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Pflanzenwelt => Gemüsebeet => Thema gestartet von: YodaMaster445 am 19. September 2022, 19:11:11

Titel: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: YodaMaster445 am 19. September 2022, 19:11:11
Vielleicht hat ja jemand von euch Erfahrungen damit, Tomatenstecklinge zu überwintern.
Ich hatte allgemein dieses Jahr zum ersten mal Gemüse, und führte auch mehrere Experimente durch die mehr oder weniger gut ausgefallen sind. Ich hatte nur 3 Tomatensorten, von denen überwintere ich zwei:
die Black Cherry (2 Töpfe links)
Tschernij Prinz (Oben Rechts)
und ein unbekannter Tomatensämling (unten rechts)

Alle hatten noch keine Anzeichen von Krautfäule, obwohl jetzt leider schon alle Pflanzen (bis eben auf die 3) tot sind. Sobald eine auch nur ein Anzeichen zeigt, kommt sie ganz weg.

Weitere Updates werde ich hier posten
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: Bastelkönig am 22. September 2022, 01:50:02
Hallo YodaMaster,
so richtig viele Antworten gibt es noch nicht auf Dein Experiment. Kein Wunder
da Tomaten ja einjährige Pflanzen sind. Sie sind schnellwachsend und brauchen
sehr viel Licht. Das Experiment, wie lange man eine Tomatenpflanze am Leben
erhalten kann, ist schon spannend.
In Deinen kleinen Töpfen haben sie spätestens nach 8 bis 10 Wochen erhebliche
Wurzelschäden und wachsen nur noch kümmerlich.
Um überhaupt eine Chance zu haben, müsstest Du alle 6 Wochen neue Stecklinge
von diesen Pflanzen machen und mit zusätzlichem künstlichem Licht und guter Erde
am Leben erhalten.
Das macht so überhaupt keinen Sinn und ist den Aufwand nicht Wert.
Es sind doch keine seltenen Sorten und Samen hast Du bestimmt von den Früchten
gewonnen oder bekommst Du hier von vielen Tomatenfreunden.
Im März oder Anfang April ausgesäte Kernchen werden mit halbwegs guten
Bedingungen dann kräftige Pflanzen mit ordentlichem Ertrag.
Ob Deine überwinterten Pflanzen überhaupt noch einen nennenswerten Ertrag
haben, wäre schon interessant.

Viele Grüße
Klaus
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: ju_wien am 22. September 2022, 04:56:46
Eine Freundin übersiedelt ihre Tomatenpflanzen im Spätherbst vom Balkon in den Wintergarten und erntet den ganzen Winter über. Ob sie eine Pflanze schon länger als ein Jahr am Leben erhalten hat, müsste ich sie bei Gelegenheit fragen. In ihrer südamerikanischen Heimat sind sie laut Wikipedia zum Teil mehrjährig.
Ganz wichtig ist halt genügend Licht, gerade bei Jungpflanzen, denn die werden sonst lang, dünn und schwach.
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: frauenschuh am 22. September 2022, 07:23:01
Vermutlich sind einige versucht das zu probieren, da das - ich glaube es war youtube - in den sozialen Medien empfohlen wird. Ich wüsste indes nicht dort eine überwinterte Pflanze gesehen zu haben.  ;)

Dennoch bin auch ich versucht. Und zwar weil es genau wie Du schreibst immer einzelne Pflanzen gibt, die gesünder sind als andere. Und zweitens, weil man ja wohl einfach die Spitze abschneiden kann und als Steckling hernehmen kann. Meine riesigen Lianen würde ich nicht nach irgendwo räumen wollen. Nur... bei der Vorstellung, dass diese Stecklinge den ganzen Winter über treiben, bekomme ich das Zweifeln ob das dann in der Größe noch passt. Die kommen dann ja erst im Mai raus. Ich mein... wie groß wurden die von März bis Mai? Und jetzt soll das ein halbes Jahr so gehen?

Ich kann aber den Abschiedsschmerz von den Pflanzen sehr gut verstehen. Jetzt stehen Paprika und Co so prima da.... aber ich weiß auch, dass die Paprika unweigerlich Läuse bekommen, wenn ich sie drinnen überwintere. Gestern hatten wir den ersten Bodenfrost in den Tälern. Der Sommer war heftig, aber endet früh. Schade um so vieles. Reich blühende Tamarillo ect.
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: Nina am 22. September 2022, 09:45:24
Hier werden kleine Wildtomaten zur Überwinterung empfohlen.
Vielleicht versuche ich das dieses Jahr mal mit ein paar Minisorten im Gewächshaus. Die sind noch sehr gesund. Normalerweise räume ich Anfang November alle Tomaten raus und ernte die letzten grünen Früchte zum Nachreifen.
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: ringelnatz am 22. September 2022, 10:20:38
Zitat
Startschuss: Zeit zum einräumen ist, wenn das Thermometer nachts eine Tiefsttemperatur von 12 Grad anzeigt.

also im August..?!

Zitat
Sie brauchen dringend Wachstumsruhe im Winter, durch eine Kombination aus kühler Temperatur, aber viel Licht geben Sie der Pflanze alles was sie braucht.

Bei Tiefstemperaturen von 12 Grad werde ich wohl kaum eine Wachstumsruhe vorliegen haben...

