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Autor Thema: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)  (Gelesen 2205152 mal)

Urmele

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Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #3225 am: 16. November 2014, 20:24:05 »

Bei mir steht auch alles mit Drahtspalieren an Wänden. Allerdings haben wir (zum Glück!) keinen Beton ums Haus. Ich brauch sie nur eingraben und sie wachsen drauflos.

An den beiden Bildern kann man die Drähte und die Befestigung erkennen. Mein Mann hat einfach Löcher in die Wand gebohrt Dübel rein und 25cm lange Schrauben so weit reingedreht dass der Abstand Wand-Draht 19,5cm ist.
Abstand der Schrauben zueinander Vertikal etwa 35cm, Horizontal 1m
Bei der Baywa hab ich mir Hopfendraht geholt und den von Schraube zu Schraube gezogen.



Um die Hauswand nicht so zu durchlöchern haben wir am Haus drei Lange Einschlaghülsen reingehämmert und 2,5m lange Zaunpfosten reingeschraubt.
In die Zaunpfosten kleine Metallhäkchen reingedreht an denen ich dann wieder meinen Hopfendraht ziehen konnte.


So sah es 2013 zwischen zwei Pfosten aus. Dort wurde heuer sogar der Muskat Hambourgh reif (im Oktober)


Hier hat er Dann doch noch das Haus angebohrt (GG ist da schmerzfrei) Links Rojewoj kriegt einen 2m Kordon nach links, rechts Tigin Kordon nach rechts.


Tigin war übrigens Ende September reif.

Die Mehrzahl der Reben haben zueinander einen Abstand von ca. einem Meter.
Nach oben dürfen alle wachsen so hoch sie wollen, an der Stützmauer lieben sie es in die Hecke oberhalb zu wachsen.

Weinbaugebiet ist hier bestimmt keines, ohne Mauern, Wände und einen verständnisvollen Mann der das Grobe erledigt könnte ich den ganzen Spaß vergessen.

Die Wände nehmen auch den Frostspitzen im Winter die Schärfe und im Frühjahr kann man den jungen Austrieb wunderbar gegen Spätfröste schützen in dem man einfach Frostschutzvlies mit Wäscheklammern an den Spalierdrähten festklammert.

Freistehend gibt es hier nur eine K. Esther am sonnigsten Platz im Garten, sie wird ja als sehr früh beschrieben hat es aber mit Mühe bis Mitte/Ende Oktober geschafft reif zu werden und war dann völlig verdorben (Suzukii).

An frühen Sorten hab ich vom Jakob die Tasson, die Rojewoj, die Muskat Letnij und die Lora. Alle hatten dieses Jahr erste Trauben und ich kann nur sagen dass ich sehr gut beraten wurde. So leckere Trauben!
Die anderen BIG-Trauben sind noch zu jung , die müssen erst noch wachsen.



« Letzte Änderung: 16. November 2014, 20:34:48 von Urmele »
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Micha74

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Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #3226 am: 16. November 2014, 21:32:01 »

Hallo bin neu in dem forum Komme aus Göppingen bei Stuttgart am fuße der schwäbischen alb und der besitzer von Tafelreben im Garten am Haus also Hobby.
Beobachte also lese das Forum Tafeltrauben seit einem jahr hab mich aber erst jetzt angemeldet.
Meine erfahrung mit den reben....hab vieles falsch gemacht das heißt habe die reben wie weinreben bechandelt sommerschnitt bei 2m höhe , ausgegeitzt zu wenig blatmasse war überzeugt das ich es richtig mache hatte früher weinberg in Siebenbürgen(wo ich herkomme) dacher schnitt belastung wie gekannt,hab aber hier andere sorten (Arkadia kodrianka frumoasa alba juliana vom Schmidt danach Big Trauben entdeckt Lora Monarch Preobraschenie Liwia Tigin Garold) anderes wetter .Arkadia fünf Trauben Juliana drei Trauben im driten standjahr hatte erste ernte nicht so süß und erntezeit so mitte September also um die drei wochen später also überlastung .
War diesen Sommer bei Jakob und habe den unterschied gesehen und meine fehler erkannt zu kurze triebe zu wennig Laub.
Mein traubenstandort spalier an der zaungrenze 2 m hoch rebenabstand 1m , Liwia tigin garold 2m diesen herbst gepflanzt halbschattig wegen nachbarhaus trotzdem versuche ich es werde die hauptruten nicht mehr kappen plus zwei geitzblätter pro blatt bin optimistiesch das es klapt den es klingt logisch Mehr blattmasse Heisst mehr nahrung und zucker für die rebe.MFG
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Ayamo

