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Garten- und Umwelt => Atelier => Thema gestartet von: troll13 am 05. November 2012, 20:57:44

Titel: "Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: troll13 am 05. November 2012, 20:57:44
Hallo,

in der Novemberausgabe der Gartenpraxis fasziniert mich ein Foto aus dem belgischen Garten Oostfeld, auf dem eine flächige Pflanzung von Deschampsia caespitosa 'Goldtau' mit einem Baum im Hintergrund abgebildet ist.

Ich würde diese Gestaltungsidee gerne klauen und in kleinerem Maßstab in meinem Garten umsetzen. Angedacht ist ein kreisrundes Beet (Durchmesser 2,5 bis 3m) mit einem Kleinbaum bzw. Zierstamm, der nicht mittig sondern leicht versetzt nach außen bzw. hinten gepflanzt würde.

Der einzig mögliche Platz für ein derartiges Projekt ist derzeit noch Gras- bzw. Rasenfläche und war früher einmal Gemüsegarten und wird von Süden durch eine alte Haselnuss mittags teilweise beschattet.

Welche Gräser außer Deschampsia fallen euch für eine flächige Bepflanzung ein? Als "Bäumchen" könnte ich mir zur Zeit vielleicht eine Stammverdelung von Prunus kuriliensis 'Ruby' (Stammhöhe 80 cm bis 1 m) vorstellen, weil ich immer noch keine Zierkirsche im Garten habe und ich mir die frühe Blüte und die nette Laubfärbung im Herbst gut dazu vorstellen könnte.

Wie dicht müsste man die Gräser pflanzen? (Stade sagt 5 Pfl./qm, der "Maisgeier" 3)

Titel: Re:"Deschampsia caesptosa Wiese"
Beitrag von: Katrin am 05. November 2012, 21:04:03
Wunderschön als Fläche ist Hakonechloa macra in Grün. Das möchte ich unbedingt einmal selbst haben, wenn ich mal genug Platz habe ;) .
Titel: Re:"Deschampsia caesptosa Wiese"
Beitrag von: troll13 am 05. November 2012, 21:10:54
Hakonochloa würde sicher funktionieren, wenn ich das Beet weiter in den Schatten der Haselnuss setzen könnte. Aber die duftigen Ähren der Schmiele finde ich auf dem Foto gerade so toll.

Leider habe ich nicht so gute Erfahrungen mit der Dauerhaftigkeit von Deschampsia. Vielleicht liegt es jedoch daran, dass ich sie bislang immer in den Wurzelfilz von Gehölzen gepflanzt habe und dass es ihnen dort zu trocken ist.
Titel: Re:"Deschampsia caesptosa Wiese"
Beitrag von: Danilo am 05. November 2012, 21:12:57
Irgendwie kann ich mir jedes Ziergras gut als flächige Bepflanzung vorstellen, aus gärtnerischer wie ästhetischer Sicht.
Ich glaube, man sucht einfach passend zum Standort eins aus und versuchts mal. :)
Je nach Wuchsart gibt es dann mehr oder minder große Frühjahrslücken, die man mit Geophyten und Papaver füllen kann. :D
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: troll13 am 05. November 2012, 21:12:59
Wie kriege ich eigentlich den Schreibfehler aus dem Titel heraus? ???
Titel: Re:"Deschampsia caesptosa Wiese"
Beitrag von: oile am 05. November 2012, 21:13:34
Dieses Bild hat mir so gefallen, dass ich es sofort GG unter die Nase halten musste, obwohl ich ja weiß, dass er Gartendingen sehr uninteressiert gegenübersteht.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Katrin am 05. November 2012, 21:16:54
Wie kriege ich eigentlich den Schreibfehler aus dem Titel heraus? ???

Im ersten Post ändern.

Ich finde, Deschampsia sieht oft ein wenig zu normal-grasig aus. Ich kenne das Foto nicht (Österreich und die GP ;) ), aber im Sommer, wenn die Halme ausgewachsen sind, verlieren sie in meinen Augen die Farbe (irgendwie klingt die Phrase gerade blöd :-\ ;) ). Es gefällt mir im grünen Gerade-blüh-Zustand am besten.

Sehr schön ist sicher auch Achnatherum calamagrostis oder Eragrostis (aber sehr kurzlebig). Vermutlich wäre sogar Melica ciliata hübsch - wenn man ganz viel Mut hat und den Sämlingen gegenüber keine Gnade zeigt.
Titel: Re:"Deschampsia caesptosa Wiese"
Beitrag von: Danilo am 05. November 2012, 21:18:23
Im Oilenpark ist doch bestimmt irgendein wucherndes Reitgras ansässig. Reiß dazwischen einfach Schneebeeren und Brennnesseln raus und Du hast das in Nullkommanichts umsonst. ;D

Der Deschampsia liegt die Kurzlebigkeit leider in den Genen. Ich hab diverse, völlig verschiedene Standorte ausprobiert, meistens gibts im 1. Jahr eine schwache Blüte, im nächsten eine grandiose Vollblüte (mit Glück noch Folgejahr) und das war es dann auch.
Titel: Re:"Deschampsia caesptosa Wiese"
Beitrag von: Katrin am 05. November 2012, 21:20:05
Das erzähl bloß meinen Pflanzen nicht. Die waren heuer schon das vierte Jahr sehr schön.

Gerade eingefallen: Ganz klassisch wäre noch Stipa tenuissima und darüber schwebend Allium sphaerocephalon.
Titel: Re:"Deschampsia caesptosa Wiese"
Beitrag von: troll13 am 05. November 2012, 21:21:14
Das mit dem Titel scheint geklappt zu haben. :D

Es geht mir um ein Gras, das mit Blüte nicht über einen Meter hoch wird. Aber es soll blühen! Molinia caerulea würde vom Standort her sicher klappen. Aber ich kann es mir irgendwie nicht dicht an dicht vorstellen.

Das mit den Blumenzwiebeln ist übrigens eine schöne Idee. Vielleicht mittelhohe Narzissen?
Titel: Re:"Deschampsia caesptosa Wiese"
Beitrag von: oile am 05. November 2012, 21:23:17
Im Oilenpark ist doch bestimmt irgendein wucherndes Reitgras ansässig.
Allerdings. Nicht zu knapp.

Zitat
Reiß dazwischen einfach Schneebeeren (...)
Jaja, nichts leichter als das!

Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Danilo am 05. November 2012, 21:23:48
Beim Eragrostis kommts wohl auf Art und Standort an. E. curvula dürfte mein ältester Gräserkauf sein und gewann dieses Jahr Platz eins als das am längsten beetbestimmende Gras.
Das sollte aber staubtrocken und vollsonnig fernab von Gehölzen stehen, fällt also für GP-Bildähnliche Situationen aus.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: troll13 am 05. November 2012, 21:32:09
Danke Katrin :D

Mit "staubtrocken" und "vollsonnig" kann ich hier leider nicht dienen. Stipa und Eragrostis scheiden daher wohl aus.

Ist eine reine Pflanzung mit Achnatherum 'Allgäu' eigentlich auch so aussaatfreudig wie mit der Art?

Und vielleicht doch Molinia? Aber welche Sorte?
Titel: Re:"Deschampsia caesptosa Wiese"
Beitrag von: Danilo am 05. November 2012, 21:34:30
Das mit den Blumenzwiebeln ist übrigens eine schöne Idee. Vielleicht mittelhohe Narzissen?

Je nach Grasart auf jeden Fall denkbar. Auch Camassien gehen prima. Bei sommergrünen Gräsern könnte man von März bis Juni/Juli aufeinanderfolgend regelrechte Geophytengeschwader einstreuen. :)

Was Deschampsia betrifft: Man könnte nun eine in der Höhe passende zweite Deschampsia-Sorte als Bestäuber einstreuen und auf die generative Selbsterhaltung der Art setzen.
Ich stimme Katrin aber zu, daß ich mit Deschampsia in solchen Situationen auch nicht recht warm werde. Ich will diese Gräserblüten erst ab Hochsommer sehen. Im Frühling ist es nette Dreingabe, aber von der Wirkung her irgendwie nicht vergleichbar mit der Hauptblüte in vergänglichem Drumherum, dem herbstlichen Licht und den Spinnweben. Und die Deschampsia-Blüten sind ab Hochsommer irgendwie spirrelig, strohig, die Verzweigungen fallen ab, nicht mehr schön. Fällt in der Masse vielleicht nicht so auf. Ich würde trotzdem ein späterblühendes auswählen. :)
Ein kleines Panicum? Calamagrostis brachytricha?
Molinia caerulea wächst hier an den Waldrändern auch in lockeren Beständen. (@oile: war das vielleicht das vasenförmige, das Du nahe Storkow gesehen hast?) Das hat schon was, vor allem in voller Herbstfärbung vor dem dunklen Waldhintergrund. :D
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Katrin am 05. November 2012, 21:34:42
Eine, die im Herbst und Winter gelbe Halme hat. Das sieht sicher schön aus (man bräuchte viel Platz, eine gute Gartenfräse und eine billige Gräserbezugsquelle und sollte dann Vergleichsbeete anlegen. Auch mit Panicums und Miscanthus ;) ).
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: troll13 am 05. November 2012, 21:43:19
Vom Licht her scheint das Foto am einem leicht nebeligen Morgen im Spätsommer aufgenommen worden zu sein. Dafür sehen sie sehr stabil und "wuschig" aus.