Ganz ehrlich: vielleicht eine spaßige Spielerei. Wenn ich einen geeigneten Raum eh habe, der kühl ist und mir die Wintersonne reinscheint. Aber wenn ich anfange Lampen aufzustellen halte ich es für die reinste Energieverschwendung.
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: michaelbasso am 22. September 2022, 10:23:20
Mit der Überwinterung ganzer Pflanzen hatte ich bisher noch keinen Erfolg. Irgendwann war es ihnen dann wohl doch zu wenig Licht und oder zu kalt.  Möglicherweise ist das bei kleinen Pflanzen aber anders.
Meine Schwester hat durch Zufall einen überlebenden Sämling auf dem Balkon gehabt, der auch den Frost mitgemacht hat. Davon gibt es jetzt Ableger und die werde ich auch überwintern. Mal sehen ob das klappt... die Pflanze wäre dann ja nach der Überwinterung 2 Jahre alt.
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: Nina am 22. September 2022, 10:24:34
... Ganz ehrlich: vielleicht eine spaßige Spielerei. Wenn ich einen geeigneten Raum eh habe, der kühl ist und mir die Wintersonne reinscheint. Aber wenn ich anfange Lampen aufzustellen halte ich es für die reinste Energieverschwendung.
Das sehe ich auch so.  ;)
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: Hyla am 22. September 2022, 10:57:54
Vor ein paar Jahren habe ich mal einen Sämling überwintert. Der war im Spätsommer in einem gekauften Topf gekeimt und ich wollte wissen, was das für eine Tomate ist.
Den habe ich aber ganz anders behandelt, als empfohlen wird. Ich wollte nicht, daß er stark wächst und er stand in abgemagerter sandiger Erde (stand mit irgendwas Sukkulentem zusammen und blieb übern Winter in der WG). Der Topf stand im Wohnzimmerfenster knallewarm mit Südfenster, wurde nur gerade so feucht gehalten, nicht gedüngt und so wurde er übern Winter nur ca. 15 cm groß.
Mitte April durfte die Minitomate ins Gewächshaus umziehen und brachte dann Früchte so wie etwas größere Cocktailtomaten.

Ich denke, daß es schwer ist, eine Tomate mit voller Wuchsstärke zu überwintern. Bei dem Lichtmangel vergeilt sie ziemlich sicher, darum habe ich auf die Dünger- und Wasserdiät gesetzt. Ob man einen Steckling aus dem vollen Wuchs runterbremsen kann, habe ich nie ausprobiert.
Insgesamt sehe ich in unseren Breiten aber keinen echten Vorteil in der Überwinterung. Aus den Jungpflanzen im Frühjahr kann man sehr schnell Stecklinge machen und die Anzahl verdoppeln und verdreifachen.
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: thuja thujon am 22. September 2022, 11:01:04
Der Vorteil am Überwintern ist das man es mal gemacht hat und dabei stellen die meisten fest, das es den Aufwand nicht wert ist, um es nochmal zu machen.
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: partisanengärtner am 22. September 2022, 11:29:55
Große Tomaten würde ich nicht überwintern aber wenn sie gesund sind würde ich ein paar Stecklinge nehmen indem ich gesunde Achseltriebe ausbreche und in Wasser am Fenster bewurzele.
Geht natürlich nicht wenn man immer brav alles ganz schnell ausgebrochen hat. Manchmal machen sie ja auch noch aus so einer alten Wunde Neutriebe.

Das Bewurzeln geht recht rasch. Ich habe bei den kleinen Sorten sogar vor vielen Jahren gelegentlich Früchte ernten können während der Überwinterung.

Diese Stecklingsvermehrung mach ich lieber im Frühling wenn ich einzelne Pflanzen bekomme die vielversprechend sind.
Aber die Überwinterung geht ganz gut, wenn man sich keine Blattläuse einschleppt. :P

Einjährig sind Tomaten  in unpassendem Klima.
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: thuja thujon am 22. September 2022, 11:36:35
Manche Tomatensämlinge sind sogar nur eintägig, wenn die Umfallkrankheit wieder zugeschlagen hat.
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: Hyla am 22. September 2022, 11:44:33
Wie alt werden denn die Tomaten im gewerblichen Anbau, also unendlich lang mit Strippe dran und am Boden abgelegt?
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: thuja thujon am 22. September 2022, 11:48:55
Bis der Aufwand nicht mehr lohnt. Gepflanzt wird oft im Dezember, zumindest in NL auf Hydro. Abgeräumt etwa jetzt, weil jetzt noch Zusatzbelichtung rentiert nicht wenn das Kaufverhalten im Herbst stark abnimmt.
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: partisanengärtner am 22. September 2022, 11:59:18
Das ist wie mit den Legehennen die sind nach der Batterie auch nach 1,5 Jahren als Hühnerfleisch im Export nach Afrika.
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: Bastelkönig am 22. September 2022, 14:43:20
Na Du nun wieder.  ::) ;D  Tomatenpflanzen mit Legehennen zu vergleichen, ist gar nicht
mal so schlecht.
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: Nox am 22. September 2022, 23:37:28
Irgendwie sind wir hier noch nicht auf den springenden Punkt gekommen:
In einem anderen Tomatenfaden ging es um pilzfeste F1 Hybriden. Hier könnte es für den Hobbyanbauer vielleicht interessant werden, denn diese muss man recht teuer jedes Jahr neu kaufen.
Ein Tomatenzüchter (war's jetzt Lubera ?) kam auf die Idee, statt eine gute neue Sorte über 8 Jahre zu stabilisieren oder F1 Hybriden zu erzeugen, den grossen Wurf von neuer Sorte einfach per Stecklinge zu vermehren. Aber wo in den Tiefen dieses Forums war das wieder verlinkt ? Lange jedenfalls war's nicht her.
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: thuja thujon am 22. September 2022, 23:57:22
Das war im Tomatenstrang und Lubera ist einfach nur ne Lachplatte. Die haben den Trait nicht und nehmen wohl von Culinaris Populationen die sie vegetativ vermehren und für 5 Ocken verhökern. Das ist 99,5% Marketing und 0,5% Pflanzenbau. Resistent ist da garnix, es geht hier um 10 Tage länger ernten wenn überhaupt.
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: ju_wien am 23. September 2022, 11:13:01
Da bei mir im Garten noch laufend kleine Tomatenpflänzchen aufgehen, werde ich den Thread zum Anlass nehmen und ein paar davon in Töpfe setzen und in den Frühbeetkasten oder zum Stiegenhausfenster stellen. Ob das Experiment gelingt, wird sich schon zeigen.
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: Trapa am 23. September 2022, 16:48:49
Wie alt werden denn die Tomaten im gewerblichen Anbau, also unendlich lang mit Strippe dran und am Boden abgelegt?
In D so alt, wie es die Weiße Fliege erlaubt. Also ca. bis November oder Dezember. Jedenfalls seinerzeit im Osten. Ob hier überhaupt noch Tomaten unter Glas angebaut werden, weiß ich nicht.
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: Trapa am 23. September 2022, 17:02:54
Ich hatte allgemein dieses Jahr zum ersten mal Gemüse, und führte auch mehrere Experimente durch die mehr oder weniger gut ausgefallen sind. Ich hatte nur 3 Tomatensorten, von denen überwintere ich zwei:
die Black Cherry (2 Töpfe links)
Tschernij Prinz (Oben Rechts)
und ein unbekannter Tomatensämling (unten rechts)
Verstehe ich das richtig, dass das Foto aktuell ist? Wenn ja, dann sei mir nicht böse, aber dann ist bisher schon so viel schiefgegangen, dann lohnt es noch weniger als sonst. So sollten Tomatenpflanzen im März aussehen, nicht im September. Wenn eine Jungpflanze nicht gleich zügig durchgewachsen ist, wird sie "hart" und muss aus diesem Zustand erst wieder geweckt werden. Das könnte man bei Tomaten vielleicht schaffen. Die sind am Naturstandort mehrjährig und können in Abwesenheit von begrenzenden Faktoren Dickichte erzeugen und immer wieder neu wurzeln. Aber in unserem Klima sehe ich in einem Überwinterungsversuch wenig Sinn. Eine schwache Pflanze lohnt nicht und wie man eine starke Pflanze überwintern will, entzieht sich meiner Vorstellung. Wie will man die umpflanzen? Und was macht man im Frühjahr dann? Maximal könnte mir vorstellen, dass man einen natürlich frostfreien und hellen Raum hat, in dem man eine dauerhafte Rankhilfe hat und dann dort eine Tomate wachsen lässt. Aber wer hat das schon - und will den Platz dann für eine Tomate opfern?
Ich würde dir vorschlagen, du säst im kommenden März neu aus und sorgst dann gleich für richtiges Wachstum. Dann hast du deutlich weniger Arbeit und viel mehr Freude damit. 
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: Trapa am 23. September 2022, 17:07:10
Vermutlich sind einige versucht das zu probieren, da das - ich glaube es war youtube - in den sozialen Medien empfohlen wird. Ich wüsste indes nicht dort eine überwinterte Pflanze gesehen zu haben.  ;)


