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Garten- und Umwelt => Quer durch den Garten => Thema gestartet von: Cogito am 21. September 2004, 23:33:59

Titel: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Cogito am 21. September 2004, 23:33:59
Hallo

Mich würde mal interessieren, wie ihr es in eurem Garten mit Unkräutern haltet.
Ich selbst sehe das ganze eigentlich sehr entspannt, zum einen weil mir viele Unkräuter gut gefallen und zum anderen weil sie viele Tiere anlocken, wie zum Beispiel Schmetterlinge. Von vielen Pflanzen, die in unserem Garten wachsen, habe ich erst nach Jahren erfahren, daß sie eigentlich zu den Unkräutern zählen. Dabei bin ich bestimmt keine "Öko-Tante", die nur das in ihrem Garten hat, was sich selbst dort angesiedelt hat. ::)

Oft gehe ich an Gärten vorbei, in denen kein einziges Unkräutchen wächst, die Blumen stehen in Reih und Glied in stets geharkten Beeten, das Gras ist nie höher als 10 cm, usw. Oft sind das diese Gärten, die mit kitschigen Tonfiguren oder Glaskugeln überladen sind... Nein, solche Gärten finde ich nicht schön. :-\ Ich finde, ein bißchen "gepflegte Wildnis" muß sein. Ich denke, das ist die eigentliche Kunst des Gärtners, eine natürlich wirkende Umgebung zu schaffen, in dem trotzdem kein Chaos herrscht, oder alles zugewuchert ist.

Wie seht ihr das?

Liebe Grüße
Cogito
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Nina am 21. September 2004, 23:54:50
Hallo und willkommen Cogito,
wenn es nicht gerade in Gierschplantagen ausartet kann ich auch sehr gut einige Brennnesseln als Schmetterlingsfutter ertragen. Auf Beeten sehe ich nicht gerne Erde und freue mich auch eher über "gepflegte Wildnis". :)
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Ismene am 22. September 2004, 00:32:36
Hallo Cogito!
Sterile Gärten sollen wohl nicht die Sinne beleben, sondern das Ordnungsbedürfnis befriedigen, eigenes oder das der Nachbarn. Solche Leute verirren sich eigentlich auch nicht hier ins Forum, obwohl hier alles gut aufgeräumt ist, wie du feststellen wirst.
Ich züchte sozusagen Unkraut: habe eine Gierschplantage
(kann man lecker essen und ist hervorragender Bodendecker) und einen Herzgespann-Hain als Bienenbar und Gegengewicht zum Brennesselwald.
Sauerampfer wird gesenst, immer wieder. :(
Mein größtes Problem ist Quecke (auch kriechendes Ackerfeuer genannt). Ein Dauergast im Ex-Gemüsegarten. Die verdrängt andere Pflanzen nicht nur mit dichtem Wurzelwerk, sondern hat noch eine Geheimwaffe, eine Art Giftgas, mit der sie andere Pflanzen ausschaltet.
Genau so auch das niedliche Butterblümchen. :o

Löwenzahn darf bei mir im Rasen wachsen.

Knoblauchsrauke habe ich selber angesiedelt und daher viele Aurorafalter im Garten. 8)

Nachtkerzen, die sich beinahe unkrautmäßig aussäen haben mir dieses Jahr den Weinschwärmer beschert.

An der Ackerwinde tankte ein Kolibrischwärmer. :D

Man muss halt immer von Fall zu Fall entscheiden und mal nachlesen/fragen, welche Tiere von welchen Pflanzen abhängen.

Dann sinds keine Unkräuter mehr, sondern Pommesbuden für Raupen und Kneipen für Nachtfalter.

In diesem Sinne
viel Spaß beim Nicht-Jäten!
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: bernhard am 22. September 2004, 00:39:47
weiterentwicklung von ismenes-scan-stil!

ähnlich phillips / rix :D

schön!
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: fisalis am 22. September 2004, 08:33:56
Ich verteidige lediglich meine Gemüsesetzlinge, wenn sie von Wildkräutern zu arg bedrängt werden. Ursprünglich wollte ich die Gemüse mal wie Fukuoka mitten im Unkraut ziehen, aber das klappt hier irgendwie doch nicht so ganz. Weil ich auch aussamende Pflanzen auf den Kompost lege und mit eigenem Grasschnitt mulche, habe ich aber immer "genug" Unkraut in den Beeten. Bin überzeugt, dass die dem Boden gut tun.
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: brennnessel am 22. September 2004, 08:39:31
Ein Beikraut will ich nicht tolerieren, das ist die Zaunwinde, die sich - vorläufig noch von mir in Schach gehalten - in einem Teil meines Steingartens breit macht. Ist aber sicher nur noch eine Frage der Zeit, bis sie die Oberhand hat ......
Im Gemüsegarten, den man heuer als solchen gar nicht erkennen würde, weil alles prächtigst gedieh, außer Gemüse, wird ein bis zweimal durchgehackt und dann nur noch gemulcht.
LG Lisl
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Anemone am 22. September 2004, 08:45:52
Die Frage stellt sich mir nicht.

Das Wildkraut ist immer schneller..... ;)
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Hortulanus am 22. September 2004, 09:10:22
Warum denn immer dieser Pas de deux der Poltical Correctness?

Ein Unkraut ist ein Unkraut und kein Bei- oder Wildkraut, wenn es dort steht, wo es nicht hin soll oder hingehört. In der freien Natur oder einem naturnahen Garten gibt es keine Unkräuter. In einem Ziergarten sehr wohl. Was der einen die Quecke im Gemüsebeet ist mir die Brennnessel im Staudenbeet.

Unkraut im Ziergarten bekämpfe ich mit absoluter Intoleranz (sofern ich momentan nicht zu faul bin). In meinem Waldstück ist der Giersch Wildkraut mit den schon genannten positiven Eigenschaften.
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Ismene am 22. September 2004, 09:25:33
Hallo Hortulanus!
Das sind aber große Worte: political correctness. ???

Bei mir ist's eher Tierliebe und auch Eigennutz:
brauch ich mir nicht für teuer Geld einen Koi-Karpfen zu kaufen, sondern gucke meine Raupen an.

Außerdem gibts ja noch so was wie Allelopathie:
der ätherische Gehalt von Pfefferminze steigt teilweise bis zu 80%, wenn Brennnessel in der Nähe ist.

Du siehst : jeder findet seine Gründe.
Wissenschaftlich oder gefühlsmäßig.

Dein Gefühl sagt dir:"Weg mit dem Zeugs, gehört hier nicht hin."

Mein wissenschaftlicher Forscherdrang ruft:"Mal schauen, was passiert."

Gierschige Grüße
Ismene

 

 
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Hortulanus am 22. September 2004, 09:36:29
Wieso? Ist es nicht inzwischen verpönt, von "Unkraut" zu sprechen? Wird man nicht sogar schon einer falschen Gesinnung bezichtigt, wenn man dieses Wort benutzt?

Ich wende mich ja gar nicht gegen die "Wandlung" vom Unkraut in Beikraut, wenn damit die Absicht der Naturnähe oder des Experimentes verbunden ist. Ich nehme nur das Recht des Gärtners in Anspruch, in meinem Garten zu selektieren und zu definieren.
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: fisalis am 22. September 2004, 09:41:46
"Bei-"Kraut ist m.E. eh ein unsinniger Begriff. Fast jede Pflanze steht BEI einer anderen. Wildkraut ist korrekter, aber eigentlich überflüssig, denn gezähmte Kräuter sind meist Gemüse, wie etwa Spinat oder Rucola. Bleibt Kraut. Unverfänglich.
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Monika am 22. September 2004, 09:54:19
Beikraut, Unkraut, Wildkraut .... egal, wie man es nennt. Es sind auf jeden Fall Pflanzen, die sich ohne mein Einverständnis in meinen Garten schleichen ;) und wenn sie mir zu viel werden oder die Gefahr besteht, dass sie alles andere überwuchern, fliegen sie gnadenlos raus.
Aber einen positiven Nebeneffekt haben sie doch, sie geben Auskunft über die Bodenbeschaffenheit, siehe Artikel von Hans http://www.garten-pur.de/20//Garten-pur_Portal/Komposthaufen/Boden_und_Zeiger-Pflanzen.htm

Und steril wird ein bunt gemischter Garten nur, wenn der Gärtner Tag und Nacht auf der Lauer liegt ;D
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Ceres am 22. September 2004, 10:01:09
Die Bezeichnung "Wildkraut" gefällt mir, da ich auch der Meinung bin, Unkraut ist nur das, was wir im Garten nicht haben wollen.
Da ich aber inzwischen auch eine "gepflegte" Wildnis habe, da ich ansonsten überhaupt nicht mehr durchkomme, werde ich mir dieses schöne Wort merken (für andere, die mal meckern ;) )
Ansonsten habe ich einen Streifen am Zaun mit Rosen, Flieder, Cosmea, Gladiolen, Scabiosen sowie vieel Giersch und Brennesseln, mag ja sein, daß es für den einen oder anderen nicht mehr schön ist, aber ich kann nicht alles rausreissen (beim Giersch habe ich es zwei Jahre versucht und dann erfolglos aufgegeben, soll der doch wachsen, in dem Randstreifen). Als einziges entferne ich aus diesem Bereich das indische Springkraut, das möchte ich wirklich nicht im Garten haben.
In den Beeten lasse ich auch vieles immer stehen, um mal zu sehen, was sich denn da entwickelt und wächst, irgendwann kommt dann wieder mal was raus.
Ismenes Einstellung finde ich gut und dieser Satz von ihr noch mehr:
Dann sinds keine Unkräuter mehr, sondern Pommesbuden für Raupen und Kneipen für Nachtfalter.
Vor allem soll mir der Garten gefallen und mir auch Spaß machen, bin ich einmal der Sklave meines Gartens, dann wird es nur noch zur lästigen Pflicht, also darf auch mal einiges wachsen, das ich nicht gepflanzt habe, paßt es in der Farbe oder vom Wuchs nicht, dann kommt es raus

In diesem Sinne wünsche ich euch weiterhin viel Spaß in eurem Garten (http://www.mainzelahr.de/smile/haushalt/cutgrass.gif)
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: fisalis am 22. September 2004, 10:31:08
Polemische Ergänzung: Die einzigen Pflanzen, welche die Bezeichnung "Unkraut" wirklich verdienen, sind die gentechnisch veränderten. Mit denen haben wir in naher Zukunft zu rechnen. Und die fliegen dann - wenn sie erkannt werden - mit Entschiedenheit raus, in die Sondermülldeponie!
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: zimtzicke am 22. September 2004, 12:56:23
Für mich gesehen ist da, wie so oft der goldene Mittelweg der richtige. Vergegenwärtigen sollte man sich auch öfter, wer zuerst da war - das sogenannte Unkraut oder der Gärtner? Drum versuche ich in friedlicher Eintracht mit wunderschönen Butterblumen, heimischen Springkraut, Schafgarbe und was es da noch nettes gibt zu leben. Selbst Giersch wird bei mir geduldet. Und wie Rapha neulich so schön sagte - sieh Dir die Schmetterlinge auf den Brennesselblüten an ;D. Wo sie dann allzusehr stören, werden sie entsorgt und als Pflanzenbrühe wieder in den Kreislauf eingefügt. :D
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: garten-bine am 22. September 2004, 13:16:42
Also, wenn es meine Zeit zuläßt, werden die Pflanzen entfernt, die mir nicht gefallen. Ob es sich dann um Kraut oder Stauden oder einen Hibiskus handelt (wobei letztere beide in liebe Hände abgegeben werden) ist mir egal.
Ich hab nur 325 qm und da steht auch noch ein Haus drauf, es gibt Wege zum Haus, die Mülltonne steht noch rum und Kaminholz wird auch noch gelagert.
Da bleibt für Pflanzen nicht mehr so viel Platz... und daher tausch ich nicht so gern gesehene Pflanzen gegen das was ich mag bzw. was der Platz zuläßt.
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Raphaela am 22. September 2004, 13:35:40
Unkraut, Wildkraut oder Beikraut - Alles mißverständlich.
Ich glaub, es war Belana, die für alle Pflänzchen, die sich freiwillig und ohne Aufforderung bei uns ansiedeln und schneller verbreiten als das, wofür der Garten eigentlich geplant war, die treffende Bezeichnung "Spontanvegetation" (kurz: SV) gefunden hat 8)
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Hortulanus am 22. September 2004, 13:48:48
Nu?
Spontanvegetation sind meine Unmengen ausgesäter Primeln aber auch. Gleichfalls meine geliebten Helleborüsse. Und was ist mit Scillas und Eranthis?

Nee, nee, Spontanvegetation trifft's auch nicht, da nicht zum Ausdruck kommt ob erwünscht oder verdammt. :P
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Silvia am 22. September 2004, 13:58:49
Da hast du völlig recht, Hortulanus. Bei mir keimen Akelei, Alchemilla und Helleborus sehr gut. Ich würde sie aber nie als Unkraut bezeichnen.

Spontanvegetation empfinde ich in diesem Zusammenhang 'Unkraut' als beschönigendes Kunstwort (wenn auch treffend), genauso Beikräuter. Da opfert man seine persönliche Einstellung wohl eher der political correctness. ;)

LG Silvia
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Raphaela am 22. September 2004, 14:32:17
Meine Astern-Sämlinge zählen durchaus auch zur SV: Es gibt "Unkräuter", die man leichter wieder los wird ;)
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: fionelli am 22. September 2004, 21:28:35
Na, ich bin da gnadenlos mit dem "Begleitgrün"..
raus, wenn es mir nicht gefällt, dort wo es steht.
Aber diese Störer meiner durchdachten ::) Gestaltung sind
natürlich schneller. Btw eine meiner Lieblingsbeschäftigungen:
Mit untergehender Sonne gaaanz in Ruhe Grünes ausrupfen.
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Cogito am 22. September 2004, 23:48:47
Hallo

Freut mich, daß die meisten von euch da auch eher tolerant sind.

Meiner Erfahrung nach ist es eher in "überpflegten" Gärten der Fall, daß Unkraut in großem Ausmaß anfängt zu wuchern, als in solchen, in denen man größtenteils der Natur die Regie überläßt.
Wir hatten einmal eine fürchterliche Gierschplage nahe dem Gemüsebeet. Irgendwann haben wir es aufgegeben, und innerhalb von ein paar Monaten wurde der Giersch von anderen, weniger lästigen Unkräutern bis auf wenige Pflanzen verdrängt. Hätten wir gar nicht erst angefangen, den Giersch auszurupfen, wäre es sicher nicht zu einer solchen Plage gekommen.

Das einzige, was in unserem Garten regelmäßig ausgezupft wird, sind Himbeeren, bis auf einige Stellen, an denen es keinen stört.

Gruß

Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: oile am 23. September 2004, 08:22:46

Wir hatten einmal eine fürchterliche Gierschplage nahe dem Gemüsebeet. Irgendwann haben wir es aufgegeben, und innerhalb von ein paar Monaten wurde der Giersch von anderen, weniger lästigen Unkräutern bis auf wenige Pflanzen verdrängt. Hätten wir gar nicht erst angefangen, den Giersch auszurupfen, wäre es sicher nicht zu einer solchen Plage gekommen.


Hallo Cogito,
das interessiert mich brennend! Welche gierschbekämpfenden Unkräuter kennst Du denn?

LG
oile
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Hortulanus am 23. September 2004, 08:49:53
Meiner Erfahrung nach ist es eher in "überpflegten" Gärten der Fall, daß Unkraut in großem Ausmaß anfängt zu wuchern, als in solchen, in denen man größtenteils der Natur die Regie überläßt.


Diese Feststellung entbehrt natürlich jeder Grundlage. Sollte damit jedoch gemeint sein, dass dichter Pflanzenbewuchs auch Unkräuter unterdrückt, so gilt das für einen dicht bepflanzten Ziergarten ebenso (wie dir hier viele Gartenfreunde bestätigen werden), wie für den naturnahen oder wild wuchernden Garten.

"Überpflegte" Gärten gibt es nicht, sondern nur unterschiedliche Gartenphilosophien. Es gibt Themengärten, die absolut kein Un-/Bei-/Wildkraut vertragen und es gibt Laisser-faire-Gärten, wo sich alles arrangieren darf. Dazwischen sind alle Nuancen möglich und erlaubt.

Das Gutmenschentum, das bei Unkrautthemen von Seiten der Duldsamen hin und wieder durchscheint (Ähnliches kennt man bei den Diskussionen über "erlaubte" Düngungsmethoden), ist nur ein scheinbares, da jeder Garten einen (störenden) Eingriff in die Natur bedeutet, der keineswegs durch die Duldung von Unkräutern gemildert wird. Das Fehlen bestimmter Unkräuter in einem Ziergarten dezimiert nicht notwendigerweise die Fauna, sondern lässt sie sich allenfalls anders zusammensetzen. Die fehlenden falter sind nicht weg, sondern nur woanders.

Wer seinen Garten "sauber" hält, braucht somit kein schlechtes Gewissen zu haben und sich auch selbst nicht der Intoleranz zu bezichtigen bzw. bezichtigen zu lassen. Er hat eben eine andere Einstellung zum Garten. Es lebe die Vielfalt.