Panicum, vielleicht mit Ausnahme von 'Hänse Herms', Miscanthus und Calamagrostis brachyticha werden für die vorhandene Fläche einfach zu hoch.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Danilo am 05. November 2012, 21:43:34
Zitat
Ist eine reine Pflanzung mit Achnatherum 'Allgäu' eigentlich auch so aussaatfreudig wie mit der Art?

 ;)
Verbannt habe ich hingegen Hystrix patula, Melica und Stipa calamagrostis. Die haben sich hier als "Pest" erwiesen.

Stipa calamagrostis 'Algäu' wird nachgesagt, steril oder zumindest selbststeril zu sein. Ich habe ein paar davon, aber keine weiteren Kultivare und bisher auch noch nie Sämlinge gehabt, aber auch diese Beobachtung hat natürlich keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: troll13 am 05. November 2012, 21:46:26
Zitat
Ist eine reine Pflanzung mit Achnatherum 'Allgäu' eigentlich auch so aussaatfreudig wie mit der Art?

 ;)
Verbannt habe ich hingegen Hystrix patula, Melica und Stipa calamagrostis. Die haben sich hier als "Pest" erwiesen.

Stipa calamagrostis 'Algäu' wird nachgesagt, steril oder zumindest selbststeril zu sein. Ich habe ein paar davon, aber keine weiteren Kultivare und bisher auch noch nie Sämlinge gehabt, aber auch diese Beobachtung hat natürlich keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.


Danke. Ältere Menschen neigen dazu, auch einmal etwas zu vergessen, was vor nicht allzu langer Zeit geschrieben wurde. ;D
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Danilo am 05. November 2012, 21:49:49
Vom Licht her scheint das Foto am einem leicht nebeligen Morgen im Spätsommer aufgenommen worden zu sein. Dafür sehen sie sehr stabil und "wuschig" aus.

Das stimmt, da machts wohl auch die Masse. Die Lichtverhältnisse sind natürlich auch optimal. Ich finde auf der nächsten Doppelseite (Deschampsias oben rechts) wird das ganze schon etwas entzaubert. ;)
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: troll13 am 05. November 2012, 22:03:11
Obwohl das Gelb bei Tageslicht auch recht nett aussieht. :D Das Bild würde ich auf Grund der Laubfärbung der Gehölze trotzdem schon fast in den September datieren.

'Allgäu' könnte vielleicht wirklich eine Alternative sein. Eine Hand voll Kalk könnte hier auch der Zierkirsche bekommen.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Danilo am 05. November 2012, 22:17:45
Für September spräche auch die blühende Vernonie. Und an 'Algäu' hab ich auch einen Narren gefressen, ebenso dauerpräsent wie Eragrostis und die Reitgräser. :D
Andererseits, wenn ich bedenke, was ich sonst noch alles pflanzen will und jetzt schon kein Platz mehr ist, ist eigentlich jeder Quadratmeter monotone Grasfläche auch wieder zu schade... Deswegen hab ich ja gerade die vorletzte Fläche "Berliner Tiergarten-Mischung" entsorgt. 8)
Nichtsdestotrotz: auch normaler Rasen sieht in Blüte gar nicht schlecht aus. Ich hab meinen mal bis Juli nicht gemäht und war von der Vollblüte so angetan, daß ich vor der Erstmahd noch Fotos gemacht hab. ;D
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: blommorvan am 05. November 2012, 22:39:03
Und vielleicht doch Molinia? Aber welche Sorte?

Molinia caerulea 'Edith Dudszus' gefällt mir wegen der dunklen Blüten.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Jonas Reif am 05. November 2012, 23:28:05
Die besten Erfahrungen mit flächiger Gräserbepflanzung habe ich mit Hakonechloa macra gesammelt. Im Garten stehen bei mir zwei Flächen a 10m². Sie sehen trotz Sandboden von Juni bis Oktober (saftig grün) bzw. November bis Januar (orange) sehr gut aus. Man sollte bedenken, dass Hakonechloa ein bis drei Jahre zum Einwachsen benötigt (in dieser Zeit muss Unkraut beseitigt werden, später ist dies kein Problem mehr). Außerdem wird es allmählich höher: Am Anfang erreicht die Gräserdecke kaum 30cm, nach 5 Jahren können es auch schon mal 60-70cm sein. Im Hermannshof in Weinheim sind es sogar 100cm und mehr.
Die einzelnen Blätter sind fast immer Richtung Süden gerichtet, wodurch sich eine schöne Oberflächentextur ergibt. Pflanzdichte: Je nach Qualität der Pflanzen und wie schnell du eine geschlosse Decke haben willst: 25 Pflz. (Decke geschlossen nach einem Jahr) bis 4 Pflz. (3 Jahre).

Mittlerweile gibt es etwa 5-8 verschiedene Hakonechloa-Sorten, mir gefällt die Art aber immer noch am besten. Sollte wohl mal ein Artikel in der Gartenpraxis geben.

Deschampsia ist auf trockenen, sandigen Böden kurzlebig und für Flächenpflanzungen hier ungeeignet.

Bei Molinea würde ich zur etwas höher werdenden 'Heidebraut' raten - mein Favorit, allein wegen des langanhaltenden Wintereffekts bis März.

Sporobolus heterolepis wäre auch noch eine tolle Alternative, allerdings nicht auf Sandboden und im Halbschatten.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: RosaRot am 05. November 2012, 23:30:05
Wächst denn Hakonechloa auch bei Trockenheit auf Sand oder wässerst du regelmäßig?
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Danilo am 05. November 2012, 23:46:32
Ich hab die Art auf einer halbschattigen kleinen südwärtigen Böschung gesetzt, die Pflanzen kommen ohne Zusatzbewässerung aus, werden aber kräftig gemulcht, bestocken moderat, sind aber noch in der genannten Etablierungsphase. Auf nordwärtigen Böschungen zeigen die Blätter übrigens ebenfalls nach Norden, sobald nach Süden höhere Pflanzen stehen. Ich denke, das ist allgemeiner mit Phototropismus zu erklären, unabhängig von der Himmelsrichtung.
Positiv: Alle ortsansässigen Sorten, denen im nichtetablierten Zustand bisweilen kritische Winterhärte nachgesagt wird, haben mit der obligatorischen Mulchschicht und leichter natürlicher Laubschütte die denkwürdige Kahlfrostperiode im Frühjahr problemlos gemeistert.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Katrin am 05. November 2012, 23:51:10
Tom Stuart-Smith hat Hakonechloa auf beeindruckende Weise vor dem neuen Gewächshaus in Wisley verwendet. Ich habe leider kein gutes Bild davon (ich war erschlagen von den Eindrücken ;) ), aber auf seiner Homepage ist ein Foto davon .

edit: Seine Homepage zeigt viele Fotos seiner Projekte und er gestaltet mit großem Gräserschwerpunkt, Hakonechloas waren schon 2008 bei seinem Showgarten auf der Chelsea Flower Show ein wichtiges Element, aber auch andere Gräser finden sich in Massen. Er kombiniert sehr gekonnt mit anderen Stauden und verfolgt interessante Farbschemata... definitiv einen Klick wert :) .

edit2: Die Miscanthus-Beet-Idee hatte er auch schon ;)
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Danilo am 05. November 2012, 23:56:24
Gut, daß Du vorab sagtest, um welches Gras es geht. Ich hätte das Ganze als "Wiese" abgespeichert und sofort vergessen. Auf Hakonechloa wär ich auf den ersten Blick nie gekommen. ::)
Ich muss zugeben, diese Art von Hakonechloa-Verwendung ist für mich nahe an der Grenze zum guten Geschmack. Ich hab sonst nichts gegen Naturalismus und Staudeneinsatz fernab der Lehrbuchpredigten, aber Hakonechloa steht und fällt für mich mit dem einheitswendigen Blattwerk, das macht es gestalterisch einfach aus, und das geht hier unter. Hier wird sie beliebig.
Sowas käme für mich nur infrage, wenn ich vor lauter Gartenfläche nicht mehr wüsste, was ich noch pflanzen soll - und selbst das kann ich mir nicht vorstellen...
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Katrin am 06. November 2012, 00:00:13
Ich finde es grandios. Nicht für meine Gärten, aber statt dem normalen Massenpflanzungen, das hat schon was. Man stelle sich vor, Verkehrsinseln voller wogender Halme... und bei den Glashäusern ist ja ein ruhiger Pol ganz gut aufgehoben.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Danilo am 06. November 2012, 00:00:59
edit2: Die Miscanthus-Beet-Idee hatte er auch schon ;)

Wer den Platz hat... ::)
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Katrin am 06. November 2012, 00:05:28
Ja klar. Aber bevor man Rosenbeete... :-X

Klick dich mal durch seine Projekte. Es sind sehr gelungene dabei.

Hier ist noch eins mit Hakonechloa.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Danilo am 06. November 2012, 00:07:53
Ich finde es grandios. Nicht für meine Gärten, aber statt dem normalen Massenpflanzungen, das hat schon was. Man stelle sich vor, Verkehrsinseln voller wogender Halme... und bei den Glashäusern ist ja ein ruhiger Pol ganz gut aufgehoben.