Ist immer dasselbe: empfehlen kann man viel. Und wenn das Medium schnell genug ist, dass keiner nachdenken muss, dann gibt's halt Geld für Klicke, ohne dass man irgendwas beweisen muss. Da habe ich schon hanebüchenes Zeug gesehen und auch Ohs und Ahs für schlichtes Handwerkszeug.
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: Trapa am 23. September 2022, 17:12:46
Hier werden kleine Wildtomaten zur Überwinterung empfohlen.

Dass Wildtomaten kleine Pflanzen sind, wäre mir neu. Zumal es Mode ist, alle kleinfrüchtigen Tomaten als Wildtomaten zu bezeichnen - wahrscheinlich auch dann noch, wenn sie F1 sind.
Was man versuchen könnte zu überwintern, wenn ich denn einen passenden Platz dafür hätte, wären z.B. 'Paulinchen'. Die sind in der Tat von Hause aus so klein, dass sie sich im Balkonkasten voll entfalten können. Und tragen dabei so reichlich, dass sie sich auf die eigenen Früchte stützen. Andererseits gibt es auch keinen Grund zur Überwinterung, denn eine Neusaat im nächsten Jahr ist einfacher.
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: Trapa am 23. September 2022, 17:15:11
Meine Schwester hat durch Zufall einen überlebenden Sämling auf dem Balkon gehabt, der auch den Frost mitgemacht hat.
Eine Tomatenpflanze, die grün den Frost überlebt hat? Damit wird sie Millionärin.
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: partisanengärtner am 23. September 2022, 18:02:21
Ob man was dabei gewinnt kann ich nicht sagen, aber wer sagt denn, dass man die nicht durch Schnitt klein halten kann. (Die kann man auch als Steckies verschenken, im Winter richtig verblüffend)
Bei den kleinfrüchtigen habe ich auf jeden Fall damals alle Wochen was zum Naschen gehabt und die sehen auch ganz nett aus am Fenster.
solange sie keine Läuse bekommen oder weiße Fliege oder Spinnmilben...

Gelegentliches Boraxspühen beugt ein wenig dem Vergeilen vor. Das wußte ich damals nicht. Auch scheinen sie dann weniger pilzanfällig zu sein.
Zumindest habe ich die letzten Jahre keine Braunfäule gehabt. Die stehen bis sie erfrieren.
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: Trapa am 23. September 2022, 21:27:22
Gelegentliches Boraxspühen beugt ein wenig dem Vergeilen vor. Das wußte ich damals nicht. Auch scheinen sie dann weniger pilzanfällig zu sein.
Zumindest habe ich die letzten Jahre keine Braunfäule gehabt. Die stehen bis sie erfrieren.


Mit Borax kenne ich mich nicht aus. Aber wenn ich Spritzinfektionen verhindere, z.B. mit Mulchen, habe ich auch keine Braunfäule. Meine stehen auch noch fit da und machen keine Anstalten, freiwillig aus dem Leben zu scheiden.
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: partisanengärtner am 24. September 2022, 05:47:03
Meine stehen in Kübeln im Freien, ohne irgendeinen Schutz, Das dritte Jahr im gleichen Substrat, Nur frischer Kompost oben drauf.
Das wäre früher immer schief gegangen.
Einziges Problem Blütenendfäule, aber nur eine handvoll Früchte waren dieses Jahr betroffen. Eine vorübergehende Erscheinung nur bei Andenhörnchen und da nur wenige Pflanzen. Ich nehme nur Samen von Pflanzen die gar keine Symptome zeigen. Das Problem haben sie halt nur bei Topfkultur und großer Hitze und/oder unregelmäßigem Gießen.
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: Frühling am 25. September 2022, 17:51:10
Diese Stecklingsvermehrung mach ich lieber im Frühling wenn ich einzelne Pflanzen bekomme die vielversprechend sind.