Jedes Unkraut hat irgendwo eine Verbreitungsgrenze. Andernfalls wäre die Welt inzwischen erstickt unter einer Giersch-, Fallopia-, Quecken- oder Zaunwindendecke. Aber deine Anmerkung zu Giersch, liebe Cogito, ist schlichtweg Q.... (ich verkneife es mir). Wenn dein Giersch sein Wachstum eingestellt hat, dann bestimmt nicht wegen anderer Unkräuter (oder der Teufel wurde mit dem Beelzebub ausgetrieben), sondern aus anderen Gründen. So verträgt Giersch z.B. keinen verdichteten Boden. Wo viel gelaufen wird, wächst kein Giersch.
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: callis am 23. September 2004, 09:34:11
Es gibt Unkraut, Unsinn, Unwörter un so weiter.
Genau genommen ist der Begriff Unkraut falsch, weil ein Unkraut kein Kraut ist.

Ich habe mich derzeit für

Schnellkräuter

entschieden, weil diese Kräuter, die mich stören, immer so viel schneller keimen, schneller wachsen, schneller Samen ansetzen als die anderen und daher, wenn nicht in Schach gehalten, sich so vermehren, dass sie bald viele langsamer wachsende Blumenpflanzen ersticken.
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Monika am 23. September 2004, 09:50:39
@Callis,

Turbokräuter? ;)

Du hast recht. Andere Pflanzen hätschelt und pflegt man, und trotzdem kommen sie manchmal nicht richtig in die Gänge.
Die ungebetenen Gäste aber wachsen und gedeihen ohne all das und in rasanter Geschwindigkeit.
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: callis am 23. September 2004, 09:52:25
Turbokräuter klingt auch gut, vor allem so modern ;)
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Querkopf am 23. September 2004, 11:17:07
Hallo, Hortulanus,

Wenn dein Giersch sein Wachstum eingestellt hat, dann bestimmt nicht wegen anderer Unkräuter ...

doch, in Grenzen funktioniert das - allerdings nur mit Nachhilfe durch Menschenhand.

Wir haben im Garten einen kleinen Hang, auf dem Giersch alle anderen Pflanzen zu ersticken drohte. In Hausnähe, "Garten" und nicht "Wald", also habe ich alles Mögliche und Unmögliche gegen den Giersch unternommen: Rupfen, Ausgraben, Wurzeln aussieben, volles Programm. Ich hätte aus Verzweiflung sogar gegiftet; geht aber nicht, weil der Giersch sich überall in erwünschten Bewuchs reindrängt. Dann fiel mir auf, dass sich in der mit Maiglöckchen bewachsenen Ecke kein einziges Gierschblättchen zeigt. Ich habe dann jeweils nach größeren Entgiersch-Aktionen zusätzliche Gegenpflanzungen gesetzt: Geranium sanguineum, das war grad zur Hand, später Walderdbeeren. Und siehe da, die "befreiten Gebiete" werden rapide größer :D... (Und ich freu mich jetzt über jedes Hahnenfüßchen, das ich im Gierschgebiet finde, das hätte noch vor drei Jahren dort nicht Fuß fassen können ;).)
Die Gegenpflanz-Methode, das entdeckte ich freilich erst später, wird übrigens auch von der FH Weihenstephan empfohlen (Link leider nicht zur Hand).

Das Gutmenschentum, das bei Unkrautthemen von Seiten der Duldsamen hin und wieder durchscheint ... , ist nur ein scheinbares, da jeder Garten einen (störenden) Eingriff in die Natur bedeutet, der keineswegs durch die Duldung von Unkräutern gemildert wird.

Das sehe ich genauso: Wenn ich "Biotop" haben will, gehe ich in den Wald, der grenzt gleich an den Garten. Im Garten hingegen möchte ich die Pflanzen wachsen sehen, die ich ausgewählt habe - und weil die in der Regel konkurrenzschwächer sind als "Wild"-, "Schnell-" oder "Turbo"-Kräuter, ist Toleranz gegen Unkraut nicht drin.

Wobei Unkraut oft Pflanzfehler anzeigt: Wo zu viel Wildgrün wächst, hat man in der Regel zu wenig Gartengrün gesetzt, das seinerseits das Wildgrün in Schach halten kann. Also ist's nützlich, beim Jäten zu beobachten und nachzudenken. Meine Gärtner-Variante eines bekannten Spruchs: Vom Unkraut lernen, heißt siegen lernen ;D...

Schöne Grüße
Querkopf
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Hortulanus am 23. September 2004, 11:30:20
doch, in Grenzen funktioniert das - allerdings nur mit Nachhilfe durch Menschenhand.

Ich habe, sagen wir mal, den regionalen Bestand an Giersch in meinem Garten. Unter anderem auch einen Hang, in dem sich G. und Geranium fröhlich gemeinsam tummeln. Ebenso sieht man G. und Hahnenfuß ausgesprochen vermehrungsfreudig Schulter an Schulter. Mit Maiglöckchen, zugegeben, habe ich es noch nicht probiert.

Weitere Kostproben? Eine überaus gut gelaunte Symbiose ergibt sich mit Lungenkraut. Auch Margeriten liebt G. inniglich. Dichten Wurzelfilz, wie z.B. der von Rhododendren, durchwandert er genussvoll. Auch die Trockenheit unter Thujas schreckt ihn nicht. Im Gegenteil: Giersch betrachtet das als Herausforderung.

Ich habe inzwischen meinen Frieden mit Giersch gemacht, nach der alten englischen Kolonialregel "If you can't beat them, join them".

Giersch ist bei mir eine ZIERPFLANZE!
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: fisalis am 23. September 2004, 11:49:02
Zitat
Giersch ist bei mir eine ZIERPFLANZE!

Du Glücklicher! Bei mir will das Zeug - wie oben erwähnt - einfach nicht an- geschweige denn weiterwachsen. Was soll ich nur tun? Tipps?
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Nina am 23. September 2004, 17:37:07
Was soll ich nur tun? Tipps?

 ;D
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Eva am 23. September 2004, 17:48:11
Drei Unkräuter bekämpfe ich bei mir konsequent: Zaunwinden, Efeu und diese komischen Buntnesseln. Die beiden letztgenannten hegt und pflegt mein Nachbar auf seiner Seite der Hecke als Bodendecker im Schatten. Bei mir schicken sie sich an (auf der sonnigen Seite der Hecke) die Rabatte zu übernehmen und müssen wirklich konsequent in die Hecke zurückverwiesen werden. Die ranken auch so energisch, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass eine Sperre was helfen würde :-\

Sonst sind überwiegend dieser kleine gelbe Klee und Wolfsmilch lästig. Aber die werden halt ab und zu gezupft. Und eine Ecke mit energisch Ausläufer treibendem Rotklee - da werden wohl mal Kartoffeln rein kommen, damit da Ruhe wird, hat bei den Quecken auch recht gut geholfen.

 
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Feder am 23. September 2004, 18:14:44
Na, der Wunsch nach Giersch ist doch wirklich alternativ. ;)
Bei mir erobert die Zaunwinde zunehmend das Spargelbeet, das ist nicht besonders lustig.
Dann liebe ich noch diesen kleinen Klee im Gemüsegarten, der seine Samen meterweit spritzt, wenn man ihn nicht rechtzeit erwischt. >:(
Im Gemüsegarten ist man schon besser beraten, wenn man vor dem Aussamen zum Jäten kommt, aber insgesamt sollte man das wohl nicht zu eng sehen, auf alle Fälle lieber Unkraut oder wie immer man das nennt ,als Gift im Garten.
Gärtner sind einfach verschieden, wie überall gibt es auch hier lockere Typen und Pedanten. Die Natur ist jedenfalls nie pedantisch, sie gedeiht einfach nach Möglichkeit. Und ich denke, ein Gärtner sollte von der Natur lernen.

Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Ceres am 23. September 2004, 18:59:11
Drei Unkräuter bekämpfe ich bei mir konsequent: Zaunwinden, Efeu und diese komischen Buntnesseln. Die beiden letztgenannten hegt und pflegt mein Nachbar auf seiner Seite der Hecke als Bodendecker im Schatten. Bei mir schicken sie sich an (auf der sonnigen Seite der Hecke) die Rabatte zu übernehmen und müssen wirklich konsequent in die Hecke zurückverwiesen werden. Die ranken auch so energisch, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass eine Sperre was helfen würde :-\

Vielleicht sollte ich nächstes Jahr zwischen meinen Giersch und die Brennesseln ein paar Buntnesseln setzen? Sind dies die ganz einfachen, die es in jedem Garten-Center gibt? Ich dachte immer, diese wären nicht winterhart.
Minze wäre vielleicht auch eine ganz gute Gierschbekämpfung, die riecht wenigstens gut
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: sonnenschein am 23. September 2004, 19:45:23
Also, zwischen, in und neben Giersch wächst ja wenigstens noch was.
Gegen Maiglöckchen hat NICHTS eine Chance.
Also kommen in meiner not-wanted-Liste Maiglöckchen vor Giersch. Auch wilde Erdbeeren stehen noch weit davor und natürlich auch bei mir Winde.

Ich habe es aber noch nie so betrachtet, daß diese gut gedeihenden Pflanzen anzeigen, daß ich immer noch nicht genug Pflanzen im Garten habe. Bei der Menge an unerwünschten Pflanzen (politickel korrekt genuch?) habe ich ja völlig unerwartete Ressourcen übersehen :o.
Wo sind die ganzen Gartenkataloge? Wann ist die nächste Raritätenbörse?
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Querkopf am 24. September 2004, 01:01:30
Hallo, Sonnenschein,

Also, zwischen, in und neben Giersch wächst ja wenigstens noch was.
also, mein Giersch duldet nix zwischen, in & neben sich. Er will solo sein, Punkt. Was sonst noch da ist, wird erwürgt - von wegen "Pflanzengesellschaft" oder "fröhliche Symbiose" >:(!
 
Gegen Maiglöckchen hat NICHTS eine Chance.
Nö, kann ich nicht bestätigen. In meiner Spezial-Ecke stecken mittendrin - in den Maiglöckchen, wohlgemerkt! - ein paar Hostas plus Phlox plus üppiges Geranium magnificum plus diverse Zwiebelblumen, die jährlich mehr werden, plus (leider nicht totzukriegende) Bambus-Ausläufer plus Vinca minor plus Cerastium tomentosum plus eine kleine Trauerbirke. Chaos-Bepflanzung der Garten-Vorgänger; lasse ich in Ruhe (mangels Zeit), so lange die Balance nicht kippt - und danach sieht's seit Jahren nicht aus.

Ich habe es aber noch nie so betrachtet, daß diese gut gedeihenden Pflanzen anzeigen, daß ich immer noch nicht genug Pflanzen im Garten habe. Bei der Menge an unerwünschten Pflanzen (politickel korrekt genuch?) habe ich ja völlig unerwartete Ressourcen übersehen :o.
Jau, solche Ressourcen entdecke ich just ;D und amüsiere mich königlich. Seit Sommer 2003 war's bei uns nix mit ernsthaftem (Wurzel-)Jäten: Dürre - und dann bäckt unser Garten-Lehm trotz jahrelanger Kompost-Zugabe so fest zusammen, dass man kaum Werkzeug reinkriegt. Jetzt ist's endlich mal feucht, ich hab zudem Urlaub :). Und wenn dann plötzlich quadratmeterweise unerwünschtes Wildgrün verschwindet und sich unerwartet Platz auftut für zwei, drei Sträucher und vier, fünf, sechs Stauden, die ich mir immer schon gewünscht habe - Herz, was willst du mehr :D? -, nehme ich die muskelkaterträchtige Bückerei billigend in Kauf ;)...

Aber nochmal ohne Joke: Wo ich ausreichend Unterpflanzung gesetzt habe, gibt's trotz erzwungener Vernachlässigung kein "Unkraut"problem (Einjährige sind keins, die sind höchstens lästig). Fies ist's nur da, wo ich die Wuchskraft von Bodendeckern überschätzt habe. So gesehen, lerne ich vom "Un"kraut zurzeit unschätzbar viel.

Schöne Grüße
Querkopf
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Hortulanus am 24. September 2004, 14:20:38
Die Natur ist jedenfalls nie pedantisch, sie gedeiht einfach nach Möglichkeit. Und ich denke, ein Gärtner sollte von der Natur lernen.

Und ob die Natur pedantisch sein kann. Warum wohl gibt es endemische Pflanzen? Warum gedeihen bestimmte Pflanzen nur auf bestimmten Böden oder nur unter bestimmten Voraussetzungen?

Was du vermutlich meinst, Feder, ist der uralte physikalische Grundsatz "Natura abhorret vacuum". Das aber kann ein "unkrautfreier" Ziergarten auch bieten. Wie Sonnenschein schon schreibt, die Anwesenheit von Unkräutern ist nur ein Beweis dafür, dass der Gärtner immer noch zu wenig Zierpflanzen in seinen Garten gesetzt hat.

Ein unkrautzupfender Gärtner arbeitet nicht gegen die Natur, er nutz sie nur anders.
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: kat am 24. September 2004, 15:04:12
Es gibt Unkraut, Unsinn, Unwörter un so weiter.
Genau genommen ist der Begriff Unkraut falsch, weil ein Unkraut kein Kraut ist.

Ich habe mich derzeit für

Schnellkräuter

entschieden,

Eine wirklich interessante Diskussion.
Wie wärs mit: unerwünschte Kräuter?
Das wär dann ja wortwörtlich.
Unerwünschte Kräuter wären für mich danach auch selbstausgesäter Feldsalat o.ä. in der Zierpflanzen-Rabatte.
Und ober-unerwünscht ist immer noch Ackerschachtelhalm, Winde u.Co.
Im Grossen und Ganzen gehe ich mit Hortulanus einig. Alles was in meinen sorgsam geplanten Beeten die Komposition stört = unerwünscht aber oft aus Faulheit u. mangelnder Zeit geduldet.

Kat
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Feder am 24. September 2004, 17:45:17
Warum gedeihen bestimmte Pflanzen nur auf bestimmten Böden oder nur unter bestimmten Voraussetzungen?


Weil sie bestimmte Bedürfnisse haben. So gesehen hast du recht, auch der "pedantische" Gärtner hat bestimmte Bedürfnisse. ;D
Es muss jeder nach seiner Fasson glücklich werden.
Ich liebe Blumen, die sich selbst aussäen und verbreiten. Im Frühjahr alles voll mit Vergissmeinicht, dann Akeleien, Ringelblumen, Sonnenblumen, Astern...Gibt Blumensträusse, Tee und Vogelfutter, und das ganz von selbst, sozusagen Blumenunkraut. ;)
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Silvia am 24. September 2004, 18:01:59
Richtig schöne Blumenwiesen entstehen nur dann, wenn ein Stück Land gepflegt wird. Ansonsten wird es in unserer Gegend früher oder später verwalden. Dieses wurde uns an einer Versuchsreihe sehr anschaulich bei der Führung im Neuen Botanischen Garten von Dr. Callauch erklärt.

Auch Blumenwiesen enstehen also durch Selektion des Menschen. Dann selektiere ich doch so, dass ich auch das behalte, was mir gefällt. ;)

LG Silvia
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Hortulanus am 24. September 2004, 18:09:09
Dir ist uneingeschränkt zuzustimmen, Feder.

Ich wehre mich nur gegen die offenen Spitzen oder die unterschwellige Stimmungsmache - wie sie hier durch manche Beiträge durchschimmert - gegen die "ordentlichen" Gärtner.
Jeder Garten ist ein Kunstprodukt und jeder Gärtner mag diese Kunst so ausüben, wie er kann oder wie es ihm gefällt. Nur wenn er sich oder andere schädigt, ist Kritik geboten.
Titel: Re:Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Eva am 24. September 2004, 18:10:13
Vielleicht sollte ich nächstes Jahr zwischen meinen Giersch und die Brennesseln ein paar Buntnesseln setzen? Sind dies die ganz einfachen, die es in jedem Garten-Center gibt? Ich dachte immer, diese wären nicht winterhart.

Sorry Ceres, was ich meinte heißt nicht Buntnessel sondern Goldnessel und ist eher ein arges Unkraut - aber das sind ja viele Bodendecker. Ich mag es gar nicht, denn es hat die Tendenz aus Gärten auszubrechen und feuchte Waldböden zu überwuchern.

Bild auf: http://staff-www.uni-marburg.de/~pharmbio/bilder/burgwald/goldnessel.jpg
(http://staff-www.uni-marburg.de/~pharmbio/bilder/burgwald/goldnessel.jpg)
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: MarkusG am 04. April 2020, 09:36:38
Hallo zusammen,
Bislang war unser Garten gierschfrei und sollte es bleiben. Ich habe aber was entdeckt, das ich nicht kenne und es ähnelt Bildern von Giersch. Auch wächst es sehr stark. Könnt Ihr mir sagen, ob es Giersch ist?