Och, hier hat es nun endlich Kreisverkehre mit Miscanthus sinensis als Solitären, Pennisetum und reichlich Astern. Das genügt mir für meinen Seelenfrieden. 8)
Klar, es kommt auf Situation und Umfeld, Gesamtkontext an. Ich mag monotone Zierstaudenpflanzungen nicht. Ein Weizenfeld ist ästhetisch nicht minder ansprechend und muss sowieso angelegt werden.
Ich hab da immer im Hinterkopf, wie viele schöne Pflanzen es noch gibt, die ich in meinem Garten alle nicht mehr pflanzen kann, weil der schlichtweg voll ist. :P
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Danilo am 06. November 2012, 00:16:25
Ja klar. Aber bevor man Rosenbeete... :-X

Wenigstens da herrscht Konsens. 8)
\OT{Mit Entsetzen vernahm ich die Wahl des Ostdeutschen Rosengartens zu Forst in die Top Ten der schönsten Gärten Berlin-Brandenburgs. In mehr Entsetzen versetzte mich nur der Besuch desselbigen... Aber das ist eine andere Geschichte.}

Hier ist noch eins mit Hakonechloa.

Ja, das geht wieder in eine Richtung, mit der ich mich anfreunden kann. Die Flächen sind kleinteiliger und an jedem Rand kann das Gras seine Stärke ausspielen. Hier sieht man auch mehr vom Umfeld, das gut zur Pflanzung passt. Das hat alles Hand und Fuß.

Titel: Re: Deschampsia-caespitosa-Wiese
Beitrag von: Staudo am 06. November 2012, 08:19:28
Wie kriege ich eigentlich den Schreibfehler aus dem Titel heraus?

Die unschöne Typographie meintest Du nicht?
[size=0]
Tut mir Leid, da bin ich empfindlich. [/size] :-[

Wir haben einen ganzen Thread zu flächigen Hakonechloas. Man kann sicher fast alle Gräser auch flächig verwenden. Bei vielen, vor allem schnellwachsenden lässt die Langlebigkeit zu wünschen übrig. Hakonechloa und Miscanthus sind besser geeignet.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Jonas Reif am 06. November 2012, 08:30:22
Ja, im Sommer wässer ich immer mal wieder. Aber auch wenn ich bei stärkster Trockenheit mal vergesse oder ich weg bin, hinterlässt das keine nachteiligen Spuren.

Das schöne an Hakonechloa-Teppichen ist doch, dass man dort noch viel reinsetzen kann, z.B. Narzissen und Camassien, oder Gehölze. Mit Coppicing wird das ganz auch nicht all zu hoch.
Titel: Re:"Deschampsia caesptosa Wiese"
Beitrag von: maculatum am 06. November 2012, 08:52:59
Um auf das ursprüngliche Thema zurückzukommen:

Es geht mir um ein Gras, das mit Blüte nicht über einen Meter hoch wird. Aber es soll blühen! Molinia caerulea würde vom Standort her sicher klappen. Aber ich kann es mir irgendwie nicht dicht an dicht vorstellen.

Das geht. Piet Oudolf hat es verschiedentlich vorgemacht.
Zum Bsp. hier. Da sind es sogar zwei verschiedene Sorten in wechselnden Mengenverhältnissen. Das ergibt sozusagen Wolken in Wolken.
Titel: Re:"Deschampsia cespitosa-Wiese"
Beitrag von: uliginosa am 06. November 2012, 08:54:51
Wie kriege ich eigentlich den Schreibfehler aus dem Titel heraus? ???

So wäre er richtig. Aber Threads, wo das bei allen Antworten klappt habe ich noch nicht gesehen.
Oder es fallen immer nur die auf, wo verschiedene Schreibweisen im Titel bleiben. :P

Der Hakenochloa-Buchs-Essigbaum-Garten sieht klasse aus! ::)

Die Deschampsia cespitosa-Fläche auf dem Foto in der GP ist eher untypisch für die Art, eben weil sie so flächig erscheint. Ich kenne D. c. eigentlich nur als +/- einzelne Horste, die dann blühend schön filigran aussehen.
Sie wächst auch gerne im Wald, aber immer schön feucht.

Mein Exemplar hier im trockenen Garten ist verschwunden, während sich Molinia gut hält und gerade mit Herbstfärbung klasse aussieht. Da wirken aber auch eher die einzelnen Rispen.

Willst du eher auf eine Gräserfläche sehen oder einen duftigen filigranen wolkigen Eindruck erzielen?

So eine flächige oder zumindest lineare filigrane Oberkante müsste mit Panicum virgatum gut hinzukriegen sein. Das hält sich gut hier, am trockenen Hang, halbschattig.



 
Titel: Re:"Deschampsia cespitosa-Wiese"
Beitrag von: Staudo am 06. November 2012, 08:55:41
Deschampsia cespitosa-Fläche

Auch falsch. 8)
Titel: Re:"Deschampsia cespitosa-Wiese"
Beitrag von: uliginosa am 06. November 2012, 08:58:45
Wie bitte?

Hier findet sich die richtige Schreibweise.
Titel: Re:"Deschampsia cespitosa-Wiese"
Beitrag von: Staudo am 06. November 2012, 09:01:33
Wie bitte?

Hier findet sich die richtige Schreibweise.

Deschampsia-cespitosa-Wiese 8)
Titel: Re:"Deschampsia cespitosa-Wiese"
Beitrag von: uliginosa am 06. November 2012, 09:07:58
Seit wann kommt zwischen Gattungs- und Artname ein Bindestrich? ::)

Maculatum, die Einschränkung auf 1 m Höhe habe ich glatt übersehen ... 8)
Mit Blüte ist das bei vielen Gräsern schwierig.

Welche Art(en) ist (sind) es denn bei Oudolf?

Sieht gut aus, wirkt aber nicht so schön locker-wolkig.
Titel: Re:"Deschampsia cespitosa-Wiese"
Beitrag von: blommorvan am 06. November 2012, 09:51:51
Seit wann kommt zwischen Gattungs- und Artname ein Bindestrich? ::)

Ich vermute mal eine Analogie zur Schreibweise bei Straßennamen.
Fritzchen Klein ohne Bindestrich.
Fritzchen-Klein- Str. mit Bindestrich.
Aber das ist soooooo lange her.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Staudo am 06. November 2012, 10:33:42
Blommorvan, Danke. ;)
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Gartenplaner am 06. November 2012, 12:07:54
Hier gibts auch ne flächigere Verwendung - wenn auch kleinflächiger - von Achnatherum brachytrichum - Diamantgras = Calamogrostis arundinacea var. brachytricha.
5. und 7. Bild in der Serie - das 8. Bild zeigt eine großflächige Graspflanzung - weiß aber nicht, welches

http://www.tomstuartsmith.co.uk/projects/private-gardens/cheshire-garden/
Titel: Re:"Deschampsia cespitosa-Wiese"
Beitrag von: uliginosa am 06. November 2012, 12:49:27
Seit wann kommt zwischen Gattungs- und Artname ein Bindestrich? ::)

Ich vermute mal eine Analogie zur Schreibweise bei Straßennamen.
Fritzchen Klein ohne Bindestrich.
Fritzchen-Klein- Str. mit Bindestrich.
Aber das ist soooooo lange her.

Ich finde hier die Analogie zu den Namen der Pflanzengesellschaften passender:

z.B. Dauco carotae-Arrhenatheretum elatioris
oder Galio pumili-Asplenietum rutae-murariae

Zum 2. Beispiel: Die Art heißt Asplenium ruta-muraria (Mauerraute). Der vorhandene Bindestrich bleibt erhalten, zwischen Gattungs- und Artnamen kommt aber keiner.

Klugscheißer-Modus wieder aus. ;)
Titel: Re:"Deschampsia cespitosa-Wiese"
Beitrag von: uliginosa am 06. November 2012, 12:56:26
Hier gibts auch ne flächigere Verwendung - wenn auch kleinflächiger - von Achnatherum brachytrichum - Diamantgras = Calamogrostis arundinacea var. brachytricha.
5. und 7. Bild in der Serie - das 8. Bild zeigt eine großflächige Graspflanzung - weiß aber nicht, welches

http://www.tomstuartsmith.co.uk/projects/private-gardens/cheshire-garden/

Ein toller Garten, beeindruckende Bilder! ::)

Aber ich finde, solche Gräser wirken auch einzeln zwischen Blütenstauden sehr gut, bzw. kommen da fast besser zur Geltung.
Zum Glück, denn so viel Platz habe ich nicht.

Weiß jemand, ob das Diamantgras auch auf trockeneren Böden übelebt und halbwegs etwas daher macht?
Titel: Re: Deschampsia-cespitosa-Wiese
Beitrag von: zwerggarten am 06. November 2012, 14:01:30
Ich finde hier die Analogie zu den Namen der Pflanzengesellschaften passender ...

wieso denn das? bei den pflanzengesellschaften wird aus (mehreren) artnamen ein neues konstrukt gebildet. hier geht es um eine schlichte wiese nur aus deschampsia cespitosa, eine wiese, die nach ihrem einzigen bestandteil benannt ist, so wie eine straße nach ihrem einzigen namensgebi. ;)
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: oile am 06. November 2012, 15:23:49
Diamantgras ist bei mir ein Unkraut. Es kommt auch mit Trockenheit gut zurecht.
Titel: Re:"Deschampsia cespitosa-Wiese"
Beitrag von: maculatum am 06. November 2012, 19:28:01
(Molinia in Trentham:)
Welche Art(en) ist (sind) es denn bei Oudolf?