Sehr oft sind es solche Stecklinge die ich so im Juni verpflanze, die bis spaet in den Herbst reifen und gesunde Tomaten tragen.  Hab mir schon ueberlegt ob ich nicht mehr davon pflanzen sollte und weniger die von Samen?? Auf alle Faelle, Stecklinge im Fruehjahr zu verpflanzen, kann ich nur empfehlen
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: YodaMaster445 am 27. September 2022, 19:14:26
Ziel ist es ja aber, dass die Pflanzen über den Winter nicht wachsen. Meine stehen im Dachboden wo es aktuell ~13 Grad hat, also ähnlich der Außentemperatur. Im Winter friert es dort nicht. Bei so einer niedrigen Temperatur, in Kombination mit ungedüngter Erde und relativ wenig Licht (weil Winter) sollten die Pflanzen nicht auf die Idee kommen zu wachsen. Im Frühjahr (März, wenn ich neue Tomaten säe) dünge ich die Stecklinge dann, und stelle sie an ein warmes Südfenster. Dann hoffe ich dass sie wieder anfangen zu wachsen.
Wie Trapa aber schrieb, dass Tomaten „hart“ werden wenn sie nicht dauerhaft wachsen, hört sich für mich auch plausibel an, und könnte dann im März ein Hindernis darstellen. Wird sich dann ja zeigen.
Bis dato sieht der Unbekannte Sämling am besten aus, während bei beiden Black Cherry und bei der Tschernij Prinz jeweils ein Blatt abgetrocknet ist. Die Triebspitzen wirken komplett vital.
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: thuja thujon am 27. September 2022, 22:57:36
So vital sehen auch die Tomatensämlinge aus, die gerade als Unkraut in meinem Salatbeet stehen.
Als Gemüsegärtner kann man auch mal etwas Mut zum Pflanzen euthanasieren entwickeln, sonst verzettelt man sich schnell in Nebensächlichkeiten.
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: Trapa am 28. September 2022, 12:40:17
Meine stehen in Kübeln im Freien, ohne irgendeinen Schutz, Das dritte Jahr im gleichen Substrat, Nur frischer Kompost oben drauf.
Das wäre früher immer schief gegangen.
Ich verwende auch seit ca. 4 Jahren keinen Schutz von oben mehr. Schutz von unten reicht völlig. Der Erreger fällt ja nicht vom Himmel, er spritzt vom Boden hoch. Also sammle ich ab Spätsommer den Rasenschnitt, damit ich im Frühjahr rechtzeitig Mulch habe. Den verteile ich beim Pflanzen so, dass kein Regen und keine Bewässerung mehr Erde auf die Pflanze hochspritzen kann. Seitdem keine Braunfäule mehr und vor allem kein bei mir echt im Wege rumstehendes Folienhaus mehr.
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: Hyla am 28. September 2022, 13:19:44
So vital sehen auch die Tomatensämlinge aus, die gerade als Unkraut in meinem Salatbeet stehen.
Als Gemüsegärtner kann man auch mal etwas Mut zum Pflanzen euthanasieren entwickeln, sonst verzettelt man sich schnell in Nebensächlichkeiten.

Du siehst es eben aus einer anderen Position.
Man spart kein Geld, wenn man Tomaten überwintert, aber wenn man keinerlei Energie reinsteckt und Freude dran hat, warum nicht?
Ich finde es toll, daß Forschung mal anders stattfindet als in einem Labor. Mit solchen 'Kleinigkeiten' hält sich der erfolgsorientierte Akademiker nämlich nicht auf.  :-\
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: Trapa am 28. September 2022, 13:29:41
Man spart kein Geld, wenn man Tomaten überwintert, aber wenn man keinerlei Energie reinsteckt und Freude dran hat, warum nicht?

Klar, kann man mal machen. Ich habe einen oder zwei Winter eine Glockenpaprika überwintert. Die ist erheblich handlicher und pflegeleichter als eine durchschnittliche Tomatenpflanze. Aber dann hatte ich auch keine Lust mehr dazu. Man steckt eben nicht nur die zugekaufte Energie rein, sondern auch die eigene: Gießen, am Umfallen hindern, auf Spinnmilben achten, runtergefallene Blätter wegfegen usw. Da fängt man dann an, den Aufwand mit einer Neusaat im Februar (Capiscum) oder März (Solanum) zu vergleichen. Und stellt dann oft fest, dass man sich die Arbeit eines halben Jahrs hätte sparen können.
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: ringelnatz am 28. September 2022, 20:10:02
Man spart kein Geld, wenn man Tomaten überwintert, aber wenn man keinerlei Energie reinsteckt und Freude dran hat, warum nicht?

Klar, kann man mal machen. Ich habe einen oder zwei Winter eine Glockenpaprika überwintert. Die ist erheblich handlicher und pflegeleichter als eine durchschnittliche Tomatenpflanze. Aber dann hatte ich auch keine Lust mehr dazu. Man steckt eben nicht nur die zugekaufte Energie rein, sondern auch die eigene: Gießen, am Umfallen hindern, auf Spinnmilben achten, runtergefallene Blätter wegfegen usw. Da fängt man dann an, den Aufwand mit einer Neusaat im Februar (Capiscum) oder März (Solanum) zu vergleichen. Und stellt dann oft fest, dass man sich die Arbeit eines halben Jahrs hätte sparen können.

Wie hast du das bei der Glockenpaprika gemacht? Helles Treppenhaus o.ä.? Minimaltemperatur?
Vielleicht probiere ich es dieses Jahr auch mal. Müsste dann allerdings das Gartenlaubenbadezimmer nehmen. Das ist recht duster... Das hat letzten Winter bei Solanum laciniatum (Kangaroo Apple) gut funktioniert, Minima waren glaube ich ca. -4 Grad. Das könnte allerdings eng werden bei C. baccatum. Mal schauen ob es mir die Mühe wert ist, den Kübel beizeiten reinzustellen.

Zum Thema Tomate überwintern braucht man glaube ich nicht mehr viel sagen. Interessant finde ich eher die sehr frühe Aussaat, z.B. schon Ende Januar und dann frostgeschützte Unterbringung ab März in frostfrei beheiztem Frühbeetkasten, das hatten wir Anfang des Jahres diskutiert. https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,64501.0.html Hat bei mir ganz gut geklappt, bei überschaubarem Energieaufwand mit 100W Heizkabel.

Edit: ich habe aber erst Mitte Februar gesät und Ende März in den Kasten gestellt... 2023 vielleicht wirklich mal ein Januarversuch, mal schauen ;)
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: thuja thujon am 28. September 2022, 21:12:32
Kumpel überwintert die Paprika nach Rückschnitt im ungeheizten Wintergarten.
Was letztes Jahr dort vergessen wurde zu gießen hat im Sommer doch noch ausgetrieben und hat jetzt auch reife Früchte drauf. Etwa 10-20 Prozent im Vergleich zu Frühjahrspflanzungen.