(http://)
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Hausgeist am 04. April 2020, 09:40:29
Giersch ganz sicher nicht. Ist das evtl. Smirnium perfoliatum?
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: thuja thujon am 04. April 2020, 09:42:46
Die Klette und Gundermann würde ich auf jeden Fall entfernen.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: MarkusG am 04. April 2020, 09:47:50
Ahhhh! Das ist es! Du bist mein Held!
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: MarkusG am 04. April 2020, 09:49:21
Die Klette und Gundermann würde ich auf jeden Fall entfernen.

Wird gerade erledigt!  :)

Bin froh, dass es Smirnium ist.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Gartenplaner am 04. April 2020, 10:38:41
Ja, Smyrnium.
Mit auf den Weg gegeben - das sät sich schon extrem aus, sobald es einmal etabliert ist.
Ich hab angefangen, die Samenstände nur noch zu einem kleinen Teil ausreifen zu lassen.
Guundermann ist bei mir in den Beeten im Gehölzgarten nicht wirklich störend oder verdrängend, da hab ich es irgendwann sein lassen, immer hinterher zu sein.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: gardener86 am 04. April 2020, 12:13:51
Meine Frau hat sich zwei Beete hergerichtet, da wird Unkraut dann auch gezogen. Bei den restlichen "Wildbeeten" bleibt alles wie es wächst. Die Brombeeren die vom Nachbarn rüberwachsen sind da schon unangenehmer  :-X
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Nova Liz † am 04. April 2020, 13:29:12
Wo dieser Thread gerade mal oben und wieder aktuell ist:
Ich habe eine Hemsecke mit alten Sorten und so Weißnochnicht-Sämlingen.Hier wächst schon immer flächendeckend wildes Scharbockskraut.Nachdem ich jahrelang vergeblich dagegen gekämpft hatte ,lass ich es jetzt in Ruhe.Es zieht nämlich später sang und klanglos ein,bedeckt zuvor eine zeitlang den Boden,so dass ich fast ausschließlich Scharbockskraut dort habe und scheint die Kulturen nicht zu stören.
Viele Invasivpflanzen holt man sich ja leider selbst in den Garten.Da bin ich dann konsequenter und ewig hinterher,wie aktuell gerade hinter dem Aggressor(ja wirklich) Palmwedelsegge.Ich habe heute eine ganze Beetzunge mit Stauden hochgenommen,weil der Mist auch nach Jahren immer wieder aktiv ist und seine langen und verzweigten Wurzeln überall durchschickt.Selbst in der angrenzenden Wiese kriecht er herum.Ein schlimmes Teufelszeug. :o >:(
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: AndreasR am 04. April 2020, 14:23:37
In meinem Garten toleriere ich auch jede Menge "Unkräuter", andere bekämpfe ich konsequent, wobei ich einen Unterschied mache zwischen den bepflanzten Beeten und den wilden Bereichen sowie meiner Wiese. Wo es etwas wilder zugeht, entferne ich kaum etwas, allenfalls Arten mit extremem Wucher- oder Versamungspotential, die meisten davon dürfen in den wilden Ecken aber gerne bleiben.

Was zumindest in den Beeten durchgängig gejätet wird: Schachtelhalm (eigentlich nur regelmäßiges Abrupfen möglich), Zaunwicke (dito), Zaunwinde (Entfernung nur im lockeren Boden möglich), Zaunrübe, kriechender Hahnenfuß, kriechendes Fingerkraut, Quecke und andere lästige Gräser, Gundermann, Löwenzahn, Disteln, Klee, Berufskraut, Wegerich, Nelkenwurz, stinkender Storchschnabel, Brennnesseln, Braunelle, Zitronenmelisse, Johanniskraut.

Giersch und Ackerwinde habe ich zum Glück nicht, alles andere darf gerne bleiben, sofern es nicht störend ist. Das gilt auch für invasive bzw. sich reich versamende Stauden wie Goldrute, Goldfelberich, Akeleien, Vergissmeinnicht, Bahnwärter-Taglilien und Bergflockenblume. Bleiberecht haben weiterhin Walderdbeeren, Veilchen, auch das Scharbockskraut (habe ich allerdings nur in einer "wilden Ecke"), Weidenröschen, Schöllkraut, Mohn, Wurmfarn, Immergrün, Efeu und Waldrebe (diese drei muss man hin und wieder in die Schranken verweisen).
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Floris am 04. April 2020, 20:21:35
Ich habe so manche Wildpflanze im Garten integriert, auch Ruprechtskraut, Knoblauchsrauke, Brennnesseln, Gundermann und Wegeriche (besonders der mittlere ist recht schön). Aber man muss schon dahinter her sein und darf die Leine nicht zu lang lassen.

Keine Gnade erfahren Kriechender Hahnenfuß, Nelkenwurz und Rainkohl, es besteht trotzdem nicht die Gafahr, dass sie aussterben könnten.

Beim Giersch sind wir uns sicher einig: es ist einfacher zu gärtnern ohne ihn. Manches andere Pflänzchen scheint sich von ihm durchaus beeinträchtigt zu fühlen:
 
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Kasbek am 06. April 2020, 12:59:00
Beim Giersch sind wir uns sicher einig: es ist einfacher zu gärtnern ohne ihn. Manches andere Pflänzchen scheint sich von ihm durchaus beeinträchtigt zu fühlen:

Letzterer Satz ist so ziemlich die Untertreibung des Jahres  ;D ;D ;D >:( :-X Vorletztes Wochenende habe ich mal wieder gefühlt kilometerweise Wurzeln entfernt und an einer Stelle tatsächlich noch einen Rest einer Pflanze, die ich 1999 im BoGa Leipzig als Iris prismatica erworben habe, die aber eher eine wildformähnliche sibirica ist, gefunden. Eine danebenstehende Heuchera hatte der Aegopodium aber bereits in die Knie gezwungen …
Letztes Wochenende war statt dessen mal wieder Cardamine hirsuta dran. Das tarnt sich hier mittlerweile, indem es erstens schon mit wenigen Millimetern (!) Höhe zu blühen beginnt und zweitens auf offenen Flächen oder in abgestorbenen Moospolstern Mimikry betreibt, indem die Blätter dort rötlich bis erdfarben sind und nicht grün  >:(
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: kaieric am 06. April 2020, 13:37:44
cardamine hirsuta ist zwar lästig, aber an seiner typischen rosett leicht zu erkennen und noch leichter zu entfernen, weil beim ziehen am trieb, die ganze pflanze sauber extrahiert wird.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Witteke am 06. April 2020, 14:15:40
Ich hab mehr oder weniger alles an Unkräutern und sich selbst versamenden Pflanzen im Garten, was man sich so vorstellen kann. Richtig systematisch gehe ich nur gegen Ackerwinde, Girsch und Quecke vor. Die bündeln auch genug Energie. Wenn ich mich an denen "abgearbeitet" habe, dann wird vom ganzen Rest nur noch das gejätet, was wirklich sehr stört.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Mufflon am 06. April 2020, 14:45:14
Da ich immer wieder phasenweise "out of order" bin, gilt hier die einfache Regel, wenn es stört, kommt es weg.
Wobei ich nicht so viele von den richtig bösen Sachen habe.
Das Ärgerlichste sind die Brennnesseln direkt an der Terrasse.
Der Rest lässt sich relativ gut beherrschen.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Acontraluz am 06. April 2020, 18:20:30
Und ich kann stolz vermelden, in diesem Jahr die Herrscherin über den Hornsauerklee zu sein!

Dieses heimtückische Kraut hat sich in den Fugen unser Kopfsteinpflasterwege eingenistet und mich jahrelang geärgert. Wie ihr wisst, springen die Samen meterweit und landen auch in Pflanztöpfen oder sogar in Wandkübeln an der Mauer und von dort geht es dann munter weiter in Beete und Rasen....

Letztes Jahr habe ich konsequent die gelben Blüten entfernt und bei Gelegenheit die Ranken gezogen. Das hat die Biester wohl sehr geschwächt, denn Austrieb ist dieses Jahr nur gaaaanz gering und teils kann ich sogar die langen Wurzeln locker ausziehen!!!!
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: susanneM am 06. April 2020, 20:18:04
also ich bin  fernab von irgendwelchen geschnigelten beeten.
Der Giersch ist wohl ein Problem in meinen Beeten auch: speziell bei meinen Rosen, dort will ich ihn nicht so gern
 und auch bei den Phloxen ist er mir  wirlich nicht willkomen.
Wobei Ausklauben der Wurzeln eh nur eine Arbeit auf Zeit ist .

Weil ich mal gelsesen hab,  dass Giersch bis auf 3m tiefe Wurzeln machen kann,  ::) :P
Ich lass ihn wo er darf, dort wo er nicht darf wird er eliminiert.

 Lästig ist in meinem Kleinst -Gemüsebeet ist die heimische Vogelmiere.
Sie überwuchert jegliche Neupflanzungen und ich sitz dann und versuche meine grad aufgegangenen Kleinen
vor diesem wuchernden Scheusal zu retten. Abschneiden der Triebe lass ich mal aus.
 Ist ganz lieb, geht für 14 Tag max. Dann sind sie alle wieder da. 8) :P :-[
Ausgraben mit Wurzeln ist total OK, nur  dann sind die Kulturpflanzen sääääähhhr beleidigt.

Klaro hab ich mein Beet mit Brennesseln,
bleibt auch, aber in den Blumenbeeten, nein soweit ich sie erwische

Liebe Grüße
susanneM
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Kasbek am 07. April 2020, 12:15:10
cardamine hirsuta ist zwar lästig, aber an seiner typischen rosett leicht zu erkennen und noch leichter zu entfernen, weil beim ziehen am trieb, die ganze pflanze sauber extrahiert wird.

Das stimmt – solange die Rosette halbwegs frei steht. Wächst sie durch andere Pflanzen durch, bricht beim Ziehen am Trieb derselbe ab.  :-X
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Talpa am 07. April 2020, 22:09:37
Jaa,
interessant das so ein 16 Jahre alter Thread immernoch topaktuell ist und wahrscheinlich auch bleiben wird.

Bei mir dasselbe , hab mal letztes jahr angefangen ( Hab den Garten vor 2 Jahren von meinem Vater übernommen) den giersch konsequent zu bekämpfen mit ausgraben usw. 1e Schubkarre voll wurzeln ist auch zusammengekommen und sieht auch ganz gut aus bis jetzt, nur in zwei fetten Hostahorsten qälen sich ab und zu ein paar zarte Blättchen durch
Mit Hornsauerklee hab ich auch schon mein nächstes Projekt am Start  ;D
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: susanneM am 08. April 2020, 22:43:02
cardamine hirsuta ist zwar lästig, aber an seiner typischen rosett leicht zu erkennen und noch leichter zu entfernen, weil beim ziehen am trieb, die ganze pflanze sauber extrahiert wird.

Ja, ist leicht rauzuziehen:

und dann springen dir 100.000 Samen in die Luft, wenn die Gärtnerin  (ich mein schon mich  8) ) nicht rechtszeitig ,weil übersehen, auszupft.
Übrigens ich hab noch nie so Kleinstpflanzen so üppig blühen sehn,und Samen schleudern. Bereits im Winzigstadium tun sie das  8) :P
 Ist wirklich eine tolle Pflanze.

lg
susanneM
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: thuja thujon am 08. April 2020, 23:37:16
Die ist bei mir im Garten spätestens im Februar dran. Im April ist der Zug schon längst abgefahren, so hat sie sich schließlich auch über die Gärtnereien in den Gärten verbreitet.

Ist wie Horn-Sauerklee einfach eine Frage wie gut man es schafft rechtzeitig am Ball zu bleiben.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Kasbek am 09. April 2020, 13:16:58
Die Cardamine-Jäterunde vom letzten Wochenende war auch schon meine zweite in diesem Jahr; im Februar und März habe ich da schon größere Mengen entfernt. Das jetzt sind die zwischenzeitlich nachgewachsenen Exemplare gewesen.

Horn-Sauerklee habe ich bisher sehr wenig und habe es 2019 geschafft, alle entdeckten Exemplare noch vorm Samenstreuen zu beseitigen. Der wird langfristig hier aber über die Nachbargrundstücke massiv einwandern.  :-X
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Gartenplaner am 09. April 2020, 13:47:43
Cardamine hirsuta ist bei mir interessanterweise ein Wiesenaspekt - es bildet einen hübschen weißlichen, niedrigen Schleier an eher lückigen Stellen.
Und dabei soll es kalkfreien Boden bevorzugen  8)
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Apfelbaeuerin am 09. April 2020, 14:23:27
Und dabei soll es kalkfreien Boden bevorzugen  8)

Kann ich so nicht bestätigen, in meinem kalkhaltigen Boden ist das Zeug die Pest. Und es versamt sich bei mir gerade haufenweise in den schmalen Fugen zwischen Kleinpflastersteinen (wo es dann doch nicht gaanz so leicht rauszuziehen ist)... >:(
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Gartenplaner am 09. April 2020, 16:41:42
Ja, das wunderte mich auch bei der Beschreibung bei wiki, ich hab ja auch sehr kalkhaltigen Boden  :)
Aber es steht "bevorzugt" im Artikel, das schliesst ja nix aus.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Immer-grün am 02. April 2023, 10:04:05
Heute schon gejätet?
Ich habe an einer noch unbepflanzten Stelle sehr viel Gundermann (er ist auch sonst recht präsent im Garten), und hatte deshalb nach Zeigerpflanze gegoogelt.
Und dann musste ich schmunzeln ob dieses Textes. Und natürlich habe ich mich auch ein bisschen wiedererkannt. ;)
https://www.diepresse.com/646993/unkraut-nervenaufreiber-gundelrebe
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: AndreasR am 02. April 2023, 10:14:14
Oh ja, wie wahr. Mein Rasen ist auch "Gundermann-verseucht", und natürlich schleicht er sich jedes Jahr zielsicher wieder in die Beete ein. Die jungen Triebe mit den Blüten sind ja recht hübsch, aber wehe, man lässt ihn gewähren, dann wird ähnlich wie beim Efeu wirklich alles über-, unter- und durchwuchert. Zum Glück lässt er sich einigermaßen gut jäten, nur muss man halt wirklich alles erwischen...
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Chica am 02. April 2023, 10:16:54
Für mich ist Glechoma hederaceae eher eins der harmloseren (unerwünschten) Wildkräuter. Aus den Beeten lassen sich die langen Triebe hier unkompliziert herausziehen und in der Wiese freue ich mich sehr darüber, ist es doch eine Pollenpflanze für 10! Wildbienenarten zur Fortpflanzung. Es summt und brummt darin zur Blütezeit. Überhaupt, Lamiaceae sollte man niemals ohne Nachdenken beseitigen, alle sind sehr beliebt bei Wildbienen.

edit: Ich ärgere mich da eher über Gräser, die sich auch flächig der Beete bemächtigen können. Da hilft dann nur noch graben :P.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Immer-grün am 02. April 2023, 10:25:51
Ich habe das mit den Wildbienen gelesen, Chica. ;) Und es ging mir auch mehr um den Boden, weil dort ein ausgesprochener Gundermannteppich liegt.
Kann man ja auch als Bodendecker nutzen, wenn es passt.
An unpassenden Stellen krieche ich ihm aber auch jedes Jahr auf allen Vieren hinterher, wohl bis ans Ende meiner Gärtnertage. ;)
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: micc am 02. April 2023, 10:55:23
Gundermann, ja, der müsste in den Beeten auch etwas eingeschränkt werden. Im Gras soll er ruhig wachsen, da toleriere ich auch Kriechenden Hahnenfuß und dergleichen.

Eigentlich wollte ich heute ein bisschen mehr jäten, aber mit eiskalten Fingern macht das keinen Spaß. Einen Smyrnium olusatrum an falscher Stelle rausgeholt, ein paar Galium apparine und übriggebliebene Blaurote Steinsamen entfernt. Letzterer geht wegen der Drahtwurzeln nur mit Hacke. Jetzt sieht man wieder was von den Pflanzenzwergen dazwischen.

 :)
Michael
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: AndreasR am 02. April 2023, 11:35:51
Na klar, im Rasen darf er selbstverständlich bleiben, und dort blüht er über und über, genauso wie Hahnenfuß und Co. :) Aber mal eben so aus den Beeten herausziehen geht halt nur im Sandboden, hier krallt er sich mit jedem Würzelchen fest, und die Ranken zerreißen in tausend Stücke.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Gersemi am 02. April 2023, 12:57:50
Bisher bin ich noch gar nicht zum jäten gekommen, das Wetter war nur selten gartenarbeitstauglich, entsprechend viel wächst hier an Wildkräutern. Das, was sich leicht jäten läßt, lasse ich eine Weile wachsen und blühen, aber das jedes Beet überziehende Scharbockskraut halte ich nur schwer aus. Habe das Roden aber aufgegeben, ist unmöglich. Wo es total stört, z.b. an Bartiris-Rhizomen, rupfe ich es wenigstens weg. Wo ich was pflanzen will, wird es vorher ausgestochen.
Disteln mit breiten, stachligen Rosetten steche ich möglichst auch aus, ebenso kriechenden Hahnenfuß, der sich hier im schweren Lehm sonst schnell ausbreitet.