Hier steht, es handele sich um 'Edith Dudszus' und 'Heidebraut'. Ich hab mal ein besseres Foto gesehen, finde es aber gerade nicht.
Titel: Re:"Deschampsia-cespitosa-Wiese"
Beitrag von: Katrin am 06. November 2012, 21:33:26
Seit wann kommt zwischen Gattungs- und Artname ein Bindestrich? ::)

Wenn man ein neues zusammengesetztes Wort "erfindet" (Aneinanderreihung von Wortgruppen), in diesem Fall die Deschampsia-cespitosa-Wiese. So wie das Kopf-an-Kopf-Rennen oder die Mund-zu-Mund-Beatmung. Es wird in solchen Zusammensetzungen das erste Wort großgeschrieben (ungeachtet der Wortart) und alle Nomen. Alle beteiligten Wörter werden mit Bindestrich verbunden. Wem das nicht gefällt, der müsste "Wiese aus Deschampsia cespitosa" schreiben (wers nicht glaubt: Duden, 24. Auflage, §43 und 44).

Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: troll13 am 06. November 2012, 21:51:25
Unabhängig von der korrekten Rechtsschreibung.... ;D :P ;D

Habe vorhin noch einmal in meinem Gehirnkasten (und den Gräserbüchern von Oudolf und Darke) gekramt. Es sind mir auch noch Carex muskingumensis und Sesleria autumnalis ein- bzw. aufgefallen.

Ersteres würde aus Erfahrung funktionieren, bietet jedoch weder besondere Blüten- noch Herbstfärbungseffekte. Mit Sesleria habe ich wenig Erfahrung.

Bei den Molinia Sorten dürfte es keine straff aufrechte Form sein, um einen ähnlichen Effekt wie Deschampsia zu bilden. Aber welche Sorte wächst wirklich breit ausladend, um sie in so in Fläche zu pflanzen?
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Danilo am 06. November 2012, 22:07:00
Entscheidend ist doch, was Auflage 20 und abwärts fordern. Dort wird ersichtlich, ob man sich mittels alter Rechtschreibung rausreden kann oder nicht. 8)
Ich und alle anderen, deren schulische Bildungsziele noch anteilig in Moskau formuliert wurden, sind sowieso vogelfrei. ;D


Zum Thema. Ich revidiere meine Aussage, Deschampsia sei spätherbstaspekt-untauglich [nach § 45 (2) darf ich den Übersichtsbindestrich setzen und daher, da als als Gesamtkonstrukt desubstantiviert, nach § 56 nun spätherbstaspekt klein schreiben. 8) ]

Im nahen Nationalpark sahe ich heute tadellose Exemplare, genau so wie ich sie mir im eigenen Garten wünschen würde. Standfeste, wohlgeordnete Blütenstände mit noch vollständigen Verzweigungen. Bei den Blüten meiner Pflanzen sind praktisch nur noch die Hauptachsen vorhanden, die Teilährchen mehrheitlich längst abgefallen, die Pflanzen als Ganzes schon etwas struppig und... jedenfalls irgendwie unattraktiv, und meine Toleranzschwelle diesbezüglich liegt sonst recht hoch.

Sesleria autumnalis ist eines meiner Lieblingsgräser. :) Herbstfärbung entfällt hier, aber die Blüte währt lange und leistet sicher auch in flächiger Pflanzung das Gewünschte.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: troll13 am 06. November 2012, 22:16:43
So lange man sich auf eine Sorte beschränkt dürfte also bei Deschampsia egal sein, welche man nimmt. Oder gibt es da Unterschiede in der Wüchsigkeit oder der Dauerhaftigkeit?

Bei den Molinias ist mir 'Moorflamme' aufgefallen. Obwohl die Sorte aus Deutschland stammen dürfte (Zillmer?), ist sie hier offenbar nicht zu bekommen.

Wenn ich den Pflanzenhandel von der Nordseeküste an vorderster Stelle bei Google finde, bedeutet es eigentlich, dass es sie hier nicht zu kaufen gibt. ???
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Danilo am 06. November 2012, 22:17:55
Was mir bei jedem Aufeinandertreffen (z.B. Freundschaftsinsel Potsam) auch immer wieder gut gefällt: flächiger Einsatz von Luzula nivea. Noch so ein immerpräsentes und verträgliches Gras mit fast grenzenloser Standortamplitude. Sollte viel öfter verwendet werden.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Danilo am 06. November 2012, 22:21:40
Wenn ich den Pflanzenhandel von der Nordseeküste an vorderster Stelle bei Google finde, bedeutet es eigentlich, dass es sie hier nicht zu kaufen gibt. ???

Nummer 1 meiner Suche verkauft in Borken-Marbeck, das sind zur deutschen Nordseeküste mindestens 150km. ;)
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: troll13 am 06. November 2012, 22:23:47
Hat sie offenbar aber auch nicht vorrätig. Vielleicht weiß er aber ja, woher er sie bekommen kann.;)
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: maigrün am 06. November 2012, 22:26:51
ich hatte einen kleinen bestand an luzula sylvatica vorgefunden und habe angefangen, ihn zu teilen, damit es dann irgendwann flächig wird. nur leider habe ich ihn im winter nicht abgedeckt. war also im frühjahr lange braun. womit schütze ich die pflanzen am besten vor der wintersonne?
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Danilo am 06. November 2012, 22:27:04
Ich kann bei Stade 1000 Stück in den Warenkorb legen und zumindest zur Kasse gehen. Woran erkennst Du, daß die erst nachrüsten müssen?

Knöpnadel bezieht sicher wiederum von Stade. Das kommt am Ende auf's Selbe raus.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Danilo am 06. November 2012, 22:31:31
womit schütze ich die pflanzen am besten vor der wintersonne?

Am besten natürlich durch nicht-wintersonnige Pflanzung oder zumindest durch möglichst natürliche Standortbedingungen, d.h. schon der leichte Schattenwurf kahler Kronen von Gehölzen und das in den Gräserhorsten belassene Falllaub schützt die Pflanzen vor Wintersonne. Auch Reste höherer Stauden kann man schon bei der Beetplanung als Schattenspender einkalkulieren.
All das ist hier auf dem Barnim bei vielen immergrünen Pflanzen ein Muss, sonst sehen die nach jeder Kahlfrostperiode erbärmlich aus.

Notfalls tut es auch Fichtenreisig und dergleichen, aber ich bevorzuge immer eine "botanische" Lösung. ;)

Der vorige Winter war aber auch eine Ausnahmeerscheinung, da sah im Frühjahr so ziemlich alles blöd aus. ;)
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: troll13 am 06. November 2012, 22:43:52
Danke, so weit habe ich es nicht versucht :D Dann sollte ich die auch über den Staudengärtner "meines Vertrauens" bekommen.

Bei "K..." bestellen? Nö... ;D
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Danilo am 06. November 2012, 22:48:56
Bei "K..." bestellen? Nö... ;D

Ich bestelle selten mal nicht dort. ;D

Diese Deschampsia-Genetik gab mir heute selbst zu denken. Wenn der Zustand der wildwachsenden Exemplare sich derart von dem meiner Gartensorten unterscheidet, muss was dahinterstecken - entweder Standort und lokales Klima machen es aus oder tatsächlich die Gene - oder beides.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: macrantha am 07. November 2012, 10:05:25
Hm - also mein Wald-und-Wiesen-Deschampsia (isses nich hübsch mit diesen kleinen Strichen ;D ) sieht wunderbar aus und ist seit mind. 5 Jahren im Garten. Länger habe ich den Garten ja noch nicht, es war aber wohl schon "vor mir" da.
Und es kann keine Sorte sein, weil nicht gepflanzt. Das könnt ich mir sehr wohl für solch eine Wiese vorstellen.
Panicum 'Shenandoha' ist bei mir im Kiesbeet auch nicht sehr hoch, aber vielleicht verhält es sich in normalen Wiesenboden ja anders. Wäre vermutlich auch ein bissi teuer in der Flächenverwendung ...

@Katrin:
ich möchte Dir ausdrücklich danken für den Link zu dem wundervollen Hakonechloa - Koelreuteria - Bux -Bild!!! Es ist wunderschön und inspiriert mich auch (z.B. dazu, was man wohl für Frühjahr noch hineinpflanzen könnte, welche Sträucher außer Bux dort auch gut aussehen usw.) !
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Nina am 07. November 2012, 10:45:28
Die besten Erfahrungen mit flächiger Gräserbepflanzung habe ich mit Hakonechloa macra gesammelt. Im Garten stehen bei mir zwei Flächen a 10m². Sie sehen trotz Sandboden von Juni bis Oktober (saftig grün) bzw. November bis Januar (orange) sehr gut aus.
Das kann ich nur unterschreiben. Ich bin auch ein großer Fan von der flächigen Verwendung von Hakonechloa macra. Bei mir sind es mittlerweile schon ca 30 qm geworden. :D

Es gibt auch noch einen älteren Thread hier zu dem Thema: Hakonechloa macra flächig pflanzen?!
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: potz am 07. November 2012, 11:47:50
Hm - also mein Wald-und-Wiesen-Deschampsia .. sieht wunderbar aus und ist seit mind. 5 Jahren im Garten. Länger habe ich den Garten ja noch nicht, es war aber wohl schon "vor mir" da.
Ich könnte noch mit einem Horst aufwarten, der seit - ungelogen!- 25 Jahren hier rumsteht 8)
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: troll13 am 07. November 2012, 21:16:26
Die besten Erfahrungen mit flächiger Gräserbepflanzung habe ich mit Hakonechloa macra gesammelt. Im Garten stehen bei mir zwei Flächen a 10m². Sie sehen trotz Sandboden von Juni bis Oktober (saftig grün) bzw. November bis Januar (orange) sehr gut aus.
Das kann ich nur unterschreiben. Ich bin auch ein großer Fan von der flächigen Verwendung von Hakonechloa macra. Bei mir sind es mittlerweile schon ca 30 qm geworden. :D

Es gibt auch noch einen älteren Thread hier zu dem Thema: Hakonechloa macra flächig pflanzen?!

