Das im Wasser hormonell wirksame Stoffe sind, ist schon länger bekannt. Zuerst entdeckt wurde das an Forellen, wo die Männchen plötzlich anfingen, Eiweiße zu produzieren, die sonst nur von laichbereiten Weibchen gebildet werden.
Eine wesentliche Quelle dieser Hormone ist tatsächlich die Antibabypille: Die darin enthaltenen teilsynthetischen Östrogene werden kaum abgebaut und gelangen über geklärtes Abwasser in die Umwelt. Wo Oberflächenwasser zur Trinkwassergewinnung dient, können nachweisbare Spuren davon im Wasser vorkommen. Ob die einen Effekt haben und wenn ja, ob das bedenklich ist, wird seit vielen Jahren diskutiert und untersucht. Unter anderem wird eine sinkende Spermienkonzentration damit in Zusammenhang gebracht. Tatsache ist wohl, dass die Zahl der Spermien im Ejakulat bei Männern in Industrieländern seit Jahrzehnten abnimmt. Allerdings ist sie wohl nicht so niedrig, als dass die Fortpflanzungsfähigkeit - von Einzelfällen abgesehen - beeinträchtigt wäre.
Insofern stimmt der Vorwurf, der Vatikan instrumentalisiert da wissenschaftliche Erkenntnisse für seine Ideologie.
Man könnte so auch gegen die Verwendung von Kondomen argumentieren: Schließlich verursacht das Gummi bekanntermaßen Latexallergien!