden schon weiter.
Wenn du das anders siehst, dann jammere nicht darüber, wenn du dich dort für nichts als gute Worte rumquälst.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 27. Januar 2016, 20:19:43
Frauenschuh wirbelt wie ein Hamster im Laufrad, um die Flächen als Magerwiese zu retten. Alles andere ist zweitrangig. ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Floris am 27. Januar 2016, 21:07:28
Dann will ich sie dabei mal nicht weiter stören.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 30. Januar 2016, 18:30:40
Lass ich mich auch nicht  ;D 3 Stunden haben wir heute im NSG gewirbelt. Das war der zweite Sägetermin. 2 Aufräumtermine folgen. Dann sind wir wieder auf dem Stand und können unsere seinerzeit als erste in die Beweidung genommene Fläche guten Gewissens in die nächste Saison schicken. Yessss  ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 14. Februar 2016, 16:42:21
 8) Wintereinbruch mit Folgen: Kurzfristig umgeschwenkt von Amphibienfangzaunaufbau (abgesagt wegen kommendem Schneefall) zu NSG Schnitt- und Räumtermin. 8 Helfer trotz des eigentlich gecancelten Termins  ;D So haben wir schon gute Fortschritte erzielt und es folgen wohlgemerkt zwei weitere Termine dort. Wir erreichen unsere Ziele für die Saison sicher.
Blick gestern bei strahlendem Sonnenschein (Kuschelig warm auf der Südseite, Dauerfrost auf der Nordseite des Damms)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 14. Februar 2016, 16:44:37
Zugegeben... man muss genau hinsehen. Die Fortschritte liegen hier im Kantenbereich, da der aufstrebende Jungwald dort die Fläche zunehmend beschattet. Gleichzeitig bekommen dortige Eichen mehr Licht.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 06. März 2016, 06:01:39
Letztes Wochenende hatten wir noch einen Schnitttermin - übrigens am gleichen Tag wie den Amphibienfangzaunaufbau. Das braucht man nicht öfter.  :P 6 Leute im NSG können schon was reißen, insbesondere, weil es der x. Termin dort war. 6 am Zaun sind indes viel zu wenig.
Dennoch, hier geht es ja um die Beweidungsprojekte u.a. im Naturschutzgebiet und da haben wir unser Planziel voll und ganz erreicht. Was den Schnitt angeht. Aufräumen müssen wir noch weiter, da kommt aber noch ein Termin, an dem wir mit einer anderen Naturschutzorganisation gemeinsam tätig werden. So das Wetter an dem Tag passt, sollte auch das klappen.

Letztes Wochenende hatten wir unseren Balkenmäher dabei.  ::) Tolles Ding, keine Frage. Aber derjenige, der ihn pilotiert, ist hinterher wiederzubeleben  8) da rinnt der Schweiß in Strömen.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 06. März 2016, 06:19:03
Falls jemand noch nie so ein Ding benutzt hat... das liegt nicht an der Ebene. Das Ding hat selbstverständlich einen eigenen Antrieb und muss nicht etwa selber bewegt werden. Er wird aber auch dank seiner Hangfunktion (damit lassen sich die Griffe so verstellen, dass sie auch in der Schräge korrekt sitzen) benutzt und da muss man das Gewicht schlicht da halten, wo der Mäher hingehört. Ihm fehlt zudem leider ein Rückwärtsgang. Das Leben ist kein Wunschkonzert  :P
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: schober am 06. März 2016, 06:27:25
Ist die Sense bei den 'Landschaftspflegern' schon ausgestorben, o. etwa doch zu anstrengend  :P  ;D ;D
Früher war ja das Handmähgerät Garant für Biodiversität  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 06. März 2016, 10:53:39
Das funktionierte nur, weil die Sense zum Lebensunterhalt notwendig war.  ;) Ein Balkenmäher ist für solche Flächen nicht ganz das richtige, allerdings müssen alle Lösungen irgendwie von irgendjemandem finanziert werden.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 09. März 2016, 05:50:08
 8) Kein Ding. Wer genügend freiwillige Helfer anbringt die den knappen Hektar sensen... sehr sehr gerne  ;D

Zur Beruhigung... das Ding hopste nicht etwa über die Bereiche, an denen Ameisen ihre Hügel haben  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 13. März 2016, 10:30:15
Zwei Naturschutzvereine gemeinsam haben gestern sozusagen das Endabnahmeziel der vergangenen Pflegesaison geschafft. Mit 11 Helfern kommt man gut voran und es musste noch so viel Material runter von der Fläche. Am Ende durfte man den Blick schon mal schweifen lassen, was wir nächstes Jahr angehen wollen. Fichten auf der anderen Seite der Schlucht beschatten Teile des Magerrasens... eine uralte Eiche ist zwar mittlerweile von einer Seite freigestellt... aber als landschaftsprägendes Element müsste die andere Seite eigentlich auch noch... na mal sehen. Dazu muss ich erst mal wieder einen Antrag schreiben auf Genehmigung.

Dennoch... wenn ich da rüber fahre (sind für mich 45 Minuten Fahrzeit), empfängt mich der Blick des Damms und löst spontan ein breites Grinsen aus. Yessss. Auch kleine Vereine können richtig was bewegen. Nur der Amphibienschutz... der scheint aus der Mode gekommen zu sein. Ein Bericht für die Zeitung wurde prompt so zusammen gekürzt, dass die Lurche raus geschnitten wurden. Die andere Zeitung brachte gleich gar nichts. Nicht mal den Pflegeeinsatztermin. Man muss sich wundern, dass wir dennoch 11 Personen waren.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 13. März 2016, 10:32:34
Prima!  :D
Allerdings würden mich 45 Minuten Fahrzeit schon sehr bremsen. Irgendwie müssen es die Leute vor Ort hinbekommen.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 13. März 2016, 13:45:57
 ::) Wenn man von meiner Tochter und ihrem Vater absieht, bringt sich keiner aus dem Dorf ein. Weder am Amphibienfangzaun noch im Naturschutzgebiet.

Dass ich nach wie vor da agiere, liegt eben daran dass die beiden da wohnen. Das ist auch die Voraussetzung dafür, dass wir die Beweidung aufrecht erhalten können. Ich zäune und stelle die Tiere hin. Auf Kontrolle muss ich nur hin, wenn ich eh in der Nähe bin. Den Rest machen die beiden. Außerdem ist es so, dass man als Beweider gewisse Gefühle für eine Fläche entwickelt. Ich witzel immer, dass ich die Flächen adoptiere. Man kennt jeden Busch und jedes Loch. Die Ecken wo welche Pflanzen stehen. Die Biotopflächen sind ja anders als banales Grünland unglaublich spannend. Das macht sie sehr liebenswert. Und das bindet auch. Die Flächen brauchen Kontinuität. Leider sehe ich nicht ansatzweise, dass sich jemand anders diese Flächen "antut". Die Flächen im NSG haben ja mehrere Probleme für einen Beweider. Das Größte ist zweifelsohne die schwierige Topographie. Hang auf und abwärts zäunen mit Strauchwerk im Rücken... ist mit einem Netz eine Herausforderung.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Waldschrat am 13. März 2016, 13:57:29
Ich verfolge diesen und den Schafs/Ziegenthread - gehören ja irgendwie zusammen in meinen Augen - mit großem Interesse. Meine uneingeschränkte Bewunderung für Energie, Ausdauer und überhaupt ist Dir und allen Helfern sicher.  :D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 13. März 2016, 14:44:41
Ich witzel immer, dass ich die Flächen adoptiere. Man kennt jeden Busch und jedes Loch. Die Ecken wo welche Pflanzen stehen.

Höre bloß auf damit! Das kenne ich und macht furchtbar viel Mühe, Arbeit und Spaß.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 13. März 2016, 20:50:09
... und es macht glücklich  ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 04. Mai 2016, 21:28:17
Die Zeit der Biotopzäunungen hat am Montag begonnen. Den Anfang machte ein idyllisches Wiesental. Während hier der Rasenmäher der Nachbarn und ein Minibagger röhrte, genoss ich die unglaubliche Ruhe dort. Nur der Bach gluckerte und ein paar Vögel zwitscherte. Morgen werden die Heidschnucken dorthin gebracht.

Auch der freigestellte Magerrasen geht jetzt bald in die Beweidung. Orchideen sind schon sichtbar. Wir werden versuchen auszuweichen. Dennoch muss die Fläche umgehend übergepflegt werden. Frisch freigestellt schiebt sonst das Buschwerk enorm. Bei allen Sorgenfalten... jetzt schon steht fest, dass wir andere Orchideen vorfinden als auf der Fläche bei Gö. ich bin neugierig ob sich mit der Zeit ein Austausch über die Tiere ergibt
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 05. Mai 2016, 13:21:26
Humor ist, wenn man trotzdem lacht.

Wir haben also heute vormittag die Schnucken umgestellt. Als wir auf der Lummerke ankamen, empfing uns eine Hirschkuh vor der Fläche. Wir erinnern uns... 2015 bretterte uns 7 mal der Hirsch durch. Und neben der Fläche haben die Wildschweine ganze Arbeit geleistet. Die Lummerke ist und bleibt eine Herausforderung  8) Es ist aber eben auch ein wunderschönes Tal. Es gluckst der Bach und die lichtdurchflutete Weide dazu...  :D da geht das Herz auf!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Quendula am 06. Mai 2016, 13:31:43
 :D

Toitoitoi, dass das große Wild dieses Jahr außen rum läuft! Oder ihr müsst für den Hirsch einen Durchgang freihalten  ??? ::) ;)...
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 07. Mai 2016, 07:52:42
Die Weide ist 500 m lang. Es würde kein Weidegerät der Welt vernünftig so viel Netz schleppen können.  8) Es wird in Etappen gezäunt.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 07. Mai 2016, 07:56:32
Nicht, dass da einer glaubt hinter dem Gebüsch am Horizont sei die Weide zuende. Die geht da noch weiter  8)

Warum aber geht die Zäunung nach dem Startjahr etwas schneller?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 07. Mai 2016, 09:04:58
Das Netz muss ja optimal aufliegen, damit nicht was unter durch geht. Deshalb müssen auch Hindernisse so bearbeitet werden, dass man mit dem Netz daran vorbei kommt.

In einer halben Stunde geht es wieder los. Heute ist erst einmal großzügig abzäunen angesagt. Danach werden wir mal den Ziegenkastraten nachstellen. Die könnten auf den frei gestellten Magerrasen gestellt werden. Sozusagen die Vorhut. Die große Gruppe Schafe soll heute auf die Wohlkopfswiesen  ::) Na mal sehen, wie weit wir kommen. Sonst geht es morgen nach der Exkursion halt munter weiter.

Derzeit stehen die Tiere übrigens auf 7 verschiedenen Flächen  :P Für Biotopflächen haben wir einen Annahmestopp  8)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Rosenfee am 07. Mai 2016, 09:11:35
Ich lese immer mit großen Interesse über Dein Projekt, Frauenschuh, auch wenn ich wenig bis nichts dazu schreibe. Ich bewundere Deinen/Euren Einsatz grenzenlos und wünsche Dir immer, immer soviel Freude daran wie aus Deinen Beiträge spricht! :)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 07. Mai 2016, 10:22:44
Für Biotopflächen haben wir einen Annahmestopp  8)

Wer hat den verhängt? Der Verein, die UNB oder Deine Vernunft?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 07. Mai 2016, 11:51:01
 ;D die eigene Vernunft.

Ja, Freude macht es nach wie vor. Das ist einer der Antriebsmotoren. Andere zahlen viel Geld fürs Fitnessstudio. Wir haben die erste sportliche Aktivität an der frischen Luft schon hinter uns  8) sozusagen kostenneutral  ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 08. Mai 2016, 07:42:32
Die Lummerke bleibt sich treu  ::) Kein Strom auf dem Zaun... merkwürdig. Ahjaaa... da ist was zwar nicht durch den Zaun, aber durch das Verbindungskabel des Gerätes gepfiffen. Pling, Öse ab, Strom weg.

Es ist ja genug Futter drauf. Denn sonst... träfe es dieses Jahr WGH´s anstatt Skudden. Skudden sind ja die mit der Schürze und dem Kochlöffel: Das häusliche Schaf. Bleibt gerne auf der Koppel, wenn es da innerlich erst einmal angekommen ist. Und wenn man rausgetrieben wird, dann bleibt man wenigstens in der Nähe. Aber WGH´s sind Treibeschafe. Am Horizont ist´s bestimmt interessanter als hier  :-X
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 10. Mai 2016, 20:11:30
Seit Sonntag ist auch der freigestellte Magerrasen in der Beweidung. Zwar erst mit 2 Ziegen  ::) Aber am Wochenende rücken die Schafe aus dem Landkreis Göttingen nach.  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 12. Mai 2016, 12:03:28
Hier das entsprechende Bild von heute morgen: Ziegen hinten relativ klein gezäunt. Vorne schon fürs Wochenende gezäunt, damit die Schafe rein können, ohne dass die beiden (zensiert, die sind unmöglich, vor allem der schwarz-weiße) Ziegen raus flitzen. Wenn das Beweidungsergebnis entsprechend sein sollte, kann man dann hinten auch schon abzäunen. Mich wundert, dass der Dachs die Umleitung akzeptiert hat  :-X Spannend wird die Zusammenführung von Schaf und Ziege schon deshalb, weil die Lämmer noch keine Ziegen kennen. Gut, die beiden sind eher Underdogs und die Zibben passen auf die Kiddies auf. Aber grundsätzlich sind die Ziegen in einer gemischten Herde die Chefs. Ich hab schon mal ein Schaf hangabwärts kullern sehen, das bei einer Zusammenführung diesen Sachverhalt noch nicht kannte  :-X
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 12. Mai 2016, 12:06:52
Was sich nicht erkennen lässt: Bislang sind 2 Orchideenarten aufgetaucht. Selbstverständlich sind einzelne Exemplare ausgezäunt. Aber eben... wer sich nicht auskennt, der kreischt jetzt: Die Orchideen werden gefressen.

Werden sie. Keine Frage.

Ich hoffe, mir wird mit meiner bescheidenen Kamera noch ein Bild des Bodens gelingen. Die Grasnarbe ist da, wo sie durch die Freistellung nicht verletzt wurde, total verfilzt. Das ändert sich mit den Tieren.

Der Boden ist übrigens... (ebenfalls zensiert). Wenn man teilweise den Hammer braucht um das Netz zu stellen, dann weiß man, dass die Fläche kein Geschenk ist.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 15. Mai 2016, 22:19:02
Eines jener idyllischen Wiesentäler ist am 22.5. Ziel einer Exkursion  8) :

Exkursion

Botanisch eines der unspektakulärsten  :-\ Aber auch und vielleicht gerade hier lässt sich viel zur Biotoppflege erzählen.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 26. Mai 2016, 08:11:11
das war die Exkursion  ;)
Exkursion Beweidungsprojekt
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 29. Mai 2016, 22:31:50
Letzte Woche kamen die Schafe von der Lummerke. Und heute kamen die Ziegen AUf die Lummerke  ;D Damit ist das erste Drittel bereits durch beweidet.

Der Umzug war... fast glatt gelaufen. Von den 5 Buren sind 3 ja neu. Die Leitziege hatte ich an der Strippe, eine von den Neuen hatte meine Tochter, die pflichtschuldigst in Hanglage flog - in die Brennnesseln. Und wie immer hat sie dennoch nicht losgelassen.  ;D Den Jungbock hatte mein Freund an der Leine und der Rest lief frei mit. Ja, wir kamen an, sogar ziemlich gesittet. Wir sind sehr zurfrieden. Für das erste Jahr machen sich die drei Neuen wunderbar. Stammen aber auch wie immer aus super Quelle  8)

Morgen früh beginnt die Beweidung im NSG nahe Göttingen. Es ist schon fertig gezäunt. Die Schnucken werden willig in den Hänger steigen. I´m sure!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Quendula am 30. Mai 2016, 14:00:29
Schön, dass das mit Deinen Herden so toll klappt, Frauenschuh  :D.
Was bedeutet "aus super Quelle" (Du erwähnst das irgendwie häufiger.)???? Werden die dort trainiert?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 30. Mai 2016, 22:30:54
 8) Beide Quellen: Einmal für die Schafe und einmal für die Ziegen, sind absolute Vorzeige- Betriebe. Dazu gehört natürlich auch ein respektvoller Umgang mit den Tieren. Ich habe ja auch zwei Ziegenkastraten aus anderer Quelle. Die sind zum... abgewöhnen. Also hätte ich lauter solche Tiere, würde ich die Biotopbeweidung an den Nagel hängen.

Eine Fläche fällt übrigens raus: Hier wurde ein Weidegerät gestohlen und Vandalismus im großen Stil betrieben. Der familieneigene Ingenieur arbeitet schon an Diebstahlsicherungen.  8) Nur für den Fall, dass das neuerdings auch andere Flächen beträfe. Wobei die Förster hier auch ihre Augen offen halten und ich könnte mir vorstellen... das wird noch einmal unangenehmer als die jetzt zu erstellende Anzeige gegen unbekannt bei der Polizei. Die... wird mutmaßlich im Sande verlaufen. Aber bei einem Förster unangenehm auffallen, kann im Umfeld für Probleme sorgen. Würde ich nicht machen, nein, nein, nein...  8)
Ah... ein Gutes hat der Diebstahl dieses Gerätes noch: Ich habe in baugleiches hier noch stehen. Das kommt in die Zeitung. Es ist zudem signalgelb.  8)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 04. Juni 2016, 19:37:34
Der Herrgott hält doch immer wieder seine Hände über die Beweidungsprojekte. I´m sure. Ob es das Wetter oder andere Umstände sind oder aber wie heute ein sogenannter Weidenotfall. Ich habe Hornträger - da kommt es leider ab und an mal zu Unfällen, die daran zweifeln lassen, ob manches Tier von seinen Hörnern weiß.

Heute erreichte mich wirklich mit Zufall ein Handytelefonat an einer Stelle, an der ich eigentlich nie Empfang habe. Ein Fahrradfahrer stand an einer meiner Biotopflächen und teilte mit, dass eine Ziege im Netz hinge und der Zaun über viele Meter rausgerissen sei.

Können Sie mir sagen WO sie sind? Lummerke, Wohlkopf...

Keine Ahnung, ich bin erst zugezogen! Eine ist weiß und eine ist schwarz.

Das genügte, das waren keine Ziegen, sondern Hörner tragende Schafe und es war damit das NSG bei Göttingen. Und wie der Zufall es will, waren wir alle (!) gerade in der Nähe. Keine 5 Minuten später waren wir vor Ort. Der Bock hatte sich befreit - entsprechend seiner Stärke hatte er aber viiiiiiele Meter Zaun gelegt und sogar ein Weideband zerrissen. Das schafft noch nicht einmal ein Hirsch  8) Beide Tiere waren noch auf der Fläche (wir erinnern uns: Die Skudde als häusliches Schaf hat ja die Schürze um und den Kochlöffel in der Hand und wagt sich ungern in fremdes Gelände wenn keine Not besteht. Auf der Fläche steht noch gut Futter...

Da wir zu viert waren, klapperte meine Tochter mit dem Eimer und gab dem Bock einzelne Kraftfutterstückchen, was den Herrn auf der Fläche beschäftigt hielt, während wir zu dritt flott den Zaun im Hang wieder stellen konnten.

Mein Dank also an den beherzten Radfahrer, der nicht einfach kopfschüttelnd vorbei fuhr, sondern abbremste, den Zettel sah und handelte.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 04. Juni 2016, 19:45:56
Das war übrigens der WGH Bock, der sich im Winter auch in die Raufe gedreht hatte. Mein Freund beschrieb es so: Ich hab mit dem fast Kopfstand machen müssen, damit er raus kam!

Der Bock ist von all diesem Brimborium übrigens unbeeindruckt. Er hätte "Michel" heißen müssen. Für jeden Streich zu haben. Und hinterher gut gelaunt und gesprächig...

Hier erklärt sich vielleicht aber auch, warum die Tierkontrolle einmal in 24 Stunden das absolute Minimum ist und öfter mehr als nur empfehlenswert. Auch das Anbringen von Weidetafeln - eher selten sonst gesehen - ist unabdingbar für die Hornträger. Wenn man mich fragt... auch für die anderen höchst empfehlenswert. Es gibt ja fast nichts, was es nicht gibt. Gestern hatten wir auf einer Fläche eine verzweifelten Fuchs. Jetzt frage mich bitte keiner, wie der da rein kam. Mutmaßlich ist er vom Hang aus gesprungen. Das ist nicht gut... wo der rein kommt, käme auch der Luchs rein.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 11. Juni 2016, 22:23:45
 8) Falls jemand die Urzelle unserer Beweidungsprojekte unterstützen möchte (nahe Göttingen)

NSG
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Quendula am 12. Juni 2016, 12:36:03
 :D Seit wann seid ihr eigentlich auf dieser Fläche drauf? Seit 2012 oder schon länger?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 12. Juni 2016, 16:08:21
Jo. Das ist korrekt, habe gerade noch den Vertrag rausgewühlt...  ;) Ist strange. Das sind erst 4 Jahre Beweidung. Allerdings ging die Sache mit dem NSG schon früher für meine Familie los. Seit unserem Zuzug waren wir beim winterlichen Freischnitt dabei. Und dann kamen Fortbildungen und der Schafhalterkurs...
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 19. Juni 2016, 20:02:39
zufrieden durchschnauf... der erste Teilabschnitt im NSG ist gezäunt. Die Kanten wurden vorne und hinten gemäht. Diverse Vorarbeiten auf der Fläche sind geleistet. Heißt: Wir sind pünktlich mit den Tieren im NSG.

Nach längerer Pause (die Biester sind ja schneckenempfindlich) können wir auch die Türkenbundlilie wieder bewundern. Im NSG ist kein Jahr wie das andere.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 19. Juni 2016, 20:10:44
 ;D ich habe es gerade mal verglichen: Letztes Jahr waren wir erst am 28.6. auf der größeren Fläche. In einem schwierigen Jahr haben wir deutlich die Nase über der Wasserfläche und paddeln in die richtige Richtung. Angesichts der Tatsache, wie weit die Vegetation schon ist, ist das auch mehr als wünschenswert. Die ersten Orchideenarten sind bereits verblüht. Die Mückenhändelwurzen blühen bereits.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 30. Juni 2016, 19:33:22
flööööt....

die Lummerke haben wir dieses Jahr (das zweite erst, hihi) im Griff. Wir sind schon auf dem letzten Drittel und das Etappenziel Strauchverbiss... hihi... kann als überaus gründlich bezeichnet werden. Der Forst hatte in der kalten Jahreszeit kräftig gearbeitet und nach so einer Freistellung ist der Austrieb exorbitant. Fünf Buren arbeiten höchst gewissenhaft und konsequent: Pfff, bleib mir mit dem fusseligen Gras davon, wir wollen Strauchwerk!
Für das in Ziegenaugen so fusselige Gras kommt im zweiter Durchgang (die Weide ist ja 500 m lang) die Bockgruppe der Schafe dazu. Auch hier sind es mehr als letztes Jahr so dass am Ende der Saison - so weit lehne ich mich schon mal aus dem Fenster - alle sehr zufrieden sein werden.

So sieht der ehemalige Hainbuchenbereich nun aus: Ein Jahr sozusagen probehalber verbissen, da prima verlaufen vom Forst freigestellt und nun gründlich gleich im Austrieb verbissen.  8) spricht, glaube ich, für sich:

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 02. Juli 2016, 10:12:41
Auch der erste Weidedurchgang der Wohlkopfswiesen nähert sich dem Ende... vielleicht für das Auge geschmeidiger anzusehen. Für mich... naja. Ich wäre gerne zwei Wochen früher auf den Flächen erschienen. Es folgte Brucellose-Los und Schur. Erstere hieß einen Tag Verlust (was bei uns sehr viel ausmacht, wir sind ja auch berufstätig, da verzögert sich in der wüchsigsten Zeit des Jahres eine Weiterzäunung um 3-4 Tage), Letztere hieß immer wieder kleine Gruppen runter, so dass der Rest der Schafe sich zunehmend schwer tat. Ergebnis meinerseits somit zufriedenstellend. Hätte besser sein können  ::) Nur der mittlere Teil bekommt die Note 1. Die beweideten Flächen hier umfassen übrigens 1,5 ha.

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 02. Juli 2016, 10:21:20
die anderen beiden Flächen muss ich noch schuldig bleiben. Hier hinter der bei einem Sturm umgebrochenen Fichte zumindest ansatzweise der Mittelteil
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 02. Juli 2016, 10:25:49
Die Fläche direkt vor meinem Fotoapparat ist dieses Jahr noch nicht bewirtschaftet worden. Auch auf der Lummerke außerhalb "unserer" Fläche noch nicht. Ich hoffe inständig, dass sich da noch was tut.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 02. Juli 2016, 20:59:27
die mittlere Fläche  ;D sind sie nicht schön, diese lieblichen Täler?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 02. Juli 2016, 21:05:26
gut, kein botanisches Highlight, aber sie erfreut ja doch das Herz...
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 02. Juli 2016, 21:13:50
und zu guter Letzt die obere Fläche, mit der die Beweidung begonnen hatte.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 02. Juli 2016, 21:46:37
sind sie nicht schön, diese lieblichen Täler?

Ohne den Menschen gäbe es sie so nicht und ohne Dich vielleicht nicht mehr lange.  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Floris am 02. Juli 2016, 21:57:40
hoffentlich stört das hier nicht, hier gab es auch mal Bilder von solchen idyllischen Tälchen: http://green-24.de/forum/post636598.html#p636598
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 02. Juli 2016, 22:25:33
toller Faden! Und immer denke ich... woah, was wird da für Geld in die Hand genommen. Dabei steht und fällt so ein Tal mit der Wirtschaftlichkeit der viehhaltenden Betriebe. Man suche sich mal so einen Spinner wie mich. Wie viele wird es davon geben?! Die Lösung kann nur sein, dass die Landschaftspflege und nicht der Fleischertrag vergolten wird. Und wenn man sich die Riesenunterschiede in den Förderprogrammen von Grünland zu Ackerland sieht... dann wundert einen absolut gar nichts mehr. Wer Vieh in Weidehaltung hat, kann ja schon fast gar nicht in Urlaub. Der Sonntag beginnt so früh wie jeder andere Tag und die Arbeit kennt auch keine Wochentage. Wenn sich das nicht im Geldbeutel widerspiegelt... sitzt man lieber auf dem Trecker und pflügt. Da gibt es zumindest phasenweise die Möglichkeit frei zu nehmen.


Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 02. Juli 2016, 22:33:38
Hier gibt es zumindest eine kleine gute Nachricht. Die acht Hektar große Feuchtwiese neben dem Park hat ein Bauer seit zwei Jahren von der Stadt gepachtet. Durch eine glückliche Fügung bekommt der Bauer jetzt fünf Jahre lang Geld dafür, die Wiese naturnah zu pflegen. Das hätte er vermutlich ohnehin gemacht. Aber jetzt passiert das unter fachlicher Aufsicht. Obendrein motiviert so ein Bonus natürlich, wenn er nachrechnet, was ihn die Wiese an Aufwand kostet und was er an Heu und Subvention hereinholt.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: nana am 10. September 2016, 13:38:28
Im Wochenendblättchen wird vermeldet, dass der im Stadtgebiet gelegene Alte Flugplatz Karlsruhe nun ganzflächig beweidet wird: zum Artikel



Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 12. September 2016, 17:14:58
 ;) ich war gerade auf Fortbildung bei der Landwirtschaftskammer Hessen... da wird noch ein Schäfer gesucht.

Wie ich sehe, habe ich schon lange nichts mehr zur Lummerke geschrieben. Dort läuft mittlerweile der zweite Weidedurchgang. Und ein nettes Bild dazu kommt hier:

Der Zaun wurde weiter gestellt. Man sieht förmlich die "Wand" durch Aufwuchs, sprich "vorher" und "nachher" ist bestens ersichtlich  ;D

Schwieriger ist die Sache mit den Fotos. Ich soll "schöne" Bilder machen. Äh... da gibt es entweder die Variante runter gefressen mit Tier. Nicht schön. Oder die Variante frisch gezäunt ohne Tier... da selbiges nicht über den Bewuchs raus schaut  :-X
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 12. September 2016, 17:18:43
da fehlte das Bild
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Waldschrat am 13. September 2016, 13:35:24
Was ist das für Gestängel, das die Viecher übrig lassen?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 17. September 2016, 06:38:16
Das sieht nur von weitem so einheitlich aus. In Wahrheit ist das ein Konglomerat aus Himbeere, Angelika, verschiedene Doldenblütler, deren bereits welkender Stängel nicht gefressen wird. Einzelne Brombeeren sind ja leider auch dabei, da suche ich nach wie ein Trüffelhund...
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 26. September 2016, 13:12:06
Und heute hielt die Lummerke ihr Versprechen, das sie uns dieses Jahr mit dem Beginn der Beweidung gegeben hatte: Da stand seinerzeit eine Hirschkuh vor dem Zaun. Nun ist Brunftzeit und folgerichtig... latschte uns das erste mal ein Hirsch durch. Oben rein, unten raus, ganz so, wie wir das letztes Jahr 7 mal mitgemacht haben. Die gute Nachricht: Alle Tieren waren noch da. Das sind eh blitzgescheite Ziegen, die dort auf der Fläche einen Nässeschutz haben. Da rundherum bis auf ein verlassenes Forsthaus auch niemand wohnt, wo sie sich adoptieren lassen könnten, sehen sie die Lummerke als ihr Zuhause an.  8) Beim ersten mal nehmen wir´s sportlich. Zu häufig würden wir das nicht gerne sehen.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 28. September 2016, 20:51:41
 ;D we proudly present: NSG bei Göttingen nach dem zweiten Weidedurchgang 2016:
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 28. September 2016, 20:54:28
es gibt nur dieses Dokument der Kleinfläche vorm Freistellen seinerzeit. Da die Personen nicht identifizierbar sind, ist das wohl in Ordnung.  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 28. September 2016, 20:59:01
Klasse.  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 28. September 2016, 21:12:12
Ja, was kann man tun um uns umgebene Natur zu schützen... eine ganze Menge.  8)

Hier gilt der Dank der Familie, die nach wie vor ermöglicht, dass wir trotz der Entfernung die Beweidung gewuppt bekommen. Wir zäunen, bringen die Tiere... dann schaut meine Tochter und ihr Vater täglich nach den Tieren und schließlich holen wir wieder die Tiere und zäunen ab. Alle gemeinsam arbeiten wir dann im Winter emsig daran, dass der Zustand sich stetig verbessert. Erweiterungen finden immer noch statt. Aber in geringerem Umfang als früher. 2 Vereine sind am winterlichen Schnitt beteiligt. Zuletzt (also letzten Winter) stellten wir eine alte Eiche frei. Auch bei den Zäunungen erfahren wir immer wieder tatkräftige Unterstützung. Es ist schwer zu beschreiben, wie meine Gefühle fürs NSG sind: Als Beweider "adoptiert" man die Flächen. Man kennt jeden Baum, jede Problemzone und ist schier entzückt, wenn sich botanische Fortschritte zeigen. Dieses Jahr erquickte uns die Türkenbundlilie. Davon ab lassen wir da viel Schweiß. Im Steilhang, über Stock und Stein - wobei Stock... das schlimmere Übel ist. Ich bin ehrlich dankbar, dass dieses Projekt kontinuierlich Bestand hat.

Es wird Zeit bei der UNB den nächsten Antrag für die kommende Pflegesaison zu stellen. Diesen Winter haben wir es auf Fichten auf der anderen Seite der Schlucht abgesehen. Die beschatten die obere Talsohle. Schwer zu beschreiben. Was aber jeder verstehen wird... Schatten bekommt einem Magerrasen nicht, also wird die Motorsäge wieder einmal röhren. Das Gute wird sein... das muss keiner aufarbeiten. Totholz im NSG ist gern gesehen. Wege sind da keine...
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 28. September 2016, 21:49:55
Ja, was kann man tun um uns umgebene Natur zu schützen... eine ganze Menge.  8)

Besser als zu lamentieren ist es auf alle Fälle. Ich wiederhole mich zum wiederholten Male. Es ist mir nach wie vor unverständlich, wieso die Pflanzung von Bäumen und Sträuchern immer noch als Gipfel des Naturschutzes angesehen wird. Die Freihaltung von Flächen ist oft viel wertvoller.  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 29. September 2016, 22:00:38
Heute Vormittag sind die letzten Tiere aus dem NSG geholt worden, nachmittags habe ich dann da abgezäunt. Mir gefällt ja so gut, dass man hinter dem Damm... weit ab von der Welt "da drüben" ist. Nur ein Weg trennt das NSG von intensivster Landwirtschaft. Dann folgt der Damm und dahinter ist eben jenes kleine Glück zu finden.

Gut, es war ein schwieriges Jahr. Dennoch haben wir fast komplett zwei Weidegänge geschafft. Und wenn ich am Umstand etwas Gutes finden soll, dass wir nicht jeden Teilbereich das zweite mal beweidet haben... dann doch den Umstand, dass der "Schmetterlingskorridor" vom letzten Jahr dieses Jahr beweidet wurde. Somit wechselt die Teilbereiche, die nur einmal verbissen werden, was sicher nicht verkehrt ist. Neu ist zudem, dass der befreundete Verein ein super tolles Pflegegerät haben soll, dass selbstständig mäht. Das... wird in dieser Pflegesaison dann doch sehr interessant anzusehen. Für uns bleibt ja mit dem Wegräumen des Materials noch genügend Arbeit. 