Hakonechloa ist inzwischen bekannt als "narrensicheres" Gras für flächige Pflanzungen. Mich interessieren jedoch auch Erfahrungen mit anderen Gräsern.

Man findet von Oudolf und Co. auch Bilder von flächigen Pflanzungen mit anderen Gräserarten. Neben Deschampsia halte ich für meinen Garten auch Molinia für eine Gräserart, die man ausprobieren sollte. Wie schnell schließen sie die Fläche und wie dauerhaft sind sie?

Hat übrigens jemand von euch Molinia caerulea 'Overdam'. Die wenigen Fotos, die man von der Sorte findet sehen vielversprechend aus.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Nina am 21. November 2012, 17:16:40
Mich interessieren jedoch auch Erfahrungen mit anderen Gräsern.

Begrünung am am Gustav-Heinemann-Ufer an den Cologne Oval offices. mehr Bilder dazu
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: pearl am 21. November 2012, 17:21:04
schön!
Titel: Re: Deschampsia-caespitosa-Wiese
Beitrag von: Staudo am 21. November 2012, 17:50:09
Wie alt ist die Pflanzung?
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: potz am 21. November 2012, 19:01:53
der Link von Nina gibt an : "Baujahr/Fertigstellung: Juli 2009 - Januar 2010".
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Nina am 22. November 2012, 15:05:37
Ja, so 1-2 Jahre ist das alt. Es ist eine richtige Fläche und nicht nur ein Streifen, so wie es auf dem Foto wirkt.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Frank am 22. November 2012, 15:12:37
Ja, so 1-2 Jahre ist das alt. Es ist eine richtige Fläche und nicht nur ein Streifen, so wie es auf dem Foto wirkt.
Und sieht auch nach den Jahren recht "ordentlich" aus - also wenig Vergrasung/-krautung und schöne Konturen der Massenpflanzung (m.E. sind verschiedene Gräser im Einsatz - ich fahre zuweilen daran vorbei)! ;) :D 8)

LG Frank
Titel: Re: Deschampsia-cespitosa-Wiese
Beitrag von: Staudo am 22. November 2012, 17:06:28
Danke!
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: sarastro am 22. November 2012, 19:05:11
Wichtig zu erwähnen ist, dass zumindest bei Deschampsia nur ein Klon verwendet werden sollte, da sonst die Neigung zur Selbstaussaat rapide zunimmt. Wir haben in unseren Pflanzungen ausschließlich D. cespitosa 'Goldtau'. Diese bleibt niedrig und sieht über einen langen Zeitraum ordentlich aus. Wir konnten noch nie Sämlinge feststellen.

Flächig gepflanzt sieht dies wohl zu jeder Jahreszeit eindrucksvoll aus, wobei mir dies einen eher architetonischen Touch ergibt und mancherorts minimalistisch wirkt. Aber jedermann hat irgendwo im Garten eine solche Stelle, an der auch mal ausschließlich Gräser gepflanzt werden dürfen. Und ehe ich flächig ausschließlich mit Carex morrowii arbeite, dann schon viel lieber mit Deschampsia. Auf der Garten Tulln gibt es eine Stelle, welche ausschließlich mit Deschampsia c. 'Schottland' bepflanzt wurde. Sie sät sich ebenfalls nicht aus.

Aber auch mit Molinia haben wir beste Erfahrungen über nunmehr 15 Jahre gemacht. Sogar mehrere Sorten stehen nebeneinander, ohne dass diese lästig werden. Ganz anders verhalten sich bei uns Panicum, die sehr schnell zur Selbstaussaat neigen, sobald mehrere Sorten beinander stehen.

Mit Deschampsia cespitosa könnte ein Staudengärtner noch so manche Versuche starten, denn dies ist eine Gräserart, welche eine außerordentlich breite Standortamplitude besitzt. Aufmerksame Beobachter der natürlichen Habitate stellen beispielsweise im Gebirge fest, dass dieses Gras sich sowohl am Wasserrand, auf steinigem Gelände, auf Felsen, im Schatten und in der Sonne im Trockenen wohlfühlt. Ein Gras mit einem hohen Stressfaktor, um der derzeitigen abstrakten Sprachgepflogenheit gerecht zu werden. ::) :o Ich glaube, dass dieser Vorteil viel zu wenig genützt wird, da die meisten der Gartengestalter und Architekten dessen gar nicht bewusst ist.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: pearl am 22. November 2012, 19:36:25
gestern zeigte Till Hofmann eine wunderbare Deschampsia Anpflanzung in Belgien. Hier in der Gegend an den Kanten des Oberrheingrabens und in der Ebene kann man so etwas genauso wenig machen wie im Neckartal. Sehr kurzlebig, dieses Gras.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: troll13 am 22. November 2012, 20:23:17
Was mich nun interessieren würde, welche Stückzahlen pro qm werden in solchen Anlagen gepflanzt? Wie lange dauert es, bis die flächige Pflanzung wirklich geschlossen ist. Wie hoch ist der Pflegeaufwand bis die Fläche dicht ist und danach? (Ich denke dabei mit Grausen an die Pulerei in einzelnen Gräserhörsten, wenn sich hier einmal unerwünschte Beikräuter ausgesamt haben. :P)

Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: pearl am 22. November 2012, 21:01:06
wenn es sehr dicht sein soll 16 pro m2 und nach dem, was ich in Weihenstephan gehört habe, ist das Substrat bei solchen Pflanzungen steril. Erdaustausch 30 bis 50 cm Tiefe.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: troll13 am 22. November 2012, 21:09:29
Also doch lieber ein Rasen aus Achillea millefolium? ???
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: pearl am 22. November 2012, 21:13:25
 ;D über alles, was spontan wächst und keine Mühe macht könnte man sich doch freuen!

Wobei Achillea millefolium das gegenteilige Spektrum abdeckt. In den trockensten Monaten des Sommers ist dieser Rasen noch grün!
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: troll13 am 22. November 2012, 21:22:21
Abgesehen von "Hakonochloa flächig pflanzen", bei dem ich die flächigen Einsatzmöglichkeiten selbst nachvollziehen kann, habe ich wirklich überlegt, welche Gräser bei mir im Garten einen ähnlich raschen Bodenschluss erwarten lassen.

Inzwischen befürchte ich jedoch, dass diese gartenarchitektonischen "Designerspielereien" recht teuer und pflegeaufwändig sind.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Gartenplaner am 22. November 2012, 21:36:41
Jede Staudenpflanzung ist objektiv betrachtet recht teuer und in der Anfangszeit pflegeaufwändig ;D
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: sarastro am 22. November 2012, 21:45:38
Jede Staudenpflanzung ist objektiv betrachtet recht teuer und in der Anfangszeit pflegeaufwändig ;D

So isses. Und wer auf diesen Punkt nicht Rücksicht nimmt oder ihn beschönigt, der macht sich und seinen Kunden "den Garten des intelligenten Faulen " vor. Dieser Zustand tritt jedoch erst nach Jahren einfühlsamen Naturverständnisses ein.

Eine Fläche nur mit Deschampsia kann weniger Pflege verursachen, wenn sie von Beginn an konsequent durchgeführt wird. Es genügen 7 /qm, denn man kann sich die erste Zeit mit Rindenmulch abhelfen. Bis der Rindenmulch verrottet ist, kann man diesen ersetzen oder man muss eben händisch für eine unkrautfreie Fläche sorgen, bis die ganze Sache zusammengewachsen ist.

Was allerdings eine große Deschampsia-Wiese mit kreativer Gartengestaltung zu tun hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Da und dort kann sie recht wirkungsvoll sein. Aber eine Bürogebäudevorplatzgestaltung mitten im eigenen Garten? ???

Bei uns sind 10 qm rund um einen Cotinus mit Eragrostis curvula bedeckt, was ebenfalls das ganze Jahr über gut aussieht und dies schon über 15 Jahre! Dies peppt die ganze Umgebung auf. Aber es sind nur 10 qm, keine 300!
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: troll13 am 22. November 2012, 21:46:43
Das ist Blödsinn!

Bei gemischten Staudenpflanzungen gehe ich je nach Art und Sorte von 3 bis max. 7 Pflanzen pro qm aus und richte mich bei der Arten- und Sortenauswahl nach den vorhanden Standortbedingungen.

Einen Bodenaustausch habe ich jedenfalls für eine Staudenpflanzung noch nie durchgeführt oder empfohlen.

So faszinierend solche Bilder sind... Meiner Vorstellung von Garten scheinen sie immer weniger zu entsprechen.

(Das war eine Antwort auf Gartenplaners Beitrag!)
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: sarastro am 22. November 2012, 21:47:47
Du meinst wohl eher meinen Vorredner, oder? ::) ;D
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: troll13 am 22. November 2012, 21:48:55
Ja! ;)
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: troll13 am 22. November 2012, 22:01:49
Hallo,

in der Novemberausgabe der Gartenpraxis fasziniert mich ein Foto aus dem belgischen Garten Oostfeld, auf dem eine flächige Pflanzung von Deschampsia caespitosa 'Goldtau' mit einem Baum im Hintergrund abgebildet ist.

Ich würde diese Gestaltungsidee gerne klauen und in kleinerem Maßstab in meinem Garten umsetzen. Angedacht ist ein kreisrundes Beet (Durchmesser 2,5 bis 3m) mit einem Kleinbaum bzw. Zierstamm, der nicht mittig sondern leicht versetzt nach außen bzw. hinten gepflanzt würde.