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Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #3227 am: 16. November 2014, 22:16:07 »

@Dietmar,

ja, schade um manche der Sorten... zB. FVR 7-9... die sind ja tw. nicht ganz einfach zu bekommen.

Wer hat noch welche Erfahrungen mit einer Draht-Spaliererziehung an einer Wand gemacht? Mich interessieren insbesondere Erfahrungen aus Nichtweinbaugegenden.
Das wäre z.B. meine Lage. Naher Waldrand, aber doch Sonne bis 17 Uhr, also trocknen die Blätter morgens, wichtig gg Pilzinfektionen.
Habe nur eine Rebe an einer Mauer (Helena), die dadurch kurz nach Esther kommt. Ich hätte gern mehr Mauer und dann wären da mehr Reben dran. Besser geht´s im Norden nicht... das wussten schon die Gärtner des alten Preußenkönigs, in Sanssouci sind die Reben ja alle in Mauernischen. Ebenso in Versailles.

Sehe ich das richtig, dass die Reben in meiner Polarlage mehr Blattmasse benötigen, um die gleiche Menge Trauben reif zu bekommen? Das bedeutet, ich muss den Abstand zwischen den Reben größer haben als in einer Weinbaulage, wo oft nur ein Abstand von 1 m vorherrscht.
Was ist Photosynthese? Die Pflanze nimmt Kohlendioxid aus der Atmosphäre auf und verarbeitet es mithilfe der Lichtenergie zu Zucker. Der Zucker geht in´s Wachsstum und in die Früchte. (Deshalb kann Jakob mit mehr Fruchtansatz "bremsen").
Weniger Licht - weniger Zucker. Andersherum: Um die gleiche Menge an Zucker zu erzeugen, braucht man bei weniger Licht dann mehr "Blatt-Kraftwerke". Außerdem ist noch zu bedenken, dass diese Prozesse nur bei bestimmten Temperaturen ablaufen (daher wird bei SAT-Ermittlung nicht jeder Monat mitgerechnet).
Zu den Abständen: 1 m Abstand bei deiner alten Anordnung ist wohl zu eng, selbst wenn du mit der Laubwand 3 m hoch könntest. Mein Boden ist "Grenzstandort", Sand auf historischer Bauschuttkippe. Das merkt man an allem... Ernte, Gesundheit, Wasserversorgung. Ich habe daher bei vielen Kulturen Abstände kleiner als sonst üblich.
Bei den Reben ist aber doch ein Abstand von 1,50 m notwendig, da ich die Gerüste nicht höher machen kann. (Bei besserem Boden kann eine Rebe dann auch 2-2,50m ausfüllen).
Außerdem mische ich bei Pflanzungen seit ein paar Jahren Lehm oder Bentonit bei (ca. 1 Eimer bwz. 1/2 Sack), was den sommerlichen Trockenstress mindert. Die Ergebnisse sehe ich im Vergleich zu meinen Gartennachbarn, die ständig gießen und doch nicht mehr ernten.
Wo ich Jakob widersprechen würde: "gießen nur im 1. Jahr". Genau andersrum. Jede Pflanze ist faul, wenn ich anfangs (im Pflanzloch) zuviel gieße und dünge, wird die Wurzelbildung nicht angeregt. Das nennt man auch Blumentopfeffekt.
Die Winzer sagen "die Rebe muss sich hochhungern." Sie bildet tiefe Wurzeln, wenn sie es muss. In späteren Jahren kann man bei großer Sommertrockenheit (nach der Blüte in der Phase der Zellteilung) dann doch mal wässern, damit die Früchte voll werden.