Hyla, ja es spricht wirklich rein gar nichts dagegen das auszuprobieren.
Aber Forschung ist dann doch eher etwas, wo man etwas probiert, das vorher noch keiner gemacht hat oder man die Ergebnisse nicht nachlesen kann. Und Winteranbau von Tomaten, ja gibt es, meist mit Heizung und Zusatzlicht. Stecklinge überwintern ohne Zusatzenergie, klar, hat auch noch nicht jeder in jedem Zimmer ausprobiert. Von daher machen, aber nicht verwundern, wenn es nicht mehr als ein schönes Hobby über die dunklen und kalten Tage ist.
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: Natternkopf am 28. September 2022, 21:50:30
Den biologischen "Gewinn/Sinn" sehe ich auch nicht.

Jedoch als Hobby und/oder Wintertätigkeit ja.
Auf jeden Fall gutes Gelingen und interessante Erfahrungen damit.
Gewiss idealer sich mit Tomatenüberwinterung auseinander zusetzen als in Gedanken grübeln bis der Frühlings kommt.

Grüsse Natternkopf
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: Trapa am 29. September 2022, 08:13:50
Man spart kein Geld, wenn man Tomaten überwintert, aber wenn man keinerlei Energie reinsteckt und Freude dran hat, warum nicht?

Klar, kann man mal machen. Ich habe einen oder zwei Winter eine Glockenpaprika überwintert. Die ist erheblich handlicher und pflegeleichter als eine durchschnittliche Tomatenpflanze. Aber dann hatte ich auch keine Lust mehr dazu. Man steckt eben nicht nur die zugekaufte Energie rein, sondern auch die eigene: Gießen, am Umfallen hindern, auf Spinnmilben achten, runtergefallene Blätter wegfegen usw. Da fängt man dann an, den Aufwand mit einer Neusaat im Februar (Capiscum) oder März (Solanum) zu vergleichen. Und stellt dann oft fest, dass man sich die Arbeit eines halben Jahrs hätte sparen können.

Wie hast du das bei der Glockenpaprika gemacht? Helles Treppenhaus o.ä.? Minimaltemperatur?
Schlafzimmerfenster nach Südosten. Temperatur praktisch durchgehend um 17 Grad.


Zum Thema Tomate überwintern braucht man glaube ich nicht mehr viel sagen. Interessant finde ich eher die sehr frühe Aussaat, z.B. schon Ende Januar und dann frostgeschützte Unterbringung ab März in frostfrei beheiztem Frühbeetkasten, das hatten wir Anfang des Jahres diskutiert.

Frühe Aussaat - und noch nicht mal sooo frühe - hat sich bei mir gar nicht bewährt. Man muss dann entweder kühl aufziehen oder aber rechtzeitig geschützt auspflanzen. Beides kann ich nicht, ich habe Stadtwohnung mit Kleingarten. Da bin ich schon gut dran, dass ich einen Balkon mit Licht von oben habe. In meiner alten Wohnung hatte ich einen ungeheizten Wintergarten, da habe ich um den 10. April die Tomaten gesät, dass sie nicht zu früh zu lang werden. Dann wurden sie kopflastig, aber immerhin nicht lang und dünn.
http://www.koys.de/Gemuese-Abenteuer/Nachtschatten/Tomatentagebuch.php
(der neue Provider zerdonnert mir die Umlaute, muss ich bei Gelegenheit noch mal ran)
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: Hyla am 29. September 2022, 10:21:33
Hyla, ja es spricht wirklich rein gar nichts dagegen das auszuprobieren.
Aber Forschung ist dann doch eher etwas, wo man etwas probiert, das vorher noch keiner gemacht hat oder man die Ergebnisse nicht nachlesen kann. Und Winteranbau von Tomaten, ja gibt es, meist mit Heizung und Zusatzlicht. Stecklinge überwintern ohne Zusatzenergie, klar, hat auch noch nicht jeder in jedem Zimmer ausprobiert. Von daher machen, aber nicht verwundern, wenn es nicht mehr als ein schönes Hobby über die dunklen und kalten Tage ist.

Ich denke eher, daß Forschung dort anfängt, wo einer eine Idee hat und dieser auf den Grund geht. Selbst wenn man Ergebnisse zu einem Thema findet, sind diese nicht unbedingt richtig, darum sollte man bei Lust und Laune, Versuche trotzdem mal nachbauen.
Außerdem hat jeder wirklich gute Forscher und Erfinder mal klein angefangen. Eine Idee führt zur nächsten bis es zur bahnbrechenden Erkenntnis/Erfindung wird. Nur mit dem Publizieren ist es schwierig. Der Laie hat in der Regel keine Ahnung, worauf man achten muß, und wird wegen fehlender akademischer Titel nicht anerkannt.

Chilis kann man in milden Wintern im Gewächshaus überwintern. Bei uns überleben ab und zu auch welche und sind dann viel früher dran und viel kräftiger. Die Pflanzen werden mit Laub abgedeckt, frieren bis zum Boden runter und treiben aus den verbliebenen Triebknospen wieder aus. Klappt nicht jedes Jahr und mit jeder Sorte, aber ist interessant und macht Freude. Wenn ich mich nicht irre, ist C.chinensis kälteunempfindlicher als die anderen Arten.

Mit Tomaten hatte ich vor Jahren mal einen Auspflanzversuch im Freiland. In Südeuropa werden Tomaten ja liegend im Freiland angebaut und nicht wie hier immer hochgebunden, also wollte ich das mal ausprobieren. Um die Pflanze vor Braunfäule zu schützen, habe ich den Bereich unter ihr dick mut Rasenschnitt gemulcht und Wasser gab's in einen versenkten Blumentopf. Der Sommer war trocken und das Gelbe Birnchen hat ziemlich lange durchgehalten und extrem gut getragen. Irgendwann kam natürlich trotzdem die Braunfäule, aber die Pflanze ist der Krankheit ziemlich lange davongewachsen. Wo sie offenen Boden berührte, hat sie an den Trieben Wurzeln gebildet und ist so sehr schnell gewachsen und hat sich netzartig über den Boden ausgebreitet. Große Fleischtomaten kann man so eher nicht halten, weil sie zu lange zur Reife brauchen und eingeholt werden, die kleineren Sorten haben aber durchaus eine Chance zu überleben.
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: Trapa am 29. September 2022, 14:46:25
Hyla, ja es spricht wirklich rein gar nichts dagegen das auszuprobieren.
Aber Forschung ist dann doch eher etwas, wo man etwas probiert, das vorher noch keiner gemacht hat oder man die Ergebnisse nicht nachlesen kann. Und Winteranbau von Tomaten, ja gibt es, meist mit Heizung und Zusatzlicht. Stecklinge überwintern ohne Zusatzenergie, klar, hat auch noch nicht jeder in jedem Zimmer ausprobiert. Von daher machen, aber nicht verwundern, wenn es nicht mehr als ein schönes Hobby über die dunklen und kalten Tage ist.