Der einzig mögliche Platz für ein derartiges Projekt ist derzeit noch Gras- bzw. Rasenfläche und war früher einmal Gemüsegarten und wird von Süden durch eine alte Haselnuss mittags teilweise beschattet.

Welche Gräser außer Deschampsia fallen euch für eine flächige Bepflanzung ein? Als "Bäumchen" könnte ich mir zur Zeit vielleicht eine Stammverdelung von Prunus kuriliensis 'Ruby' (Stammhöhe 80 cm bis 1 m) vorstellen, weil ich immer noch keine Zierkirsche im Garten habe und ich mir die frühe Blüte und die nette Laubfärbung im Herbst gut dazu vorstellen könnte.

Wie dicht müsste man die Gräser pflanzen? (Stade sagt 5 Pfl./qm, der "Maisgeier" 3)



Das war einmal mein Ausgangsproblem. In diesem Garten sieht die Deschampsiafläche für mich sehr "natürlich" aus. Ist es die ausgedehnte Fläche, die aus der Entfernung so einheitlich aussieht, dass "Beikräuter" nicht auffallen?

Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Gartenplaner am 22. November 2012, 23:51:34
Das ist Blödsinn!

Bei gemischten Staudenpflanzungen gehe ich je nach Art und Sorte von 3 bis max. 7 Pflanzen pro qm aus und richte mich bei der Arten- und Sortenauswahl nach den vorhanden Standortbedingungen.

Einen Bodenaustausch habe ich jedenfalls für eine Staudenpflanzung noch nie durchgeführt oder empfohlen....

...(Das war eine Antwort auf Gartenplaners Beitrag!)

Ähem - die 16/m² und den Bodenaustausch habe ich weder vorgeschlagen noch finde ich ihn angemessen - vielleicht wenn man gaaanz etepetete sein möchte :P
Dauerhaft ist eine so extrem dichte Pflanzung eher auch nicht.
Der kommt von hier:

wenn es sehr dicht sein soll 16 pro m2 und nach dem, was ich in Weihenstephan gehört habe, ist das Substrat bei solchen Pflanzungen steril. Erdaustausch 30 bis 50 cm Tiefe.

Und auch bei 3-7 Pflanzen/m² kommen je nach Größe der Flächen gewisse Kosten zusammen - Rasen säen ist billiger.

Und auch, wenn man große Gräserdrifts pflanzen WILL, sollte man sich bei der Gräserauswahl an den vorhandenen Standortbedingungen orientieren!
Aber dafür musst du dir mal klar werden, WAS du genau willst...
So faszinierend solche Bilder sind... Meiner Vorstellung von Garten scheinen sie immer weniger zu entsprechen.

Zu meiner Grundaussage, dass Staudenpflanzungen teuRER (als manch anderes) sind und eine intensive Einwachspflege brauchen nur dies:

Jede Staudenpflanzung ist objektiv betrachtet recht teuer und in der Anfangszeit pflegeaufwändig ;D

So isses. Und wer auf diesen Punkt nicht Rücksicht nimmt oder ihn beschönigt, der macht sich und seinen Kunden "den Garten des intelligenten Faulen " vor. Dieser Zustand tritt jedoch erst nach Jahren einfühlsamen Naturverständnisses ein.
Eine Fläche nur mit Deschampsia kann weniger Pflege verursachen, wenn sie von Beginn an konsequent durchgeführt wird. Es genügen 7 /qm, denn man kann sich die erste Zeit mit Rindenmulch abhelfen. Bis der Rindenmulch verrottet ist, kann man diesen ersetzen oder man muss eben händisch für eine unkrautfreie Fläche sorgen, bis die ganze Sache zusammengewachsen ist.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Staudo am 23. November 2012, 07:59:58
Wer es allerdings richtig pflegearm und kostengünstig haben will, sollte die Flächen betonieren.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: oile am 23. November 2012, 08:14:03

Das war einmal mein Ausgangsproblem. In diesem Garten sieht die Deschampsiafläche für mich sehr "natürlich" aus. Ist es die ausgedehnte Fläche, die aus der Entfernung so einheitlich aussieht, dass "Beikräuter" nicht auffallen?

Was die Beikräuter angeht, weiß ich nicht. Bei mir wäre z.B. die Akcerwinde sofort da und würde die ganze Fläche frischgrün durchwirken. Das ist schade, ich könnte mir so ein flirrendes Band durch einen Teil meines Gartens schon vorstellen.
Aber dieses Äußerung von Sarastro verstehe ich nicht:
Zitat
Was allerdings eine große Deschampsia-Wiese mit kreativer Gartengestaltung zu tun hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Da und dort kann sie recht wirkungsvoll sein. Aber eine Bürogebäudevorplatzgestaltung mitten im eigenen Garten?
.
Auf dem Bild in der GP sehe ich nichts, aber auch gar nichts, was mit einer Bürogebäudevorplatzgestaltung zu tun hätte. Und bei troll13s Garten sehe ich auch keine Gefahr.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: sarastro am 23. November 2012, 08:20:57
Ich bitt dich, wenn Nr. 64 nichts mit Bürobaubegrünung zu tun hat, dann weiß ich nicht... ;)
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: oile am 23. November 2012, 08:35:25
Klar, sie ist ja vor einem Bürogebäude angelegt. Aber ich bleibe dabei: mit dem Ausgangspunkt dieser Diskussion hat das nichts zu tun. Sonst wäre ja auch jeder Miscanthus schnell disqualifiziert, von Calamagrostis x acutiflora mal ganz zu schweigen. 8)
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: troll13 am 23. November 2012, 21:52:50
...

Eine Fläche nur mit Deschampsia kann weniger Pflege verursachen, wenn sie von Beginn an konsequent durchgeführt wird. Es genügen 7 /qm, denn man kann sich die erste Zeit mit Rindenmulch abhelfen. Bis der Rindenmulch verrottet ist, kann man diesen ersetzen oder man muss eben händisch für eine unkrautfreie Fläche sorgen, bis die ganze Sache zusammengewachsen ist.

...

Sarastros Pflanz- und Pflegevorschlag hört sich schon realistischer an als 16 Pflanzen pro qm und ein Erdaustausch von 30 bis 60 cm Tiefe.

In meinem Garten würde es eh nur einem kleinen Fleck "Wiese" inmitten einer regelmäßig gemähten Grasfläche geben, der umgeben von einer kleinteiligen Mischbepflanzung aus Stauden und Gehölzen ist. (Im übrigen halte ich meinen Garten schon für relativ pflegeextensiv, da er im jobmäßig arbeitsreichen Zeitraum von März bis Mai ohne aufwändige Pflegearbeiten auskommen muss und auch auskommt. Da ist der zweiwöchige Rasenmähereinsatz meist die einzige Arbeit, die wirklich erledigt werden muss, um nicht irgendwann die Sense schwingen zu müssen. ;D )

Es stellt sich jedoch weiterhin die Frage, welche Gräserart die geeignete ist? Ich tendiere inzwischen in Richtung Molinia caerulea. Das blaue Pfeifengras kommt hier in der Umgebung auf trockengelegten Moorflächen bestandsbildend vor. Mein Gartenboden ist sandig humos und tendenziell vom PH-Wert her eher sauer.

Auf einer begrenzten Fläche mag ich mich auch mit der einmaligen "Bodenverbesserung" durch Weißtorf abfinden. Eine Mulchschicht aus sauberer Kiefernrinde sollte dieser Pflanzung auch nicht schaden oder...
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Danilo am 23. November 2012, 21:56:28
Ich finde, die Molinia-Variante klingt unter den gegebenen Umständen sinnvoll und vernünftig.
Bei mir wären ebenfalls Konsorten wie Acker-Winde der Knackpunkt, da bringen auch 50cm Bodenaustausch nichts. Aber wenn der Boden frei davon ist, würd ich's mit der Molinia versuchen. Der Wunsch nach Begleitern kommt womöglich irgendwann sowieso von selbst. :)
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: sarastro am 23. November 2012, 22:03:46
Molinia kann ich nur wärmstens empfehlen! Es wäre sogar ein Versuch wert, unterschiedliche Monilia-Sorten miteinander-ineinander zu verweben. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass dies ein tolles Bild abgibt, ganz zu schweigen von den überschwänglichen Farben, die dadurch im Herbst entstehen. Ich bin mir sicher, dass dies auf Gartenschauen schon längst Einzug gehalten hätte, wenn da nur nicht die für Gärtner und Besucher viel zu grüne Soße im Sommer wäre und die Herbstfarben erst weit nach Schließung der Gartenschau eintreten würde.
Eine Vorahnung liefert der Böhmerwald, wo Molinia auf den freien Lichtungen zuhauf gedeiht.
'Moorhexe', 'Windspiel', Transparent' und 'Dauerstrahl' geben zumindest bei uns ein tolles Bild ab, allerdings im Verein mit Miscanthus und anderem.

Ackerwinden sind immer ein Problem. Versuch's mal mit Gesal Antiliseron. Ständiges Abreißen hilft auch schon recht weit.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: troll13 am 23. November 2012, 22:16:45
Ackerwinde ist glücklicherweise das einzige "Kraut", das ich noch nicht im Garten habe. :D

Für diese Idee sollte es jedoch bei einer Sorte bleiben. Nur welche ist die wüchsigste Molinia caerulea?

Nachtrag: Und wo bekommt man sie wirklich sortenecht? Ich habe bis auf 'Variegata' manchmal Zweifel, was ich da gekauft habe. ???
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Danilo am 23. November 2012, 22:36:03
Ich habe bis auf 'Variegata' manchmal Zweifel, was ich da gekauft habe. ???