Kritisch muss man anmerken, dass wir erst im Juni mit den Tieren ins NSG dürfen. Wir haben ja gerade eine Fortbildung in Biotopschäferei bei der Landwirtschaftskammer gehabt. Jene Erkenntnisse spiegeln auch unsere Erfahrungen. Gerade in frisch frei gestellte Bereiche muss man früh, respektive ruhig einmal im Winter drüber. Wir reden da ja nicht von Dauerweiden, sondern von eine Woche rauf und wieder runter. Ganz so wie früher durch ziehende Schafe... bekommt man solche Projekte nicht mehr hin. Und sei das noch so wünschenswert. Die beiden Flächen sind ja viel zu klein für einen "echten" Wanderschäfer.  8) Ich muss immer schmunzeln wenn ich meine Fahrerlaubnis für die Forst betrachte: "In Ausübung der Wanderschäferei". Leider wandern meine Schafe meistens mit dem Hänger, aber gut  ;)

An solchen Tagen lasse aber auch ich mal alle viere gerade sein. Natürlich könnte vieles noch besser sein, das Pflegeergebnis sowie die Helferzahlen... aber gerade so die letzte Abzäunung im NSG mache ich auch sehr gerne allein. Ich weiß von welchem Status quo wir kommen. Ich erinnere noch gut, dass man mir erklärt hat, der Nordhang lohne nicht. Und selbstredend wird der nie die Wertigkeit der Südseite haben. Aber wenn man so einen ganz energischen Enzian auf der Nordseite sieht, ein Schwarzspecht auf der Rückseite auffliegt, riiiesige Pilze (man verzeihe mir, ich bin kein Pilzkenner) rund um den Unterstand der Ziegen sieht.... Wenn die Pläne für den nächsten Pflegeantrag in mir reifen und ich die immer gleiche Arbeit das Tausendste mal in diesem Jahr tue: Zäune im Steilhang zusammenklauben, Weidepfähle einsammeln, Plane einholen... dann komme ich zur Ruhe (was nicht selbstverständlich ist, ich bin das Modell Hummeln im Popo) und auch bei all den eigenen Ansprüchen auch einfach mal: Zufrieden.

Wie jedes Jahr kommt hier der letzte Blick ins NSG nach der Weidesaison
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 29. September 2016, 22:04:33
ah, ich seh schon. Die Fichten rechts kann man schon erahnen und warum die Mutterschiffe ein Problem sind auch.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 29. September 2016, 22:07:55
das sind die Nachkommen der Mutterschiffe. Ja, sie werden verbissen, das sieht man ja auch. Aber die braucht es dennoch nicht wirklich  ::)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 29. September 2016, 22:14:39
Die Birkengruppe ist ein Dauerproblem. Die UNB möchte sie gerne beseitigt sehen und wir schaffen das nicht wegen des Gartens daneben. Zu groß das Risiko, dass die Birken auf den Zaun rauschen. Lösung... hm jaaaa. Ich schreib es in den Antrag und dann schaun wir mal.

Warum ist die Gruppe ein Problem: Ich denke, man sieht sehr deutlich, dass das der Daueraufenthalt der Tiere ist. Mangels Licht wächst da in den Weidepausen aber nichts nach. Das ist genau das, was wir nicht sehen wollen. Bereiche ohne Bewuchsnarbe. Problem selbstredend auch: Da sind nicht nur Birken in dem Konvolut, sondern auch Weiden. Auch uns schmerzen Weiden als Frühblüher, die wir canceln müssen. Zudem gibt es jedes Jahr eine Diskussion darüber, ob die Baumgruppe landschaftsprägend ist oder nicht. Meine Meinung ist konform mit der UNB: Darauf kann man verzichten. Aber das ist meine zugegeben private Meinung.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 29. September 2016, 22:24:04
Zurück zum ersten Bild: NSG geräumt:
Das ist dann eher kurios: Man sagt mir nach - logisch, nachdem ich emsig daran arbeite Magerrasen frei zu stellen - ich würde Gehölze sehr bereitwillig "beseitigen". Wer mich näher kennt, der weiß, dass ich durchaus auch energisch den Spaten in den Boden ramme um an geeigneten Stellen (nicht Magerrasen) Gehölze zu pflanzen.
Die Kiefer links im Bildrand... ärgert viele und ich halte jeden Winter meine schützende Hand über sie. Warum...

Bislang sind ihre Nachkommen absolut kein Problem. Obwohl - wie man sehen kann - sie sehr wohl Zapfen trägt. Im Gegensatz zur vorgenannten Birkengruppe finde ich sie aber tatsächlich landschaftsprägend. Und ein Baum allein... ist auch bezüglich der Wuchsnarbe kein Ärgernis. Das sieht man auf dem Bild. So wird sie auch diese Pflegesaison überstehen ohne "einen Kopf kürzer" zu werden  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: lubuli am 29. September 2016, 22:55:13
ich find deinen bericht sehr interressant, macht er doch einiges bewusst!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 21. Oktober 2016, 10:07:42
Die Pflegesaison beginnt! Der erste Antrag ist schon durch: Die Fichten und deren Beschattung finden ein Ende. Wir starten noch dieses Wochenende mit den Maßnahmen.  :D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 08. November 2016, 17:03:14
Es waren heute 4 Stunden im Steilhang. Nach etwas Startschwierigkeiten mit einem störrischen 50 m Netz, war es ein angenehmes Arbeiten. Es hätte ja auch anders kommen können. Hätte hier Schnee gelegen, hätten wir die Ziegen kurzfristig von der Fläche geholt. Aber so geht es dort noch weiter, bis der zweite Weidedurchgang vollendet ist.

Bilder habe ich heute von einem anderen Projekt, wo derzeit zwei Böckchen noch nachpflegen (dauert nicht mehr lange, dann verdoppelt sich die Gruppe. Das Herbstbocklamm ist dann alt genug und der Skuddenbock geht wieder raus aus der Gruppe, weil wir noch Strecke machen müssen und die Skuddenalttiere mit den noch nicht zu belegenden Jungzibben vereinen.

Zurück zu den Bildern: Ein Grünland, das vollkommen verwahrlost war.  8) Das sieht jetzt gaaaanz anders aus. Yesss! Dank fleissiger Helfer plus mehreren Weidedurchgängen mit Schafen und Ziegen.

Bild 1: So sah es letztes Jahr da noch aus:
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 08. November 2016, 17:07:03
Ich bitte das Augenmerk auf die Brombeeraugen zu richten. Ungefähr in der Bildmitte. Und so sieht das dieses Jahr aus
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Sternrenette am 08. November 2016, 17:09:09
Sehr gut  :D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 08. November 2016, 17:11:38
 8) Das macht so Gaudi diese Erfolge zu sehen. Das ist definitiv wieder Grünland!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Sternrenette am 08. November 2016, 17:14:00
Jepp  8)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 15. November 2016, 14:47:23
 ::) und hier die Kehrseite der Medaille. Anderes Tal, heute reingefahren zur ersten Zäunung und das vorgefunden. Das sind übrigens Mähflächen. 
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 15. November 2016, 14:50:24
Du kennst die Flächen, wir nicht.  ;) Warum ist die Wiese so zerwühlt? Waren da Wildschweine? Schließt die Mähfläche Farn und Fichte ein?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 15. November 2016, 14:51:21
und alle Wiesen sehen so aus. Bis auf zwei Kleinere.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 15. November 2016, 14:52:38
Ja, das waren Wildschweine. Und  :-X frag mich bitte was Leichteres mit dem Farn. Wir sehen das mit Sorge, da wir bei unserem Grundstück eine ganze Menge Zeit investieren müssen, um den raus zu bekommen.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 15. November 2016, 14:54:26
Und die Kosten für 'nen mehrmaligen Einsatz mit dem Schlegelmulcher bekommt Ihr vermutlich nicht erstattet.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 15. November 2016, 15:01:13
ach jetzt weiß ich erst was Du meinst  ;D Die vordere Fläche ist offiziell noch eine Weihnachtsbaumplantage. Inoffiziell ein Grünland in Rückentwicklung. Dieses Jahr nur im April beweidet, weil wir im Sommer vollendete Tatsachen vorfanden: Die Fläche davor war gemulcht. Und auch wir kommen nicht mehr nur für eine kleine Fläche. Zumindest nicht, wenn wir nicht den gewissensmäßigen Pflegeauftrag haben. Die Weihnachtsbaumplantage liegt uns am Herzen. Daher sind wir jetzt das zweite mal da. Da werden wir auch mit dem Balkenmäher nacharbeiten. Die anderen Flächen sind Beiwerk, über die wir noch nachschrubben. Keine Pflegeflächen von uns. Andererseits liegen mir die Wiesentäler sehr am Herzen und die Bilder hier tun wirklich weh.

Die eine Mähfläche hat bereits einen großen Farnrand. Ich dachte erst, den hast du gemeint  ;)

Hihi... wir bekommen da gar nichts bezahlt. In dem Tal sind wir nur zu Gast.

Was man nicht gut sieht... auch da ist teilweise eine Hanglage vorhanden, so dass ich gespannt bin, wie die Bewirtschafter nächstes Jahr die Kuh vom Eis bekommen
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 15. November 2016, 15:03:40
uuund das ist aber auch das lausigste Eck der "Weihnachtsbaumplantage" auf dem Foto. In anderen Bereichen schaut die deutlich besser aus  ::) Das wäre ja sonst ein einziges Grauen. Gräulich ist sie eh noch in Teilen  ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 15. November 2016, 20:49:12
 8) Bild vom April: "Weihnachtsbaumplantage"
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 03. Dezember 2016, 17:56:02
2017 werde ich eine Exkursion an die Lummerke führen. Letzte Nacht habe ich eine Postkarte erstanden. Ich denke, schon recht selten, denn mit den Schlagworten fand man sie nicht. Es war ein Zufallsbefund. Sie trägt noch eine Briefmarke des "Deutschen Reichs" - also führt sie uns doch einige Jahrzehnte weit rückwärts.

Das war ja so viel offener früher! Die Wiesentäler Lummerke und Ilmetal waren so viel offener.

 ::) Im Grunde ist es 10 nach 12. Da sind nur die letzten Relikte dessen und viele selbst davon sind schon ungenutzt oder nur gelegentlich maaaal genutzt. Ja, natürlich kann man im Oktober mit der Beweidung anfangen. Der Brombeerzuwachs übers Jahr aber... ist dann auch dementsprechend und bereitet der Sukzession Tür und Tor.

Es gibt Abende, da bin ich deprimiert. Es sind auch die Abende, an denen ich eine neue Wichtung meiner Projekte überlege. Ich bin eigentlich innerlich viel mehr Schäfer als ich es lebe.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 03. Dezember 2016, 18:05:13
Nebenbei ist es zu viel Arbeit, als Haupterwerb wirft es zu wenig ab.  :-\
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 03. Dezember 2016, 18:22:05
So in etwa. Haupterwerb scheidet aus. Eigentlich laufen wir auch bereits auf 99,99%. Da bliebe nur anderes aus dem Leben zu kegeln.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 04. Dezember 2016, 18:32:23
 ::) Tja. 2 Stunden haben wir zu zweit im NSG gearbeitet. Aber das eigentliche Ziel... ist noch nicht erreicht. Nur ein Nadelbaum flog. Diverse andere Bäume flogen auch - in Vorbereitung einer hm... ca 80 Jahre alten Fichte. Aber die muss in einem weiteren Einsatz mit einem dritten Helfer erlegt werden. Während meine Aufgabe ist peinlich den Wipfel zu beobachten, ob die Fällrichtung auch wie vorgesehen eingehalten wird, muss der Dritte dann eine Seilsicherung für den Säger übernehmen. Die schwierigen Bäume in der Hanglage (das ist eine absolute Untertreibung, da gibt es eine Schlucht und die stehen sozusagen in den ersten Metern des Abhangs) müssen zuerst kippen, da beißt die Maus keinen Faden ab. Ein wenig kämpfen wir da natürlich auch mit den Grenzen unserer Laienarbeit. Es bräuchte hier zur Vereinfachung schlicht eine Säge mit längerem Sägeblatt. Da wir hier aber für einen kleinen Naturschutzverband sägen - sind das unerfüllbare Wunschträume.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 04. Dezember 2016, 18:54:35
zwei Bilder zur Doku: Bild 1 - die Skyline. Schon leicht korrigiert durch den ersten Einsatz. Da darf man sich auf der linken Bildseite noch Fichten und Kiefern dazu denken. Von diesem Foto fiel also heute nur eine Kiefer und eine Fällung wurde vorbereitet
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 04. Dezember 2016, 18:58:33
Bild 2: Von den einstigen Zeiten zeugen nicht nur alte knorrige Weidepfähle mit Resten von Stacheldraht, sondern auch Lichtbaumarten wie den Eichen, die mittlerweile sozusagen lebendig unter den Fichten begraben sind. Es ist ein schöner Nebeneffekt, dass die wieder mehr Licht bekommen.

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 04. Dezember 2016, 19:06:06
das dritte Bild ist etwas farbenfroher. Spaßeshalber habe ich den Keil der heutigen Kiefer ausgezählt. 49 Ringe. Da hatten wir weniger geschätzt, denn die Fichte, die wir als nächstes im Visier haben... ist deutlich (!) dicker.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Floris am 04. Dezember 2016, 19:55:47
im NSG gearbeitet...ca 80 Jahre alten Fichte...schwierigen Bäume in der Hanglage ... Grenzen unserer Laienarbeit.
Klingt in der Tat grenzwertig. Große Bäume fällen ist einfach nur gefährlich. Siehe den Keil in einem der folgenden Beiträge: ist das der Keil vom Fällkerb? Dann wäre der für mein Empfinden deutlich zu tief geschnitten, was dem Fallen in die gewünschte Richtung nicht förderlich ist. Mich würde ein Bild von dem Stumpf des gefällten Baumes interessieren, so wie er direkt nach dem Umstürzen aussah.

Bei uns fühlen sich übrigens die Forstämter irgendwie für die NSGen verantwortlich, und wenn ein großer Baum im Sinne des Pflegeplans wegmuss und die Pflegegelder nicht reichen, wird er im Rahmen einer passenden Maßnahme "geerntet".



Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 05. Dezember 2016, 06:53:58
 8) den wird man nicht mehr finden (weil das Stück wie so vieles andere in die Schlucht flog), denn der Sägescheininhaber ist vom Forst darauf gedrillt keine Stolperfallen stehen zu lassen. Das geht bei dem so automatisch wie das Zersägen in Meterstücke eines gelegten Stamms. Ob man die da wegbekommt oder nicht.  ;)

Die Forst kam uns einmal auf der anderen Seite der Schlucht bei einem Baum zu Hilfe, der am Weg stand und den wir tatsächlich nicht zu fällen wagten. Das hatte die UNB vermittelt. Hier aber... kommste mit Gerät und Co nicht hin. Und erst recht nicht kommst Du an das Holz ran um es hinterher zu verwerten, womit auch dieser Anreiz flach fällt.. Ich habe auch ehrlich gesagt das Gefühl, für dieses NSG (zumindest in diesem langgestreckten Teilbereich) fühlt sich keiner außer den beiden kleinen Verbänden zuständig. Wenn unsereins da keine Anträge stellen würde, dann wäre das Mischwald. Und darüber befände sich der Mantel des Vergessens.
Der Landkreis zahlt übrigens 6 € die Stunde für diese genehmigte Maßnahme. Ich darf anmerken... das ist unter Mindestlohn. 

Wir haben gestern noch angeregt diskutiert. Ich denke, ich werde unsere Stammwerkstatt mal fragen, ob man sich nicht eine Säge mit längerem Blatt ausleihen kann.

Die Bäume sind im Hang alle nicht ungefährlich. Es wäre mehr als leichtsinnig die zu unterschätzen. Das ist mit einer der Gründe, warum gestern nur der Baum eine fiel. Er macht sich da gewaltig einen Kopf, die Fällzone muss eben bereinigt sein und das Seil... braucht es das nächste mal nicht nur zu seiner Sicherung. Irgendwie muss ich den Keil auch an die Leine legen. Der folgt auch zu gern der Schwerkraft  ;) Und diesem Keil folgt wiederum der Sägescheininhaber...  :-\
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 05. Dezember 2016, 07:30:29
das Bild - leider nur ein Handybild, weil mein Speicher der Kamera voll war - zeigt Teile der Problematik ganz gut. Da muss erst einmal ein Fällbereich geschaffen werden und die Hanglage kann man da mindestens auch erahnen. Also so nach dem Motto... man geht da mal eben hin und fiedelt 10 Fichten um... wird der Topographie und der Spontanvegetation nicht gerecht  8)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 05. Dezember 2016, 07:59:51
Und vielleicht noch als Hinweis warum Maschinen da nicht hinkommen: Der Damm ist ursprünglich ein von Menschen erschaffenes Konstrukt. Auch aus sehr unterschiedlichen Materialien. Das geht von rutschigem Kalkschotter bis vergleichsweise lockerem Mutterboden. Allen gemeinsam ist, dass sie größere Lasten nicht ohne gröbere Beschädigung verkraften. Auf der hier gepflegten Seite ist zwar auch eine historische Rampe. Davon ab, dass auch die bewaldet ist und auch nicht mehr vollständig intakt, ist sie so schmal, wie nicht mal ein Traktor aus den 60er Jahren. Ohne man power ist das wollen vergeblich.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 05. Dezember 2016, 08:01:18
Könnte es evtl. sein, dass Dir dieser Wahnsinn Spaß macht?  8)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 05. Dezember 2016, 08:14:50
Alle "meine" Biotopflächen machen mir Spaß  8) Wobei die Verbundenheit für dieses NSG schon eine besondere ist. Das lebt vermutlich hier auch davon, dass immer wieder Helfer auf den offiziellen Arbeitseinsätzen und auch bei so mancher Zäunung dazu stoßen. Zudem hilft ja der befreundete Verband mit einem gemeinsamen Einsatz verlässlich jedes Jahr. Das ist hier ein Arbeiten ohne Don Quichote-Effekt. Und jedes Jahr kommen wir ein Stückchen weiter, verharren also auch nicht im Status quo. Die schwierigen Bäume (die begleiten die Arbeit ja nun schon ein paar Jahre, alle stehen irgendwo in Hanglage) werden nur zu zweit gefällt (der dritte Mann ist die Ausnahme), weil das Risiko umherlaufende Laien zu erschlagen zu hoch ist  :-X Zu zweit haben wir zwar blaue Näschen und ich auch kalte Füße (körperlich ist meine Arbeit ja nicht anstrengend), aber diese Denksportaufgaben gehören mittlerweile zu unseren Wintern dazu. Die diesjährigen haben ja noch den Vorteil, dass sie in die Schlucht stürzen können. Solange wir am Damm vorne am Weg gearbeitet haben, war das mit der Fällrichtung ja noch deutlich kniffliger. Nicht auf den Weg und nach Möglichkeit auch nicht senkrecht vorne auf den Damm, da selbiger sonst untergrundbedingt eine Kerbe hat. Wie wir das gemacht haben... also vor der Aufgabe möchte ich heute auch nicht mehr stehen. Niemals aber haben wir den Respekt vor den Bäumen verloren. Die Hanglage bedingt wohl auch, dass sie fast alle einen gewissen Neigungswinkel mitbringen. Und nicht immer passt der. Wir sind gut beraten das weiterhin mit der nötigen Vorsicht zu betreiben. Aber ja... wenn die Entwicklung des NSG´s gemäß seines Schutzzwecks uns keinen Spaß bereiten würde, dann wären auch wir noicht so bekloppt das konsequent fortzusetzen.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 02. Februar 2017, 19:36:50
Falls wer Lust und Laune hat  8) am 11.2.2017 zu einer Mitmachaktion in jenem NSG bei Göttingen auf der größeren Fläche... nähere Infos gibt es dazu hier

Mitmachaktion

Und für die, die lieber mal ein Beweidungsprojekt während des Sommers live erleben wollen:

Im August wird es eine Exkursion "zur Lummerke" geben. Bilder dieses Projektes sind in diesem Faden reichlich vorhanden. Wie das in der Vergangenheit dort aussah, welche Probleme so ein idyllisches Wiesental hat... Forst und Beweider werden in kurzweiliger Art und Weise berichten  ;) Die Lummerke liegt übrigens im urigen Solling, der mehr als nur einen Tagesausflug wert ist! Infos zu dieser Veranstaltung findet sich hier:

Exkursion zur Lummerke

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 09. Februar 2017, 21:05:22
Manchmal weiß ich nicht ob ich lachen oder weinen soll. Ich lach mal, weil der Tag auch seine Highlights hatte.

Kann mir einer sagen, wie man mit einem Pferd durch das NSG mit Betretungsverbot reiten (!) kann??? Wir erinnern uns... es hat da kein Schild, dass das NSG überhaupt erkennbar macht. Aktuell liegt da auch wieder ein Geocache. Womit Hundebesitzer und Leute da querfeld ein und kreuz und quer laufen. Dieses mal auch ziemlich nah an der Straße. Wenn´s gefällt...

Wir haben die Woche schon gute zwei Stunden vorgearbeitet, sprich geschnitten. Die größten Löcher sind gestopft  :-X "Unser" Magerrasen (der gehört uns natürlich nicht, aber wenn man so viel Herzblut investiert, dann adoptiert man innerlich die Fläche) hat nämlich analog einer Badewanne einen (pardon, mindestens zwei) Abflüsse, die durch Erosion dieses künstlich angeschütteten Damms entstanden sind. Ob der/die Reiter/in das wusste?! Da passt ein Pferdefuß bis übers Knie rein. Ich habe da mehrere Jungbaumabschnitte drin "versenkt". Wir wollen ja nicht die Helfer am Wochenende gefährden.

So langsam steigt die Vorfreude. Wir scheinen nicht durch Schneefall gebremst zu werden. Dann bekäme der Magerrasen zwei Pflegeeinsätze auf der Fläche und wir wären damit in unserem selbst gesteckten Zielbereich.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 26. Februar 2017, 14:58:04
Nicht nur diese schon geschilderte Mitmachaktion verlief prima - wir haben heute noch mal 2 Stunden nachgelegt. Das Ende der Schnittzeit "droht". Am 11.3.17 haben wir noch eine weitere Mitmachaktion auf der großen Fläche. Damit da trotz Schnittende genügend Arbeit vorhanden ist, haben wir heute erneut 2 Stunden vorgeschnitten. In den letzten Jahren haben wir ja schon daran gearbeitet eine alte Eiche freizustellen. Heute flogen noch zwei juvenile Buchen, die sich förmlich in ihre Umarmung begeben hatten, weswegen die auch nicht so leicht zu entwinden waren. Zudem wurde hier noch ein Haselstrauch "erlegt". Und nun sieht sie vorderseits doch schon perfetto aus. Nur rückseitig die Pappeln  :-X Nun gut. Es gibt auch nächstes Jahr eine Schnittsaison  8)

Hier also "unser" Baumveteran, der sich wahrscheinlich blinzelnd ob all dem Licht die nicht vorhandenen Augen reibt

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 26. Februar 2017, 15:03:44
Und etwas zum schmunzeln... auch ganz kleine Eichen dürfen nicht gefällt werden. Wollen wir auch gar nicht  ;) Aber leider haben unsere Ziegen diesen Auftrag der UNB nicht gelesen und wippen eine Jungeiche dem Tode entgegen. Heute nun haben wir aus einem Haselstamm einen Baumpfahl geschnitzt und in den Hang geschlagen. Beim nächsten mal wird noch Kokosband mitgenommen und dann ist das arme Ding wieder aufgerichtet. Dinge, die man im Leben getan haben sollte: Nachwuchsförderung  ;D

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 27. Februar 2017, 17:54:55
Im Solling ruhen derzeit die Beweidungsprojekte der NLF und uns - Winterpause. Das hindert nicht ab und an mal nach dem rechten zu sehen  :-X ich ahnte es schon: Hier haben wir den Rio Wohlkopf. So nett dieser Fluss anzusehen ist... da gehört er nicht hin. Der Bach ist im rechten Bildrand. Ich, das Trüffelschwein, ging der Sache auf den Grund. Aha, Totholz versperrt den Bach. Das Problem ist lösbar  :) 
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 13. März 2017, 07:05:34
Zum Abschluss der Pflegesaison ein Blick hinein ins NSG. Ich würde sagen, auch hier mittlerweile ein vertrauter Blick. Und doch muss ich dieses mal schmunzeln: Es könnte sein, dass wir neue Helfer gefunden haben. Das könnte den Blick in den nächsten Jahren noch mal verändern  8)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 13. März 2017, 07:08:48
Die Fichten links könnt Ihr Euch schon wegdenken. Da haben wir einen neuen Schlachtplan entwickelt, der da tabula rasa macht  ;D immerhin wurde aber auf dem letzten Arbeitseinsatz schon entdeckt (das erkennt man auf diesen Fotos eben leider nicht) dass es sich dort gelichtet hat.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 13. März 2017, 07:20:57
Es könnte sein, dass wir neue Helfer gefunden haben. Das könnte den Blick in den nächsten Jahren noch mal verändern  8)

Meinst Du Maulwürfe, die für offenen Boden sorgen oder Biber, die ohne Fällgenehmigung für Licht sorgen?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Gänselieschen am 14. März 2017, 15:45:58
Ich dachte, sie meint die Maulwürfe - was die verändern sollten, wäre mir aber unklar. Insgesamt ist das ne riesige Aufgabe...
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 14. März 2017, 15:50:54
Die wühlen alten Samen nach oben und bieten das passende Saatbett.  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Gänselieschen am 14. März 2017, 15:52:08
Ah so :D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 15. März 2017, 20:29:40
 ;D

kugelt sich...

Neeee, die Fällgenehmigung bekommen wir. I`m sure. Der Trick liegt darin fachkundige Hilfe ran zubekommen  8) Ich bin zuversichtlich.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 28. März 2017, 09:40:06
Noch eine Verrückte, aber eine frustrierte.  :-\


Noch ein Link.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Nina am 28. März 2017, 09:59:17
Echt traurig.  :(
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: RosaRot am 28. März 2017, 10:02:19
Himmelherrgott!!!! Ist ja nicht zu fassen. >:( :(
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: zwerggarten am 28. März 2017, 12:18:50
guckt bloß nicht so traurig! sonst ruft noch wer das veterinäramt. :-X ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Sternrenette am 28. März 2017, 12:40:18
Man hätte da sicher Lösungen finden können. Vielleicht sind alle Beteiligten mit Erwartungen rangegangen, die sich nachher als unrealistisch erwiesen haben?

Um Wetterschutz kommt sie nicht rum. Das sind Haus- und keine Wildtiere. Aber auch da hätte man eine Lösung finden können: "Jugendgruppe xy baut Schafunterstände", sowas.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Zausel am 28. März 2017, 13:18:34
... Um Wetterschutz kommt sie nicht rum. Das sind Haus- und keine Wildtiere. ...
Es gibt überall aufmerksame Bürger.

... Aber auch da hätte man eine Lösung finden können: "Jugendgruppe xy baut Schafunterstände", sowas.
In meiner Jugend konnte ich ziemlich gut Häkeln. Stricken wäre auch noch eine Möglichkeit. Können nicht nur Jugendliche helfen, sondern auch Erwachsene.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 28. März 2017, 13:23:03
Mal sehen, was die Fachfrau dazu meint. Ich fände es schon besser, wenn sich Veterinär- und Umweltamt dazu verständigen und alle offensichtlich blödsinnigen Anfragen abwimmeln, ohne dass die Schäferin damit belästigt wird. Zumindest hier klappt das offensichtlich ganz gut. Eine Notiz in der Zeitung machte sich über Sorgen über im Schnee stehende Rinder lustig.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Sternrenette am 28. März 2017, 18:43:17
Ach ja, natürlich muß man solchen Beschwerden nachgehen. Das reicht aber auch ab und zu.

Zu den Wetterunterständen gibts Urteile, da gabs hier auch Streit wegen den Auerochsen. Tödlich ist nasses Winterwetter kombiniert mit starkem Wind. In der Natur laufen die Tiere in den Wald. Das geht aber nicht, wenn sie eingezäunt sind.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Zausel am 29. März 2017, 19:48:16
Ach ja, natürlich muß man solchen Beschwerden nachgehen. ...
Solchen:
Zitat
... Einer schrieb mal einen Beschwerdebrief ans Veterinäramt.
Er könne spüren, hieß es darin, dass es Doppelsteins Schafen nicht gut gehe. Das erkenne er daran, dass die Tiere "so traurig gucken". ...

So ein Quatsch. Die Leute, die sich engagieren und Ahnung haben, sollen sich weiter kümmern und nicht von solch idiotischem Irrsinn belästigt werden.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: lerchenzorn am 29. März 2017, 20:45:55
Dazu braucht die Beschwerde-Behörde ein Rückgrat und ein paar Ideen, wie sie selbst das "dem Bürger" erklärt. Kann eigentlich nicht soo schwer sein.
Aber wie ist das mit dem Glashaus ...?  :-X
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: häwimädel am 29. März 2017, 21:01:40
Dazu braucht die Beschwerde-Behörde ein Rückgrat ...
oder einfach nur ein bißchen Fachwissen? Oder auch nur die Zeit, um auf solche "Beschwerden" sach- und fachgerecht antworten zu können? Ohne näher über die Einzelfälle Bescheid zu wissen, könnte ich mir vorstellen, daß an den "aufmerksamen Bürger" ein Formbrief rausgeht, ungefähr so: "Vielen Dank fürIhren Hinweis. Wir nehmen Ihre Besorgnis ernst (= irgendwann sind ja Wahlen), wir werden dem nachgehen (= wir tun was)"  :-\ Das Schreiben wird dann "mit der Bitte um (schriftliche) Stellungnahme" bis... an die Schäferin weitergeleitet, die ja sonst nichts zu tun hat... - Mir wäre schon viel früher der Kragen geplatzt.

Jammerschade, daß Engagement und sinnvolles Tun so ausgebremst werden.  >:(
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 05. April 2017, 21:35:43
Vielleicht ist die Bezeichnung "Hausschaf" - wenn auch korrekt im Wortlaut - einfach keine glückliche Bezeichnung.

Wechseln wir zu einem Heimtier: Dem Hund.

Ein Chinesischer Nackhund bekommt leicht einen Sonnenbrand. Ein normaler Fellhund ahlt sich in der Sonne ohne Schaden zu nehmen.

Das Pferd: Eine Araberstute im Rückedienst - wäre Tierquälerei.

Das Schaf... auch dort gibt es eben die "buntesten" Zuchtformen je nach Nutzungsform. Landschafrassen haben überwiegend Wolle am Bauch. In der Herdbuchzucht wird bei unseren Rassen sehr (!) viel Wert auf Wolle am Bauch gelegt. Defakto habe ich kein Schaf, dass da keine Wolle hätte. Es wäre nicht geeignet für uns. Wir haben in der Zucht auch noch nie ein solches gehabt.

Ich habe eine Bekannten mit Merino- Fleischschafen. Berechtigter Weise latschen die bei Regen unter ihren Unterstand. Die Wolle, die wir so kuschelig weich finden, saugt sich hoffnungslos voll - auch wenn sie sicher noch das Wollfett haben, das die Haut schützt. Aber wer will schon schwere nasse Wolle mit sich rum schleppen.

Bei unseren Schafen wird im Herdbuch auch auf die Wollqualität streng geachtet. Nein. Nicht in dem Sinne, dass sie gut verwertbar wäre. Nichts zum Stricken, kein Einkommen durch hochwertigen Wollverkauf.

Unsere Rassen müssen eine weiche isolierende Schicht auf der Haut haben -oben auf aber sozusagen Regenrinnen: Der grobe Anteil der Wolle leitet das Wasser ab.

Es ist bedauerlich, dass viel Wissen verloren geht. Das schürt Konflikte. "Das Schaf" - gibt es nicht allgemeingültig. Keiner rennt in den Wald und trägt einem Mufflon einen Wetterschutz hinterher. Dem Wildschwein auch nicht - auch wenn das "gemeine" Mastschwein in den großen Ställen auf Fußbodenheizung liegt. Zu empfindlich.

Es würde manchen Tierschützer beunruhigen, wenn er wüsste, was in Ställen für Probleme auftreten, die es draußen nicht hat. Ich habe über die Jahre mehrfachst beschrieben, wie sich draußen die lammenden Zibben absondern und erst in die Herde zurück gehen, wenn die Mutter-Lamm-Bindung sitzt. In Ställen --- ist das anders. Es gibt ein nettes und sehr lehrreiches Buch über einen Schäfer in Irland.  8) Es hilft die winterliche "Stallwelt" zu verstehen.

Zu glauben, Schafe oder irgendwelche Nutztiere, seien per se ausschließlich gut im Stall aufgehoben, der irrt.