(https://up.picr.de/45414284wp.jpg)
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Starking007 am 02. April 2023, 13:02:39
Ich bin in der glücklichen Lage einen so gut wie unkrautfreien Garten zu haben.
Und wenn eines auftaucht, dann weis ich sofort: Fremdhumus oder zu tief gebuddelt.

".................Cardamine-Jäterunde vom letzten Wochenende war auch schon meine zweite in diesem Jahr......"
Ähmmm..... die zweite in dieser Woche, das wäre konsequent.

Einwanderungen vom Nachbarn: Einbeonierte Randleisten + 1m Kontrollstreifen, so wie er an der innerdeutschen Grenze üblich war.

Die meisten Unkräuter schleppt der Gärtner selber ein:
Quecke im angelieferten Humus,
Giersch in den geschenkten Pfingstrosen
Roter Klee und das liebliche Schaumkraut mir unkontrollierten Einkäufen.
Und Vogelmiere und Ehrenpreis auf den Kompost und dann wieder schön verteilen...

Ja - ich weis schon, das will keiner lesen,
beliebter ist geteiltes Mitleid.

Meine Unkräuter sind Winterling, Schneeglanz, Blausternchen, Schneeglöckchen, Christrosen, Küchenschelle, Diptam usw.
Aber die machen mir ganz schön zu schaffen!
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: AndreasR am 02. April 2023, 13:24:14
@Arthur: Das geht aber auch nur, wenn man einen Garten schon jahrzehntelang bewirtschaftet und die Erde eine Beschaffenheit hat, dass man aufkeimendes Unkraut direkt jäten kann. Hier im Lehmboden ist vermutlich eine Samenbank enthalten, die für die nächsten 100 Jahre reicht. Schaumkraut, Ehrenpreis und Vogelmiere mögen zwar lästig sein, lassen sich aber relativ leicht entfernen. Die meisten Wurzelunkräuter auch, wenn man hinterher ist. Aber dann gibt es eben noch so unausrottbares Zeug wie Schachtelhalm, wenn sich der mal festgesetzt hat, übersteht er Jahrmillionen...
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Hyla am 02. April 2023, 13:37:56
Gundelrebe kenne ich. Ich glaube, ich habe schon mal eine im Garten gesehen.
Jetzt aber schnell weg.....  ;D
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Starking007 am 02. April 2023, 14:25:29
Ja, es gibt Problemunkräuter:
Zaunwinde
Ackerwinde
Schachtelhalm.

Und doch ist letzterer ein Pionier auf verdichteten Rohböden.
Unter Gartenbedingungen hat es es auf Dauer schwer, kann zweistellig dauern....

Aber oft ist es sio, dass die Gartler immer soviel drin lassen,
dass es für eine Neuinfektion reicht.
Und wenn z.B. im Herz einer Pfingstrose Giersch steckt, wird immer drum rumgebuddelt, 30 Jahre lang.
Sofort raus, zerlegen bis ins letzte Detail und wieder rein.

Die Unkrautbekämpfung muss Vorrang vor dem Erhalt der Zierpflanze haben.
Das zieht kaum einer durch, und dann kruschen sie alle Jahrzehnte rum.

Jahresplanung (der Familie):
Essen, trinken, schlafen, Beruf,
dann Unkrautbekämpfung.
Erst dann Körperpflege, Freizeit, Hobby, Erholung, Urlaub.
Der Partner/Nachwuchs macht das nicht mit?
Entzug diverser Sachen macht sie/ihn gefügig. Immer.

Trotzdem: Gewalt ist nicht gut, Humor schon!
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: AndreasR am 02. April 2023, 14:31:30
Meine Jahresplanung sieht genau so aus (abzüglich Partner und Nachwuchs), aber den Schachtelhalm kriege ich hier nicht raus, ohne zwei Meter Lehmboden abzutragen. Wenn mir einer 'nen Bagger und eine Pumpe gegen aufkommendes Grundwasser einfliegt vielleicht...
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: obst am 02. April 2023, 14:55:09
Meine Jahresplanung sieht genau so aus (abzüglich Partner und Nachwuchs), aber den Schachtelhalm kriege ich hier nicht raus, ohne zwei Meter Lehmboden abzutragen. Wenn mir einer 'nen Bagger und eine Pumpe gegen aufkommendes Grundwasser einfliegt vielleicht...

Nach meiner Erfahrung kann man Schachtelhalm nur mit chemischer Bekämpfung in den Griff bekommen, da er sehr tief wurzelt und im Frühjahr sehr unauffällig seine Sporenstände zeigt. Man nimmt ihm meistens erst wahr, wenn er später im Sommer grün austreibt, aber dann ist die Vermehrung vorbei.

Ich habe mir einige Pfanzen mit einigen Kubikmetern gelben Füllsand eingehandelt. Gott sei Dank habe ich es vor dem Verteilen des Sandes gemerkt und habe sofort mit der Bekämpfung begonnen. Trotzdem kam der Schachtelhalm mehrere Jahre aus den Sporen immer wieder bis ich ihn endlich los war. Wenn es nur einige wenige Pflanzen wie bei mir sind, kann man die Bekämpfung auch sehr gut mit einem kleinen 2 l-Zerstäuber sehr gezielt durchführen.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: ju_wien am 02. April 2023, 14:57:19

Die Unkrautbekämpfung muss Vorrang vor dem Erhalt der Zierpflanze haben.


Definiere Unkraut und definiere Zierpflanze  ???
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: ju_wien am 02. April 2023, 15:31:48
aber den Schachtelhalm kriege ich hier nicht raus, ohne zwei Meter Lehmboden abzutragen. Wenn mir einer 'nen Bagger und eine Pumpe gegen aufkommendes Grundwasser einfliegt vielleicht...

Wenn der Standort so gut zu Schachtelhalm passt (feuchter Boden, hohes Grundwasser), könntest du aus der Not eine Tugend machen und den Schachtelhalm von April bis Ende Juli ernten und verkaufen (nachher verholzt er). Schachtelhalm ist ja ein wichtiger Rohstoff für Pflanzenjauchen und -tinkturen. Ich muss ihn immer kaufen, da im Umkreis von Wien keiner wächst (die Böden sind viel zu trocken). Brennnesseln könnte ich im Gegenzug anbieten, wenn man mich rechtzeitig fragt, bevor ich sie zu Tee getrocknet oder verjaucht habe.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: AndreasR am 02. April 2023, 15:38:35
Ich rupfe den normalerweise auch und gebe ihn an Interessenten ab, allerdings ist es sehr schwer, ihn ohne Kollateralschäden in den Beeten zu pflücken.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Gartenplaner am 02. April 2023, 18:26:55
Gundelrebe ist so lange ok, so lange sie nicht rebt  8)
Eigentlich ein ganz guter Bodendecker.
Aber in feuchten Frühjahren entwickelt sie Lianen-Ambitionen und die Fäden in Stauden und Gehölzen sehen nicht gut aus.
Die Blüte ist ansonsten ganz hübsch.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Starking007 am 02. April 2023, 19:17:58
"........Definiere Unkraut und definiere Zierpflanze ...."

Ganz einfach:
Ersteres unerwünscht
Zweites erwünscht
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: thuja thujon am 03. April 2023, 08:47:52
Schachtelhalm wächst hier auf einem etwa 1-2km langen Streifen mit etwa 40m Breite. Dort war mal das Flussbett von einem Nebenarm vom Rhein.
In jedem Garten haben sie sich abgemüht mit zupfen, und sind nach 50 Jahren noch nicht zum Erfolg gekommen.
Auffällig war, dass nach manch einem Pächterwechsel des Gartens der Schachtelhalm nach 2-4 Jahren verschwunden ist.
Die hatten umgegraben und organische Masse in den Boden gebracht, und kümmern sich seitdem um eine gute Bodengare. Die Luft und bessere Bodenstruktur mag Schachtelhalm weniger wie ständig gezupft werden.

Ansonsten bin ich seit rund 3 Jahren Hirsefrei. Auch über 20cm tief.
Auf allen vieren jäten mache ich aber so gut wie nie. Es sind diverse Hacken im Einsatz, von 2 bis 25cm Breite etwa, je nach dem, was die Situation ist. Die Hacken lassen sich Rücken-und Knieschonend im Stehen benutzen, man kommt damit zügig voran und hat hinterher nicht Eimer voll mit Unkraut und Erde.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Hyla am 03. April 2023, 10:09:31
Bei mir massakrieren die Hühner einiges an Unkraut.
Sie haben freien Zugang zum gesamten Garten und drehen in Gruppen täglich ihre Runde. Das sieht dann so aus, daß einige im Bambushain wühlen, andere wandern am Gartenteich vorbei und wieder andere beharken die vordere Einfahrt, den Vorgarten und den Bereich unter den Futterspendern.
Sie picken mit großer Vorliebe die Samenstände von Wildkräutern ab, was schon mal die Ausbreitung reduziert, und manche Arten wie z.B. Vogelmiere werden komplett gefressen. Sie sind nicht überall, aber wenn sie mitgekriegt haben, wo was Gutes ist, wird das täglich bis zur Ausrottung abgefressen. Mein kleiner Bestand Vogelmiere hat keine zwei Wochen überlebt.
Manche Ecken werden auch nur ständig um- und umgewühlt. Im Moment haben sie spitz gekriegt, daß in der Erde unter unserer Bitterorange viele Puppen von Weidenbohrern überwintert haben. Dort wühlen sie wie die Wildschweine und fressen alle auf. Dabei wird natürlich auch das Unkraut rausgekratzt.
Leider fressen sie keine Quecke und das Gemüse muß ich einknasten..  ::)
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Immer-grün am 22. April 2023, 18:19:02
Die Blüte ist ansonsten ganz hübsch.
Habe heute gejätet. Es hat aber noch genug für ich weiss nicht wie lange jäten. :P
Diesen „ Bonsai in der Rindenschale“ habe ich trotzdem mal auf‘s Podest gehoben.;)


Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Dabra am 22. April 2023, 18:37:35
Gundermann sammel ich als Gewürz. Kurz, ganz kurz hatte ich den im Garten. Komisch, im Wald wuchert der nicht so stark wie bei mir.
Bei mir ist schlimm Schöllkraut, dabei hatte ich voriges Jahr keine einzige blühende Pflanze. Muß noch alles im Boden stecken. Holunder, ich weiß nicht wieso der Samen bis in die hinterste Ecke gelangte. Als die Dolden abfielen sammelte ich die alle ein. Nein, nicht auf den Kompost.
Das kleine Springkraut ist bei mir auch, die winzigsten Pflänzchen hole ich raus. Vermutlich von der Nachbarin zu mir gekommen. Die kümmert sich überhaupt nicht und das Beet , der Rasen und die Steinfugen sind zugewachsen.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: AndreasR am 22. April 2023, 19:42:30
Der Holunder wird vermutlich von den Vögeln "ausgesät", idealerweise gleich noch mit einer guten Portion Dünger für einen erfolgreichen Start. :P
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Chica am 22. April 2023, 20:10:27
Wunderschön Immer-grün  :D.

Die kümmert sich überhaupt nicht und das Beet , der Rasen und die Steinfugen sind zugewachsen.

Wohnst Du bei mir nebenan  8)?
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: UlrikeN am 22. April 2023, 20:38:49
Ich habe für mich festgelegt, dass "Unkraut" jenes Kraut ist, dass mir meine Beete zuwächst. Egal ob Gemüse oder Zierpflanzen. Dort hat das Zeug nichts zu suchen und gut isses. Ich bearbeite meine Beete jedes Frühjahr sehr aufmerksam und hole alles raus, was ich da nicht drinhaben will.  Das macht viel Arbeit, aber andere Leute tun sich andere Dinge an.

In den wilden Ecken kann das Kraut meinetwegen wachsen, allerdings versuche ich wenigstens beim Giersch den nicht aussamen zu lassen, indem ich die Blüten abrupfe. Aber ganz sicher übersehe ich den ein oder anderen Trieb.

Andere GärtnerInnen dürfen das gerne anders machen.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Dabra am 22. April 2023, 20:55:26
Ich habe für mich festgelegt, dass "Unkraut" jenes Kraut ist, dass mir meine Beete zuwächst. Egal ob Gemüse oder Zierpflanzen. Dort hat das Zeug nichts zu suchen und gut isses. Ich bearbeite meine Beete jedes Frühjahr sehr aufmerksam und hole alles raus, was ich da nicht drinhaben will.  Das macht viel Arbeit, aber andere Leute tun sich andere Dinge an.

Ja, ich suche auch alles sorgfältig ab. Das mache ich schon morgens und bis zum Nachmittag ist neues auf den Beeten gekeimt.
Wo ich nicht hinkomme ist im Moment zwischen den Tulpen die unterm Holunder stehen. Geht nicht, ich muß warten bis die Tulpen verblüht sind.

Was ich mit Chicas Nachbarin gemein habe weiß ich nicht. Der  Rasen meiner Nachbarin wurde 7 Monate nicht gemäht. Schönen Dank auch. Kommt der ganze Mist zu mir.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Dabra am 23. April 2023, 10:06:55
So sieht`s bei mir unter den Tulpen aus. Wäre auf den Gemüsebeeten ähnlich wenn ich nicht hinterher wäre.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: RosaRot am 23. April 2023, 10:09:47
Dieses Jahr wächst alles möglich in Massen, was da nichts ein soll, wo es ist.
Das alles zu rupfen ist für mich unmöglich. Also: Pflanzen freilegen, dass sie gut wachsen können und hoffen, dass die Sache sich mit einsetzender Trockenheit (?) wieder beruhigt.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Chica am 17. Mai 2023, 07:12:17
Was ich mit Chicas Nachbarin gemein habe weiß ich nicht. Der  Rasen meiner Nachbarin wurde 7 Monate nicht gemäht. Schönen Dank auch. Kommt der ganze Mist zu mir.

Ich pflege hier bewusst einen naturnahen Garten und Teile der Wiese stehen auch mal 7 Monate. Zum Glück habe ich keine Nachbarin, die sich darüber aufregt  :D. Hier auf dem Land wird der Sinn einer extensiven Gartenpflege durchaus erkannt und geschätzt.

@RosaRot
In diesem Jahr habe ich tatsächlich das Gefühl hier gar nicht mehr Herr der Lage zu werden. Dieser trockene letzte Sommer in Kombination mit Unmengen von Regen im Herbst und Frühjahr hat alles total verwuchern lassen. Dazu fehlte mir aus mehreren Gründen in diesem Frühjahr auch noch die Zeit für die Gartenarbeit. Nun, kämpfen wir mal weiter…
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: thuja thujon am 17. Mai 2023, 12:07:04
Wie kann man Herr der Lage sein wenn man Naturnah gärtnert?
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Starking007 am 17. Mai 2023, 12:28:01
Hier gibt`s kein Unkraut.
Echt.
Zuviel Zierpflanzen sind unser Unkraut, siehe Grünes Brett.
Wir gärtnern anders.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Hyla am 17. Mai 2023, 12:35:47
Ich hatte es verdrängt, aber der ungemähte Rasen hat den entscheidenden Nachteil, daß man einen Haufen junger Zecken bei der Gartenbegehung einsammelt. Schon aus diesem Grund werden bei uns Wege in die Wiese gemäht.
Der Giersch sieht wieder erstaunlich vital aus. Im Laufe des letzten Sommers ist er komplett verschwunden. Einfach vertrocknet bzw. hat sich in den Boden zurückgezogen. Jetzt treibt er wieder kräftig durch. Den hat übrigens mein Mann mit Sedum eingeschleppt.  ::)
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Chica am 17. Mai 2023, 12:42:25
Wie kann man Herr der Lage sein wenn man Naturnah gärtnert?