Da sind wir schon zwei. ::)
Gaissmayer nennt 'Edith Dudszus' als wuchsstarken Vertreter und beinahe Zwischending zwischen M. caerulaea und M. arundinacea.
Das mit der Echtheit bleibt ja leider ein Glücksspiel, wenn zwei Sorten im Quartier nebeneinanderstehen und die Kunden in den Beständen wühlen. Kenn ich aus Bornim zur Genüge. ;D

Die Grüne Soße würde ich wie gehabt mit Wellen von Geophyten überbrücken, dahingehend ist sandig-humos ja recht dankbar.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: sarastro am 23. November 2012, 22:50:06
Camassia sind nicht nur Vertreter der Prärie, sondern insbesondere super geeignet für solche Gräser"monotonien", als Vorläufer sozusagen.

Wenn Molinia konsequent durch Teilung des Haupthorstes vermehrt werden, dann kann eigentlich nichts schief gehen. Viel schlimmer verhält es sich bei Panicum! Allerdings ist es schon positiv, wenn alle paar Jahre die Pflanzen probehalber auf ein Mutterpflanzenfeld aufgeschult werden, nur zur Echtheitkontrolle!
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Gartenplaner am 24. November 2012, 00:29:17
Es stellt sich jedoch weiterhin die Frage, welche Gräserart die geeignete ist? Ich tendiere inzwischen in Richtung Molinia caerulea. Das blaue Pfeifengras kommt hier in der Umgebung auf trockengelegten Moorflächen bestandsbildend vor. Mein Gartenboden ist sandig humos und tendenziell vom PH-Wert her eher sauer.

Auf einer begrenzten Fläche mag ich mich auch mit der einmaligen "Bodenverbesserung" durch Weißtorf abfinden. Eine Mulchschicht aus sauberer Kiefernrinde sollte dieser Pflanzung auch nicht schaden oder...

Wenn das Gras in deiner Gegend auf ähnlichen Böden wie dem in deinem Garten vorkommt würd ich die Verschwendung des nicht so schnell nachwachsenden Rohstoffs Weißtorf gleich ganz bleiben lassen.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: sarastro am 24. November 2012, 08:05:02
Was ist besser: Sinnlos Resourcenverschwendung durch Weißtorf, was für 99 % der Neupflanzungen sinnlos und unnötig ist oder eine einmalige Spritzung gegen ausdauernde Unkräuter? Es ist richtig, hat beides nichts miteinander zu tun, aber eine Spritzung hilft zumindest, die Fläche vorerst sauber zu bekommen. Ich bin wirklich nicht der große Giftschleuderer, ganz im Gegenteil!

Wenn eine Exkursion zu uns in die Schaugärten kommt und ich den Besuchern erkläre, wie man ein Beet sinnvoll vorbereitet und dass von Fall zu Fall eben gespritzt werden muss, dann kommen immer Aussagen "Huch, das ist ja Chemie!". Und dann erzähle ich immer das Beispiel meines Nachbarn gleich neben der Gärtnerei, der seine Erdäpfel bis zur Ernte sage und schreibe 14 x gespritzt hat (Cimicifuga ist Zeuge, hat darüber sogar Buch geführt!). Und so etwas fressen wir dann noch... Dann so zu tun, dass eine einmalige Behandlung der Fläche im Garten eine Kapitalsünde gegen die Natur ist, ohne den Hauptverursacher Landwirtschaft ins Boot zu holen, finde ich zutiefst heuchlerisch.

Allerdings, und dies muss auch gesagt werden, nützt eine chemische Behandlung gegen Unkräuter nur für die ersten Jahre. Wenn nicht dafür gesorgt wird, dass danach die Fläche zwischen den Molinias unterm Jahr sauber gehalten wird, ist das Ganze "für den Hugo", wie wir hier sagen. Und darum sind Füllstauden wie Geranium so wichtig. Molinia setzen sich gegen die Konkurrenz von Geranium locker durch.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: troll13 am 25. November 2012, 15:29:00
Ich glaube hier liegt ein Missverständnis vor. So weit, dass ich mit einer Rückenspritze durch den Garten ziehen muss, kommt es hoffentlich nie!

Zur Verhinderung der Keimung von Wildkräutern wollte ich eigentlich ausmanhmsweise einmal Sarastros Idee mit dem Rindenmulch aufgreifen. Ich denke hier an Kiefern-Rindenschrot (Körnung 8/20).

Zwischen meinem Gartenboden (aufgelassenes Gemüsestück, seit vielen Jahren gemähte Grasfläche) und den Böden der entwässerten Hochmoorstandorte in der weiteren Umgebung besteht schon ein großer Unterschied. Andererseits habt ihr vielleicht ja Recht. Molinia caerulea scheint eine relativ große Standortamplitude zu besitzen. Einzelexemplare wachsen bei mir zufriedenstellend, brauchen jedoch einige Zeit, um ansehnliche Horste zu bilden.

An "Füllstauden" hatte ich bisher nicht gedacht. Nur was kommt in Frage? Mir fällt hier nur Granium versicolor ein, das bei mir sehr zuverlässig ist, ohne sich allzu sehr auszubreiten.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: sarastro am 25. November 2012, 20:14:45
Ich denke immer in dem Schema "Leitstauden, Begleitstauden, Solitärstauden", das macht man im Laufe der Zeit automatisch und du gruppierst so, dass es dir in Fleisch und Blut geht, besonders auch dann, wenn man den Wuchscharakter der Stauden kennt. Und dann gruppiere ich so, dass entsprechende Farbsinfonien entstehen. Auch schadet es nicht, wenn man über das Alter der Stauden Bescheid weiß und sich geistig ein Bild von der Pflanzung in ca. 5 Jahren macht. Hellsehen ist also gefragt! ;D ;)

Molinia wächst in nahezu jedem Boden, auch in puncto Bodenreaktion sehe ich keine Schwierigkeiten. Und sie sehen auch überall gut aus. Wenn ich mir allerdings den Charakter einer Pflanzun besehe, würde ich sie nicht gerade in einen Steppengarten oder in ein Alpnum setzen. Aber selbst auf trockensten Verkehrsinseln geben sie ein tadelloses Bild ab!

Füllstauden dann, wenn ich merke, dass Molinia allein zu gewissen Jahreszeiten kärglich wirken.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: troll13 am 25. November 2012, 22:14:05
Normalerweise gehören diese Begriffe auch in mein Repertoire, auch wenn es in einem kleinen Garten mit viel zu vielen unterschiedlichen Pflanzen nicht leicht ist, dies auch immer konsequent umzusetzen. :P

Die "Wiese", sei es nun aus Deschampsia oder aus Molinia, war jedoch zunächst ganz bewusst als "Monokultur" bzw. als flächiger Unterpflanzung eines Gehölzsolitärs mit einer Gräserart angedacht.

Der Einwand, dass solche Pflanzungen im Frühsommer langweilig wirken können, ist jedoch nicht von der Hand zu weisen. Hat jemand eine Ahnung, wie die "Bürobaubegrünungen" oder die immer wieder gezeigten, großflächigen Gräserpflanzungen von Oudolf und Co. zu dieser Zeit aussehen?

Und wie steht es um eine Fläche von 10 bis 12 qm? Ist da ein da eine Pflanzung von "Füllstauden" überhaupt sinnvoll? (Krokusse, Schneeglöckchen u.ä. ausgenommen) Mit straff aufrecht wachsenden Molinias wie 'Heidebraut' kann ich mir das jedenfalls irgendwie nicht so recht vorstellen. Das müssten dann schon Sorten wie 'Strahlenquelle' sein, deren ausladendende Rispen zur Blütezeit die Lücken zwischen den Gräsern überspielen können.

 
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: sarastro am 25. November 2012, 22:18:59
Bei 10 qm brauchen wir nicht diskutieren! Dies sieht auch in kleinen Gärten an einem Ort durchaus perfekt und in Szene gesetzt aus. Wenn es dabei bleibt. Oudolf u.a. haben viel größere Flächen in Beschlag genommen. Darum finde ich es müßig, wenn über Präriegärten, Oehme, naturalistische Sukzession und Co. philosopiert wird und dabei die Größe des Gartens und der Pflegewillen der Besitzer außen vor geht, denn eine Prärie lebt von ihrer Weite...
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: troll13 am 25. November 2012, 22:32:52
Trotzdem würde es mich interessieren, wie die Pflanzungen von Oudolf im Frühjahr und Frühsommer aussehen.

Man bekommt auf Fotos immer nur die Situation zur Blütezeit zu sehen. Gibt es da "Füllstauden"?
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: pearl am 25. November 2012, 22:54:28
nein, die Pflanzungen sahen 1999 im Mai sehr "leer" aus. ;) ;D
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: sarastro am 26. November 2012, 06:46:51
Das stimmt allerdings. Inwiefern Piet eigentlich Zwiebelpflanzen verwendet, entzieht sich meiner Kenntnis. Bei sämtlichen Pflanzungen, welche im Hochsommer oder Herbst top aussehen, fehlt meist der Frühjahrsaspekt zur Gänze. Camassia, Narcissus, Allium und Fritillaria werden aber immer wieder empfohlen.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Treasure-Jo am 26. November 2012, 10:32:33
Das stimmt allerdings. Inwiefern Piet eigentlich Zwiebelpflanzen verwendet, entzieht sich meiner Kenntnis. Bei sämtlichen Pflanzungen, welche im Hochsommer oder Herbst top aussehen, fehlt meist der Frühjahrsaspekt zur Gänze. Camassia, Narcissus, Allium und Fritillaria werden aber immer wieder empfohlen.