Ich denke eher, daß Forschung dort anfängt, wo einer eine Idee hat und dieser auf den Grund geht. Selbst wenn man Ergebnisse zu einem Thema findet, sind diese nicht unbedingt richtig, darum sollte man bei Lust und Laune, Versuche trotzdem mal nachbauen.
Außerdem hat jeder wirklich gute Forscher und Erfinder mal klein angefangen. Eine Idee führt zur nächsten bis es zur bahnbrechenden Erkenntnis/Erfindung wird. Nur mit dem Publizieren ist es schwierig. Der Laie hat in der Regel keine Ahnung, worauf man achten muß, und wird wegen fehlender akademischer Titel nicht anerkannt.

Wenn du Anerkennung suchst, brauchst du vergleichbare und nachvollziehbare Ergebnisse. Da werden deine 3 oder 30 Pflanzen nicht reichen. Und mit akademischem Titel wüsstest du das und würdest deine Ergebnisse einfach Erfahrungen nennen. Wie ich auch. Braucht man keinen Titel dazu - ich hab auch keinen.

Mit Tomaten hatte ich vor Jahren mal einen Auspflanzversuch im Freiland. In Südeuropa werden Tomaten ja liegend im Freiland angebaut und nicht wie hier immer hochgebunden,

Das funktioniert auch in Österreich, sogar im professinellen Maßstab. Da hast du dann aber zwischen den Pflanzen ca. 2 m Abstand in alle Richtungen und 20 cm Stroh als Mulch drunter. Das war mein Anstoß, es mit Heudecke zu versuchen.
also wollte ich das mal ausprobieren. Um die Pflanze vor Braunfäule zu schützen, habe ich den Bereich unter ihr dick mut Rasenschnitt gemulcht und Wasser gab's in einen versenkten Blumentopf.

Ich gieße meine ganz normal mit dem Rasensprenger. Auch die Obst- und Fleischtomaten.

Der Sommer war trocken und das Gelbe Birnchen hat ziemlich lange durchgehalten und extrem gut getragen. Irgendwann kam natürlich trotzdem die Braunfäule, aber die Pflanze ist der Krankheit ziemlich lange davongewachsen. Wo sie offenen Boden berührte, hat sie an den Trieben Wurzeln gebildet

Die Adventivwurzeln sind ganz normal. Das ist die normale Lebensform der Pflanze.

hat sich netzartig über den Boden ausgebreitet.

Womit wir dann beim Grund für das Hochbinden wären: die reine Platzersparnis. Neben der vermutlich eher einsetzenden Reife.

Große Fleischtomaten kann man so eher nicht halten, weil sie zu lange zur Reife brauchen und eingeholt werden, die kleineren Sorten haben aber durchaus eine Chance zu überleben.

Der seinerzeit im Fernsehen gesehene österreichische Tomatenprofi hat so viele oder vielleicht ausschließlich Fleischtomaten angebaut - der pflanzte die Sorten bunt durcheinander, damit ihr unterschiedliches Aroma die perfekte Sauce ergibt. Es geht also. Und hier kommt dann natürlich die Kostenstruktur ins Spiel: als Profi musst du an Arbeitskosten sparen. Und wenn Fläche vorhanden ist, kann man die verwenden. Ich habe einen Kleingarten. Der ist nicht breit, aber hoch. Also müssen meine Tomaten in die Höhe wachsen. Die Arbeitsleistung für das Hochleiten kann ich gerade noch aufbringen. Wo das anders ist, sind andere Lösungen vielleicht besser.

Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: thuja thujon am 29. September 2022, 22:23:16
Im Zweifelsfall sollten wir vielleicht mal einen Faden aufmachen über `wie macht man Versuche´.

Klar, das Versuchsdesign sollte so aussehen, das wir eine Hypothese widerlegen können. So lernt man dazu.

Statistische Auswertbarkeit, für Tastversuche und einfache Fragestellungen vielleicht nicht unbedingt zwingend erforderlich.

Ich empfehle einfach mal machen. Wenn man probiert kann man mehr falsch machen als wenn man es nicht probiert.

Ich nenne es Spielerei, nicht Versuch.
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: ringelnatz am 30. September 2022, 11:14:01
Interessant finde ich eher die sehr frühe Aussaat, z.B. schon Ende Januar und dann frostgeschützte Unterbringung ab März in frostfrei beheiztem Frühbeetkasten, das hatten wir Anfang des Jahres diskutiert. https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,64501.0.html Hat bei mir ganz gut geklappt, bei überschaubarem Energieaufwand mit 100W Heizkabel.

Edit: ich habe aber erst Mitte Februar gesät und Ende März in den Kasten gestellt... 2023 vielleicht wirklich mal ein Januarversuch, mal schauen ;)

Frühe Aussaat - und noch nicht mal sooo frühe - hat sich bei mir gar nicht bewährt. Man muss dann entweder kühl aufziehen oder aber rechtzeitig geschützt auspflanzen. Beides kann ich nicht, ich habe Stadtwohnung mit Kleingarten. Da bin ich schon gut dran, dass ich einen Balkon mit Licht von oben habe. In meiner alten Wohnung hatte ich einen ungeheizten Wintergarten, da habe ich um den 10. April die Tomaten gesät, dass sie nicht zu früh zu lang werden. Dann wurden sie kopflastig, aber immerhin nicht lang und dünn.
http://www.koys.de/Gemuese-Abenteuer/Nachtschatten/Tomatentagebuch.php
(der neue Provider zerdonnert mir die Umlaute, muss ich bei Gelegenheit noch mal ran)
Ja, stimmt schon, es ist schwierig. Ich hatte dieses Jahr wahrscheinlich schon das Maximum für meine Bedingungen ausgereizt. Ein Frühbeetkasten mit Heizkabel ist sicher das Minimum dafür, geht aber auch im Kleingarten (wenn man Strom hat).
Ungeheizter Wintergarten stelle ich mir eigentlich als Optimum vor. Dann braucht man auch nicht so früh aussäen, weil die Lichtverhältnisse optimal sind. Frostfrei dürften die Wintergärten sein.. (?) Dadrin ein kleiner Kasten mit Heizkabel, um 10 Grad zu halten nachts - stelle ich mir machbar vor.