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 05. April 2017, 21:40:07
Danke.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Zausel am 06. April 2017, 18:49:09
*... ist jetzt weniger besorgt ...*    ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 20. April 2017, 21:54:49
Wir starten in die nächste Pflegesaison  8)

Dieses Wochenende soll die Beweidung der Lummerke wieder starten. Ein Start mit Hindernissen. Wir müssen improvisieren, weil die Zicken immer noch nicht gelammt haben. Also gehen dieses Jahr Kastrat und Ziegenbock mit einer Schafbockgruppe "auf die Alm". Wir sind total überrascht, dass sich die Böcke perfekt vertragen. Die schlafen sogar alle gemeinsam im Zelt. Das hatten wir schon ganz anders. Warum also nicht. Die Schafe mähen den Grünlandbereich, die Ziegen knuspern die Hainbuchen. Ergänzt sich perfekt.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 24. April 2017, 06:49:35
 8) es hat geklappt: Seit gestern ist die Beweidungssaison eröffnet. Unsere Böcke sind am Ende wieder zu Fuß "auf die Alm" geschritten. Leidlich manierlich. Dieses mal war der Große tiefenentspannt, während der Kleine gerne mal den Wald erkundet hätte. In der Ruhe liegt die Kraft. Ob sie die Fläche wiedererkannt haben? Sie sahen etwas ratlos aus. Dabei ziehen sie bestimmt wieder 6 Monate zweimal durch die Fläche...
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 29. April 2017, 21:17:56
Und seit vorgestern sind auch die Skudden wieder auf den Wohlkopfswiesen. Und schon nörgelt man wegen der Segge  :P Ist schon fast zu spät, sie blüht schon. Die Biotoppflege nimmt nun Fahrt auf: Nur noch eine Zäunung und die Schnucken stoßen zu der Skuddenherde. Dann wird es spannend, denn das wird das Tempo der Saison offenbar. Das wird... knackig  :-X
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: neo am 07. Mai 2017, 10:23:14
Und schon nörgelt man wegen der Segge  :P

Seit letztem Jahr grasen Schafe jetzt in regelmässigen Abständen in der Wiese im Quartier, sehr schön! Und sehr angenehm, weil der Kleintraktorlärm des Bauern der vorher hier mähte jetzt wegfällt.
Es ist beschaulich, ausser denn den Schafen passt was nicht. Und im ersten Jahr war das so als die Schafe auf das sumpfige Gelände gleich unterhalb unseres Hauses geführt wurden, heissa, konnten die sich über die schlechte Grasqualität beschweren bis in die Nacht hinein! Und mich mit vorwurfsvollen Bicken strafen, wenn ich zu ihnen herunterschaute. ;D Aber es hat genutzt, bisher mussten sie dort nicht mehr fressen.
Ich wünsche eine gute Saison! ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 07. Mai 2017, 17:26:12
Danke  ;D

Heute Abend blöken drei Schafe im Garten - ich kann jetzt nicht mehr scheren.  :P 3,5 Stunden Lummerke zollen ihren Tribut. Trotz all der Anstrengung und auch, wenn ich am Ende die Litze nicht mehr vollenden konnte und somit Restarbeiten für morgen bleiben... es war wieder einmal toll. Seit heute sind unsere Böcke mit auf der Fläche. Falls jemand einen traumhaften Skuddenbock, gekört, sucht... wir müssen uns dieses Jahr sehr schweren Herzens von Mephisto trennen, der sich dermaßen super handeln lässt und der brav mit seinen Söhnen auf die Fläche zieht. Dazu ein geduldiger (wenn auch nicht nachgebender) Sparringspartner für die Ziegen ist. In Gesellschaft dieser bunten Truppe und dem glucksenden Bach war es eine friedliche Zäunung. man merkt, dass es Anfang der Saison ist. Am Ende ließen die Kräfte nach und ich musste abbrechen, weil ich nicht mehr trittsicher im Steilhang unterwegs war.

Um mich rum torkelten Schmetterlinge - jede Menge Aurorafalter am Wiesenschaumkraut. Ein Bläuling, dem ich nur stirnkrausend nachsehen konnte. Ich sollte lernen die Kamera in die unteren Bereiche zu bringen. "Bläuling"... puh, was kann es da auf Waldwiesen geben?!

Der Eindruck mag täuschen, aber mir scheint, dass es dieses Jahr mehr Wanderer auf der Lummerke gibt. Ich kann da nur zuraten  ;) Der Solling ist wirklich schön. Man ist da fast allein unterwegs. Und wem´s gefallen hat, der kann sich gerne melden. Man lenke doch bitte sein Augenmerk auf die brachfallenden Wiesen. ich leite das gerne weiter  8) ;D

Zum Schluss, als ich stark ermattet zum Auto kam, schlängelte sich auf dem Weg gerade eine Blindschleiche. Einbildung, aber sie lächelte auch noch dekorativ mit erhobenem Haupt in die Kamera, bevor sie sich auf die Weide begab. Recht hat sie. Wo Dung ist, sind Insekten. Auch Totholz zum sonnen ist vorhanden. Mir lief heute im Steilhang auch eine Waldeidechse voraus. Sie wissen schon, warum sie unsere Weide schätzen.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Waldschrat am 07. Mai 2017, 17:33:15
Boah, so groß sind die hiesigen Schleichen nicht.  ::)

Ich kann Euch nur bewundern ob der Energie und des Einsatzes. Toll.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 20. Mai 2017, 10:26:18
Kleine Anmerkung zu einer Orchideen-Fläche: Die private Fläche haben wir im April beweidet. Also eigentlich nach alter Lehre ein no go. Nachdem wir aber auf der Fortbildung gelernt haben, dass das förderlich sein kann... haben wir das munter probiert:

Es blühen jetzt wunderbar die Waldvögelein! Wer bringt es der UNB im Nachbarlandkreis bei  :-X Da dürfen wir erst im Juni auf die Flächen und kämpfen seit jahr und Tag mit den daraus resultierenden Problemen: Überständiges Gras und beginnende Verholzung der frischen Triebe. Nur weil wir Anfang Juni rauf dürfen, heißt das ja nicht, dass wir zeitnah über die ganze Fläche kommen.  ::)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 05. Juni 2017, 09:46:15
...und dennoch sind wir jedes Jahr wieder stolz, wenn wir es zu Anfang Juni schaffen. Das ist schließlich mit Schur und enormen Graswachstum die Hauptkampfzeit für uns. Frisch geschoren haben somit unser WGH-Deckbock und seine zierliche Skudden-Winterbegleitung gestern die Kleinfläche im NSG erobert. Die Kleinfläche erstaunt uns dieses Jahr immerhin mit drei Orchideenarten. Als wir zäunten berichteten wir einem Passanten noch von einer. So kann´s gehen  ;) Jemand reagierte lautstark auf unseren Anblick - hielten wir doch ein Schäufelchen in der Hand. Wahrscheinlich dachte da jemand, wir wollten Orchideen ausbuddeln oder ansalben. Dabei war des Rätsels Lösung viel einfacher: Ein einsames Greiskraut hatte sich so verbissen am Untergrund festgehalten, dass ich ihm mit dem Schäufelchen zu Leibe rücken musste. Die Kleinfläche ist mühsam genug. Da brauchen wir diesen Umstand nicht auch noch, also wehret den Anfängen. Jenes Greiskraut drückt von der Autobahn über die Landstraße auf unsere Flächen. Also wenn jemand auf den armen Schmetterling verweisen möchte, der das Greiskraut doch braucht: Daran hat es wirklich keinen Mangel  :-X

Es hat nur ein schwaches Handy-Beweisbild. Es dämmerte schon, der Tag war wieder laaaang.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Quendula am 05. Juni 2017, 13:12:06
Auch ohne Wolle eine stattliche Erscheinung  :).
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 05. Juni 2017, 13:37:05
Offiziell nennt man das "großrahmig". Mein Freund sagt immer, der WGH-Bock sei eine large-Version.  ;) Der Bock gibt das auch gnadenlos an seine Nachkommen weiter. Heißt auf Klartext: Ich komme an meine Grenzen, wenn ich nur seine ausgewachsenen Töchter auf den Poppes setzen muss.  :P Die kleine Skudde schnappe ich mir eben und kann im sitzen noch bequem jedes Körperteil erreichen. Heißt: Sogar dem Skuddenbock kann ich selber die Klauen schneiden. Für diesen Prachtbock hier auf dem Foto braucht es das große Kino mit zwei gestandenen Mannsbildern  :P
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Gartenplaner am 05. Juni 2017, 14:00:50
Kleine Anmerkung zu einer Orchideen-Fläche: Die private Fläche haben wir im April beweidet. Also eigentlich nach alter Lehre ein no go. Nachdem wir aber auf der Fortbildung gelernt haben, dass das förderlich sein kann... haben wir das munter probiert:
...

Förderlich inwiefern?
Und wann seid ihr mit den Schafen von der Fläche runter?
Und welche Orchideenarten stehen da?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 06. Juni 2017, 09:09:29
Da geht es weniger um die vorhandenen Arten als vielmehr darum, dass der Neuaustrieb des Buschwerks im Juni einfach schon so weit fortgeschritten ist, dass zwar ein Rückbiss erfolgt - aber nicht mehr in gesamter Aufwuchslänge. Womit sich logischer Weise ergibt, dass das Buschwerk jedes Jahr zulegt. Schredder sind die Weidetiere nun mal auch nicht  ;)

Zusammenfassend kann man sagen, dass in der Vegetationsruhe ein kurzer Weidegang förderlich ist, weil es zum Knospenverbiss kommt. Somit der Zuwachs also einen Dämpfer bekommt. Jetzt wird es natürlich auch von der Höhenlage abhängen, ob April noch tauglich ist - wir liegen ja ziemlich hoch. Dauerweide im Winter ist natürlich schädlich für die dann empfindlichere Grasnarbe. Bei den wenigen Tieren, die wir haben (also im Vergleich zu Wanderschäfern mit 800 Köpfen), kann das aber auch mal einige Zeit sinnvoll sein. Es empfiehlt sich der "Knospencheck"  8) Und in diesem speziellen Fall der Check der Waldvögelein, die wir natürlich schon kommen sahen.

Wann wir genau runter sind, kann ich abends sagen. Mein Freund ist gerade auf Tierkontrolle mit dem Weidetagebuch und im Anschluss stehen bei uns Zäunungen an  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 06. Juni 2017, 13:14:24
unfreiwillige Pause wegen Wolkenbruch  :P

Die Bockgruppe ist sogar erst am 6.5. herunter gekommen.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Gartenplaner am 06. Juni 2017, 13:48:43
Dann überwiegt der Vorteil, dass das Buschwerk zurückgedrängt wird das Risiko, dass die Schafe sich schon in die Höhe schiebende Blütenstängel abfressen könnten?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 06. Juni 2017, 14:40:45
Vegetationsruhe meint eigentlich auch nicht Mai  ;D Hier waren aber die schiebenden Orchideen weniger interessant als die ganz frischen Triebe. Die Orchideen haben sie nicht verbissen. Dabei sind die im Juni ja mit als erstes dran gefressen zu werden.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Gartenplaner am 06. Juni 2017, 14:45:57
Sehr interessant, danke!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 10. Juni 2017, 06:43:17
leider bin ich noch ohne Kamera - was sich aber dieses Wochenende ändern soll. Aber hier kommt ein Handy-Foto, auf das ich recht stolz bin. Aufgenommen am Ende (!) der ersten Wohlkopfswiese. Ganz am Ende der Flächen erkennt man weiße Punkte. Das sind meine Schafe. Wir sind somit auf der 4. Fläche fast fertig und ziehen Anfang der Woche auf die derzeit letzte Fläche in diesem Tal. Und das Tal sähe anders aus, wenn wir diese Flächen nicht beweiden würden. Ich glaube, das Ergebnis spricht für sich. Für uns beginnt in zwei Wochen somit die Zeit der Nomaden.  :-X Dann spaltet sich die große Herde auf in Kleingrüppchen. Das ist natürlich arbeitsintensiver, als sich in diesem idyllischem Tal mit Weiterzäunungen die Zeit zu vertreiben.

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 10. Juni 2017, 06:50:52
Die weißen Punkte von nah, zumindest ein Teil. Ich bekomme die gar nicht mehr alle aufs Foto  :o
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 10. Juni 2017, 06:56:54
Weil die Wohlkopfswiesen in Klein-Sibirien liegen, kommen wir somit knapp vor überständig durch alle Flächen durch. Dieses Optimum werden wir nicht auf allen Flächen erreichen.
Zu der Kleingruppe im NSG wird aber auch die Großfläche am Montag geentert. Dieses mal durch eine energische Ziegengruppe. Wir zäunen morgen ab 10 Uhr. Falls sich jemand nahe Göttingen aufhält... wir freuen uns immer über Helfer. Details findet man hier:

Details zu Pflegeterminen
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Ephe am 10. Juni 2017, 09:42:24


Man kann die Etappen der Zäunungen an der nachwachsenden Vegetation erkennen.  :)
Das Weiße auf dem zweiten Bild vorne links - ist das ein Stein oder ein (ausgebüxtes) Schaf?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 10. Juni 2017, 15:20:14
sicher kein Schaf, so viel kann ich sagen  ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 10. Juni 2017, 22:20:06
Ihr macht das klasse!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 10. Juni 2017, 22:36:51
Uns geht es wie Dir: Spaß an der Freud und dazu ein zufriedenes Grinsen beim Betrachten des Ergebnisses  :)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 10. Juni 2017, 22:46:04
Manche Außenstehende verstehen es nicht, wieso ihr euch das antut?  ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 11. Juni 2017, 06:55:55
Absolut unverständlich  8)

Allerdings helfen die Exkursionen und das Ziegentrecking ganz gut, um doch dem ein oder anderen das Ganze mindestens verständlich zu machen. Und auch, um bei dem ein oder anderen Interesse zu wecken entweder es selber auch zu probieren oder uns ein Stück weit bei unserer Arbeit zu unterstützen. Ich weiß somit, dass wir heute morgen bei weitem nicht alleine im NSG arbeiten werden und das schiebt uns wiederum gewaltig an.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 13. Juni 2017, 07:10:34
Die Gruppe zäunte effektiv im Schweiße ihrer Angesichter eine große Fläche - und musste eine kleine Fläche extra zäunen, weil Fuchs oder Dachs wieder da sind.

Eine Nacht lief der Zaun leer und leider hat der Plan nicht geklappt. Der ehemals zweite Ausgang scheint verstopft, weswegen er/sie/es eingesperrt war und den Zaun gleich dreimal umrammelte. Und nun sind die Ziegen da. Das stellt mir die Nackenhaare. Ich hoffe, dass er/sie/es nunmehr RAUS ist und nicht RAUS und wieder REIN! Wenn doch ist auch die Vorderseite des Schlehengebüschs im nächsten Winterhalbjahr Geschichte. Das geht so nicht!

Meine Tochter beruhigte mich: Das sind keine Schafe, Mama. Lotte erlegt einen ausgewachsenen Hund. Die hat weder Angst noch gute Laune!

Lotte ist die Chefin und ausgerechnet sie hat kein Lamm geboren. Das hat die eh häufiger mal zickige Lotte nicht umgänglicher gemacht.

Wobei es lustig ist: Wir haben 45 Minuten Fahrt bis ins NSG. Es ist bekannt, dass mein Schaf Mina stets den Kopf hinten rausstreckt, die Autofahrer neckt und sich den Fahrtwind um die Öhrchen wehen lässt. Also Schafe... sind ganz sicher immer stehend im Hänger.

Mache ich den Hänger nach einem Ziegenumzug auf, dann pennt die Herde da friedlich und zwar tief und fest! Sogar die Lämmer blinzelten und gähnten... unfassbar.

Hier also die Gruppe, nunmehr in der kleinen Fläche startend - dann haben wir das Elend wenigstens Mittwoch Abend hinter uns
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 13. Juni 2017, 07:34:55
ah, falls sich jemand wundert, was für eine "Installation" da im Schlehengebüsch steht: Das ist ein Forschungsprojekt der Uni, die da Wildbienen nachweisen wollen. In weit das Ganze ziegenfest ist, wird der erste Weidedurchgang zeigen  :-X
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 13. Juni 2017, 10:40:28
Auf der Lummerke hätte ich heute beinahe diesen perfekt getarnten Mondvogel übersehen. Warum nur hat ein Birkenast Beine  8)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Zwiebeltom am 13. Juni 2017, 10:47:36
Ich würde sagen, das sind sogar zwei Mondvögel beim v....   Produzieren weiterer Mondvögel.  ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 13. Juni 2017, 12:02:20
 :o und nicht mal so tief im Wald ist man dabei ungestört!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 22. Juni 2017, 21:01:58
Nicht immer macht es uns das lausige Internet hier leicht  :P Heute Abend scheint mal wieder "was zu gehen".

Gerne möchte ich von der Lummerke berichten. Es ist ein Jahr mit einer gewissen Aufregung. Wir hatten eine "Griff", aber keinen "Übergriff" direkt neben der Weide. Man wird nachvollziehen können, dass wir es uns verkniffen haben wertvolle Muttertiere auf die Lummerke zu stellen. Es weidet dort somit eine Skuddenbockgruppe, nach fortlaufender Beruhigung der Sachlage nun auch der Ziegendeckbock und sein "Spielknabe", der Kastrat Leon. In den nächsten zwei Wochen rücken noch die Skuddenjungböcke von diesem Jahr nach. Ich muss meinem Freund indes noch beibringen, dass er das Babyfell scheren muss. Vereinzelt beklagen wir Brombeeren und daran kann so ein Jungbock übelst festhängen.

In Folge stelle ich (hoffentlich, nach Internetlage) Bilder ein, die die Beweidungsergebnisse und die Probleme verdeutlichen.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 22. Juni 2017, 21:13:45
sieht auf den ersten Blick gut aus
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 22. Juni 2017, 21:17:31
ich hoffe, das Internet hält durch  :P

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 22. Juni 2017, 21:26:09
ich stelle lieber erst die Bilder ein und erkläre dann  ::)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 22. Juni 2017, 21:36:28
nicht scharf, aber es taugt
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 22. Juni 2017, 21:53:49
also... wir rekapitulieren:

Grünland, ursprünglich mit teilweise übermannshohen Hainbuchen im oberen Drittel bewachsen, ein Jahr beweidet, dann mit men-power freigestellt. Im jahr danach zweimal beweidet. Im aktuellen Jahr im ersten Weidedurchgang.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 22. Juni 2017, 22:02:24
Wir sehen also: Probleme machen die Bereiche, die im Freischnitt nicht weit genug unter erlegt wurden bzw. die Hainbuchen, die bereits einen deutlichen Stammdurchmesser hatten.

Die Arbeit endet hier somit nie  8) Demnächst muss mal wieder der Balkenmäher ran, weil im zuletzt verlassenen Beweidungsabschnitt ohne Ziegen die Himbeeren nicht ausreichend verbissen wurden.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 22. Juni 2017, 22:03:17
ein Bild ist von 2015 dabei - damit man den Stand 2017 nachvollziehen kann  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 22. Juni 2017, 22:27:23
Könntet ihr für solche Flächen nicht einen Forstmulcher organisieren? Die machen erst einmal alles platt.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 23. Juni 2017, 06:41:47
Da die Niedersächsischen Landesforsten als Eigentümer das freigestellt haben, vermute ich, dass das aus irgendwelchen Gründen nicht ging. Zu steil, zu steinig?!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 03. Juli 2017, 19:07:04
wir schwenken hier wieder in ein anderes Tal: Büwiesen/Wohlkopfswiesen. Da kamen ja dieses Jahr ganz ordentlich Flächen dazu. Ich hechel im Schafbestand immer den Flächen größentechnisch hinterher. Gestern gab es zweifache Verstärkung. Das passt ganz gut. Inzwischen sind wir auf der aller, allerletzten Teilfläche der Wohlkopfswiesen angekommen. Ich zeig mal ein paar Bilder  8)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 03. Juli 2017, 19:21:23
schwer vorstellbar, dass man dieses Tal nicht ins Herz schließt.  ;)

Hier am Ende stört ein Fichtenriegel, der die Wohlkopfswiesen von den Büwiesen trennt
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 03. Juli 2017, 20:11:50
andere Seite Fichtenriegel: Büwiesen. Eine Fläche, die hoffentlich für uns enorm an Bedeutung gewinnt  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 03. Juli 2017, 20:29:34
noch ein Blick auf das Beweidungsergebnis: nicht schlecht, würde ich sagen. Dafür, dass wir mit eigentlich zu wenigen Tieren unterwegs sind und folgerichtig das Gras kurz vor überständig stand. Kurz vor, weil das "Klein-Sibirien" ist. Der Fichtenriegel ist im Winter häufig genau auf der Schneefallgrenze. Wir befinden uns unweit der "Großen Blöße", der höchsten Erhebung des Sollings.

Links, heute runter. Rechts, 10 Tage vorher. Schon blühend wieder die ersten Blümchen. Recht so. Der frisch gezäunte Teil summte und brummte. Zu den Bienen und verschiedensten Hummeln taumelten unzählige Schmetterlinge... ein wirklich wonniges Fleckchen Erde!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 03. Juli 2017, 22:02:38
Schön.  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Ephe am 04. Juli 2017, 09:28:33
Und es scheint auch sehr schmackhaft zu sein. Kein Schaf hebt den Kopf und guckt in die Kamera.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 04. Juli 2017, 20:06:15
Da kann klappern mit dem Eimer helfen  8)

Zustandsbericht aus dem NSG bei Göttingen: Kleinfläche: erster Weiddurchgang erldigt. Große Fläche: Seit Sonntag zweite Hälfte in der Beweidung. Erste Hälfte lief sehr gut. Zweite Hälfte: Schmetterlingskorridor blieb erneut wegen massivem Colchicumbewuchs ausgezäunt. Es gibt ja schließlich wieder einen zweiten Durchgang. Der Schmetterlingskorridor gibt zudem einigen Mückenhändelwurzen die Gelegenheit Samenreife zu erlangen. Somit sind wir überall im Zeitplan (stolz bin).
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 22. Juli 2017, 13:08:44
Wunder geschehen.  :D Heute steht in unserer Tageszeitung ein Bericht über ein hiesiges kleines Moor. Das soll mit Geldern des Brandenburger Naturschutzfonds (eine vom Land initiierte Stiftung, in die Gelder aus Ausgleichszahlungen fließen) gepflegt werden. Dazu soll eine verbuschende Feuchtwiese freigräumt werden. Außerdem bekam ich Kenntnis, dass an anderer Stelle Baumveteranen "freigestellt" werden sollen. Mit anderen Worten: Dort soll die mittlerweile jahrzehntealte Spontanvegeation (also Bäume) als Naturschutzprojekt gerodet werden. Das Umdenken freut mich außerordentlich.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 25. Juli 2017, 16:31:11
Mich auch, wobei mich gleichzeitig die Frage der "Nachsorge" beschäftigt.

Das Jahr zieht ins Land. Der erste Weidedurchgang im NSG ist abgeschlossen. Auf der Lummerke hinken wir hinterher. Das hatte auch seinen Grund... ich schrieb ja schon von "Griffen", aber keinen "Übergriffen". Jetzt ist in Lödigsen ein Wolf fotografiert worden  ;) Da das somit eh schon durch die Presse geistert... hier bei uns ist er wohl durchgezogen. Erfreulicherweise ohne Schäden bei den Weidetierhaltern zu hinterlassen. Er hinterließ allerdings an unserer Weide und deren Umgebung reichlich beeindruckende Spuren. Nachdem er nun offensichtlich weiter getrabt ist, können wir zufrieden auf "unsere" gemeinsame Zeit zurück blicken. Für dieses Exemplar war unsere Art der Zäunung tatsächlich "wolfssicher". Es gibt ja immer beiderseits Amplitudenausschläge im Meinungsbild, die man am besten bewerten kann, wenn es so weit ist, dass man eigene Erfahrungen beisteuern kann. Die gar nicht selten vertretene Aussage, dass diese Zäunung keinen Pfifferling wert ist, hatte dafür gesorgt, dass wir die WGH´s nicht auf die Lummerke brachten. Tiere einer von Aussterben bedrohten Haustierrasse sind ein doppelt hoher Verlust im Falle eines Übergriffs. Die Zäunung hat gehalten, damit ist jetzt der Weg frei für die WGH´s. Vermutlich am Wochenende zieht somit eine zweite Gruppe auf diese 500 m lange Weide im Steilhang.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 26. Juli 2017, 07:49:25
Mich auch, wobei mich gleichzeitig die Frage der "Nachsorge" beschäftigt.

Es ist wie bei Deinen Projekten. Mit jeder Beweidung oder Mahd setzt man die Verbuschung auf Null, was ja schon mal viel besser ist, als die Kulturlandschaft zuwachsen zu lassen oder gar zuzupflanzen. Andererseits gibt es natürlich völlig ausgeräumte Landschaften, denen ein paar Gehölzinseln, Bäume und Hecken guttäten.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 27. Juli 2017, 09:26:15
jip.

Es kommen in lockerer Folge über den Tag Bilder aus dem Hochwassergebiet. Nein, so schlimm wie im Harz ist es im Solling nicht. Aber es reichte doch vollkommen aus  :-X

Hier eine Fläche, die wir ab 1/18 pachten werden. Der Bach in der Mitte... ist sonst nicht da  ::)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 27. Juli 2017, 09:43:23
Ich denke, solche temporären Überflutungen sind gar nicht verkehrt, so lange keine menschlichen Bauten betroffen sind.  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 27. Juli 2017, 16:25:40
Ganz sicher sogar. Vielleicht kann man auch erahnen, was die Wiesentäler mit den nicht begradigten Bachläufen und den nicht drainierten Wiesen für Wasser zurück halten. Die Probleme flussabwärts sind ja teilweise hausgemacht. Der exzessive Grünlandumbruch der vergangenen Jahre und die konsequente Drainage von Äckern und Grünland transportieren die Wassermassen bereitwilligst zügig abwärts.

Ein Wiesental weiter hat es uns leicht erwischt. Das Wasser stand im Zaun, also zurück marsch marsch...
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 27. Juli 2017, 17:44:33
der Farnbereich ärgert da noch sehr. Dieses Jahr schon dreimal gemäht und zweimal beweidet. Aber gut... wenn man sich erninnert von wo wir kommen: Kein Gras mehr unterm Farn und meterdicke Brombeeraugen  8) dann bewirkt unsere "Nachsorge" doch sehr viel.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 27. Juli 2017, 17:56:53
ach so... dieser Bach ist im Sommer eigentlich trocken gefallen 8)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 27. Juli 2017, 18:36:39
immer trocken ist dagegen der Bahndamm im Naturschutzgebiet. Den Blick kennt man hier schon  8) In der Talsohle sieht man auch den "Schmetterlingskorridor", der erst im zweiten Durchgang beweidet wird
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 03. August 2017, 07:26:02
Für diejenigen, die die Lummerke mal hautnah erleben möchten:

Exkursion Lummerke 6.8.2017
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 09. August 2017, 21:28:14
Bericht zur Exkursion
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 09. August 2017, 21:40:29
Herzlichen Glückwunsch.  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 09. August 2017, 21:52:34
Danke  ;D Was man namenstechnisch dann alles ändern muss  :P
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Rosenfee am 09. August 2017, 21:55:41
Alles Gute :)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Gartenplaner am 09. August 2017, 21:59:55
Für diejenigen, die die Lummerke mal hautnah erleben möchten:

Exkursion Lummerke 6.8.2017

Der Link funktioniert nicht.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Waldschrat am 09. August 2017, 22:00:52
Gratuliere  :D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: RosaRot am 09. August 2017, 22:05:56
Gratuliere ebenfalls! :D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Quendula am 09. August 2017, 22:06:24
Diese Sabine Zwolinski zwinkert ja sehr viel mit den Augen  :D :D.

 ;)
Danke für den Bericht.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 09. August 2017, 22:13:47
always look at the bright side of life  ;) Danke  ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Natternkopf am 09. August 2017, 22:14:55
Hut ab und Knicks
Bericht zur Exkursion

🌹 👍 🍷

Grüsse aus der Schweiz
Natternkopf
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Lilia am 09. August 2017, 22:15:12
 ;D + wünscht alles gute !! herzlichen glückwunsch !
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 09. August 2017, 22:17:10
wenn ich den Link anclicke funktioniert´s  ::) ansonsten bitte auf www.nabudasseleinbeck.wordpress.com gehen und unter Suchfunktion "Lummerke" eingeben
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 08. September 2017, 14:04:26
der zweite Weidedurchgang auf den Wohlkopfswiesen ist in vollem Gang. Gestern haben wir zwei Gruppen dort zusammengeführt. Das muss man mal live gehört haben  8) Das kracht richtig, wenn die Damen die Rangordnung neu aushandeln. Heute morgen waren alle Diskussionen erledigt und es präsentiert sich eine "große Herde", hüstel. Gerade mal 26 Tiere. Der Rest steht an weiteren 7 Standorten  :P Also für unsere Verhältnisse sind 26 auf einem Fleck viel. Da lachen sich große Schäfereien drüber scheckig  :-X Und dass bloß keiner glaubt, das bliebe jetzt lang so. In 4 Wochen beginnt die Deckzeit. Da wird dann fein säuberlich nach Skudden, WGH und Jungzibben getrennt.  ::) Aber wenigstens lösen sich dann zwei Bockstandorte auf  ;)

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 08. September 2017, 14:12:28
Die zweite von rechts ist übrigens eine Jungzibbe  8) es war wieder ein sehr gutes Schaflämmer-Jahr.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Roeschen1 am 08. September 2017, 14:13:49
Eure schwarz-weiße Truppe ist schön anzuschauen.
Da fehlen nur noch kleine Zebras... ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 08. September 2017, 14:29:33
man hat uns Esel angeboten. Nix da. Wir weiden statt dessen in friedlicher Koexistenz mit den Bienen des Försters
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 08. September 2017, 14:44:02
Heute landete auch der Pachtvertrag für die restlichen Wohlkopswiesen. Ich finde ja, dass kein Tal den Solling besser beschreibt: Dunkle Wälder - grüne Täler

Fast schon kitschig schön!

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 15. September 2017, 07:29:27
Gestern gab es einen sehr erfreulichen Vor-Ort-Termin mit der UNB und einem Lohnunternehmer im NSG, unserem "ältesten" Pflegegebiet. Auch wenn es nicht dazu kam, dass die UNB eine Erweiterung in Auftrag gab (das ist eben nicht so einfach die Bäume über den Damm zu bekommen), so können wir doch wie geplant weiter machen und damit erreichen wir dieses Jahr einen Riesensprung nach vorne. Denn...  8)

was macht ein ehrenamtlicher Verein, der zu wenig Sägescheininhaber hat? Er schließt sich mit einer weiteren Ortsgruppe zusammen und organisiert einen Sägescheinkurs. Und wo sägt der???  8) jip, im NSG, womit all die schwierigen Bäume Geschichte sind. Der Blick aufs und im NSG wird sich damit wieder deutlich verändern. Mit Müh und Not konnte ich noch eine alte Walnuss von der Opferliste herunter retten. Ein leider verstorbenes, prägendes und allerseits höchst geschätztes Mitglied eines befreundeten Naturschutzverbandes hatte dieses Pflegegebiet viiiiiiiiele Jahre fachkompetent begleitet. Er hing sehr an dem Baum, der innen hohl und trotz gewissen Alters auch eher krüpplig gewachsen den Magerrasen auch ein Stück weit ziert. Zudem... brauchen die Tiere ja auch was Schatten, wenn sie vor Ort sind.

Der zweite Meilenstein ist im Beweidungstermin erreicht. Gemäß (ich hatte berichtet) unserer Fortbildung in Biotopbeweidung bei der LWK dürfen wir nun auch einen kurzen Weidegang im Winter leisten und sind insgesamt flexibler.

Es freut auch, wenn die Fortschritte der Kleinfläche betont werden - dort kamen wir ja von Stand 0. Die Fläche war ja bereits Wald.

Also... sehr erfreuliche Entwicklungen  :)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 15. September 2017, 07:42:02
Mit Müh und Not konnte ich noch eine alte Walnuss von der Opferliste herunter retten.

 ;D Ich verstehe das. Ansonsten ist es toll, mit welchem Elan Ihr die Fläche pflegt. In meiner Heimatstadt mit gerade mal 10 000 Einwohnern gibt es eine Orchideenwiese, was ich nicht wusste. Diese wurde wohl im wesentlichen von einem Ehrenamtler über die Jahrzehnte gerettet.

Heute steht in unserer Lokalzeitung, dass es immer schwieriger werde, Flächen für Naturschutzausgleichspflanzungen zu finden. Dabei gibt es jede Menge abgängige Streuobstwiesen. Aber deren langfristige Erhaltung wird als Ausgleichsmaßnahme nicht anerkannt. Es müssen freie Flächen künstlich verbuscht werden ...
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 15. September 2017, 12:58:06
Eigentlich ist es noch schlimmer. Da der Ausgleichsbetrag mit der Menge der Pflanzen korreliert, wird auch viel zu eng gepflanzt. Dafür immer ohne Baumschutz, der scheint nicht befördert zu werden. Dann folgt immer das gleiche Spiel. Entweder rattert 10 Jahre lang irgendein Pflegemesser irgendwo an den Stamm und das Ergebnis ist ein krüppliger schmächtiger Baum, oder aber man schickt einen Beweider rauf. Gleich nach der ersten Saison kehrt man im Winterhalbjahr den Rest der Obstbäume zusammen und breitet den Mantel des Vergessens über die ganze Sache.

Hier wird gerade auf dem Osterfeuerplatz eine Streuobstwiese angelegt. Das würde gut passen, da dort schon zwei Wildobstbäume stünden. Selbige würden offensichtlich durch die Waldnähe nur spärlich wachsen, schrieb der Gutachter.

 ::)

Ich habe dazu eine Stellungnahme abgegeben... nie was als Resonanz gehört. Dass sich die Bäume aufgrund des jährlich wiederholenden Osterfeuers in wirklich unmittelbarer Nähe des Spektakels nicht entwickeln können und man bitte an einen Baumschutz bei der Neupflanzung denken möge...

Das kennst Du wie ich. Wollten wir da einen thread eröffnen um all die vielen Negativ-Beispiele der Jahre mal zu zeigen... dem Laien stünden die Haare zu Berge was da für Steuergelder umsonst ausgegeben werden.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Roeschen1 am 15. September 2017, 13:53:48
Wenn man die Zeit hätte, müßte man den Entscheidungsträgern, Bürgermeister etc., mal auf die Füße treten.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 15. September 2017, 16:25:57
So kam ich mal zur Weidetierhaltung.

"Man müsse einen Beweider finden!" sprach Reinhard Urner, einer der ganze großen im Naturschutz im Raum Göttingen.