Außerdem habe ich den Eindruck, dass die osteuropäischen Sorten deutlich wüchsiger sind. Meine Kodrianka wuchern ja geradezu...
Zumindest ich kann es nicht so bestätigen, Lakemont und Venus oder Esther (auf SO4) sind auch vergleichsweise triebstark... es käme mir aber entgegen. Vor allem aber sind viele osteuropäische Sorten fruchtbarer, setzen viele große Gescheine an, sowohl an der Triebbasis als auch im oberen Bereich. Man muss ausbrechen. Pod. Saporoschju wollte noch im Oktober blühen...


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Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ)                    (Stimmt das wirklich?)

silesier

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Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #3228 am: 16. November 2014, 23:41:58 »

Wenn jemand kann nicht zum Jakob fahren um viel zu lernen
dann kann diesen Film anschauen.
http://www.youtube.com/watch?v=2lmTFyBTp1U
Ich verstand den Weingärtner zu 50%.Wir brauchen Übersetzer.
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Urmele

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Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #3229 am: 17. November 2014, 05:23:09 »

Was ich nicht verstehe ist der Unterschied den Jakob zwischen Haupt-und Geiztrieb macht.
Er schreibt nur der Haupttrieb nützt der Rebe zur Zuckerbildung und die Geize nicht. Die würden sogar zu viel Zucker verbrauchen.
Deshalb soll man den Haupttrieb so lang wie möglich wachsen lassen.
Blätter an Geiztrieben betreiben doch auch Photosynthese?

Sonst liest man immer man soll die Triebe kurz vor der Blüte entspitzen, damit die Kraft des Stockes in die Blüte geht und die Geize welche dann verstärkt wachsen würden später die Versorgung mit übernehmen.

 ??? ??? ???

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silesier

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Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #3230 am: 17. November 2014, 11:22:37 »

Was ich nicht verstehe ist der Unterschied den Jakob zwischen Haupt-und Geiztrieb macht.
Er schreibt nur der Haupttrieb nützt der Rebe zur Zuckerbildung und die Geize nicht. Die würden sogar zu viel Zucker verbrauchen.
Deshalb soll man den Haupttrieb so lang wie möglich wachsen lassen.
Blätter an Geiztrieben betreiben doch auch Photosynthese?

Sonst liest man immer man soll die Triebe kurz vor der Blüte entspitzen, damit die Kraft des Stockes in die Blüte geht und die Geize welche dann verstärkt wachsen würden später die Versorgung mit übernehmen.

 ??? ??? ???


So ähnlich dachte ich ach.Aber auf fast alle russische Filmen sieht man das auch
das die großtraubige Sorten kaum Geizen haben und die Tragetriebe soeben über
3m lang sind und die Trauben meisten auf der Höhe von 30cm hängen.
Genau meint er je längeres Tragetrieb ohne Ballast welche sind die
Geize wird der Tragetrieb stärker und automatisch werden die Trauben
besser versorgt weil Tafeltrauben sind keine Weintrauben.
Das stimmt auch bei kurzen Tragetrieb wachsen die Geiztriebe wie
blöd sind die schwer unter Kontrolle zu kriegen,muss man noch mehr
spritzen.
Ich probiere das nächsten Jahr aus wenn das nicht klappt dann
fahre ich zum Jakob und ziehe Ihm die Ohren an.
« Letzte Änderung: 17. November 2014, 11:52:16 von silesier »
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Dietmar

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Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #3231 am: 17. November 2014, 13:05:12 »

Ich danke Euch für Eure Anteilnahme und Tipps.

Ich habe zwischen den äußeren Weinbaupfählen insgesamt 10,30 m Platz.

Bisher hatte ich davon nur 4 m genutzt und im Abstand von je 1 m standen 4 Frumoase Albe, die aber Ende Oktober erst zu 90 % reif waren, die Frumoase Albe im Freien gar nicht. Die sind nun raus und das Kiesbett ist kiesfrei, muss aber die Winkelsteine an den neuen Pflanzorten durchbohren.