Zitat
Chilis kann man in milden Wintern im Gewächshaus überwintern. Bei uns überleben ab und zu auch welche und sind dann viel früher dran und viel kräftiger. Die Pflanzen werden mit Laub abgedeckt, frieren bis zum Boden runter und treiben aus den verbliebenen Triebknospen wieder aus. Klappt nicht jedes Jahr und mit jeder Sorte, aber ist interessant und macht Freude. Wenn ich mich nicht irre, ist C.chinensis kälteunempfindlicher als die anderen Arten
Jemand Erfahrungen mit Überwinterung von C. chinensis im Gewächshaus im Boden? Habe zufällig eine drin stehen ;) Wie kalt wird es bei dir in milden Wintern?
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: Hyla am 30. September 2022, 12:17:14
Im Gwh wird es in milden Wintern zwei Tage -10 Grad oder wärmer. Sonst schwankt es rund um den Gefrierpunkt.
Ich würde es aber auch mit anderen Sorten probieren, weil davon durchaus welche überleben können. Eine Sorte hat sogar zwei Winter überlebt und aus dem Wurzelstock wieder ausgetrieben. So wirklich weiß ich aber nicht, warum manche überleben und andere nicht. Vielleicht hilft es, daß die Jungpflanze beim Auspflanzen immer etwas tiefer gesetzt wird, als sie ursprünglich im Topf stand.

Mit der frühen Anzucht bei Tomaten hatte ich auch kein Glück. Mir fehlt ein kühler heller Raum und das Gwh ist erst ab Anfang April sicher frostfrei.
Mistbeet könnte ich machen, ist mir aber zu umständlich. Sooo riesige Mengen ziehe ich auch nicht, als daß sich das lohnt.
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: Trapa am 30. September 2022, 13:21:19
Ungeheizter Wintergarten stelle ich mir eigentlich als Optimum vor. Dann braucht man auch nicht so früh aussäen, weil die Lichtverhältnisse optimal sind. Frostfrei dürften die Wintergärten sein.. (?) Dadrin ein kleiner Kasten mit Heizkabel, um 10 Grad zu halten nachts - stelle ich mir machbar vor.
Machbar ist das schon. Aber auch nicht ohne Fußangeln. Meiner z.B. war eine Ecke nach Südwesten, eins der bodentiefen Fenster das ganze Jahr lang angeklappt, nur bei ernsthaftem Frost mal ein paar Tage geschlossen. Da wurde es eher mal im Winter oder Frühjahr zu warm. Vorhandene Heizung über 14 Jahre nicht einmal angestellt.

Für die Pflanzen ist meine aktuelle Lösung eigentlich besser, da bekommen sie Licht von oben. Unten drunter ist eine Heizmatte, die normalerweise selten oder nie an ist. Nur im letzten Frühjahr hatte sie zu ackern. Im fortgeschrittenen Frühjahr muss man dann aufpassen mit Überhitzung. Aber am Ende erzeugt das Verfahren schöne, gleichmäßig gewachsene Jungpflanzen. Und Ende Mai ist der Balkon wieder frei.

Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: partisanengärtner am 11. Oktober 2022, 14:40:27
Ich habe heute mal angefangen die Tomaten zurück zu schneiden. Bisher trotz gelegentlicher leichter Nachtfröste keine Krankheiten.
Von meiner schwarzen die noch so viele neue in den letzten Wochen angesetzt habe sind jetzt zwei Zweige in der Vase auf dem Fesnterbrett gelandet.

Das Fehlen von den üblichen Pilzkrankheiten erstreckt sich auf alle Sorten. Doch wohl grüner Daumen oder so. Ich gehe aber sicher nicht davon aus das ich winterharte Tomaten habe. 8)

Sollten die Tomaten noch wachsen und dann ausreifen bin ich völlig zufrieden, rechne aber nicht unbedingt damit.
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: ju_wien am 13. Oktober 2022, 07:44:07
Womit wir dann beim Grund für das Hochbinden wären: die reine Platzersparnis. Neben der vermutlich eher einsetzenden Reife.

Große Fleischtomaten kann man so eher nicht halten, weil sie zu lange zur Reife brauchen und eingeholt werden, die kleineren Sorten haben aber durchaus eine Chance zu überleben.

Der seinerzeit im Fernsehen gesehene österreichische Tomatenprofi hat so viele oder vielleicht ausschließlich Fleischtomaten angebaut - der pflanzte die Sorten bunt durcheinander, damit ihr unterschiedliches Aroma die perfekte Sauce ergibt. Es geht also. Und hier kommt dann natürlich die Kostenstruktur ins Spiel: als Profi musst du an Arbeitskosten sparen. Und wenn Fläche vorhanden ist, kann man die verwenden. Ich habe einen Kleingarten. Der ist nicht breit, aber hoch. Also müssen meine Tomaten in die Höhe wachsen. Die Arbeitsleistung für das Hochleiten kann ich gerade noch aufbringen. Wo das anders ist, sind andere Lösungen vielleicht besser.

Ich denke, dass die Frage Tomaten aufbinden oder nicht nicht nur eine Platzfrage ist, sondern auch eine Standortfrage. Herr Stekovics hat seinen Betrieb im Burgenland und zwar in der Nähe von Neusiedlersee und Seewinkel: Pannonisches Klima, heiße oder zumindest warme Sommer, wenig Regen, aber ausreichend Grundwasser, damit er ohne künstliche Bewässerung auskommt und auch genügend Wind, damit die Pflanzen nach einem Regen rasch wieder abtrocknen.