Ich hörte das so oft, dass ich mich schließlich fragte, wer "man" eigentlich ist. Offenbar niemals man selbst. Oder doch? Reinhard, deswegen habe ich heute Weidetiere  ;)

Zur Nachahmung empfohlen  ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 15. September 2017, 22:55:39
was da für Steuergelder umsonst ausgegeben werden.

Auch private Investoren müssen u.U. für unsere Verhältnisse viel Geld für Ausgleichsmaßnahmen ausgeben. Ich kämpfe um Geld für die künftige Pflege einer großen Streuobstwiese und woanders werden tausende Euro für komplett sinnlose Verbuschungspflanzungen ausgegeben. Trotzdem lassen wir uns nicht unterkriegen, stimmt's?  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 16. September 2017, 06:45:07
Wer nicht kämpft, hat schon verloren.  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 17. September 2017, 17:57:04
Es gibt aber auch Momente, in denen ich an unserem Geisteszustand zweifle  :P

Heute stand mal wieder eine Lummerkezäunung an. Das wäre vom Prinzip her zu zweit ja vergleichsweise flott in zwei Stunden erledigt. Wegen der Vorkommnisse in diesem Jahr sind wir aber mit dem Pflegezustand dort nicht zufrieden. Auch, wenn mittlerweile absehbar ist, dass wir den zweiten Weidedurchgang schaffen werden.

Also hat einer nachgemäht bzw. vorgemäht - auf dem jetzigen Teilstück kämpfen wir immer noch mit einem Riesenbrombeerauge und ich habe gezäunt. Zu guter Letzt habe ich noch eine Mauer freigeschnitten, aus der ebenfalls Brombeeren ragten. Pest und Cholera wünsche ich denen an den Hals. Indes hatte ich den Eindruck, die Eidechsen standen um mich rum schon Schlange um ins frisch sanierte Heim einziehen zu können.

Leider hatte ich nur das Handy dabei
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 17. September 2017, 18:07:03
An anderer Stelle stapfte dafür ein Molch entschlossen an mir vorbei rauf auf die Fläche. Er wird wissen warum. Die Weide ist vorsichtig formuliert "wechselfeucht".

Was ich nicht schreibe, ist die Stundenanzahl.  :P Nur so viel: Ich habe mich ehrlich erschrocken als wir am Ende im Auto saßen. Allerweil saßen wir gestern auf der LVV des Vereins den ganzen Tag. Also in Punkto Fitness war der heutige Tag somit sicher gut und richtig. Andere gehen ja auch Fahrradfahren oder zum Schwimmen.  ::) Dazu haben wir merkwürdiger Weise nie Zeit  :-X

Einen Tipp könnte ich indes brauchen. Die Bilder der Mauer sehen immer so aus, als befänden sie sich in der Ebene. Auf der Lummerke ist nichts platt. Da hat man schon Mühe den Wassereimer zu stellen. Wie um alles in der Welt bekommt man denn die Perspektive korrekt hin?

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 17. September 2017, 18:14:28
Die Schnucken rücken der Bockgruppe jetzt gefährlich näher. Ich hoffe spätestens Dienstag selbige weiter stellen zu können. Was keinen Moment weniger lang dauern wird, denn das letzte Teilstück, auf dem die dann landen, umfasst eine Mammutzäunung, da die Weide hinten trapezförmig auseinander geht.

Es ist ein merkwürdiges Jahr. Die Schnucken zeigen sich derzeit als Fressmaschinen, die alles meucheln. Nachdem sie auf dem vorderen Stück die Brennnesseln stehen gelassen haben. Die fressen sie sonst später im Jahr sehr gerne. Sie fressen dafür begeistert die Himbeeren, um die die Ziegen dieses Jahr einen Bogen machen. Das folgt keinen logischen Gesetzen. Damit muss es so sein, dass irgendwelche Räupchen oder anderes Getier den Geschmack verdirbt. Zu viel Schönbären an den Brennnesseln?!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 17. September 2017, 18:17:03
Ach so... besonders fiese ist es eben dann auch die abgeschnittenen Brombeeren von der Fläche zu bekommen. Darauf verbleiben können sie nämlich nicht. Zielsicher heften sich die meterlangen Girlanden sonst an die Schnucken, deren Wolle mittlerweile für das Winterhalbjahr die passende Länge erreicht hat.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 25. September 2017, 18:43:20
Ein letztes mal grüßen die Altmuttern und Jungzibben gemeinsam aus dem Solling bevor nächste Woche die Bildung der Zuchtgruppen beginnt. Der Frühnebel hängt in den Biotopflächen, es wird still in den Tälern. Wenn nicht sonniges Wetter die Pilzesammler lockt  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 26. September 2017, 21:35:23
Die heutige Besichtigung mit dem Naturschutzbeauftragten des Landkreises verlief sehr erfreulich. All unsere Maßnahmen fanden sein Wohlwollen. Ich vermute unschwer, dass ihm vorher gar nicht bewusst war, wie viele Flächen wir bearbeiten und auch beweiden. Und dabei sah er nur einen kleinen Teil... dafür aber auch immerhin drei Tiergruppen. Wir haben derzeit noch 5 weitere  :P

Auf jeden Fall war es eine Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg sind.  :D

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Quendula am 26. September 2017, 21:50:04
All unsere Maßnahmen fanden sein Wohlwollen.

Bei den Bildern, die du hier zeigst  :D - kein Wunder!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 22. Oktober 2017, 18:55:14
Im Naturschutzgebiet nahe Göttingen hat es gestern deutliche Fortschritte gegeben. Der NABU Dassel-Einbeck hat dorthin den Praxisteil seines Sägescheinkurses hinlegen dürfen. Das half auch dem kleinen NABU Altkreis Münden doch ein gutes Stück weiter, dessen Pflegegebiet hier liegt  ;D 14 Leute schaffen schon so einiges. Die immer wieder früher hier erwähnte Birkengruppe ist Geschichte. Vorderseits vielen 3 weitere Bäume. Eine Gruppe arbeitete auf der anderen Seite. Hier also "Birkengruppe erlegt"
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 22. Oktober 2017, 19:03:49
wie man aber sieht, bleibt noch viel zu tun :P
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 22. Oktober 2017, 19:07:23
Hier also "Birkengruppe erlegt"

Schlimm!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 22. Oktober 2017, 19:18:09
Vorderseite
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 22. Oktober 2017, 19:38:35
Ja, das findet so mancher Bürger auch  :P Die Freundlichkeit der Anwohner ist immer wieder überwältigend

Warum blieb die eine Pappel stehen...
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 22. Oktober 2017, 19:39:55
Weil ihr auch nächstes Jahr Feuerholz braucht ???
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 22. Oktober 2017, 19:53:05
Diese Pappel hätte ich fällen sollen. Ich hatte zu viel Respekt vor ihr. Wohl auch, weil ich wusste was passiert wäre, wäre sie trotz eindeutiger Fällrichtung dahin tatsächlich auf dem Acker gelandet. Zudem hätte der Schnitt recht weit oben angesetzt werden müssen, was deutlich anstrengender für den Arm gewesen wäre. Es wusste gestern nur einer, dass meine rechte Hand eine hübsche blaue Schiene hat. Die ständigen Zäunungen fordern ihren Tribut.
Sei´s drum, ich möchte ja kein Brennholzwerber werden und mich aufarbeiten. Aber nach einem Sturm muss ich in die Wiesentäler kommen. Das ist Anreiz genug im Dezember zu einem Motorsägenschein für Frauen zu fahren. Wenn´s da auch nicht klappt, dann ist es eben so. Aber die Chance möchte ich mir doch noch geben  ;D

Im Idealfall fällt der Baum diesen Winter also doch noch. Durch mich oder andere. Der stört die Optik ja wirklich ungemein.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 22. Oktober 2017, 20:02:17
der Überblick von heute.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 22. Oktober 2017, 20:03:06
so langsam ist der Bahndamm wieder erkennbar  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: thogoer am 22. Oktober 2017, 20:04:33
Mit einem Mulchmesser auf der Motorsense, wird aus Brombeerranken sehr effektiv Haecksel, der nicht mehr in der Wolle haengen bleibt. In D ist das unter Mulchmesser Oregon zu finden, letztendlich kommt es aber auf die nach unten gebogenen Ende des Messers an.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 22. Oktober 2017, 20:13:14
Ich bin Laie... passt das auch auf andere Motorsensen?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: lerchenzorn am 22. Oktober 2017, 20:16:08
Die Bahn-Grüntruppe arbeitet auch viel mit dem Mulchmesser - Kratz- und andere Brombeeren sind Standard am Bahndamm. Das sollte auch zu anderen Markengeräten geben.

Toll, wie Ihr vorankommt.
Die eine oder andere lebende Birke sehe ich immer ganz gern in Pflegeflächen. Mit ihrem weiten, flachen Wurzelsystem erzeugt sie um sich so viel Trockenheit im Boden, dass konkurrenzstarke Wassersäufer gehemmt werden und schwachwüchsige, artenreichere Strukturen eine Chance bekommen. Ich vermute, Ihr habt noch genug von denen herumstehen.

Empörte Anwohner beruhigen sich (meistens) nach ein paar klärenden Worten und dem Vorzeigen einiger blühender Zwerge im hohen Gras.

Viel Glück weiterhin!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: thogoer am 22. Oktober 2017, 20:28:31
Das von mir gemeinte Mulchmesser ist fuer Motorsensen, die Aufnahme (Bohrung)ist genormt.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 22. Oktober 2017, 20:29:56
Hier.  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 26. Oktober 2017, 18:06:55
die Biotopbeweidung nähert sich dem Jahresende...

Die vorletzte Zäunung der Lummerke hat mich 4,5 Stunden beschäftigt. Gute Nachricht: Die letzte Zäunung steht schon.

Auch auf den Wohlkopfswiesen ist die letzte Zäunung erreicht - danach folgt der Narrensprung aufs hoffentlich zukünftige Pachtland.

Aber....  ;D auf dem Ossenfelder Bahndamm wird es dieses Winterhalbjahr einen Knospenverbiss-Durchgang geben. Das dämpft die Wehmut. Wobei wir für die eh keine Zeit haben. Es schlaucht ganz ordentlich die 8 Gruppen bei nur gering nachwachsendem Aufwuchs draußen zu "bespaßen"  ::)

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 09. November 2017, 20:59:46
Seit heute sind sie in der letzten Zäunung auf der Lummerke. Die "Jungs". Sämtlich alle über ein Jahr. Schlachtvieh. Eigentlich. Heute legte ich beim abzäunen den Kopf schief... eigentlich ist das eh minderwertiges Fleisch. Eigentlich soll im nächsten Jahr mehr Weidedruck durch nicht gaaanz so wertige Tiere erfolgen. Jungs, gute Nachricht, ihr bleibt.
Ein Telefonat ergab ebenso erfreuliches. Der Magerrasen bei Ossenfeld ist Mitbestandteil einer aktuellen Masterarbeit. Nur noch ein weiterer Magerrasen dieser Untersuchung im Landkreis Göttingen wird mit Ziegen beweidet. "Unserem" wird ein guter Zustand bescheinigt.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 09. November 2017, 21:02:10
Von Lob allein kann keiner leben, auch wenn es schön ist.  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Natternkopf am 09. November 2017, 21:04:24
Isso
Von Lob allein kann keiner leben, auch wenn es schön ist.  ;)

Aber trotzdem

Toll (https://www.cosgan.de/images/smilie/froehlich/a020.gif)
Nur noch ein weiterer Magerrasen dieser Untersuchung im Landkreis Göttingen wird mit Ziegen beweidet. "Unserem" wird ein guter Zustand bescheinigt.

Gratuliere frauenschuh

Da isch ja wei a bisserl Arbeit dahinter.

Grüsse Natternkopf
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 09. November 2017, 21:26:23
Danke  ;)

Staudo, ein klitzekleines Schrittchen in die richtige Richtung hat es aktuell gegeben. Freunde haben wir uns dabei zwar nicht gemacht - aber ich denke eine Generation weiter. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass es nach uns jemand macht, wenn man immer nur in die Projekte reinbuttert. Das haben viele an staatlichen Stellen noch nicht begriffen.

Und wie ich zu sagen pflege: Ich muss nicht every bodys darling sein. Ich kann es als Naturschützer auch gar nicht.  8)

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: lonicera 66 am 09. November 2017, 22:42:09
Nur noch ein weiterer Magerrasen dieser Untersuchung im Landkreis Göttingen wird mit Ziegen beweidet.

Darf man fragen, wo diese andere Gruppe mit Ziegen steht?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 11. November 2017, 19:46:55
das weiß ich leider auch nicht. Aber ich darf am Ende die Masterarbeit lesen  ;) das dauert aber noch...
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 14. November 2017, 19:19:14
nachdem bei uns vermutlich die Nutzung forstlicher Flächen nun doch zurück geht, freuen wir uns um so mehr, dass wir am kommenden Wochenende "unsere Urfläche", also die, weswegen ich einst die Weidetierhaltung begonnen haben, erneut erweitern können. Erst aufräumen, dann weiter fällen - ergibt Flächengewinn im Naturschutzgebiet. Neue Helfer, neuer Schwung  :) Zudem sind wir besonders gerne da, wo man unsere Arbeit zu schätzen weiß  8)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 15. November 2017, 08:47:06
Man kann nur hoffen, dass ein sachkundiger Biotopkartierer mitbekommt, dass da wieder etwas verloren geht.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 17. November 2017, 22:30:13
Aktuell bin ich optimistischer. Es soll sich um einen Irrtum gehandelt habe. Neue Version Vertrag käme.

Gut gelaunt geht es in den Abend. Hinter mir köchelt die Kürbissuppe für die morgige Mitmachaktion. Ich bin bereits in Ossenfeld und freue mich auf morgen. Ich weiß auch schon, dass die Arbeiten morgen generationsübergreifend laufen werden. Von Ü 80 - U20  :D Das NSG ist und bleibt etwas ganz besonderes für uns. In mehrfacher Hinsicht.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 17. November 2017, 22:37:03
Ich hatte heute übrigens eine Kulturschock! Nach 1,5 idyllischen Stunden Zäunung auf den Büwiesen ohne Zivilisationsgeräusche (korrigiere, ein Trecker fuhr vorbei) im funkelnden Sonnenschein mit gut gelaunten Schafen um mich rum, musste ich nachmittags nach Göttingen. Zu Hilfe! Ich bin in der Stadt geboren und aufgewachsen. Ich arbeite sogar in der Peripherie von Göttingen. Aber das Getümmel in der Innenstadt... uh. Ich werde nicht müßig zu betonen, dass unser "Hobby" zwar irre anstrengend und ein Zeitfresser nur schwer nachvollziehbarer Art ist - zudem ein unersättliches Groschengrab-.... aber ebenso ist es auch ein Privileg an Deutschlands schönsten Ecken Einblicke und Momente zu erfahren, die woanders - gerade in der Stadt - nicht möglich wären. Dafür bin ich nach wie vor dankbar. Und in der Stadt leben - wäre für mich schon seit vielen Jahren nicht mehr vorstellbar.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 17. November 2017, 22:45:16
Es soll sich um einen Irrtum gehandelt habe.

Das würde ich sofort glauben. Ansonsten ist Menschenmassenhaltung nicht artgerecht.  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 18. November 2017, 16:55:15
Nach dieser Mitmachaktion bin ich höchst zufrieden. Ausgestattet mit 7 Helfern, einem Schmalspurtraktor-betriebenem Häcksler und einer röhrenden Säge wurde nicht nur vieles von der letzten Fällaktion durch den Sägekurs aufgearbeitet und von der Fläche entfernt, nein, es ging tatsächlich auch weiter (Reinhard Urner hätte gesagt: Da geht es Richtung Göttingen). Längst haben wir die alte Eiche, die in den ersten Jahren so als so als "WOW"-Ergebnis angepeilt war, hinter uns gelassen. Wie wir das immer wieder hinbekommen, ist mir zuweilen ein Rätsel, aber ich freue mich darüber wie ein kleines Kind. Und ganz besonders gern habe ich eben diese generationsübergreifenden Aktionen. Da hat man immer das Gefühl... eines Tages wird es wer weiter machen. Zumindest stirbt die Hoffnung bis zuletzt  8) und je größer die Fläche wird, desto wahrscheinlicher ist das auch. Anfang des Jahres soll es weiter gehen und es folgt ja auch noch der gemeinsame Einsatz mit der Biologischen Schutzgemeinschaft Göttingen. Heute war zudem die Presse da, die sich schon gestern angekündigt hatte und lustiger weise morgens noch mal nachfragte, ob wir tatsächlich starten würden. Öhm... also ich würde das Wetter als fast ideal beschreiben. Gut, wolkig trübe war es. Aber trocken und ohne starken Wind. Die Jacken flogen flott davon - die tägliche Fitnessration ist absolviert. Gemeinsames Essen als Abschluss bei regem Gedankenaustausch komplettiert den Einsatz traditionell.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 18. November 2017, 17:11:26
Die nachfolgenden Bilder stammen von VOR bzw. während der Aktion. Daher ist das jetzige Ergebnis zwar ein anderes. Was man aber spielend erkennt, ist der nicht nur wackere, sondern das für den wirklich kleinen Verein doch stolze (tagesaktuelle) Ergebnis. Würde man ganz an den Anfang dieses threads gehen... dann sähe man beispielsweise da, wo das Fahrrad steht, Wald. Also nicht nur eine gefällte Pappel, die aufarbeitet werden musste (erledigt, komplett weg) und eine, die - da bin ich sicher und lehne mich aus dem Fenster- diese Saison noch kippt.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Waldschrat am 18. November 2017, 17:11:52
 :D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 18. November 2017, 17:18:27
Da sieht man schon allein an der geschlossenen Grasnarbe, dass wir hier höchst effektiv gearbeitet haben.  8)

Hier das "Gerät des Tages"- so viel hätten wir niemals wegschleppen können, wie sich dieser tapfere Häcksler samt Besitzer durch das Astwerk schredderte. Der Hänger war hinterher voll!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 18. November 2017, 17:23:25
Der Blick hier ist also eigentlich schon wieder "Geschichte". Denn unser erster Vorsitzender fräste sich wie ein Biber munter weiter hinten durch.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 18. November 2017, 17:26:22
Jo. Da war die Pappel weg!


Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 18. November 2017, 17:31:34
die ehemalige Birkengruppe, die uns so lange Kopfzerbrechen bereitet hat. Der Rest der Bäume ist vergleichsweise flott gefällt. Da uns der Häcksler Anfang des Jahres erneut zur Verfügung gestellt wird (vielen herzlichen Dank!!!!), ist auch die Aufarbeitung absolut realistisch. Die "Skyline" wird sich somit erneut deutlich verändern!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 18. November 2017, 17:36:26
ähm... das Bild der Birkengruppe stammt noch vor dem Häckslereinsatz. Das darf man sich schon "bereinigt" vorstellen.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 18. November 2017, 17:40:58
Eigentlich müsste auf der anderen Wegseite ein  schöner Feldrain sein.  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 18. November 2017, 17:51:05
Da WAR mal ein schöner Feldrain  :P Da wuchsen sogar Epipactis. Alles totgespritzt und ausgeräumt. Merke: Nicht nur reden über "Insektensterben" und "Vogelschwund" - sondern was tun. Und das zielt jetzt nicht auf die Winterfütterung  ::)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 19. November 2017, 08:07:46
Um es noch mal weiterführend zu erklären... mir ging es genauso wie Staudo. Er traf mit der Feststellung also gewissermaßen einen Nerv analog eines Zahnarztes im Gebiss. Vor Ort reagiere ich durch umdrehen und bei Bildern lege ich sofort andere nach. Offenbar eine Vermeidungsstrategie um das Elend nicht sehen zu müssen. Was nicht funktioniert, denn es reicht ein leises Streifen dieses Anblicks um unterschwellig in mir was zum brodeln zu bringen. Ich kann nicht verstehen, wieso man dort vor Ort wohnt und das Unheil nicht sieht. Ich vermute eher, dass der sauberkeitsfanatische Bürger das auch noch tippitoppi findet. Und wie um alles in der Welt passt das zusammen mit den ellenlangen Zeitungsartikeln über Insektensterben und die Anrufe zur Stunde der Wintervögel... wieso sind das dieses Jahr so wenig Vögel?! Und wieso sind wir nahe einer Großstadt 7 Helfer und nicht 17? Weil alle "keine Zeit" haben? Eine oder zwei Stunden Aktivität an der frischen Luft? Ich freu mich wie bolle, dass wir trotz so weniger Helfer diese Fläche gesteppt bekommen. Die Kleinfläche flog aber bislang hintenüber und auch die muss diese Saison noch ran. Ich bekomme diese losen Gedankenenden einfach nicht zusammen. Das Verbindungsstück liegt nicht in einem ambrosiaverseuchten Meisenknödel. Also auch nicht in "wie kann MAN die uns noch umgebende Natur erhalten" sondern in "wie kann ICH die uns umgebende Natur noch erhalten". 
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 19. November 2017, 12:42:49
 ;)

Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust. Ich kann die Bauern verstehen, die ihre Flächen maximal nutzen wollen und ich kann es nicht verstehen, wieso es auf die anderthalb Meter Feldrain ankommt. Was ich partout nicht verstehen kann, wieso man in Zeiten von GPS-gelenkten Traktoren fremde (in aller Regel öffentliche) Grundstückstreifen überpflügt.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Ephe am 19. November 2017, 22:16:18
Das ist Absicht, denn so kommt man an Land, das man nicht bezahlen muss. 500 m öffentlicher Grünstreifen, 1 m breit weggepflügt, macht 500 m² mehr an Acker.

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: flor41 am 20. November 2017, 00:02:37
Das ist Absicht, denn so kommt man an Land, das man nicht bezahlen muss. 500 m öffentlicher Grünstreifen, 1 m breit weggepflügt, macht 500 m² mehr an Acker.

Ein Schelm der Böses dabei denkt ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 20. November 2017, 19:00:42
 ::) es geht noch schlimmer. Ertappt bezahlt der Landwird der Kommune Geld und das Ding ist für immer geritzt!

Ich wärme mich gerade vorm Ofen. 3 Stunden für das finale count down: Erst abzäunen (Zaunmaterial alle), dann am gaaaaaaanz anderen Ende aufzäunen und schließlich die Ernte einfahren: Zu Fuß freestyle - ohne Hund wohlgemerkt - mit der Bockgruppe 500 m rückwärts ziehen, da auf dieser Weide im Steilhang nur ganz vorne eine Zuwegung besteht. Und niemand hat Lust im jetzt sehr rutschigen Hang ausgewachsene Böcke einzeln zu fangen um sie dann über den Bach und wieder hangaufwärts zum Hänger zu bugsieren. Alle 4 haben sich höchst manierlich benommen. Es war gar nicht mal Mephisto allein, der über die gute nachgewachsene und somit verlockende Fläche ganz an den Anfang mitlief. Es war eine gute Entscheidung diese Tiere nicht in die Wurst zu stecken. Spätestens am Wochenende rumpeln sie nun von der Biotopfläche und teilen sich auf. Mephisto darf dann endlich zu seiner Pauline  ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 24. Dezember 2017, 23:15:49
Schöne Bescherung im NSG - oder... wenn gute Vereinsgeister bienenfleißig waren, haben die Beweider zu Heilig Abend gerührte Kulleraugen  ;D : All die Nadelbäume, die wir zu fällen geträumt haben, sind gefällt. Das wird "unserem" Magerrasen seeeehr viel mehr Licht geben. Unsere Bockgruppe ist heute im Ort "gelandet". Wenn sie dort fertig sind, können wir den geplanten kurzen Winterdurchgang starten. So denn kein Schnee kommt  ::)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 25. Dezember 2017, 16:39:51
Blick VOR der Pflegesaison
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 25. Dezember 2017, 17:54:46
Ich bitte das Augenmerk auf die dunklen Fichten zu richten.

Und hier... der tageaktuelle Blick  ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 26. Dezember 2017, 20:09:10
... und auch am zweiten Weihnachtsfeiertag ging es dort weiter. Nachdem ich nun auch sägen darf, wurde es ein 1,5 stündiges Duett  ;D dieses mal haben wir die sogenannte "Kleinfläche" bearbeitet. Auch dort soll es schließlich vorwärts gehen  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 13. Januar 2018, 21:17:30
Rund lief es heute nicht. So einen Häcksler hatten wir neulich schon mal im Einsatz, aber dieser startete erst nicht. Der Notdienst musste anrücken, was uns 1,5 Stunden gekostet hat. Zeit, die man im Winter nicht hat. Folgerichtig waren wir bis in die Dunkelheit am Schreddern.  ::) Dennoch... knapp kamen wir durch. Die Bäume links im Bild fielen auch noch und flogen durch den Schredder. Jetzt braucht es nur noch kleinere Arbeiten und die Pflegesaison ist unsererseits durch. Im März kommt dann noch ein befreundeter Naturschutzverband.  8) Ob sie das Gebiet noch wiedererkennen? ich habe Zweifel  ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Quendula am 14. Januar 2018, 00:07:06
Baummörder  >:( :'(.





 ;)
"Pflegesaison ... durch" klingt, als ob ihr eine Pause machen könntete. Das passt aber so gar nicht zu Dir  ;).
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 14. Januar 2018, 07:36:21
Baummörder  >:( :'(.

Furchtbar! Als Ausgleich könnte der Bauer gegenüber weißgott erlauben, eine Reihe Obstbäume zu pflanzen.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 14. Januar 2018, 08:16:31
jemand sagte mal höchst korrekt, dass man etwas zerstören würde, um etwas zu schaffen. Das solle man stets bedenken. Hier lautete der Auftrag der UNB: Weg. Ohne wenn und aber.  ;)

Nein. "Pflegesaison durch" meint nur hier. Die nächsten beiden Samstage gehen in die Reaktivierung einer Streuobstwiese. Ich hab es schon mal angedeutet: Eine Wiese, auf der für Taufen und Hochzeiten ect. gepflanzt wurde, wird nun doch in Angriff genommen. Erneut nachgefragt, setzte sich eine erfreuliche Lawine in Bewegung, die unser Verein "nur" unterstützen wird. Das startet aber heute mit dem Zeitungsartikel und dass ich Fotos machen muss, zieht sich über die Rundmail und schließlich neben der Aktion vor Ort auch einmal die für uns traditionelle Kürbissuppe. Im Februar geht es weiter mit der Freistellung eines Gewässers, das saniert werden soll und auf zwei Pflegegrundstücken wäre noch Bedarf. Nein  :P "Fertig" sind wir wie die leidenschaftlichen Gärtner in deren Domizil nie. Und wie eben diese, sind wir eigentlich jedes Wochenende kopfüber irgendwo im Gelände.

Ich habe aber auch ein paar Dutzend Bäume eingeschlagen im Garten, die auf eine Pflanzung warten  ;D Wir morden also nicht nur  8)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 14. Januar 2018, 08:20:10
ach so, und die Streuobstwiese, die reaktiviert wird, wird auch weidefest erstellt. Denn niemand schrubbt da heute noch freiwillig mit einem Balkenmäher drüber. Dazu fliegen hier auch nicht rettbare bzw. viel zu eng stehende Bäume raus, damit wenigstens in Teilbereichen mal mit dem Kleintraktor gemulcht werden kann. Aus dem Wald nebenan drücken nämlich unzählige Pappelausschläge.  :P
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 14. Januar 2018, 08:20:49
Verrücktes Huhn.  ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 14. Januar 2018, 10:04:28
Boooockbockbocknock boooooookbockbockbock....  ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 24. Februar 2018, 22:42:56
Die Pflegesaison im NSG ging heute zu Ende.  8) Im Laufe des Jahres wird man sehen, ob sich eine große Veränderung ergeben kann. Die Zeichen scheinen günstig.

Mindestens aber gab es hier wieder einen Flächenzuwachs. Die sogenannte Kleinfläche ist gewachsen. Erfreulich waren besonders die guten Helferzahlen.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Quendula am 24. Februar 2018, 22:48:32
Erfreulich waren besonders die guten Helferzahlen.

 :D

Sieht ganz schön kahl aus. Ich drücke euch die Daumen für die gewünschten Veränderungen, Sabine  :).
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 25. Februar 2018, 10:48:43
Ich kenn mindestens einen, dem das nicht kahl genug sein wird. Ein Magerrasen. Da haben keine Bäume zu stehen.  :-X Wie man sieht, haben wir doch glatt einen Ahorn und eine Eiche "übersehen". Mag sein, dass ich mich beim Ahorn noch irgendwann durchringe...
Insgesamt hat sich die kleine Fläche aber nett entwickelt. Die war ja schon Wald. Man könnte hier auch experimentell weiter verfahren. Einer der Helfer hat sich einen Durchgang gebastelt. Man könnte also das Netz da durch ziehen- käme dann aber sehr nah am Weg raus und die Landwirte sähen das mit Sicherheit nicht gerne.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 25. Februar 2018, 12:16:23
Da kann ein großer Stein, der nicht auf dem Ackergrundstück liegt, gute Dienste leisten.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 26. Februar 2018, 10:58:59
 ;D kann ich der UNB ja mal vorschlagen
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 17. April 2018, 12:02:10
Humor ist, wenn man´s trotzdem macht. Hier eher: Machen lässt. Mein Mann hat mit Freunden das Unmögliche möglich gemacht. Ich bin unfallbedingt noch ein paar Wochen außer Gefecht gesetzt. Davon unbeirrt stehen die Skudden im ersten Biotop: Den Wohlkopfswiesen in Solling
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 17. April 2018, 12:15:17
Auch wenn es auf dem Bild nicht erkennbar ist: ca. 30 Tiere wuseln da jetzt durch den Seggenbereich, der nur verbissen wird, wenn die Tiere dort früh mit der Beweidung anfangen.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 06. Mai 2018, 18:56:46
Auch wenn ich immer noch nicht einsatzfähig sind... die Skudden haben bereits die erste Fläche der Wohlkopfswiesen verlassen.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 06. Mai 2018, 19:04:38
die grüne "Insel" rechts ist übrigens eine harte Segge, die die Tiere nur ganz früh im Jahr verbeißen. Wie gut, dass die Tiere damit nun schon durch sind. Man merkt jetzt schon, dass das normale Grünland drumherum schon Golfrasenqualität hat. Die Bäume werden immer zweimal eingezäunt. Von jeder Seite einmal. Es ist der Lieblingsplatz der Tiere und wir gönnen ihnen von Herzen den Schatten, zumal es noch etwas dauert bis der Scherer kommt.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 06. Mai 2018, 19:07:09
Und - noch ohne Bild: Mein Mann zäunt gerade mit einem Freund auf der Lummerke. Auch hier starten wir somit pünktlich in die Beweidungssaison. So das Wetter passt werden Himmelfahrt die Böcke geschoren und dann geht´s ab auf die Sommerweide in jenem stillen Tal, wo sie 500 m im Steilhang ihre Heimat für mehrere Monate haben. Stück für Stück in zwei Durchgängen arbeiten sie sich da durch.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Piccolina am 06. Mai 2018, 19:44:01
Auch wenn ich immer noch nicht einsatzfähig sind...

(Hervorhebung von mir.)


Hab ich´s doch gewußt: Du bist mehr als eine....  ;)  :D

Ich frage mich schon lange, wie Du das alles schaffst (auch wenn Du tolle Helfer hast.)! Klasse.

Und von mir natürlich auch noch: Gute Besserung! Hoffentlich bist Du bald wieder fit!

LG Piccolina
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 06. Mai 2018, 22:13:52
Wir gehören zur Familie - ging so nicht mal ein Werbespruch?  ;D Und wenigstens bin ich in der Familie derzeit die Einzige mit Schiene am Bein  :P Und es sind wohl auch die Projekte, die ihren eigenen Reiz ausüben, weswegen immer wieder Freunde mithelfen. Und weswegen ich mit langem Hals hier sitze und meinen Mann stramm beneide. Was mögen die heute auf der Lummerke alles erlebt haben?! Und ich kann hier daheim körperlich nur sehr begrenzt was machen und danach mal hübsch brav den Haksen wieder hochlegen, sonst schickt der einen langen Beschwerdebrief ans Schmerzzentrum  :P

Ich hoffe auf neue Bilder in den nächsten Tagen.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 28. Mai 2018, 19:40:37
Mit jenem "langen Hals" aus dem Auto fotografiert:

Unsere Skuddenherde auf den Wohlkopfswiesen, dritte Teilfläche
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Waldschrat am 28. Mai 2018, 19:49:15
Ich habe zwar keine Ahnung, aber für mich sieht das gut aus.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 28. Mai 2018, 20:45:03
Die Wohlkopfswiesen sind Biotopflächen der Landesforsten  ;) Alle drei Flächen sind sehr unterschiedlich. Diese ist eine, auf der sogar in einem Teilbereich Heidekraut wächst. Die Fläche ist sehr mager. Historisch betrachtet gab es auf den Wohlkopfswiesen sogar Arnika.

Man sieht, dass die Schafe vom Ende der dritten Fläche nur noch eine Zäunung trennt. Danach erfolgt der "Narrensprung" über den Bach auf - neu- unser Pachtland.

Derweil tummeln sich die Schnucken auf den Büwiesen...
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 28. Mai 2018, 20:46:56
Die Büwiesen bieten volle 10 Kennarten. Unser heißgeliebtes Kleinod. Leider schwächelt der Bach mal wieder. Der Solling fällt langsam trocken  :P
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 28. Mai 2018, 22:50:30
Historisch betrachtet gab es auf den Wohlkopfswiesen sogar Arnika.