Wenn ich auf die 10,3 m 7 Reben setze, haben sie einen Abstand von 1,47 m, bei 6 Reben sind es ca. 1,72 m und bei 5 Reben wären es 2,06 m. Wieviele Reben würdet Ihr auf die 10,30 m setzen?
--> bei meinen Nicht-Weinbaustandort und Sonne erst an 11:00 Uhr.

Nach der Diskussion wären selbst 1,47 m schon etwas eng.
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Beerenträume

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Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #3232 am: 17. November 2014, 13:58:05 »

@ Urmele
Es lassen sich ja wenige generelle Aussagen treffen, die auf jede Sorte an jedem Standort zutreffen. Die beste Fotosyntheseleistung bringen Blätter im mittleren Teil des Triebes. Fruchtnahe Blätter leisten mehr. Das Fotosynthese-Optimum hängt an Lichtintensität und Wärme und findet sich bei bei hoher Lichtintensität ab dem späten Vormittag (10 bis 13 Uhr). Geiztriebe dürften eher zu einer Minderleistung tendieren. Ob sich die Fotosynthese im Ergebnis lohnt, ist auch sortenabhängig. Riparia produziert schon Überschüsse, wenn dies bei Riesling noch lange nicht der Fall ist. Wo die verschiedenen osteuropäischen Sorten hier einzusortieren sind, weiß ich nicht, da aber aktuell selbst bei diesen Temperaturen und der wenigen Sonne Galachad oder Jub Now fast noch wachsen, die Pflanzen nicht blöd sind, werden diese wohl deutlich unter dem Rieslingbereich liegen. Das dürfte wohl auf alle sehr frühen Sorten aus Osteuropa zutreffen. Wer erst in einem sehr hohen Licht/Wärme-Bereich Zucker produzieren kann, kann bei diesen frühen Sorten glaube ich nicht dabei sein. Wasser und Luftfeuchtigkeit spielen ja auch eine Rolle für die Fotosynthese und das Beerenwachstum.
Bei den Geiztrieben gibt‘s ja auch unterschiedliche, manche wachsen zivilisiert geradeso 30, 40 Zentimeter und bringen etwas mehr Photosyntheseleistung, andere packt das Wuchsfieber einer Rankpflanze (was eben nicht mit den angezüchteten Riesentrauben harmoniert).
Manche kultivieren in Gegenden, bei denen temperaturmäßig und insbesondere von der Sonnenintensität das Optimum tendenziell eher überschritten wird, manche liegen eher fast ausschließlich unter dem Optimum. Das kann dann wohl auch einen anderen Schnitt bedingen.
Die teilweise beim Schnitt favorisierte gute Durchlüftung sorgt jenseits von Windstille für eine Abkühlung, somit ein deutlich kühleres Mikroklima, und mindert damit bei Temperaturen unter dem Optimum die Photosynthese. Deswegen nehme ich im Norden im Sommer eher wenig an Blattmasse raus. Zumindest solange der Zuwachs einigermaßen kultiviert ist. Eine der sich bei mir gut entwickelnden Reben liegt auf den großen völlig pilzfreien Blättern eines kleinen Tulpenbaums auf, das schafft ein warmes Mikroklima und anders als eine Mauer lässt der Baum mit späten Austrieb im April und Mai an die Rebe noch die volle Sonne ran. Bei dir stehen die Reben vollsonnig mit Steinen im Rücken, die sich aufwärmen können. Das ist dann natürlich was anderes. Ein Haufen Geiztriebe würden eine Erwärmung der Mauer erschweren. Das mag im Flachland nicht so tragisch sein, aber in einer Nachts zur Abkühlung neigenden Höhenlage ist das was anderes.
Ich muss hingegen sehen, dass ich meine Reben möglichst frühzeitig in eine bestimmte Höhe bringe, unterhalb dieser Höhe ist mehr Feuchtigkeit, mehr Pilzdruck, mehr Spätfrostgefahr, mehr Teilbeschattung mit den manchmal unangenehmen Auswirkungen zum Anstacheln des vegetativen Wachstums.
« Letzte Änderung: 17. November 2014, 14:19:10 von Beerenträume »
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Dietmar

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Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #3233 am: 17. November 2014, 14:19:52 »

Ich habe hier in Dresden einen SAT-Wert von 2500 bis 2600, aber trotz der an sich ausreichenden Temperatursumme liegen die Reben an der Hauswand bis etwa 10:30 .... 11:00 Uhr im Schatten und im Herbst schattet das nächste Haus zusätzlich etwa 2 h ab, da dann die Sonne tiefer steht.