Piet verwendet sehr wohl Zwiebelpflanzen. Im High-Line-Projekt New York weiß ich das ganz konkret. Camassia, div. Allium und Narcissus verwendet er sehr häufig. Leider findet man in keinem seiner Bücher Hinweise dazu.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Treasure-Jo am 26. November 2012, 11:45:52
Hier ein gelungenes Beispiel zur großflächigen Verwendung von Deschampsia im Kontext mit Stauden:


(http://666kb.com/i/c9axdevc5r2tbtkuz.jpg)
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Treasure-Jo am 26. November 2012, 11:47:39
Teil 2:

(http://666kb.com/i/c9axesq55nf6gf7x7.jpg)
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Treasure-Jo am 26. November 2012, 11:48:55
Dritter Teil:

(http://666kb.com/i/c9axg9pmyjrvl5ihn.jpg)


Gestalter: Harald Sauer/Stadt Ludwigshafen am Rhein
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Treasure-Jo am 26. November 2012, 11:53:19
Und noch ein schon klassisches Beispiel vom Großmeister Piet Oudolf aus dem englischen Garten 'Bury Court':

(http://666kb.com/i/c9axianujpbdws5az.jpg)

(http://666kb.com/i/c9ay9hscxrva3g2xn.jpg)

In diese "Deschampsia-Wiese" wurden Allium spaerocephalum und Digitalis ferruginea (beide sehr schöne Samenstände wie man sieht!) eingestreut.



(http://666kb.com/i/c9ay5sivem0sjqqxn.jpg)
In die kleine benachbarte Molinia-Wiese wurden zudem Karthäusernelken eingestreut, auch um den Frühjahrsaspekt zu verbessern.
Titel: Re:"Deschampsia cespitosa-Wiese"
Beitrag von: uliginosa am 26. November 2012, 12:02:44
Ooooh! (http://cosgan.de/images/smilie/konfus/g040.gif)
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Gartenplaner am 26. November 2012, 12:33:44
Sehr schön, alle Bilder!!

Wobei mir die Einstreuung in "Bury Court" irgendwie etwas disparat und sehr vereinzelt vorkommt ???
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: RosaRot am 26. November 2012, 12:53:51
Gibt es in den Staudenpflanzungen mit Deschampsia keine Probleme mit Selbstaussaat? Wie gut lässt sich dieses Gras jäten?

Auf den Fotos sieht ja alles ganz wunderbar aus.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Staudo am 26. November 2012, 13:22:57
Wird nur ein Klon gepflanzt, gibt es keine Aussaat.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: sarastro am 26. November 2012, 13:25:28
Solche Bilder sprechen sicher für sich. Ob ich diese Art von Pflanzung in einem kleinen Privatgarten möchte und auch empfehlen würde, ist ein anderes Thema. Aber im Öffentlichen Grün ist sie in jedem Fall künstlerisch wie gestalterisch gleichermaßen wertvoll und zeigt, wie man großflächig mit Stauden umgehen kann. Warum dies bei uns nicht konsequenter durchgezogen wird, bleibt mir ein Rätsel. Wir schwanken immer noch zwischen Einsaaten, schwierig zu pflegenden Gesamtkonzepten und Staudenmischpflanzungen, weil dies halt jetzt gerade "in" ist.

Ich habe bezüglich Deschampsia keine negative Erfahrung gemacht, solange man bei einem Klon bleibt. Bei Molinia ist die Selbstaussaat längst nicht so dramatisch.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: troll13 am 26. November 2012, 21:11:44

(http://666kb.com/i/c9ay5sivem0sjqqxn.jpg)
In die kleine benachbarte Molinia-Wiese wurden zudem Karthäusernelken eingestreut, auch um den Frühjahrsaspekt zu verbessern.

Danke für die Bilder, Jo :D

Vor allem das Foto der "Molina-Wiese" finde ich aufschlussreich. Für das, was mir vorschwebt, müssten die Pflanzabstände der Pfeifengräser eindeutig enger gewählt werden. Also doch wohl "Monokultur"? Ein Vorfrühlingsaspekt mit Schneeglöckchen könnte vielleicht noch gehen.

Dann muss ich jedoch noch etwas Gehirnschmalz investieren, welches Gehölz ich in diese "Wiese" pflanze. Sorbus 'Autumn Spire' könnte ein vielleicht ein Kandidat sein, wenn der Wuchs tatsächlich so schmal aufrecht bleibt?

Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Treasure-Jo am 26. November 2012, 21:46:31
Mehr als 6-7 Gräser pro m2 müssen es keinesfalls sein. Auch 5 Gräser/m2 (Molinia oder Deschampsia) würden nach 2 Jahren eine geschlossene Fläche bilden. Im Frühjahr bis Frühsommer wird man immer Lücken sehen. Ich würde daher nicht nur an Schneeglöckchen, sondern auch an späterblühende Zwiebelpflanzen denken. Auch frühblühende Annuelle oder Bienne würden sich hier gut machen.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: troll13 am 26. November 2012, 22:02:47
Wenn du dir das Foto anschaust und die Breite der Wege mit ca. 80 bis 100 cm annimmst, kommst du vielleicht auf drei bis vier Pflanzen pro qm.

Das ist mir einfach zu locker für eine "Wiese". Frühsommeraspekte habe ich den anvisierten Standort reichlich. Und wenn das Gehölz (Sorbus?) um diese Zeit blüht, würde mir das schon reichen. Muss denn immer überhaupt überall zu jeder Zeit etwas blühen?

Mir ist beim Googlen übrigens noch eine Molinia Sorte aufgefallen: 'Rotschopf' ???

Ich hatte selbst einmal einen Sämling mit roten Spitzen. Der ist jedoch schnell wieder verloren gegangen. Hat jemand Fotos von dieser Sorte?
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Treasure-Jo am 26. November 2012, 22:20:45
Na ja, es muss nicht immer etwas blühen. Mir ging es auch mehr darum, die freie nackte Erde angemessen zu bepflanzen, (warum nicht mit blühenden Geophyten/Stauden) um den Wiesencharakter noch zu steigern. Die Karthäusernelke macht hier eine gute Figur. Vielleicht findest Du ein eigenes 'Add-On' zu den Molinia. Es geht natürlich auch PUR-istisch nur mit Gras und Baum.
Titel: Re:"Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Jägerk am 16. Juli 2019, 20:32:21
Zitat von: troll13 link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]1782433#msg1782433 date=1352148386]
Zitat
Ist eine reine Pflanzung mit Achnatherum 'Allgäu' eigentlich auch so aussaatfreudig wie mit der Art?

 ;)
Verbannt habe ich hingegen Hystrix patula, Melica und Stipa calamagrostis. Die haben sich hier als "Pest" erwiesen.

Stipa calamagrostis 'Algäu' wird nachgesagt, steril oder zumindest selbststeril zu sein. Ich habe ein paar davon, aber keine weiteren Kultivare und bisher auch noch nie Sämlinge gehabt, aber auch diese Beobachtung hat natürlich keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

Sorry dass ich dieses alte Thema ausgrabe,  aber da ich mich sehr für dieses Gras interessiere würde es mich brennend interessieren, ob es wirklich stimmt, dass  der Clon Allgäu selbststeril ist.

Danke und viele Grüße!
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
Titel: Re: "Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Mata Haari am 16. Juli 2019, 21:08:13
Hallo K.jäger,
ich habe Algäu und Lemperg seit 3 Jahren im Garten und bisher keine Sämlinge gefunden.
Titel: Re: "Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Staudo am 16. Juli 2019, 21:47:08
Bei uns blühten im letzten Jahr 'Algäu' und Sämlinge nebeneinander. Das reichte, dass sich auch 'Algäu' aussäte. Vermutlich ist dieses Gras ein ziemlich strenger Fremdbefruchter.
Titel: Re: "Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Jägerk am 16. Juli 2019, 21:59:23
@Mata Haari
@Staudo

Danke euch beiden für die schnelle Antwort ihr habt mir echt sehr gut geholfen! Super dann beschränke ich mich nur auf einen Clon.  ;D
Gibt es einen signifikanten Unterschied zwischen Algäu und Lemperg?


Titel: Re: "Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Mata Haari am 16. Juli 2019, 22:17:42
Mein Laienauge kann keinen Unterschied erkennen.
Man sagte mir, Lemperg sei wüchsiger, ob das nun ein Vorteil ist...?
Titel: Re: "Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Jägerk am 16. Juli 2019, 22:32:21
Danke!!! ;D Dann werde ich mir im Herbst den Allgäu Clon zulegen.
Titel: Re: "Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Jägerk am 05. August 2019, 08:55:11
Hallo, stimmt es eigentlich das Deschampsia caespitosa keinen hohen PH - Wert verträgt ? Oder kann ich sie auch in leicht kalkhaltige Gartenerde setzen?

Danke und viele Grüße
Titel: Re: "Deschampsia caespitosa Wiese"
Beitrag von: Jägerk am 05. August 2019, 11:05:36
Habe gerade die passende Antwort auf meine Frage gefunden. Bei https://galasearch.de  steht: Die Substrate sind basenreich bis sauer und arm bis mäßig stickstoffreich.
Da sonst überall das Gras als Kalk fliehend bezeichnet wird, war ich unsicher ob ich es nehmen soll.
Falls ihr aber doch auf Basische Gartenerde schlechte Erfahrungen gemacht habt, würde ich mich freuen wenn ihr Eure Erfahrungen mit mir teilst.

Viele Grüße