Ich wünsche Euch, dass ein paar Samen überlebt haben und durch die Bewirtschaftung ihre Chance erhalten.  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 29. Mai 2018, 12:04:16
 ;) diese Hoffnung teilen wir. Wir finden es auch bedauerlich, dass die hiesigen Wiederansiedlungsprogramme der Arnika nicht auf diese Flächen ausgeweitet werden, obwohl wir die historische Ausgangslage sehr wohl weiter gegeben haben.  ::)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 29. Mai 2018, 12:47:44
.. wir hatten ebenfalls darauf hingewiesen, dass Harzer Labkraut und Blutwurz nachwievor vor Ort sind. Das ist eine gute Grundvoraussetzung. Borstgras hat es allerdings nur noch in kleinen Teilbereichen. Dennoch... wir haben in der Beweidung schon viel erlebt. Ich denke nur an das Wiederauftauchen der Fliegenragwurz im NSG. Die war auch 20 Jahre "weg" und ist nun konstant wieder da. Also... wer weiß es schon was alles passiert
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 02. Juni 2018, 23:31:44
Harzer Labkrautblüte Wohlkopfswiesen. Fläche nach diesjähriger Beweidung.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Ephe am 03. Juni 2018, 10:13:08
Hinten ist das Labkraut? Vorne das sieht eher nach einem Doldenblütler aus.  8)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 03. Juni 2018, 14:58:27
genau, hinten ist es dieser undefinierbare weiße Teppich
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Quendula am 03. Juni 2018, 19:50:11
Schafe in Sanssouci  :D.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 04. Juni 2018, 21:05:18
Schön!!!

Ich nehme zwar an, dass die Schafe elektrisch und nicht elektronisch gesichert sind  8) aber dennoch... ich freue mich sehr über solche Aktionen, da der Wert der Schafbeweidung oft gar nicht mehr bewusst und bekannt ist.

Ich las zuletzt ein Buch. Eine Schweizer Schäferin fasst es in etwa so zusammen: Das Gebimmel der Schafe störte zuerst. Dann störte das Blöken. Nun röhren die Rasenmäher im Neubaugebiet...  :P
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Henki am 04. Juni 2018, 21:30:20
>Klick<  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 04. Juni 2018, 21:35:39
Die Wettervorhersage ist Mist.  >:(
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 04. Juni 2018, 21:45:21
Das Futter steht da auch schon seeehr hoch. Das "Juniproblem" - jetzt soll der Schäfer überall zeitgleich sein.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Quendula am 04. Juni 2018, 21:58:57
Die Wettervorhersage ist Mist.  >:(
Yep. Die angedachten Gewitter werden garantiert noch wegprognostiziert  :(.


Aber die Temperaturen gefallen mir  :), sorry  :-[.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 17. Juni 2018, 23:01:48
Auch das NSG bei Göttingen ist wieder besetzt. 6 Ziegen helfen erneut den Magerrasen zu pflegen
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Quendula am 18. Juni 2018, 10:44:48
Ein schönes Bild  :D.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 26. Juni 2018, 19:26:28
Hochsommer auf den Wohlkopfswiesen. Nachdem wir die Schnucken nach der Schur wegen einer Fliegenplage aus dem Tal holen mussten, kämpfen sich die Skudden alleine durch. Zudem sind die meisten Lämmer schon abgesetzt. 4 weibliche sind verkauft, die Jungböcke bereits alle heraus sortiert.Dafür rückte eine Nachzüglerin mit ihren Zwillingen nach. Aber klar... die Skudden alleine kommen gegen den Aufwuchs nicht an. Das ist nicht dramatisch, da die Schnucken am Wochenende zurück ins Tal können und beide Gruppen dann die "große Herde" bilden. Die räumen dann im Tal flott auf  ;D

Die Skuddengruppe war allerweil heute recht laut. Die restlichen Lämmer quäken. Die kleinen Skudden haben Mühe sich im hohen Gras zu sehen und das gefällt dem Nachwuchs nicht  ;)

Hier also das Suchbild: MÄÄÄH, wo bist Du???
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 26. Juni 2018, 19:29:24
Dieses Bild zeige ich mit einem etwas selbstzufriedenem Lächeln: Stehen doch gerade Schafe in der Nähe, die um jede Brennnessel einen großen Bogen machen. Anfang des Jahres tun das auch Skudden und Schnucken. Jetzt aber gilt die Brennnessel bei unseren als Delikatesse!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 26. Juni 2018, 20:29:40
Nähere Ansicht der frisch gezäunten Weide. Ein erfreulich lautes Summen und Brummen zwischen gelben Kleearten und Johanniskraut. Die Schafe lagen zum Wiederkäuen mitten drin. Offensichtlich irritieren die Hummeln (die sind es überwiegend, die da unterwegs sind) sie nicht im Mindesten.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 26. Juni 2018, 20:42:27
Hieran gefällt mir etwas nicht. Es ist nicht der Fingerhut  ::)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Ephe am 27. Juni 2018, 11:20:47
Hieran gefällt mir etwas nicht. Es ist nicht der Fingerhut  ::)
Gepflanzte Sträucher?  ???
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: kasi † am 27. Juni 2018, 12:05:43
Sieht eher nach Verbuschung aus
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 27. Juni 2018, 19:22:04
Das sind gepflanzte Erlen.  ::) Ich frage mich immer, ob der Ideengeber bedacht hat, dass ausgewachsene Erlen die Botanik auf der Fläche dahinter brutal verändern werden. Davon ab, dass Weidetiere Schattengras nur noch zur Hälfte verbeißen und danach in den Hungerstreik treten. Damit kämpfen wir ja beispielsweise auf der ersten Sohle im Naturschutzgebiet. Mir fällt da immer der Spruch einer Bekannten ein, der auf viele Bereiche im Naturschutz anzuwenden ist: Denke immer daran: Veränderst Du etwas und sei es zum Wohle des Naturschutzes, zerstörst Du auch immer etwas.

Bevor Missverständnisse aufkommen: Die Erlen stammen nicht von uns und auch nicht von dem uns verbundenen Naturschutzverein. Zweck wird hier sein die Durchschnittstemperatur des Bachs zu senken. Der Bach... ist indes in den Sommermonaten eh nicht da. Schon seit Wochen ist der "Rio Wohlkopf" (ich glaube, der ist ansonsten namenlos) wieder trocken. Wie praktisch jedes Jahr außer 2017. Also ein in mehrfacher Hinsicht eher schwieriges Projekt.
 
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 27. Juni 2018, 19:25:23
Als ewiger Optimist: Es hätte aber auch schlimmer kommen können. Dem Himmel sei Dank sind Erlen gerade in Mode. Man stelle sich vor das wären Pappeln! Dann hätten wir auch auf dieser Fläche ein Mio Ausläufer  ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 27. Juni 2018, 21:00:11
Seit 2018 haben wir diese Fläche in den Sandbornwiesen in Pacht. Die Fläche wurde in der Vergangenheit durch Mahd gepflegt. Das Schnittgut wurde unten an der Fläche abgelegt. Man sieht das wohl an den Brennnesseln  8) Die Fläche hat zudem das Problem, dass die Zuwegung sehr schwierig ist, weswegen die Bewirtschafter nicht Schlange gestanden haben  8) . Bei der Fläche ist immer die Frage... ist der Bach da oder nicht. Dieses Jahr ist auch in diesem Tal der Bach nicht da  ::) Wie in den meisten Solling-Wiesentälern. Wäre er da, könnte man einzeln mit den Ziegen über den Steg wackeln oder todesmutig die Schafe zum Narrensprung animieren wollen. Was schwierig ist. Das haben wir schon mal versucht. Dieses Jahr mangels Bach hieß es hier: Jungböcke aus den Gruppen raussortieren und mit Hänger durch das trockene Bachbett hinbringen. Die Böcke sind noch nicht vollständig. Die Skudden-Jungs arbeiten noch woanders. Das ergibt am Ende eine hübsche produktive Gruppe. Wollen wir hoffen, dass wir sie auch problemlos wieder herunter bekommen  ::) Da wir aber seit diesem Jahr einen Pickup haben, werden wir sie "irgendwie" auch geborgen bekommen. Merke: Biotoppflege erfordert auch einen beachtlichen Maschinenpark  :P
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 27. Juni 2018, 21:03:39
 >:( auch wenn man´s nicht sieht: Es sind immerhin 7 WGH-Jungböcke, die derzeit dort ihren Job tun
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 27. Juni 2018, 21:39:41
Ich möchte an dieser Stelle - wieder mal - meiner Tochter danken, die heute Purzeltag hat und die sich in diesem schwierigen Jahr, in dem ich aus gesundheitlichen Gründen so ziemlich ausfalle, immer wieder als heldenhafte "Schafschubserin" betätigt und meinen Mann nachhaltig unterstützt.
Merke: Maschinenpark ist auch nicht alles was man braucht  ::)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 27. Juni 2018, 22:04:28
Oh, noch ein Hinweis. Das Bild mit den Erlen und den Fingerhüten... bitte einprägen, das ist in den nächsten 5 Jahren auch schon wieder Geschichte. Man hat aus nachvollziehbaren Gründen unten bei den Rinderweiden den Bach mit Stacheldraht ausgezäunt. Gut, weil die Rinder nicht mehr in den Bach urinieren können. Mindestens ein Teilaspekt dieser Veränderung ist aber, dass das Springkraut unvorstellbar schnell die Bachufer erorbert.

Mir graut mehr vor dem Knöterich, der auch zwei Stellen besiedelt hat.  :P
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Quendula am 27. Juni 2018, 22:26:18
Allerherzlichsten Glückwunsch an die Tochter  :D!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: dmks am 27. Juni 2018, 22:34:58
Mir graut mehr vor dem Knöterich, der auch zwei Stellen besiedelt hat.  :P

Wie groß sind die Stellen?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 27. Juni 2018, 23:10:38
Ich habe einen kleineren Knöterichbestand innerhalb von drei Jahren ausrotten können. Übrigens sind manche Naturschutzpflanzungen die reinste Pest und absolut kontraproduktiv. Dort darf man meiner Meinung nach schon einmal eingreifen.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 28. Juni 2018, 05:46:27
Größe Knöterich: Noch mit Teichfolie abdeckbar. Aber dazu müssten NLF und ein Flächeneigentümer überzeugt werden. Da bei den NLF dieses Jahr der Förster wechseln wird, schreibe ich mir das für 2019 auf die Agenda!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 28. Juni 2018, 08:32:44
Alternativ kann man seinen Sonntagsmittagspaziergang mit einem wöchentlichen Knöterichrupfen verbinden. Bei mir war der Jagdtrieb erwacht. Das hat dem Knöterichbestand das Leben gekostet.

Das angehängte Bild zeigt kein Beweidungsprojekt, aber das, was eine Kulturlandschaft ausmacht: die Verhinderung der Verbuschung. Gemäht wurde das letzte Mal vor knapp vier Wochen. Es ist recht trocken bei uns.  ::)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 28. Juni 2018, 08:40:59
Man sieht´s  :-X staubt bald  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 30. Juni 2018, 14:15:18
Während die eine Hälfte der nun gebildeten "großen Herde" sich erst einmal den Wamst vollschlägt...
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 30. Juni 2018, 14:24:44
zweites Bild hat noch Landeprobleme. Die andere Hälfte hält zumindest Siesta unter den Eichen. Wieder einmal haben wir ein Problem... seit Wochen angemahnt, liegen noch Baumstämme vor der Einfahrt. So kommt mein Mann nicht mit dem Mäher hin.  ::) Das wird unseren Ruf als Dauernörgler wohl manifestieren. Aber zur Bewirtschaftung einer Pachtfläche muss man auch rauf kommen können. Das gleiche Thema hatten wir ja erst letztes Wochenende  ::)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 08. Juli 2018, 06:22:21
Blinkwinkelwechsel, Naturschutzgebiet Ldkr. Göttingen. Wo Freunde gestern fleißig mitgeholfen haben auch die zweite Teilfläche in die Beweidung zu nehmen. Die Bilder sprechen Bände. Wie allerorten ist auch hier der Sonnenhang schlicht verbruzzelt. Ein lachendes und ein weinendes Auge der Beweider: Immerhin können wir mit unseren Biotopflächen den Tieren weiter genug Nahrung bieten. Im NSG ist es nun der Nordhang, wo umgehend mit dem Strauchverbiss begonnen wurde
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 08. Juli 2018, 06:59:13
 ;D hat ja auch sein Gutes. Wer sah schon mal elende Pappelausläufer vertrocknen?!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 08. Juli 2018, 14:12:25
eigentlich findet sich jedes Jahr auch ein weißes Exemplar der Wiesenflockenblume
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 08. Juli 2018, 14:28:30
Da arbeiten sie gerade nach dem Rüberlassen an den Weiden. Das ist wohlgemerkt ein Nordhang. Dieses Jahr furztrocken - auch dort.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 08. Juli 2018, 14:38:23
das bleibt am Ende von den Weiden übrig  :-X
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 08. Juli 2018, 18:24:51
Das gleiche Ende August bringt die Weiden normalerweise zum Absterben.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 08. Juli 2018, 20:11:28
öhm... bring doch bitte die UNB nicht auf dumme Gedanken! Da sind unsere Weiden nicht so gern gelitten. Ich überlege aber gerade... in guten Jahren haben wir ja noch einen zweiten Weidedurchgang. Aber im August... haben wir das m.W. noch nie geschafft. Wir sind auf der großen Fläche eigentlich immer im Juli. Da ist im August noch nicht viel nachgewachsen.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 13. Juli 2018, 06:34:53
Erfreuliche Nachricht: Die NLF haben die beiden Knöterichstandorte entdeckt. Gut, Mahd ist nicht wirklich zielführend. Aber wie heißt es so schön: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt?!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Minze am 13. Juli 2018, 07:07:20
Hallo
so Riesen Knöterich bietet für Wildbienen und andere Insekten im Winter Super Winterquartier.  Auch wenn es eine Invasivpflanze ist.
Will ich nur Mal erwähnen
lg
Minze
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 13. Juli 2018, 07:30:20
Gut, Mahd ist nicht wirklich zielführend.

Ein Jahr lang im Abstand von einer Woche mähen, ein Jahr lang im Abstand von einer Woche Triebe ausreißen und ein Jahr lang im Abstand von einer Woche kontrollieren, was noch kommt.  ;) So habe ich hier einen Bestand umgebracht. Hinterher hat man eine Blumenwiese für die Insekten.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Quendula am 13. Juli 2018, 08:15:16
Ich fürchte nur, die NLF wird nicht im Wochenrhythmus nachschauen, geschweige denn mähen  :-\.

Minze, das schaffen andere Pflanzen auch. Problemlos. Ohne aggressiv invasiv zu sein  :).
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Secret Garden am 13. Juli 2018, 10:44:32
Der Knöterich macht doch viele frische Sprosse und saftige Blätter - ist er für Weidetiere ungenießbar?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 14. Juli 2018, 05:48:59
Minze haben wir auf einer ehemaligen Gartenfläche. Die hat sich energisch gehalten - ist aber dieses Jahr aufgrund der Trockenheit kurz vorm Aufgeben. Da hätte ich gar nichts gegen, denn die Tiere fressen die geruchsintensive Minze nicht.

 ;D Nein, die NLF schneiden da sicher nicht wöchentlich. Und auch wir werden das dort nicht schaffen. Mit etwas Zeit im Rücken müsste man da mal einen Zeitungsaufruf starten und die Hiesigen davon überzeugen beim Spaziergang jeweils mal mit Hand anzulegen. Indes fehlt mir dieses Jahr unfallbedingt der Elan  :P Ich tippe da doch bei dem Wegenahen Standort eher auf Teichfolie. Hoffentlich seitens der NLF, denn ganz ehrlich... dieses Jahr haben wir durch meinen Ausfall genug an der Backe.

Der Knöterich steht an der anderen Stelle halb auf einer Wiese und halb im Bach. Da der Bach brav ausgezäunt ist, fressen den die Rinder dort nicht. Auf der Weide schon. Bekämpfung hier...  ::)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 14. Juli 2018, 08:24:26
Wer ist eigenlich die NLF? Knöterichbekämpfung muss man als temporäres (3 Jahre) Projekt begreifen, sozusagen als Feldzug gegen das Böse auf der Wiese.  ;D ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: maigrün am 14. Juli 2018, 08:38:34
drei jahre? hmm, bei mir hat es acht jahre gedauert. mit hilfe des teufelszeugs  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 15. Juli 2018, 11:49:26
NLF sind die Niedersächsischen Landesforsten, für die wir u.a. im Bewirtschaftungsvertrag für 4 Flächen tätig sind.

Mein Mann hat sich das heute morgen angeschaut... bei dem wegenahen Standort wäre er im kommenden Jahr bereit jedes mal wenn er für eine Zäunung mulcht auch dort mal dort drüber zu brettern. Aber der Bachstandort... no chance.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 15. Juli 2018, 22:03:37
Erster Weidedurchgang im NSG erledigt.

Aufbruch...
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 22. Juli 2018, 10:22:55
Glück ist, wenn der Schäfer früh morgens anstandslos mit den Schafen von den Wohlkopfswiesen auf die Büwiesen zieht. Hier der stolze Mann nach vollbrachtem Zug mit zufriedener Herde.  8)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Ephe am 22. Juli 2018, 11:46:46
Wann ist denn "früh morgens"?  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 22. Juli 2018, 13:13:44
Zäunung war um 7 Uhr.  ::) Drüben waren sie dann um 10 Uhr.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Secret Garden am 22. Juli 2018, 13:16:49
Schäfer mit ihren Tieren sind hier im ländlichen Raum noch ein gewohntes Bild. Aber ich sah noch niemals jemanden mit so hübschen gehörnten Schafen. :D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 22. Juli 2018, 13:37:41
Danke für das Kompliment  :D Wir hatten die Woche erst einen WGH-Züchter zu Gast. Dem fiel wie manch anderem die Größe der Lämmer auf. Angesichts der ungedüngten Biotopstandorte ist das gute Wachstum nicht selbstverständlich. Dieses Jahr sind die "Lämmer" (man kann sie fast nicht mehr so nennen)  nicht nur hübsch, sondern auch ausgesprochen zutraulich. Gerade auch bei den Jungzibben sind Heidschnucken dabei, die einem glatt über die Füße rennen. Sehr angenehm im handling...
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 24. Juli 2018, 14:18:36
Dieses Bild zeigt lineare Strukturen auf der Fläche. Es sind alte Fleuegräben, also Bewässerungs/Düngegräben. Derzeit findet man die Altvorderen besonders clever, weil sie dieses System mal erdacht hatten. Die Fläche drüben auf der anderen Bachseite (also wenn der Bach im Winterhalbjahr halt da ist) wird auf absehbare Zeit nicht zu beweiden sein, weil da alles verbrannt ist. Wir waren dort im Juni mit den Tieren und mussten wegen Fliegenbefall abbrechen. Deswegen ist die uns zuwandte Flächenseite so "ins Kraut" geschossen, wo wir derzeit drüber dankbar sein können, denn rundherum um uns verdorrt gerade alles während dort noch Futter steht. Angst müssen wir noch nicht haben. Notfalls stopfen wir alle ins Lummerketal - für den Fall von weiteren 4 Wochen Dürre dürfte das die einzige Wiese sein, die immer noch grünes Futter parat hält.

Ins Nachdenken kommt man aber schon... gerade auch über das alte Fleuesystem. Mich würde wenigstens mal interessieren, ob das wirklich (noch) im Wasserbuch eingetragen ist.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 30. Juli 2018, 11:46:23
Inzwischen sind wir auf der letzten, dieses Jahr noch nicht bewirtschafteten Fläche angekommen. Das wird eher ein "Schnelldurchlauf". Da die Weide extrem flachgründig ist, sieht es jetzt da so aus:
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Wühlmaus am 30. Juli 2018, 11:48:44
Und dann? Müsst ihr dann zufüttern ???
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 30. Juli 2018, 12:20:07
Nö, bislang kommen wir gut zurecht. Nur das Tempo der Zäunungen hat sich - wieder mal - erhöht. In den Wiesentälern gibt´s noch grüne Ecken. Die hier betroffenen Jungböcke ziehen danach auf eine ehemalige Weihnachtsbaumplantage. Da gibt´s lecker Gehölzverbiss  8)

Das sind die Vorzüge der Biotopflächen unterschiedlichster Couleur. Da sind beispielsweise im Normalfall "flotschige" feuchte Flächen dabei. Auch die sind jetzt zwar komplett trocken. Aber dem Grün sieht man die sonst überreichliche Versorgung an. Nur die Magerrasen und die extrem flachgründigen Wiesen...  :-X sind ein Totalausfall.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 01. August 2018, 19:30:32
Gähnende Leere. Steppe.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 01. August 2018, 19:33:32
Die Weide, auf der es gefühlt noch wochenlang weiter "dürren" kann, ist die Lummerke. Damit es da nicht langweilig wird, gab es einen Einbruch. Ob der Einbrecher drinnen oder draußen ist, lässt sich nicht mit absoluter Sicherheit sagen, da der Bewuchs im letzten Drittel der Weide schon äh... üppig ist. Aber vermutlich hat der Einbrecher doch eher abgebrochen  8)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Ephe am 02. August 2018, 09:46:02
Auf welche Art Einbrecher tippst du - Mensch, Wolf, Fahrzeug...?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 02. August 2018, 12:17:21
Wild. Vermutlich Wilde Sau oder Hirsch. Eventuell Reh.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 02. August 2018, 12:18:05
Gegen Hirsch spricht, dass der ungeniert auf der gegenüberliegenden Seite wieder rausmarschiert wäre  8)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 04. August 2018, 23:39:33
Bilder, die nachdenklich machen: Sollingwiesental, in Sukzession. Kann man das noch Wiese nennen? In diesem Jahr ist noch keine Bewirtschaftung erfolgt. Kommt wohl noch. Irgendwann.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 05. August 2018, 17:04:00
Morgen werden Hundebesitzer um Geduld gebeten  8) Dürrebedingt und weil mein Mann Urlaub hat, wird "die große Herde" morgen Nachmittag in der freien Hutung unterwegs sein.

Oder anders herum formuliert: Man mache aus der Dürre das Beste  :-\ Die zweite Seite unseres Grünlands können wir derzeit nicht in einem 2. Weidedurchgang nutzen. Flachgründig und der prallen Sonne ausgesetzt ist dort alles verbrannt. Bis auf zwei Gewächse: Schlehenaustriebe und Pappelausschläge  :P Zudem muss der Rand mal gestutzt werden. Ergibt: Frisches Grün für unsere Landschaftspfleger. Beides zusammen macht dann nur durch Hutung Sinn.

Problem: Wir ziehen und halten ohne Hund. Und dennoch... urlaubsbedingt und weil gefühlt dieses Jahr die Schafe sehr willig sind, startet morgen der Versuchsballon. Das wäre für uns in etwa so ein Quantensprung, wie die vergangenen Jahre hier im Forum so gezeigt haben. Ich kichere mich heute scheckig was damals, als ich angefangen habe, alles "Höchstleistungen" waren. Und finde es gerade gut, dass ich das selber so nachlesen kann, auch um zu verstehen, wie Anfänger so ticken, wo ihre Probleme sind und wie sie an ihren Aufgaben wachsen können. Also hoffe ich mal das Beste und sage morgen Abend: Boah, tolle Leistung, der Schäfer hat gehütet!  ;D und in ein paar Jahren: Schau mal wie witzig, das war damals total aufregend  ;D ;D ;D

Und nicht: Boah eh, das ging total in die Hose  :-X

Wenn die Hutung beendet ist, zieht der Zug das Tal aufwärts, denn dann beginnen wir dort auf verdorrtem Land den vertraglich verpflichtenden zweiten Weidedurchgang  ::) Ganz am Ende des Tals ist es schattig, da sehe ich das als sinnvoll. Aber die dann folgende Fläche... sorry, da habe ich Zweifel. Eventuell muss auch das über eine Art Hutung funktionieren. So ist es morgen gewissermaßen ein "Probelauf".
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 05. August 2018, 17:14:27
Ach so... die oben gezeigte Sukzessionswiese sieht nicht etwa am Rand so aus. Das ist mittig auf der Fläche.  ::)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 05. August 2018, 17:55:49
Man sieht dafür sehr schön, was passiert, wenn eine Kulturlandschaft nicht gepflegt wird. Sie wächst innerhalb von wenigen Jahren komplett zu.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 05. August 2018, 19:15:12
Bei mir regt sich Unmut, wenn Eigentümer das aber nicht sehen! Was man als "Grünland" da sieht, spottet ja zuweilen dieser Bezeichnung. Da ist aber keine Einsicht erkennbar. Wir können ja größtenteils nur zusehen, wie diese Flächen verloren gehen. Ja klar. Sukzessionsflächen sind toll. Wald in Folge ist auch toll. Aber Grünland wird ja von allen Seiten in die Zange genommen: Umbruch, Intensivierung oder von der anderen Seite her Aufgabe. Wo bitte bleibt das artenreiche Grünland dabei?
Es scheint nicht erkennbar zu sein, wie stark der Zuwachs von Brombeeren pro Jahr ist. Und die auf diesem Bild gezeigten Hainbuchen... werden in dieser Größe ja nicht mehr durch Verbiss gecancelt. Selbst wenn man die zurück schneiden würden (bodeneben)… das kennen wir ja von einer unserer "wildesten" Flächen... das dauert Jahr bis man da die Fläche wieder "Grünland" nennen kann. Die ist aus gutem Grund in keiner AUM Maßnahme drin. Wie anstrengend die Pflegearbeiten darauf sind... offensichtlich für viele völlig unvorstellbar.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 06. August 2018, 19:43:43
 8)

Es war schön meinem Mann zuzusehen. Bestimmt eine Stunde chillte die Truppe auf unserer Weide. Eine fraß die ganze Zeit mit ihrer Tochter Eicheln, eine Hälfte lutschte das letzte Gras von der Fläche, die andere erledigte den Rückschnitt am Rand. Bis... ein Schaf feststellte, dass man durch den trockenen Bach doch auch auf die Nachbarfläche laufen könnte. Da wurde es kurz etwas chaotisch, bis alle wieder vereint dann auf der anderen Talseite den längeren Weg zur Zielfläche zogen. Das waren (ich zuckelte die Strecke im Auto hinterher) dann doch so 1,4 km.

Hinterher wurde ein Kübel Wasser gesoffen  ;D Wer aber meint, die Schafe seien dann platt danieder gelegen... nö. Man weidete munter weiter.

Was das Ganze so besonders macht - außer dass wir keinen Hund haben - ist, dass die Herde aus ca. 2/3 Jungzibben plus 2 Lämmern (die prompt hinter dem Bachschaf herliefen) besteht. Dafür lief das heute trotz der Extrakapriole sehr zufriedenstellend. Mit anderen Worten: Das wird wiederholt und damit ist das der angekündigte Quantensprung!  ;D

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Waldschrat am 06. August 2018, 19:52:01
 (https://www.cosgan.de/images/midi/froehlich/k015.gif)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 06. August 2018, 20:16:41
 ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 06. August 2018, 21:07:45
Schafe in der "Hutung"
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 06. August 2018, 21:19:58
Nützlich wären Vorschläge für ein Schild. Das heutige lautete: Achtung: Freilaufende Schafe in der Hutung. Hunde bitte an der kurzen Leine führen.
Mein Mann sagte: Das versteht kein Mensch.

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 06. August 2018, 21:24:00
Wie wäre es mit einem Schild "Vorsicht! Halten Sie Ihre Hunde an der kurzen Leine. Bei Zuwiderhandlungen kann die Schäferin wütend werden!"?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 06. August 2018, 21:26:47
geradezu bissig  :-X

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Quendula am 06. August 2018, 21:50:26
"Kluge Hundehalter führen ihren Hund hier sowieso an der kurzen Leine.
Alle anderen werden hiermit dazu aufgefordert."

Oder so.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 09. August 2018, 20:59:32
Unwetter im Solling - punktuell getroffen würde ich sagen. Das eine Tal hat´s erwischt - da war kein Durchkommen zu den Tieren
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Waldschrat am 09. August 2018, 21:03:03
Was machen die denn jetzt ohne Euch oder wird eher mit ihnen was gemacht?  ::)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 09. August 2018, 21:08:39
Da liegt nicht nur die eine Fichte. Aber... eben kam die erlösende Nachricht: Die Jungböcke sind wohlauf. Über größere Umwege hat mein Mann zu ihnen vordringen können. Öffz. Wobei ich ganz ehrlich bin... ich hatte die letzten Wochen mehr Sorge, dass irgendein Depp eine Kippe aus dem Auto wirft. Jetzt sehe ich das ein klitzekleines etwas relaxter  ;) Auch wenn der "Rio Wohkopf" (namenloser Bach) immer noch kein Wasser führt. Egal wie sehr es geschüttet hat. Ich hatte die große Herde ein Tal weiter kontrolliert (da hatte es nur Buschwerk in den Zaun gedrückt). Die "Furt"... verdient auch weiterhin ihren Namen nicht  :P

Ja wären wir nicht hingekommen... da wäre ein mulmiges Gefühl geblieben. Sie waren heute ja schon morgens kontrolliert worden. Aber auf der Fläche stehen ein paar alte Fichten. Wenn die den Zaun umreißen ist weniger das Problem, dass die Böcke sonstwohin rennen. Vielmehr ist der Luchs sehr gerne dort im Tal und der hätte bestimmt nichts gegen eine leckere Lammkeule  :P
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Waldschrat am 09. August 2018, 21:38:50
was verständlich wäre  :-\
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: dmks am 09. August 2018, 22:10:22
Hier im Dorf hat heut der Wolf ein Schaf geholt... :-\
Am hellichten Tage, und direkt von den an die Hofgebäude grenzenden Flächen.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Sternrenette am 09. August 2018, 22:13:24
Der Hund hat geschlafen?

Frauenschuh: hier helfen eher Schilder"wertvoller Zuchtviehbestand aussterbender Rassen, bitte Hunde anleinen".
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: lerchenzorn am 09. August 2018, 22:17:04
Der Luchs liest das?  ;) :-X
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Sternrenette am 09. August 2018, 22:21:12
So wie der Roadrunner ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: dmks am 09. August 2018, 22:25:31
Text für das Schild:

"Vorsicht, Ausbringung von Fraßködern gegen Schädlinge! Bitte achten Sie auf ihre Tiere!"


..so kurze Leinen habt ihr noch nicht gesehen! :P
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Sternrenette am 09. August 2018, 22:26:36
👍👍👍
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Feinschmecker am 09. August 2018, 22:28:21
Kreuzottergebiet! Bitte Wege nicht verlassen und Hunde anleinen. ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: dmks am 09. August 2018, 22:36:29
"Veterinäramt warnt vor hochinfektiösen Zecken" wäre auch noch eine Option.
(rausgestrichen weil weniger ist ja manchmal mehr...)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 10. August 2018, 06:17:37
Beim wertvollen Zuchtbestand habe ich nur etwas Sorge, dass andere mit unlauteren Absichten angezogen werden. Wobei ich glaube, dass die letzten Schafdiebstähle hier komplett unabhängig vom Wert der Tiere waren  :-X

Wir mussten übrigens vorgestern einen herrenlosen Hund melden. Mutmaßlich Huskymix. Da wäre schnell einem Wolf was zugeschoben worden, was menschliches Versagen gewesen wäre. Ob der nun ausgesetzt ist oder sich von Touristen dünne gemacht hat.... hier im Dorf fehlt kein Hund. Was muss der Streuner allein für Durst haben...
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: dmks am 10. August 2018, 22:00:15
Da wäre schnell einem Wolf was zugeschoben worden, was menschliches Versagen gewesen wäre. Was muss der Streuner allein für Durst haben...

Mit dem Durst geb' ich Dir recht ;) Wenn Streuner auftauchen kann man sie meist sehr leicht mir Wasser locken das sie dankbar annehmen. Wir haben schon mehrfach damit Erfolg gehabt  ;) waren immer ganz friedlich.
Beim Schaden (Risse) durch Wolf oder Hund gibt es sehr markante Unterschiede. Und wenn es nicht klar erkennbar ist, dann gibt der DNA-Test letztendlich Aufschluss.

Beunruhigte Tiere durch streunende "Tierliebhaber" mit oder ohne Hund sind ein eigenes Problem. Sie wissen oft nicht wie viel Schaden ein lustig tollender Hund am Gatter anrichten kann oder daß Schafe keinen mitgebrachten Kohl (und schon garnicht mit Folie) vertragen... :-\
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 11. August 2018, 13:46:30
...begleitet von dem Satz "die tut nix" nachdem die Border Hündin im Tiefgang auf die Schafe zu rannte  :P Und wehe man sagt was. Ganz ganz böse. Da wird man zur wild hupenden Rampensau erklärt. Sau ist weiblich. Ich saß nicht mal am Steuer  ;D Ich schrieb es schon öfter: Ich habe selber 20 Jahre Hunde gehalten. Tolle Tiere. Aber die Hundehaltung der letzten Jahre treibt Stilblüten, die zwischen eklig und gefährlich anzusiedeln sind. Gerade unterforderte Border und deren Mischlinge  ::) hab ich ein eigenes Meinungsbild zu, das sicher davon geprägt ist was wir an den Zäunen schon erlebt haben.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 11. August 2018, 21:29:10
"Dürre in Deutschland? Sie erzählen Märchen! Bei uns ist alles im grünen Bereich", sagt Ludwig.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 11. August 2018, 21:42:39
Ludwig steht auf der Lummerke. Am Ende der 500 m langen Weide im Steilhang hat es keinen Mangel. Auch im Jahr der Dürre nicht  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 15. August 2018, 12:59:28
Alles Gute kommt von oben?!?  ::)

Ich sage gerne, dass der Herrgott seine Hand über unsere Beweidungsprojekte hält. Hier hat er seine Hand gerade erst weiter gerückt, weil die Tiere seit dem Wochenende im nächsten Teilabschnitt stehen. Rrrrrums, brach eine Buche auseinander. Das wäre nicht schön verlaufen, denn da oben haben die Tiere ihren Liegeplatz  :-X Etwas Kopfkratzen noch... wir bekommen wir das da weg?! Kommt Zeit, kommt Rat.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 16. August 2018, 17:06:20
2. Weidedurchgang auf den Wohlkopfswiesen

Postkartenkitsch  8)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Ephe am 17. August 2018, 11:45:19
Aber schön. Womöglich auch noch ohne Lärm und Gestank durch Flugzeuge etc.?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 19. August 2018, 00:18:38
Nüscht. Idylle pur.  ;D

Ich sag gerne, wir müssen nicht in den Urlaub fahren. Wir leben in den schönsten Ecken Deutschlands.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 30. August 2018, 20:29:45
Neu "im Programm" sind 2 Wildobstwiesen. Gestern zugesagt, haben wir eine der Flächen heute gleich geentert. Die Situation spitzte sich bei unseren Jungböcken zu: Auf der von ihnen beweideten Biotopfläche lassen die Brombeeren die langwolligen Jungtiere festhängen. Allein heute mussten wir drei Tiere frei schneiden. Nun stehen sie also neu gezäunt mitten im Wald unweit einer Luchsfotofalle  8) Somit stehen sie auch im "Vollschutz", also der sogenannten wolfssicheren Zäunung, die auch für den Kollegen Luchs sinnvoll ist.