Die von mir favorisierten Sorten haben deshalb nur einen SAT-Wert von maximal 2200, eine Sorte von max. 2400. Durch die geschützte Lage an einer Süd-West-Wand mit schwarzen Pflanzringen und schwarzem Kies auf der vollen Länge der 10,30 m möchte ich meinen lokalen SAT-Wert noch etwas erhöhen. Bei ca. 1 Grad höhere Temperatur durch die schwarzen Steine verbessert sich der lokale SAT-Wert um mindestens 120.

Zum Vergleich: Arkadia hat einen SAT-Wert von 2400 bis 2600 und selbst die sehr zeitige Sorte Timur verlangt noch einen SAT-Wert von 2200 bis 2400 und Kodrianka von 2300-2450 und Kodrianka ist dieses Jahr nicht ganz reif geworden (freistehend).
« Letzte Änderung: 17. November 2014, 14:20:28 von Dietmar »
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Beerenträume

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Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #3234 am: 17. November 2014, 14:49:45 »

Die Beschattung ist natürlich ein großes Problem, im Frühjahr werden die Böden nicht warm, und dann wenn im Herbst die Böden schön warm sind, kriegen die Blätter keine Sonne mehr. Wenigstens kommt bei Dir die Beschattung durch ein Haus, schlimmer wäre ein Baum, der in das Beuteschema der Reben passt, da geht das zielstrebige Geranke los, und da bin ich mir auch sicher, Triebe, die dazu dienen, Flächen zu überbrücken um einen Baum zu erreichen bringen für die Fotosynthese gar nichts.
Andererseits war natürlich 2013 ein trostloses Jahr, 2014 war zumindest in deiner Gegend unterdurchschnittlich. Dass uns die "Klimaerwärmung" mit einem warmen November und einem milden März nicht groß weiter bringt, wissen wir beide. Drei fehlende Wochen im Juli oder August kann hier kein Herbst und auch kein wärmeres Frühjahr kompensieren. Lieber eine frühe Sorte die hängen kann, als etwas im Grenzbereich, bei dem man dann zumeist nur warten kann und im Herbst sich nur noch in Zeitlupe etwas tut.
« Letzte Änderung: 17. November 2014, 14:50:40 von Beerenträume »
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Urmele

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Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #3235 am: 17. November 2014, 15:41:58 »

Vielen Dank Silesier und Beerenträume für die Erklärungen.
Nun, da ich sehr viele Reben vom Jakob habe, werde ich sie auch so erziehen wie er sagt. Also wird der Haupttrieb nicht abgeschnitten. Bin sehr gespannt auf das Ergebnis.

Eines ist sicher, hier gibt es immer was zu lernen, wie schön! :D
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guggi

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Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #3236 am: 17. November 2014, 16:28:19 »

Hallo,

bei den ganzen Vorteilen die ihr in den frühen Sorten seht, möcht ich nur kurz meine Erfahrung von diesem Jahr zum besten geben.

Voller Freude wollte ich ende Juli von meinen ersten, tiefblauen Solara Trauben probieren und habe festgestellt, daß die Beeren alle leer waren. Vermutlich eine Wespen Attacke. Falls das nächstes Jahr wieder passiert, kommt sie raus und eine andere, spätere Sorte rein, da ich bei allen anderen Sorten keine Probleme mit Wespen hatte.

