Ich beneide Euch doch sehr, dass Ihr jetzt noch neue Pflanzplätze erschlossen habt. Vermutlich ist die Witterung bei uns in Nordhessen nicht viel anders als bei Euch, aber meiner ächzenden Gelenke wegen sitz ich eher am Ofen mit einem Berg von Büchern um mich herum. Verflixtes Zipperlein!
Wir hatten hier nördlich von Bad Homburg seit Mitte November keinen Frost mehr, tagsüber im Schnitt 6-8 Grad, zu Weihnachten sogar 12. Da die Fläche, die ich bearbeitet habe, auf der Südseite liegt und die Sonne öfters schien, war das sehr angenehm. Ich nähere mich mit 56 zwar ebenfalls dieser von Dir beschriebenen "Bewußtseinsstufe", jedoch sind für mich Garteneinsätze, egal zu welcher Jahreszeit, wie eine Frischzellenkur. Die Bewegung hält die Gelenke fit, nicht das Rumsitzen (wem sag ich das...
). Es kostet Überwindung, das gebe ich zu, und warm einpacken muss man sich auch, aber wenn die Sonne untergeht, ist man einmal rundum erneuert - geistig und körperlich - und schlafen lässt sich's danach auch ganz gut...
Aber "Wühlmaus-U-Bahn"en müsste ich auch noch beseitigen, einer meiner Lieblingsflieder ist derartig abgenagt und sichtbar unterhölt, dass ein richtiger Wintersturm ihn glatt umlegt. Werde mal alle Gänge mit Sharas Wolle ausstopfen, vielleicht hält die die Biester fern.
Jahrelang haben mir die Katzen beinahe täglich tote oder halbtote Mäuse nach Hause gebracht - bis Anfang 2013. Plötzlich war Schluss mit Beutemachen. Ich habe dem zunächst keine Beachtung geschenkt, bis ich im April/Mai Horst für Horst völlig wurzellos und vertrocknet aus dem durchwühlten Erdreich rausziehen konnte. Da habe ich Rache geschwört.
Zunächst mit den üblichen Mitteln, jedoch völlig erfolglos. Da ich aber nicht völlig auf Phloxe und andere Lieblingsspeisen der Mäuse verzichten will (sie haben mir unter anderem sogar Aster amellus, Primeln und Akeleien dezimiert!), habe ich peu-a-peu angefangen, ihr U-Bahn-Netz zu "verkürzen", indem ich die bisher gefundenen Gänge mit Steinen und schmalen Holzlatten unterbrochen habe. Diese lassen sich später einfacher entfernen als Maschendraht. Die unterbrochenen U-Bahn-Strecken habe ich mit Erde wieder aufgefüllt. Das macht allerdings die meiste Arbeit - Erde wieder in die Gänge reinzustopfen, die meist unter dicken Baum- oder Strauchwurzeln liegen.
Mein Oberboden besteht bis auf ca. 30cm Tiefe aus lockerem, fast schwarzem Lehm (dank jahrelanger Kompostwirtschaft). Darunter liegt bereits das Ausgangsgestein: Taunus-Schiefer. Dieses können die Mäuse nicht durchdringen. Doch dieser Schiefer läßt sich gut mit dem Hammer oder der Spitzhacke spalten und als Mäuse-Stop-Schild benutzen.
(wie ich die letzten Wochen festgestellt habe). Meine "Umbau-Maßnahmen" scheinen die ungebetenen Gäste ziemlich irritiert zu haben - ich hörte sie sogar tagsüber fiepzen und sah sie durchs Gestrüpp flüchten. Nun muss ich erstmal abwarten, ob meine Strategie erfolgreich ist, bzw. ob sie sich die Mühe machen, neue Gänge zu schaufeln. Platz nach unten haben sie wegen des Gesteins keinen. Seitlich wirds auch eng, da der noch nicht unterhöhlte Boden durch nicht schmackhafte Bäume und alte Sträucher recht gut durchwurzelt ist. Und die für Phloxe reservierten Flächen habe ich mit Schieferplatten, die senkrecht auf 30cm Tiefe reichen, "eingezäunt" - wie schwedische Gardinen. Das wird sie ärgern, da bin ich mir ziemlich sicher....
@Lisa: im März, April mit Stecklingen anzufangen, ist glaube ich zu früh. Phlox ist ja kein Frühfrühstarter.
Ich habe ja außer ein paar Horsten, die auf der Ost- und Nordseite des Hauses wachsen und die in Beete stehen, die mit Steinpalisaden eingegrenzt und somit von Mäusen verschont sind, alte Horste von der Süd- und Westseite sowie Neuerwerbungen in Töpfe zwischengelagert. Diese werden wesentlich früher austreiben, da sich die Töpfe im Frühjahr schneller erwärmen als der gewachsene Boden. Diese Töpfe werden bereits im März/April sog. Austriebsrisslinge abgeben. Das sind diese frischen Austriebe aus der Wurzelbasis, die man mit einer Hippe sanft am Wurzelhals "rausschälen" kann. Diese Risslinge haben dann bereits ein paar kleine frische Wurzeln dran und lassen sich gut antreiben. Die meisten blühen dann bereits im Spätsommer. Die Ausbeute ist allerdings geringer als bei klassischen Stecklingen und ist auch nur möglich bei mehrjährigen Pflanzen.