Naja, es geht am Ende darum zu verhindern, dass das hier alles über kurz oder lang Wald wird. Ich habe ja schon ein ganz klares Konzept welche (Wild)pflanzen hier wo wachsen sollen und welche nicht  8). Naturnah bedeutet nicht dass alles einfach wild wachsen darf. Das ist eine falsche Vorstellung.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: thuja thujon am 17. Mai 2023, 12:46:04
Ja, man lenkt etwas und lässt dann passieren. Herren der Lage herrschen anders, die haben noch den alten Führungsstil, nicht den mach mal, wird schon passen. Deswegen passt das für mich nicht zusammen.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Gersemi am 17. Mai 2023, 12:59:02
Dieses Frühjahr ist es scheinbar überall mehr als sonst mit dem Unkraut/Wildkraut, ich kämpfe auch dagegen und jäte und jäte. Am Gartenende lasse ich viel wildes zu und gewähren, in den Beeten will ich aber nicht nur Gewuchere haben, da greife ich ein, werde halt auf meiner Fläche nie fertig.
Rasen wird hier gemäht, ich brauche einen Teil zum mulchen und der Rest geht auf den Kompost.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Inachis am 17. Mai 2023, 13:03:42
Sich als Herr der Lage zu fühlen ist im Garten glaube ich eh eher illusorisch.
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Ich hab in unseren sehr gepflegten Garten erstmal ausgewähltes "Unkraut" gesät. Nackige Erde mit Einzelstauden drin trifft weder meinen Geschmack noch meine Überzeugung. Aber Geschmäcker sind ja verschieden (zum Glück).
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Nur die sehr zahlreichen Ahorn-, Eichen- und Buchensämlinge werden bekämpft. Und alle Forsythien habe ich verschenkt, das ist für mich unerwünschtes Kraut. Als nächstes müssen die Muschelzypressen und der Kriechwacholder umziehen.
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Giersch habe ich zum ersten Mal, war zwar lecker im Salat aber ich bin wachsam. Vielleicht stört er aber unter dem Mais gar nicht? Oder die marodierende Minze setzt sich durch? Brennnessel lasse ich stehen, wo es geht. Ich mag sehr gerne Pfauenaugen. Ich mag sogar Löwenzahn. Immer noch.
.
Wegen in Wiesen mähen gegen Zecken machen wir auch.
Den Nachbarn hab ich meine Insektenwiese im Vorgarten auch schon erklärt...
Ich freu mich schon zu sehen, was sonst noch alles bei uns auftaucht.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Apfelbaeuerin am 17. Mai 2023, 13:07:55
Ja, der viele Regen...
Übersehener Giersch am Nachbarszaun ist bei mir schon 70 cm hoch, dabei blüht er noch nicht mal... Fett wie nie >:(.
Bin ständig am Jäten, aber einen unkrautfreien Garten (wie bei Starking007) wird es bei mir nie geben, dafür wächst hier einfach alles zu gut.
Wichtig ist mir, dass die Gemüsebeete möglichst unkrautfrei sind.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Hyla am 17. Mai 2023, 13:19:07
In einer Reportage über ausländische Gartenanlagen wurde mal eine lange unbewohnte Ruinenanlage gezeigt, wo Wildkräuter wuchern konnten, wo sie wollten. Es wurde nur wenig eingegriffen, wenn z.B. die Bausubstanz akut gefährdet war.
Was den Betreibern am meisten auf den Nerv ging, waren Besucher, die meinten, man müsse Treppenfugen freijäten und selber gleich mal Hand angelegt haben.  ;D
Das entspricht aber nicht dem Ziel, was der Garten verkörpern soll.
Ich meine, es war eine Anlage in Italien. Leider weiß ich nicht wo, sonst würde ich mir das gern mal ansehen.
Den Jätzwang mancher Menschen fand ich aber bemerkenswert.  ::)
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: thuja thujon am 17. Mai 2023, 13:20:50
In den Gemüsebeeten soll auch bei mir Gemüse drin wachsen.
Ansonsten ist hier nicht mehr als sonst, wer es letztes Jahr nicht im Griff hatte, hat dieses Jahr halt viel. Trespe vor allem. Die macht sich gerade gut breit in den Ecken, wo die Leute seit 9 Monaten nichts mehr gemacht haben.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: thuja thujon am 17. Mai 2023, 13:23:16
Den Jätzwang mancher Menschen fand ich aber bemerkenswert.  ::)
Kann man so und so sehen. Manche haben es nicht anders gelernt und nicht so viel Berührungspunkte mit Garten. Andere jäten, weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass die Arbeit nicht weniger wird, wenn man Problemunkräuter aussamen lässt und dann erst jätet.

Ansonsten, in einer vergammelten Anlage jäten, für wen und was?
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Gänselieschen am 17. Mai 2023, 13:27:40
Jetzt habe ich glatt 5 Seiten Unkraut gelesen und tw. überflogen. Und das hat natürlich einen Grund.

In diesem Jahr ist es bei mir so, wie oben beschrieben. Das Unkraut wächst übermäßig. Wir hatten im kühlen Vorfrühling genug Regen - jetzt schon wieder zu trocken - und ehe die Gärtnerin richtig im Gartenflow ankam, Wetter, Zeit, Kraft, Lust - war hier alles Grün.
Bei mir ist es der Giersch - ich weiß, das Oile das sicher liest - und weil es so aussichtslos ist, gab es auch nur einen Beitrag zu dem wirklich sehr amüsanten Post, dass man Giersch mit irgendeinem anderen Kraut eindämmen könnte - zudem noch mit den langsam wachsenden Maiglöckchen. Naja.... es geht nicht.

Ich habe zumindest einen Sinn beim Giersch rupfen - nicht roden - ich kann den Giersch an meine beiden Karnickel verfüttern. Sie lieben ihn.

Im letzten Jahr fiel das Frühlingsroden aus - ich war im Urlaub - in diesem Jahr konnte man nicht rechtzeitig ins Beet. Es ist etwa wie der Kampf gegen Windmühlen.

Mein Garten ist groß genug, dass ich dort, wo andere Pflanzen nicht bedrängt werden auch Unkraut blühen lassen kann. Ismene schrieb oben etwas von Schmetterlingsarten - daran sollten wir wirklich denken.....

Aber im Staudenbeet ist Giersch die Pest. Es ist nicht die Optik - aber die ausgewählten Stauden gehen wirklich unter.... und man gießt und düngt den Giersch. Das tut mir richtig weh... ich bin dabei zu überlegen, welche Beete ich "aufgebe".... es ist sinnlos. Oder eben immer wieder komplett neu anlegen - so ca. alle 5 Jahre nötig - will ich das wirklich??

Das muss reichen - mir fehlt komplett die Gelassenheit - vielleicht sollten wir hier in Brandenburg uns über den Sandboden freuen. Wenn ich mir diesen Wuchs in Lehmboden vorstelle - ich würde auswandern...

Ach doch noch zuletzt - oben postete wer, dass all unser Unkraut eingeschleppt sei???? Ja geht's denn noch - wer beginnt denn mit einem braunen Sandstück steriler Erde??? Nur dann würde ich das gelten lassen ;D
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: thuja thujon am 17. Mai 2023, 13:40:42
In den Hochbeeten machen sie das. Ich habe die Tage jetzt auch schon eins gesehen mit Unkrautvlies drin, also ganz oben als Dekofinish.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Hyla am 17. Mai 2023, 13:41:38
Der Giersch, den übrigens mein Mann eingeschleppt hat, ist jetzt ca. 25 cm hoch. Dazwischen wachsen Taglilien, Herbstzeitlose, Lilien, eine Mandel, ein Hibiskus und eine Strauchpfingstrose.
Ich kann bei höheren Pflanzen nicht sehen, daß sie wirklich eingeschränkt werden. Bei besseren Böden sieht das aber anders aus, wie ich schon gesehen habe.
Bei mir ist der Giersch im Hochsommer weg, in den Boden eingezogen, obwohl ich gieße. Trockener Sandboden ist nicht sein Ding.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Felcofan am 17. Mai 2023, 13:45:26
Ein Fachkollege und Mentor von mir (hauptsächlich Staudenverwendung mit Gehölzen) hat den launigen Spruch: wie groß ist denn das Unkraut? Und wählt die Stauden höher aus. Im öffentlichen Grün geht das eigentlich nicht anders, da ist es besser, auf Konkurrenzkraft zu setzen als auf die pflegende Hand der städtisch beauftragten.

Wenn du tatsächlich langsamwüchsige, eher zierliche Stauden hast, müsstest du denen halt ein sauberes Beet bieten.
Und alle 5 Jahre neu versteh ich nicht ganz. Wenn du etwas neu auf einem Beet ohne Vorbelastung hast, sollte das doch klappen.
Hypotheken können halt sein: unklare Begrenzung, Wunderkompost mit blinden Passagieren oder samenreiches Mulchmaterial. Im Sandboden geht Giersch eigentlich gut raus mit der Grabegabel.
Da sind wir halt eher wieder bei dem Umgang mit „leicht verseuchten“ Flächen, wo vorhandene Wunschpflanzen das restlose Ausjäten blockieren.
Ich hab Grabeland, also Gemüse-Dahlienflächen und Staudenflächen. Gemüse sollt man mit der Hacke pflegen können, Und Stauden selektiv jäten klappt halt nur gut, wenn man früh einsetzt
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Chica am 17. Mai 2023, 14:28:08
Gänselieschen ich bin 100 % bei Dir. Ich habe dieses Jahr auch schon überlegt, ob ich Beete aufgebe. Ja, die gibt’s auch im Naturgarten, nur wachsen da keine Dahlien drin und keine Bartiris. Vielleicht sind unsere Gärten einfach zu groß? Ich habe jetzt erst einmal für fast 500€ IRKA-Metallkanten gekauft, damit diese Rasenstecherei endgültig aufhört!

tt, ich dachte dieses unsägliche Gras, was sich hier in jedes Beet ausgesät hat, da gehören die nicht hin!, sei Bromus sterilis?
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: zorro am 17. Mai 2023, 14:28:18
Hat jemand Erfahrungen mit Finalsan Gierschfrei bzw. Maleinsäurehydrazid in Kombi mit Pelargonsäure?
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Chica am 17. Mai 2023, 14:31:55
Natürlich nicht  :-X :-X ;D.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: zorro am 17. Mai 2023, 14:37:38
Das war eine ernstgemeinte Frage.
Wenn du das nicht verwendest: schön.
Beantwortet aber meine Frage nicht.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Blush am 17. Mai 2023, 14:39:05
Hat jemand Erfahrungen mit Finalsan Gierschfrei bzw. Maleinsäurehydrazid in Kombi mit Pelargonsäure?
Ja, ich. Finalsan hatte ich letztes Jahr dort benutzt, wo ich den Giersch nicht aus den Sträuchern jäten konnte. Sah zunächst frei aus und ist jetzt in voller Stärke wieder da.  :-\
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: zorro am 17. Mai 2023, 14:44:38
Danke für die Info.
Das deckt sich mit den Angaben zur Wirkungsweise: Pelargonsäure verätzt die Blätter, trifft aber die Rhizome nicht.
Maleinsäurehydrazid wird systemisch übers Blatt aufgenommen und hemmt die Zellteilung. Somit wächst das Rhizom nicht weiter, stirbt aber auch nicht ab.
Verschafft einem also zeitweilig Ruhe.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: thuja thujon am 17. Mai 2023, 14:45:44
@Chica: Ich habs noch nicht bestimmt hier aber habe erstmal die Dachtrespe, Bromus tectorum in Verdacht.

Zu dem Gierschfrei Bristle, kanns mir mit einer Einmalbehandlung nicht als ausreichend wirksam vorstellen. Ich meine es hat mal einer ausprobiert als es noch neu war, aber dann auch nochmal nachbehandeln müssen im Frühjahr drauf. Giersch ist da recht speziell und Pelargonsäure, naja, ein Witz. Sowas wird zuerst in kleinen Töpfen im GH getestet, da kann ich mir vorstellen das Maleinhydrazid ausreichend wirken kann, aber nicht bei langjährig eingewachsenen Wurzelsystemen mit 1-2 kg Gewicht pro Quadratmeter. Und solche Flächen auf Versuchsflächen sind schwer zu finden und noch schwieriger statistisch absicherbar. Also der Wirksamkeitsnachweis für diese Zulassung könnte tatsächlich nur auf GH-Daten basieren.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Gänselieschen am 17. Mai 2023, 14:46:14
Der Giersch, den übrigens mein Mann eingeschleppt hat, ist jetzt ca. 25 cm hoch. Dazwischen wachsen Taglilien, Herbstzeitlose, Lilien, eine Mandel, ein Hibiskus und eine Strauchpfingstrose.
Ich kann bei höheren Pflanzen nicht sehen, daß sie wirklich eingeschränkt werden. Bei besseren Böden sieht das aber anders aus, wie ich schon gesehen habe.
Bei mir ist der Giersch im Hochsommer weg, in den Boden eingezogen, obwohl ich gieße. Trockener Sandboden ist nicht sein Ding.

Ich kann es dir versichern - er KANN alles beengen und bis zur Aufgabe vernichten. Er durchwurzelt irgendwann alle Stauden, wenn man ihn lässt. Und dort ist er dann im Grunde unkaputtbar. Trockener Sandboden - klar, da mickert er - aber meine Stauden dann auch - hier muss gegossen werden.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Gänselieschen am 17. Mai 2023, 14:49:39
Ein Fachkollege und Mentor von mir (hauptsächlich Staudenverwendung mit Gehölzen) hat den launigen Spruch: wie groß ist denn das Unkraut? Und wählt die Stauden höher aus. Im öffentlichen Grün geht das eigentlich nicht anders, da ist es besser, auf Konkurrenzkraft zu setzen als auf die pflegende Hand der städtisch beauftragten.

Wenn du tatsächlich langsamwüchsige, eher zierliche Stauden hast, müsstest du denen halt ein sauberes Beet bieten.
Und alle 5 Jahre neu versteh ich nicht ganz. Wenn du etwas neu auf einem Beet ohne Vorbelastung hast, sollte das doch klappen.
Hypotheken können halt sein: unklare Begrenzung, Wunderkompost mit blinden Passagieren oder samenreiches Mulchmaterial. Im Sandboden geht Giersch eigentlich gut raus mit der Grabegabel.
Da sind wir halt eher wieder bei dem Umgang mit „leicht verseuchten“ Flächen, wo vorhandene Wunschpflanzen das restlose Ausjäten blockieren.
Ich hab Grabeland, also Gemüse-Dahlienflächen und Staudenflächen. Gemüse sollt man mit der Hacke pflegen können, Und Stauden selektiv jäten klappt halt nur gut, wenn man früh einsetzt

Würde bei der Neuanlage wirklich alles gnadenlos weggeworfen - was niemand übers Herz bekommt - dann mag es klappen. "Rettet" man ein paar Stauden - ach ja - eine Rose und eine Magnolie lassen sich natürlich nicht "hochnehmen"..... es klappt nicht - irgendwann ist der Giersch wieder da.... er lauert sogar in Ritzen der begrenzenden Mauern. Das wäre also nochmal eine andere Kiste. Beet neu anlegen, kompletter Erdaustausch.... .... in den Gemüse beeten ist kein Giersch, also fast kein Giersch ;D
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Blush am 17. Mai 2023, 14:50:58
Ich habe noch einen sauteuren Liter stehen. Den kann ich ebenso gut nochmals auf den Giersch spritzen. Nur ist das sicher nicht das Vorgehen, das Erfolg bringen könnte. Zuviel Zeit dazwischen. Nur, wenn der Giersch zunächst weg ist, spritze ich ja nicht auf den Boden. Rausgeschmissenes Geld, denke ich.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Gänselieschen am 17. Mai 2023, 14:52:10
Gänselieschen ich bin 100 % bei Dir. Ich habe dieses Jahr auch schon überlegt, ob ich Beete aufgebe. Ja, die gibt’s auch im Naturgarten, nur wachsen da keine Dahlien drin und keine Bartiris. Vielleicht sind unsere Gärten einfach zu groß? Ich habe jetzt erst einmal für fast 500€ IRKA-Metallkanten gekauft, damit diese Rasenstecherei endgültig aufhört!

tt, ich dachte dieses unsägliche Gras, was sich hier in jedes Beet ausgesät hat, da gehören die nicht hin!, sei Bromus sterilis?

Wieviel versuchst du irgendwie zu begärtnern?? Bei mir 2000 m², natürlich mit Bebauung und auch einem Stück fast Wildwuchs...., es giebt ca. 200 m² Rasenfläche...der "Rest" ist irgendwie in Nutzung....
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: zorro am 17. Mai 2023, 14:57:53
@Blush:
Auf den Boden versprühen hilft auch nicht, der Stoff wird übers Blatt aufgenommen.
Wie gesagt: Man verschafft sich damit Zeit. Und es könnte eine Möglichkeit sein, den Giersch dort in Schach zu halten, wo man ihn nicht ausbuddeln kann.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: thuja thujon am 17. Mai 2023, 14:59:05
Zeit, die andere Stauden nutzen können, um auszutreiben, um ihm später das Licht zu nehmen. Ja, so schwächt man Bestände.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Quendula am 17. Mai 2023, 15:11:49
Giersch als Unterpflanzung/Bodendecker - Ebertpark in Ludwigshafen
(https://forum.garten-pur.de/index.php?action=dlattach;topic=3077.0;attach=908050;image)
(beim Beet im Vordergrund wie auch bei dem im Hintergrund; soweit ich weiß blieb der einfach nur drin, weil man nicht stetig dagegen ankämpfen wollte; sah interessant aus, aber es gab einige Aspekte dabei, die mich nicht vom Konzept überzeugten)
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Chica am 17. Mai 2023, 15:40:49
Wieviel versuchst du irgendwie zu begärtnern?? Bei mir 2000 m², natürlich mit Bebauung und auch einem Stück fast Wildwuchs...., es giebt ca. 200 m² Rasenfläche...der "Rest" ist irgendwie in Nutzung....