Das Foto entstand kurz nach der Ankunft bevor die Litze oben rein gezogen wurde. Die Aufteilung der Tiere ist nicht untypisch: Wenn sie unsicher sind - wie hier weil sie die Fläche noch nicht kennen - teilen sie sich in ihre 2 Rassen auf: Alle Weißen Tiere sind Heidschnucken und alle Schwarzen Tiere sind Skudden
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 30. August 2018, 20:35:00
Die Fläche wurde vorher durch einmalige Mahd gepflegt. Viele Bäume sind bereits im Farn und Jungwald verschwunden. Die Bäume im Kernflächenbereich stehen besser da. Da aber in Streifen gemäht wurde, was auf dem Foto rechts zu sehen ist, können die Jungs auch da noch nützlich nachpflegen  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Secret Garden am 30. August 2018, 20:42:29
Klasse die Jungs. :D Witzig dass sich sich nach Farbe/Rasse sortiert haben.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 30. August 2018, 20:49:58
Selbst der Jüngste, der erst seit wenigen Tagen in der Gruppe ist, hält sich an diese ungeschriebene Regel.

Wenn sie sich eingewöhnt haben, verliert sich das wieder. Aber immer wieder kommt es zu dieser Sortierung, die durchaus auch erheiternd ist. Die beiden Schafrassen sind vom Verhalten her unterschiedlich. Schnucken sind Treibeschafe, Skudden eher häusliche Schafe. Die Kombination ist für uns optimal. Für den Fall das nachts ein Hirsch den Zaun niederwalzt, werden die Skudden die Gruppe in der Nähe der Zäunung halten. Sonst müssten wir dort auch km weit suchen  :P
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Ephe am 31. August 2018, 10:07:29
Weiß man, woran sich die Rassen beim Erkennen orientieren? Geruch? Oder doch an der Farbe?

ot
Wenn man den normalen Rassimus betrachtet, da teilen sich die Unsicheren auch in Rassen auf...
/ot
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 31. August 2018, 10:50:40
 8)

Keine Ahnung, vermute aber eher, dass in diesem Fall das Verhalten das sortieren bedingt. Die einen eher wagenburgartig in Kernbereich, die Treibeschafe munter drauf los trabend durch Netz limitiert.

Schafe sollen aber über eine sehr ausgeprägte Schafgesichtserkennung verfügen. Sie orientieren sich also zusätzlich zum Geruch durchaus stark visuell.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 31. August 2018, 10:52:23
Die erste Nacht auf einer neuen Fläche ist immer die Aufregendste. Es blieb erfreulicherweise alles ruhig. Das dortige Wild hat mutmaßlich noch nie ein Schafnetz gesehen. So sind wir dankbar dass die Zäunung gehalten hat.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 31. August 2018, 11:03:23
Nachbars Hund weiß seit gestern, dass es nicht klug ist, sich den Schafen zu sehr zu nähern.  ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Cryptomeria am 31. August 2018, 11:46:04
Solange Nachbars Hund weiß, dass er kein Wolf ist..
Aber Spaß beiseite. Bei uns kommen schon mal Schafe zu Tode, weil Hunde sie hetzen.
VG wolfgang
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 31. August 2018, 11:49:54
Das Tier kam mit der Nase an den Elektrozaun.  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 31. August 2018, 20:00:29
Aus Anlass des Kaufs des neuen Deckbock Knut hier noch ein Bild von heute. Knut war begeistert so frisches Grün zu finden  ;D Das lenkte ihn sogar von all den vielen neuen Schafkumpels ab. Aufnahme vom Moment der Zusammenführung.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 31. August 2018, 20:21:01
Er steht ganz links - wenn ich mal zufrieden den Vergleich anstellen darf- der schwarze Skudden-Kollege daneben ist von diesem März
 8)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 02. September 2018, 19:42:47
Ein Beispielfoto aus dem Randbereich

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Waldschrat am 02. September 2018, 19:44:26
Uih - fressen die Viecher bzw. dürfen sie auch Farnkraut?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 02. September 2018, 19:45:30
Ja und nein. Ja sie fressen ihn, aber sie dürfen ihn nicht. Was bedeuten wird, dass mein Mann mit dem Mäher stundenlang kreiseln wird  ::)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 02. September 2018, 19:47:42
wie übrigens auf vielen Solling-Flächen, die wir in Pflege haben. Man(n) schafft den Kampf irgendwann. Aber der ist schweißtreibend und zeitraubend.  :P Was übrigens die Wut erklärt, wenn wir zusehen müssen wie weitere Flächen verranzen. Wie wahrscheinlich wird es sein, dass da jemand diesen Kampf noch auf sich nehmen wird?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Waldschrat am 02. September 2018, 19:47:45
Ja und nein. Ja sie fressen ihn, aber sie dürfen ihn nicht. Was bedeuten wird, dass mein Mann mit dem Mäher stundenlang kreiseln wird  ::)

Das ist doof  :-\
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Waldschrat am 02. September 2018, 19:49:33
wie übrigens auf vielen Solling-Flächen, die wir in Pflege haben. Man(n) schafft den Kampf irgendwann. Aber der ist schweißtreibend und zeitraubend.  :P Was übrigens die Wut erklärt, wenn wir zusehen müssen wie weitere Flächen verranzen. Wie wahrscheinlich wird es sein, dass da jemand diesen Kampf noch auf sich nehmen wird?

Ich fürchte, Ihr werden ziemlich allein sein. (Und meine Bewunderung nützt Euch gar nix  :-\)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 02. September 2018, 19:51:25
Ich würde mir wünschen, dass Eigentümer bzw. Verantwortliche meinen Mann mal einen Tag bei so was begleiten. Die Sichtweise würde hinterher eine ganz andere sein. Da bin ich gaaaanz sicher!

Wütigst (!) hat mich gerade erst die Aussage der Besitzerin einer Streuobstwiese gemacht. Sie sei froh dass die Bäume Stück für Stück verschwinden.

Landschaftsschutzgebiet. Uralte Streuobstwiese. Bäume abgängig.

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Waldschrat am 02. September 2018, 19:52:50
Manche Leute wissen ihr Glück nicht zu schätzen und haben es einfach nicht verdient.  :(
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 02. September 2018, 20:02:04
Aber tatenlos zusehen... geht auch an die Substanz, wenn auch anders.

Wie viele reden darüber, dass alles schlechter wird.

Das wird es ja auch. Aber man kann sich durchaus gegenan stemmen. Viel Freizeit hat man dann je nach Engagement allerdings nicht mehr  :P Wir haben den Sonntag Nachmittag mit einem kleinen familiären Arbeitseinsatz verbracht. An einem sanierten Gewässer wurde geglättet, aufgeraut und autochtones Saatgut eingebracht. Ich mähte mit meinem kleinen Mäher die freudig wieder austreibenden Brombeeren platt. Zu viert haben wir gewurschtelt.

Das Mäherchen schrubbte auch energisch über den benachbarten Knöterich, den der Leineverband gerade erst auf mein Bestreben gemäht hatte. Immer feste drüber. Junge Pflanzen angelte meine Tochter aus dem fast trockenem Bachbett.

Kampfansage!  ;D

Kopf in den Sand stecken gildet nicht! 
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Waldschrat am 02. September 2018, 20:08:15
Eure Familie ist leider ein extremer Sonderfall
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 02. September 2018, 20:10:05
Man kann auch einen Stein ins rollen bringen  ;) Ein Stein kann andere anstoßen.

Und diese Hoffnung stirbt zuletzt!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 02. September 2018, 20:32:44
Viel Freizeit hat man dann je nach Engagement allerdings nicht mehr  :P

Könntest Du Dir eine schönere Freizeitbeschäftigung als Naturschutz vorstellen?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 02. September 2018, 20:39:37
Naturschutz durch Schaf- bzw. Ziegenhaltung  ;D Wir haben heute den Ziegendamen die Klauen geschnitten. Das mache ich lieber als den brummenden Mäher zu pilotieren  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 07. September 2018, 09:13:38
Letztes Jahr erfolgte die letzte Zäung (also auf den letzten Abschnitt bezogen) am 17.9. Wir sind somit etwas schneller. Am 6.9. habe ich 6 Stunden gebraucht um dieses fieseste Stück zu zäunen.

Das bedeutete Freud und Leid gleichermaßen. Nach 16 Wochen AU bin ich im Leben zurück, auch im Job. Hier aber... galt es sich selbst zu beweisen, dass auch das gefürchtete Endstück Lummerke wieder geleistet werden kann.  :-X So war das Gefühl hinterher eines, was mit Schmerzmitteln doch als "glücklich" bezeichnet werden kann. Im Ernst. Monatelang hatte ich Angst, dass das nicht mehr gehen würde. Der Haksen fand das zwar nicht witzig. Der Geist aber jubilierte.

Dennoch... es war das letzte Jahr ja schon ein schwieriges Lummerke Jahr. Dazu kommt, dass das letzte Stück durch mangelnde Zuwegung eben immer spät beweidet wird. Plus... durch die extreme Hanglage haben hier auch die Mitarbeiter bzw. Beauftragten der NLF seinerzeit weniger tief freigestellt. Und zu allem Überfluss gab es dort auch noch ein Pappel-Mutterschiff.

Im Klartext heißt das: Während im vorderen Drittel der Lummerkeweide die Hainbuche fast verschwunden ist, ist im mittleren Drittel die Sache als "im Griff" zu bezeichnen (auch das riesige Brombeerauge ist fast verschwunden). Auf den letzten beiden Teilstücken... würde ich sagen, im vorletzten hat die Trockenheit mitgeholfen den Hainbuchen einen empfindlichen Dämpfer zu geben. Das letzte Teilstück... steht als Jungwald da. Da muss nachgepflegt werden. Das wird zu besprechen sein, wie das im Winterhalbjahr absolviert wird. So es hoffentlich ein milder Winter wird.

Hier der mich etwas traurig und dennoch mit Genugtuung erfüllende Blick auf den Jungwald. Immerhin trotz Allem das Tempo gesteigert... sagt wir sind auf dem richtigen Weg
Merke: Wer aus ökologischen oder anderen Gründen Pappel-Fan ist, der pflanze die bitte gerne an Orte, wo keine Grünlandbewirtschaftung erfolgt. Dort nämlich... ist die gerade auf nur zu beweidenden Flächen Pest und Cholera. Die Tiere fressen Pappel nur sehr ungern. Das heißt hier im Klartext... hier würde die Bockgruppe eigentlich bis zum bitteren Ende stehen. Würden nicht Anfang Oktober zwei Deckböcke und damit die besten Fresser zum Deckeinsatz abgezogen werden. Ersetzen... würden wir die beiden gerne durch zwei Jungböcke. Das gestaltet sich schwierig, weil ein kleineres Brombeerauge mittig im Hang sitzt.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 07. September 2018, 09:40:40
Zumindest Weiden vertragen es äußerst schlecht, derzeit abgesägt oder abgemäht gemacht zu werden. Vielleicht sind Pappeln ähnlich empfindlich?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 07. September 2018, 10:58:16
Dann müssten sie ja eine jetzige Beweidung bzw. Störung (die Böcke verhalten sich etwas ähnlich wie Rehwild. Man kratzt sich energisch zwischen den Hörnern damit) auch übel nehmen  ::) Das kann ich leider nicht erkennen.

Dennoch... hier noch ein Bild, das zeigt, dass es im oberen Bereich, wo die ehemalige Pappel nicht schiebt, deutlich besser aussieht.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 07. September 2018, 11:10:56
Im vorderen Bereich arbeiten derweil die Ziegenzibben im somit zweiten Weidedurchgang. Und hier zeigt eine Nahaufnahme, dass das Thema Hainbuche hier mehr oder minder keines mehr ist.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 16. September 2018, 18:57:57
Die erste Wildobstwiese der NLF ist fertig beweidet UND nachgepflegt. Meint hier: Randbereich mähen UND Boden glattziehen.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 16. September 2018, 19:00:21
Zu unserem Leidwesen haben wir ja nur einen Bonsai-Traktor. Aber für solche baumbestandenen Wiesen ist der natürlich ideal. Im nächsten Leben starte ich 10 Jahre früher mit der Tierhaltung, dann bekomme ich Junglandwirteförderung ect.  :P Dann habe ich einen "richtigen" Traktor.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 16. September 2018, 19:01:27
Ob die Bäume jetzt wohl stumm jubeln? Hurra wieder Luft? Der Farn ragt da noch wie Bartstoppeln aus dem Boden  ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 16. September 2018, 19:03:26
Links am Jungbaum sieht man noch gut den Farn. Im Baumschutz kann man nicht mähen.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 16. September 2018, 19:13:35
Wie wollt ihr den Farn auf Dauer loswerden?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 16. September 2018, 22:13:46
loswerden... naja. Auf der vereinseigenen Wiese, wo der Bestand ein Drittel der Fläche einnahm, sind wir im dritten Jahr so weit, dass es eine Grasnarbe gibt und neben drei Weidegängen mindestens einmal gemäht wird. Das findet der Farn dann doch ziemlich uncool, so dass wir von Wiese sprechen können. Verschwinden... kann er schon deswegen nicht, weil neben der Fläche der Farn ja beständig bleibt. Er wird also immer wieder schieben. Aber nicht mehr so wie in den ersten beiden Jahren. Sogar trotz Friederike nicht, die dafür sorgte dass das Grundstück erst spät gemäht werden konnte. Da hatten aber die Weidetiere schon bei einer frühen Beweidung den Austrieb zertreten.

Vielleicht so wie Giersch im Blumenbeet? Eine never ending Story  ::)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 18. September 2018, 07:04:17
Also so in etwa wie hier zu sehen. Von rechts sieht man außen den Farn stehen, dann kommt der Zaun und von dort ging der Farn bis überall da, wo gemäht ist. Nach hinten steht man wieder vor einer Farnwand (!). Das ist eine Fläche, die besondere Probleme hat. Hier können wir nicht komplett zäunen, da alte Baumstümpfe kreuz und quer am Zaun stehen. Keine Chance für ein Schafnetz. So gibt es einen "Kernbereich", in dem Farn und die Sukzession im Griff sind und der Rest wartet darauf, dass sich der Eigentümer einbringt. Er wartet darauf schon länger  ::) Heißt wie im Garten...hier wird man den Giersch, pardon den Farn, nicht los. Aber man kann ihn zurück drängen. Man sieht gut auch hier eine Grasnarbe, die es aufgrund des Farnreinbestands nicht mehr hatte.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 18. September 2018, 20:20:07
Nun tauchen also auch auf der zweiten Wildobstwiese die ersten Bäume aus der Farnumklammerung auf
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 18. September 2018, 20:30:48
bei der Weiterzäunung, der im Wald verborgenen Wiese, sah ich heute diesen Bläuling  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 18. September 2018, 20:38:20
Nun tauchen also auch auf der zweiten Wildobstwiese die ersten Bäume aus der Farnumklammerung auf


Was stehen dort für Bäume? Es sind ja offensichtlich gepflanzte.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 18. September 2018, 20:41:02
Sie stammen aus einer bekannten Baumschule hier. Sehr kleinfrüchtige Äpfel. Gefühlt in allen Farben. Mag sein, dass sich in dem Farnmeer auch noch Wildbirnen verbergen. Auf der anderen Wiese sind auch Wildbirnen.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 18. September 2018, 20:43:51
ähm... der Bläuling ist oberseits braun. Sachdienlicher Hinweise gerne erbeten  ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 18. September 2018, 20:52:42
Die Bezeichnung "Wildobstwiese" stammt von einem Schild. Vielleicht sollte man korrekter "Kleinfrüchtige Obstbaumwiese" sagen  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 18. September 2018, 20:56:20
Ein bisschen klingt es, als ob da jemand Zieräpfel gepflanzt hat.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 19. September 2018, 06:17:28
 8) wahrscheinlich. Du musst zugeben... so ein Reh findet die kleinen Knusperteile nicht schlecht. Wie Pralinen zu konsumieren. Und PENG... war´s nicht geplatzt sondern geschossen. Ich nehme unschwer an, dass der Jäger von unserer Anwesenheit nicht begeistert ist.

Bei den Schafen musste Knut den Jungs erst beibringen, dass man Äpfel fressen kann. Als Bioland-Schaf sind Äpfel bzw. Trester für ihn eine bekannte Futterquelle  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 19. September 2018, 07:43:23
dass der Jäger von unserer Anwesenheit nicht begeistert ist.

Jäger haben ebenso wie Wild ein ausgeprägtes Revierverhalten.  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 19. September 2018, 14:59:39
 ::) menno… seit Jaaahren hat man da so rödeln können wie man wollte und auf einmal.... stehen da Schafe neben der Kirrung  :P

Eventuell muss man mal verbal Überzeugungsarbeit leisten. Es ist ja unvorstellbar viel Fläche bereits in Sukzession. Schafe bedeuten auch freies Schussfeld. Und wer muss mit hingetragenen Äpfeln Säue ködern, wenn man Dutzende Obstbäume auf der Fläche hätte. Wären selbige nicht bereits dabei im Aufwuchs zu verschwinden.

Ob nun Zierobst, Wildobst oder Wildes Zierobst, am besten wohl Pralinenobst... optisch... ist die Fläche doch seeehr gefällig, oder? Der dunkle Sollingwald, der immer wieder von Wiesentälern durchzogen ist (dies ist das abgeschnittene Ende eines Wiesentals).
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 19. September 2018, 15:01:19
Bitte über die links stehenden weißen Schafe genau hinschauen... da befinden sich auch alte Obstbaumveteranen. Weniger... pralinig
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 19. September 2018, 15:03:44
Vermutlich wird das Wild das frisch sprießende Gras auf den freigestellten Flächen sehr gern äsen, wenn die Schafe nicht da sind.  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Wühlmaus am 19. September 2018, 15:03:51
Da wird ja das Wild auf dem Obstteller zum Abschuss serviert 8)

Solange die Jäger dann nicht auf eure Schafe ausweichen :-\ :-X
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Amur am 19. September 2018, 15:15:27
Das wäre nicht das erste Schaf dass versehentlich zur Strecke kommt >:(
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 19. September 2018, 20:35:28
 :-X das ist umstritten, dass das Wild das besonders gern frisst. Wenn aber die Schafe so abschreckend wirken würden, wie das allgemeine Jägerlatein verspricht... warum kommt es bei uns gerade im Winterhalbjahr zu Wilddurchbrüchen?!

Ein Landwirt sieht unsere Schafe zumindest lieber als Rindnachbeweidung. Mangels Fladen würden weniger Larven auf der frisch gedüngten Wiese sein. Und das hieße weniger Wildschaden durch Säue. Nun gut, dass hieße auch weniger leicht schießbare Säue. Aber wenn ich die umgepflügten Grünländereien im Winter sehe, dann verstehe ich doch, dass man uns ganz gerne nachweiden lässt  ;)

Und dann gab es noch die Nicht-Jägerlatein-Story, dass ein Jäger seine Flinte neben den Schafen ausprobierte. Er wolle sehen, ob sie schussfest seien.

Ich habe aufgehört mich über so was aufzuregen. Als ehemaliger Hundeführer dachte ich nur: Na ganz offensichtlich sind die Schafe schussfest gewesen. Sie sind ja noch da.

Aber ziele mir einer mal auf ein Wollie, eh >:( dann wäre Schluss mit lustig!

Sonst haben wir im Solling eigentlich ein ganz gutes Verhältnis zu den hiesigen Jägern. Mir scheint indes auf der Pralinenobstwiese ein anderer Pächter zu jagen. Man wird sehen...
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 19. September 2018, 20:38:07
Die Nachmittagszäunung ein Tal weiter ergab schon den ersten Wildschadenbefund. Auf dem frisch gezäunten Stück haben die Wildschweine schon mal mit Grabungen begonnen. Wir sind somit gerade rechtzeitig auf dem letzten Teilstück des Pachtlandes angekommen
Der Mais ist halt abgeerntet  ::)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 25. September 2018, 13:18:23
Zumindest einer der Jäger war sehr angetan. So ordentlich habe es da noch nie ausgesehen  ;)

Dennoch ist heute ein Tag, an dem ich wütend vor mich hin koche. Mich schmückt eine äußerst gesunde Gesichtsfarbe.

Was ist geschehen:

Ein Freund von uns kann seine Tiere nicht absetzen. Der hat u.a. Coburger und Skudden. Er hat die Idee einer eigenen Vermarktungsplattform und kam auf uns zu. Sabine nickte zwar, wackelte aber auch mit dem Kopf... ohoh, da lauern rechtliche Fallen. Aber ich klemme mich dahinter.

Schlussendlich stehen auch bei uns 14 Jungböcke, die wir nicht alle behalten können. Oder wollen. Weil das nicht der Sinn ist. Es macht keinen Sinn Fleischmassenware aus Mastställen zu kaufen, wenn es doch auch anders geht.

Ich versuchte mein Glück bei der Landwirtschaftskammer. Ich bekam 4 Telefonnummer. Keiner wusste was man bei so einer Plattform beachten muss oder gar ob man irgendwie Schafe verkauft bekommt. Als nächstes rief ich den Landschaftspflegeverband an. Daher rührt jetzt der dezente Gesichtsflush. Ich fasse mal in etwa so zusammen:

Dieses Jahr bekommst Du gar kein Schaf verkauft. Keiner kauft mehr. Es werden ganze Herden reihenweise aufgelöst.

So weit so gut. Der nachfolgende Satz aber... der hat es in sich:

Und Skudden oder Schnucken kannst Du eh maximal verschenken. Ihr habt das Schlachtgewicht nicht. Das wird nie was. So was hat man schon mal versucht aufzuziehen, das bringt es nichts. Im November gibt es eine Veranstaltung, dann kann man dann noch mal sehen, ob das noch mal aufgezogen wird. Aber eigentlich ist es eh sinnlos.

Das mag so sein. Wenn mir das ein Metzger sagt, dann ist das eines. Wenn das ein Landschaftspflegeverband sagt, dann ist das allerdings fatal. Denn es sind eben diese kleinen Rassen, die mit den mageren Naturschutzflächen klar kommen und trotzdem gut gedeihen.

Während der Verbraucher also Kobe Rind, Straußenfleisch und Insektenburger verschlingt, sind alte vom Aussterben bedrohte (warum wohl?!) Nutztierrassen im Schafsegment zumindest ein Ladenhüter.

Für uns ist das Problem ein finanzielles, aber kein existenzbedrohendes. Wir holen notfalls über eBay Kleinanzeigen ein paar alte Tiefkühltruhen und bemitleiden andere, was sie für Fleisch essen müssen. Allerdings... bedroht das die Existenz der Flächen. Gestern erst haben wir weitere Flächen angeboten bekommen. Wieder bereits total verbuscht. Wieder ein Wiesental. In diesem Fall eines, in dem wir noch gar nicht sind. Und wo ebenfalls reihenweise Flächen verloren gehen. Es müssen also mehr Tiere werden als dieses Jahr.

Und schlussendlich... wenn es gaaaanz gut läuft machen wir das noch 2 Jahrzehnte. Wenn sich bis dahin an der Situation nichts geändert hat, wird es keine Nachfolge geben. Und werden 2 bedrohte Nutztierrassen ein Züchterpaar weniger haben.

Für Anregungen bin ich herzlich dankbar, denn wie gesagt... vom Naturpark oder vom Landschaftspflegeverband... kommt nichts an Unterstützung.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 25. September 2018, 13:30:23
Eigenvermarktung geht nur halblegal an gute Freunde?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 25. September 2018, 13:33:03
Krönung war beispielsweise ein Restaurant, in das ich meinen Mann an seinem Geburtstag entführte. Es schmückt sich mit dem regionalen Label des hiesigen Naturparks.

Wo das Lamm herkam... konnte man mir indes nicht sagen  ::)

Also ja, Rotes Höhenvieh, Auerochsen... so was, wo "viel dran" ist... da bekommt man als Produzent Hilfe. Aber Schaf... Du lieber Himmel.

Es ist wie der Schäfer in der Rhön sagte: Der Tourist schwärmt von der Landschaft und würdigt vielleicht sogar den Naturschutzaspekt. Nur fressen... tut er das Schaf nicht.

Staudo: Verkauf wäre so: Ich verkaufe das Schaf und bringe es zum Metzger, der es im Auftrag des Kunden schlachtet. Ich kann da gar nicht wegen Hygieneverordnung, Kühlkette ect. Ich stelle mir hier allein vor... Kunde XY drückt mit Betrag X in die Hand und ich fahre zum Metzger. Der schlachtet und zerlegt... und was passiert wenn der Kunde das nicht abholt?! Wer zahlt denn dann den Metzger?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 25. September 2018, 13:47:57
Siehste und wir hätten gern Schaffleisch vom hiesigen Schäfer. Der darf es mir nicht anbieten.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Waldschrat am 25. September 2018, 13:58:49
Ich hätte auch gern Schaffleisch und weiß nicht woher  :-\  Übrigens auch gern mal Ziege. Wüsste aber nicht, wer hier das eine oder andere in der Umgebung hat.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Caira am 25. September 2018, 13:59:55
Ich les ja schon lange mit, hab nur nix beizutragen.  :-\

Aber mich würde schaf auch interessieren, bloss würde ich wohl kein ganzes unterbekommen. Mehr als 3 gefrierfächer gibts hier nicht. Aber wenn sich mehrere zusammentun?

Mich würden sogar die schlachtabfälle für die hunde interessieren!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Waldschrat am 25. September 2018, 14:03:07
...
Mich würden sogar die schlachtabfälle für die hunde interessieren!

Ja, mich auch
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: oile am 25. September 2018, 14:10:04
Siehste und wir hätten gern Schaffleisch vom hiesigen Schäfer. Der darf es mir nicht anbieten.
Was habe ich für ein Glück.
Aber für den Eigenbedarf darf man doch schlachten (lassen)?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Mümmel am 25. September 2018, 15:21:13
Frag doch mal den, wie er das rechtlich macht. Da kann man ab 1/16 Rind bestellen und wenn ein Tier komplett verkauft ist, dann wird geschlachtet.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 25. September 2018, 15:49:54
Hat man selber Kühlhaus und die entsprechenden Scheine, kann man das machen. Das ist hier aber weder finanziell noch zeittechnisch drin, da die Biotopflächen Zeiträuber sind.

Davon an... eine Skudde hat 30 kg Lebendgewicht. Zieht man da Knochen, Wolle, Schädel und das ganze drumherum ab - bekommt das jeder mit einer Tiefkühltruhe unter. Wir bekommen ca. 5 Stück rein. Dann lass es bei der Schnucke 2 Stück sein. Ich fände das ja durchaus ein Verkaufsargument für die Skudde: In Zeiten von 2 Personenhaushalten, hat das Lammkeulchen doch da das richtige Format!  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Wühlmaus am 25. September 2018, 15:59:18
Vielleicht kannst du dich mal mit der Familie Smietana  in Verbindung setzen und sie befragen. Persönlich kenne ich sie nicht, aber ich hatte ja schon mal vom "Ostalblamm" geschrieben.
Vielleicht haben sie strategische Tipps. Allerdings scheint es in BW eine andere öffentliche Unterstützung zu geben...
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 25. September 2018, 20:54:58
Für Hofladen fehlt Zeit und Geld

Hier dafür die bewusste Fläche in dem Tal, in dem wir bislang noch nicht sind
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Wühlmaus am 25. September 2018, 21:04:35
Hast mich vielleicht falsch verstanden, denn ich meinte nicht den Hofladen 8)
Es ging mir eher um Erfahrungen und Tipps für "Vermarktungsstrategien" und das Kontaktieren von Fleischern und Restaurants ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 25. September 2018, 21:21:17
Oder wie der Schäfer in der Rhön beschrieb: Das Restaurant bot ständig Lamm vom Rhönschaf an.

Bei ihm wurde aber nichts nachgeordert.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 25. September 2018, 21:28:14
Die Fläche hat keine Zuwegung. Sprich, wir müssten mit den Ziegen oben durch den Wald ziehen. Hinter der Fläche sind etliche ungenutzte Flächen.

Wie gesagt... wir sind in dem Tal noch nicht. Man mag ahnen... der Bedarf wäre reichlichst vorhanden.

Womit sollen wir die pflegen? Mit Senioren? Weil wir es uns nicht leisten können die Zucht zu betreiben? Cut. Ende der überschäumenden Lebensfülle?

Es ist schade, dass ich die Videos von heute nicht zeigen kann. Es sind Schafe die "fliegen können".

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 25. September 2018, 21:38:44
Insa - Jungzibbe von diesem Jahr. Weiße Gehörnte Heidschnucke. Laut slow Food das beste Schaffleisch überhaupt. Unbelegbar?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 25. September 2018, 21:49:14
Der dazu gehörige Bock: Finn. Der steht hier nicht Anerkennung heischend am Zaun, gar zutraulich. Das Video würde zeigen... er nimmt Anlauf und stoppt kurz vorm Zaun. WGH´s sind keine Hobbyschafe wie Skudden. Sie eignen sich nicht für den heimischen großen Garten, wohlmöglich in Hanglage, also her mit den vierbeinigen Rasenmähern. WGH´s sind "Treibeschafe". Sie brauchen Bewegung und Landschaftspflege. Finn ist kurz vor der Deckzeit schlicht vollkommen unausgelastet. Seine Skuddenbegleitung hat das handeln gelernt. Er ist ein typischer Vertreter eines marschfesten Landschafs. Natürlich kann man solche Rassen "aufpimpen". Dem Leineschaf gingen mittlerweile die beiden Zuchtrichtungen verloren. Da zählt inzwischen Schlacht-Masse. Wollen wir das für diese bedrohten Landschafrassen? Sollen sie durch die Hintertür in ihrer Ursprünglichkeit verschwinden? Dem Profit geopfert, weil sie nur so überhaupt überleben können?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Wühlmaus am 25. September 2018, 21:50:32
Die PartnerRestaurants kenne ich ...
Es war nur eine Idee...
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: dmks am 25. September 2018, 21:56:06
Bei mir in der Familie hat wieder ein Hobby/Nebenerwerbs-Schafhalter aufgegeben und den Rest der Herde verkauft. :-\

...seit die Wölfe jetzt auch tagsüber und trotz Elektrozaun zuschlagen ist es einfach besser einen Rasentraktor mit Dieselmotor einzusetzen.
(bin sauer)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 25. September 2018, 22:04:36
Da fehlte das Bild
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 25. September 2018, 22:16:22
sie fliegen wirklich

Ohne Video nur begrenzt zeigbar. Aber es saust quer über die Weiden, hin und zurück.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Wühlmaus am 25. September 2018, 22:19:48
Man sieht's am fliegenden Fell :)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 25. September 2018, 22:25:57
 ;D Ja, was man nicht sieht: Eine Skudde, die einer WGH aufreitet und dann Fersengeld gibt. Hörner, die krachen, wobei die Skuddenjungzibben hinten hoch hüpfen um den Größenunterschied auszugeleichen. Leider auch nicht die Momente, in der die ganze Herde versucht Geschwindigkeitsweltrekorde aufzustellen.
 
Auf jeden Fall ist die Zeit bei den Jungzibben doppelt geschenkte Lebenszeit. Wer da nicht von einem Ohr bis zum anderen grinst ist selber Schuld.