Ein anderes Problem hatte ich mit "Regent", die war von der Suzuki befallen, da bin ich mal gespannt wie die Viecher sich vermehren, das könnte nächstes Jahr zum Riesenproblem werden, evtl muß ich da beim Wengerter Nachbar nach der Chemiekeule fragen, aber erstmal abwarten. So wie ich das bis jetzt mitgehört habe gibts da wohl noch nichts vorbeugendes, sondern nur die Befall-Hilfe.

Dann wollte ich noch von "Philipp" berichten. War eigentlich wie auf dem Verkaufsschild damals stand: Ein echter Hingucker, wurde von jedem bewundert für tolles Aussehen. Sonst aber auch nichts. Die Pflanze ist sehr stark wachsend, wurde aber nicht reif. Irgendwann waren die Trauben dann vergammelt, weil sich ein paar Nachzügler der Suzuki Fliege darüber hergemacht haben, allerdings erst einige Wochen später wie bei Regent, warscheinlich war sie vorher noch zu sauer ;D
Ich werd schon mal die Schere danebenlegen, damit sie bescheid weiß was ihr blüht wenns nächstes Jahr nix wird.

Venus hat das erste Jahr getragen, mußt ich aber feststellen daß mir die nicht schmeckt.

Die absoluten Favoriten dieses Jahr waren Arkadia und Talizman, wobei Talizman für mich noch eine ganze Klasse besser war. Da hab ich gleich noch von jeder ein Stöckchen gesetzt.

Geschmack ist ja bekanntlich Geschmackssache, von daher trau ich mích jetzt einfach zu schreiben daß ich Muskat Bleu nicht wirklich mag. Für das daß sie überall so hochgelobt wird hatte ich große Erwartungen, vielleicht zu große.

Eine Frage hätte ich auch noch:

Trollinger = Muskat Hambourg? Hat sich jemand von euch im privaten Bereich schon mal mit Trollingern versucht? Hier wird ringsum unmengen angebaut, und die schmecken einfach gigantisch, sollen wohl aber stark anfällig für alles sein. Soll ich trotzdem einen Versuch wagen?

Gruß Guggi

 
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jakob

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Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #3237 am: 17. November 2014, 17:32:33 »


Wo ich Jakob widersprechen würde: "gießen nur im 1. Jahr". Genau andersrum. Jede Pflanze ist faul, wenn ich anfangs (im Pflanzloch) zuviel gieße und dünge, wird die Wurzelbildung nicht angeregt. Das nennt man auch Blumentopfeffekt.
Die Winzer sagen "die Rebe muss sich hochhungern." Sie bildet tiefe Wurzeln, wenn sie es muss. .

Zumindest ich kann es nicht so bestätigen, Lakemont und Venus oder Esther (auf SO4) sind auch vergleichsweise triebstark.....


Und da muss ich wiederum widersprechen!
Das ist nicht war ,Winzer erzelen viel... ,wie auch wenn man die Triebe gekappt hat,der Saft geht in die Beeren ,wie auch wenn man Triebe gekappt hat ,das dann Trauben weniger veriseln.
Haben diese Winzer Reben in Rebschulen gesehen ,wo unter der Folie Tropfberiselung ist ? Und wo dann im Herbst die Wurzeln sind?ich habe es gesehen.
Oder wissen diese Winzer unterschide zwischen Unterlagen 5BB ,SO4 ,125AA ,Binova ? Frage mal sie! Bei mir hier sind Winzer genau so....

5BB wächst in die Tiefe...wenn wir gissen wächst schnell in 1-Jahr ,nicht gissen und kraft nehmen(falscher schnitt) braucht Jahre .
SO4 wächst Flach und mann kann zu tode hungern lassen und der wird niemals tiefer wie 5BB wachsen.

und da kann ich zustimmen ,das die Amis sehr gut wachsen!Da ist ein Bild von Romolus(Schmidt) an Baustall 12mm.
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jakob

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Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #3238 am: 17. November 2014, 17:58:37 »



Wenn ich auf die 10,3 m 7 Reben setze, haben sie einen Abstand von 1,47 m, bei 6 Reben sind es ca. 1,72 m und bei 5 Reben wären es 2,06 m. Wieviele Reben würdet Ihr auf die 10,30 m setzen?
--> bei meinen Nicht-Weinbaustandort und Sonne erst an 11:00 Uhr.