Knapp über 2.000 qm. Ich habe vermutlich zu viele Beete und keine großflächigen Stauden, die gleich mal ein paar Quadratmeter abdecken.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Hyla am 17. Mai 2023, 16:03:48
Bei Finalsan gegen Giersch kann man sich gut die Bewertungen bei Amazon durchlesen.
Als ich noch überlegt habe, den Giersch zu bekämpfen, habe ich auch mit Unkrautvernichter geliebäugelt. Da das aber nur eine kurzfristige Hilfe ist, habe ich mir das Geld gespart. Entweder man macht einmal kurzen Prozeß und wühlt sich wie ein Wildschwein durch die Erde oder man spart es sich. Mein Rücken meinte dann, daß sich die Arbeit nicht lohnt.  ;)

Quecke finde ich viel ätzender. Die hat Wurzelausscheidungen, die andere Pflanzen ausbremsen.
Damit kämpfe ich.  >:(
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Chica am 17. Mai 2023, 16:13:52
Ein Eckchen Giersch hatte ich mir mit dem Flieder einer Freundin eingehandelt, dort wo jetzt der Sonnige Saum ist. Ich habe alles Stück für Stück ausgegraben, jedes Wurzelstück. Am Ende flog der Flieder raus. Dann war Ruhe. Übrigens gibt es eine große Anzahl an Wildbienenarten die Gierschpollen nutzen. Aber wenn nicht vorhanden muss man so etwas nicht haben.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: oile am 17. Mai 2023, 16:14:57
tt, ich dachte dieses unsägliche Gras, was sich hier in jedes Beet ausgesät hat, da gehören die nicht hin!, sei Bromus sterilis?
Meinst Du diese Pest?
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: thuja thujon am 17. Mai 2023, 16:18:00
Das könnte die taube Trespe sein, ja.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Chica am 17. Mai 2023, 16:23:34
Ja die oile, die Beete sehen aus als ob da die Wiese weitergeht  >:(. Ich werde in diesem Jahr alle Wiesenflächen vor der Gräserblüte abrasieren, komme was da wolle! Bis auf einzelne kleine Flächen in denen es dieses Gras nicht gibt. Es hilft nichts!
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Felcofan am 17. Mai 2023, 16:55:24
Hat jemand Erfahrungen mit Finalsan Gierschfrei bzw. Maleinsäurehydrazid in Kombi mit Pelargonsäure?
wir haben es auch mal gebraucht, auf kleineren Teilflächen. Wenn ich mich richtig erinner, gab es nach einer Behandlung noch letzte Mohikaner.

 wir hatten das, was aufgenommen und in die Wurzeln transportiert werden sollte (Wirkung bis in die Spitzen  8) ).

es ist vergleichsweise teuer, nicht sehr ergiebig,
nach dem Trocknen harmlos für Kinder, Hunde etc (laut Packung) und ist vielleicht schon was, wenn man Ecken aufarbeitet aber sich vor Glyphosat scheut. Auch da sollte man unbeteiligte Pflanzen aussparen
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Aramisz78 am 17. Mai 2023, 18:30:07
Jetzt beweise ich wieder meine Dilettantismus, trotzdem ;P

In Ungarn wo diese Sommer was in der letzten Jahren hier auch aufgetreten sind, sind mir von Kindheit an bekannt. In der Hochsommer haben wir in bestimmten Gemüsebeeten bewusst das Unkraut stehen gelassen. (da war es Franzosenkraut Galinsoga oder ähnlich heisst es glaube ich). In der Paprika und manch anderen Beeten hat das Unkraut dann gut gegen Sonnenbrand die Früchte beschattet. Da neben der Garten ein Bach floss, wässern war kein Problem. Und früher in jungstadium ergab es super Mulch.
Mit Giersch habe ich zum Glück kein Problem. Dafür Hopfen, was überall keimt. den rupfe ich auch. Diese schnelle Grühlingsunkräuter wie Veronica, mal rupfe ich mal toleriere ich. Ingesamt stört mich aber nicht, bedeckte Boden finde ich besser als nackte. Habe ich aber auch keine Mustergarten.. ;P
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Immer-grün am 17. Mai 2023, 18:31:56
"Wie wär's mit Giersch?" Angelika Traub, Gaissmayerseite:
"Ihn beherrschen, gar besiegen zu wollen, ist zwar verständlich, aber meist aussichtslos. Wer weise erkennt, dass diese unfreiwillige Beziehung bestenfalls auf ein Gleichgewicht der Kräfte hinausläuft, lebt deutlich entspannter."

2010 wurde bei uns im unteren Garten in einem Gierschbereich tiefgründig gegraben, die Erde blieb.  Eigentlich war nicht das Ziel, den Giersch zu entfernen. Es hat 10 Jahre gedauert, bis er wieder Fahrt aufnahm. Von den Mauerrändern her, wo halt nicht gegraben worden war.
Ich finde seine zierliche Blüte eigentlich hübsch zu der Rose, die dort unten wächst. Der grosse Dryopteris filix-mas versteht sich auch mit dem Giersch und ebenso ein Waldgeissbart.
Aber es ist wildhaft dort unten, nicht "schön" und auch kein Beet.
Was der Giersch bei uns im Garten jetzt schon seit Jahren ist an den zwei Stellen, wo er ist: Er ist sehr stationär. "Hier bin ich und hier bleibe ich", etwa so. So lange er sich an diese Regel hält bleibe ich entspannt. ;)
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Lady Gaga am 17. Mai 2023, 18:46:43
Da ist meiner offenbar schlecht erzogen. Ich habe ihn leider mit einigen Pflanzen aus dem alten Garten mitgebracht, da wuchs er in einem Beet. Inzwischen wächst er in vielen Beeten, er vermehrt sich über Ausläufer und Samen. Ich jäte zwar im Frühling noch, aber wenn alle Stauden hoch wachsen, gibt es andere Prioritäten und man sieht den nachwachsenden Giersch schlechter.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Blush am 17. Mai 2023, 19:21:36
@Blush:
Auf den Boden versprühen hilft auch nicht, der Stoff wird übers Blatt aufgenommen.

Ja, klar  ;). Deswegen ist es für mein Anliegen eben rausgeschmissenes Geld gewesen. In Staudenbeeten mag es tatsächlich nützlich sein.
.
Ich schrieb auch Quatsch, ich verwende es nicht mehr, denn seit Jahresbeginn ist mein Garten zertifizierter Naturgarten. (Nu' ist es raus  ;D) Ich habe mich verpflichtet, kein Gift zu verwenden und will auch nicht schummeln. Daher stelle ich meinen Liter zur Verfügung, wer ihn möchte?
.
Quecke finde ich eigentlich wie Giersch auch, recht gut zu jäten. Da, wo nicht andere Wurzelballen durchzogen sind, natürlich. Mein besonderer Gegner ist die Ackerwinde. Niemals kann ich tief genug graben, um die Wurzel ganz heraus zu bekommen.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Chica am 17. Mai 2023, 19:43:55
Ich schrieb auch Quatsch, ich verwende es nicht mehr, denn seit Jahresbeginn ist mein Garten zertifizierter Naturgarten. (Nu' ist es raus  ;D) Ich habe mich verpflichtet, kein Gift zu verwenden und will auch nicht schummeln. Daher stelle ich meinen Liter zur Verfügung, wer ihn

Nein sag mir doch  :o. Wie geht denn „zertifizierter Naturgarten“. Macht das der Naturgarten e. V.?
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Blush am 17. Mai 2023, 20:03:21
In MV geht es so :
https://www.natur-im-garten-mv.de/

Es gibt von Bundesland zu Bundesland andere Projektträger. Um die Plakette zu erhalten, reichen Minimalanforderungen. Mein Garten hat alle zusätzlichen Kriterien erfüllt, wie Deiner sicherlich erst recht. Mir ging es tatsächlich darum, ein Zeichen zu setzen (wenn ich mich hier umsehe, schien es mir sinnvoll ;)) und in das Netzwerk zu kommen.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Chica am 17. Mai 2023, 20:18:16
Sehr schön Blush  8). Mach Dir nix aus Gegenwind  :-*. Da muss ich mal nach Brandenburg schauen. Wobei ich weder im NABU noch im Naturgarten e. V. noch sonst irgendwo dabei bin. Man kann ja einfach schauen was die Viecherli brauchen und dann entsprechend agieren, aus dem Herzen sozusagen. Und bei denen mitmachen die genauso denken.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: susanneM am 17. Mai 2023, 20:31:10
@ Blush
Zu der Zertifizierung gratuliere ich dir von ganzem Herzen, freu mich mit dir! :D
Tja du weißt ja, Gegenwind gibts immer, mach dir nix draus.

@Lady Gaga
Das ist aber schon seltsam?
Ich gärtnere auf sehr feuchten, großeils halbschattigen/schattigen Lehmboden,
ein Paradies für Giersch.  :P

Eine Reihe von Beeten hab ich und in 3 davon macht er sich total breit. (eins hab ich schon erledigt, die andren müssen baldmöglichst dran kommen)
Die restlichen Beete lässt er in Ruh. Allerdings schau ich sehr drauf, dass sämtliche Blüten rechtzeitig abgeschnitten werden.

Hat er sich möglicher weise bei dir ausgesäht?

Außerdem hab ich festgestellt, dass er im „Rasen=bei mir grüne Beikrautfläche“ – regelmäßig gemäht- eigentlich keine Chance hat.
Dort ist kein einziges kleinstes Blättchen zu finden. 
Dies obwohl meine Beet-Begrenzungen total laienhaft sind. Das sind schräg (45°Winkel) an der Grenze
eingelassene normale Ziegel ohne Fundament und wirkliche tiefe Abgrabung usw. 
Da  könnte er natürlich drunter wachsen, in den „Rasen“ tut er aber nicht.

Irgendwo hab ich vor langer Zeit gelesen, dass Giersch seine Wurzeln bis in 2m Tiefe schicken kann.
Wer von euch gräbt so tief?

Noch etwas Bemerkenswertes: In einem meiner „Gierschbeete“ hab ich Epimedium Fronleiten und Sulfur als Bodendecker.
Beide haben sich unglaublich vermehrt. Dort wo beide sind, kommt kein einziges Gierschblatt mehr raus.

Allerdings bleibt für mich der Verdacht, dass man vielleicht diesfalls den Teufel mit dem Pelzebub versucht auszutreiben, oder?

Ich denke Giersch, wenn man ihn einmal hat, kann man nicht bekämpfen, man/frau kann sich mit ihm nur arrangieren.



Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Veilchen-im-Moose am 17. Mai 2023, 20:37:56
Blush, deinen Link habe ich mir gerade auch angeschaut. Mal schauen, ob das was für uns sein könnte.

Zum Unkraut. Ich jäte und grabe mehrfach, ab dem zeitigen Frühjahr. Irgendwann im Frühsommer/Hochsommer wird die Arbeit weniger. Und im kommenden Frühjahr geht es dann wieder los. Bei sehr stark durchwucherten Ecken grabe ich auch schon mal alles aus, reinige die Wurzelballen der Stauden und grabe die Stauden dann wieder ein. Ohne Zweifel viel Mühe und Arbeit und das Ergebnis ist nie ganz perfekt.

PS: Giersch habe ich allerdings überhaupt nicht und kann da nicht mitreden. Es gibt allerdings auch viele andere, sehr invasive Kandidaten.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Blush am 17. Mai 2023, 20:55:28
Danke für die Blumen  ;). Gegenwind ist mir egal, bzw bekomme ich erstaunlicherweise gar keinen. Nur sind viele Gärten hier einfach tot. Das bedaure ich zutiefst. Missionieren muss ich nicht, aber Kontakt zu ähnlich Gesinnten ist über dieses Netzwerk gut herzustellen. Es ist ja auch mal schön, im direkten Kontakt zu sein und nicht nur über das Netz das liebste Thema zu erörtern.  ;)

Nachtrag: bin sonst auch nicht weiter organisiert, Chica.  ;)
.
Hier ist der Giersch auch weg, wo ich mähe. Und zur unteren Brache reicht teilweise eine 20 cm tief eingegrabene Kante, um ihn draußen zu halten. Nur an einer kleinen Stelle in dem Beet habe ich nicht richtig aufgepasst, dort ist er eingewurzelt, da will ich schon seit Tagen ran. Blühen lasse ich ihn auch an keiner Stelle.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: zorro am 17. Mai 2023, 21:25:37
Glückwunsch zur Zertifizierung!
.
Der hiesige Garten käme dafür leider nicht infrage. Er wird zwar mehr mehr zur grünen Insel in einer immer eintönigeren Umgebung, indem sich nicht nur der Nachbarn Katzen tummeln, weils was zu holen gibt, sondern auch einiges wilde Getier.
Aber ich behalte mir vor, die gelegentlich noch hochkommende Winde mit Glyphosat zu bekämpfen, Löwenzahn und Ferkelkraut, wo's überhand nimmt, mit etwas Herbizid zu beseitigen statt mühsam auszustechen, und im Frühjahr zeitgenau mit schnell verfügbarem "Kunstdünger" zu arbeiten.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Hausgeist am 17. Mai 2023, 21:37:37
"Kunstdünger"

Schlimm! So wird das nichts mit der Absolution.  :-\
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Blush am 17. Mai 2023, 21:54:20
Aber ich behalte mir vor, die gelegentlich noch hochkommende Winde mit Glyphosat zu bekämpfen..
Da möchte ich nachfragen. Kommt gelegentlich noch Winde in Deinem Garten auf, weil Samen eingetragen werden, sprich bleibt behandelte Winde zuverlässig weg? Ich hatte vor einigen Jahren nämlich versucht, der Ackerwinde mit Glyphosat beizukommen und es hat nicht funktioniert. Ich hatte gepinselt statt zu spritzen, inmitten von Kulturen war mir das zu heikel. Sie trieb aber definitiv dort wieder aus.  :-X



Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Gartenplaner am 17. Mai 2023, 22:00:45
Glückwunsch auch von mir  :D

Glyphosat gegen Winde kann ich nachvollziehen - aber gegen Löwenzahn und Ferkelkraut….
Mit „Kunstdünger“ kann man auf Lehm auch leicht mal Pflanzen killen  8)

Ich hab Zaunwinde mit Glyphosat in der Shrubbery komplett weg bekommen.
Allerdings mit einer Variante mit mehr Wirkstoffgehalt als die deutschen Gartencenter-Produkte.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Chica am 17. Mai 2023, 22:09:18
Nur sind viele Gärten hier einfach tot. Das bedaure ich zutiefst.

Das ist das wirkliche Argument  8). Das ist das was auch mir am Herzen liegt.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: zorro am 17. Mai 2023, 22:13:34
@blush
.
Ich habe hier "nur" Calystegia sepium. Die verschwindet nach Glyphosatbehandlung. Ab ind an taucht sie in der Nähe wieder auf, vermutlich Sämlinge. Da die oft im Wurzelwerk von Stauden stecken, lege ich die Triebe zur Seite und sprühe sie dort rin. Das ist mir sicherer als Ausbuddelversuche, bei denen meist was im Boden bleibt.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: solosunny am 17. Mai 2023, 22:15:44
Ich hab auch ein echtes Problem mit Winden , im Schulbeet . Es sind Massen.  Im eigenen Garten hab ich sie mit hartnäckigem ziehen in den Griff  bekommen. Im Schulbeet dreh ich  mich  um und sie ploppen wieder auf
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: zorro am 17. Mai 2023, 22:15:50
Nur sind viele Gärten hier einfach tot. Das bedaure ich zutiefst.

Das ist das wirkliche Argument  8). Das ist das was auch mir am Herzen liegt.
Ja, mir auch.
Tot oder nicht tot hängt aber nicht an "synthetischen Herbiziden" und "Kunstdünger".
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Chica am 17. Mai 2023, 22:16:40
Zum Unkraut. Ich jäte und grabe mehrfach, ab dem zeitigen Frühjahr. Irgendwann im Frühsommer/Hochsommer wird die Arbeit weniger.

Das klingt beneidenswert. Ich schaffe es bis zum Sommer im besten Fall alle Beete einmal zu entkrauten. Wenn ich Glück habe. Die Randbereiche unter den Gehölzen habe ich schon jahrelang nicht angefasst. Bei 35 Grad höre ich auf damit, das war es dann für die Saison. Es ist ein Wettlauf.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Chica am 17. Mai 2023, 22:18:54
Nur sind viele Gärten hier einfach tot. Das bedaure ich zutiefst.
Das ist das wirkliche Argument  8). Das ist das was auch mir am Herzen liegt.
Ja, mir auch.
Tot oder nicht tot hängt aber nicht an "synthetischen Herbiziden" und "Kunstdünger".

Das habe ich auch nicht gesagt. Es hängt an der Pflanzenauswahl  8). Und an der Pflege/Mähintensität.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Blush am 17. Mai 2023, 22:29:17
Ja, mir auch.
Tot oder nicht tot hängt aber nicht an "synthetischen Herbiziden" und "Kunstdünger".

Das denke ich im Grunde auch. Allerdings weiß ich auch, dass Gifte von einigen Nachbarn eben nicht sachgerecht sondern nach dem Motto "viel hilft viel" eingesetzt werden. Und als erstes zu Gift zu greifen, ohne Versuche, das Problem anders zu lösen, käme mir nicht in den Sinn.