Man täusche sich aber nicht... auch die Muttern sind derzeit äußerst agil. Und selbst die 9 jährigen Zibben scheuen sich nicht ihre Rangordnung zu behaupten. Sie wären bereit für den nächsten Zyklus. Aber nicht jede wird ihn bekommen.  ::)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 25. September 2018, 22:39:38
...seit die Wölfe jetzt auch tagsüber und trotz Elektrozaun zuschlagen ist es einfach besser einen Rasentraktor mit Dieselmotor einzusetzen.
(bin sauer)
vor einigen Wochen fuhren wir etwa um 16:30h mit den Fahrrädern, als plötzlich zwei Jungwölfe von links aus dem Maisfeld keine 20 Meter vor uns, die Strasse querten. Wir hielten verduzt an, die beiden überquerten die Strasse und waren nicht gross erschrocken. Der hintere der beiden Tiere entschied sich dann doch lieber umzukehren und lief wieder zurück ins Maisfeld. Der andere lief noch ein paar Meter weiter und suchte Deckung hinter dem Stamm einer Birke, die Ohren waren noch zu sehen.
Wir fuhren dann langsam in seine Richtung, woraufhin das Jungtier über die Wiese in Richtung des nächsten Maisackers davon lief.
Wo zwei Jungwölfe ihre Kreise ziehen, müssten doch eigentlich auch Alttiere sein, dachte ich so bei mir.............
Was soll ich davon halten? Schliesslich hat der Wolf hier meines Wissens, keine natürlichen Feinde.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: dmks am 25. September 2018, 22:48:24
https://www.lr-online.de/nachrichten/sachsen/der-wolf-rueckt-den-lausitzern-auf-den-pelz_aid-23916427

„Wer dem Wolf eine Chance geben will, ist verpflichtet, ihm auch die erforderliche Scheu zu erhalten, die das Tier auch ganz natürlich vom Menschen fernhalten kann.“

Wir wollen mit dem Wolf! Aber gebt uns bitte die Chance dazu.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 26. September 2018, 00:28:05
https://www.lr-online.de/nachrichten/sachsen/der-wolf-rueckt-den-lausitzern-auf-den-pelz_aid-23916427
danke für den link

Zitat
„Wer dem Wolf eine Chance geben will, ist verpflichtet, ihm auch die erforderliche Scheu zu erhalten, die das Tier auch ganz natürlich vom Menschen fernhalten kann.“

Wir wollen mit dem Wolf! Aber gebt uns bitte die Chance dazu.

Auf Deinem link fand ich auch Erläuterungen der unterschiedlichen Länder zum Thema Wolf:
Zitat
Schweden

Schweden bejagt den Wolf nach festgelegten Quoten seit fast zehn Jahren wieder. Mit 28 erlegten Tieren ist damit begonnen worden, als die schwedisch-norwegische Population auf etwa 270 Tiere angewachsen war. Naturschützer beurteilen diese Basis für den Abschuss als viel zu dürftig. Der schwedische Reichstag begründete seine Entscheidung damit, dass die Akzeptanz der ländlichen Bevölkerung nur durch die Begrenzung der Wolfspopulation erhalten werden könne.

Finnland, Norwegen und Estland erlauben zertifizierten Jägern den Abschuss von Wölfen, die bewohnten Gebieten zu nahe kommen.

Der Zeitpunkt wurde hier in Deutschland m.M. nach schon verpasst.
Die Akzeptanz der Bevölkerung schwindet dahin, während sich die Wölfe den bewohnten Gebieten viel zu sehr nähern.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Amur am 26. September 2018, 07:12:12
Selbst die meisten Metzgereien haben heute keine Schlachterlaubnis mehr. Dazu muß man eine spezielle Genehmigung haben die mit allem möglichem zusamme hängt. Z. Bsp. weis ich von welchen die aufgehört haben, weil die Abwasserbehandlung zu aufwendig gewesen wäre.

Du mußt dir jemend suchen der so was hat. Hier gibts durchaus kleine Betriebe die vor allem für die Hausschlachtungen arbeiten.

Wenn du nicht deinen eigenen Hofladen aufmachst, evtl. mal umhorchen ob einer bereit wäre eure Erzeugnisse zu vermarkten.
Wird sicher nicht einfach, weil die natürlich vorrangig ihre eigenen Tiere verkaufen wollen und welche ohne Fleisch nicht die entsprechende Ausrüstung haben.

Wenn ihr 5 Tiere bei euch lagern könnt mußt du dich mal erkundigen was nötig ist, dass du da evtl. Direktverkauf machen könntest ohne schlachten. Jäger stehen ja vor ähnlichen Problemen. Nur fällt da das Schlachten aus bzw. das Töten ist ja schon draussen passiert.

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 30. September 2018, 19:21:00
Bei der erneuten Besichtigung der potentiellen neuen Fläche eines Solling-Wiesentals auf dem Rückweg gesichtet (Merke: Weidetierhalter sind privilegiert. Wer sieht so was schon?!)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Quendula am 30. September 2018, 19:24:01
Cooool  :D!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 30. September 2018, 19:27:35
Das Foto passt prima übers Sofa.  :D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 30. September 2018, 19:43:32
Leider hatten wir nur das Handy dabei. Dabei stand der stattliche Hirsch minutenlang bewegungslos da. Schade  ::)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: blubu am 30. September 2018, 20:07:11
Das Foto passt prima übers Sofa.  :D
Der röhrt nicht!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Natternkopf am 30. September 2018, 21:38:51
Das ist kein Problem.  ;D
Das Foto passt prima übers Sofa.  :D
Der röhrt nicht!

Das kann gut eingerichtet werden, das Röhren.  ;)

Schönes Bild frauenschuh
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 03. Oktober 2018, 21:37:58
Mein Mann ist 3 cm gewachsen. Es gab Lob vom Jäger. Und die Bitte dass die Schafe zur Brunft äh... weiter ziehen.

Das werden sie mutmaßlich am Sonntag. Schlechte Nachricht... die schlagen 2 Täler weiter wieder auf  ::) Irgendwo müssen sie ja hin.

Ich weiß nicht wie andere den Feiertag verbracht haben... bei uns röhrte das Fichtenmoped. Es beseitigte eine auseinandergebrochene Buche im Hang. Wir hätten sonst mit der übernächsten Zäunung vor unlösbaren Problemen gestanden. Zudem hat mein Mann alten Draht von der Weide auf der Lummerke geholt, den ein Vorbewirtschafter da wohl vergessen hatte. Mir war das nicht möglich und selbst meinen Mann hörte ich noch am anderen Ende der 500 m langen Weide lautstark fluchen. Mittlerweile ist auch Ludwig üüüübelst gelaunt. Deckzeit, Mädels in Sichtweite... aber kein Rankommen. Das ergibt den zweiten Deckbock außer Rand und Band, der alles aufs Korn nimmt, was lebendig ist. Korrigiere. WGH-Bock Finn ist auch übelst gelaunt. Der nimmt aber auch wahllos alles nicht lebendige auf der Weide rumstehende aufs Korn  :P

Am Wochenende hat der erste Bock das Vergnügen die Saison zu eröffnen. Ausgerechnet Knut, der noch die Ruhe selbst ist  ::)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 14. Oktober 2018, 18:37:30
das ist nun das Endergebnis des letzten Teilstücks Lummerke
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 24. Oktober 2018, 21:04:19
… und weil das Ergebnis irgendwie unbefriedigend war, griff Mutti zur Fiskars. Neben Abtransport des Zäunungs-Materials hangabwärts, über den Bach und den Hang hinauf... hm. Das alles findet der rechte Arm gerade nicht so doll. Bin ich etwa älter als 25?! Kannnn gar nicht sein ;D

Dafür sieht es doch gleich viel gefälliger auf der Fläche aus  :)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 24. Oktober 2018, 21:06:34
Warum hast Du die Kamera so schräg gehalten ???
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 24. Oktober 2018, 21:08:14
 ;D prust...
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 24. Oktober 2018, 21:09:01
meinen täglichen Steilhang gib mir heute  8)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: lord waldemoor am 24. Oktober 2018, 21:09:10
da warst aber sehr fleissig
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Roeschen1 am 24. Oktober 2018, 21:11:45
Warum hast Du die Kamera so schräg gehalten ???
;D...zu gut...
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 24. Oktober 2018, 21:30:10
Andere gehen ins Fitnessstudio. So was brauchen wir hier nicht  8)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: dmks am 27. Oktober 2018, 00:10:36
Was Ihr braucht ist ein gescheiter Bagger - oder Staudo sein Radlader - um das Gelände mal bißchen grade zu machen! ;D
(Paar Tage Schichtbetrieb mit Schnitzelvollversorgung und Feierabendbier) dann sieht es aus wie hier.
...und so ist das mal auch bergig genug 8) :
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 12. November 2018, 08:56:58
 8) dafür finde ich merkwürdiger Weise keine Freiwilligen

Wir hatten gestern übrigens eine Wanderung durch ein brach fallendes Wiesental organisiert. So ein schönes Tal und so eine traurige Pflegesituation. Der Weg... ein letztes mal für so was nutzbar. Wenn indes kein Weg mehr nutzbar ist, sind es auch die Wiesen endgültig nicht mehr.  ::) Mir blutet bei so was das Herz in einem Ausmaß, das schwer in Worte zu fassen ist.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 04. Dezember 2018, 18:12:41
Nachdenkliche Worte folgen gen Jahresende.

Wir hatten uns auf 3 ha beworben, die ein großer "öffentlicher" Flächeninhaber zu vergeben hatte. Diesen Zuschlag haben wir nicht bekommen, u.a. mit dem Hinweis auf die Vollerwerbstätigkeit des Mitbewerbers.

Es ist in sofern alles gut, als dass wir diesem Betrieb freundschaftlich verbunden sind, die Fläche jetzt endlich wieder in Nutzung kommt und man sich scheinbar Gedanken um Zugwege gemacht hat. Die letzte Formulierung etwas wage, denn der Weg erschließt sich mir noch nicht ganz. Aber das kann mangelnde Phantasie meinerseits sein.

Die nachdenklichen Worte meinerseits betreffen die Argumentationsschiene "Vollerwerb". Dieses hörte ich auch schon woanders bei einem Treffen eines anderen großen Flächeninhabers in Niedersachsen. Die Flächen wären eben besser drainiert ect. wenn sich Vollerwerbslandwirte darum kümmern. Bei dem Eigentümer werden auch gnadenlos alle Nebenerwerbslandwirte rausgedrängt.

Wir waren jetzt gerade froh als Nebenerwerbslandwirte auch bei der Steuer Gnade zu finden. Was natürlich heißt, dass die Farbe rot in schwarz wechseln muss. Das wird sie aber natürlich nicht, wenn nur kleine und schwierige Flächen bei uns bleiben, die nicht entsprechend vergütet werden. Das sind aber eben nicht die Flächen, die jene Vollerwerbsbetriebe bewirtschaften. Und schon gar nicht mit entsprechendem Weidedruck.

Die Begründung hat zumindest eines zur Folge... dass wir wieder mal nach anderen Flächen schielen. Es hat sich in der Vergangenheit bewährt sich möglichst breit aufzustellen. Dann ist man vergleichsweise wenig erpressbar. Dieses Ziel wird also nicht nur weiter verfolgt, sondern nunmehr energischer voran getrieben. Denn ohne Biotopschäferei in der Region... fallen hier schwierige Standorte sonst eben brach. Es hat hier viele schwierige Standorte  8)

Preistechnisch schrauben wir uns somit alle gegenseitig in die Höhe. Meines Erachtens ist das kein positiver Beitrag Richtung Biotopschutz, aber von uns aus eben nicht änderbar, da uns diese Rahmenbedingungen gesetzt werden ohne dass wir darauf Einfluss haben.

Besonders bizarr ist es aber, wenn eine große Organisation das Flächenmanagement der Wiesentäler hier übernehmen soll. Da bin ich privat auch Eigentümerin von 1,7 ha. Mal ganz deutlich formuliert... wenn da rauskommt Bewirtschaftung von Mai bis September - sind wir raus aus den Tälern und geben den Betrieb auf. Ich predige nun schon seit Jahr und Tag, dass wir nicht im Juni ankommen, die Koffer öffnen, die Schafe ausladen und im Oktober wieder einpacken. Sinn der Eigentumsflächen ist die Bewirtschaftung außerhalb dieser Zeit. Wir "jagen" förmlich im Sauseschritt über die Flächen. Winterweiden mit beschädigten Grasnarben... kennen wir bislang nicht. Wenn wir uns auf die wenigen Flächen im guten Ackerlandbereich zurück ziehen müssten, stünden die Tiere knöcheltief im Matsch. Das... ist keine Tierhaltung wie wir sie betreiben wollen. Und wir können dank der neuen Düngeverordnung nicht aufstallen. Der Gesetzgeber liebt spaltenscheissende Mastschweine und Masthähnchen. Das auf Stroh aufgestallte Schaf... ist ganz ganz böse! Während es draußen grasend 1:1 rausgeht. Logisch. Vorne rein, hinten raus.

Wie bei allen biotoppflegenden Schafbetrieben erlebt man jedes Jahr ein Wechselbad der Gefühle. Gern gesehen, händeringend gesucht, gleichzeitig beschnitten und von Auflagen aus allen Richtungen gewürgt. Völlig unverständlich warum so viele Betriebe aufhören. Ich kann es mir gar nicht erklären  ::)

Anekdote am Rande: Zur Vorfinanzierung meines Leaderprojektes müssen gerade Geldmittel reingeholt werden. Hier hilft nur (wehe dem Vollerwerbsbetrieb, der das nicht kann. Der müsste sich für Leaderprojekte verschulden - was oft genug passiert) back to the roots, sprich meine hauptberufliche Arbeit. Eigentlich wegen der Schäferei runter auf 15 Stunden gefahren, kam zuletzt ein Probearbeiten etwas weiter weg dazu (um Konkurrenz zu meinem Hauptarbeitgeber zu vermeiden ist die Distanz absichtlich gewählt). Scherzhaft meinten die Kollegen auf mein schelmisches Verweisen auf die bremsende Schafhaltung: Kein Problem, gegenüber war früher das Riesengehöfft ein Schafstall und Flächen am Fluss.... wären wahrlich reichlichst vorhanden.

 8) Irgendwie wird es wohl immer weiter gehen. Indes sind es die Biotope, die man seit einigen Jahren verbissen unter Einsatz persönlicher finanzieller Mittel und ohne Rücksicht auf körperliche Beschwerden mit wahrlich empfundener Liebe und Verbundenheit pflegt, die man erhalten sehen will und deren Erhalt man mit Sorge betrachtet.

Aber wer sind wir schon  ::) Und wer erkennt diese Arbeit an  ::)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 04. Dezember 2018, 19:43:03
Im Nachgang wurde noch formuliert, dass erst vorsichtig vorgefühlt werden müsse, ob die Pralinenobstwiesen (ich zeigte unsere Arbeit hier) überhaupt zu uns in Pacht wechseln dürfen. Das benötige das Einverständnis des... (wer mitgelesen hat weiß es)… und da müsse man erst schauen.

Derzeit ist also fraglich, ob sich Arbeitszeit, Sprit und Co "gelohnt" haben, damit wir ab 2020 pachten "dürfen". Bewirtschaften ( 8)) dürfen wir selbstverständlich nächstes Jahr. Die Förderung geht dann an... na?

Vollkommen unerklärlich warum Schäfereibetriebe aufhören. Keiiiiine Ahnung.

Ich zitiere noch mal den Jagdpächter: So gut waren die Flächen noch gar nie in Schuss.

Der Schuss kann nach hinten losgehen  ::)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 07. Dezember 2018, 20:38:53
So langsam gewinnt der Humor die Überhand. Was gut ist.

Wir versuchen seit dem Sommer Nachfolger für die Beweidung des NSG´s bei Göttingen zu finden. Das scheiterte im ersten Anlauf, wie ich gestern früh morgens erfuhr.
Grund der gewünschten Vermittlung ist die extreme Distanz und die Tatsache, dass meine Tochter für´s Masterstudium von dort verziehen wird.
Im Sommer hatte sich noch ein weiterer Interessent gemeldet. Den ich gestern anschrieb und der für ein heutiges Treffen bereit war.
 8)
Ja.
Also ich konnte die Unentschlossenheit heute verstehen:

Extrem magere Fläche mit äh... größerem Colchicumvorkommen, dem Verbot der Zufütterung, Hanglage, Zeitraumeinschränkung und äh... geringer Förderung.... das sind ja per se nicht soooo optimale Bedingungen  8)

Jetzt hat der Herr aber auch noch Fleischschafe mit bis 200 kg.

 ;D

Ja also... äh... ich weiß auch nicht ob und wie.... unsere 30 kg Skudden wurden da halt satt. Und die Burenziegen hat man halt hinterher auf fette Flächen mit Zufütterung gestellt. Die waren aber nur 1/3 von dem, was diese Schafe auf die Waage stemmen.

Er ist noch guten Willens, will erst einmal nachfragen ob es bei der Förderung nicht doch deutlich mehr geben könne...

Was nehme ich mit aus den vergangenen beiden Tagen? Die UNB weiß unsere Arbeit zu schätzen. Das tun andere derzeit offensichtlich weniger. Es gibt immerhin das Interesse eines Tierhalters die größere Fläche (die kleine Fläche würde bei ihm ausscheiden) zu pflegen. Wenn das nicht fruchtet ... werden wir die Schultern zucken und weiter machen. Vielleicht findet sich über die Zeitung dann wenigstens jemand, der sich verlässlich bei der Tierkontrolle einbringen würde, was uns wegen der Distanz nur schwerlich möglich ist.

 ;D Es hatte heute manches eine gewisse Situationskomik, was beide Seiten sichtlich so empfunden haben. Man könnte es auch so zusammen fassen: Die Flächen sind vooogelwild! "Normale" Schafhalter kommen hier definitiv an die Grenzen ihres Vorstellungsvermögens.  ;D

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 12. Dezember 2018, 21:47:19
So geht es auch, kostet allerdings deutlich mehr.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: thuja thujon am 12. Dezember 2018, 22:20:37
Manchmal sind Maschinen notwendig. Hier war dieses Jahr die Queckenbekämpfung zugunsten einer Offenbodenvegetation ein voller Erfolg.
Durch die Trockenheit 2018 haben gerade die Pfahlwurzler und vor allem die dort flächig über Jahrzehnte vorkommenden Sedum profitiert. Die wurden die letzten Jahre indirekt durch Gräserförderung durch Stickstoff aus Abgasen und Hundeverdauungssystemen zurückgedrängt.
Anfang April:
(https://up.picr.de/34563397pt.jpg)

Anfang August:
(https://up.picr.de/34563398gf.jpg)

(https://up.picr.de/34563399bn.jpg)

(https://up.picr.de/34563400xj.jpg)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 13. Dezember 2018, 05:27:50
Leider habe ich kein Bild von der Raupe. Sehr wohl habe ich von so einem Teil gehört, das auch Autobahnhänge mähen kann. Ja, ich nehme an... da kostet die Hangpflege mehr als 200 €  ::)

Traktor... kann man auf unseren Hang- Flächen nicht einsetzen
A) zu steil - gut da kann es Spezialgeräte aus dem Weinbau geben
B) ist beispielsweise der Bahndamm locker aufgeschüttet. Geräte... bleiben da schwierig wenn die Struktur erhalten bleiben soll
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 14. Dezember 2018, 05:32:05
Nun kam es auch schriftlich. Der LPV sieht es als ausgeschlossen an, dass der andere Beweider im NSG tätig werden kann. Der Grund liegt in der Schafrasse. Andere Beweider kennt man wohl auch nicht, die das Schmuckkästchen mit Fallstricken entern wollen würden.  :-X

Tja. Da werde ich am Wochenende eine große Denksportaufgabe lösen müssen. Ala... wie bekommt man nahe einer Großstadt verlässliche Leute, die zumindest tageweise die Tierkontrolle übernehmen? Am besten wäre natürlich die eigene Person spiegeln, damit sie an mehreren Orten gleichzeitig sein kann?!

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 14. Dezember 2018, 07:37:05
Die Klonung von Menschen verbietet sich aus ethischen Gründen. Außerdem: Wären drei Exemplare von frauenschuh auszuhalten?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 15. Dezember 2018, 05:54:20
Das würde noch nicht mal Frauenschuh aushalten  :-X

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 02. März 2019, 18:54:59
Mit fast 40 Helfern war die Mitmachaktion im Naturschutzgebiet dieses Jahr erneut von famoser Durchschlagskraft.

Den Blick kennt man hier schon.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 02. März 2019, 18:55:42
Hier hat sich viel getan!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 02. März 2019, 18:56:39
Und auch die Kleinfläche ist mal wieder "gewachsen"
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 02. Mai 2019, 21:15:17
Ein Nachfolger ist weiterhin nicht in Sicht. Auf die größere Fläche wird ein Feldblock gelegt. Das heißt noch mal weniger Geld. 180 € bei NSG Kulisse. 202 bei Besondere Biotopkulisse. Es waren mal 250 von der UNB  ::) Ob wir uns für 5 Jahre verpflichten wollen, halte ich für unwahrscheinlich. Somit beweiden wir vorerst noch dieses Jahr das NSG. Zukunft offen. Zur Erinnerung: Für uns sind es einfach 65 km Entfernung. Die kleine Fläche fällt fördertechnisch übrigens zukünftig raus. Mindermenge. Ich hoffe, dass die UNB diese wenig befriedigende Lösung aufgibt.

Hier auf dem Bild ist die Welt in Ordnung. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zum Revierförster. Die Weide habe ich bereits häufiger gezeigt. 500 m im Steilhang... sind die ersten 50 m in diesem Jahr bereits gezäunt. Dieses mal sind es die Ziegenmuttern, die die Fläche entern. Die Böcke sind noch nicht geschoren. Das ist auch bei den angesagten Temperaturen nicht möglich.

Weniger gut ist die Situation anderenorts. Ich sag mal so... es haben sich Spannungen aufgebaut zu Teilen der Jägerschaft. Derzeit sieht es so aus, als wenn wir keine Wildschadenentschädigung bekommen. Auf einer Eigentum-Fläche mit 8 Kennarten, die nachzuweisen sind und die aussieht wie Acker. Da wird man gedanklich kreativ. Wenn der Stand so bleibt, stelle ich die Fläche zur Maisernte unter Strom. Tutto. Alte Netze plus ein Gerät, dass unter Strom steht und per Funk bedient wird. Ist schon umgerüstet.

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 16. Mai 2019, 08:18:12
Zu den fortlaufenden Projekten - weswegen wir das weit entfernte NSG eben gerne in gute Hände vermittelt hätten - gehört die Beweidung der Lummerke. Auch hier mehrfach gezeigt. 500 m im Steilhang sind wir dieses Jahr immerhin schon in der dritten Zäunung (macht 150 m). Ich weiß, dass der Steilhang schwierig abzubilden ist. Er setzt sich auch ein gutes Stück unter den Überhang der Bäume fort. Mähen, Zaun stellen, Technik umsetzen, Akku schleppen und abbauen waren 4,5 Stunden (mein Mann musste noch 4 mal 25 m abbauen, weil ich nach dieser Zeit schlicht platt war). Die Weide ist nur am vorderen Ende erreichbar. Dafür ist sie aber auch... wunderschön.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 16. Mai 2019, 08:36:19
Es sind in diesem Jahr die Mutterziegen, die die Beweidung hier begonnen haben. Die Böcke warten noch auf die Schur und sollen dann am hinteren Ende der Weide anfangen.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Waldschrat am 16. Mai 2019, 08:48:37
Ich wusste gar nicht, dass Ziegen auch geschoren werden.  :-[ Pur bildet eben.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 16. Mai 2019, 09:35:00
 ;D das ist von meiner Seite aus der allereinzige Vorteil der Ziegen: Keine Schur!

Die Bockgruppe, die auf der Lummerke zum Einsatz kommt, besteht aus 3 Ziegen (ein Deckbock, zwei Kastraten) sowie 8 Schafböcken. Eben jene 8... müssen geschoren werden bevor sie fürs Aggregat unerreichbar im Hang verschwinden...
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Waldschrat am 16. Mai 2019, 09:38:56
Ah ja - danke  ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 09. Juni 2019, 19:22:02
Mangels Nachfolger sind wir wieder "drin"

In knapp 3 Stunden Zäunung waren wir fertig. Die sogenannte Kleinfläche kann kommende Woche in die Beweidung gehen.

Die Fläche ist gewachsen. Und eine Orchideenart mehr haben wir dort nun auch. Mir ist aufgefallen... die Vorderseite hat deutlich weniger Pappelausschläge als früher. Ursprünglich war die Fläche ja bereits Wald. Dank eine großen Anzahl von "Biodifflern" von der Uni, ist die Fläche im  vergangenen Winter weiter freigestellt worden. Damit brauchte ich mehr Netze als gedacht. Es ist wichtig, dass die Fläche wächst. Der Mitarbeiter der UNB, der das Projekt unterstützt hat, verlässt diesen Job. Was danach kommen wird... ich hoffe, dass der oder die Neue auch den Beweidern gewogen ist. Vertrag habe ich bis zuletzt keinen gehabt. Also prinzipiell können wir auch einen Fußtritt bekommen.

Nun aber die erfreulichen Bilder des Tages
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 09. Juni 2019, 19:40:35
Unser "Neuzugang". Mutmaßlich von den Schafen mitgebracht oder durch Wind von der anderen Fläche durch den Wald... na doch eher Schaf  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Waldschrat am 09. Juni 2019, 19:45:14
 :D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 09. Juni 2019, 19:45:28
Nachdem das Foto so unscharf ist, kann auch mein Auto mit rauf  ;) gemäht wurde mangels Abkömmlichkeit meines Gatten mit meinem kleinen E-Hopser. Den Hang rauf zerren und wieder runter hopsen  :P Sich dabei sauber auf die Nase legen ( ich werde nie begreifen, warum man nicht bis runter sägen kann, sondern 15 cm Stubbel übrig lassen muss). Schlehenspieße sind eine wahre Freude  ::) Auf dem Foto sieht man, dass sich der Blick verändert hat. Die Eiche im Vordergrund war ehemals im Wald gestanden. Nun hat sie Licht und Luft
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 09. Juni 2019, 19:50:34
"Uns" meint hier übrigens meine Tochter und einen Freund, die mich dankenswerter Weise unterstützt haben.

Weiterhin reichlich vertreten sind die Zweiblätter und die Stendelwurzen, verschiedene. Auch das rundblättrige Wintergrün blüht wieder wunderbar
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 09. Juni 2019, 19:52:42
Das letzte Bild ist von der Rückseite, wo es noch Pappelausschläge hat, weil später freigestellt wurde. Dennoch sieht man auch hier... die sehen jetzt langsam aber sicher auch chlorotisch aus. Es geht ihnen die Kraft aus. Wenn man am Ball bleibt  ::)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Ephe am 10. Juni 2019, 09:39:17
Unser "Neuzugang". Mutmaßlich von den Schafen mitgebracht oder durch Wind von der anderen Fläche durch den Wald... na doch eher Schaf  ;)

Ein Waldvögelein.  :D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 11. Juni 2019, 19:51:49
Zu meinen Juni-Highlights gehören nicht nur die Orchideen der Kalkmagerrasen. Nein. Diese hier freut mich besonders. Hat sich auf einer weiteren unserer Flächen mit 3 Exemplaren etabliert. So ein kräftiges Exemplar wie dieses sah ich noch gar nie.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 11. Juni 2019, 19:54:52
Und für viele sicher auch unspektakulär, für mich dennoch Anlass auf der Bank der Landesforsten zu verweilen: Die Harzer Labkrautblüte. Es ist die übernächste Fläche die wir entern. Dann vermutlich schon mit für uns erschreckend umfangreichen "großen Herde", die alle Jungzibben und Muttern bilden. Derzeit pflegen die beiden Rassen noch getrennt. Ab nächstem Wochenende gehe die Lämmer in die Abgabe und die Jungböcke sollten spätestens eine Woche drauf raus. So der Plan. Wenn ich weiter so gut in der Schur voran komme, ist das realistisch. Aber das ist wetterabhängig...
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 11. Juni 2019, 19:56:56
Ach so... wer es nicht weiß: Blutwurz und Harzer Labkraut sind Begleiter der Arnika. Warum die Landesforsten diese Flächen damit nicht bestücken, obwohl sie hier historisch noch in den 50er Jahren vorkam und die Flächen beweidet werden... man weiß es nicht.  ::) Solche Projekte macht man lieber in den touristischen Gebieten des Sollings. Zu uns kommen die Wanderer, die Bock darauf haben 8 Stunden keine Menschenseele zu sehen.  ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: zwerggarten am 12. Juni 2019, 01:50:43
... Diese hier freut mich besonders. ...

weil du von einem exemplar sprichst: du meinst nicht die wunderhübschen kuckuckslichtnelken?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 12. Juni 2019, 06:59:25
Genau  ;D Der Name des Bilds ist hier nicht ersichtlich, sorry. Ja, die steht in einer Nasswiese. Das sieht man vielleicht auch an den Gräsern drumherum. Und auf der anderen Fläche blüht dieses Jahr sogar eine in weiß
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 12. Juni 2019, 07:06:52
Das ist diese hier. Sah ich vorher auch noch nie
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 12. Juni 2019, 07:18:06
Ach so... und die freuen mich auch deswegen so besonders, weil die Kuckuckslichtnelken im Gegensatz zu Arnika und ihren Begleitern als weideempfindlich gelten. Die Fläche mit dem weißen Exemplar stammt aus einem Sanierungsprojekt mit autochthonem Saatgut. Feuchte Streuobstwiese reaktiviert. Ich hatte da zwischenzeitlich schon etwas mit Kopf gewackelt, denn dass wir die Fläche durch Beweidung pflegen würden, war bekannt. Darauf stellen sich die Saatgutproduzenten aber nur begrenzt ein. Schaf... ist nicht so modern. Um so zufriedener macht das Ergebnis, nun schon im Jahr drei mit zunehmend mehr Exemplaren der Kuckuckslichtnelken. Ich wäre glücklich gewesen, wenn es da anfangs drei gewesen wären wie jetzt auf der anderen Nasswiese. Um die mache ich mir wenig Sorgen. Da die Wildschweine im Bachbereich gerne wühlen, wird das natürliche Saatgut leichtes Spiel haben. Wir zäunen den Bach nämlich aus, da gibt es keine nennenswerte Trittverletzung durch die Schafe. Außer beim Narrensprung über den Bach, der eigentlich mittlerweile im Sommer immer trocken ist. Derzeit läuft er doch tatsächlich ausnahmsweise wieder...
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 19. Juni 2019, 05:57:58
Wenn die Bilder so schlecht sind, dann liegt es am mangelnden Licht. 4,5 Stunden habe ich gebraucht um die größere Fläche halbiert zu zäunen und die Böcke rüber zu schubsen sowie die Kleinfläche abzuzäunen. Kann man gar nicht verstehen dass Nachfolger hier nicht Schlange stehen  :P Nein, es ist ein anstrengende, aber schöne Arbeit. Der Schäferei fehlt indes die Wertschätzung.

Dennoch. Zufrieden mit der Arbeit ist das der Blick auf die Kleinfläche, nun geräumt. Bisserl was Überständiges haben sie stehen lassen, das sei verziehen. Wir dürfen halt erst ab Juni rein. Und die Samenstände der Schlüsselblumen... die haben sie merkwürdigerweise auch verweigert. Was nicht schadet. Gibt´s nächstes Jahr mehr Schlüsselblumen
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 19. Juni 2019, 06:01:52
Und mein Lohn am Ende sind mindestens zufriedene Böcke, die begeistert in den Hänger gesprungen sind und glücklich die für sie neue Fläche erkundet haben. Der Umzug selbst war ein Minutenspiel.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Wühlmaus am 19. Juni 2019, 08:50:39
Unglaublich,  wie sich das alles entwickelt hat, bzw. was ihr erreicht habt!!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 19. Juni 2019, 15:23:18
das zeigt sich a) auf der Kleinfläche besonders, denn hier kommen wir von "Wald". Und auf dem zweiten Abschnitt der größeren Fläche, da es dort ebenfalls reiner Wald war. Aber auch der Gesamtblick von vorn... jedes mal wenn ich rüber fahre, habe ich noch die alten Bilder im Kopf. Ich stolpere dann staunend über die Fläche... es hat sich so viel verändert. Indes gibt es auch Konstanten. Das Colchicum ect.  :-X

Es gibt Stimmen, dass das zu viel Arbeit macht. Die Zwischentöne dazu... mir fällt das nicht immer leicht. Ich danke meiner Familie und einem guten Freund, die wie eine eins weiter zu den Beweidungsprojekten stehen. Die das alles schätzen und gleichzeitig ein Teil des Ganzen sind. Solange ich krabbeln kann, wird die Fläche nicht wieder brach fallen. Auch wenn ich mir eine nachfolgende Person, besser Familie wünschen würde. Das NSG verdient es, aber gleichzeitig ist es auch eine erfüllende Arbeit bei sichtbaren Erfolgen. Es lohnt sich ideell auch privat für einen selbst diese Berufung zu finden.

Die Vorzeichen sind in der Schäferei die letzten Jahre stets schlechter geworden. Unter den vielen Stellschrauben (viel zu geringe Förderung bei ständig steigenden Kosten ect.) ist es aber auch der Verbraucher, der für Schaf aus Neuseeland und Australien zahlt und Deutsche Weidetierhaltung ignoriert. Oder habt Ihr in den Supermärkten so ein Fleisch schon mal liegen sehen? Und die Metzger können mangels EU Schlacht-Zulassung meist so was gar nicht mehr anbieten. Und wenn selbige Ware nicht mal nachgefragt wird... wer sollte sich um eine kostenverschlingende Zulassung bemühen? Wenn selbst ein Landschaftspflegeverband keine Zukunft in der Weidetierhaltung sieht... warum stemmt man sich da noch gegen an? Wir sehen zu, wie Arten verloren gehen. Wir schwafeln vom Insektensterben und sponsern über EU Mittel Schweizer Technik, die auch extremste Hanglagen pflegen kann, damit nur ja kein Schaf da mehr mümmelt und Schnecken sowie Schrecken als Transportmittel dient. Vielleicht verbreiten sich die Samen neuerdings über Treckerreifen, wer weiß. Dass Mistkäfer und Co Vögeln und Fledermäusen als Nahrung dienen... ach man könnt ewig weiter jammern.