Nach der Diskussion wären selbst 1,47 m schon etwas eng.

Dietmar,ich habe angefangen von 5-7 Jahren wie in den Forumen steht mit 3 M ,dann immer weniger ,jetzt mache ich 1,25M.Warum?
1.Weil eben erste Jahre habe ich mehr Ertrag ,
2.kann mehr Sorten ausprobieren für mein Standort und mein Geschmak.
3 Nicht alle Sorten werden sich gleichermaßen gut zeigen.dann kann ich mit Sorte die mir gefällt platz übernehmen (kordon) ,habe dann 2,50 ,oder kan den Platz von 2 Reben(von links und rechts) übernehmen ,dann sind das 1,85M für je Rebe.
4.Kann wieder auf den Platz , Neuheit setzen und 2-3 Jahre warten bis Groß wird ohne auf Ertrag zu verzichten.
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jakob

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Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #3239 am: 17. November 2014, 19:06:09 »


1 .Er schreibt nur der Haupttrieb nützt der Rebe zur Zuckerbildung und die Geize nicht. Die würden sogar zu viel Zucker verbrauchen.

2 .Deshalb soll man den Haupttrieb so lang wie möglich wachsen lassen.
Blätter an Geiztrieben betreiben doch auch Photosynthese?


Gut das nachgefragt hast ,wegen mein Deutsch hast du falsch verstanden.
1.Rebe nutzt alles , aber nach dem wir gekappt haben geht der Saft nur 2 Wochen in die Beeren und dann kommen die Geize und nicht 2st ,sondern alle von ersten Draht bis die Stelle wo wir gekapt haben und das sind 12-15 Geize!
Was denkst wie lange die Beeren im Wachstum bleiben? Wir bekommen mit zuviel Laub viele krankheiten und die fressen den Beeren Zucker weg. Es komt gleich zum überlastung mit Trieben und wir müssen Sommerschnitt machen(ausbrechen)

2 Wir brechen die Geize aus nur erste 1-2 Jahre ,damit die Wurzeln im Wachstum dominieren können. Wenn Ertrag-Belastung kommt dann brauchen wir Geize unbedingt.Die werden sich dann von der Rebe selbst im Wachstum regulieren.

3. Das ist nur eine Unterlage Kober 5BB die verrieselt weniger wenn man die Triebe kappen tut.Und die Winzer pappeln gleich über alle Unterlagen.Aus diesem Grund machen Rebschulen die was verstehen von Tafeltrauben wie zb Schmidt niemals auf 5BB.ich habe auch noch nie auf 5 BB angeboten.

4. Verriseln hat mehrere Gründe und auf allen Unterlagen.Die meiste sind Überlastung vom vor Jahr wie auch Apfelbaum wenn falsch geschnitten war und nur alle 2 Jahre trägt um sich zu erholen. Wie auch wegen Chlorose ,Regen oder kälte.

Das ist Juliana im 2 Jahr ,4 Triebe( rechts) ,leider Spaliere noch 1,80M. Ich habe erst selbst festgestellt das mit den langen Trieben viel besser ist und noch nicht überall Spaliere aufgestockt.


und das ist die selbe Juliana und Ihre nur so viel entwickelte Geize wie Sie brauchte.Was denkst wenn ich die gekappt hätte? Was da los wehre ?


Schau mal ,sogar hier wo ein Trieb abgebrochen war und die anderen 2 zu stark getrieben tzrotz Ertrag ,die Geize bleiben unentwickelt .


Jeder Macht Fehler ,ich auch! Hier hätte ich 5 Augen lassen sollen nicht 3.


Auf diesem Stock waren nur 5 Trieben und NUR 3 Trauben

diese Trauben !!!

Für die Liwia Reihe habe ich schon im Sommer Spaliere erhöht (links)


Jetzt ist soo Hoch!!!
« Letzte Änderung: 17. November 2014, 19:53:49 von jakob »
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