Zu den Winden, hier sind es beide. Convolvulus arvensis (schon immer) und seit ein paar Jahren Calystegia sepium. Das wird die Rache sein.  ;D  :-X
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: zorro am 17. Mai 2023, 22:42:45
Da stimme ich dir in jeder Hinsicht zu. Ich kenne von früher auch Gärtner, deren Obst ich nicht hätte essen wollen, bei den Mengen an PSM.
Aber mir gehen auch Leute enorm auf den Senkel, die mir erzählen, dass sie ganz toll achtsam sind und nur Bio und keine Gentechnik und keine böse Chemie ,- deren Gärten aber eine grüne Rasenwüste mit Trampolin und Grill sind und deren Miezekatz sich nur bei uns im Garten aufhält, wenn sie draußen ist.
Und die mir dann noch erzählen, dass man in einem Ökogarten kein Schneckenkorn brauche, das Katzen und Igel vergifte, weil  in einem Garten "in Einklang mit der Natur" Nacktschnecken zum ökologischen Gleichgewicht gehörten und sich das von selbst reguliere.
Bei soviel Selbstgerechtigkeit wird mir schlecht.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Veilchen-im-Moose am 17. Mai 2023, 22:59:56
Zum Unkraut. Ich jäte und grabe mehrfach, ab dem zeitigen Frühjahr. Irgendwann im Frühsommer/Hochsommer wird die Arbeit weniger.

Das klingt beneidenswert. Ich schaffe es bis zum Sommer im besten Fall alle Beete einmal zu entkrauten. Wenn ich Glück habe. Die Randbereiche unter den Gehölzen habe ich schon jahrelang nicht angefasst. Bei 35 Grad höre ich auf damit, das war es dann für die Saison. Es ist ein Wettlauf.

Ich habe auch keine rund 2000 Quadratmeter. Das würde ich auch nicht schaffen.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: oile am 17. Mai 2023, 23:33:30
Ja die oile, die Beete sehen aus als ob da die Wiese weitergeht  >:(. Ich werde in diesem Jahr alle Wiesenflächen vor der Gräserblüte abrasieren, komme was da wolle! Bis auf einzelne kleine Flächen in denen es dieses Gras nicht gibt. Es hilft nichts!
Also jetzt!
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: thuja thujon am 18. Mai 2023, 00:21:56
Ja die oile, die Beete sehen aus als ob da die Wiese weitergeht  >:(. Ich werde in diesem Jahr alle Wiesenflächen vor der Gräserblüte abrasieren, komme was da wolle! Bis auf einzelne kleine Flächen in denen es dieses Gras nicht gibt. Es hilft nichts!
Also jetzt!
So weit hätte es tatsächlich nicht kommen müssen. Ein bisschen händische Pflege oder für Faule auch ein selektives Herbizid, gerne auch Bio, und schon könnten die Insektennährpflanzen blühen ohne das sich das Futter für die `Weizenbiene´ aussät.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Chica am 18. Mai 2023, 05:51:51
Du kannst hier gerne helfen kommen tt. Ich bin einer der rührigsten Menschen die Du kennst, glaub mir mal  8).

Da habe ich ja Glück Bristle, aus meinen Nacktschnecken mache ich Schaschlik oder salze sie ein, wenn ich dazu komme, eine grüne Rasenwüste gibt’s hier auch nicht. Aber wer mit seinem Land, mit dem Boden, mit den Pflanzen und den Tieren verbunden ist, auch mal einfach in der Wiese sitzt und die Viecherli beobachtet und fotografiert, der wirft nicht mit „Chemie“ um sich, deren Inhalt er nicht genau kennt und deren Wirkung er nicht genau abschätzen kann. Wozu auch? Das ist völlig überflüssig.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Chica am 18. Mai 2023, 06:30:47
In MV geht es so :
https://www.natur-im-garten-mv.de/

Es gibt von Bundesland zu Bundesland andere Projektträger. Um die Plakette zu erhalten, reichen Minimalanforderungen. Mein Garten hat alle zusätzlichen Kriterien erfüllt, wie Deiner sicherlich erst recht. Mir ging es tatsächlich darum, ein Zeichen zu setzen (wenn ich mich hier umsehe, schien es mir sinnvoll ;)) und in das Netzwerk zu kommen.

Ich bekomme zwei Plaketten ;D: bis auf die Regenwassernutzung sind hier alle Zusatzkriterien erfüllt  8). Oder doch nicht denn "Zertifizierungen können leider nur in den Nationalen Naturlandschaften Brandenburgs durchgeführt werden." Warum das? Gibt das Sinn? Die Nationalen Naturlandschaften Brandenburgs.... Warum dürfen denn nun nur Gärten im Bereich der "Schätze des Landes Brandenburg" zertifiziert werden? Macht es nicht mehr Sinn auf alle Fälle Gartenschätze außerhalb dieser Gebiete hervorzuheben  ???? Ich schreibe die an  8).
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: RosaRot am 18. Mai 2023, 06:55:24
Ja die oile, die Beete sehen aus als ob da die Wiese weitergeht  >:(. Ich werde in diesem Jahr alle Wiesenflächen vor der Gräserblüte abrasieren, komme was da wolle! Bis auf einzelne kleine Flächen in denen es dieses Gras nicht gibt. Es hilft nichts!
Also jetzt!

Hier ist die Taube dieses Jahr auch massiv vorhanden und ich bin dabei, sie auszureißen (weil sie, wenn gemäht, ja gleich wieder treibt und blüht und sich versamt)...
Unter der Trespe wächst übrigens schlicht nichts außer etwas kümmerlichem Efeu, das Zeug macht alles platt, stellte ich gestern wieder fest.
Übrigens führte ich gestern ein kleines grünes Fläschlein mit mir, samt Pinsel. Auch Brombeeren sprießten sehr munter dort, wo sie nichts zu suchen haben.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: zorro am 18. Mai 2023, 07:49:08
Da habe ich ja Glück Bristle, aus meinen Nacktschnecken mache ich Schaschlik oder salze sie ein,
Schnecken zerschneiden ist ja o.k., aber die Tiere einsalzen ist schlicht und einfach Tierquälerei.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Chica am 18. Mai 2023, 08:07:37
Echt?? Es geht einfach schneller und die Leichen ziehen keine neuen an bzw. die Neuen sterben gleich mit. Diese Tiere verspeisen sich nämlich ungerührt gegenseitig und man hat sonst eine Versammlung der Kannibalen  :P 8).
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: zorro am 18. Mai 2023, 08:12:49
Ja echt. Da gibts nichts zu beschönigen. Außerdem hat Salz nichts im Garten zu suchen.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Immer-grün am 18. Mai 2023, 08:13:22
Zu den Winden, hier sind es beide. Convolvulus arvensis (schon immer) und seit ein paar Jahren Calystegia sepium. Das wird die Rache sein.  ;D  :-X
;D
Bei der Winde kriege ich Kontrollverlustängste weil sie so schnell und schwierig zu jäten ist, sie ist das einzige Unkraut, wo ich giftig werde. ;) Das Gift wirkt gut (welches weiss ich nicht mal, ist ein Schaum), ist dann ein Einsatz alle paar Jahre mal. Sämlinge gibt es halt, wie bei jedem Unkraut.
.
Bei den Schnecken habe ich keine Kontrollverlustängste, mit denen flüstere ich. ;) ;)
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: AndreasR am 18. Mai 2023, 08:14:13
Ob man Schnecken nun mit C8H16O4, FePO4 oder NaCl um die Ecke bringt, dürfte egal sein, ist alles Chemie. ;) Aber dass die Schleimer mittlerweile zum Unkraut zählen, war mir neu...
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Immer-grün am 18. Mai 2023, 08:16:05
Aber dass die Schleimer mittlerweile zum Unkraut zählen, war mir neu...
Sie verhalten sich manchmal auch un-möglich. ;)
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: zorro am 18. Mai 2023, 08:27:28
Ob man Schnecken nun mit C8H16O4, FePO4 oder NaCl um die Ecke bringt, dürfte egal sein, ist alles Chemie. ;)
Unsinn
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: AndreasR am 18. Mai 2023, 08:34:57
Ich bezog mich auf die Leute, die Unkraut (egal, ob nun pflanzlich oder tierisch) mit "Hausmitteln" wie Salz und Essig bekämpfen, weil sie keine "Chemie" verwenden möchten. ;)
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: zorro am 18. Mai 2023, 08:40:46
Schon klar.
Die wissen's halt nicht besser, weil sie eh schon alles besser wissen.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Immer-grün am 18. Mai 2023, 09:03:47
Was ich bisher nicht wusste; Löwenzahn kann auch als Beeterweiterungshelfer fungieren.
Ich hatte die Jahre zuvor wohl einfach über ihn einweggemäht an der Stelle. Dieses Jahr waren seine Rosetten so gross und dicht an dicht anschliessend an ein Beet, mein Auge sagte jäten. Und danach hatte ich eine "saubere" Beeterweiterung mit in der Tiefe gelockertem Boden. (Nur die Form des Beets ist im Moment ein bisschen...originell. ;))
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Chica am 18. Mai 2023, 09:09:10
Schon klar.
Die wissen's halt nicht besser, weil sie eh schon alles besser wissen.

Genau so kommt mir das vor, schade eigentlich  :-\.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Blush am 18. Mai 2023, 09:23:28
Aber mir gehen auch Leute enorm auf den Senkel,...

Und da stimme ich Dir in jeder Hinsicht zu. Außerdem finde ich Selbstgerechtigkeit stets schwer auszuhalten, egal von welcher Seite. Ich hoffe, dass mein soziales Umfeld mir rechtzeitig Zeichen gibt, sollte ich selbstgerecht sein. Die Geschichte mit dem Splitter und dem Pfahl. Kennen wir.
.
Ich habe im frühen Frühjahr Schneckenkorn gestreut (und damit gegen die Regelung dieser Naturgarten-Plakette verstoßen, ich weiß. Ich weiß auch, dass es Menschen gibt, für die Regelverstöße striktestens nicht akzeptabel sind, ich finde kleinere "Dehnungen" manchmal OK.) Und zwar, weil mir sehr einleuchtete, was ich hier im Forum las. Das es nämlich erfolgversprechend sei, sehr früh einmal die Population zu dezimieren. Weinbergschnecken, Schnegel und Igel waren zu dem Zeitpunkt hier noch nicht aktiv.
.
Ich habe Schnecken auch schon in kochendes Wasser geschmissen und die Brühe dann verteilt. Es stinkt ekelerregend  :-X und soll Artgenossen abhalten. Nach meinem Kenntnisstand ist das Verbrühen weniger quälerisch als das Einsalzen, das für mich auch nicht in Frage käme. Was sagt ihr dazu?
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: thuja thujon am 18. Mai 2023, 09:28:00
Beides ist grausam aus menschlicher Sichtweise. Von Nematoden innerlich aufgefressen zu werden oder lebendig gefressen zu werden ist auch grausam, aber Natur. 
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Aspidistra am 18. Mai 2023, 09:31:13
Ich zerschneiden Schnecken. Kochendes Wasser erscheint mir noch besser/schneller, ist mir aber zu unpraktikabel.
Einsalzen oder das 'humane' in Plastikbeutel und zuknoten würde ich nie machen. Da ist der Todeskampf zu lange.
Wenn es eine praktikable Schmerzlose tödungsart gäbe, würde ich die wählen.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: thuja thujon am 18. Mai 2023, 09:32:47
Mit den Schuhen ziehend zertrampeln geht am schnellsten.
Das gilt auch für Pflanzen.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Blush am 18. Mai 2023, 09:34:13
Ja, tt. Das Verbrühen soll zum schnelleren Tod führen als das Versalzen. Das meinte ich.
.
Ich zerteile sie auch mit dem Spaten, schneiden mag ich nicht so gern.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Apfelbaeuerin am 18. Mai 2023, 10:41:03
Ihr seid komplett OT ;D
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Blush am 18. Mai 2023, 11:00:57
Alles hängt mit allem zusammen.  ;D :-[
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Kapernstrauch am 18. Mai 2023, 12:45:38
Man könnte den Titel ändern und die Schnecken mit einbeziehen  ;) - es geht ja im weiteren Sinn um unangenehme Sachen im Garten
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Immer-grün am 18. Mai 2023, 14:18:04
Man könnte den Titel ändern und die Schnecken mit einbeziehen  ;)
Ich vermute, da kommen wir dann über Dickmaulrüssler, Wühlmäuse, streunende Katzen etc. etc. letztendlich zu den Wildschweinen. Auch hier wird für jeden etwas dabei sein. ;)
Die Schnecken haben ihren Thread, und wahrscheinlich nicht nur den einen:
https://forum.garten-pur.de/index.php?topic=9838.0
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Gersemi am 18. Mai 2023, 15:43:26
Nochmal zurück zum Unkraut, von dem es Arten gibt, die einen weniger stören als andere. Gundelrebe und Vogelmiere z.b. lassen sich leicht jäten, wenn sie anderes zuwuchern, kriechender Hahnenfuß ist mir da schon unsympathischer. Quecke nervt, weil sie ihre fiesen Wurzeln in anderes hinein schiebt und das Scharbockskraut ist mir mittlerweile verhaßt.
Löwenzähne und Ferkelkraut lassen sich ausstechen, Winde und Zaunwicke leider nicht.
Ich habe viel Fläche und von vielen Unkräutern/Wildkräutern reichlich - Gift will ich im Garten nicht haben, bin aber so inkonsequent, es bei wenigen Hostas in Kübeln und beim Gemüse zu streuen...ohne schlechtes Gewissen.

Und was die Selbstgerechtigkeit mancher Menschen angeht, die halte ich auch nur schwer aus.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Nina am 18. Mai 2023, 17:22:06
Ihr seid komplett OT ;D
Genau!  ;D

Deshalb mal wieder was zum Thema: Was spricht eigentlich gegen Hahnenfuß?
Sieht doch nett aus, oder?
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Secret Garden am 18. Mai 2023, 17:32:09
In den Beeten finde ich Hahnenfuß auch schön :D (passt gerade perfekt zu Akelei und Storchschnabel) und lasse ihn gewähren. Außerdem ist er wichtig für Insekten, aber leider im Rasen sehr verdrängend, dort versuche ich ihn einzudämmen.
.
Finde grad nur ein Bild durch den Zaun in den Garten hinein:
.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Nina am 18. Mai 2023, 17:34:52
Ach, das entspannt mich ja ungemein!  :D
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Zittergras am 18. Mai 2023, 17:59:55
Meine Unkräuter sind das Scharbockkraut und der Bärlauch. Die taube Trespe habe ich auch und rupfe, wo ich sie sehe. Nützt aber nicht viel, weil sie von draußen immer wieder in den Garten kommt. Mit Winde kann ich leben.

Aber Albträume macht mir das Scharbockkraut, das einfach nicht einzudämmen ist und alles überwuchert.
Bei dem nassen Wetter konnte ich es bis jetzt noch nicht mal oberhalb entfernen, da werden Billionen Achselknöllchen im nächsten Jahr keimen. Wenn er sich wenigstens nicht auch noch weiter verbreiten würde, aber er blüht auch schon im gemähten Gras! Dabei habe ich im Vorjahr ein paar Tage Scharbockskraut und Knöllchen gejätet, das merkt man nicht einmal!

Der Bärlauch ist auch lästig, der sprießt aus jeder Fuge. Dem muß ich demnächst die Blütenstände entfernen, damit er nicht auch noch aus-samt. Das dauert Stunden!  Wird aber nicht viel helfen, weil jetzt die Nachbarin auf der anderen Gartenseite auch eine Ecke damit begrünt hat. Der Angriff kommt also auch von der anderen Seite.
Also da würde ich mal eine Ausnahme in meinem, bis auf Schneckenkorn, giftfreien Garten machen. Wenn wer einen guten Rat hat, dann immer her damit!  8)
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Secret Garden am 18. Mai 2023, 18:10:22
Scharbockskraut habe ich auch überall und es erdrückt leider schwächere Stauden wie Veilchen oder kleine Herzblumen.
Im Rasen ist es auch. Den Kampf habe ich lange verloren gegeben, der gesamte Boden ist mit den kleinen Knöllchen durchsetzt. Gerade welkt das Scharbocklaub und bald wird das Elend unsichtbar und von anderen Pflanzen überwachsen sein.
.
Kriechender Ehrenpreis ist ein hübsches Unkraut und hat sich farblich passend zum Storchschnabel gesellt:
.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Blush am 18. Mai 2023, 19:17:58
Sorry für's OT.  :-\

Scharbockskraut fing ganz harmlos im Rasen an und hat mich nicht gestört. Ein Fehler, denn nun ist es in einigen Beeten angekommen. In einem kleineren habe ich letztes Jahr konsequent früh gejätet und musste in diesem Jahr nur noch wenige Pflanzen nachjäten. Ein im letzten Herbst angelegtes kleines Beet war im Frühjahr komplett überzogen davon. Gejätet und sicher muss ich mindestens zweimal nachjäten. Im Rasen werde ich nun darauf achten, es frühzeitig abzumähen.
.
Was sich seit zwei oder drei Jahren im ganzen Garten breit macht ist efeublättriger Ehrenpreis. Leicht zu jäten, aber sicher sind rechtzeitig ausreichend Samen abgefallen.  :-\
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: zorro am 21. Mai 2023, 15:40:34
Dieses Ensemble bleibt:
Orlaya grandiflora, Stinkender Storchschnabel und Jungfer im Grünen.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Nina am 21. Mai 2023, 15:43:30
Ich mag ja den Geruch des stinkenden Storchenschnabels.  :)
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Gänselieschen am 22. Mai 2023, 17:28:17
Alles fängt mal klein an - als hier das erste Scharbockskraut in der Wiese unten blühte, hat es mich wirklich gefreut. So früh ein Blümel.... aber es wird mehr... sicher spielt dabei eine Rolle, dass bei der Beetbewässerung auch mal diese Bereiche mehr Wasser ab bekommen als früher.... zu trocken mag es ja nicht stehen.