Bei mir im Garten habe ich einige wild aufgegangene Tomatenpflanzen heuer so spät entdeckt, dass Aufbinden schon schwierig war, da die Stängel zu steif waren und einige Triebe am Boden angewachsen waren. Ich ließ sie daher einfach liegen und habe nur versucht, ein wenig Rasenmulch daraunter zu schubsen, damit sie nicht alle direkt auf der Erde liegen. Das hat funktioniert, sie bekamen keine Braunfäule und stehen oder liegen Mitte Oktober noch immer gesund da. Bei mir gab es den Sommer über auch keinen Regen, im September dann mehr, aber immer in Verbindung mit recht viel Wind, die Pflanzen konnten also rasch wieder abtrocknen. Nur der Grundwasserspiegel ist bei mir viel tiefer als im Seewinkel, ich musste also gelegentlich eine Kanne Wasser spenden.

In regenreichen und windarmen Gegenden würde die Tomatenkultur auf dem Boden wahrscheinlich nicht funktionieren (und die Freilandkultur von Tomaten generell schlecht), dafür funktionieren dort Salate besser als bei mir.

Die Zeit, die man sich beim Aufbinden spart, braucht man allerdings, um die Früchte der am Boden liegenden Tomatenpflanzen zu ernten. Vor allem bei kleinfruchtigen Sorten muss man sich da sehr viel bücken. (Wie bei Stekovics geerntet wird, weiß ich leider nicht, es würde mich aber interessieren.)
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: Microcitrus am 22. März 2023, 01:41:05
Meine stehen in Kübeln im Freien, ohne irgendeinen Schutz, Das dritte Jahr im gleichen Substrat, Nur frischer Kompost oben drauf.
Das wäre früher immer schief gegangen.
Ich verwende auch seit ca. 4 Jahren keinen Schutz von oben mehr. Schutz von unten reicht völlig. Der Erreger fällt ja nicht vom Himmel, er spritzt vom Boden hoch.

Bei "normalen" Sorten oder bei "Wildtomaten" ? Letztere sollen angeblich keine Braunfäule bekommen (dafür sind sie auch nicht unbedingt auf Massenertrag optimiert  ;D).
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: Aspidistra am 22. März 2023, 09:09:43
Ich habe 2 "Sorten" von Tomaten.
Richtige Wildtomaten im Garten, mit ein paar Ästen bzw einem Nähmaschinengestell als Klettergerüst.
Vorteil, kein Giessen, keine Braunfäule und keine Aufzucht. Die gehen einfach dort auf und wachsen und tragen.
Wahrscheinlich würde ich durch aussäen und aufpäppeln früher an Früchte kommen aber so geht's auch.
Relativ resistente Kulturtomaten (Goldene Königin u.ä.) in Kübeln, immer die gleiche Erde nur mit teilweise Austausch.
Die Erdoberfläche mit Kokosmatten abgedeckt. Ergebnis muss zwar gegossen werden aber so gut wie nie die Braunfäule.
Zur Zeit habe ich als Versuch eine kleine sibirische Hauspaprika im kühlen, recht dunklen und feuchten Keller stehen.
Zu meiner Überraschung lebt sie immer noch.
Ist aber nur ein Versuch, für grössere Mengen oder Pflanzen habe ich einfach nicht den Platz.
Ach ja ich habe Tomatensamen, die aus mehreren Wildtomaten und Kulturtomaten zusammengekreuzt wurden.
Angeblich resistent gegen Braunfäule und Früchte wie Kulturtomaten. 8)
Die päppeln ich gerade und werde sie dann im Garten frei aussetzen ohne Erdabdeckung. Mal schaun was wird oder ob ich auf die Werbung reingefallen bin.
Falls Sie wirklich resistent sind, geb ich Samen im Forum gegen Goldnuggets ab. Über die Grösse der Nuggets wird dann per PM verhandelt.  ;D ;D ;D
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: partisanengärtner am 22. März 2023, 09:35:30
Zur Vollständigkeit. Meine fruchtenden Tomatentriebe aus dem Oktober letzten Jahres blieben einige Wochen gesund und verloren dann sehr an Turgor. Ende November habe ich sie entsorgt. Wurzeln wurden nicht getrieben die ganze Energie ging in die Früchte.
Zwei davon liegen noch am Blumenfenster und die sind schön reif. Leider hat diese dunkle Sorte auch im Sommer einen etwas faden Geschmack. Sie liegen eigentlich noch da weil sie keinem schmecken. Sind aber weder verfault noch vertrocknet.

Mehr Shelflife kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, so ganz ohne Klimakammer und Kühlung.
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: partisanengärtner am 22. März 2023, 09:37:57
Von der roten Unterseite. Krautfäule hatten sie auf jeden Fall nicht , aber Früchte lassen die Pflanze eindeutig stark an Vitalität verlieren. Zumindest hatte ich keine Läuse an Basilikum und Tomaten drinnen. Ist auch selten. :-X
Titel: Re: Tomaten Stecklinge überwintern – Erfahrungen
Beitrag von: ringelnatz am 26. März 2023, 10:09:57
Zitat
Chilis kann man in milden Wintern im Gewächshaus überwintern. Bei uns überleben ab und zu auch welche und sind dann viel früher dran und viel kräftiger. Die Pflanzen werden mit Laub abgedeckt, frieren bis zum Boden runter und treiben aus den verbliebenen Triebknospen wieder aus. Klappt nicht jedes Jahr und mit jeder Sorte, aber ist interessant und macht Freude. Wenn ich mich nicht irre, ist C.chinensis kälteunempfindlicher als die anderen Arten
Jemand Erfahrungen mit Überwinterung von C. chinensis im Gewächshaus im Boden? Habe zufällig eine drin stehen ;) Wie kalt wird es bei dir in milden Wintern?

Mein Versuch ist fehlgeschlagen. hatte eine NumexSuave Orange im Gewächshaus ca. 20cm hoch mit Erde bedeckt, drüber noch ein dicker Heuhaufen, hatte zeitweise ein Thermometer unterm Heu stecken, dort war es frostfrei...(?) Minimaltemperatur im Gewächshaus war zwei Nächte um die -10.
Vielleicht hätte ich den Stengel der Pflanze abschneiden sollen, der ragte raus.
Auf jeden Fall komplett hinüber. Wurzeln ohne jegliches Leben, alles verdorrt (trotz leicht feuchtem Boden, also erfroren)