Ich bin nicht jeden Tag so schlecht drauf  ;) Aber manchmal kostet es überproportional viel Kraft da gegen zu halten und zu sagen, jo, wir holen uns dieses Jahr wieder einen neuen WGH-Deckbock, obwohl die Nachfrage null ist. Und wir brauchen die etwas Größeren eben auch, weil wir mittlerweile doch so einige ha in der Pflege haben. Man darf nicht über den Irrsinn nachdenken. Einfach weiter machen und die Ohren auf Durchzug stellen. Den eigenen Idealen dabei treu bleibend.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 14. Juli 2019, 08:58:08
 ;D Heute bin ich gut drauf - die letzte Zäunung im NSG steht an. Und... eine Helferin wird dabei sein. Sie lernt das Netze aufstellen und zusammenlegen - da sie von mir 4 Skudden gekauft hat und diese Technik künftig gut brauchen kann.
Meine Tochter ist übers Wochenende vom Studium vor Ort... damit turne ich da nicht die ganze Zeit allein im Hang. Donnerstag habe ich bereits gemäht. Da schaute Mähphisto schon mit dem "Ofenrohr ins Gebirge". Ähem... sehr mager. Die Jungs haben sehr gut aufgeräumt.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 14. Juli 2019, 09:13:07
Im Hintergrund sieht man auf dem Boden ein Viereck Rohboden. Das ist ein Teil des Forschungsprojektes der Uni. Bin gespannt was raus kommt. Und denke mir... Rohboden schaffen die Vierbeiner ja eigentlich auch  ;)

Ich bin mit der diesjährigen Beweidung auf der Großfläche sehr zufrieden. Das läuft ja jedes Jahr unterschiedlich, weil die Fläche so ihre Tücken hat. Exponiert wie sie ist, spielt die Wetterlage eine große Rolle. Trockenes Frühjahr heißt wenig Orchideen. Aber solange alle Arten da waren und Exemplare zum aussamen da stehen... besorgt mich das weniger, als wenn ich in die Phase der Aussamenden "Colchikümmer" komme. So abgetrocknet wie jetzt kann ich die aus dem Mähbereich schon gut wegharken. Die Böcke erweisen sich als routinierte Landschaftspfleger. In den Vorjahren standen sie ja an der Lummerke, wo Buschwerk DAS Thema ist und sie das Niederschreddern perfektioniert haben. Im NSG wiederum verblieben bei den Ziegen in den vergangenen Jahren zu viele Schattengrasanteile. Das haben die Jungs heuer jetzt wesentlich besser gemacht. Innerlich... fange ich an Abschied von den Ziegen zu nehmen. Es sind die Kostentreiber. Südländische Zierpflanzen. Die monetären Vorzeichen verschlechtern sich ja immer weiter. Da wird wenn abgestoßen, was zusätzlich belastet.

Mal sehen wie der zweite Weidedurchgang laufen wird. Zur Abwechslung mit vorgegebenem Datum, da ich im Herbst 2 Wochen mehr arbeite  ::)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Bienenkönigin am 14. Juli 2019, 11:10:45
Ich lese schon lange hier immer mal mit und bin voller Bewunderung für das was ihr geschafft habt und für Dein Durchhaltvermögen.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 14. Juli 2019, 17:37:43
Danke  :)

Der Tag verlief allerbestens. Zu viert geht ja alles leichter von der Hand. Ein Bock sorgte für Schrecksekunden, weil er wenige Minuten nach Strom aus zwecks Neuzäunung sich mal eben unterm Netz durchquetschte. Ein WGH im Flunderformat. Auch noch nicht erlebt. Da die anderen Böcke dankend auf diese Zirkusnummer verzichteten, blieb er grasend auf der anderen Seite stehen, so dass wir rasch die sogenannte Beule zäunen konnten, um die Truppe bei der Stange im frischen Grün zu halten und die alte Zäunung abbauen zu können. So ein Schlingel aber auch!

Am Ende zählen dann nur die nachfolgenden Bilder und das zutiefst zufriedene Gefühl, dass wir es wieder geschafft haben. Und das in höchst angenehmer Gesellschaft  :)

Bild: Rechts fertig beweidet, links neu gezäunt - man sieht es and er Farbgebung
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 14. Juli 2019, 17:38:23
Zufriedene Böcke auf der frisch gezäunten Seite
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 14. Juli 2019, 17:39:04
Ein Trupp später Stendelwurzen erfreute uns am Rande
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 14. Juli 2019, 17:40:54
Und hier könnt Ihr mal raten, was das für ein Horst war
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 14. Juli 2019, 19:22:36
Einer der Helfer macht bessere Bilder:

Die Böcke, deren Fressergebnis uns beglückt
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 15. Juli 2019, 08:22:45
Auflösung: Es waren Brennnesseln. Gründlicher kann man die nicht verbeißen  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 15. Juli 2019, 08:27:06
Ich konnte es nicht erraten.  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 22. Juli 2019, 12:58:52
Heute kommt das Bild einer Kuriosität. Also nicht, dass Stendelwurzen nun gerade selten sind - der Standort in einem Tal mit Buntsandsteinuntergrund ist jedoch eher ungewöhnlich. Die Auflösung: Sie steht am Wegesrand. Der Wegeunterbau wird Kalk enthalten. Dieser Weg, der an sich aber ein Grasweg ist, wird von uns seit Jahren beweidet, weil wir so die Schafe besser verladen können. Da haben sie mutmaßlich wohl in der Wolle oder in den Klauen was von woanders mitgebracht
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Ephe am 23. Juli 2019, 09:50:04
Vom Mäh-Schaf zum Sä-Schaf.  8)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 03. August 2019, 19:46:39
Im 2. Abschnitt war´s kurz vor übers Ziel hinaus geschossen. Ist ganz gut, dass wir da aufgrund des Colchicums den sogenannten Schmetterlingskorridor in der Talsohle haben
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 03. August 2019, 19:48:38
Prinzipiell war das Fressergebnis der Böcke deutlich denen der Ziegen überlegen. Nur die Weiden vorne... da fehlt halt das sich auf die Hinterbeine stellen. Aber in jedem anderen Bereich waren sie besser in der Leistung. Links beweidet, rechts Schmetterlingskorridor
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 03. August 2019, 19:49:33
Seufz, mir könnte wirklich mal ein anderer Bläuling vor die Linse springen als einer der beiden bereits nachgewiesenen  ::)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 03. August 2019, 21:13:14
Hier die hinterste Ecke: man erkennt, dass mir 10 m Zaun fehlten  :P Aber auch das gar nicht so kleine Stück, das im vergangenen Winter neu freigestellt wurde. Und es wächst und wächst... im 2. Weidedurchgang hab ich noch ein verkürztes Netz mehr dabei, dann egalisiert sich das auch optisch.  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 03. August 2019, 21:14:39
Die erste Hälfte dieser Fläche wächst schon brav wieder nach  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 04. August 2019, 10:08:42
und hier noch ein Fundstück von gestern. Leider bin ich nicht so bewandert in Entomologie. Aber die Größe fanden mein Töchterlein und ich doch sehr beachtlich  ;)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 03. Oktober 2019, 10:42:46
Auch hier zeige ich gerne mal einen Buschschaden. Na eher Jungbaumschaden, das war eine Buche.

Meine Tochter war gerade erst mit einer Uni beim entkusseln einer Heidefläche. Beklagt wurde, dass die Schafe Büsche und Brombeeren nicht verbeißen.

Ich breche es mal auf die politischen Ursachen runter:

Schafhaltung in Deutschland ist defizitär. Da nutzen auch die derzeitigen Fördermodelle nichts. Wenn überhaupt noch betrieblich gerechnet werden kann, dann mit Wirtschaftsrassen. Die haben aber eher Bock auf Kräftige Mahlzeit und nicht auf Gemüse. Logisch. Sie müssen ja ihr Gewicht halten und der Schäfer muss vor allem zusehen, dass sie ihr Gewicht halten. Sprich... über Biotopflächen rast man dann so durch.

Meine Tochter fragte prompt, warum keine Ziegenbeweidung oder aber eine Beweidung mit härteren Rassen erfolgt.
Antwort genauso prompt: Man ist froh, dass man den jetzigen Schäfer noch habe.

Zurück zum Busch-Baum:

Das ist ein Rindenschaden durch Hörnereinsatz. Hier war es ein Ziegenbock, der sich hingebungsvoll dieser Aufgabe gewidmet hat. Das funktioniert aber auch tiptop mit horntragenden Schafen. Nur.... letztere sind dann keine Wirtschaftsrassen. Und Ziegen.... sind enorm aufwändiger in der Haltung.



Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 03. Oktober 2019, 10:46:21
Jener Bock hat mich übrigens kürzlich im Hang angegriffen. Derzeit stinkt er fröhlich durchs Tal, was man auf dem Wirtschaftsweg auf der anderen Bachseite noch "genüsslich" riechen kann und was Spaziergänger fasziniert wie Frankensteins Monster. Noch habe wir tatsächlich eine aktive Buren-Zuchtgruppe und sind auch stolz darauf. Aber auch ich bin nicht mehr 25 und ich frage mich, wie lange wir diesen Kraftakt noch leisten Können (losgelöst von den Schafen, das ist etwas anderes)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 05. Oktober 2019, 21:01:21
Gruß aus dem Solling von unseren "Waldweiden"
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 08. November 2019, 06:29:43
Hier der aktuelle Stand der Magerrasenfläche:

Der Vertrag sollte dieses Jahr auslaufen, weil die Distanz ja sehr weit sei (fiel uns auch schon auf  ;D ). Man habe einen Nachfolger (aha). Bis der Anruf kam... man habe doch keinen Nachfolger, alles beim Alten.
Allerdings.... ich darf auch keine Anzeige zwecks einem Nachfolger schalten.  ::)

Dann hoffen wir mal auf ein ewiges Leben unsererseits... wäre ja sehr schade, wenn das Juwel aufgegeben werden müsste.

Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 15. Februar 2020, 17:41:49
Bitte das Bild ganz oben auf dieser Seite anschauen und dann dieses:
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 15. Februar 2020, 17:45:48
25 Teilnehmer... ist, glaube ich, fast rekordverdächtig. Fast alles optimal nachgepflegt und.... lach... die Kleinfläche ist nun nicht mehr klein

dies ist ein komplett neuer Durchbruch
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 15. Februar 2020, 17:54:48
Sozusagen vorn im Bild rechts abbiegen, Netz am Gebüsch vorbei und an der ehemaligen Kleinfläche vorbei... wird dieses Jahr ein Ziegeneldorado  8)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 15. Februar 2020, 17:55:45
Und ein letzter Blick auf die sogenannte Großfläche
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 15. Februar 2020, 18:22:43
Schwer diskutiert wird nun, ob wir nächstes Jahr die Kiefer fällen  ::)

Und eine Meldung an die UNB geht raus: Da wurden Landwirte kreativ und haben den Schlamm, der von den Äckern fließt jetzt ins NSG geleitet. Dort staut der Schlamm sich rückwärts. Das kann so nicht bleiben  :P
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 15. Februar 2020, 18:28:22
Das ist ein Bild von 2016. Da säbelten wir auch schon an der Kiefer rum. Mittlerweile sind 2 weitere Äste am absterben. Weg oder nicht?
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Wühlmaus am 15. Februar 2020, 18:44:17
Ich würde sie lassen.
Dass diese Kiefern von unten herauf verkahlen, ist normal und gibt gerade frei stehenden Bäumen ihr spezielles Etwas.
Hier stehen sie auch vereinzelt auf den Wacholderheiden und sind echte Hingucker.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Staudo am 15. Februar 2020, 21:45:28
Das sehe ich auch so.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: oile am 15. Februar 2020, 21:48:37
Ich schließe mich an.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 16. Februar 2020, 06:54:40
Dann bleibt sie  ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Waldschrat am 16. Februar 2020, 08:52:33
Gut so, alte Kiefern haben was.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 19. Juni 2020, 22:23:45
Kommende Woche startet im NSG die diesjährige Beweidung. Es war zu trocken. Die Orchideen haben kein gutes Jahr. Dafür hat es einige wunderschöne Türkenbundlilien. Und jene Dame zeigte sich heute
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 21. Juni 2020, 15:06:00
Heute wurde gezäunt. Neben(be)fund
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 21. Juni 2020, 17:51:16
Alle Jahre wieder der Blick auf die Kleinfläche von vorn
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 21. Juni 2020, 17:52:43
Aber neu: Der Blick in einen Teilbereich, der im Winter neu freigestellt wurde. Was indes wohl nicht ging: Nach vorne durchzäunen. Weil: Ein nicht erwartetes Colchicum diese Freude unmöglich macht.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 22. Juni 2020, 23:43:55
5 Böcke sind heute auf die Kleinfläche gebracht worden :)
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 03. Juli 2020, 21:39:04
Die erste Hälfe der größeren Fläche ist bereits gezäunt. Zaungast war diese Epipactis
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 25. Juli 2020, 09:16:21
Gut, dass mich das Foto ans Epipactis erinnert. Dauert nicht mehr lange und es wird weiter gezäunt. Man darf sich am Überständigen im schattigen Hang nicht stören. Gestern kamen noch 2 Ziegen als Verstärkung ins Beweidungsteam. Ich plane Ende der Woche die Weiterzäunung. So sieht es aus, wenn kleine Skuddenbuben versuchen eine Weide zu kürzen
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Waldschrat am 25. Juli 2020, 09:23:45
 :D ;D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 25. Juli 2020, 09:27:07
Weil das in der Höhe nicht so wirklich taugt (wobei kurz vorher doch tatsächlich das diesjährige Bocklamm senkrecht in der Weide stand), kamen diese beiden Gesellen dazu. 2 Minuten nach Ankunft waren die Rosenaustriebe Geschichte. 5 Minuten später hing man schon senkrecht in den Weiden.

Per se sind die Ziegen bei uns nicht die besseren Landschaftspfleger. Nicht ohne Grund behauptet mein Mann, dass unsere Bockgruppe die Häckselgruppe sei. Das betrifft aber eben die ausgewachsenen Böcke und nicht vorjährige Jungböcke und das eine Bocklamm, und das auch noch alles Skudden. Sobals ausgewachsene WGH Böcke pflegen... bleibt bei uns kein Stein auf dem Anderen und kein Ast unverschont. Man(n) liebt Blätter und Rinde. Zudem... muss man sich dringend zwischen den Hörnern kratzen. Das Ende fast jeden Aufwuchses. Die Bockgruppe pflegt dieses Jahr auf der Lummerke, auf einer 500 m im Steilhang gelegenen Weide, die "rückentwickelt" wird. Da leisten sie die gute Arbeit, die sie letztes Jahr im NSG bewirkt haben. Und weil das so traumhaft gut funktioniert, werden auch 3 aus der Jungbock-Bocklammgruppe die Ehre haben unser Bokteam zu verstärken. Wie das bei den restlichen, diesjährigen Bocklämmern aussieht... werden wir im Herbst sehen. Für die landschaftspflege sind wir indes wie so manch anderer Tierhalter mittlerweile bereit für die Bockpflege. Ich warne indes davor das als Allheilmittel des Pflegenotstands zu sehen. Da ist auch viel Auswirkung der mangelnden Wirtschaftlichkeit dabei. Lammzeit kostet. Erst Recht Herdbuchzucht bedrohter Nutztierrrassen. Da kommt der Gedanke unweigerlich irgendwann, dass eine definierte Bockgruppe manches erleichtert. Irgendwie ist es aber auch leicht mal der Anfang vom Ende. Bei uns bleiben fortan 40 Zuchtmuttern beider Rassen. Darüber hinaus werden es nicht reproduzierende Tiere. Weil... wo kein Absatzmarkt, da keine Reproduktion sinnvoll. Nicht für den Aufwand, den die Zucht bedeutet.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 03. August 2020, 17:56:44
Es ist eigentlich völliger Wahnsinn, dass wir die Beweidung auf die Distanz weiter machen. Aber wer kann diesem Blütenmeer widerstehen? Ich nicht. Sorry.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Waldschrat am 03. August 2020, 18:39:27
schöööön  :D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 17. August 2020, 14:10:33
Die Kehrseite der Medallie: Gestern habe ich die Tiere abends noch persönlich kontrolliert - heute morgen die Meldung: Zaun liegt, Tiere draußen. Mein Dank an die beiden schafskundigen Helfer, die die 5 Schafböcke wieder eingefangen bekamen. Die beiden Ziegen hatten sich übrigens nicht abgeseilt.
Es ist das zweite mal in diesem Jahr, dass wir dort Wilddurchbruch hatten. Die Wilddichte ist dort unaussprechlich hoch. Es wird wegen der Schlucht nur sehr begrenzt gejagt.  ::) Der Schaden an den Netzen ist das eine. Solche Meldungen wie heute schätze ich aber absolut gar nicht. Sie sind zwar nicht Richtung Straße gelaufen - aber möglich wäre im Zweifelsfall ja alles  >:(
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Quendula am 23. August 2022, 12:07:49
es wäre schön, wenn wir es schaffen würden, frauenschuh finanziell ein wenig zu unterstützen. daher hier auch noch mal:

Zitat
Die Schafe brauchen ein Dach über dem Kopf und Frauenschuh unsere Hilfe.  :)
So ist es.
Und deshalb auch hier noch einmal der Hinweis :).
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: roburdriver am 24. August 2022, 20:54:42
Bei mir ist auch viel Wild, von Reh über Sau bis Wolf ist alles da. Hatte auch schon ein toten Waschbär im Gehege. Wirkungsvoll gegen Wild hat sich ein auf 1,50m Höhe gespannte Flachbandlitze in Weiß bewährt. Macht etwas mehr Arbeit, aber man kann den Zaun dann auch aus der Ferne kontrollieren. Ich nutze Pferde
Kunststoffpfähle 153cm und hängt die ans Netz dran, da sieht man von weitem wenn was schief steht.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Quendula am 14. Juli 2023, 07:44:02
Auch hier noch die Anfrage, weil es zum Thema passt :).
Frage an alle, die hier mitlesen:
Ich würde gern im August ein Subbotnik-Wochenende bei frauenschuh einplanen und durchführen. Heißt, dass ich auf jeden Fall hinfahre. Wenn noch jmd Lust und Zeit dafür hat, wäre das umso besser :D. Plan ist: vorrichten (tapezieren, malern im Gästewohnbereich), Aufbau/Einbau einer schon dastehenden Gebrauchtküche (ebenda), Pflegemaßnahmen auf den Flächen wie Stacheldrahtrückbau, Gehölzaufwuchsrückschnitt, Rausräumen des Schnittgutes, Sensen von Brennnessel u Adlerfarn u ä , wasauchimmer noch so ansteht, ... je nach Ambitionen und Machbarkeit. Wer würde mitkommen? Senslehrgang bei Bedarf inklusive 8). Da hab ich jetzt so vielen Leuten die Anfänge davon beigebracht, das mach ich gern wieder.
Termin steht mittlerweile: das Wochenende 12./13. August. Aktuell sind wir zu zweit. Ganz eventuell auch zu dritt. Mal sehen.
Es werden noch Mithelfer gesucht. Übernachtung ist bestimmt im Haus machbar (behaupte ich jetzt einfach so ;)) und ein Wiesenplatz für Zelte ist im Garten.

Wer frauenschuh (https://sollingschaf.wordpress.com/) anders unterstützen möchte und sich selbst was Gutes gönnen mag, kann das im Herbst auch so tun:
Wir haben eine Solling-Skudde in der Kühltruhe. Das Fleisch ist unterm Strich deutlich teurer als Fleisch von der Supermarktheke. Trotzdem: Es lohnt sich. Da isst man eben etwas weniger, dafür besseres Fleisch und obendrein ist man ein Guter, weil man den Naturschutz im Solling unterstützt.  8)
Oder unterstützt den Erhalt dieser Beweidungsform mit vom Aussterben bedrohten Haustierrassen in finanzieller Form. Es werden zB immer wieder 25m-Weidezäune, stromfähig und mit Doppelspitze, benötigt. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass nach spätestens drei Jahren das Material selbst dann ermüdet und durchbricht, wenn man den nur stehen lässt und überhaupt nicht bewegt ::). Erst recht, wenn der Zaun alle Tage wieder ab- und aufgebaut wird, Wild versucht durchzubrechen oder Botanik sich darauf stürzt. Frauenschuh flickt und repariert ihre Zäune regelmäßig, aber auch das ist irgendwann ausgereizt und dann muss Ersatz her.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Quendula am 16. Oktober 2023, 20:45:55
https://www.betterplace.me/backstage-scheeve-schuene
Bitte unterstützt dieses Beweidungsprojekt!
Wer nähere Informationen möchte, wem und für was er da Geld spendet, wird bei den Haustieren im Schafthread fündig.

Zitat
Beschreibung
Viel haben wir in den vergangenen Jahren geschafft. Aber es reicht nicht…

Warum braucht es diese Scheeve Schüne (plattdeutsch für: Schiefe Scheune)? Wir sind einer der letzten aktiven Weidetierhalter im östlichen Solling rund um Sievershausen und Hilwartshausen. 23 ha fast ausschließlich Biotopflächen, überwiegend im Steilhang… also das, was anderen zu anstrengend ist… das bewirtschaften wir. Mit unterm Jahr so um die 150 Schafen. Mit vom Aussterben bedrohten Nutztierrassen in Herdbuchzucht: Skudden und Weiße Gehörnte Heidschnucken.

Unsere Scheune – ein echtes Beispiel für Recycling, fast schon eher Upcycling – hat in den vergangenen Jahren mehrere Sanierungsabschnitte durchlaufen. Aus eigener Kraft konnten wir noch die Vorderseite (Brandschaden) richten und die fehlenden Innenstützen einziehen lassen. Das Tor wurde erneuert. Ein neues Dach kam über ein Leader-Projekt dazu. Als nächstes drohte unsere Scheeve Schüne seitlich wegzuklappen, weil das Alter und die vormals über Jahrzehnte fehlenden Stützen plus Schädlingsbefall plus Orkanschäden an den Sandsteinplatten und im Gebälk akutes Handeln notwendig gemacht hatten. Hier hatten wir im vergangenen Jahr über betterplace so viel Unterstützung bekommen, dass wir die Maßnahme angehen konnten. Dass am Ende noch Sandsteinplatten fehlten, konnten wir mittlerweile an anderen Baustellen einsammelnd korrigieren.

Leider hat eine Scheune 4 Seiten :-/

Nicht alle Seiten sind gleich sanierungsbedürftig. So können wir weiter in Etappen arbeiten. Wenigstens das. Man wird für Kleinigkeiten dankbar.

Denn auch wenn man von vorn und von der sanierten Seite aus denkt: „Boah, alles in trockenen Tüchern“, so trifft einen backstage der Schlag. Ja was soll ich sagen? Wir sind auch aus dem Alter raus, in dem wir über Gerüste turnend in schwindelnden Höhen arbeiten könnten. No way. Und dort ist ganz sicher seit Jahrzehnten gar nichts getan worden.

1912 wurde unsere Scheune in Markoldendorf abgebaut und in Hilwartshausen aufgebaut. Das ist mit Verlaub 111 Jahre her. Wie alt sie da schon war, ist unbekannt. Da kann man schon mal als Gebäude aus den Fugen geraten. Für hinten hätten wir indes auch noch ein paar Wünsche über den Minimalerhalt hinaus. Neben 2 gusseisernen Fenstern, deren Kippstellung den Einflug von Schwalben ermöglichen soll, hätten wir sehr gerne noch einen Schleiereulenkasten. Unsere Scheune beherbergt(e) zwar Eulen… doch hat zuletzt ein Marder hier aufgeräumt. Wir täten daher den Eulen gerne beides ermöglichen: Die Freibrut mit besseren Flugübungsversuchen für die Jungeulen und die gesicherte Brut im Kasten. Wenn die Eulen nicht bei uns brüten können… wo denn dann noch? Im Zuge der derzeitigen Sanierungsdämmwelle werden doch immer mehr Gebäude verschlossen. Vor ein paar Jahren konnte ich über eine Kleinanzeigenplattform eine Sandsteinplatte mit Eulenloch ergattern, die wir im Zuge der Dachsanierung verörtlichen konnten. Das sagt eigentlich aber auch schon alles: Vor lauter Angst vorm Eulenshiet, wird andernorts verschlossen was geht. Mir ist ein Eulenshiet lieber als eine Nagerplage. Und außerdem sehen wir uns als Naturerhaltende Landwirtschaft. Da gehören die Eulen ganz sicher wie zwitschernde Rauchschwalben auch dazu.

Um obenrum nicht waghalsige Kletterübungen machen zu müssen, wenn ein Orkan einen Ziegel runter geworfen hat, würden wir die obere Hälfte gerne verschalen lassen. Darüber aber wieder die historischen Ziegel anbringen lassen. Die fehlenden können wir auch ersetzen, da wir in den vergangenen Jahren fleißig über ein Kleinanzeigenportal gesammelt haben. Untenrum soll wieder der historische Sandstein ran. Hier gilt erneut: Sollten noch Platten fehlen, dann finden wir die schon noch dauerhaft. Sie sind zudem kleiner als diese Riesendinger von der Seite, sprich sind noch leichter aufzutreiben.

Schlussendlich hat es hinten historisch ein kleines Tor gehabt. Dieses haben wir aus diesem Projekt ausgeklammert, weil wir uns zutrauen das selber zusammen zu zimmern. Wenn also am Ende ein Foto kommt, bei dem das Tor noch fehlt… dann ist das nicht unbeabsichtigt, sondern folgt dann je nach Zeitkontingent später. Wichtiger erscheint uns die dauerhafte Sanierung der Gesamtwand.

Was macht unsere Schäferei so besonders?

Einerseits ist es die Spezialisierung auf die Instandsetzung ehemals brach gefallener Flächen, deren Biodiversität sichtbar mit jedem Beweidungsdurchgang zunimmt. Die lichtdurchfluteten Täler des östlichen Sollings sind traumhaft – und haben übrigens leider auch eine „Tarnkappe“ auf. Touristen verirren sich nur selten in unsere schöne Region. Wer Lust auf ausgedehnte Wanderungen mit kaum einer menschlichen Begegnung hat, dem kann ich das FFH-Gebiet Ilme nachhaltig ans Herz legen.

Besonders sind auch unsere Schafe. Nicht nur, dass ihre Rassen u.a. wegen mangelndem Fleischertrag so selten geworden sind. Es sind auch u.a. Tiere, die von der offiziellen Förderung entkoppelt nur kosten, aber nichts einbringen: Die EU fördert weder Böcke noch Regenbogenschafe. Ja, bei und mit uns lebt auch Medea, ein Schaf, das sowohl männlich als auch weiblich angelegt ist: Ein Zwitter. Das ist bei Schafen gar nicht mal soooo selten. Medea frisst für den Erhalt des artenreichen Grünlands. Es zahlt brav Tierseuchenkasse und Berufsgenossenschaft. Aber die EU fördert nur Mutterschafe. Darunter auch welche, die im Vorjahr bis März geboren in diesem Jahr schon Muttern wurden. Was daran Tierwohl ist… ich verstehe es nicht! Das ist technisch möglich. Vergleichbar wie mit 12 jährigen schwangeren Teenagern. Bei uns haben die Jungtiere 1,5 Jahre Zeit um innerlich und körperlich auszureifen, bevor sie zum Bock kommen. So rauben wir uns also durch unser Verhalten die finanzielle Grundlage. Und damit natürlich auch der Möglichkeit unsere Scheune aus eigenen Mitteln zu sanieren. Und diese Scheune braucht die Schäferei dringend! Sowohl als Heulager wie auch als Notaufstallplatz, wenn beispielsweise wie vor ein paar Jahren Schneelage zur Lammzeit kommt. Oder bei der Schur ect.

Dass wir zudem verbissen daran arbeiten den Betrieb zukunftsfähig zu bekommen, liegt auch daran, dass unsere Tochter ökologische Landwirtschaft studiert. Sie will den Betrieb eines Tages übernehmen und hoffentlich wirtschaftlich belastbarer bekommen. Dazu wird es vollkommen neue Wege brauchen. Im Zuge der explodierten Schlachtkosten ist auch unsere Zucht runter geschraubt worden. Immer schon haben unsere „ausgedienten“ Rentnerinnen eine eigene Herde gebildet. Mittlerweile laufen da viele mit, die noch im besten Alter zur Fortpflanzung wären – wir können uns die Reproduktion aber nicht mehr umfänglich leisten. Diesen Herbst werden noch 16 Schnucken, aber nur noch 10 Skudden in die Zucht gehen. Der Rest der „Muttern“ zieht hier mit betrieblichem Bleiberecht durch die Täler, damit wir das artenreiche extensive Grünland, das ein besserer CO2 Speicher als Wald ist, erhalten können. Unser ältestes Schaf ist 15 Jahre alt: Pauline. Sie zieht pumperlgesund mit Töchtern, Enkeln und Urenkeln durch die wunderschönen Sollingwiesentäler.

Wir sind auch ein Wwoofhof. Bei uns kann man über Wwoof auch eine lehrreiche Zeit zur Weidetierhaltung verbringen. Ob Handschur oder Zäunungen, Stacheldrahtabbau und Flächeninstandsetzung, Baumpflanzungen und Heckenpflege, Zuchtbasics oder die eindrückliche Erfahrung wie langwierig es sein kann Lämmer erstmalig über einen Bach zu bringen… bei uns sind die Erlebnisse vielfältig. Wir empfinden den Austausch für beide Seiten als sehr wertvoll. Wenn Wissen nicht transportiert wird, geht es unwiederbringlich verloren…

Wir hoffen, dass wir auch in unserem „backstage“ Sanierungsprojekt wieder Unterstützer finden, die uns weiterhelfen. Damit die wunderschönen artenreichen Flächen der hiesigen Solling-Wiesentäler erhalten werden können und die Schäferei weiter bestehen bleibt. Damit wir unseren Weg der Naturerhaltenden Landwirtschaft weiter gehen können.

 
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: RosaRot am 16. Oktober 2023, 20:53:13
Danke für den Hinweis! :D
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Quendula am 15. November 2023, 18:41:45
*hochschubs*
https://www.betterplace.me/backstage-scheeve-schuene

Und, falls jemand anders helfen und unterstützen möchte (ist ja bald Weihnachten ;) und wenn GG (oder die Oma etc) fragt, was denn der Wunsch wäre, kann man sagen: "Hach Schatzi, so ein neuer Schafszaun wäre fein :D :-*!" ...):
PS: Sabine verwendet, anders als verlinkt, 25m-Netze. Die sind im Steilhang deutlich handlicher.
...
Ein kapitaler Fuchs. So. Ja wenn man über eine Luchstreppe reinspringt und bei intaktem Stromzaun nicht mehr rausfindet, dann ist das für beide Seiten echt bescheiden. Die Zäune waren hinterher echt ruiniert. Eine komplette Neuzäunung allein und ohne dass ich die Tage schon die alten Netze komplett ausgelegt hätte. Also wesentlich mehr als sonst, weil das so überstürzt kam. Mein Mann musste zu Hilfe eilen (ich habe an einer Stelle Empfang. Wie angewurzelt stehen bleiben und Hilfe rufen). Hilfe in Form von Tablette und Trinken. Mithilfe kann er nicht.

Bis die Tablette wirkte war es echt Quälerei. Wir sind in der vorletzten Zäunung, da ist die Steigung enorm. Dann noch abbauen. 3 Netze werden nach der Lummerke ausgemustert werden müssen. Damit man versteht was das für ein Schaden ist:

Schafnetz

Das sind finanzielle Investe, die übrigens auch nicht anerkannt werden. Ich weiß gar nicht wieviele Jahre so ein Schafnetz aus der Wolfsförderung halten soll. Fakt ist, dass es solche Übergriffe von Wildtieren irgendwann nicht mehr aushält. Wenn es Hirsche oder Keiler sind, halten das auch neue Netze nicht aus. Dann muss man umgehend nachkaufen, weil sie vorrätig gehalten werden müssen laut Förderrichtlinie. Also Ja, Wolfsförderung war nett. Der "Nachschlag" hängt aber auch weiter irgendwo in der Bürokratiemühle. Ich habe mittlerweile nachgekauft. 2 Geräte und Netze. Der Wolf oder bei uns wahrscheinlicher der Luchs, stellen keine Anträge bevor sie zuschlagen.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Quendula am 19. November 2023, 17:05:50
Bei Beweidung muss natürlich auch nachgepflegt werden...
zB Brombeerranken und Pappelausläufer beseitigen.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Quendula am 19. November 2023, 17:08:53
... oder Heckenpflege. Im Hintergrund sieht man einen fleißigen Stacheldrahtabbauer.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 19. November 2023, 18:27:35
Beweidung von Steilhängen. Mit fleißigen Helfern vorneweg, die ein paar Brombeernester gekillt haben  :-*
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 19. November 2023, 18:28:16
Hinten rechts sind 2 Arnikakinderstuben im Borstgrasrasen ausgezäunt.
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 19. November 2023, 18:35:43
Pappeln sollten, siehe Bild oben, nicht an Grünland gepflanzt werden. Es sei denn, man sieht die entsprechende Struktur als eine Art Kurzumtriebsplantage.

Gut. Den Ofen wird es nach Trocknung freuen
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 19. November 2023, 18:36:34
Dennoch heißt Pappel am Rand das jedes Jahr nachsensen oder nachmulchen
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: Wühlmaus am 19. November 2023, 18:37:32
Es ist immer wieder beeindruckend, wie steil die Hänge sind, die du unter deine Fittiche genommen hast!!
Titel: Re: Beweidungsprojekt
Beitrag von: frauenschuh am 19. November 2023, 18:45:47
Wir sind da heute auch stramm gerutscht. Und ich hab es auch wieder geschafft zu stürzen. Auf dem Boden angekommen fange ich im Optimalfall wie heute an zu grinsen: Nix gerissen und nix gebrochen... weiter geht's

Blöd war indes: Lummerke mit Hochwasser hieß definitiv nasse Füße