Die lila Taubnessel ist hier auch sehr invasiv im Frühling - aber es freut mich sehr zu sehen, wie die Hummeln und auch Bienen sich auf diese frühe Blüte stürzen.... und... die Kaninchen fressen es auch gern.

Klebriges Labkraut - früher war es echt kleiner - möchte jetzt alles überwuchern - so schnell einen Arm voll Kaninchenfutter hat man selten. Sie lieben es nicht, aber sie fressen es letztlich doch. Die raue Struktur soll gut für sie sein, gilt auch für Diesteln, die sich versamt haben....

Fazit - es ist kein Unkraut mehr - es ist Futter - und Giersch und Löwenzahn sind wirklich beliebt bei den Nagern ;D ;D ;D
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: raiSCH am 22. Mai 2023, 17:55:47
Giersch und Löwenzahn sind im Jugendstadium auch eine prima Salatbeigabe!
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Apfelbaeuerin am 22. Mai 2023, 18:51:50
Das darf als bekannt vorausgesetzt werden ;)
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Chica am 22. Mai 2023, 19:08:53
Die lila Taubnessel ist hier auch sehr invasiv im Frühling - aber es freut mich sehr zu sehen, wie die Hummeln und auch Bienen sich auf diese frühe Blüte stürzen.... und... die Kaninchen fressen es auch gern.

Meinst Du Lamium rubrum? Sie ist Pollenfutter für 8 Wildbienenarten und auch bei anderen Tieren beliebt  8). Hier wird nicht einer Pflanze ein Blättchen gekrümmt bevor sie sich versamt hat. Lamium maculatum habe ich leider hier nicht, blüht auch lila.

(https://lh3.googleusercontent.com/pw/AJFCJaVfLEAbfRmQEdz83X5Jm2F3q6X1svR7BQbv72836Y20vgMTv1zdLHktRgYcnizFa1B634zxgkJMn2ce49JTu7pua-et-6atSu53FLSgs1M6qqB3XGcQCQNkRyZWLE2M6vCokun9qh03CqIFtxqT6P-sSw=w920-h690-s-no?authuser=0)  (https://lh3.googleusercontent.com/pw/AJFCJaU-6Ua9BHYV-XqSJP5kbPnAabQSl1k-tmmX2yWuDYekAgvR50UhXa8iQ96bS430Gh3I1CVZph9ImBwaa0P6JHmRJH-aGu2pmtbY4s32Wop7yW48X_tA9FYQzXtlLURlMxEnMu351b3SSrbddepu9IbuUw=w920-h690-s-no?authuser=0)  (https://lh3.googleusercontent.com/pw/AJFCJaUoZiF2vYCJtyo5rh1WXUivUH2ecygVAB5BcRI45ZIA65AU2Q0Juyf2ujUiqY1QKsOmZubdhZk1hBTE9ik_fKJBDHQLTZXIUyYMNzxXujn8JXRP13lVtt_YbIInm2UqDLUzAepeC72k9vQB3O0VvLdYug=w920-h690-s-no?authuser=0)
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Immer-grün am 04. Juni 2023, 18:39:25
Meinst Du Lamium rubrum? Sie ist Pollenfutter für 8 Wildbienenarten und auch bei anderen Tieren beliebt  8). Hier wird nicht einer Pflanze ein Blättchen gekrümmt bevor sie sich versamt hat.
Das habe ich mir fast gedacht. ;) Das Foto mit Katze ist malerisch.
Taubnessel mag ich auch gern, ich glaube, es ist maculatum. Sitzt und bleibt schon länger an trockener Stelle (aber kein Beet).
.
Ich habe gestern einiges an Schöllkraut gejätet (es hat noch genug auf dem Gelände von dem Zeug für Wildbienen & Co. ;))
Heute morgen blinzelt mir frech entgegen..., ein Schöllkraut, ätsch. Ja, ja, ich weiss schon, ich kriege sie eh nie alle.
Und in der Ecke ist sowieso mehr wild wie anders. Beim nächsten frechen Blinzeln fliegt`s aber, bätsch.

Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Blush am 04. Juni 2023, 19:48:11
Das Geum, das Du zeigst jäte ich so konsequent wie ich nur kann. Ich weiß aktuell nicht, ist es G. urbanum? Jedenfalls scheinen Samen für Jahrhunderte im Boden zu sein.  ::) Natürlich erwische ich nie alles, vor allem in wilden Ecken nicht. Aber es ist so eine Samenschleuder und wurzelt mit Vorliebe auch in Stauden, dass ich ihm den Kampf angesagt habe. Lamium darf bleiben, stört mich nicht und ich freue mich ebenfalls, wie sehr Bienen und Hummeln es mögen. Ich finde es zudem auch hübsch. Ebenso wie die Kleine Braunelle, die sich im "Rasen" breit macht.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Bredehöft am 04. Juni 2023, 19:57:38
Nina, auf deine Frage zurückzukommen, was gegen Hahnenfuß spricht: Ja, er sieht nett aus. Aber nun kommt es drauf an, welchen Hahnenfuß du meinst. Der scharfe Hahnenfuß ist bei mir einigermaßen zahm, ich finde den so hoch und filigran im Staudenbet so zauberhaft, dass ich ihn dort extra angesiedelt habe. Aber nun zu meinem Experiment mit dem kriechenden Hahnenfuß: Dem habe ich erlaubt, sich in einem Wildstaudenbeet anzusiedeln. Wildstauden, dachte ich, sind hinlänglich konkurrenzfähig. Denkste: Der Hahn macht alles nieder. Es sieht toll aus, wenn der sich großflächig ausbreitet, aber ich muss jetzt mal beobachten, wen der kriechende Hahnenfuß leben lässt und wen nicht. Ende des Sommers bin ich klüger.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Gartenplaner am 04. Juni 2023, 20:02:20
Geum urbanum  :-X
Die haben eine Sollbruchstelle zwischen Wurzelballen und Blattschopf, sogar schon als einjährige Sämlinge, der im Boden verbliebene Wurzelstock treibt dann fröhlich wieder aus, wenn ich versucht hab, sie per Hand mit Wurzelballen aus dem Boden zu rupfen.
Muss ich immer mit Unkrautstecher oder Schaufel jäten.
Die Samen werden von Tieren überall im Garten verteilt durch die kleinen Widerhaken dran.
Los werd ich’s nicht, es wächst auch in der nachbarlichen Wilderness, aber ich versuche, es von den Beeten fern zu halten.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: susanneM am 04. Juni 2023, 20:19:38
Ja detto Gartenplaner

Geum urbanum manchmal hab ich das Gefühl sie hat mehrere Sollbruchstellen.
Schwierig wird besonders, wenn Gerum Hybr. gleich daneben sitzen, im Kleinstadium
von den Blättern her kann ich sie fast nicht auseinander halten.
Rausziehen geht hierorts super, aber nur mit der Grabegabel.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Krokosmian am 04. Juni 2023, 20:32:42
Mit einem biligen/alten gebogenem Schälmesser, sowie etwas Übung lässt sich Geum urbanum beim Jäten ruckzuck unterhalb des Wurzelbodens unterschneiden und rausziehen. Dabei bricht nix und es verbleibt kein Rest der sich wieder regenerieren könnte. Günstiger wärs, wenn die Klinge ein wenig länger ist, geht aber auch mit den kurzen die es im Supermarkt gibt.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: AndreasR am 04. Juni 2023, 21:51:00
Die Taubnesseln dürfen hier auch fröhlich durch den Garten wuchern, und das eine oder andere Schöllkraut lasse ich ebenfalls stehen. Kriechendem Hahnenfuß und Nelkenwurz habe ich hingegen den Kampf angesagt, auch wenn es ein Kampf gegen Windmühlen ist, denn für jedes gejätete Exemplar gehen irgendwo an einer unzugänglichen Stelle mindestens zehn neue Sämlinge auf. ::)
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Immer-grün am 04. Juni 2023, 23:39:59
Aber nun zu meinem Experiment mit dem kriechenden Hahnenfuß: Dem habe ich erlaubt, sich in einem Wildstaudenbeet anzusiedeln. Wildstauden, dachte ich, sind hinlänglich konkurrenzfähig. Denkste: Der Hahn macht alles nieder.
Ich hoffe, du hast da keine zarten Wildstauden drin in deinem Beet. Die Ausläufer des kriechenden Hahnenfuss nisten sich ja dann auch gern ein in einen Staudenhorst. Es wird dann mühsam, ihn dort zu entfernen. Da läuten bei mir immer die Alarmglocken, wenn so ein Hahn von der Wiese aus seinen Fuss in ein Beet ausstreckt. ;)
Da der Garten über die letzten Jahre trockener geworden ist, ist der kriechende Hahnenfuss bei uns nicht mehr so stark im Vormarsch wie früher.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Bredehöft am 05. Juni 2023, 10:09:13
Wildstauden sind in der Regel robust, deshalb hab ich sie dort ja angepflanzt. Und wer sich durchsetzt, das ist ja genau meine Fragestellung, das will ich beobachten. Man lernt ja immer was dazu, und wer weiß, vielleicht ist das ja die Gartengestaltung der Zukunft? Hätschelkinder durchzubringen wird immer mühsamer, und die Tierwelt braucht mehr als ein bisschen Unterstützung.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Hawu am 05. Juni 2023, 10:15:46
Den wolligen Hahnenfuß hatte ich bewußt mal in den Garten geholt. Der wuchert nicht, samt sich aber üppig aus. Eine robuste Pflanze, die mit Trockenheit und Überschwemmung gut klarkommt und Farbe in schattige Ecken bringt.
Ich finde diesen Hahnenfuß wunderschön und möchte ihn nicht mehr missen. Leider finden die Rehe ihn auch klasse, so dass es keine größeren Bestände mehr gibt, sondern nur noch einzelne Exemplare.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Chica am 06. Juni 2023, 19:08:28
In MV geht es so :
https://www.natur-im-garten-mv.de/

Es gibt von Bundesland zu Bundesland andere Projektträger. Um die Plakette zu erhalten, reichen Minimalanforderungen. Mein Garten hat alle zusätzlichen Kriterien erfüllt, wie Deiner sicherlich erst recht. Mir ging es tatsächlich darum, ein Zeichen zu setzen (wenn ich mich hier umsehe, schien es mir sinnvoll ;)) und in das Netzwerk zu kommen.

Ich hatte mich natürlich sofort mit der Zertifizierungsstelle in Brandenburg in Verbindung gesetzt, schon aus Neugierde und auch postwendend, eigentlich mailwendend Antwort bekommen. Sie schickten mir einen Antrag, den ich gleich ausgefüllt und zurückgesendet habe. Sie würden straff dran arbeiten, dass in Brandenburg auch außerhalb der Nationalen Naturlandschaften Gärten für die Auszeichnung zertifiziert werden. Na dann. Eigentlich brauche ich ja die Zertifizierung nicht um zu wissen, dass ich einen Naturgarten pflege aber Du hast natürlich recht, man bekommt vielleicht Kontakt zu einem Netzwerk, zu noch mehr anderen Verrückten. Ich habe nicht mal einen Gartenzaun für die Plakette, vielleicht sollte ich einen dafür bauen ;D.

Hätschelkinder durchzubringen wird immer mühsamer, und die Tierwelt braucht mehr als ein bisschen Unterstützung.

Die Stelle mit dem Aufwand ist auch bei mir hier eins der stärksten Argumente für Wildpflanzen. Und die Viecherli, die sie prompt mitbringen.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Gartenplaner am 06. Juni 2023, 19:41:55
…Ich habe nicht mal einen Gartenzaun für die Plakette, vielleicht sollte ich einen dafür bauen ;D.

Aber du hast doch das Schild im Vorgarten, da ist doch noch Platz drunter, oder?  ;)
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Chica am 06. Juni 2023, 20:05:26
Du hast recht, die beiden Schilder sollten  sich auch vertragen: Naturschutzgebiet und Natur im Garten  8).
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Hyla am 06. Juni 2023, 20:49:43
Bei euren Beschreibungen ist mir die Goldrute eingefallen, die zur Zeit wieder in großen Flecken austreibt. Entfernen ist sogar in unserem Sandboden ziemlich schwierig, weil sie einen festen Horst bildet, der nicht leicht zu durchtrennen ist. Solange es nicht zuviel wird, dulde ich sie, weil an ihr immer viele Schwebfliegen sitzen und die Hornissen dort jagen. Langsam nimmt es aber an manchen Stellen überhand. Die 1m Pflanzen sind ja doch eine starke Konkurrenz für andere Stauden.
Auch etwas nervig der Bambus Pseudosasa japonica. Er wandert ähnlich invasiv wie Quecke durch den Garten. Bei den Phyllostachys kann man wenigstens noch was ernten, z.B. Bambussprossen und -stangen, der Pseudosasa ist einfach nur nervtötend.
Neuestes Unkraut ist eine Rosenunterlage. Die Veredelung ist vorletzten Winter erfroren und die Unterlage treibt unterirdisch in alle Richtungen aus. Teilweise habe ich's schon weggestochen, trotzdem nervt sie. Ich war aber auch etwas blauäugig und hab's für Sämlinge gehalten.  ::)
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Starking007 am 06. Juni 2023, 21:05:45
Das versteh ich nicht.
Wenn man merkt, dass etwas auf Dauer immer Ärger macht, warum dann nicht weg damit?
Arbeitsbeschaffung?
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Amur am 06. Juni 2023, 21:13:13
Wenn der Ärger schön blüht oder ne Eigenschaft hat die man will, wird man halt toleranter.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Bredehöft am 06. Juni 2023, 22:52:30
Ja, mit der Goldrute kämpfe ich auch. Sie ist offenbar sehr beliebt bei den Insekten, aber wenn man ihr nicht Einhalt gebietet, übernimmt sie den gesamten Garten. Ich habe sie schon eine Edelrose erwürgen sehen, konnte die gerade noch befreien. Ich dezimiere Goldrute, so gut es geht, wohl wissend, dass ich sie nicht mehr loswerde. Alles ausreißen, was nach Goldrute aussieht und darauf gefasst sein, dass noch genügend übrig bleibt. Alternative wäre: Ich buddel alles aus und pflanze neu,und selbst dann kann man nicht sicher sein.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Hyla am 07. Juni 2023, 00:08:53
Goldrute ist ja nicht absolut böse, die Insekten mögen sie. Und wenn man im Hochsommer ohne Gießen nicht viele blühende Pflanzen hat, ist sie ein guter Notnagel.
Den Pseudosasa kriege ich nicht mehr raus. Der ist so in die Wurzelballen von Sträuchern und Bäumen eingewachsen, daß das eine Lebensaufgabe wäre. GsD wächst der nicht so dicht, daß er alles erstickt, trotzdem stört er die Optik und ist ziemlich nutzlos. Der war ein Geschenk, also nicht mal ein selbstgekauftes Unkraut.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Blush am 08. Juni 2023, 15:11:44
Sie würden straff dran arbeiten, dass in Brandenburg auch außerhalb der Nationalen Naturlandschaften Gärten für die Auszeichnung zertifiziert werden. Na dann. Eigentlich brauche ich ja die Zertifizierung nicht um zu wissen, dass ich einen Naturgarten pflege aber Du hast natürlich recht, man bekommt vielleicht Kontakt zu einem Netzwerk, zu noch mehr anderen Verrückten. Ich habe nicht mal einen Gartenzaun für die Plakette, vielleicht sollte ich einen dafür bauen ;D.

Merkwürdig  ::), aber ich hoffe, dass sie es in Brandenburg hinbekommen. Aktuell sind wir zu Treffen in den jeweiligen Gärten eingeladen. Darauf freue ich mich sehr. Als erstes in einen Garten, den ich von außen gesehen und mir gewünscht habe, ihn mal erkunden zu können. Hoffentlich klappt es bei Dir und Du bekommst interessante Kontakte. (Hier ist das nicht mal eben so leicht  :-\) Meine Plakette hängt am Haus.
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Immer-grün am 08. Juli 2023, 15:59:50
Meine Plakette
ist momentan wohl die Weissdornhecke an der Strasse. Zu hoch, zu breit.  :P Aber geblüht hat sie wunderschön. ( Man sollte sie nicht immer so stark zurücknehmen müssen.)
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Die kleine Hexe ( ich meine, das kleine Hexenkraut ist es) tummelt sich im Schatten und hext schnell grössere Bestände. Die Pflanzen lassen sich aber gut ziehen, sie ist keine böse Hexe.
Und ein klein bisschen Magie schadet ja nie.;)
Titel: Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Beitrag von: Konstantina am 08. Juli 2023, 17:26:38
Die gibt hier auch überall. Unten Rodos lasse ich sie stehen, da wächst sonst sowieso nichts. Wü sie stört, wird gejätet